4/2005 - Pflaum Verlag
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MARKTPLATZ<br />
BioFach in Nürnberg ist Treffpunkt des internationalen Fachhandels<br />
Nürnberg (pr) – Die BioFach öffnet<br />
das nächste Mal vom 24. bis<br />
27. Februar <strong>2005</strong> im Messezen-<br />
trum Nürnberg ihre Tore. Zur<br />
Weltleitmesse für Bio-Produkte<br />
werden rund 1900 Aussteller und<br />
Inzwischen profiliert sich eine Vielzahl der Fachgeschäfte über<br />
Frischprodukte mit einer großen Auswahl an Käsesorten und einem<br />
gut sortierten Milchprodukte-Kühlregal. Foto: PR<br />
30 000 Fachbesucher aus aller<br />
Welt erwartet. Seit jeher ist die<br />
BioFach anerkannter Treffpunkt<br />
inhalt<br />
Naturkost gewinnt<br />
weiter an<br />
Akzeptanz 1–4<br />
Das Wichtigste<br />
zur BioFach 2<br />
Fleischwaren ohne<br />
Nitritpökelsalz 5–6<br />
Zutat oder<br />
Zusatzstoff? 6<br />
Start zum<br />
Innovationspreis 7<br />
Achtung Bio! 7<br />
Aus schonender<br />
Aufzucht 8<br />
BIOMARKTPLATZ 1/05 1<br />
1/05<br />
www.pflaum.de/biomarktplatz
MARKTPLATZ<br />
des internationalen Naturkost-<br />
Fachhandels. Groß- und Einzelhändler<br />
nutzen die Messe, um<br />
Kontakte zu pflegen, Geschäfte<br />
anzubahnen und gemeinsame<br />
Projekte zu planen. Südamerikanisches<br />
Messeflair garantiert diesmal<br />
Brasilien als Land des Jahres<br />
nicht nur mit tropischen Früchten,<br />
Kaffee oder exotischen Gewürzen,<br />
sondern auch mit feurigen<br />
Kostproben brasilianischer Kultur<br />
und Lebensart.<br />
Nach zwei Jahren mit geringen<br />
Wachstumsraten im Bio-Handel<br />
scheint nun in Deutschland der<br />
Knoten geplatzt: Ein deutliches<br />
Umsatzplus von 7,4 Prozent im<br />
zweiten Quartal 2004 ermittelte<br />
der Fachverband BNN-Herstellung<br />
und Handel für den Großhandelsbereich.<br />
Dabei legte vor<br />
allem Frisches, also Obst, Gemüse<br />
und Milchprodukte sowie Fleisch,<br />
mit über 12 Prozent deutlich stärker<br />
zu als verpackte Lebensmittel<br />
2<br />
wie Nudeln, Säfte oder Konserven.<br />
Maßgeblich zum guten Quartalsergebnis<br />
beigetragen hat die<br />
hervorragende Juni-Bilanz von<br />
über 17 Prozent Umsatzzuwachs<br />
gegenüber dem Vorjahreswert.<br />
Der Wachstumsschub ist bereits<br />
seit März zu verzeichnen, dem<br />
Beginn der intensiven Genfood-<br />
Diskussion in der Öffentlichkeit.<br />
Zum Umsatzwachstum trägt natürlich<br />
die in diesem Jahr um 25<br />
weitere Geschäfte steigende Anzahl<br />
von Bio-Fachmärkten bei.<br />
Deutschlandweit gibt es etwa<br />
2000 Naturkostläden und 200<br />
großflächige Bio-Fachmärkte mit<br />
Verkaufsflächen zwischen 200<br />
und 1000 qm.<br />
Große Bio-Fachmärkte, die den<br />
Verbrauchern eine Riesenauswahl<br />
an biologischen Lebensmitteln<br />
offerieren, werden zunehmend<br />
wichtiger bei den spezialisierten<br />
Fachgeschäften. Sie tragen entscheidend<br />
zum Imagewandel in<br />
Das Wichtigste zur BioFach<br />
Die BioFach findet vom 24. bis 27. Februar im Messezentrum<br />
Nürnberg statt. Veranstalter ist die NürnbergMesse GmbH und<br />
Schirmherr die International Federation of Organic Agriculture<br />
Movements (IFOAM). Das Messegelände ist täglich von 9 bis 18<br />
Uhr geöffnet (BioNacht am Freitag 18 bis 21 Uhr, Einlass bis 18<br />
Uhr) und sonntags von 9 bis 17 Uhr. Die Tageskarte kostet 25 C<br />
und eine Dauerkarte 45 I. Weitere Informationen gibt es bei der<br />
Besucherinformation, Telefon (09 11) 86 06-49 09, Fax (09 11)<br />
86 06-49 08, oder per E-Mail: besucherinfo@nuernbergmesse.de.<br />
Eintrittskarten kann man im Internet unter www.biofach.de/vorverkauf<br />
bestellen. Text und Grafik: PR<br />
der Öffentlichkeit bei: Weg vom<br />
angestaubten Körnerimage der<br />
80er Jahre, hin zum modernen,<br />
zeitgemäßen Einkauf und zur genussorientierten<br />
Zubereitung der<br />
umweltfreundlich erzeugten Lebensmittel.<br />
Inzwischen profiliert sich eine<br />
Vielzahl der Fachgeschäfte über<br />
Frischprodukte mit einer großen<br />
Auswahl von Käsesorten (über<br />
100 Käsesorten sind keine Seltenheit!)<br />
und einem gut sortierten<br />
Milchprodukte-Kühlregal mit<br />
Fruchtjoghurts, Butter, Trinkmilch<br />
und Sauermilchgetränken. Die<br />
Zahl der Bio-Supermärkte wuchs<br />
2004 etwas langsamer als in den<br />
Vorjahren. Elf Neueröffnungen<br />
mit Verkaufsflächen zwischen 260<br />
und 800 qm brachte das erste<br />
Halbjahr 2004. Auffällig dabei:<br />
Fast die Hälfte davon waren Umzüge<br />
bereits bestehender Naturkostfachgeschäfte<br />
in erheblich<br />
vergrößerte Räume. Im Durchschnitt<br />
lagen diese bei 430 qm.<br />
Während 2003 die Filialisten bei<br />
den Neueröffnungen mit über der<br />
Hälfte dominierten, gingen im<br />
letzten Jahr die meisten Neueröffnungen<br />
auf das Konto mutiger<br />
Einzelunternehmer. Lediglich die<br />
Münchner Basic AG trat am 10.<br />
Mai 2004 als erster der großen<br />
Bio-Filialisten auf den Plan:<br />
Mit der Eröffnung eines 500-qm-<br />
Marktes in Hamburg begann<br />
die Expansion in den Norden<br />
Deutschlands. Weitere Neu-Eröffnungen<br />
von Basic und anderen<br />
Bio-Supermarkt-Betreibern waren<br />
für die zweite Jahreshälfte u. a. in<br />
Düsseldorf, München und Bonn<br />
geplant.<br />
Das zweite Quartal 2004 schloss<br />
der deutsche Naturkost-Einzelhandel<br />
mit einem Plus von knapp<br />
10 Prozent zum Vorjahr ab. Bezogen<br />
auf das erste Halbjahr steht<br />
ein Plus von 7 Prozent zu Buche,<br />
so das Ergebnis einer Untersuchung<br />
der Unternehmensberatung<br />
wob-Hartmann, Solingen.<br />
Gegenüber dem Trend des Vorjahrs<br />
legten auch die kleineren<br />
Fachgeschäfte unter 80 qm mit ei-<br />
BIOMARKTPLATZ 1/05
nem Plus von 5 Prozent wieder<br />
zu. Die Verkaufsflächen über 300<br />
qm konnten mit 16 Prozent das<br />
beste Ergebnis erzielen. Auch Geschäfte<br />
mit einer Verkaufsfläche<br />
von über 150 qm machten ein<br />
kräftiges Umsatzplus von 13 Prozent<br />
gegenüber dem Vorjahr. Es<br />
gab einen eindeutigen Zusammenhang<br />
zwischen der Größe<br />
des Ladens und dem Umsatzzuwachs.<br />
Verbraucher bevorzugen<br />
größere Läden, die meist moderner<br />
eingerichtet sind und eine<br />
bessere Auswahl bieten.<br />
Von der verstärkten Nachfrage<br />
profitierten diejenigen Fachgeschäfte,<br />
die ohnehin bereits ein<br />
gutes Umsatzvolumen erreichen.<br />
Bei der obersten Umsatzgruppe<br />
(über 750 000 l pro Jahr) gab es<br />
ein Spitzenergebnis im zweiten<br />
Quartal von 15 Prozent Umsatzplus.<br />
Selbst kleinere Geschäfte mit<br />
einem Umsatzvolumen von unter<br />
250 000 l schnitten im Durchschnitt<br />
noch mit 6 Prozent Zu-<br />
wachs ab. Im gesamten ersten<br />
Halbjahr erzielten die umsatzstarken<br />
Biomärkte insgesamt ein<br />
Plus von 14 Prozent. Diese durchweg<br />
positiven Ergebnisse werden<br />
durch die Kommunikationsberatung<br />
Klaus Braun, Speyer, bestätigt,<br />
die in Zusammenarbeit mit<br />
der Zeitschrift BioHandel ebenfalls<br />
ein Naturkost-Umsatzbarometer<br />
veröffentlicht.<br />
Wob-Hartmann untersuchte außerdem<br />
die Stimmung im Naturkosteinzelhandel<br />
und beschreibt<br />
diese als weiterhin „sehr zuversichtlich“.<br />
Modernisierungen und<br />
Erweiterungen der vergangenen<br />
Jahre tragen jetzt Früchte. Auch<br />
bei Neugründungen von Läden,<br />
bei denen es naturgemäß einige<br />
Zeit dauert, bis ein Kundenstamm<br />
erarbeitet ist, läuft es rund. „Jüngere<br />
Geschäfte, deren Gründung<br />
nicht mehr als drei Jahre zurückliegt,<br />
erleben derzeit eine überdurchschnittlicheWachstumsphase<br />
von mehr als 20 Prozent“,<br />
so das Fazit von Horst Hartmann.<br />
„Dies macht die Chancen der<br />
Bio-Vermarktung trotz momentan<br />
schwacher Konjunktur sehr deutlich“,<br />
freut sich Hartmann. Die Innovationsbemühungen<br />
des Fachhandels<br />
– Neugründung, Standortoptimierung<br />
und Flächenerweiterung<br />
– sind laut Hartmann<br />
entscheidend für diese positive<br />
Entwicklung.<br />
Anders schaut die Situation in<br />
Spanien aus. Dort beginnt sich zumindest<br />
in den dichter bewohnten<br />
Gebieten wie in Regionen um<br />
Barcelona ein Markt für Bio-Lebensmittel<br />
zu entwickeln. Mehrere<br />
kleine Bio-Ketten erschließen<br />
Stück für Stück den Markt. Terra<br />
Verda aus Valencia expandiert mit<br />
ihrem Franchisesystem kräftig: Inzwischen<br />
verfügt sie über 15 Läden,<br />
vor allem an der spanischen<br />
Mittelmeerküste. Die italienische<br />
Bio-Supermarktkette NaturaSi, die<br />
in Spanien seit dem Jahr 2000 vertreten<br />
ist, plant einen dritten Fach-<br />
MARKTPLATZ<br />
· Die Nachfrage für Bio-Produkte in Fleischer-Fachgeschäften steigt kontinuierlich an.<br />
· Die CMA unterstützt Ihren Abverkauf mit umfangreichem Werbematerial.<br />
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CMA Centrale Marketing-Gesellschaft<br />
der deutschen Agrarwirtschaft mbH<br />
-Marketing Ökologischer Landbau -<br />
Koblenzer Straße 148, 53177 Bonn, www.cma.de/bio
MARKTPLATZ<br />
markt auf der<br />
iberischen Halbinsel.<br />
NaturaSi<br />
hat in Italien<br />
rund 40 Bio-Supermärkte.<br />
Eine<br />
andere Bio-Kette,<br />
Veritas mit Sitz in<br />
Barcelona, betreibt<br />
derzeit siebenBio-Supermärkte<br />
in Spanien.<br />
Mit den angeschlossenen<br />
Bio-<br />
Restaurants sollen<br />
Kunden auf<br />
den Geschmack<br />
kommen. In Kürze<br />
wird das vierte<br />
dieser Restaurants<br />
eröffnet.<br />
Um dem Verbraucherpreislich<br />
entgegen zu<br />
kommen, will<br />
Veritas den Preis<br />
zukünftig knapper<br />
kalkulieren.<br />
Unter dem Namen<br />
„Green<br />
Farm“ betreibt ein<br />
Großhändler in<br />
Griechenland ein<br />
Netz von sieben<br />
Naturkostfachgeschäften,<br />
in denen<br />
zusammen<br />
25 Mitarbeiter tätig sind. Der griechische<br />
Einzelhandelsverband verlieh<br />
der Naturkostladenkette den<br />
Einzelhandelspreis 2004 in der Kategorie<br />
„Rising Star“. Weitere Neueröffnungen<br />
und Ladenvergrößerungen<br />
sind geplant. In Großbritannien<br />
stagnierten in den vergangenen<br />
Jahren die Eröffnungen<br />
neuer großflächiger Naturkostmärkte.<br />
Nun ist wieder Bewegung<br />
ins Bio-Geschäft gekommen: Filialist<br />
Fresh & Wild, der Anfang des<br />
Jahres von dem Branchenriesen<br />
Whole Foods aus USA übernommen<br />
wurde, kündigte an, weitere<br />
Läden zu eröffnen. Derzeit verfügt<br />
Fresh & Wild über sieben größere<br />
Fachgeschäfte im Großraum London<br />
und einen in Bristol. Auch Pla-<br />
4<br />
Auch im europäischen Ausland steigt das Interesse an Bio-<br />
Lebensmitteln wie Zwiebel-Röstwurst. Deshalb denken viele<br />
Hersteller an einen Ausbau der Geschäfte. PR<br />
net Organic, Pionier der Bio-Supermarktbewegung<br />
in Großbritannien,<br />
eröffnete vor kurzem in London<br />
den dritten großen Markt mit<br />
Schnellimbiss.<br />
In Frankreich ist das Biocoop-<br />
Netzwerk mit über 230 Läden<br />
Marktführer und erzielt dort 10<br />
Prozent des gesamten Bio-Umsatzes.<br />
Bis Ende <strong>2005</strong> soll die Anzahl<br />
der Geschäfte, darunter etwa die<br />
Hälfte mit über 150 qm Verkaufsfläche,<br />
auf rund 300 Naturkost-<br />
Fachgeschäfte anwachsen. Bei<br />
Biocoop sind im Groß- und Einzelhandel<br />
über 1800 Menschen beschäftigt.<br />
Der Umsatz lag bei 160<br />
Mio. l. Biocoop ist stark von ethischen<br />
Werten des fairen Handels,<br />
der Mitbestimmung und der Ver-<br />
marktung von Regionalprodukten<br />
geprägt. In den<br />
großflächigen<br />
Biocoop-Läden<br />
sind bis zu 7000<br />
Artikel erhältlich.<br />
Naturkostläden in<br />
den Niederlanden<br />
zeigen ebenfalls<br />
zunehmend ein<br />
neues Gesicht.<br />
Die Verkaufsflächen<br />
variieren<br />
von knapp 100<br />
qm bis zu großzügigen<br />
400 qm. Es<br />
gibt derzeit Pläne<br />
für einen Megaladen<br />
mit einer Verkaufsfläche<br />
von<br />
2500 qm. In Amsterdam<br />
hat sich<br />
eine neue Gesellschaft<br />
gegründet,<br />
die in den nächsten<br />
Jahren eine<br />
Bio-Kette mit dem<br />
Namen „Organic<br />
Food for you“<br />
aufbauen möchte.<br />
Bislang ist jedoch<br />
erst ein Fachgeschäft<br />
eröffnet<br />
worden.<br />
Selbst Russland<br />
hat seit kurzem<br />
ein Naturkostfachgeschäft. Das<br />
russische Unternehmen Ekomarket<br />
eröffnete im April 2004 den<br />
ersten Naturkostfachmarkt mit<br />
dem Namen „Oranger Kürbis“ in<br />
der Moskauer Innenstadt. Das 160<br />
qm große Selbstbedienungsgeschäft<br />
führt vor allem westeuropäische<br />
Importe. Mit 800 Produkten<br />
ist das Angebot an Bio-Lebensmitteln<br />
zwar noch recht schmal und<br />
die Anzahl der Kunden gering. Daher<br />
bemüht man sich erst einmal<br />
darum, im Markt Fuß zu fassen. Da<br />
das Interesse groß ist, sollen weitere<br />
Läden eines anderen Unternehmens<br />
zukünftig ein breites Sortiment<br />
an Lebensmitteln und vor<br />
allem auch an ökologischen Non-<br />
Food-Artikeln bieten. ■<br />
BIOMARKTPLATZ 1/05
Fleischwaren ohne Nitritpökelsalz<br />
Ersatz durch Gemüse und Starterkulturen aus natürlichen Quellen<br />
Bietigheim-Bissingen (pr) – Anfang<br />
des Jahres fand in Newcastle,<br />
Großbritannien, die Fachtagung<br />
für Biolebensmittel in Europa statt<br />
– der International Congress on<br />
Organic Farming, Food Quality<br />
and Human Health. Dr. Helmut<br />
Pöhnl von der Firma aurapa-Würzungen<br />
in Bietigheim-Bissingen<br />
stellte dort erstmals einem internationalen<br />
Fachpublikum das von<br />
ihm entwickelte Verfahren zur<br />
Herstellung von Fleischwaren ohne<br />
Nitritpökelsalz vor. Dr. Pöhnl<br />
führte u. a. aus:<br />
Pökeln ist eines der ältesten Verfahren<br />
zur Lebensmittelkonservierung.<br />
Erste Berichte über die Verwendung<br />
von Salz zur Herstellung<br />
von Fleischwaren gab es schon vor<br />
5000 Jahren bei den Sumerern. Es<br />
ist anzunehmen, dass die Reinheit<br />
des Salzes damals nicht besonders<br />
hoch war und daher auch Nitrat<br />
enthielt. Aus dem mehr zufällig anwesenden<br />
Nitrat entstand mit Hilfe<br />
stets vorkommender nitratreduzierender<br />
Mikroorganismen Stickstoffmonoxid,<br />
das im Fleisch zur<br />
Ausbildung des Pökelrots führt.<br />
Dieser natürliche Prozess lief eher<br />
zufällig ab und war nicht kontrollierbar.<br />
Später hat man gezielt<br />
Nitrat eingesetzt und heute wird<br />
meist synthetisches Nitrit verwendet.<br />
Dieses wurde jedoch in den<br />
letzten Jahren zur umstrittensten<br />
Zutat bei der Herstellung von<br />
Fleischwaren.<br />
Seit den 70er Jahren veränderte<br />
sich die Beurteilungssituation hinsichtlich<br />
der verwendeten Pökelstoffe.<br />
Untersuchungen in den<br />
USA zeigten, dass in gepökelten<br />
Fleischerzeugnissen potenziell<br />
krebserregende Nitrosamine aus<br />
Nitrit entstehen. Wegen dieses<br />
möglichen Gesundheitsrisikos<br />
wird es seitdem als wünschenswert<br />
angesehen, den Zusatz von<br />
Nitrit und Nitrat zu minimieren. Nitrit<br />
ist zudem eine sehr reaktive<br />
Substanz, deren zahlreiche Reaktionen<br />
beim Pökeln noch nicht<br />
vollständig bekannt sind. Synthetisches<br />
Nitrit enthält zudem keine<br />
sekundären Pflanzeninhaltstoffe,<br />
die einen positiven Einfluss auf die<br />
Gesundheit haben können.<br />
Nitrit wird zur Herstellung von<br />
Fleischwaren dennoch weiter verwendet,<br />
weil es eine Reihe von<br />
Vorteilen bietet, die es schwer<br />
machten, einen geeigneten Ersatzstoff<br />
zu finden. Insbesondere wurden<br />
bisher keine Verfahren entwickelt,<br />
die alle vorteilhaften Eigenschaften<br />
gleichzeitig bieten:<br />
1. Farbbildende Wirkung („Pökelrot“).<br />
2. Aromabildende Wirkung („Pökelaroma“).<br />
MARKTPLATZ
MARKTPLATZ<br />
3. Konservierende Wirkung („mikrobiologischeHemmwirkung“).<br />
4. Antioxidative Wirkung („Schutz<br />
der Fette vor Oxidation“).<br />
5. Gute Reproduzierbarkeit.<br />
Die natürlichen Farbstoffe Paprika,<br />
Rote Beete, fermentierter Reis<br />
(Angkak), Cochenille weichen im<br />
Farbton vom Pökelrot<br />
ab. Da außerdem<br />
das Entstehen<br />
von denaturiertemOxymyoglobin<br />
nicht verhindert<br />
wird, ist die<br />
Grundfarbe dieser<br />
Produkte grau. Zusätzlich<br />
sind die anderenerwünsch-<br />
ten Wirkungen, das<br />
Pökelaroma und<br />
die antioxidative<br />
Wirkung, nicht vorhanden.<br />
Nitrat ist ein natürlicher<br />
Pflanzennährstoff und spielt<br />
im Stickstoffkreislauf eine zentrale<br />
Rolle. Er wird durch Pflanzen aufgenommen.<br />
Diese produzieren<br />
daraus Aminosäuren und Eiweiß.<br />
Durch Bakterien wird Eiweiß wieder<br />
in Nitrat verwandelt. Ohne diesen<br />
Mechanismus wäre kein Leben<br />
möglich. Allerdings hat die Natur<br />
komplexe Steuerungsmechanismen<br />
entwickelt, bei denen Nitrit<br />
nur als Zwischenprodukt in kleinen<br />
Mengen auftritt. Natürliche Nitritgehalte<br />
in Lebensmitteln übersteigen<br />
5 ppm (parts per million)<br />
nicht.<br />
Forschungen, die in den 80er Jahren<br />
begannen, führten zu einem<br />
neuen Verständnis von Stickstoffmonoxid<br />
(NO), einem weiteren<br />
Stoffwechselprodukt, das aus Nitrit<br />
entsteht. NO ist ein zentraler Botenstoff<br />
im menschlichen Stoffwechsel.<br />
Kleine Mengen an Nitrit<br />
scheinen für den Stoffwechsel notwendig<br />
zu sein und darüber hinaus<br />
bei der körpereigenen Infektionsabwehr<br />
eine Rolle zu spielen.<br />
Englische Forscher haben entdeckt,<br />
dass Nahrungsnitrat in Verbindung<br />
mit natürlicherweise im<br />
6<br />
Dr. Helmut Pöhnl hat<br />
ein Verfahren entwickelt,<br />
Wurst ohne<br />
Nitritpökelsalz herzustellen.<br />
PR<br />
Speichel vorkommenden Bakterien<br />
bakterizid wirken kann. Nitrat<br />
kommt natürlicherweise in der Natur<br />
stets zusammen mit so genannten<br />
sekundären Pflanzeninhaltsstoffen<br />
vor. Diese protektive Substanzen<br />
können das Krebsrisiko<br />
senken.<br />
Doch gibt es eine Methode zur<br />
Herstellung von Fleischwaren,<br />
die es erlaubt,<br />
Produkte mit attraktiver<br />
roter Farbe und Pökelaroma<br />
ohne die Verwendung<br />
von Nitritpökelsalz<br />
herzustellen. Als Zutaten<br />
werden Gemüse und<br />
Starterkulturen aus natürlichen<br />
Quellen verwendet,<br />
die das Enzym Nitrat-<br />
reduktase enthalten. Es<br />
entsteht auf natürliche<br />
Weise hitzestabiles Pökelrot.<br />
Nitrit tritt zwar auf,<br />
jedoch nur als Zwischenprodukt<br />
und in<br />
kleinen Mengen. Die Nitritgehalte<br />
des Verfahrens betragen lediglich<br />
5 Prozent der Menge, die beim<br />
Pökeln mit Nitritpökelsalz zugesetzt<br />
werden. Die Restgehalte an<br />
Nitrit und Nitrat sind bis zu 90 Prozent<br />
vermindert. „Normale Lebensmittel“<br />
unterliegen nicht den Regelungen<br />
für Zusatzstoffe und müssen<br />
nicht als Konservierungsstoff<br />
gekennzeichnet werden.<br />
Bei Produkten, die bisher mit Nitritpökelsalz<br />
hergestellt wurden,<br />
wird Kochsalz verwendet. Die<br />
Herstellung kann wie immer erfolgen,<br />
es ist lediglich eine zusätzliche<br />
Reife- und gegebenenfalls<br />
Umrötephase erforderlich.<br />
Beispiel: Brühwurst fein zerkleinert<br />
für je 100 kg Gesamtmenge:<br />
Kochsalz in der gleichen Menge<br />
wie bisher Nitritpökelsalz, Kutterhilfsmittel<br />
mit Umrötehilfe, Auracarn<br />
CX Starterkultur für 100 kg,<br />
Aurapa Reaktivierungskonzentrat,<br />
Aurapa Würzmischung OK mit<br />
Gemüse.<br />
Herstellung: Auracarn CX-Starterkultur<br />
und Aurapa-Reaktivierungskonzentrat<br />
in 1 Liter 37 °C warmem<br />
Wasser unter Rühren vollständig<br />
lösen und zwei Stunden<br />
bei 35 bis 42 °C reaktivieren. Bei<br />
der Rohwurstherstellung ist eine<br />
Reaktivierung normalerweise nicht<br />
erforderlich, da ausreichend Zeit<br />
zur Verfügung steht.<br />
Würzmischung OK und reaktivierte<br />
Starterkultur beim Kuttern so,<br />
dass eine gleichmäßige Verteilung<br />
im Brät gewährleistet ist. Nach<br />
dem Füllen die Fleischware ein bis<br />
zwei Stunden bei 35 bis 42 °C reifen,<br />
anschließend 30 Minuten<br />
bei 50 bis 55 °C Umröten; relative<br />
Luftfeuchte: mindestens 90 Prozent.<br />
Wie bisher weiterbehandeln<br />
(Trocknen, Räuchern). ■<br />
Zutat oder Zusatzstoff?<br />
Bietigheim-Bissingen (pr) – Wie das Lebensmittelrecht den Einsatz von<br />
Gemüse und „natürlichen“ Starterkulturen beurteilt, steht in Art. 1 Abs. 2<br />
Richtlinie 89/107/EWG: Im Sinne dieser Richtlinie ist ein „Lebensmittelzusatzstoff“<br />
ein Stoff mit oder ohne Nährwert, der in der Regel weder<br />
selbst als Lebensmittel verzehrt noch als charakteristische Lebensmittelzutat<br />
verwendet wird und einem Lebensmittel aus technologischen Gründen<br />
bei der Herstellung, Verarbeitung, Zubereitung, Behandlung, Verpackung,<br />
Beförderung oder Lagerung zugesetzt wird, wodurch er selbst<br />
oder seine Nebenprodukte (mittelbar oder unmittelbar) zu einem Bestandteil<br />
des Lebensmittels werden können.<br />
Daraus folgt: Gemüse und Starterkulturen sind charakteristische Lebensmittelzutaten.<br />
Gemüse wird als Lebensmittel selbst verzehrt und ist daher<br />
kein Zusatzstoff, auch wenn es zu technologischen Zwecken eingesetzt<br />
wird. Die Verwendung von Lebensmitteln zu technologischen Zwecken<br />
ist weit verbreitet. Beispiele: Chlorophyll in Spinat zum Färben von Nudeln,<br />
Lecithin in Eiern zum Emulgieren von Mayonnaise, Gelatine als Verdickungsmittel<br />
in Joghurt, Milchsäure aus Zucker bei der Rohwurstherstellung.<br />
BIOMARKTPLATZ 1/05
Start zum Innovationspreis<br />
Bewerbungsphase endet am 17. Mai<br />
Berlin (pr) – Um die hohe Innovationskraft<br />
der Bio-Lebensmittelbranche<br />
zu würdigen und zugleich<br />
neuen Ansporn zu geben, initiierte<br />
das Bundesministerium für Verbraucherschutz,<br />
Ernährung und<br />
Landwirtschaft (BMVEL) vor zwei<br />
Jahren den Innovationspreis Bio-<br />
Lebensmittel-Verarbeitung. Jetzt<br />
schreibt ihn die im Lebensmittelsektor<br />
engagierte Schweisfurth-<br />
Stiftung in Kooperation mit der<br />
Koelnmesse/Anuga und mit finanzieller<br />
Unterstützung des BMVEL<br />
erneut aus. Die jeweils ersten und<br />
zweiten Preise in den Kategorien<br />
„Handwerk“, „Mittelstand“ und<br />
„Großuntemehmen“ soll Bundesministerin<br />
Renate Künast (Foto)<br />
am 8. Oktober <strong>2005</strong> auf der Anuga<br />
verleihen.<br />
Berücksichtigt werden Innovationen<br />
aus den Bereichen Verarbeitung<br />
und Rohstoffe, Marketing sowie<br />
Betriebsführung. Unternehmen<br />
können sich aus einem oder<br />
mehreren dieser Felder mit Neuerungen<br />
bewerben, die in den letz-<br />
Achtung Bio!<br />
Mit einer neuen Qualitätsoffensive wollen die Fleischer-Fachgeschäfte<br />
dem wachsenden Wettbewerb durch Supermärkte und<br />
Discountern begegnen. In diesem Zusammenhang bietet ihnen<br />
auch ein Bio-Sortiment die Möglichkeit, sich gegenüber der Konkurrenz<br />
hervorzuheben. Gerade Bio-Produkte stehen für eine gesunde<br />
und qualitätsbewusste Ernährung, für Wohlbefinden und<br />
Fitness. Sie haben beim Verbraucher ein positives Image. Zudem<br />
sollten die Metzger ihre Kunden durch die konsequente Bedienung<br />
ihrer Wünsche binden, nicht durch dauerhaft günstige Preise.<br />
Verbraucherstudien der CMA haben außerdem gezeigt: Neben<br />
einer Zielgruppe, die heute schon relativ häufig Bio-Produkte<br />
kauft, existiert noch eine große Gruppe potenzieller Käufer, die<br />
über ein ausreichendes Einkommen verfügt, aber bisher nur gelegentlich<br />
bis selten zu Bio-Produkten greift. Gelingt es, diese<br />
Zielgruppe für Bio zu begeistern, gewinnt man eine kaufstarke<br />
Klientel für sich. Daher rät die CMA: „Machen Sie sie auf Ihr Bio-<br />
Sortiment aufmerksam! 70 Prozent aller Kaufentscheidungen fallen<br />
erst an der Ladentheke!“ Text/Foto: PR<br />
ten zwei Jahren marktreif wurden.<br />
Die Bewertung nimmt eine unabhängige<br />
Jury nach einem transparenten<br />
System vor. Sie vergibt<br />
Punkte für die Neuartigkeit, die<br />
Vorbildlichkeit, den Beitrag zu<br />
Nachhaltigkeit und die quantitativen<br />
Auswirkungen sowie für gute<br />
Dokumentation und den Nachweis<br />
kontinuierlicher Innovationen<br />
in den vergangenen zehn Jahren.<br />
Der Innovationspreis Bio-Lebensmittel-Verarbeitung<br />
ist ein Preis,<br />
der dem Imagegewinn dient. Die<br />
Preisträger können die Auszeichnung<br />
werblich nutzen und werden<br />
mit Pressearbeit rund um den Innovationspreis<br />
unterstützt. Informationen<br />
zur Ausschreibung sind<br />
ab 24. Februar im Internet unter<br />
www.innovationspreis-bio-verarbeitung.de<br />
zu finden. Hier können<br />
auch die Unterlagen angefordert<br />
bzw. heruntergeladen werden. Die<br />
Bewerbungsfrist endet am 17. Mai<br />
<strong>2005</strong>. ■<br />
impressum<br />
<strong>Verlag</strong>: Richard <strong>Pflaum</strong> <strong>Verlag</strong> GmbH & Co. KG<br />
Postfach 19 07 37 • 80607 München<br />
Redaktion: Gereon Kudella, M. A.<br />
(verantwortlich), ✆ (0 89) 1 26 07-2 12<br />
Stefan Ulbricht, M. A., ✆ (0 89) 1 26 07-2 13<br />
Anzeigen: Christine Keller (verantwortlich)<br />
Christine Seiler, ✆ (0 89) 1 26 07-2 95<br />
Vertrieb: Michael Dietl, ✆ (0 89) 1 26 07-2 89<br />
Layout: Günter Reindl, Gabriele Friedl<br />
Druck: Kastner & Callwey,<br />
Jahnstraße 5 • 85661 Forstinning<br />
BIOMARKTPLATZ erscheint viermal jährlich<br />
als Beilage der Fachzeitschriften<br />
„Der Metzgermeister“ und „Der Bäckermeister“.<br />
BIOMARKTPLATZ 1/05 7<br />
MARKTPLATZ
MARKTPLATZ<br />
Aus schonender Aufzucht<br />
„Deutsche See“ präsentiert Bio-Fisch in Nürnberg<br />
Bremerhaven (pr) – Das Unternehmen<br />
„Deutsche See“ stellt auf<br />
der BioFach in Nürnberg neue<br />
Bio-Fischprodukte vor: Tiefgekühlte<br />
Bachforelle für die Selbstbedienung,<br />
Bachforelle (ganz und<br />
Filet) geräuchert, frische Bachforelle<br />
(als Filet mit Haut). Die Produkte<br />
sind Naturland-zertifiziert<br />
und stammen aus der Lüneburger<br />
Heide. Sie sind ab März erhältlich.<br />
Ab Mai soll das Bio-Sortiment um<br />
Pangasius-Filets aus Vietnam er-<br />
8<br />
weitert werden. Mit der Ausweitung<br />
des Sortiments reagiere man<br />
auf die „äußerst positive“ Markt-<br />
Eine Reihe von Fischprodukten – wie Forellen (vorne, rechts) bietet<br />
„Deutsche See“ in Bio-Qualität an. Foto: Kudella<br />
entwicklung bei Bio-Fisch. „Die<br />
Nachfrage wächst. Wir sehen hier,<br />
ebenso wie bei Meeresfrüchten<br />
aus ökologischer Aquakultur, weiterhin<br />
sehr gute Wachstumschancen“,<br />
so Produktmanager Andreas<br />
Lippmann.<br />
Weil nicht nur die Haltung und<br />
Fütterung, sondern auch die Abstammung<br />
wichtig für die Zertifi-<br />
Kontrolle nach Risiko<br />
Verbrauchervertrauen in Ökolebensmittel stärken<br />
Bonn (aid) – Lebensmittel aus<br />
ökologischem Landbau benötigen<br />
mehr als andere das Vertrauen<br />
der Verbraucher, sind also darauf<br />
angewiesen, dass Verbraucher sicher<br />
sein können: Wo Öko draufsteht,<br />
ist Öko drin. Verbrauchervertrauen<br />
braucht nach Ansicht<br />
von Dr. Peter Grosch von Bio<br />
Control System in Nürnberg effiziente<br />
Kontrollen. Und das bedeutet:<br />
Nicht mehr Kontrolle, sondern<br />
risikoorientierte Kontrolle.<br />
In seinem Vortrag anlässlich der<br />
DLG-Wintertagung in Münster<br />
nannte er konkrete Beispiele, wie<br />
dies im Einzelnen umgesetzt werden<br />
kann. Wichtig ist seiner Meinung<br />
nach, dass der Handel mit<br />
einbezogen wird. Dies vermindere<br />
die Wahrscheinlichkeit von Unregelmäßigkeiten<br />
und stärke damit<br />
weiter die Position des Ökolandbaus.<br />
Darüber hinaus gebe es<br />
dringenden Handlungsbedarf bei<br />
der Harmonisierung der Kontrollaktivitäten<br />
auf internationaler<br />
Ebene. ■<br />
zierung von Bio-Produkten ist,<br />
können Bio-Fisch und Bio-Meeresfrüchte<br />
nur aus Aquakulturen<br />
stammen. Die Zertifizierung von<br />
Wildfängen ist nicht möglich, da in<br />
der Regel nicht festzustellen ist, wo<br />
sich die Tiere im Laufe ihres Lebens<br />
aufgehalten als auch wie und<br />
womit sie sich ernährt haben. Die<br />
schonende Aufzucht und der Verzicht<br />
von chemischen und synthetischen<br />
Zusatzstoffen in den Futtermitteln<br />
spielen eine elementare<br />
Rolle.<br />
Nach 2003 und 2004 präsentiert<br />
sich „Deutsche See“ bereits zum<br />
dritten Mal auf der BioFach. Den<br />
Messeauftritt nutzt die Firma für<br />
Gespräche mit aktiven und potenziellen<br />
Kunden, um die Anforderungen<br />
dieser Klientel an das Sortiment<br />
zu berücksichtigen und<br />
im zweiten Schritt gemeinsame<br />
Vermarktungsstrategien zu entwickeln.<br />
Ansprechpartner sind der<br />
Lebensmitteleinzelhandel, Naturkosthandel,<br />
Gastronomie, Fachgeschäfte<br />
sowie die Betriebs- und Sozialgastronomie.<br />
■<br />
EU: Öko bleibt<br />
Schwerpunkt<br />
Berlin (age) – Der ökologische<br />
Landbau behält auch nach dem<br />
Wechsel der Brüsseler Kommission<br />
eine herausgehobene Stellung<br />
in der europäischen Agrarpolitik.<br />
Das hat die neue EU-Agrarkommissarin,<br />
Mariann Fischer<br />
Boel, in Berlin deutlich gemacht.<br />
Die ökologische Landwirtschaft<br />
und der Lebensmittelsektor stellten<br />
einen Bereich dar, „in dem<br />
höchste Qualitätsansprüche an<br />
Lebensmittel, eine artgerechte<br />
Tierhaltung, der Schutz der biologischen<br />
Vielfalt und der Aspekt<br />
der Nachhaltigkeit oberste Priorität<br />
haben“. Sie bescheinigte dem<br />
Ökobereich einen anhaltenden<br />
Boom. Dessen Fortsetzung hänge<br />
von der Marktentwicklung ab:<br />
„Ein gesundes und anhaltendes<br />
Wachstum des Ökosektors ist nur<br />
möglich, wenn mehr Ökoprodukte<br />
nachgefragt werden.“<br />
BIOMARKTPLATZ 1/05