09.09.2012 Aufrufe

4/2005 - Pflaum Verlag

4/2005 - Pflaum Verlag

4/2005 - Pflaum Verlag

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

MARKTPLATZ<br />

BioFach in Nürnberg ist Treffpunkt des internationalen Fachhandels<br />

Nürnberg (pr) – Die BioFach öffnet<br />

das nächste Mal vom 24. bis<br />

27. Februar <strong>2005</strong> im Messezen-<br />

trum Nürnberg ihre Tore. Zur<br />

Weltleitmesse für Bio-Produkte<br />

werden rund 1900 Aussteller und<br />

Inzwischen profiliert sich eine Vielzahl der Fachgeschäfte über<br />

Frischprodukte mit einer großen Auswahl an Käsesorten und einem<br />

gut sortierten Milchprodukte-Kühlregal. Foto: PR<br />

30 000 Fachbesucher aus aller<br />

Welt erwartet. Seit jeher ist die<br />

BioFach anerkannter Treffpunkt<br />

inhalt<br />

Naturkost gewinnt<br />

weiter an<br />

Akzeptanz 1–4<br />

Das Wichtigste<br />

zur BioFach 2<br />

Fleischwaren ohne<br />

Nitritpökelsalz 5–6<br />

Zutat oder<br />

Zusatzstoff? 6<br />

Start zum<br />

Innovationspreis 7<br />

Achtung Bio! 7<br />

Aus schonender<br />

Aufzucht 8<br />

BIOMARKTPLATZ 1/05 1<br />

1/05<br />

www.pflaum.de/biomarktplatz


MARKTPLATZ<br />

des internationalen Naturkost-<br />

Fachhandels. Groß- und Einzelhändler<br />

nutzen die Messe, um<br />

Kontakte zu pflegen, Geschäfte<br />

anzubahnen und gemeinsame<br />

Projekte zu planen. Südamerikanisches<br />

Messeflair garantiert diesmal<br />

Brasilien als Land des Jahres<br />

nicht nur mit tropischen Früchten,<br />

Kaffee oder exotischen Gewürzen,<br />

sondern auch mit feurigen<br />

Kostproben brasilianischer Kultur<br />

und Lebensart.<br />

Nach zwei Jahren mit geringen<br />

Wachstumsraten im Bio-Handel<br />

scheint nun in Deutschland der<br />

Knoten geplatzt: Ein deutliches<br />

Umsatzplus von 7,4 Prozent im<br />

zweiten Quartal 2004 ermittelte<br />

der Fachverband BNN-Herstellung<br />

und Handel für den Großhandelsbereich.<br />

Dabei legte vor<br />

allem Frisches, also Obst, Gemüse<br />

und Milchprodukte sowie Fleisch,<br />

mit über 12 Prozent deutlich stärker<br />

zu als verpackte Lebensmittel<br />

2<br />

wie Nudeln, Säfte oder Konserven.<br />

Maßgeblich zum guten Quartalsergebnis<br />

beigetragen hat die<br />

hervorragende Juni-Bilanz von<br />

über 17 Prozent Umsatzzuwachs<br />

gegenüber dem Vorjahreswert.<br />

Der Wachstumsschub ist bereits<br />

seit März zu verzeichnen, dem<br />

Beginn der intensiven Genfood-<br />

Diskussion in der Öffentlichkeit.<br />

Zum Umsatzwachstum trägt natürlich<br />

die in diesem Jahr um 25<br />

weitere Geschäfte steigende Anzahl<br />

von Bio-Fachmärkten bei.<br />

Deutschlandweit gibt es etwa<br />

2000 Naturkostläden und 200<br />

großflächige Bio-Fachmärkte mit<br />

Verkaufsflächen zwischen 200<br />

und 1000 qm.<br />

Große Bio-Fachmärkte, die den<br />

Verbrauchern eine Riesenauswahl<br />

an biologischen Lebensmitteln<br />

offerieren, werden zunehmend<br />

wichtiger bei den spezialisierten<br />

Fachgeschäften. Sie tragen entscheidend<br />

zum Imagewandel in<br />

Das Wichtigste zur BioFach<br />

Die BioFach findet vom 24. bis 27. Februar im Messezentrum<br />

Nürnberg statt. Veranstalter ist die NürnbergMesse GmbH und<br />

Schirmherr die International Federation of Organic Agriculture<br />

Movements (IFOAM). Das Messegelände ist täglich von 9 bis 18<br />

Uhr geöffnet (BioNacht am Freitag 18 bis 21 Uhr, Einlass bis 18<br />

Uhr) und sonntags von 9 bis 17 Uhr. Die Tageskarte kostet 25 C<br />

und eine Dauerkarte 45 I. Weitere Informationen gibt es bei der<br />

Besucherinformation, Telefon (09 11) 86 06-49 09, Fax (09 11)<br />

86 06-49 08, oder per E-Mail: besucherinfo@nuernbergmesse.de.<br />

Eintrittskarten kann man im Internet unter www.biofach.de/vorverkauf<br />

bestellen. Text und Grafik: PR<br />

der Öffentlichkeit bei: Weg vom<br />

angestaubten Körnerimage der<br />

80er Jahre, hin zum modernen,<br />

zeitgemäßen Einkauf und zur genussorientierten<br />

Zubereitung der<br />

umweltfreundlich erzeugten Lebensmittel.<br />

Inzwischen profiliert sich eine<br />

Vielzahl der Fachgeschäfte über<br />

Frischprodukte mit einer großen<br />

Auswahl von Käsesorten (über<br />

100 Käsesorten sind keine Seltenheit!)<br />

und einem gut sortierten<br />

Milchprodukte-Kühlregal mit<br />

Fruchtjoghurts, Butter, Trinkmilch<br />

und Sauermilchgetränken. Die<br />

Zahl der Bio-Supermärkte wuchs<br />

2004 etwas langsamer als in den<br />

Vorjahren. Elf Neueröffnungen<br />

mit Verkaufsflächen zwischen 260<br />

und 800 qm brachte das erste<br />

Halbjahr 2004. Auffällig dabei:<br />

Fast die Hälfte davon waren Umzüge<br />

bereits bestehender Naturkostfachgeschäfte<br />

in erheblich<br />

vergrößerte Räume. Im Durchschnitt<br />

lagen diese bei 430 qm.<br />

Während 2003 die Filialisten bei<br />

den Neueröffnungen mit über der<br />

Hälfte dominierten, gingen im<br />

letzten Jahr die meisten Neueröffnungen<br />

auf das Konto mutiger<br />

Einzelunternehmer. Lediglich die<br />

Münchner Basic AG trat am 10.<br />

Mai 2004 als erster der großen<br />

Bio-Filialisten auf den Plan:<br />

Mit der Eröffnung eines 500-qm-<br />

Marktes in Hamburg begann<br />

die Expansion in den Norden<br />

Deutschlands. Weitere Neu-Eröffnungen<br />

von Basic und anderen<br />

Bio-Supermarkt-Betreibern waren<br />

für die zweite Jahreshälfte u. a. in<br />

Düsseldorf, München und Bonn<br />

geplant.<br />

Das zweite Quartal 2004 schloss<br />

der deutsche Naturkost-Einzelhandel<br />

mit einem Plus von knapp<br />

10 Prozent zum Vorjahr ab. Bezogen<br />

auf das erste Halbjahr steht<br />

ein Plus von 7 Prozent zu Buche,<br />

so das Ergebnis einer Untersuchung<br />

der Unternehmensberatung<br />

wob-Hartmann, Solingen.<br />

Gegenüber dem Trend des Vorjahrs<br />

legten auch die kleineren<br />

Fachgeschäfte unter 80 qm mit ei-<br />

BIOMARKTPLATZ 1/05


nem Plus von 5 Prozent wieder<br />

zu. Die Verkaufsflächen über 300<br />

qm konnten mit 16 Prozent das<br />

beste Ergebnis erzielen. Auch Geschäfte<br />

mit einer Verkaufsfläche<br />

von über 150 qm machten ein<br />

kräftiges Umsatzplus von 13 Prozent<br />

gegenüber dem Vorjahr. Es<br />

gab einen eindeutigen Zusammenhang<br />

zwischen der Größe<br />

des Ladens und dem Umsatzzuwachs.<br />

Verbraucher bevorzugen<br />

größere Läden, die meist moderner<br />

eingerichtet sind und eine<br />

bessere Auswahl bieten.<br />

Von der verstärkten Nachfrage<br />

profitierten diejenigen Fachgeschäfte,<br />

die ohnehin bereits ein<br />

gutes Umsatzvolumen erreichen.<br />

Bei der obersten Umsatzgruppe<br />

(über 750 000 l pro Jahr) gab es<br />

ein Spitzenergebnis im zweiten<br />

Quartal von 15 Prozent Umsatzplus.<br />

Selbst kleinere Geschäfte mit<br />

einem Umsatzvolumen von unter<br />

250 000 l schnitten im Durchschnitt<br />

noch mit 6 Prozent Zu-<br />

wachs ab. Im gesamten ersten<br />

Halbjahr erzielten die umsatzstarken<br />

Biomärkte insgesamt ein<br />

Plus von 14 Prozent. Diese durchweg<br />

positiven Ergebnisse werden<br />

durch die Kommunikationsberatung<br />

Klaus Braun, Speyer, bestätigt,<br />

die in Zusammenarbeit mit<br />

der Zeitschrift BioHandel ebenfalls<br />

ein Naturkost-Umsatzbarometer<br />

veröffentlicht.<br />

Wob-Hartmann untersuchte außerdem<br />

die Stimmung im Naturkosteinzelhandel<br />

und beschreibt<br />

diese als weiterhin „sehr zuversichtlich“.<br />

Modernisierungen und<br />

Erweiterungen der vergangenen<br />

Jahre tragen jetzt Früchte. Auch<br />

bei Neugründungen von Läden,<br />

bei denen es naturgemäß einige<br />

Zeit dauert, bis ein Kundenstamm<br />

erarbeitet ist, läuft es rund. „Jüngere<br />

Geschäfte, deren Gründung<br />

nicht mehr als drei Jahre zurückliegt,<br />

erleben derzeit eine überdurchschnittlicheWachstumsphase<br />

von mehr als 20 Prozent“,<br />

so das Fazit von Horst Hartmann.<br />

„Dies macht die Chancen der<br />

Bio-Vermarktung trotz momentan<br />

schwacher Konjunktur sehr deutlich“,<br />

freut sich Hartmann. Die Innovationsbemühungen<br />

des Fachhandels<br />

– Neugründung, Standortoptimierung<br />

und Flächenerweiterung<br />

– sind laut Hartmann<br />

entscheidend für diese positive<br />

Entwicklung.<br />

Anders schaut die Situation in<br />

Spanien aus. Dort beginnt sich zumindest<br />

in den dichter bewohnten<br />

Gebieten wie in Regionen um<br />

Barcelona ein Markt für Bio-Lebensmittel<br />

zu entwickeln. Mehrere<br />

kleine Bio-Ketten erschließen<br />

Stück für Stück den Markt. Terra<br />

Verda aus Valencia expandiert mit<br />

ihrem Franchisesystem kräftig: Inzwischen<br />

verfügt sie über 15 Läden,<br />

vor allem an der spanischen<br />

Mittelmeerküste. Die italienische<br />

Bio-Supermarktkette NaturaSi, die<br />

in Spanien seit dem Jahr 2000 vertreten<br />

ist, plant einen dritten Fach-<br />

MARKTPLATZ<br />

· Die Nachfrage für Bio-Produkte in Fleischer-Fachgeschäften steigt kontinuierlich an.<br />

· Die CMA unterstützt Ihren Abverkauf mit umfangreichem Werbematerial.<br />

MEM 01/05<br />

Fax-Bestellung: 02 28-84 73 07<br />

Bitte senden Sie mir kostenlos ein Aktionspaket mit<br />

folgenden Werbemitteln zu*:<br />

1 Thekenplakat „Schinken“ 07358<br />

1 Thekenplakat „Kinder/Schinkensandwich“ 07359<br />

100 Kunden-Flyer (inkl. Rezeptvorschlägen) 07360<br />

1 Dispenserbox 07355<br />

100 Produktsticker für den Thekenbereich 07361<br />

1 Thekenstreifen 07366<br />

2 Posterschienen 07403<br />

*Der Versand erfolgt gegen Berechnung zzgl. einer Fakturierungsgebühr und der<br />

gesetzl. Mwst. innerhalb von ca. 10 Tagen.<br />

Name, Vorname:<br />

Firma:<br />

Straße:<br />

PLZ/Ort:<br />

Telefon:<br />

Datum/Unterschrift:<br />

CMA Centrale Marketing-Gesellschaft<br />

der deutschen Agrarwirtschaft mbH<br />

-Marketing Ökologischer Landbau -<br />

Koblenzer Straße 148, 53177 Bonn, www.cma.de/bio


MARKTPLATZ<br />

markt auf der<br />

iberischen Halbinsel.<br />

NaturaSi<br />

hat in Italien<br />

rund 40 Bio-Supermärkte.<br />

Eine<br />

andere Bio-Kette,<br />

Veritas mit Sitz in<br />

Barcelona, betreibt<br />

derzeit siebenBio-Supermärkte<br />

in Spanien.<br />

Mit den angeschlossenen<br />

Bio-<br />

Restaurants sollen<br />

Kunden auf<br />

den Geschmack<br />

kommen. In Kürze<br />

wird das vierte<br />

dieser Restaurants<br />

eröffnet.<br />

Um dem Verbraucherpreislich<br />

entgegen zu<br />

kommen, will<br />

Veritas den Preis<br />

zukünftig knapper<br />

kalkulieren.<br />

Unter dem Namen<br />

„Green<br />

Farm“ betreibt ein<br />

Großhändler in<br />

Griechenland ein<br />

Netz von sieben<br />

Naturkostfachgeschäften,<br />

in denen<br />

zusammen<br />

25 Mitarbeiter tätig sind. Der griechische<br />

Einzelhandelsverband verlieh<br />

der Naturkostladenkette den<br />

Einzelhandelspreis 2004 in der Kategorie<br />

„Rising Star“. Weitere Neueröffnungen<br />

und Ladenvergrößerungen<br />

sind geplant. In Großbritannien<br />

stagnierten in den vergangenen<br />

Jahren die Eröffnungen<br />

neuer großflächiger Naturkostmärkte.<br />

Nun ist wieder Bewegung<br />

ins Bio-Geschäft gekommen: Filialist<br />

Fresh & Wild, der Anfang des<br />

Jahres von dem Branchenriesen<br />

Whole Foods aus USA übernommen<br />

wurde, kündigte an, weitere<br />

Läden zu eröffnen. Derzeit verfügt<br />

Fresh & Wild über sieben größere<br />

Fachgeschäfte im Großraum London<br />

und einen in Bristol. Auch Pla-<br />

4<br />

Auch im europäischen Ausland steigt das Interesse an Bio-<br />

Lebensmitteln wie Zwiebel-Röstwurst. Deshalb denken viele<br />

Hersteller an einen Ausbau der Geschäfte. PR<br />

net Organic, Pionier der Bio-Supermarktbewegung<br />

in Großbritannien,<br />

eröffnete vor kurzem in London<br />

den dritten großen Markt mit<br />

Schnellimbiss.<br />

In Frankreich ist das Biocoop-<br />

Netzwerk mit über 230 Läden<br />

Marktführer und erzielt dort 10<br />

Prozent des gesamten Bio-Umsatzes.<br />

Bis Ende <strong>2005</strong> soll die Anzahl<br />

der Geschäfte, darunter etwa die<br />

Hälfte mit über 150 qm Verkaufsfläche,<br />

auf rund 300 Naturkost-<br />

Fachgeschäfte anwachsen. Bei<br />

Biocoop sind im Groß- und Einzelhandel<br />

über 1800 Menschen beschäftigt.<br />

Der Umsatz lag bei 160<br />

Mio. l. Biocoop ist stark von ethischen<br />

Werten des fairen Handels,<br />

der Mitbestimmung und der Ver-<br />

marktung von Regionalprodukten<br />

geprägt. In den<br />

großflächigen<br />

Biocoop-Läden<br />

sind bis zu 7000<br />

Artikel erhältlich.<br />

Naturkostläden in<br />

den Niederlanden<br />

zeigen ebenfalls<br />

zunehmend ein<br />

neues Gesicht.<br />

Die Verkaufsflächen<br />

variieren<br />

von knapp 100<br />

qm bis zu großzügigen<br />

400 qm. Es<br />

gibt derzeit Pläne<br />

für einen Megaladen<br />

mit einer Verkaufsfläche<br />

von<br />

2500 qm. In Amsterdam<br />

hat sich<br />

eine neue Gesellschaft<br />

gegründet,<br />

die in den nächsten<br />

Jahren eine<br />

Bio-Kette mit dem<br />

Namen „Organic<br />

Food for you“<br />

aufbauen möchte.<br />

Bislang ist jedoch<br />

erst ein Fachgeschäft<br />

eröffnet<br />

worden.<br />

Selbst Russland<br />

hat seit kurzem<br />

ein Naturkostfachgeschäft. Das<br />

russische Unternehmen Ekomarket<br />

eröffnete im April 2004 den<br />

ersten Naturkostfachmarkt mit<br />

dem Namen „Oranger Kürbis“ in<br />

der Moskauer Innenstadt. Das 160<br />

qm große Selbstbedienungsgeschäft<br />

führt vor allem westeuropäische<br />

Importe. Mit 800 Produkten<br />

ist das Angebot an Bio-Lebensmitteln<br />

zwar noch recht schmal und<br />

die Anzahl der Kunden gering. Daher<br />

bemüht man sich erst einmal<br />

darum, im Markt Fuß zu fassen. Da<br />

das Interesse groß ist, sollen weitere<br />

Läden eines anderen Unternehmens<br />

zukünftig ein breites Sortiment<br />

an Lebensmitteln und vor<br />

allem auch an ökologischen Non-<br />

Food-Artikeln bieten. ■<br />

BIOMARKTPLATZ 1/05


Fleischwaren ohne Nitritpökelsalz<br />

Ersatz durch Gemüse und Starterkulturen aus natürlichen Quellen<br />

Bietigheim-Bissingen (pr) – Anfang<br />

des Jahres fand in Newcastle,<br />

Großbritannien, die Fachtagung<br />

für Biolebensmittel in Europa statt<br />

– der International Congress on<br />

Organic Farming, Food Quality<br />

and Human Health. Dr. Helmut<br />

Pöhnl von der Firma aurapa-Würzungen<br />

in Bietigheim-Bissingen<br />

stellte dort erstmals einem internationalen<br />

Fachpublikum das von<br />

ihm entwickelte Verfahren zur<br />

Herstellung von Fleischwaren ohne<br />

Nitritpökelsalz vor. Dr. Pöhnl<br />

führte u. a. aus:<br />

Pökeln ist eines der ältesten Verfahren<br />

zur Lebensmittelkonservierung.<br />

Erste Berichte über die Verwendung<br />

von Salz zur Herstellung<br />

von Fleischwaren gab es schon vor<br />

5000 Jahren bei den Sumerern. Es<br />

ist anzunehmen, dass die Reinheit<br />

des Salzes damals nicht besonders<br />

hoch war und daher auch Nitrat<br />

enthielt. Aus dem mehr zufällig anwesenden<br />

Nitrat entstand mit Hilfe<br />

stets vorkommender nitratreduzierender<br />

Mikroorganismen Stickstoffmonoxid,<br />

das im Fleisch zur<br />

Ausbildung des Pökelrots führt.<br />

Dieser natürliche Prozess lief eher<br />

zufällig ab und war nicht kontrollierbar.<br />

Später hat man gezielt<br />

Nitrat eingesetzt und heute wird<br />

meist synthetisches Nitrit verwendet.<br />

Dieses wurde jedoch in den<br />

letzten Jahren zur umstrittensten<br />

Zutat bei der Herstellung von<br />

Fleischwaren.<br />

Seit den 70er Jahren veränderte<br />

sich die Beurteilungssituation hinsichtlich<br />

der verwendeten Pökelstoffe.<br />

Untersuchungen in den<br />

USA zeigten, dass in gepökelten<br />

Fleischerzeugnissen potenziell<br />

krebserregende Nitrosamine aus<br />

Nitrit entstehen. Wegen dieses<br />

möglichen Gesundheitsrisikos<br />

wird es seitdem als wünschenswert<br />

angesehen, den Zusatz von<br />

Nitrit und Nitrat zu minimieren. Nitrit<br />

ist zudem eine sehr reaktive<br />

Substanz, deren zahlreiche Reaktionen<br />

beim Pökeln noch nicht<br />

vollständig bekannt sind. Synthetisches<br />

Nitrit enthält zudem keine<br />

sekundären Pflanzeninhaltstoffe,<br />

die einen positiven Einfluss auf die<br />

Gesundheit haben können.<br />

Nitrit wird zur Herstellung von<br />

Fleischwaren dennoch weiter verwendet,<br />

weil es eine Reihe von<br />

Vorteilen bietet, die es schwer<br />

machten, einen geeigneten Ersatzstoff<br />

zu finden. Insbesondere wurden<br />

bisher keine Verfahren entwickelt,<br />

die alle vorteilhaften Eigenschaften<br />

gleichzeitig bieten:<br />

1. Farbbildende Wirkung („Pökelrot“).<br />

2. Aromabildende Wirkung („Pökelaroma“).<br />

MARKTPLATZ


MARKTPLATZ<br />

3. Konservierende Wirkung („mikrobiologischeHemmwirkung“).<br />

4. Antioxidative Wirkung („Schutz<br />

der Fette vor Oxidation“).<br />

5. Gute Reproduzierbarkeit.<br />

Die natürlichen Farbstoffe Paprika,<br />

Rote Beete, fermentierter Reis<br />

(Angkak), Cochenille weichen im<br />

Farbton vom Pökelrot<br />

ab. Da außerdem<br />

das Entstehen<br />

von denaturiertemOxymyoglobin<br />

nicht verhindert<br />

wird, ist die<br />

Grundfarbe dieser<br />

Produkte grau. Zusätzlich<br />

sind die anderenerwünsch-<br />

ten Wirkungen, das<br />

Pökelaroma und<br />

die antioxidative<br />

Wirkung, nicht vorhanden.<br />

Nitrat ist ein natürlicher<br />

Pflanzennährstoff und spielt<br />

im Stickstoffkreislauf eine zentrale<br />

Rolle. Er wird durch Pflanzen aufgenommen.<br />

Diese produzieren<br />

daraus Aminosäuren und Eiweiß.<br />

Durch Bakterien wird Eiweiß wieder<br />

in Nitrat verwandelt. Ohne diesen<br />

Mechanismus wäre kein Leben<br />

möglich. Allerdings hat die Natur<br />

komplexe Steuerungsmechanismen<br />

entwickelt, bei denen Nitrit<br />

nur als Zwischenprodukt in kleinen<br />

Mengen auftritt. Natürliche Nitritgehalte<br />

in Lebensmitteln übersteigen<br />

5 ppm (parts per million)<br />

nicht.<br />

Forschungen, die in den 80er Jahren<br />

begannen, führten zu einem<br />

neuen Verständnis von Stickstoffmonoxid<br />

(NO), einem weiteren<br />

Stoffwechselprodukt, das aus Nitrit<br />

entsteht. NO ist ein zentraler Botenstoff<br />

im menschlichen Stoffwechsel.<br />

Kleine Mengen an Nitrit<br />

scheinen für den Stoffwechsel notwendig<br />

zu sein und darüber hinaus<br />

bei der körpereigenen Infektionsabwehr<br />

eine Rolle zu spielen.<br />

Englische Forscher haben entdeckt,<br />

dass Nahrungsnitrat in Verbindung<br />

mit natürlicherweise im<br />

6<br />

Dr. Helmut Pöhnl hat<br />

ein Verfahren entwickelt,<br />

Wurst ohne<br />

Nitritpökelsalz herzustellen.<br />

PR<br />

Speichel vorkommenden Bakterien<br />

bakterizid wirken kann. Nitrat<br />

kommt natürlicherweise in der Natur<br />

stets zusammen mit so genannten<br />

sekundären Pflanzeninhaltsstoffen<br />

vor. Diese protektive Substanzen<br />

können das Krebsrisiko<br />

senken.<br />

Doch gibt es eine Methode zur<br />

Herstellung von Fleischwaren,<br />

die es erlaubt,<br />

Produkte mit attraktiver<br />

roter Farbe und Pökelaroma<br />

ohne die Verwendung<br />

von Nitritpökelsalz<br />

herzustellen. Als Zutaten<br />

werden Gemüse und<br />

Starterkulturen aus natürlichen<br />

Quellen verwendet,<br />

die das Enzym Nitrat-<br />

reduktase enthalten. Es<br />

entsteht auf natürliche<br />

Weise hitzestabiles Pökelrot.<br />

Nitrit tritt zwar auf,<br />

jedoch nur als Zwischenprodukt<br />

und in<br />

kleinen Mengen. Die Nitritgehalte<br />

des Verfahrens betragen lediglich<br />

5 Prozent der Menge, die beim<br />

Pökeln mit Nitritpökelsalz zugesetzt<br />

werden. Die Restgehalte an<br />

Nitrit und Nitrat sind bis zu 90 Prozent<br />

vermindert. „Normale Lebensmittel“<br />

unterliegen nicht den Regelungen<br />

für Zusatzstoffe und müssen<br />

nicht als Konservierungsstoff<br />

gekennzeichnet werden.<br />

Bei Produkten, die bisher mit Nitritpökelsalz<br />

hergestellt wurden,<br />

wird Kochsalz verwendet. Die<br />

Herstellung kann wie immer erfolgen,<br />

es ist lediglich eine zusätzliche<br />

Reife- und gegebenenfalls<br />

Umrötephase erforderlich.<br />

Beispiel: Brühwurst fein zerkleinert<br />

für je 100 kg Gesamtmenge:<br />

Kochsalz in der gleichen Menge<br />

wie bisher Nitritpökelsalz, Kutterhilfsmittel<br />

mit Umrötehilfe, Auracarn<br />

CX Starterkultur für 100 kg,<br />

Aurapa Reaktivierungskonzentrat,<br />

Aurapa Würzmischung OK mit<br />

Gemüse.<br />

Herstellung: Auracarn CX-Starterkultur<br />

und Aurapa-Reaktivierungskonzentrat<br />

in 1 Liter 37 °C warmem<br />

Wasser unter Rühren vollständig<br />

lösen und zwei Stunden<br />

bei 35 bis 42 °C reaktivieren. Bei<br />

der Rohwurstherstellung ist eine<br />

Reaktivierung normalerweise nicht<br />

erforderlich, da ausreichend Zeit<br />

zur Verfügung steht.<br />

Würzmischung OK und reaktivierte<br />

Starterkultur beim Kuttern so,<br />

dass eine gleichmäßige Verteilung<br />

im Brät gewährleistet ist. Nach<br />

dem Füllen die Fleischware ein bis<br />

zwei Stunden bei 35 bis 42 °C reifen,<br />

anschließend 30 Minuten<br />

bei 50 bis 55 °C Umröten; relative<br />

Luftfeuchte: mindestens 90 Prozent.<br />

Wie bisher weiterbehandeln<br />

(Trocknen, Räuchern). ■<br />

Zutat oder Zusatzstoff?<br />

Bietigheim-Bissingen (pr) – Wie das Lebensmittelrecht den Einsatz von<br />

Gemüse und „natürlichen“ Starterkulturen beurteilt, steht in Art. 1 Abs. 2<br />

Richtlinie 89/107/EWG: Im Sinne dieser Richtlinie ist ein „Lebensmittelzusatzstoff“<br />

ein Stoff mit oder ohne Nährwert, der in der Regel weder<br />

selbst als Lebensmittel verzehrt noch als charakteristische Lebensmittelzutat<br />

verwendet wird und einem Lebensmittel aus technologischen Gründen<br />

bei der Herstellung, Verarbeitung, Zubereitung, Behandlung, Verpackung,<br />

Beförderung oder Lagerung zugesetzt wird, wodurch er selbst<br />

oder seine Nebenprodukte (mittelbar oder unmittelbar) zu einem Bestandteil<br />

des Lebensmittels werden können.<br />

Daraus folgt: Gemüse und Starterkulturen sind charakteristische Lebensmittelzutaten.<br />

Gemüse wird als Lebensmittel selbst verzehrt und ist daher<br />

kein Zusatzstoff, auch wenn es zu technologischen Zwecken eingesetzt<br />

wird. Die Verwendung von Lebensmitteln zu technologischen Zwecken<br />

ist weit verbreitet. Beispiele: Chlorophyll in Spinat zum Färben von Nudeln,<br />

Lecithin in Eiern zum Emulgieren von Mayonnaise, Gelatine als Verdickungsmittel<br />

in Joghurt, Milchsäure aus Zucker bei der Rohwurstherstellung.<br />

BIOMARKTPLATZ 1/05


Start zum Innovationspreis<br />

Bewerbungsphase endet am 17. Mai<br />

Berlin (pr) – Um die hohe Innovationskraft<br />

der Bio-Lebensmittelbranche<br />

zu würdigen und zugleich<br />

neuen Ansporn zu geben, initiierte<br />

das Bundesministerium für Verbraucherschutz,<br />

Ernährung und<br />

Landwirtschaft (BMVEL) vor zwei<br />

Jahren den Innovationspreis Bio-<br />

Lebensmittel-Verarbeitung. Jetzt<br />

schreibt ihn die im Lebensmittelsektor<br />

engagierte Schweisfurth-<br />

Stiftung in Kooperation mit der<br />

Koelnmesse/Anuga und mit finanzieller<br />

Unterstützung des BMVEL<br />

erneut aus. Die jeweils ersten und<br />

zweiten Preise in den Kategorien<br />

„Handwerk“, „Mittelstand“ und<br />

„Großuntemehmen“ soll Bundesministerin<br />

Renate Künast (Foto)<br />

am 8. Oktober <strong>2005</strong> auf der Anuga<br />

verleihen.<br />

Berücksichtigt werden Innovationen<br />

aus den Bereichen Verarbeitung<br />

und Rohstoffe, Marketing sowie<br />

Betriebsführung. Unternehmen<br />

können sich aus einem oder<br />

mehreren dieser Felder mit Neuerungen<br />

bewerben, die in den letz-<br />

Achtung Bio!<br />

Mit einer neuen Qualitätsoffensive wollen die Fleischer-Fachgeschäfte<br />

dem wachsenden Wettbewerb durch Supermärkte und<br />

Discountern begegnen. In diesem Zusammenhang bietet ihnen<br />

auch ein Bio-Sortiment die Möglichkeit, sich gegenüber der Konkurrenz<br />

hervorzuheben. Gerade Bio-Produkte stehen für eine gesunde<br />

und qualitätsbewusste Ernährung, für Wohlbefinden und<br />

Fitness. Sie haben beim Verbraucher ein positives Image. Zudem<br />

sollten die Metzger ihre Kunden durch die konsequente Bedienung<br />

ihrer Wünsche binden, nicht durch dauerhaft günstige Preise.<br />

Verbraucherstudien der CMA haben außerdem gezeigt: Neben<br />

einer Zielgruppe, die heute schon relativ häufig Bio-Produkte<br />

kauft, existiert noch eine große Gruppe potenzieller Käufer, die<br />

über ein ausreichendes Einkommen verfügt, aber bisher nur gelegentlich<br />

bis selten zu Bio-Produkten greift. Gelingt es, diese<br />

Zielgruppe für Bio zu begeistern, gewinnt man eine kaufstarke<br />

Klientel für sich. Daher rät die CMA: „Machen Sie sie auf Ihr Bio-<br />

Sortiment aufmerksam! 70 Prozent aller Kaufentscheidungen fallen<br />

erst an der Ladentheke!“ Text/Foto: PR<br />

ten zwei Jahren marktreif wurden.<br />

Die Bewertung nimmt eine unabhängige<br />

Jury nach einem transparenten<br />

System vor. Sie vergibt<br />

Punkte für die Neuartigkeit, die<br />

Vorbildlichkeit, den Beitrag zu<br />

Nachhaltigkeit und die quantitativen<br />

Auswirkungen sowie für gute<br />

Dokumentation und den Nachweis<br />

kontinuierlicher Innovationen<br />

in den vergangenen zehn Jahren.<br />

Der Innovationspreis Bio-Lebensmittel-Verarbeitung<br />

ist ein Preis,<br />

der dem Imagegewinn dient. Die<br />

Preisträger können die Auszeichnung<br />

werblich nutzen und werden<br />

mit Pressearbeit rund um den Innovationspreis<br />

unterstützt. Informationen<br />

zur Ausschreibung sind<br />

ab 24. Februar im Internet unter<br />

www.innovationspreis-bio-verarbeitung.de<br />

zu finden. Hier können<br />

auch die Unterlagen angefordert<br />

bzw. heruntergeladen werden. Die<br />

Bewerbungsfrist endet am 17. Mai<br />

<strong>2005</strong>. ■<br />

impressum<br />

<strong>Verlag</strong>: Richard <strong>Pflaum</strong> <strong>Verlag</strong> GmbH & Co. KG<br />

Postfach 19 07 37 • 80607 München<br />

Redaktion: Gereon Kudella, M. A.<br />

(verantwortlich), ✆ (0 89) 1 26 07-2 12<br />

Stefan Ulbricht, M. A., ✆ (0 89) 1 26 07-2 13<br />

Anzeigen: Christine Keller (verantwortlich)<br />

Christine Seiler, ✆ (0 89) 1 26 07-2 95<br />

Vertrieb: Michael Dietl, ✆ (0 89) 1 26 07-2 89<br />

Layout: Günter Reindl, Gabriele Friedl<br />

Druck: Kastner & Callwey,<br />

Jahnstraße 5 • 85661 Forstinning<br />

BIOMARKTPLATZ erscheint viermal jährlich<br />

als Beilage der Fachzeitschriften<br />

„Der Metzgermeister“ und „Der Bäckermeister“.<br />

BIOMARKTPLATZ 1/05 7<br />

MARKTPLATZ


MARKTPLATZ<br />

Aus schonender Aufzucht<br />

„Deutsche See“ präsentiert Bio-Fisch in Nürnberg<br />

Bremerhaven (pr) – Das Unternehmen<br />

„Deutsche See“ stellt auf<br />

der BioFach in Nürnberg neue<br />

Bio-Fischprodukte vor: Tiefgekühlte<br />

Bachforelle für die Selbstbedienung,<br />

Bachforelle (ganz und<br />

Filet) geräuchert, frische Bachforelle<br />

(als Filet mit Haut). Die Produkte<br />

sind Naturland-zertifiziert<br />

und stammen aus der Lüneburger<br />

Heide. Sie sind ab März erhältlich.<br />

Ab Mai soll das Bio-Sortiment um<br />

Pangasius-Filets aus Vietnam er-<br />

8<br />

weitert werden. Mit der Ausweitung<br />

des Sortiments reagiere man<br />

auf die „äußerst positive“ Markt-<br />

Eine Reihe von Fischprodukten – wie Forellen (vorne, rechts) bietet<br />

„Deutsche See“ in Bio-Qualität an. Foto: Kudella<br />

entwicklung bei Bio-Fisch. „Die<br />

Nachfrage wächst. Wir sehen hier,<br />

ebenso wie bei Meeresfrüchten<br />

aus ökologischer Aquakultur, weiterhin<br />

sehr gute Wachstumschancen“,<br />

so Produktmanager Andreas<br />

Lippmann.<br />

Weil nicht nur die Haltung und<br />

Fütterung, sondern auch die Abstammung<br />

wichtig für die Zertifi-<br />

Kontrolle nach Risiko<br />

Verbrauchervertrauen in Ökolebensmittel stärken<br />

Bonn (aid) – Lebensmittel aus<br />

ökologischem Landbau benötigen<br />

mehr als andere das Vertrauen<br />

der Verbraucher, sind also darauf<br />

angewiesen, dass Verbraucher sicher<br />

sein können: Wo Öko draufsteht,<br />

ist Öko drin. Verbrauchervertrauen<br />

braucht nach Ansicht<br />

von Dr. Peter Grosch von Bio<br />

Control System in Nürnberg effiziente<br />

Kontrollen. Und das bedeutet:<br />

Nicht mehr Kontrolle, sondern<br />

risikoorientierte Kontrolle.<br />

In seinem Vortrag anlässlich der<br />

DLG-Wintertagung in Münster<br />

nannte er konkrete Beispiele, wie<br />

dies im Einzelnen umgesetzt werden<br />

kann. Wichtig ist seiner Meinung<br />

nach, dass der Handel mit<br />

einbezogen wird. Dies vermindere<br />

die Wahrscheinlichkeit von Unregelmäßigkeiten<br />

und stärke damit<br />

weiter die Position des Ökolandbaus.<br />

Darüber hinaus gebe es<br />

dringenden Handlungsbedarf bei<br />

der Harmonisierung der Kontrollaktivitäten<br />

auf internationaler<br />

Ebene. ■<br />

zierung von Bio-Produkten ist,<br />

können Bio-Fisch und Bio-Meeresfrüchte<br />

nur aus Aquakulturen<br />

stammen. Die Zertifizierung von<br />

Wildfängen ist nicht möglich, da in<br />

der Regel nicht festzustellen ist, wo<br />

sich die Tiere im Laufe ihres Lebens<br />

aufgehalten als auch wie und<br />

womit sie sich ernährt haben. Die<br />

schonende Aufzucht und der Verzicht<br />

von chemischen und synthetischen<br />

Zusatzstoffen in den Futtermitteln<br />

spielen eine elementare<br />

Rolle.<br />

Nach 2003 und 2004 präsentiert<br />

sich „Deutsche See“ bereits zum<br />

dritten Mal auf der BioFach. Den<br />

Messeauftritt nutzt die Firma für<br />

Gespräche mit aktiven und potenziellen<br />

Kunden, um die Anforderungen<br />

dieser Klientel an das Sortiment<br />

zu berücksichtigen und<br />

im zweiten Schritt gemeinsame<br />

Vermarktungsstrategien zu entwickeln.<br />

Ansprechpartner sind der<br />

Lebensmitteleinzelhandel, Naturkosthandel,<br />

Gastronomie, Fachgeschäfte<br />

sowie die Betriebs- und Sozialgastronomie.<br />

■<br />

EU: Öko bleibt<br />

Schwerpunkt<br />

Berlin (age) – Der ökologische<br />

Landbau behält auch nach dem<br />

Wechsel der Brüsseler Kommission<br />

eine herausgehobene Stellung<br />

in der europäischen Agrarpolitik.<br />

Das hat die neue EU-Agrarkommissarin,<br />

Mariann Fischer<br />

Boel, in Berlin deutlich gemacht.<br />

Die ökologische Landwirtschaft<br />

und der Lebensmittelsektor stellten<br />

einen Bereich dar, „in dem<br />

höchste Qualitätsansprüche an<br />

Lebensmittel, eine artgerechte<br />

Tierhaltung, der Schutz der biologischen<br />

Vielfalt und der Aspekt<br />

der Nachhaltigkeit oberste Priorität<br />

haben“. Sie bescheinigte dem<br />

Ökobereich einen anhaltenden<br />

Boom. Dessen Fortsetzung hänge<br />

von der Marktentwicklung ab:<br />

„Ein gesundes und anhaltendes<br />

Wachstum des Ökosektors ist nur<br />

möglich, wenn mehr Ökoprodukte<br />

nachgefragt werden.“<br />

BIOMARKTPLATZ 1/05

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!