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weltbewegt feiern.indd - Nordkirche Weltweit

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SchwerpunktProzession mit Bundeslade anläßlich derKirchweihe der Äthiopisch-OrthodoxenKirche in Hamburg.„Empowerment pur“ – Gottesdienst amFrauentag der Togolesischen Gemeinde„Le Sang du Christ“.eine besondere Würde und erfüllt mitStolz, zu diesem Anlass auch Gastgebersein zu können. Ich erlebe oft, dass zubesonderen Anlässen Nachbarn oderVertreter einheimischer Kircheneingeladen werden. Feste sind einwillkommener Anlass Kontakte zuknüpfen und zu vertiefen. Dortbegegnen sich zugewanderte Gastgeberund die eingeladenen Einheimischenanders als sonst im Alltag aufAugenhöhe. Feste können gleichzeitig,die eigene Identität stärken und eineÖffnung hin zur Mehrheitsgesellschaftsein.Im Hamburger Universitätsviertelliegt das Schröderstift. In der Anlageaus dem 19. Jahrhundert ist nachjahrelanger Besetzung der Häuserheute eines der ältesten HamburgerMieterselbstverwaltungsprojekte entstanden.Mitten darin liegt Hamburgseinzige Marmorkirche, die von zweiorientalischen Kirchen genutzt wird.Ein besonderes Verhältnis hat sichzwischen den Bewohnern und derÄthiopisch-Orthodoxen Kirche gebildet.Heute ist es zu einer kleinen Traditiongeworden, dass die BewohnerMitte September das Holz sammelnund mithelfen, das nächtliche Fest derAuffindung des Kreuzes vorzubereiten.Einige sind dann auch dabei, wenn amoffenen Feuer in der Dunkelheit zurDavidstrommel die alten Hymnen aufAmharisch gesungen werden. Festekönnen verbinden, selbst da, wo dieGrundlage weder verstanden nochgeteilt wird.Feste fördern die Integration – wenn wir dieEinladung annehmenViele Migranten sind stolz auf ihre Festkultur. Denndarin können sie sich zeigen, wie sie sich selber sehen.Vor einigen Wochen war ich zum Frauentag der TogolesischenGemeinde „Le Sang du Christ“ eingeladen. Ineiner ehemaligen Lagerhalle in einem Horner Hinterhoffeiert diese Gemeinde ihre Gottesdienste. Am „Jourdes Femmes“ beschränkt sich die Rolle des Pastorsallein auf die Begrüßung und das Spielen des E-Bass.Ansonsten wechselt die Leitung zwischen verschiedenenFrauen. In den Tänzen, Liedern und Gebetenoder dem obligatorischen Bibelwettbewerb erleben dieFrauen ihre Stärke. Diese Feier ist Empowerment pur.Als Predigttext hatten sie sich folgerichtig das Debora-Lied (Richter 5) ausgesucht. Dieses Fest hat seineBedeutung zunächst innerhalb der Community. Oftsind die Frauen innerhalb der migrantischen Gemeinschaftenin doppelter Weise an den Rand gedrängt.Umso wichtiger ist es für sie, hier in der Diaspora auchihre eigenen Feste weiter zu <strong>feiern</strong>. Der Stil kann sichdann nach einiger Zeit ändern. In Neugraben habendie aramäischen Frauen begonnen, ihren Tag auf den 8.März zu verlegen – den internationalen Frauentag.„Dann ist es einfacher Kommunalpolitikerinnen zuuns einzuladen!“, sagt die Vorsitzende des Frauenvereins.In Hamburg beginnt sich langsam ein internationalerFestkalender zu entwickeln. Ob die Wasserweihe derGriechisch-Orthodoxen Kirche Anfang Januar an denLandungsbrücken, einer der Iftar-Empfänge währenddes Ramadan, das Kreuzerhöhungsfest bei denÄthiopiern oder das Entzünden der Kerzen amChannuka-Leuchter – das sind nur einige Beispiele vonFesten, zu denen wir alle eingeladen sind. Wir tun gutdaran, diese Einladungen auch anzunehmen. Denn dasist ein Schritt zur Integration und Wertschätzung vonunserer Seite!Pastorin MartinaSeverin-KaiserÖkumenebeauftragteder Evangelisch-Lutherischen Kirchein Norddeutschlandund Geschäftsführerinder ArbeitsgemeinschaftChristlicherKirchen inHamburg (ACKH).<strong>weltbewegt</strong> 23

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