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Analog-Rechner ⇔ Digital-Computer Zu einem ... - r-h-voelz.de

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Prof. Dr. Horst Völz<strong>Analog</strong>-<strong>Rechner</strong> ⇔ <strong>Digital</strong>-<strong>Computer</strong><strong>Zu</strong> <strong>einem</strong> Wunschrechner <strong>de</strong>r <strong>Zu</strong>kunftBei Angabe <strong>de</strong>r Quelle ist das Material zum privaten Gebrauch voll nutzbarBei kommerzieller Nutzung bzw. in Publikationen usw. ist eine Abstimmung mit mir notwendigBil<strong>de</strong>r in höherer Qualität sind verfügbar als: ca. 2000×3000 Pixel o<strong>de</strong>r *.cdr Version 12Dieses Material wur<strong>de</strong> heruntergela<strong>de</strong>n von: r-h-<strong>voelz</strong>.<strong>de</strong>/pdf HU/<strong>Analog</strong>rechner.pdfEmail: horst.<strong>voelz</strong>(at)campus.tu-berlin.<strong>de</strong> bzw. h.<strong>voelz</strong>(at)online.<strong>de</strong>Prof. Dr. Horst Völz, Koppenstr. 59, 10243 Berlin, Tel./Fax 030 288 617 08<strong>Analog</strong>rechner.doc H. Völz angelegt am 20.7.11 aktuell 13.04.2012 Seite 1 von 40


Kurzfassung<strong>Zu</strong>nächst wer<strong>de</strong>n die typischen Eigenschaften <strong>de</strong>s <strong>Analog</strong>rechners<strong>de</strong>nen <strong>de</strong>s <strong>Digital</strong>computers gegenübergestellt. <strong>Zu</strong>r weiterenVertiefung ist es dabei notwendig, die verschie<strong>de</strong>nen Inhalte vonanalog, kontinuierlich, diskret und digital zu präzisieren. Danwird gezeigt, dass die heute übliche <strong>Digital</strong>isierung trotz <strong>de</strong>sSampling-Theorems von SHANNON eigentlich unbefriedigendist. Theoretisch besser wäre eine völlig neuartige „Kontinuierliche<strong>Digital</strong>-Technik“, die mit orthogonalen Funktions-Approximationenarbeitet. Ihre Vorteile wer<strong>de</strong>n an Beispielen erläutertund führen dann mittelbar zu <strong>einem</strong> völlig neuen <strong>Rechner</strong>typ.<strong>Analog</strong>rechner.doc H. Völz angelegt am 20.7.11 aktuell 13.04.2012 Seite 2 von 40


Zwei einleiten<strong>de</strong> ThesenEin <strong>Analog</strong>-<strong>Rechner</strong> simuliert die Wirklichkeitbezüglich eines Zeitverlaufsmittels kontinuierlicher Signaledurch programmiert verschaltete Operationsverstärker.Ein <strong>Digital</strong>-<strong>Computer</strong> berechnet die Wirklichkeitbezüglich Werten, Raum und Zeitdurch ein Programm, daslogischer Funktionen digitale Bauelemente steuert.Bitte beachten Sie die ausgezeichneten Wörter<strong>Analog</strong>rechner.doc H. Völz angelegt am 20.7.11 aktuell 13.04.2012 Seite 3 von 40


Thesen in TabellenformGerät <strong>Analog</strong>-<strong>Rechner</strong> <strong>Digital</strong>-<strong>Computer</strong>Verb bzgl. Wirklichkeit simuliert, bil<strong>de</strong>t nach berechnetErgebnis betrifft Zeitverlauf Werte, Raum und Zeitmittels kontinuierlicher Signale logischer Funktionendurch Operationsverstärker digitale BauelementeDie Werte sind kontinuierlich diskret, digital<strong>Analog</strong>rechner.doc H. Völz angelegt am 20.7.11 aktuell 13.04.2012 Seite 4 von 40


<strong>Zu</strong> erklären<strong>de</strong> BegriffeBerechnen (<strong>de</strong>utsch) ≈ mathematische Verknüpfung von Zahlen (lateinisch Calculator)Logik: griechisch logike Wissenschaft <strong>de</strong>s Denkens; lateinisch logikós zur Vernunft gehörend⇒ Ja-Nein-Entscheidungen und logische Operationen, z. B.: Nicht, NAND, NORSimulation: lateinisch simulatio Vorspiegelung, simulare, ähnlich machen, nachbil<strong>de</strong>n; nachahmen⇒ es besteht Ähnlichkeit mit Mo<strong>de</strong>ll, <strong>Analog</strong>ie und Nachbildung von WirklichkeitWeil sie lei<strong>de</strong>r sehr verschie<strong>de</strong>nen benutzt wer<strong>de</strong>n müssen folgen<strong>de</strong> Begriffe genauer erklärt wer<strong>de</strong>nanalog (<strong>Analog</strong>ie), digital, diskret und kontinuierlichFür die technischen Anwendungen kommen noch hizu:sampling, quantisieren (Quant)<strong>Analog</strong>rechner.doc H. Völz angelegt am 20.7.11 aktuell 13.04.2012 Seite 5 von 40


<strong>Analog</strong>rechner.doc H. Völz angelegt am 20.7.11 aktuell 13.04.2012 Seite 6 von 40


<strong>Analog</strong> - <strong>Analog</strong>iegriechisch logos Vernunft + lateinisch ana auf, wie<strong>de</strong>r, aufwärts, nach obenlateinisch analogia mit <strong>de</strong>r Vernunft übereinstimmend, Gleichmäßigkeit<strong>Analog</strong>ie ≈ Entsprechung, Ähnlichkeit, Gleichwertigkeit, ÜbereinstimmungNeben <strong>de</strong>n technischen (s. u.) gibt viele Anwendungen u. a.:• Platon: menschliche Seele dreigeteilt: Vernunft, Wille, Begier<strong>de</strong>n⇒ Gerechter Mensch kontrolliert Begier<strong>de</strong>n durch Vernunft mit Unterstützung <strong>de</strong>s Willens⇒ Dreistän<strong>de</strong>aufbau <strong>de</strong>s Staates: erleuchteter Philosoph | König regiert Gesellschaft mit Kriegern• Literatur ≈ Fabeln, Parabeln, Märchen, Gleichnis• Logik: induktiver Beweis: Wenn Größen in einigen Punkten ähnlich sind ⇒ auch in an<strong>de</strong>ren• Psychologie: analoges Denken dürfte wesentliche Grundlage <strong>de</strong>r Intelligenz seinBeispiele: MAXWELL: Wasserströmung ⇔ elektrische Fel<strong>de</strong>r; KEKULE: 6 Affen ⇔ Benzol-Ring• Biologie/Medizin: analoge Organe bzgl. Morphologie, Struktur, z. B. Auge Wirbeltier, Tintenfisch und Insekt• Kybernetik: Funktionen, Verhalten von technischen Systeme ⇔ leben<strong>de</strong>r Organismen• Bionik, z. B.: Haut von Delphinen zur Optimierung von Schiffsrümpfen, Lotos-Effekt usw.• Rechtsprechung: juristischer Tatbestand auf etwa wesensgleichen übertragen; in Deutschland unzulässigFür das Gegenteil von analog existiert kein eigenständiger Begriff! ⇒ nicht-analog<strong>Analog</strong>rechner.doc H. Völz angelegt am 20.7.11 aktuell 13.04.2012 Seite 7 von 40


SimulationDie Simulation ist ein Spezialfall <strong>de</strong>r <strong>Analog</strong>ie und betrifft zeitliche Vorgänge bzw. Verhalten.Mathematisch wer<strong>de</strong>n hierzu meist Differentialgleichungen benutzt.Im einfachsten Fall sind es Gleichungen zwischen mehreren Größen, z. B. x und y gemäßy = f (x).Dabei können x und y auch mehrdimensional sein (x 1 , x 2 ,…; y 1 , y 2 ,…).Ist die Zeit t zu berücksichtigen, erfolgt die Untersuchung bevorzugt mit Differentialgleichungen.Mit Konstanten a i , b i , und A gilt dann zwischen (komplexem) Input x und Output yn() () ()<strong>Analog</strong>rechner.doc H. Völz angelegt am 20.7.11 aktuell 13.04.2012 Seite 9 von 40m() () ()2 2dx t d x t d x t ⎡ dy t d y t d y taxt0 () + a1 + a2 + ... + a2 n= A0 () 1 2...nbyt + b + b + + b2n mdtdt dt ⎢⎣dtdt dtFür <strong>de</strong>terministische, stabile System gilt m ≤ n.Für zeitinvariante Systeme sind alle Koeffizienten a i , b i und A reell und konstant.Die Lösung <strong>de</strong>r Differentialgleichung erfolgt meist mit <strong>de</strong>r LAPLACE-Transformation.<strong>Analog</strong>e Systeme, Gebil<strong>de</strong> liegen dann vor, wenn (nahezu) gleichartige Formeln existieren.Die Größen x und y können dabei sogar aus völlig an<strong>de</strong>ren Bereichen stammen.Dennoch kann aus Kenntnissen eines Systems auf das an<strong>de</strong>re geschlossen wer<strong>de</strong>n.Vorteilhaft ist <strong>de</strong>r Übergang zu elektrischen, elektronischen Systemen und Schaltungen.Das ermöglicht die Benutzung einfacher Simulationsschaltungen bzw. <strong>Analog</strong>rechner.⎤⎥⎦


Zwei typische Schaltungen mit OperationsverstärkernSie sind durch die Koeffizienten in <strong>de</strong>n Gleichungen bestimmtund wer<strong>de</strong>n entsprechend <strong>de</strong>r Differentialgleichung verschaltet.Integrations-Schaltung1 1UA =− UEd;t fuRC∫ =2πVRCDifferentiations-SchaltungdUEVUA=− RC ; fo=dt2πRC<strong>Analog</strong>rechner.doc H. Völz angelegt am 20.7.11 aktuell 13.04.2012 Seite 10 von 40


diskret ⇔ digitallateinisch discretion: Unterscheidungsvermögen, Urteil und Entscheiddiscretus: abgeson<strong>de</strong>rt, getrenntdiscernere: schei<strong>de</strong>n, trennen, unterschei<strong>de</strong>n, beurteilen, entschei<strong>de</strong>nDefinition: Es gibt nur endlich viele, genau unterscheidbare WerteSie sind daher abzählbar, also auf die natürlichen Zahlen 1, 2, 3, … abbildbarlateinisch digitus Finger• Inhaltlich: zählen, ziffernmäßig, in Zahleneinheiten angeben.• Biologie: digitalis = Blüten-Pflanze: Fingerhut• Englisch: alte Maßeinheit Fingerbreite =18,5 mmEinfache Beschreibung: diskrete Werte (meist <strong>Zu</strong>stän<strong>de</strong>) wer<strong>de</strong>n Zahlen zugeordnet.Die benutzte Zahlenbasis kann verschie<strong>de</strong>n sein: binär 2, oktal 8, <strong>de</strong>zimal 10, hexa<strong>de</strong>zimal 16Bei binär tritt je <strong>Zu</strong>stand 1 Bit auf.Die Anzahl <strong>de</strong>r <strong>Zu</strong>stän<strong>de</strong> eines Gebil<strong>de</strong>s, Systems kann von <strong>de</strong>r Zahlenbasis abweichen.Dadurch entstehen Codierungen. z. B. dual bei zwei physikalische <strong>Zu</strong>stän<strong>de</strong>nBCD = binär codierte Dezimalzahl<strong>Analog</strong>rechner.doc H. Völz angelegt am 20.7.11 aktuell 13.04.2012 Seite 11 von 40


diskret ⇒ kontinuierlichZENON AUS ELEA (um 490 bis um 430 v. Chr.) schuf mehrere Paradoxa: Bewegung ist unmöglich!Im Wettlauf kann <strong>de</strong>rschnelle Achill die langsameSchildkröte nicht erreichen,geschweige <strong>de</strong>nn überholen.Der diskrete Abstand wirdlediglich iterativ immerkleinerDaher führte ARISTOTELES(384 - 322 v. Chr.)theoretisch das Kontinuumein:In <strong>de</strong>r Realität gibt es keineunendlich kleinen Schritte<strong>Analog</strong>rechner.doc H. Völz angelegt am 20.7.11 aktuell 13.04.2012 Seite 12 von 40


kontinuierlich (mathematisch)lateinisch continens, continuus: zusammenhängend, angrenzend an, unmittelbar folgend, ununterbrochen, jemandzunächst stehendContinuare: aneinan<strong>de</strong>rfügen, verbin<strong>de</strong>n, fortsetzen verlängern, gleich darauf, ohne weiterescontingere: berühren, kosten, streuen, jeman<strong>de</strong>m nahe sein, beeinflussen.Definition: Zwischen zwei beliebigen Werten gibt es noch min<strong>de</strong>stens einen weiterenEs gibt zumin<strong>de</strong>st abzählbar unendliche viele Werte, das entspricht <strong>de</strong>n reellen ZahlenBei Funktionen for<strong>de</strong>rt es die Stetigkeit = es gibt keine Sprünge in FunktionsverlaufNeben diesem mathematischen kontinuierlich gibt es noch ein zweites <strong>de</strong>r realen Welt (s. u.)<strong>Analog</strong>rechner.doc H. Völz angelegt am 20.7.11 aktuell 13.04.2012 Seite 13 von 40


Mögliche Beschreibungen <strong>de</strong>r WeltkontinuierlichdiskretGriechen ARISTOTELES DEMOKRITMathematik unendlich ∞ endlichAntinomienParadoxienHILBERT-Hotelgrot = jetzt grün → 2020 rotAlle Raben sind schwarzXENON: Pfeil, WettlaufKretaer LügnerGÖDEL- UnentscheidbarkeitMetho<strong>de</strong>n Limes, Differential Zählen, MessenBeschreibung Differentialgleichungen AlgorithmenGeräte <strong>Analog</strong>-<strong>Rechner</strong> <strong>Digital</strong>-<strong>Computer</strong>Entsprechung Welle Korpuskel, QuantÜbergangBOHR’sches Korrespon<strong>de</strong>nz -PrinzipHEISENBERG-Unbestimmheit<strong>Analog</strong>rechner.doc H. Völz angelegt am 20.7.11 aktuell 13.04.2012 Seite 14 von 40


Physikalische WeltHeute wird meist angenommen: die Welt sei letztlich diskretDazu gibt es verschie<strong>de</strong>ne Abschätzungen, meist wer<strong>de</strong>n die Werte von MAX PLANCK gewähltPlanck-Länge = ∆l ≈ 10 -33 cm und Planck-Zeit = ∆t ≈ 10 -43 sDiese Stufen sind so klein, dass sie in <strong>de</strong>r für uns üblichen Makrowelt vernachlässigbar sindDeshalb können wir unsere Makrowelt als quasi-kontinuierlich annehmenDas gilt genauso für unsere Wahrnehmungen über SinnesorganeDieses welt-kontinuierlich unterschei<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>utlich von ⇔ mathematisch kontinuierlich⇒ Je<strong>de</strong>r gemessene o<strong>de</strong>r wahrgenommene Wert ist durch „Mängel“ unsicher (ungenau):• Grenzen <strong>de</strong>r Messgeräte o<strong>de</strong>r Wahrnehmung (z. B. Hör- o<strong>de</strong>r Sehschwellen)• Thermodynamische Schwankungen, Störungen• Quanteneffekte• HEISENBERG-UnschärfeDie Summe <strong>de</strong>r Einflüsse ist vielfältig ⇒ statistische GAUß-Verteilung um <strong>de</strong>n „realen“ WertDaher ist je<strong>de</strong> <strong>Zu</strong>ordnung zu diskreten Werten mit <strong>einem</strong> Toleranzbereich statistisch unsicherDas ist bei je<strong>de</strong>r <strong>Digital</strong>isierung von Signalen und Messwerten zu beachtenIn Physik, Technik, Wahrnehmung usw. gibt es keine absolut korrekten Werte!<strong>Analog</strong>rechner.doc H. Völz angelegt am 20.7.11 aktuell 13.04.2012 Seite 15 von 40


<strong>Analog</strong>rechner.doc H. Völz angelegt am 20.7.11 aktuell 13.04.2012 Seite 16 von 40


Etwa diskrete Werte erzeugenSampling, Quant, quantisierenlateinisch quantitas Größe, Anzahlquantum wie viel, so viel wie, inwieweit, irgendwie• Physik: Energie-Quant durch MAX PLANCK eingeführt ⇔ Gegenteil: Kontinuums-Physik• Philosophie: <strong>Zu</strong>sammenhang von Quantität (≈ Menge) ⇔ Qualität (≈ Güte)• Signal: Erzeugung von diskreten Werten aus kontinuierlichen Signalen;für die Zeiten erfolgt dies meist durch Takte,für die Amplitu<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n meist AD-Wandler benutzt.<strong>Analog</strong>rechner.doc H. Völz angelegt am 20.7.11 aktuell 13.04.2012 Seite 17 von 40


<strong>Zu</strong>sammenhang <strong>de</strong>r Begriffe in <strong>de</strong>r Technik<strong>Analog</strong>rechner.doc H. Völz angelegt am 20.7.11 aktuell 13.04.2012 Seite 18 von 40


<strong>Zu</strong>r Quantisierung von WertenSie stellt (immer) eine Einengung <strong>de</strong>r Wirklichkeit dar.Sie kann (zuweilen) vollständig rückgängig gemacht wer<strong>de</strong>n.<strong>Zu</strong> <strong>de</strong>n Werten muss dann eine Funktion festgelegt sein,mit <strong>de</strong>r alle (∞ vielen) „Zwischenwerte“ aus wenigen diskreten Werten berechnet wer<strong>de</strong>n.In vielen Fällen ist zumin<strong>de</strong>st eine Funktion bekannt. Ob immer eine existiert, ist nicht bekannt.Bei nur zeitlicher Quantisierung (Taktung) ist es gemäß Sampling-Theorem die WHITTACKER-Funktion (s. u.)Für die Amplitu<strong>de</strong>n-Quantisierung ist (bisher) keine Möglichkeit bekanntFür die gemeinsame Quantisierung von Zeit und Amplitu<strong>de</strong> gibt es zumin<strong>de</strong>st prinzipielle Grenzen.Sie sind spätestens durch die HEISENBERG-Unschärfe ∆Ε ⋅ ∆t ≥ h/2 bestimmt (Energie E = U 2 /R)<strong>Analog</strong>rechner.doc H. Völz angelegt am 20.7.11 aktuell 13.04.2012 Seite 19 von 40


cÜbergänge: diskret ⇔ (mathematisch) kontinuierlich<strong>Analog</strong>rechner.doc H. Völz angelegt am 20.7.11 aktuell 13.04.2012 Seite 20 von 40


Varianten <strong>de</strong>r Amplitu<strong>de</strong>n- und Zeit-Quantisierung<strong>Analog</strong>rechner.doc H. Völz angelegt am 20.7.11 aktuell 13.04.2012 Seite 21 von 40


kontinuierliche ⇔ digitale SignalekontinuierlichStärken, Vorteile .diskret - digital• beliebig kleine und große Signalesind möglich• Verstärkung ist möglich• Benutzung von technischenSensoren, Aktoren undmenschlichen Sinnen• Bei Übersteuerung setzenVerzerrungen weich ein• Bei je<strong>de</strong>r Übertragung, Speicherungund Vervielfältigung kommenweitere Störungen, zumin<strong>de</strong>stRauschen hinzu• Signale sind leicht fehlerfrei zu regenerieren• Verlustfreies Übertragen, Kopieren, Vervielfältigen• Verschachtelung mehrerer, auch rechtunterschiedlicher Signale• Fehlererkennung und -korrektur• Verlustfreie Komprimierung• Datenschutz (Verschlüsselung, Kryptographie)Schwächen, Nachteile .• Signale müssen eng begrenzte Pegel besitzen,insbeson<strong>de</strong>re hinreichend, aber nicht zu groß sein• Sampling-Rauschen ist unvermeidlich *• Der Takt darf nicht verloren gehen *Die Kontinuierliche <strong>Digital</strong>technik s. u. ermöglicht u. a. die Nachteile * auszuschalten (s. u.)<strong>Analog</strong>rechner.doc H. Völz angelegt am 20.7.11 aktuell 13.04.2012 Seite 22 von 40


Heute übliche <strong>Digital</strong>isierungDas kontinuierliche Signal f S wird abgetastet und dann binär kodiert.Der Takt-Abstand ∆T muss <strong>de</strong>r maximalen Bandbreite B <strong>de</strong>s Signals angepasst wer<strong>de</strong>n:1∆T≤2 ⋅ BDann ist (theoretisch) eine fehlerfreie Rückgewinnung <strong>de</strong>s kontinuierlichen Signals f S möglich.Diese Rekonstruktion ermöglicht gemäß SHANNON die WHITTACKER-Funktion:x=sin ( α )Sie besitzt ihr Maximum bei α = 0 und Nullstellen im Abstand n/(2B) mit n = ±1, ±2, ±3 usw.Hierdurch überlappen sich die Samples fehlerfrei zur ehemals kontinuierlichen Funktion.Dies be<strong>de</strong>utet aber, dass das ursprüngliche Signal nur unter 3 Bedingungen fehlerfrei entsteht.• Die Samples müssen im gesamten Intervall t ∈ (-∞ bis +∞ ) vorliegen,das be<strong>de</strong>utet eine unendliche Verzögerung für das Signal f S .• Die Amplitu<strong>de</strong>n-Werte müssen unverän<strong>de</strong>rt (kontinuierlich genau) vorliegen= dürfen nicht quantisiert sein.• Die WHITTACKER-Funktion verlangt einen i<strong>de</strong>alen (∞-steilen und phasenfreien) Tiefpass.<strong>Analog</strong>rechner.doc H. Völz angelegt am 20.7.11 aktuell 13.04.2012 Seite 23 von 40α


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Weitere Schwächen <strong>de</strong>r üblichen <strong>Digital</strong>isierung1. Alle Samples wer<strong>de</strong>n gemäß <strong>de</strong>r höchsten Frequenz aufgenommen.Das ist sehr oft viel zu dicht.Eine variable Taktrate ist lei<strong>de</strong>r sehr aufwändig und daher nicht gebräuchlich.2. Unsere Sinnesorgane (Ohr, Auge) nehmen die physikalischen Reize etwa logarithmisch wahr.Prinzipiell ist nachträgliche Anpassung durch Weglassen von Amplitu<strong>de</strong>nstufen möglicherfolgt für wenige Stufen z. B. beim Handy o<strong>de</strong>r selten bei MP3.Da beim kontinuierlichen Magnetband logarithmisch verteilte Amplitu<strong>de</strong>nstufen vorliegen.Sind gute alte Urbän<strong>de</strong>r selbst für die SA-CD (Super-Audio-CD) ausreichend! (s. u.).<strong>Analog</strong>rechner.doc H. Völz angelegt am 20.7.11 aktuell 13.04.2012 Seite 26 von 40


Das Sampling mit festem Takt erzeugt oft viel zu viele (unnötige = rote) Sampling-Werte<strong>Analog</strong>rechner.doc H. Völz angelegt am 20.7.11 aktuell 13.04.2012 Seite 27 von 40


Die <strong>Digital</strong>isierung ist beikleinen Amplitu<strong>de</strong>n zu grob.Es entsteht stark stören<strong>de</strong>sSampling-Rauschen.-------------------------Es wird meist mit 6 dB lauteremthermischen Rauschen ver<strong>de</strong>cktBereits bei mittlerenLautstärken ist das Samplingunnötig fein gestuft.----------------------Das gilt noch stärker bei großenLautstärken.----------------------Für unser Gehör wür<strong>de</strong>n formal325 Stufen ⇒


Kontinuierliche <strong>Digital</strong>technikSie wur<strong>de</strong> von mir ab Januar 2007 entwickelt [Völz 2008]Bei ihr wer<strong>de</strong>n keine Samples übertragen bzw. gespeichertEs wer<strong>de</strong>n Intervalle (für Audio z. B. ≈20 ms) gebil<strong>de</strong>tIn ihnen wird bzgl. <strong>de</strong>s kontinuierlichen Signals eine Approximation-Funktion erzeugtSie wird nur so „gut“ gewählt, dass die Differenz gegenüber <strong>de</strong>m Original nicht „bemerkbar“ istBevorzugt erfolgt sie mit orthogonalen Funktionen, z. B. TSCHEBISCHEV-FunktionenNur die so bestimmten diskreten Koeffizienten wer<strong>de</strong>n übertragen bzw. gespeichertFast immer sind das <strong>de</strong>utlich weniger als die sonst benötigten SamplesBei <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rgabe wird mittels <strong>de</strong>r Koeffizienten die kontinuierliche Approximation erzeugtMittels eines linearen Sägezahns wird daraus das Ausgangssignal hergestelltSo ist das Wie<strong>de</strong>rgabesignal unmittelbar kontinuierlich und völlig frei von Sampling-RauschenEs entfällt sogar <strong>de</strong>r teuere Tiefpass.<strong>Analog</strong>rechner.doc H. Völz angelegt am 20.7.11 aktuell 13.04.2012 Seite 29 von 40


Übliche ⇔ kontinuierliche <strong>Digital</strong>isierungÜbliche <strong>Digital</strong>technik bil<strong>de</strong>t Samples mit Takt ∆t und festen Amplitu<strong>de</strong>nstufen ∆ues entstehen die o. g. Fehler und Sampling-RauschenKontinuierliche <strong>Digital</strong>technik erzeugt eine möglichst einfache Approximation zum SignalNur die diskreten Koeffizienten <strong>de</strong>r Approximations-Funktion wer<strong>de</strong>n digital übertragenMeist wer<strong>de</strong>n so <strong>de</strong>utlich weniger Werte als bei <strong>de</strong>r üblichen <strong>Digital</strong>isierung benötigtAußer<strong>de</strong>m ist das Wie<strong>de</strong>rgabe-Signal sofort kontinuierlich<strong>Analog</strong>rechner.doc H. Völz angelegt am 20.7.11 aktuell 13.04.2012 Seite 30 von 40


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Beispiel: <strong>Digital</strong>isierung eines Kreises<strong>Analog</strong>rechner.doc H. Völz angelegt am 20.7.11 aktuell 13.04.2012 Seite 32 von 40


Ein weiterer VorteilUnsere Sinnesorgane nehmen logarithmisch wahrDaher kann auch <strong>de</strong>r Toleranzbereich, dasAusgleichssignal logarithmisch gewählt wer<strong>de</strong>nDas ermöglicht eine weitere Reduzierung <strong>de</strong>rerfor<strong>de</strong>rlichen ParameterEvtl. können sich dabei für die Akustik ProblemeergebenTeilweise können zusätzliche Oberwellen entstehenEs ist jedoch nicht sicher, dass wir wirklich perFOURIER-Analyse hörenDas hydrodynamische Kompressionsmo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>rSchnecke lässt An<strong>de</strong>res erwartenDas ist lei<strong>de</strong>r nicht genügend untersuchtBeachte Handy und MP3!<strong>Analog</strong>rechner.doc H. Völz angelegt am 20.7.11 aktuell 13.04.2012 Seite 34 von 40


Z. Z. bekannte ProblemeDie Kontinuierliche <strong>Digital</strong>technik bietet viele technische VorteileWesentlich ist die theoretisch völlig neue und technisch effektive Art <strong>de</strong>r <strong>Digital</strong>isierungDie übliche <strong>Digital</strong>isierung hat sich aber in rund 40 Jahren erfolgreich etabliertDaher dürfte es schwer sein, eine neue, wenn auch <strong>de</strong>utlich bessere Lösung breit einzuführenHinzu kommt, dass es noch etliche offene Fragen gibt. Die wesentlichen seien aufgezählt• Für eine breite Anwendung sind noch viele experimentelle und theoretische Untersuchungensowie proprietäre Anwendungen notwendig, die schließlich zu „Normungen“ führen• Die „fehlerarme“ Verbindung <strong>de</strong>r Intervalle (ohne Sprünge) erfor<strong>de</strong>rt neue, sehr leistungsfähigeApproximationen, z. B. GAUß-LOBATTO-Knoten• Ungeklärt ist das Cuttern und Mischen von Dateien. Prinzipiell ist allerdings zeitweiligzwischengeschaltet ein Übergang zu üblichen Signalen (Audio z. B. WAV-Dateien) möglich.• Alle bisherigen Untersuchungen erfolgten an 1D-Signalen (Audio). Es liegen z. Z. keineErfahrungen (und Approximationen) für 2D und 3D vor (Bil<strong>de</strong>r, Vi<strong>de</strong>o), und dass, obwohl hiernoch größere Vorteile zu erwarten sind.In je<strong>de</strong>n Fall dürfte es nützlich sein, auf diesem neuen Gebiet Forschung zu betreiben.<strong>Zu</strong>sätzlich kommen aber auch noch viele neue und vielleicht unbekannte Möglichkeiten hinzu.<strong>Analog</strong>rechner.doc H. Völz angelegt am 20.7.11 aktuell 13.04.2012 Seite 35 von 40


Erweiterung auf Flächen, Bil<strong>de</strong>rFür digitalisierte Bil<strong>de</strong>rn wer<strong>de</strong>n ähnlich <strong>de</strong>m Sampling-Theorem Pixel <strong>de</strong>r Höhe h eingeführt.In x- und y-Richtung entspricht ihr Abstand einer Samplingrate ∆s.Bei einer Bildlänge l und Bildbreite b sind dann l⋅b/∆s 2 Pixel erfor<strong>de</strong>rlich.Doch die Bilddaten können wie<strong>de</strong>rum durch eine Approximations-Funktion genähert wer<strong>de</strong>n:h ≈ f (x, y), z. B. h = a+b 1 x+ b 2 y + c 1 x 2 + c 2 y 2 +c 3 xy … .und dann durch die gewonnenen Parameter erfasst wer<strong>de</strong>n.Dann sind nicht mehr die vielen Pixelwerte,son<strong>de</strong>rn nur noch die <strong>de</strong>utlich weniger Parameter zu übertragen bzw. zu speichern.Bei <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rgabe wird mittels <strong>de</strong>r Funktion erneut das kontinuierliche Bild ohne Pixel erzeugt.Teilweise kann so <strong>de</strong>r Wi<strong>de</strong>rspruch zwischen Audio- und Bild-Verarbeitung aufgeklärt wer<strong>de</strong>n.Allgemein sind dafür jedoch zusätzliche Kodierungsprobleme zu beachten.Hierauf kann hier lei<strong>de</strong>r nicht eingegangen wer<strong>de</strong>n [9].<strong>Analog</strong>rechner.doc H. Völz angelegt am 20.7.11 aktuell 13.04.2012 Seite 36 von 40


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Weitere VerallgemeinerungenDie nächste Erweiterung betrifft farbige Bil<strong>de</strong>r, für die z. B. h rot , h grün und h blau genügen wür<strong>de</strong>n.Auch <strong>de</strong>r Übergang zu Stereo-Bil<strong>de</strong>rn bereitet keine neuen Probleme.Selbst für beliebig gekrümmte Oberflächen sind nur zusätzlich gekrümmte Koordinaten notwendig.Auch räumlichen Gebil<strong>de</strong> können durch einen Übergang zu drei Dimensionen bezüglichBelegungsdichten behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n.In allen Fällen kann schließlich mit einer zusätzlichen Dimension auch Zeit berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.So entsteht eine universelle digitale Beschreibung einer kontinuierlichen Weltmittels digitaler Koeffizienten und dazu gehören<strong>de</strong>n kontinuierlichen Funktionen.Auf diese Weise wäre ein <strong>Rechner</strong> für beliebige kontinuierliche Raum-Zeit-Daten möglich,<strong>de</strong>r alles vollständig mittels relativ weniger digitaler Parameter erfasst.Er umfasst so fast alle Eigenschaften <strong>de</strong>s <strong>Analog</strong>- und <strong>Digital</strong>rechners.p. s.: Ob so <strong>de</strong>n Parametern spezielle Eigenschaften zugesprochen wer<strong>de</strong>n können, ist ungeklärt.Vielleicht könnten sie fundamentale Systemeigenschaften aufzeigen, wie etwa die Konstanten o<strong>de</strong>rTeilchen in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Physik.<strong>Analog</strong>rechner.doc H. Völz angelegt am 20.7.11 aktuell 13.04.2012 Seite 39 von 40


Literatur[1] Shannon, Cl.: A Mathematical Theory of Communication) Bell Systems Technical Journal 27 (Juli 1948) S.379-423 und (Oktober 1948) S.623 - 656. (eingereicht 24.3.1940). (Ebenfalls in: University Illonois Press1949). Teil 2 auch: Communication in the Presence of Noise. Proc. IRE 37 (1949). pp. 10 - 20. (eingereicht24.3.1940). Übersetzt: Mathematische Grundlagen <strong>de</strong>r Informationstheorie. R. Ol<strong>de</strong>nbourg, München -Wien, 1976[2] Völz, H.: Elektronik. Grundlagen - Prinzipien - <strong>Zu</strong>sammenhänge. 5. Aufl. Aka<strong>de</strong>mie Verlag, Berlin 1989[3] Völz, H.: Grundlagen <strong>de</strong>r Information. Aka<strong>de</strong>mie-Verlag Berlin 1991[4] Völz, H.: Wissen - Erkennen - Information. Allgemeine Grundlagen für Naturwissenschaft, Technik undMedizin. Shaker Verlag, Aachen 2001[5] Völz, H.: Kontinuierliche <strong>Digital</strong>technik. Shaker-Verlag, Aachen 2008[6] Für die Zeitkurven von Begriffen. download 5.8.11:http://www.culturomics.org/home und http://ngrams.googlelabs.com/graphErgänzen<strong>de</strong>n Folien können von meinen Homepage (z. B. r-h-<strong>voelz</strong>.<strong>de</strong>) herunter gela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, u. a.:[7] Raum_Zeit.pdf; [8] 2Weltsicht.pdf; [9] GrafikCo<strong>de</strong>.pdf; [10] InforKybern.pdf; [11] InftheorieHU.pdf;<strong>Analog</strong>rechner.doc H. Völz angelegt am 20.7.11 aktuell 13.04.2012 Seite 40 von 40

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