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Frankfurter Allgemeine Magazin - FAZ.net

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42REISEREISE 43Giambattista Valli entwirft die schönsten Abendkleider. Auch inHollywood kommt er damit an. Trotzdem wird er in der Nacht zumMontag gut schlafen. Von Alfons KaiserSchon der Blick von der Lodge in den Krater!Vorne glitzert der Lake Magadi im Rosé-Schimmer des Flamingo-Gewimmels, im sanftenGrün der Ebene erkennt man die dunklenSchemen von Elefanten oder Gnus. Seitlicherheben sich in Blaugrün die Wände des ehemaligenVulkans. Der Ngorongoro-Krater in Tansania gilt alsEbenbild des Garten Eden. Rund 25.000 Wildtiere lebenin seinem Inneren auf einer Fläche von rund 300 Quadratkilometern.Wer die sprichwörtlichen „Big Five“ (Elefant,Nashorn, Löwe, Büffel und Leopard), die bei Großwildjägernso beliebt sind, in Afrika noch nicht gesehen hat:Hier im Krater wird er sie mit Sicherheit entdecken.Ngorongoro ist die spektakulärste Station unsererTansania-Reise. Eigentlich geht es klassisch um „Bush &Beach“, aber maßgeschneidert auf die Bedürfnisse einervierköpfigen Familie mit zwei Teenagern. Auf die Safari inder Serengeti folgen faule Tage auf Sansibar mit Schwimmenund Schnorcheln. Der „Bush“-Teil ist anstrengend,deswegen der „Beach“-Teil. Bei einer Safari steht manfrüh auf, spätestens um sechs Uhr. Dann ist man neun biszehn Stunden mit dem Jeep unterwegs in einem bald zurNormalität werdenden Gerüttel, das die Einheimischengrinsend „Bush-Massage“ nennen. Je perfekter das Ganzeorganisiert ist, desto mehr kann man es genießen. Bei unsläuft es für Tansania-Verhältnisse fast unverschämt glatt.Der letzte Ratschlag unseres in Südafrika sitzenden Reiseveranstalters:„Ihr Urlaub ist ein Abenteuer und wird vollerÜberraschungen sein. Bringen Sie also Humor mit!“Schon am Kilimandscharo Airport wartet ein Abholer.Ein Guide bringt uns in die Ngorongoro-Hochebene.Über Tage wird er uns begleiten bis zur Startpiste derkleinen Cessna, mit der wir in den Norden der Serengetifliegen, um auf den nächsten Fahrer zu treffen. Es ist dieaufwendigste und teuerste Reise, die wir je gemacht haben.Dafür brennen sich die wunderbaren Bilder ein. Ngorongoroals Start ist gut gewählt. Begeistert überrascht zusein und überraschend begeistert: Dieser Zustand hältdie ganze Reise über an. Die „Crater Lodge“, in der wirübernachten, passt sich der dramatischen Schönheit derUmgebung mit den üppigen Wäldern perfekt an. SattgrünesGras, durchschnitten von ziegelroten Sandwegen,hochragende Hütten mit Seegrasdächern und zum Kraterausgerichteten Terrassen, dunkle Hölzer, französischeEleganz, afrikanische Lässigkeit. Am Abend lässt der charmanteLodge-Butler Saibal ein Bad mit Rosenblättern ein.„Hakuna matata“ ist sein Lieblingsspruch: „Kein Problem!“Morgens um 5.30 Uhr steht Saibal blendend gelauntan der Tür und bringt Aufwachkaffee und Mangosaft.Der Luxus der „Crater Lodge“ wird nur durch ihrenStandort überboten. Sie liegt direkt am Kraterrand. Sokönnen wir schon um kurz nach sechs als drittes Auto indie Kaldera fahren. Ein unschätzbarer Vorteil: Alle Autosmüssen bei der Fahrt hinab auf den vorgezeich<strong>net</strong>enWegen bleiben. Später füllt sich der Krater, und mankommt sich vor wie in einem riesigen Zoo, der statt vonFußgängern von Jeeps bevölkert wird. Doch am frühenMorgen ist alles leer. In Ruhe kann man mit dem Fernglasdie Tiere beobachten.Beeindruckend ist nicht nur das Wild, sondern auchdie Symbiose, in der die Massai mit ihren Rinderherdenin der „Ngorongoro Conservation Area“ leben. Schon amersten Tag sehen wir sie an der Straße: hochgewachseneMänner, gekleidet in leuchtend blauen oder roten Tüchern,mit fließenden, nie hektischen Bewegungen. Die kleinenMassai-Jungen, die statt Rinder zu hüten oft lieber zusammensitzenund uns zuwinken. Währenddessen taumelndie wertvollen Herden ihrer Väter quer über die Straße.Oder Jungen, die gerade beschnitten wurden, was man ander für den Ritus typischen Gesichtsbemalung erkennt.Fortan werden sie als Krieger umherziehen.Wie am Krater sind auch an der zweiten Station unsererReise, dem „Lamai Serengeti Camp“ in der Nähe desMara-Flusses, Massai als Wächter beschäftigt. Nach Einbruchder Dämmerung begleiten sie die Gäste zum Abendessen.Niemand darf sich nachts allein im Busch bewegen.Wer sind die Gejagten?Büffel und Löwenkönnen beide tödlichsein. Und sie schauengerne bei den Safari-Touristen vorbei. Dasalleine macht abernicht den Reiz der„Ngorongoro CraterLodge“ (links) aus, diedirekt am Rand desKraters liegt.BÜFFELKOMMENGERNVORBEIEine Safari durch Tansania ist reichan Tieren und an Überraschungen.Gut, wenn man einen Massai dabei hat.Von Stefanie Schütte

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