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Auf dem Weg zur personenzentrierten und sozialraumorientierten ...

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<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> <strong>zur</strong><strong>personenzentrierten</strong> <strong>und</strong>sozialräumlichen Organisation?Persönliche Zukunftsplanung,personenzentrierte Dienstleistung <strong>und</strong>Sozialraumorientierung14. Führungskräftetreffen Arbeitsleben, Potsdam 26.11.2013Dr. Stefan Doose


InklusionGleiche Rechte fürMenschen, die verschieden sind.Niemand wird ausgegrenzt,weil er anders ist.Vielfalt istwillkommen <strong>und</strong> wertgeschätzt.


Die 5 wertgeschätztenErrungenschaften von Inklusion(John O‘Brien)ZugehörigkeitAutonomieTeilhabe im GemeinwesenWahlmöglichkeitenRespektiertwerdenKompetenzwertgeschätztesoziale RollenBeitragenPräsenz im GemeinwesenÜbliche Ortegemeinsam nutzen


UmkehrgebotUN-Konventionz.B. Artikel 27• Werkstätten als einzige realeUnterstützungsmöglichkeit der Arbeitfür Menschen mit schwererBehinderung unter Substandard-Bedingungen sind eine Verletzung derUN-KonventionMonitoringausschuss <strong>zur</strong> Umsetzung der UN-Konvention in Österreich, 16.2.2010• Das Recht auf die Möglichkeit, denLebensunterhalt durch Arbeit zu verdienen, diein einem offenen, inklusiven <strong>und</strong> fürMenschen mit Behinderungen zugänglichenArbeitsmarkt<strong>und</strong> Arbeitsumfeld frei gewählt oderangenommen wird.• Unterstützung bei <strong>dem</strong> Sammeln vonArbeitserfahrung auf <strong>dem</strong> allgemeinenArbeitsmarkt, der Arbeitssuche, beim Erhalt<strong>und</strong> der Beibehaltung eines Arbeitsplatzes,beim beruflichen Wiedereinstieg <strong>und</strong> beimberuflichen <strong>Auf</strong>stieg• Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit• Unabhängig von Art <strong>und</strong> Schwere derBehinderung


SelbstbestimmungSelbstbestimmungvon Menschen mitBehinderung heißtKontrolleüber das eigene Leben zuhaben,die auf der Wahlvon akzeptablenMöglichkeiten basiert.


Wahlmöglichkeiten?• Wobei möchte ichunterstützt werden?• Wer unterstützt mich?• Wo werde ich unterstützt?• Wann werde ichunterstützt?• Wie werde ich unterstützt?


Ebenen der VeränderungSozialpolitikOrganisationNetzwerkUnterstützungskreisVielfältigeVernetzungIchFrei nach: Früchtel, Frank; Cyprian, Gudrun; Budde, Wolfgang: Sozialer Raum <strong>und</strong> Soziale Arbeit. Textbook: Gr<strong>und</strong>lagen.Wiesbaden 2007


Methoden für einesozialraumorientierte Arbeit?SozialstrukturellesozialpolitischeEbene- Regionale Teilhabeplanung- Ziel: inklusives, barrierefreiesGemeinwesenNetzwerk- Unterstützungskreise- Ziel: Vernetzung im Einzelfall, kooperativeProblemlösung- Fallübergreifende Vernetzung- Ziel: gemeinsame Nutzung von Ressourcenim GemeinwesenOrganisationsebene- Organisationsentwicklung: U-Prozess, PATH- Ziel: personenzentrierte Dienstleistungen imGemeinwesen basierend auf denpersönlichen ZukunftsplänenIndividuelle Ebene- Persönliche Zukunftsplanung, Job Coaching- Ziel: Veränderung der individuellenLebenssituation, Erreichung vonpersönlichen Zielen, Lebensqualität,


Vier Ebenen der Reaktionauf Veränderung1. Reagieren: schnelle Lösungen2. Restrukturieren:Prozesse, Strukturen3. Neuausrichten:Denken, Annahmen, Werte4. Neuerschaffen: Selbst,veränderte Identität, Wille


Zwei Arten von Zukunft(Stefan Brotbek)FuturumFortschreibungder Vergangenheit,geplante Zukunft(z.B. Terminkalender)Adventusdie Zukunft, die ausder Zukunft auf unszukommt(z.B. neue Trends,Gelegenheiten,Schicksalsschläge)


Lernen aus den Erfahrungen der Vergangenheit:PDCA-Zyklus (Deming-Kreis)PlanActDoCheck


InnehaltenHinsehenmit neuem BlickUmwendenHinspürenErspüren- die WahrnehmungverändernU-Prozess der VeränderungDownloadingherunterladenloslassenÖffnungdes DenkensÖffnungdes HerzensÖffnungdes WillensPresencingZukunftspotenzial erspürenVeränderung von Wille <strong>und</strong> IdentitätInstitutionalisierendas Neue aufnehmenErprobenim Tun entdeckenHervorbringenHerauskristallisierenVerdichtenkommenlassenPerformingin die Welt bringenVision entwickelnPrototypenentwickeln<strong>und</strong> erprobenRealisieren- veränderndeAktionenNach Otto Scharmer: Theorie UPresencing Institute


“Der Erfolg einer Interventionhängt von der inneren Haltung desIntervenierenden ab.”William O’Brien,Ehemaliger Geschäftsführer der Hanover Insurance Company


AusgangspunktPERSÖNLICHEZUKUNFTSPLANUNG


Die Ausgangsfrage


Gr<strong>und</strong>sätzlichesPersönliche Zukunftsplanung (Person Centred Planning)in Unterstützungskreisen• stammt aus Nordamerika, entwickelte sich seit 1980• Unterstützt Menschen mit <strong>und</strong> ohne Behinderung eine Vorstellung voneiner guten Zukunft zu bekommen <strong>und</strong> diese Schritt für Schritt miteinem Unterstützungskreis umzusetzen• Aktiviert das Netzwerk <strong>und</strong> versucht es zu erweitern– Familie <strong>und</strong> Verwandte– Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Bekannte– Bezahlte <strong>und</strong> unbezahlte UnterstützerInnen• Nimmt die planende Person als ExpertIn für Ihr Leben ernst


Persönliche Zukunftsplanung„Der Prozess der Persönlichen Zukunftsplanungschlägt eine Reihe von <strong>Auf</strong>gaben vor<strong>und</strong> hält verschiedene Methoden bereit,die uns helfen einen Prozess mit Menschen zubeginnen, um ihre Fähigkeiten aufzudecken,Möglichkeiten vor Ort zu entdecken <strong>und</strong>neue Dienstleistungen zu erfinden,die mehr helfen als im <strong>Weg</strong> stehen“Beth Mount


Wo kann Persönliche Zukunftsplanungeingesetzt werden?• Herausfinden, was Menschen in ihrem Leben ändern wollen• Abklären des erforderlichen Unterstützungsbedarfs• Koordination der Hilfen <strong>und</strong> Unterstützungsleistungen• Gemeinsam <strong>und</strong> kreativ an Problemlösungen zu arbeiten• Menschen zu mobilisieren, motivieren <strong>und</strong> sensibilisieren• Organisationen entsprechend umzugestalten(Übersetzung nach Anderson-Sanders 2004)


MethodenPersönlicher Zukunftsplanung• Themenblätter: Eine Seite über mich, Stärken <strong>und</strong> Fähigkeiten,Kommunikationskarten, Donut, Lebensqualitätsmandala, passendeUnterstützung• Karten: Dream Cards, Neue Hüte, Lebensstilkarten,Ich kann-Karten• Ordner: Persönlicher Zukunftsplaner - Dokumentation desPlanungsprozesses, Portfolio- Sammlung bester Werke• Unterstützungskreise• Planungsformate: Persönliche Lagebesprechung, MAPS, PATH• Moderationstechniken & grafische Moderation• Problemlösungstechniken


Wo kommen wir her?Entwicklung von Persönlicher Zukunftsplanungim deutschsprachigen Raum (1)• Seit Anfang/Mitte der 1990‘er Jahre aus den englischsprachigen Ländern(Göbel, Doose, Boban/Hinz) mitgebracht• Persönliche Zukunftsplanung zum deutschen Begriff• Erste Veröffentlichungen– Klaus von Lübke (1994) „Nichts besonderes“– Stefan Doose (1996) „I want my dream“, Übersetzung Kartensets New Hats– Vielfältige Artikel Boban/Hinz, Doose, Göbel, Emrich• Vorträge, ein bis zweitägige Seminare• Elemente Persönlicher Zukunftsplanung werden in der Praxis voneinzelnen engagierten Mitarbeitern <strong>und</strong> Organisationen aufgegriffen• Erste Beispiele umfangreicher Zukunftsplanungen <strong>und</strong> Zukunftsfeste


Wo stehen wir? Wer kannte vor dieser Tagung bereits das Konzept derPersönlichen Zukunftsplanung? Wer arbeitet in seiner Werkstatt bereits mit MethodenPersönlicher Zukunftsplanung? Wer hat schon einmal an einem Seminar oder einer Weiterbildungzum Thema Persönliche Zukunftsplanung teilgenommen? Wer hat bereits an einem Unterstützungskreis teilgenommen? Wer hat schon einmal eine eigene Persönliche Zukunftsplanunggemacht?


Wo stehen wir?Stand der Entwicklung von PersönlicherZukunftsplanung im deutschsprachigen Raum (1)• Neue Projekte zum Thema Persönliche Zukunftsplanung– Landesinklusionsprojekt „Neue <strong>Weg</strong>e <strong>zur</strong> Inklusion – Zukunftsplanung in Ostholstein“(2009-2010)– Europäisches Leonardo-Projekt New Paths to Inklusion (2009-2011)– Projekt des bvkm in Kooperation mit der Martin-Luther-Universität Halle• Umfassende inklusive Weiterbildungen Persönliche Zukunftsplanung– 2 Gr<strong>und</strong>kurse <strong>und</strong> ein <strong>Auf</strong>baukurs für MultiplikatorInnen (je 4 Module) in Eutin– Europäische Weiterbildung (6 Module) in Prag, Wien <strong>und</strong> Eutin– Weiterbildung mit Schwerpunkt MAP <strong>und</strong> PATH in Halle– Weiterbildungen in Ludwigsburg <strong>und</strong> Niedersachsen– Weiterbildungen (seit 2012) in Flensburg, Bad Oldesloe, Hamburg, Bremen, Wien,Innsbruck beendet, St.Gallen, Südtirol, Lüneburg angelaufen, Innsbruck, Wien, Graz,Salzburg, Zürich, Wilhelmshaven, Dresden, Hamburg 2013/2014 geplant• Neue Generation von ZukunftsplanerInnen


Wo stehen wir?Stand der Entwicklung von PersönlicherZukunftsplanung im deutschsprachigen Raum (2)Deutschsprachige Fachtagungen <strong>und</strong> <strong>Auf</strong>bau Netzwerk1. „Weiter denken: Zukunftsplanung“ bvkm <strong>und</strong> Menschzuerst 7.-8.10.2011 Berlin, Idee Netzwerkgründung2. „Persönliche Zukunftsplanung: Lust auf Veränderung“Zentrum für Kompetenzen <strong>und</strong> Lebenshilfe Österreich Linz9.-10. November 2012– Gründung des deutschsprachigenNetzwerks Persönliche Zukunftsplanung3. „Zukunftsplanung bewegt… Menschen, Organisationen,Regionen“ 14.-16.11.2013 in Hamburg, LmbH <strong>und</strong> vieleregionale Partner, Netzwerk wird Verein


Wo stehen wir?Stand der Entwicklung von PersönlicherZukunftsplanung im deutschsprachigen Raum (3)• Neue Materialien <strong>und</strong> Internetangebote– Minibuch Personenzentriertes Denken (2010, Neuauflage Nov. 2013)– Projektevaluation „Neue <strong>Weg</strong>e <strong>zur</strong> Inklusion – Zukunftsplanung in Ostholstein“ (2012)– 10. überarbeitete <strong>Auf</strong>lage „I want my dream“ (AG SPAK Nov. 2013)– Käpt‘n Life <strong>und</strong> seine Crew (5.<strong>Auf</strong>lage AG SPAK Nov. 2013)– „Hier stehe ich im Mittelpunkt!“ Personenzentriertes Denken <strong>und</strong> Handeln in derUnterstützten Beschäftigung (BAG UB 2013)– Bürgerzentrierte Planungsprozesse in Unterstützerkreisen. PraxishandbuchZukunftsfeste. (verlag selbstbestimmtes leben Oktober 2013).– Training Pack mit vielen Materialienhttp://trainingpack.personcentredplanning.eu/index.php/de/– Neue Internetseite des Netzwerkes Persönliche Zukunftsplanung (ab Nov. 2013)www.persoenliche-zukunftsplanung.eu– www.inklusion-als-menschenrecht.de - Onlinehandbuch PZP für Kinder <strong>und</strong> Familien


4 Dimensionen personenzentrierter Arbeit1. VerstärkenWas sind die Gaben <strong>und</strong> Interessender Person?Wie können wir sie gut <strong>zur</strong> Geltungbringen? Persönliche Zukunftsplanung2. AktivierenWo gibt es Orte in der Nachbarschaft<strong>und</strong> der Region, an denen die Gabender Person willkommen sind?Wie können wir Möglichkeiten vorOrt entdecken <strong>und</strong> schaffen? Sozialraumerk<strong>und</strong>ung4. VerbündenWelche Partnerschaften können wirvor Ort eingehen?In welche Initiativen können wir unseinklinken? Bürgerschaftliches Engagement3. InnovierenWie können wir unsere Organisation<strong>und</strong> die Dienstleistungen personenzentriert<strong>und</strong> sozialraumorientiertweiterentwickeln? Organisationsentwicklung Kleine Projekte als Prototypennach Beth Mount


Haltung ist eine Frage der OrganisationskulturPERSONENZENTRIERTEGRUNDHALTUNG


Wertschätzung• Ist Ausdruck gr<strong>und</strong>sätzlichen Respekts vor <strong>dem</strong> Nächsten• Kostet kein Geld <strong>und</strong> ist doch wertvoller als Käufliches• Stärkt das Selbstwertgefühl bei mir <strong>und</strong> beim anderen• Ist ein Geschenk, leicht gegeben, gern genommen• Ist geschenkte Zeit <strong>und</strong> volle <strong>Auf</strong>merksamkeit• Ist liebevolles Annehmen meines Gegenübers• Ist das Gegenteil von Geringschätzung• Braucht keine Vorbedingungen• Macht Freude <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e• Ist eine KulturfrageAus: Frankenberger, Anette; Meilinger, Klaus:Wertschätzung


Wertschätzung als Ges<strong>und</strong>heitsfaktorreduziertÄngstegesteigertesWohlbefindensetztBotenstoffefreiEinflusswege vonWertschätzung aufGes<strong>und</strong>heitfördert dieArbeitsfähigkeitent-stresst


Augen, Ohren, M<strong>und</strong> für einepersönliche ZukunftsplanungAugenOhrenM<strong>und</strong>für Fähigkeiten <strong>und</strong>Möglichkeitenzum aktiven <strong>und</strong>einfühlsamen Zuhörenfür eine wertschätzende<strong>und</strong> für alle verständlicheSprache


Fokus• auf Defizite der Person• auf Behinderungen• auf Schwierigkeiten• auf das, was schon einmalschiefgelaufen ist• auf das, was nicht geht• auf UnmöglichkeitenNegative SpracheAbwärtsspiraleder Unmöglichkeiten…zieht wie ein Strudel alle herunter


3 gute Dinge über dich


BlickwechselMenschen mit Behinderungen sindMenschen mit Fähigkeiten


Hut-KartenWelcher Hut passt zu mir?


Ich kann-KartenHamburger Arbeitsassistenz


Persönliches Profilbild• Samuela steht stolz vor ihrempersönlichen Profilbild.• Es ist eine Möglichkeit,die Träume, Vorlieben sowieStärken <strong>und</strong> Fähigkeiten , die inihr stecken ,zusammenzustellen.• Die verschiedenen Kartenkönnen so zu einem Profilzusammengefügt werden.Foto: Talente, Hamburger Arbeitsassistenz


Personenzentrierte Infos zusammenfassenEINE SEITE ÜBER MICH


Eine Seite über michIdee: Helen Sanderson Associates,gestaltet von Inken Kramp


Vernetzung im EinzelfallUNTERSTÜTZUNGSKREISE


Unterstützungskreise• Treffen aller Menschen, die die Person bei der Persönlichen Zukunftsplanungunterstützen können• <strong>Auf</strong>bau <strong>und</strong> Pflege eines Unterstützungsnetzwerk• die planende Person entscheidet soweit möglich, wer eingeladen werden soll• Vorbereitung der planenden Person, ggf. Vorbereitung UnterstützteKommunikation (Zukunftsvokabular), Fotos, Karten, Poster, Gegenstände• Hauptperson, Familie, Fre<strong>und</strong>e, Bekannte, Fachleute, Kollegen• Präsenz der planenden Person, was kann sie beitragen?• gemeinsame Planung („Wir“ statt „Ich“-Pläne) <strong>und</strong> kreative Problemlösung• verschiedene Perspektiven, informelle Kontakte sind wichtig• angenehmen Ort wählen (zuhause, Büro, Restaurant, Schule ...)• gute Moderation sicherstellen, zweite Person graphisches Dokumentieren derErgebnisse


Persönliche LagebesprechungHSA: Person Centred Reviews


MAPSDie Geschichte1Der Aktionsplanwer was bis wann6Der Traum2MAP für…unterstützt von…Was braucht es?5Die Gaben4Der Albtraum3Reaktionen &Unterschriften


Der neue PATH-Prozess13 4 5 827 6


Entwicklung von wirklich hilfreichen, inklusivenDienstleistungen durch lernende OrganisationenPERSONENZENTRIERTEDIENSTLEISTUNGEN


7 wichtige Punkte für personenzentrierteOrganisationen1. Leitung mit Visionen2. Gemeinsame Werte3. Gute Ergebnisse für die Unterstützten4. Sozialraumorientierung5. Wertgeschätzte <strong>und</strong> gestärkte MitarbeiterInnen6. Lernende Personen <strong>und</strong> Organisation7. Partnerschaft


Die personen-zentrierte Organisation• Es braucht zunächst einen „Kulturwandel“ Frage von Macht <strong>und</strong> Machtübergabe• Organisationen müssen sich als eine kontinuierlich„lernende Organisation“ begreifen• Gr<strong>und</strong>werte <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>haltungen sowie die tatsächliche Praxis einerkritischen Reflexion <strong>und</strong> Analyse unterzogen werden• NutzerInnen werden von Anfang an in einen derartigen Prozesseingeb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> tragen gemeinsame Verantwortung• Neue Rollen <strong>und</strong> <strong>Auf</strong>gaben für MitarbeiterInnenauf allen Ebenen• Flexible modulare Dienstleistungsangebote im Gemeinwesen• Regionale Netzwerkstruktur mit Knotenpunkten <strong>und</strong> Portalen imGemeinwesen (Servicebüros)


Agentur fürunerbrachte Dienstleistungen• Persönliche Zukunftsplanung, Moderation von Unterstützerkreisen• Persönliche Assistenz in allen Lebenslagen• Individuelle Berufswegeplanung im Übergang Schule-Beruf• Begleitete betriebliche Qualifizierungsmaßnahmen• Unterstützte Beschäftigung, Job Coaching• Freizeitassistenz (Anbahnung von Kontakt, Begleitung in Vereine)• Begleitservice zu Veranstaltungen, Kino, Disco, Theater, Sport• Partnerschaftsvermittlung <strong>und</strong> –beratung• Mediation bei Konflikten• Weckdienst, Morgen- <strong>und</strong> Abendbegleitung• Wohnassistenz in eigener Wohnung, im eigenen Haus, in WG mit selbstgewählten Mitbewohnern <strong>und</strong> Unterstützern bei größerem Hilfebedarf• Budgetassistenz


Werkstatt als Ressource<strong>zur</strong> Unterstützung im Arbeitsleben –Agentur für angepasste Arbeit I• ambulante Angebote <strong>zur</strong> beruflichen Eingliederung wie• begleitete Praktika• ausgelagerte Werkstattplätze• betriebliche Qualifizierungsmaßnahmen• einen betrieblichen Berufsbildungsbereich in Kooperation mit Betrieben• Arbeitsplätze mit ArbeitnehmerInnenstatus im ersten <strong>und</strong> zweitenArbeitsmarkt:• Arbeitsplätze mit anfänglich intensiverer Unterstützung <strong>und</strong> dannlockerer Begleitung• unterstützte Arbeitsplätze mit Arbeitsassistenz• Arbeitsplätze in Integrationsfirmen• dauerhaft ausgelagerte Werkstattplätze in Betrieben für starkleistungsgeminderte Menschen mit Behinderungen


Inklusive Werkstatt ?–Agentur für angepasste Arbeit II• innerhalb des Ausbildungs- <strong>und</strong> Integrationsbetriebes:• Qualifizierungsmaßnahmen• Berufsbildungsbereich• Arbeitsplätze in ausgelagerten Betriebsteilen (Cafeteria, Läden etc.)• Produktionsbereich mit nichtbehinderten KollegInnen im Rahmeneines Sozialen Unternehmens• Teilhabe im Gemeinwesen für Schwerstmehrfachbehinderte• Inklusive Tagesstrukturierung in Kooperation mit Betrieben <strong>und</strong>Vereinen im Gemeinwesen, Tagesförderstätte als Ausgangspunkt


Ebenen der Veränderung• Selbstverständnis• Wer wollen wir als Werkstatt in Zukunft sein?• Werkstatt als vielfältige Ressource der Unterstützung im Arbeitsleben statt als Gebäude• Organisationsstruktur• Fachkräfte für betriebliche Integration (FbI), Arbeitsbegleiter statt Gruppenleiter• Betrieblicher Berufsbildungsbereich, virtuelle Werkstatt als echte Wahlmöglichkeit• Sozialraumorientierung – regionale Netzwerkstruktur mit Knotenpunkten• K<strong>und</strong>en- <strong>und</strong> Kooperationsbeziehungen• Orientierung am Willen <strong>und</strong> den Fähigkeiten der unterstützten Person• Unternehmen als Arbeitgeber statt <strong>Auf</strong>traggeber, Mentoren im Betrieb• Kooperation mit vielfältigen Partnern im Sozialraum• Methoden• Persönliche Zukunftsplanung, Individuelle Berufswegeplanung• Unterstützte Beschäftigung, Job Coaching


SozialraumorientierungINKLUSION BEGINNTIN DER REGION


Methodische Prinzipiensozialraumorientierter Arbeit(1) Orientierung an den Interessen <strong>und</strong> am Willen(2) Unterstützung von Eigeninitiative <strong>und</strong> Selbsthilfe(3) Nutzung der Ressourcen der Menschen <strong>und</strong> desSozialraums(4) Zielgruppen- <strong>und</strong> bereichsübergreifender Ansatz(5) Kooperation <strong>und</strong> KoordinationQuelle: Hinte, Wolfgang/ Treeß, Helga:Sozialraumorientierung in der Jugendhilfe. Weinheim<strong>und</strong> München 2007, 45 ff.


SchatzkarteSozialräume in Ostholstein• Ressourcen• Interessante Orte• Freizeitaktivitäten• Vereine• Firmen• Schlüsselpersonen


Persönliche Kiez-Karten• Was sind die wichtigen Ortefür die Person?• Was verbindet sie mitihnen?• Was macht sie dort?• Wer ist dort?• Plakat mit Zeichnungen oderFotos• Video• gemeinsamer Erk<strong>und</strong>ungsgang


Unsere Netzwerkkarte –Wichtige Menschen <strong>und</strong> Verbindungen• Wen kennt die Person?• Was ist ihr Netzwerk?• Welche Arbeitsstelle, Interessen<strong>und</strong> Hobbies haben dieBekannten?• Was sind gemeinsame Interessen?Was verbindet euch?• Wer kann Kontakt zu anderen fürdie planende Person interessantenPersonen <strong>und</strong> Netzwerkenherstellen?• Wen kennen wir, der…?HSA: Community Connecting


FamilienschatzkartenMaria M.4.7.1933Rentnerin,engagiert bei den„Aktivsenioren“Hans M.8.3.1931Verstorben30.6.1999Martin B..1.8.1932Rentner,kennt Bürgermeister<strong>und</strong> stellv. Landrat gutRentnerin,aktiv in der GemeindePaula B.15.5.1933VerkäuferinSupermarkt R.Hilde M.18.6.1963Facharbeiter Firma W.Taufpate von Markus M.Harald M.20.3.1962Abteilungsleiter Firma B.,GemeinderatPeter M.5.4.1956Heike M.19.11.1953Geschäftsführer Hotel S.Mitglied im Lions ClubGeorg B.19.6.1956KonditorHospitz aktivMarius B.2.4.1956Hausmeister Firma X.,FeuerwehrgruppenführerFritz B.30.7.1956FacharbeiterinFirma V.Doris B.25.5.1959Verkäuferin Metzgerei K.große K<strong>und</strong>schaftHilft in GemeindebüchereiTobias M.24.9.89Johanna M.4.4.1993Markus M..18.1.1982Martina M4.4.1979Wolfgang L.18.1.1977Franz B.2.4.1980Azubi Schreinerei H.,spielt im MusikvereinSchüler Gymnasium F.,MinistrantinPflegedienstleitung Seniorenheim Ssingt im FrauenchorLehrer Gr<strong>und</strong>schule S.Abteilungsleiter im SportvereinArbeitsvorbereiter Firma T.nimmt Markus zu Ausflügen mit


Menschen verbinden Was sind die Interessen der Person? Wo kann man indieser Region diesem Interesse nachgehen? Was gibt es an formellen - informelle Treffpunkten,Zusammenschlüssen im Ort? Wo sind entsprechendeVereine, Clubs, Treffpunkte? Wo sind Möglichkeiten für persönliche Beziehungen? Wo sind offene, fre<strong>und</strong>liche Orte in der Region? Wohin passt die Person, so wie sie ist? Wer könnte Interesse haben, etwas mit der Personzusammen zu unternehmen? Wen kann man fragen?


Sozialraumkarten• Gemeinsam eineKarte mit denRessourcen derRegion zeichnen• Wichtige Orte• Firmen• Vereine• Schlüsselpersonen• Wer kennen wir,der….


RessourceEs ist nicht, was du weißt.Es ist, wen du kennst.Die Kernfrage zum Erschließen neuer Kontakte ist deshalb…„Wen kennen Sie, der ….“


Organisationen gewinnen• Auswahl:– Welche Organisationen können hilfreich sein? Tätigkeitsfeld?Ressourcen? Tragfähige persönliche Kontakte?• Erk<strong>und</strong>ung:– Was bewegt die Organisation? Worauf ist man stolz?– Organisationskultur? = mögliche Anknüpfungspunkte erkennen– Wer hat dort entscheidenden Einfluss?• Win-Win-Konstellationen herstellen– Vorteile für beide Beteiligte (z.B. Praktika)– Mit „schwacher Währung“ zahlen,die für den anderen eine „starke Währung“ ist(z.B. Vorstellungsgespräche üben, Broschüre sponsern,VW-Bus ausleihen)Nach: Früchtel, Frank; Budde, Wolfgang:Mit <strong>dem</strong> Zufall kooperieren: Philosophie <strong>und</strong> Methodikfallunspezifischer Arbeit. In: Teilhabe 4/2011, 172-178


Methoden derSozialraumerk<strong>und</strong>ung• Weitwinkelscans - Stadtteilbeschreibung• Subjektive Landkarten• Autofotographie• Typischer Tagesablauf• Zeitstichprobe: Zeiten <strong>und</strong> Orte• Blitzlichttour• Sightseeing-Tour• R<strong>und</strong>gang mit Stadtteilexperten• Cliquenbeobachtung• Focusmethode, z.B. Fokus Barrierefreiheit• 1:1 - erk<strong>und</strong>ende Gespräche• Kinderinterviews, Zielgruppeninterviews• Kleine Umfrage


Kommunale IntelligenzWir brauchen auf kommunaler Ebene eineneue Beziehungskultur. Eine Kultur, in derjeder einzelne spürt, dass er gebraucht wird,dass alle miteinander verbinden sind,voneinander lernen <strong>und</strong>miteinander wachsen können.Gerald Hüther


Perspektive InklusionNeue Brille gefällig?Neue Sichtweisen führen zu neuem Sehen„It‘s how you look at your work that makes the difference“„Die Art, wie du deine Arbeit siehst macht den Unterschied“John O‘Brien


Minibuch Personenzentriertes DenkenKleines Heftchen mit praktischen Methoden von Helen Sanderson Associates,erhältlich über wunschwege@lmbhh.de


Literatur PersönlicheZukunkunftsplanung


LiteraturDOOSE, Stefan: „I want my dream!“ Persönliche Zukunftsplanung. Neue Perspektiven <strong>und</strong> Methoden einer<strong>personenzentrierten</strong> Planung mit Menschen mit Behinderungen. Broschüre mit Materialienteil. 10.aktualisierte <strong>Auf</strong>lage Neu-Ulm: AG SPAK Bücher 2014.DOOSE, Stefan: Vieles beginnt mit einem gemeinsamen Traum. Erfahrungen aus zwei Modellprojekten <strong>zur</strong>Entwicklung einer inklusiven Weiterbildung in Persönlicher Zukunftsplanung. In: impulse (2010), H. 54,18-25.DOOSE, Stefan; EMRICH, Carolin; GÖBEL, Susanne: Käpt’n Life <strong>und</strong> seine Crew. Ein Planungsbuch <strong>zur</strong>Persönlichen Zukunftsplanung. Zeichnungen von Tanay Oral. 5.aktualisierte <strong>Auf</strong>lage Neu-Ulm: AGSPAK 2014KOENIG, Oliver: Die Konsequenzen von personen-zentrierter Arbeit <strong>und</strong> Persönlicher Zukunftsplanung: DieVeränderung von Organisationen. Wien 2011. Im Internet:http://trainingpack.personcentredplanning.eu/index.php/de/organisational-change-deEMRICH, Carolin; GROMANN, Petra; NIEHOFF, Ulrich: Gut Leben. Persönliche Zukunftsplanung realisieren –ein Instrument. Marburg: Lebenshilfe-Verlag, 2006.HAMBURGER ARBEITSASSISTENZ: talente. Ein Angebot <strong>zur</strong> Förderung von Frauen mit Lernschwierigkeiten imProzess beruflicher Orientierung <strong>und</strong> Qualifizierung. Theoretische Gr<strong>und</strong>lagen, Projektbeschreibung,Methoden, Materialien, Filme, Begleit-DVD. Hamburg: Hamburger Arbeitsassistenz 2008.HINZ, Andreas/ KRUSCHEL, Robert: Bürgerzentrierte Planungsprozesse in Unterstützerkreisen.Praxishandbuch Zukunftsfeste. Düsseldorf: verlag selbstbestimmtes leben 2013.HINZ, Andreas, FRIESS, Sabrina, TÖPFER, Juliane: Neue <strong>Weg</strong>e <strong>zur</strong> Inklusion – Zukunftsplanung inOstholstein. Inhalte – Erfahrungen – Ergebnisse. Marburg: Lebenshilfe-Verlag 2012SANDERSON, Helen / GOODWIN, Gill : Minibuch Personenzentriertes Denken. Neuauflage Stockport 2013.Erhältlich über wunschwege@lmbhh.deSCHARMER, Otto (2009): Theorie U: Von der Zukunft her führen. Heidelberg: Carl-Auer-Verlag


Literatur SozialraumorientierungDEINET, Ulrich (HRSG.) (2009): Methodenbuch Sozialraum. WiesbadenFRÜCHTEL, Frank, BUDDE, Wolfgang (2011) : Mit <strong>dem</strong> Zufall kooperieren: Philosophie <strong>und</strong> Methodikfallunspezifischer Arbeit. In: Teilhabe, Heft 4, S.172-178FRÜCHTEL, Frank, BUDDE, Wolfgang, CYPRIAN, Gudrun (2007): Sozialer Raum <strong>und</strong> Soziale Arbeit. Textbook:Theoretische Gr<strong>und</strong>lagen. WiesbadenFRÜCHTEL, Frank, BUDDE, Wolfgang, CYPRIAN, Gudrun (2007): Sozialer Raum <strong>und</strong> Soziale Arbeit. Fieldbook:Methoden <strong>und</strong> Techniken. WiesbadenGREEN, Mike (2006): Asset Based Communtiy Development. When people care enough to act. Toronto.HINTE, Wolfgang / TREEß, Helga (2007): Sozialraumorientierung in der Jugendhilfe. Weinheim <strong>und</strong> München.HÜTHER, Gerald (2013): Kommunale Intelligenz. Potenzialentfaltung in Städten <strong>und</strong> Gemeinden. HamburgMONTAG STIFTUNG JUGEND UIND GESELLSCHAFT (2011): Inklusion vor Ort. Der Kommunale Index für Inklusion– ein Praxishandbuch. Berlin.MILLS, Lisa & MESSINGER, Geringer (2005): Sharing communiy. Strategies, Tips and lessons learned fromexperiences of community building at options. Madison.O’BRIEN, John & BLESSING, Carol (2011): Conversations on Citizenship and Person-Centred Work. Toronto:Inclusion PressSANDERSON, Helen, LIVESLEY, Michelle, POLL, Carl, KENNEDY, Jo (2008): Community Connecting. Stockport:HSA Press. Im Internet: http://www.hsapress.co.uk/media/9661/ccminibookfinalweb.pdf


Deutschsprachige Links• www.persoenliche-zukunftsplanung.eu - Internetseite des NetzwerksPersönliche Zukunftsplanung: Infos, Downloads <strong>und</strong> Materialbestellung.• www.facebook.com/persoenlichezukunftsplanung - Facebook Seite desNetzwerks Persönliche Zukunftsplanung• www.personcentredplanning.eu - Seite des Projekts New Paths to Inclusion,Projektinfos, Materialien, darin Weiterbildungspaket PersönlicheZukunftsplanung mit Curriculum, Methoden, Geschichten aus der Weiterbildung,personenzentrierte Organisationsentwicklungtrainingpack.personcentredplanning.eu/index.php/de/• www.inklusion-als-menschenrecht.de – Seite des Deutschen Instituts fürMenschenrechte mit vielen Materialien <strong>zur</strong> Geschichte der Situation vonMenschen mit Behinderung <strong>und</strong> Inklusion. Darin im Bereich Gegenwart auchumfangreiches Material zum Thema Personenzentriertes Denken <strong>und</strong>Persönliche Zukunftsplanung (nicht nur) für Kinder <strong>und</strong> Familien.• http://bidok.uibk.ac.at Bidok – Online-Bibliothek mit über 1200 Texten zumThema Integration <strong>und</strong> Inklusion behinderter Menschen, darunter auchzahlreiche Texte zum Thema Persönliche Zukunftsplanung


Was bringt die Zukunft?„Der beste <strong>Weg</strong> die Zukunftvorauszusagen,ist sie zu gestalten.“Anonymus


VerfasserDr. Stefan DooseSteinrader Hauptstr. 1623556 LübeckTel. 0451 8804777Fax 0451 8804744E-Mail stefan.doose@t-online.dewww.persoenliche-zukunftsplanung.eu

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