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3/2004 - Pflaum Verlag

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ABC<br />

Das<br />

für Bio-Fleischer<br />

Leitfaden von A wie Angebot bis Z wie Zertifizierung<br />

München (pr) – Sensibilisiert<br />

durch Krisen der Lebensmittelwirtschaft<br />

wie BSE setzen heute immer<br />

mehr Konsumenten gerade beim<br />

Fleischeinkauf auf Sicherheit und<br />

gesunden Genuss. Mit einem<br />

hochwertigen Bio-Sortiment können<br />

vor allem kleinere und mittlere<br />

Unternehmen dem veränderten<br />

Käuferverhalten begegnen und<br />

sich durch eine konsequente Qualitätsstrategie<br />

am Markt profilieren.<br />

Das richtige Knowhow<br />

führt zum Erfolg.<br />

wie Ang Angebot ebot<br />

A wie<br />

an Rohstoffen:<br />

Rohstof en:<br />

Wer ökologische Fleischund<br />

Wurstwaren herstellen<br />

möchte, kann heute auf ein<br />

umfangreiches Angebot an<br />

Rohstoffen – vom Fleisch<br />

über Kräuter und Zusatzstoffe<br />

bis hin zum Gemüse –<br />

zurückgreifen. Es gibt bereits<br />

einige Erzeugergemeinschaften<br />

und Vermarktungsgesellschaften,<br />

die bundesweit<br />

ein großes Sortiment an<br />

Teilstücken liefern können.<br />

Viele Fleischereien setzen<br />

jedoch auf Regionalität und<br />

arbeiten direkt mit Bio-Bauern<br />

aus ihrer Umgebung zusammen.<br />

„Wir sind erfolg-<br />

MARKTPLATZ<br />

reiche Partnerschaften mit Bio-<br />

Bauern in unserer Nähe eingegangen.<br />

Dadurch profitieren wir<br />

von zuverlässigen Rohstoffquellen,<br />

die Landwirte haben Planungsund<br />

Abnahmesicherheit, und unsere<br />

Kunden wissen ganz genau,<br />

woher ihre Wurst kommt“, sagt Richard<br />

J. Müller, Geschäftsführer<br />

von Chiemgauer Naturfleisch in<br />

Trostberg.<br />

inhalt<br />

Das ABC<br />

für Bio-Fleischer 1–3<br />

BioFach<br />

wächst weiter 3<br />

Bio-Infos<br />

auf der InterMeat 4<br />

Mehr Bio<br />

in Großküchen 4<br />

B wie<br />

Betriebswirtschaft:<br />

Die Einführung eines Bio-Sortiments<br />

bringt Veränderungen und<br />

Herausforderungen mit sich: Andere<br />

Produktionsabläufe, neue<br />

Herstellungstechnologien, aber<br />

auch Kostenfaktoren, die sich beispielsweise<br />

durch notwendigeWeiterbildungsmaßnahmen,<br />

getrennte Lagerhaltung,<br />

teurere Rohstoffe,<br />

Marketing und Kontrollen<br />

ergeben. Und dennoch<br />

Mit einem hochwertigen Bio-Sortiment kön-<br />

lohnt sich der Schritt, denn<br />

den Aufwändungen stehen<br />

in der Regel attraktive Verkaufspreise<br />

gegenüber. Erfahrungen<br />

aus der Praxis<br />

zeigen, dass die Konsumenten<br />

meist bereit sind,<br />

zwischen 20 und 30 Prozent<br />

mehr für Bio-Qualität<br />

auszugeben. „In der Regel<br />

ist mit Umsatzsteigerungen<br />

von etwa 25 Prozent zu<br />

rechnen, aber auch mit einem<br />

leichten mengenmäßigen<br />

Absatzrückgang. Der<br />

nen auch kleine und mittlere Metzgereien er- Grund dafür ist, dass sich<br />

folgreich am Markt sein. Foto: PR<br />

die Kunden die ökologi-<br />

BIOMARKTPLATZ 3/04 1<br />

3/04<br />

www.pflaum.de/biomarktplatz


schen Fleisch- und Wurstwaren<br />

nicht im gleichen Umfang wie<br />

günstigere konventionelle Produkte<br />

leisten“, so Dr. Jens Neiser,<br />

Controller der Herrmannsdorfer<br />

Landwerkstätten in Herrmannsdorf.<br />

wie Chancen<br />

2<br />

de für die Unternehmensentscheidung<br />

klar und liefern die richtigen<br />

Argumente für das Verkaufsgespräch<br />

mit dem Kunden. Die Einführung<br />

des neuen Sortiments<br />

sollte gut vorbereitet sein und mit<br />

PR- und Marketingmaßnahmen<br />

unterstützt werden, um die Öffentlichkeit<br />

zu begeistern. „Nur<br />

wenige Betriebe sind in der Lage,<br />

von Anfang an ganz auf Bio umzustellen.<br />

Oft geht ein Teilsorti-<br />

wenden. Beispielsweise wird die<br />

Warmfleischverarbeitung mit modernen<br />

Techniken neu aufgegriffen.<br />

Daher sind Betriebe mit eigener<br />

Schlachtung besonders gut<br />

für die Herstellung ökologischer<br />

Fleisch- und Wurstwaren geeignet.<br />

„Um erstklassige Wurst herzustellen,<br />

braucht man neben handwerklichem<br />

Können eigentlich nur<br />

noch Fleisch, Fleischfett, Salz,<br />

Wasser, Gewürze und Kräuter.<br />

Wer sein Handwerk versteht,<br />

kann auf Zusatzstoffe<br />

wie Nitritpökelsalz, Antioxidantien<br />

und Phosphate gut<br />

verzichten“, ist sich Josef<br />

Urban, Fleischermeister des<br />

PacklHof in Oberherrnhausen<br />

sicher.<br />

wie<br />

C<br />

wie<br />

am Markt:<br />

Wenngleich sich der Boom, der<br />

durch BSE ausgelöst wurde, wieder<br />

gelegt hat, ist die ökologische<br />

Fleischverarbeitung<br />

dennoch ein Wachstumsmarkt<br />

mit guten<br />

Perspektiven. Eine<br />

CMA-Studie belegt,<br />

dass sich heute fast<br />

70 Prozent der Deutschen<br />

zum Teil regelmäßig<br />

für Bio-Produkte<br />

entscheiden. Einer-<br />

I<br />

seits resultiert die<br />

Trendwende aus dem<br />

gestiegenen Ernährungs-<br />

und Gesundheitsbewusstsein,andererseits<br />

aus dem Bedürfnis<br />

nach Transparenz<br />

und Sicherheit<br />

im Hinblick auf Herkunft<br />

und Herstellung.<br />

„Neueste Marktanalysen<br />

zeigen, dass ein<br />

überproportional hoher<br />

Anteil der Bio-<br />

Fleisch-Kunden zu Stammverment voraus, und erst nach einer<br />

wendern gehört. Mehr als 50 Pro- erfolgreichen Markteinführung<br />

zent der Befragten kaufen min- wird der Weg fortgesetzt“, weiß<br />

destens einmal pro Woche öko- Prof. Dr. Theo Gottwald, Gelogische<br />

Fleisch- und Wurstwaren<br />

und decken ihren Bedarf fast ausschließlich<br />

mit Bio“, erläutert<br />

Christoph Spahn, synergie, Berater<br />

für den Bio-Markt in Frankfurt.<br />

E wie Einstieg:<br />

schäftsführer der Schweisfurth-<br />

Stiftung in München aus Erfahrung.<br />

H wie Herstellung:<br />

Es ist nicht die Art der Schlachtung,<br />

Zerlegung oder auch Fleischrei-<br />

Um den Schritt zur ökologischen fung, die die ökologische von der<br />

Fleischverarbeitung gehen zu konventionellen Fleischverarbei-<br />

können, müssen alle zum Umtung unterscheidet. Anders ist vieldenken<br />

und Mitmachen bereit mehr, dass sich Bio-Fleischer wie-<br />

sein. Dabei ist es wichtig, Mitarder auf traditionelle Verfahren bebeiter<br />

und Fachverkäufer auf die sinnen, weitgehend auf Zusatz-<br />

neue Situation vorzubereiten. stoffe verzichten und nur das<br />

Umfassende Schulungen, aber Fleisch von Tieren aus ökologi-<br />

auch die Besichtigung eines Bio- scher und artgerechter Haltung so-<br />

Betriebs machen die Beweggrünwie Zutaten in Bio-Qualität ver-<br />

wie<br />

Informationen:<br />

Die Internetseite www.<br />

oekolandbau.de bietet den<br />

Geschäftsführern und Mitarbeitern<br />

von Fleisch verarbeitenden<br />

Betrieben kompetente<br />

Antworten auf fast alle<br />

Fragen der ökologischen Lebensmittelproduktion.Kalkulationshilfen,Lieferantenverzeichnisse<br />

und Informa-<br />

Wer noch selbst schlachtet, hat besonders gute tionen zu Kontrollverfahren<br />

Voraussetzungen für die Herstellung ökologischer sind dort ebenso zu finden<br />

Wurstwaren. Foto: Archiv<br />

wie bewährte Rezepturen,<br />

Checklisten für Zusatzstoffe<br />

sowie Weiterbildungsangebote.<br />

Informationen zur unbürokratischen<br />

Beantragung und kostenlosen<br />

Führung des Bio-Siegels stehen<br />

unter www.bio-siegel.de.<br />

K wie Kontrollverfahren:<br />

Die regelmäßige Überprüfung von<br />

Bio-Fleischereien durch unabhängige<br />

Öko-Kontrollstellen gibt dem<br />

Verbraucher die nötige Sicherheit<br />

und schafft Vertrauen. Der Ersttermin<br />

dient dazu, die Grunddaten<br />

des Betriebs zu erfassen und mit<br />

dem Anforderungskatalog abzugleichen.<br />

Außerdem werden Warenflüsse,<br />

die getrennte Lagerung<br />

von konventionellen und ökologischen<br />

Rohstoffen sowie die verwendeten<br />

Zutaten überprüft. Bei<br />

den alljährlichen Kontrollterminen<br />

BIOMARKTPLATZ 3/04


geht es darum, Veränderungen zu<br />

erfassen und die Einhaltung der<br />

Richtlinien zu überprüfen. Die<br />

Kosten für die Zertifizierung richten<br />

sich dabei nach der Betriebsgröße<br />

und dem Umfang der Produktion.<br />

„Wenn sich eine Fleischerei<br />

als Naturland-Partner profilieren<br />

möchte, können wir den Kontakt<br />

zu entsprechenden unabhängigen<br />

Öko-Kontrollstellen vermitteln,<br />

die dann gleichzeitig die Einhaltung<br />

unserer Richtlinien überprüfen.<br />

Eine zusätzliche Kontrolle<br />

ist in der Regel nicht notwendig“,<br />

erklärt Michael Stienen, Geschäftsführer<br />

der Naturland Zeichen<br />

GmbH in Gräfelfing.<br />

V wie Vermarktung:<br />

Der Weg ökologischer Fleischund<br />

Wurstwaren führt nicht nur in<br />

die eigene Ladentheke. Auch die<br />

Direktvermarktung, der Vertrieb<br />

über Naturkostgeschäfte oder den<br />

Großhandel sind Absatzkanäle,<br />

die in enger Kooperation mit den<br />

jeweiligen Vertriebspartnern zum<br />

Erfolg führen können. Werden<br />

konventionelle und ökologische<br />

Produkte nebeneinander angeboten,<br />

ist es wichtig, dass die Kennzeichnung<br />

eindeutig und für den<br />

Verbraucher gut zu erkennen ist.<br />

„Wir haben ein Franchise-Konzept<br />

entwickelt und beliefern inzwischen<br />

nicht nur unsere drei<br />

Filialen, sondern auch drei selbstständige<br />

Läden aus der Region mit<br />

unseren Erzeugnissen. So ist eine<br />

sinnvolle Arbeitsteilung zwischen<br />

Herstellung und Verkauf entstanden,<br />

von der beide Seiten profitieren“,<br />

berichtet Karl Buchheister,<br />

Fleischermeister der Bioland-<br />

Fleischerei Buchheister aus Schellerten.<br />

Z wie zertifizierte Betriebe:<br />

Die Zahl der Lebensmittel verarbeitenden<br />

Betriebe, die sich nach<br />

dem EG-Öko-Kontrollsystem zertifizieren<br />

lassen, steigt ebenso<br />

wie das Gesundheits- und Ernährungsbewusstsein<br />

der Konsumenten.<br />

Gerade Fleischereien haben<br />

erkannt, dass sie auf diese Weise<br />

das Vertrauen der Verbraucher<br />

gewinnen, das durch vergangene<br />

Krisen erschüttert wurde. Das<br />

Bio-Siegel gibt dem Kunden auf<br />

einen Blick Sicherheit und kann<br />

kostenlos geführt werden, sobald<br />

die Zertifizierung – nach der EG-<br />

Öko-Verordnung – erfolgreich<br />

abgeschlossen wurde. „Unsere<br />

Metzgerei produziert seit 18 Jahren<br />

ökologische Fleisch- und<br />

Wurstwaren. Insofern sind wir<br />

wirklich Pioniere der Branche.<br />

Seit 1996 sind wir offiziell zertifiziert.<br />

Die Kontrollverfahren und<br />

die Einhaltung der Richtlinien<br />

sind zwar sehr aufwändig, aber<br />

unsere Kunden belohnen uns<br />

dafür mit ihrem Vertrauen“, sagt<br />

Luc Villemin, Traitteur der Bio-<br />

Metzgerei Villemin aus Ludwigsburg.<br />

■<br />

BioFach wächst weiter<br />

Rund 1900 Aussteller im Februar in Nürnberg<br />

Nürnberg (pr) – Vom 24. bis 27. Februar ist es wieder so weit: Auf der<br />

BioFach 2005 im Messezentrum Nürnberg präsentieren rund 1900<br />

Aussteller den erwarteten 30 000 Fachleuten das Weltangebot an Bio-<br />

Produkten. Kräftig legt das Angebotssegment Wein, Sekt, Champagner<br />

zu und füllt erstmals eine eigene Halle. Natürlich darf in der<br />

Weinhalle auch degustiert und gefachsimpelt werden – beides ist im<br />

Unter den etwa 1900 Ausstellern auf der BioFach im Februar in<br />

Nürnberg werden wieder eine Reihe von Fleisch- und Wurstanbietern<br />

sein. Foto: Archiv<br />

neuen Weinforum möglich. Als Land des Jahres steht diesmal Brasilien<br />

im Mittelpunkt. Brasilianische Aussteller bringen u. a. Kaffee, Kakao,<br />

Sojabohnen, Zucker, Orangensaft, Honig, Trockenfrüchte, Nüsse<br />

und tropische Früchte mit nach Nürnberg.<br />

Gute Entwicklungsmöglichkeiten für die Bio-Branche erwarten Experten<br />

für die zehn neuen Mitglieder der Europäischen Union. Allerdings<br />

werden diese je nach Land unterschiedlich beurteilt. Elisabeth<br />

Avakian-Reuter koordiniert seit Jahren für das Kölner Equalita Institut<br />

die berufsbezogene Fortbildung von Naturkostläden in Osteuropa. Sie<br />

sieht vor allem in Tschechien, Ungarn und Slowenien einen sich entwickelnden<br />

Aufbau von Strukturen im Öko-Bereich. „Gerade in<br />

Tschechien gibt es eine gute politische Unterstützung für den Aufbau<br />

einer eigenständigen Vermarktung.“ Einer der Hauptfaktoren sei die<br />

Beständigkeit einer langfristigen Förderung von Seiten der Politik.<br />

BIOMARKTPLATZ 3/04 3


Bio-Infos auf der InterMeat<br />

BMVEL-Spezial „Ökologisch“ in Halle 4<br />

Düsseldorf (pr) – Zahlreiche deutsche<br />

Fleischereien sind auf Bio<br />

umgestiegen und haben mit einer<br />

jährlichen Produktion von im<br />

Schnitt etwa 55 000 t Öko-Rindfleisch,<br />

17 000 t Öko-Schweinefleisch<br />

und 6000 t Öko-Geflügel<br />

einen Marktanteil von bislang 1,8<br />

Prozent erobert. Vom 26. bis zum<br />

29. September können sich Fachbesucher<br />

auf der InterMeat in<br />

Düsseldorf am Messestand „Ökologischer<br />

Landbau und Verarbeitung“<br />

des Bundesministeriums<br />

für Verbraucherschutz, Ernährung<br />

und Landwirtschaft in Halle 4,<br />

Stand A19 kostenlos über die<br />

Chancen und Herausforderungen<br />

der ökologischen Fleischverarbeitung<br />

informieren. Neben einer<br />

4<br />

umfassenden Bio-Produktausstellung<br />

und kulinarischen Kostproben<br />

stehen innovative Inspirationen<br />

auf dem Messeprogramm:<br />

Eine Multimedia-Präsentation<br />

vom Bio In-<br />

Vision Camp an der<br />

Frankfurter Fleischer-Fachschule<br />

J. A. Heyne gibt Einblick<br />

in die Erfolgsrezepte,<br />

die die<br />

Metzgermeister von<br />

morgen für die Zukunft<br />

der Zunft<br />

entwickelt haben.<br />

Kontrolle ist gut.<br />

Vertrauen ist besser. Dies belegen<br />

aktuelle Marktinformationen,<br />

nach denen der Direktvertrieb<br />

Mehr Bio in Großküchen<br />

Fleisch aber vielfach noch konventionell<br />

Bonn (vwd) – Der Anteil von Bio-<br />

Produkten nimmt in der Außer-<br />

Haus-Verpflegung immer mehr<br />

zu: Laut einer Umfrage der Universität<br />

Hohenheim im Auftrag<br />

des Bundesprogramms Ökologischer<br />

Landbau verwendet bereits<br />

ein Drittel der Großküchen ökologisch<br />

erzeugte Produkte. In einer<br />

Umfrage der Forscher bei den<br />

Verantwortlichen von 618 Einrichtungen<br />

der Gemeinschaftsverpflegung<br />

und 676 Küchen in der<br />

Gastronomie gaben 31 Prozent<br />

der Befragten an, Lebensmittel zu<br />

verwenden, die nach der EG-<br />

Ökoverordnung zertifiziert sind.<br />

Demnach werden in der Gemeinschaftsverpflegung<br />

vor allem Kartoffeln,<br />

Eier, Gemüse und Obst<br />

aus ökologischem Anbau gekauft.<br />

Darüber hinaus hat die Befragung<br />

ergeben, dass überdurchschnittlich<br />

viele Bio-Lebensmittel überall<br />

dort verarbeitet werden, wo das<br />

Küchenkonzept durch Motive wie<br />

Gesundheit, Zukunftssicherung<br />

und Ökologie geprägt ist. So etwa<br />

in Vorsorge- und Reha-Einrichtungen,<br />

Kindertagesstätten und<br />

Kinderheimen.<br />

In den übrigen Einrichtungen der<br />

Gemeinschaftsverpflegung werde<br />

sich Bio-Essen nur mit Hilfe der<br />

Küchen- und Geschäftsleitungen<br />

stärker durchsetzen, stellen die<br />

Wissenschaftler fest. Es liege an<br />

diesen Entscheidern, Bio-Produkten<br />

in der Gemeinschaftsverpflegung<br />

eine Chance zu geben,<br />

schreiben sie in ihrer Analyse.<br />

Grundsätzlich glauben sie, dass<br />

Großküchen der Gemeinschaftsverpflegung<br />

Bio-Produkten zum<br />

Durchbruch bei größeren Bevölkerungsschichten<br />

verhelfen können.<br />

Wie die Studie weiter zeigt,<br />

ist der konventionelle Großhandel<br />

bereits gut auf die Bio-Nachfrage<br />

eingestellt. Manche Waren<br />

aus ökologischem Anbau könnten<br />

bereits zu rund 30 Prozent<br />

über konventionelle Großhändler<br />

bezogen werden. ■<br />

eine Spitzenposition beim Absatz<br />

biologisch erzeugter Fleisch- und<br />

Wurstwaren innehat. Mit einem<br />

Umsatz von etwa 84 Mio. l verkaufen<br />

die Erzeuger rund 30 Prozent<br />

aller Bio-Fleisch- und Wurstwaren<br />

im eigenen Hofladen, von<br />

Tür zu Tür oder auf dem Wochenmarkt.<br />

Damit bedienen sie<br />

die wachsende Zahl<br />

der Verbraucher, die<br />

großen Wert auf die<br />

Herkunft der Produkte,<br />

die artgerechte<br />

Haltung der Tiere,<br />

die schonende Verarbeitung<br />

und den<br />

weitgehenden Verzicht<br />

auf Zusatzstoffe<br />

legen.<br />

Doch auch Fleischereien<br />

haben die Chance, an das<br />

gewinnbringende Image anzuknüpfen,<br />

indem sie Bio-Qualität<br />

mit lückenloser Transparenz von<br />

der Stalltür bis zur Ladentheke<br />

produzieren und anbieten. Umfassende<br />

Informationen zur Logistik<br />

und Rohstoffbeschaffung,<br />

erfolgreichen Vermarktung und<br />

Präsentation solcher Fleisch- und<br />

Wurstwaren, aber auch zu Themen<br />

wie Produktionskosten, Verarbeitungstechnologien,Zusatzstoffe<br />

oder Zertifizierung gibt es<br />

am Stand auf der InterMeat. Vor<br />

dem Hintergrund ihrer eigenen<br />

Erfahrungen werden kompetente<br />

Fachberater den Besuchern zu allen<br />

Fragen rund um die ökologische<br />

Fleischverarbeitung Rede<br />

und Antwort stehen. ■<br />

impressum<br />

<strong>Verlag</strong>: Richard <strong>Pflaum</strong> <strong>Verlag</strong> GmbH & Co. KG<br />

Postfach 19 07 37 • 80607 München<br />

Redaktion: Gereon Kudella, M. A.<br />

(verantwortlich) ✆ (0 89) 1 26 07-2 12<br />

Stefan Ulbricht, M. A. ✆ (0 89) 1 26 07-2 13<br />

Anzeigen: Christine Keller (verantwortlich)<br />

Christine Seiler ✆ (0 89) 1 26 07-2 95<br />

Vertrieb: Michael Dietl ✆ (0 89) 1 26 07-2 89<br />

Layout: Gabriele Friedl, Günter Reindl<br />

Druck: Kastner & Callwey,<br />

Jahnstr. 5 • 85661 Forstinning<br />

BIOMARKTPLATZ erscheint viermal jährlich<br />

als Beilage der Fachzeitschriften<br />

„Der Metzgermeister“ und „Der Bäckermeister“.<br />

BIOMARKTPLATZ 3/04

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