Singkreis (16 Uhr) - Seniorenwohnpark Vaterstetten

Biographisches
ziemlich kalt. Dann kam eine Regenperiode, und wir durften in
der Klobaracke schlafen.
Es folgten Verhöre von Amerikanern, die sehr gut deutsch
sprachen und seinerzeit als Juden ausgewandert waren. Nach
dem ersten Verhör bekam ich ein „N“ = Nazi auf mein
Formular, weil ich beim BDM (Bund deutscher Mädchen)
gewesen war. Nach einer Woche, beim zweiten Verhör, wurde
das „N“ wieder gestrichen.
D
ie Verpflegung in der Gefangenschaft war sehr gut, die
Behandlung fair und korrekt, den Umständen entsprechend.
Am 17.06.1945, nach knapp sechs Wochen, wurde ich
entlassen. Die Amerikaner brachten uns – 5 Mädchen – zur
Zonengrenze, von dort ging es per Anhalter weiter. Mein Ziel
waren meine Verwandten in Rendsburg.
Unterwegs habe ich bei einer Tante einer Mitreisenden
die besten Bratkartoffel meines Lebens gegessen!“
Annelore Harder
App. 965
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Eine Erinnerung an die kargen Speisen der Nachkriegszeit
ist ein Gericht, das vermutlich im Aussterben begriffen ist.
Unser Kurier erscheint mitten in der Fastenzeit, also ist die
Beschreibung der Brotsuppe dieser Zeit gerade angemessen.
Auch in meiner Familie gab es nicht selten Brotsuppe mit
Pellkartoffeln und wir alle haben sie mit gutem Appetit
verzehrt.
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