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Rasen ist mehr als einfach nur Gras - Deutsche Rasengesellschaft

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Manuskript für DRG Website 09.2002Autor: Dr. Klaus G. Müller-Beck,Vorsitzender <strong>Deutsche</strong> <strong>Rasen</strong>gesellschaft<strong>Rasen</strong> <strong>ist</strong> <strong>mehr</strong> <strong>als</strong> <strong>einfach</strong> <strong>nur</strong> <strong>Gras</strong>Die Eigenschaften von Gräsern sind durch eine große Mannigfaltigkeitgekennzeichnet.So lassen sich Vegetationseinheiten in der freien Landschaft oderPflanzengesellschaften des Grünlandes bis hin zu den gemähten Vielschnitt-<strong>Rasen</strong>typen aus den verschieden Gräserarten ableiten.Eine <strong>Rasen</strong>narbe erfüllt die Ansprüche an einen Hausrasen ebenso wie an einenParkrasen oder an eine Liegewiese. Die <strong>Rasen</strong>narbe liefert aber auch denSpielbelag für einen Sportrasen oder bietet den idealen Abschluß <strong>als</strong>Straßenbegleitgün.Le<strong>ist</strong>ungsprofilNeben zahlreichen vegetationstechnischen Le<strong>ist</strong>ungen entsteht durch <strong>Rasen</strong> einberuhigendes Umfeld, das sich in erheblichem Maße positiv auf die Lebensqualität derMenschen auswirkt.Ein <strong>Rasen</strong> besteht aus der Ansammlung unzähliger grüner Pflanzen, die nicht <strong>nur</strong> kühl underfrischend aussehen, sondern diese Gräser kühlen und verbessern tatsächlich dasMikroklima nachhaltig durch Photosynthesele<strong>ist</strong>ung!Diese grasgrünen <strong>Rasen</strong>narben dienen sowohl Kindern <strong>als</strong> Spielflächen, auf denen sie tobenund fallen können, <strong>als</strong> auch den Sportlern zur Ausübung eines engagierten Wettstreits, beidem der direkte Kontakt mit der <strong>Rasen</strong>oberfläche durchaus in Kauf genommen wird, ohneVerletzungen befürchten zu müssen.UmweltaspekteDen <strong>Rasen</strong>flächen kommt eine erhebliche Bedeutung im Bezug auf standörtlicheUmwelteinflüsse zu. Die me<strong>ist</strong>en Menschen übersehen, dass <strong>Rasen</strong>gräser durch ihrWachstum der Bodenerosion vorbeugen, Staubentwicklung verhindern bzw. mindern, Hitzeausgleichen, Lärmemissionen dämpfen oder Luftverschmutzung reduzieren.Aufgrund der Wuchseigenschaften werden Gräser häufig <strong>als</strong> vegetative Filterzonen anverschiedenen Gewässern zur Verringerung des Eintrags von Sedimenten eingesetzt.Nachweislich reduziert ein <strong>Rasen</strong>/Boden-Ökosystem den Oberflächenabfluß und erhöht dieInfiltrationsrate des Wassers zur Auffüllung des Bodenwassers.Forscher konnten bei einem Versuch in Maryland nachweisen, dass die Wassermenge, diedurch eine dichte <strong>Rasen</strong>fläche in der Narbe und im Boden gehalten wird, etwa 11-fachgrößer war, <strong>als</strong> bei einem kultivierten Tabakfeld.Ein <strong>Rasen</strong>system kann durchaus <strong>als</strong> biologischer Filter bezeichnet werden, wenn man dieArbeit der Mikroorganismen (z.B. Bakterien) bewertet, die im Schnittgut, im <strong>Rasen</strong>filz oder imWurzelhorizont leben. Der Abbau von organischen und mineralischen Substanzen bis hin zurMetabolisierung von Pflanzenschutzmitteln zählt zu den Le<strong>ist</strong>ungen dieses Ökosystems.


ForschungsaktivitätenDie internationale Forschung hat dazu geführt, dass ein breites Verständnis für dasWachstum von <strong>Rasen</strong>gräsern entstanden <strong>ist</strong>. Pflegeempfehlungen sind sowohl auspraktischen Beobachtungen <strong>als</strong> auch aus gezielten Forschungsprojekten abgeleitet worden.Die <strong>Rasen</strong>gräserzüchter sind weiterhin bemüht, in ihren Programmen für eine Verbesserungder wichtigsten Gräsereigeschaften zu sorgen.Hierbei stehen folgende Eigenschaften im Vordergrund:• Höhe des Wasserbedarfs• Krankheitsres<strong>ist</strong>enz• Schattentoleranz• Verträglichkeit für Trittbelastung• Filzproduktion• WachstumsratenEin neues Kapitel in der Gräserzüchtung bietet das Feld der genmanipulierten Pflanzen.Insbesondere bei der <strong>Gras</strong>art Agrostis spec. (Straußgras) liegen die ersten Ergebnisse vonherbizidres<strong>ist</strong>enten Gräsern vor. Der Einsatz derartiger Gräser <strong>ist</strong> verlockend, dieAbschätzung der Risiken <strong>ist</strong> jedoch nicht abgeschlossen und so <strong>ist</strong> mit einer Vermarktungzunächst noch nicht zu rechnen.Quellenhinweis:Zeitschrift DIVERSITY, 2000, Vol. 16, Nos.1&2


<strong>Rasen</strong>typ Wichtige <strong>Gras</strong>arten Anwendungsbereich Eigenschaften PflegeansprücheZierrasenAgrostis capillarisAgrostis stolonifereaFestuca rub. commutataFestuca rub. trichophyllaRepräsentationsgrün,Hausgärten(Golfgrün =strapazierfähigerZierrasen)Belastbarkeit gering, dichte,teppichartige Narbe ausfeinblättrigen Gräsernhoch bis sehr hochGebrauchsrasenFestuca rubra spec.Lolium perennePoa pratensisPoa supinaöffentliches Grün,Wohnsiedlungen,Hausgärten u.a.Golf-FairwayBelastbarkeit mittel,widerstandsfähig gegenTrockenheitgering bis mittelStrapazierrasenLolium perennePoa pratensisFestuca arundinaceaSportplätze, Spiel-plätze,Liegewiesen, ParkplätzeGolf-AbschlagBelastbarkeit hoch(ganzjährig)unterschiedlichLandschaftsrasenFestuca rubra rubraFestuca ovinaLolium perennePoa pratensisfreie Landschaft, Randzonenan Verkehrswegen,RekultivierungsflächenGolf-Roughhoher Erosionsschutz,widerstandsfähig gegenTrockenheitgeringTabelle: Beschreibung und Bewertung von <strong>Rasen</strong>tyen für unterschiedliche Anwendungsbereiche

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