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Textil und Mode Das neue Gesicht - ZiTex

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32<br />

Vision<br />

Extravagantes Aussehen <strong>und</strong> vielseitige Einsatzmöglichkeiten<br />

kennzeichnen die moderne membrane Architektur.<br />

Sie wird eingesetzt bei Fußball-Stadien,<br />

Überdachungen von Passagen, aber auch bei Bierzelten oder Pavillons.<br />

Prominentes Beispiel ist das Fußballstadion in Johannesburg,<br />

das für die Fußball-WM 2010 mit Verseidag-Planen ausgestattet<br />

wurde. Diese Form der Architektur setzt <strong>neue</strong> Maßstäbe.<br />

Doch ist es mehr als ein hipper Eyecatcher im Kultmagazin<br />

Achitectural Digest? Und was steckt dahinter oder besser: darin?<br />

Blicken wir zunächst bei der Beschaffenheit weit zurück in die<br />

Geschichte: Bereits die Indianer verwendeten Felle oder Leder,<br />

um sich vor Umwelteinflüssen zu schützen. Ihre Zelte, die ihnen<br />

als Unterschlupf vor Wind <strong>und</strong> Wetter dienten, bauten Sie<br />

aus organischen Stoffen. Mittlerweile haben Architekten diese<br />

Art der Bauweise wieder für sich entdeckt. <strong>Textil</strong>ien bieten dem<br />

Architekten durch Ihre Faltbarkeit <strong>und</strong> Elastizität <strong>neue</strong> Möglichkeiten.<br />

Anstelle von Leder <strong>und</strong> Fellen greift man heute allerdings<br />

auf Kunststoffe wie PVC oder Glasfaser zurück. Doch damit<br />

nicht genug. Innenliegende, sehr dünne Membrane werden gerne<br />

in der Architektur verwendet um leichte, luftige <strong>und</strong> transparente<br />

Räume zu schaffen, ohne dabei Festigkeit einzubüssen. Meist<br />

dient die Membrane als Überdachung <strong>und</strong> Wetterschutz. Darin<br />

liegt ein großer Nutzen.<br />

<strong>Textil</strong>ien setzen <strong>neue</strong> Maßstäbe<br />

Die <strong>Textil</strong>architektur setzt nicht nur optisch <strong>neue</strong> Maßstäbe,<br />

sondern begeistert auch durch multifunktionale Eigenschaften.<br />

So sind zum Beispiel PVC (Polyvinylchlorid) beschichtete<br />

Gewebe so glattflächig, dass sie sich selbst reinigen. Selbst<br />

„Sprayer“ haben hier mit Ihren Graffitis keine Chance. Die Firma<br />

Verseidag in Krefeld ist spezialisiert in der Herstellung von<br />

textilen Bedachungen. Daher ist gerade der Oberflächenschutz<br />

<strong>Textil</strong>e architektur<br />

Verseidag setzt auf organischen Leichtbau<br />

von Markus Meurer<br />

für die Architekten ein wichtiger Faktor. „Beim nächsten Regen<br />

ist die Farbe oder sonstiger Schutz weg“, sagt auch Architektin<br />

Katja Bernert.<br />

Ein weiterer wichtiger Vorteil liegt in der Klimatisierung. <strong>Textil</strong>e<br />

Bauten sind im Gegensatz zur klassischen Bauweisen thermisch<br />

kühler. Selbst bei höchsten Temperaturen bleibt ein textil<br />

ummantelter Raum oder eine Halle klimatisiert. Katja Bernert<br />

bestätigt, dass vorgebaute Fassadenverkleidungen die Sonneneinstrahlung<br />

reduzieren <strong>und</strong> die Nutzung einer Klimaanlage minimiert.<br />

Durch die zusätzlich windabweisende Wirkung der textilen<br />

Oberfläche kühlt der membrane Bau weniger aus <strong>und</strong> hilft<br />

Heizkosten zu sparen. Einfach <strong>und</strong> genial.<br />

Ein weiterer Vorteil ist neben den klimatischen Eigenschaften<br />

die höhere Lichtdurchlässigkeit. Die <strong>Textil</strong>ien fördern dadurch<br />

den natürlichen Lichteinfall. Somit werden Fenster oder künstliches<br />

Licht tagsüber überflüssig. Auch das spart Kosten. Diese<br />

hohe Transparenz macht es möglich, dass die Fassade sich der<br />

Stimmung des Tages anpasst. Auch Spielraum für optische Effekte<br />

ist gegeben, so beispielsweise das farbliche Ausleuchten der<br />

Fassade.<br />

Schwerer Leichtbau – wie verhält sich das?<br />

Die Membranarchitektur wird auch als Leichtbauweise bezeichnet.<br />

Tatsächlich aber sind die beschichteten Gewebe das einzige,<br />

was an dieser Bauweise leicht ist. „Teilweise sind die F<strong>und</strong>amente<br />

tief in den Boden eingebettet, um der Belastung Stand zu<br />

halten“, sagt Murat Devecioglu, Marketing Manager bei VERSE-<br />

IDAG. <strong>Das</strong> Tragwerk einer Membranen-Architektur besteht aus<br />

Stahlstützen, Stahlseilen <strong>und</strong> der textilen Membrane.<br />

<strong>Das</strong> Problem dieser Architektur ist, dass man für jedes <strong>neue</strong> Projekt<br />

die physikalischen Verhältnisse neu berechnen muss. Gr<strong>und</strong>

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