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Verbundgruppenmitgliedschaft und Risiko: - Westfälische Wilhelms ...

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Praxisorientiertes Forschungsprojekt<strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Risiko</strong>:Die Auswirkungen der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong>auf die <strong>Risiko</strong>lage der MitgliedsunternehmenProjektauftraggeber: Zentralverband Gewerblicher Verb<strong>und</strong>gruppen (ZGV)Projektleitung: Prof. Dr. Theresia TheurlAutoren: Dipl.-Vw. Peter Ebertz, Dipl.-Vw. Thorsten Heimanna


GrußwortAuf dem Wegzur kooperativen Ökonomievon Prof. Dr. Theresia TheurlCentrum für AngewandteWirtschaftsforschungder Universität MünsterDie wirtschaftlichen, technischen <strong>und</strong> regulativen Rahmenbedingungen sind für diemittelständische Wirtschaft derzeit sehr herausfordernd. Dies ist unter beschäftigungs- <strong>und</strong>arbeitsmarktpolitischen Gesichtspunkten ebenso besorgniserregend wie unter standortpolitischen.Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> greifen viele Unternehmen zur Selbsthilfe, um weiterhinwirtschaftlich tätig <strong>und</strong> selbständig sein zu können. Sie kooperieren mit anderenUnternehmen auf vielfältige Art <strong>und</strong> Weise. Ein zunehmender Anteil der Wertschöpfungwird in Kooperationen erwirtschaftet. Fast kann inzwischen von der Entwicklung in eineC-Ökonomie (Kooperative Ökonomie) gesprochen werden.Um wettbewerbsfähig zu bleiben, werden unterschiedliche Kooperationsstrategien eingeschlagen:Unternehmen verbünden sich – auch mit Konkurrenten –, um die notwendigewirtschaftliche Größe erreichen oder um Standards setzen zu können. Sie nutzen Synergien,um neue Märkte erschließen oder die alten behalten zu können. Sie versuchenWissenslücken zu schließen, Zugang zu Problemlösungen zu bekommen <strong>und</strong> gemeinsamneues Wissen aufzubauen, um neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Dies gilt auch fürUnternehmen, deren Kooperationen als Verb<strong>und</strong>gruppen organisiert sind. Welche Kooperationsstrategieauch gewählt wird, letztlich geht es immer auch um die Verringerungvon Risiken. Sie sollen durch Kooperationen aufgeteilt <strong>und</strong> damit für den Einzelnen reduziertwerden.Auch wenn dieser Zusammenhang unbestritten <strong>und</strong> sehr plausibel ist, wissen wir umdie Details noch zu wenig. Daher ist diese Studie entstanden. Es wurden interessante Erkenntnisseüber die Auswirkungen von Kooperationen auf die <strong>Risiko</strong>lage der kooperierendenUnternehmen gewonnen. Diese sollen nun zur Diskussion gestellt werden, als Anregungfür unternehmens- <strong>und</strong> verbandspolitische Entscheidungen dienen <strong>und</strong> Basis fürweitere Analysen sein.VI


InhaltsverzeichnisVorwortIGrußworteIIIInhaltsverzeichnisVIIAbbildungsverzeichnisIXTabellenverzeichnisXI1 Management Summary 12 Ausgangssituation <strong>und</strong> Zielsetzung der Studie 53 Quantitativer Teil: Der Einfluss der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> aufdas <strong>Risiko</strong> des Mitgliedes 73.1 Datensatz 73.1.1 Messung des <strong>Risiko</strong>s 73.1.2 Datenstruktur 93.2 Modell 133.2.1 Abhängigkeitsstruktur 133.2.2 Funktionale Form 143.3 Schätzwerte <strong>und</strong> Interpretation 163.3.1 Schätzwerte 163.3.2 Interpretation 173.4 Zwischenfazit 204 Qualitativer Teil der Studie: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen<strong>und</strong> -Mitglieder 234.1 Aufbau <strong>und</strong> Struktur der Untersuchung 234.1.1 Charakteristika der Zentral-Befragung 234.1.2 Charakteristika der Mitgliederbefragung 264.1.3 Zusammenfassung zur Datenstruktur 284.2 Zentrale Ergebnisse 284.2.4 Finanzierungsbedingungen der Mitglieder <strong>und</strong> die Rolle derVerb<strong>und</strong>gruppe 294.2.1.1 Leistungsangebote der Zentralen 294.2.1.2 Herausforderungen für die Zukunft 304.2.1.3 Motive für die Mitgliedschaft <strong>und</strong> zukünftiger Bedarf 324.2.1.4 Die Zentrale als Finanzdienstleister für ihre Mitglieder 344.2.1.5 Die Rolle der Verb<strong>und</strong>gruppe in Bankgesprächen 374.2.1.6 Maßnahmen zur Stärkung der eigenen Finanzkraft 38VII


TabellenverzeichnisAbbildung 47: Reduktion des Insolvenzrisikos in Abhängigkeit vom Gradder Kontrolle der Finanzdaten der Mitglieder <strong>und</strong> dem Gradder Vernetzung 66Abbildung 48: Bereitschaft der Mitglieder, der Zentrale zusätzlicheInformationen zur Verfügung zu stellen, in Abhängigkeit vonder Inanspruchnahme zentraler Kooperationsangebote 66TabellenverzeichnisTabelle 1: Einteilung des Bonitätsindex in Bonitätsklassen 8Tabelle 2: Ergebnisse der ML-Schätzung. 16Tabelle 3: Zentralfragebogenrücklauf 24Tabelle 4: Maßnahmen zur <strong>Risiko</strong>bewältigung 43Tabelle 5: Verteilung des Anreizpotentials in Abhängigkeit vomKooperationsfeld 61Tabelle 6: Verteilung des Sanktionspotentials in Abhängigkeit vomKooperationsfeld 62XI


XII


Management SummaryDie qualitativen Analysen stützen sich auf Befragungen von 118 Verb<strong>und</strong>gruppenzentralen<strong>und</strong> 735 Mitgliedern, die von Oktober 2003 bis Anfang Januar 2004 vorgenommenwurden. Aus den Analysen zu den Finanzierungsbedingungen der Mitglieder <strong>und</strong> der Rolleder Verb<strong>und</strong>gruppen als Finanzdienstleister für die Mitglieder lässt sich schließen, dassdie Notwendigkeit, die Mitglieder im finanzwirtschaftlichen Bereich stärker zu unterstützen<strong>und</strong> zur Verbesserung der Finanzierungsbedingungen beizutragen, von den Verb<strong>und</strong>gruppenmanagernerkannt worden ist. Dabei bietet sich im Bereich Finanzdienstleistungen,die über das bereits lang etablierte „Zentralregulierung <strong>und</strong> Delkredere“-Geschäft hinausgehen,aufgr<strong>und</strong> der Zurückhaltung der Banken ein neues Tätigkeitsfeld für die Zentralenan. Bei Überlegungen zur strategischen Ausgestaltung dieses Tätigkeitsbereiches ist zu entscheiden,welche Aktivitäten im Finanzbereich angestrebt werden. Sollen die Mitglieder intensiverin finanzwirtschaftlichen Angelegenheiten beraten <strong>und</strong> z.B. der Ausbau der bisherigenBeratungsangebote zu einem ganzheitlichen „Rating Advisory“ vorangetrieben werden,so sind Strategien zu implementieren, die eine hohe Inanspruchnahme des Beratungsangebotessicherstellen. Obwohl die finanzwirtschaftliche Beratung <strong>und</strong> die Vorbereitungauf das Rating bereits von vielen Verb<strong>und</strong>gruppen angeboten werden, lässt sich die Inanspruchnahmeder Angebote bestenfalls als durchschnittlich bezeichnen. Neben der finanzwirtschaftlichenBeratung bieten viele Verb<strong>und</strong>gruppen bereits zusätzliche Finanzdienstleistungenan, die mit einer Kreditgewährung verb<strong>und</strong>en sind. Auch innovative Finanzierungsformenfür die Mitglieder werden an Bedeutung gewinnen. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> veränderterFinanzierungsbedingungen der Mitglieder muss das Verb<strong>und</strong>gruppenmanagementin jedem Falle zukünftig eine Strategie entwickeln, um die Herausforderung „Verbesserungder Finanzierungsbedingungen der Mitglieder“ zu bewältigen. Dabei ist die Bedeutung derVerb<strong>und</strong>gruppe bei Bankgesprächen des Mitgliedes hervorzuheben. Die Ergebnisse derquantitativen Studie können hierfür als wissenschaftlich f<strong>und</strong>ierte Basis dienen.Der Einfluss der Verb<strong>und</strong>gruppenzentrale auf das <strong>Risiko</strong> ihrer Mitglieder wird im Rahmender qualitativen Befragung von den Beteiligten unterschiedlich beurteilt. Auch wennbei der quantitativen Untersuchung für alle Unternehmen, die einer Verb<strong>und</strong>gruppe angehören,ein positiver Einfluss der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> auf das <strong>Risiko</strong> nachgewiesenwurde, hängt die Stärke des Zusammenhangs von weiteren internen <strong>und</strong> externenEinflussfaktoren ab. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> gilt es, eine <strong>Risiko</strong>analyse eines jedenMitgliedunternehmens durchzuführen <strong>und</strong> zu überprüfen, in welchen <strong>Risiko</strong>feldern dieVerb<strong>und</strong>gruppe ihre Mitglieder unterstützt, wie stark diese Unterstützung jeweils ausfällt<strong>und</strong> welcher Beitrag zur <strong>Risiko</strong>position geleistet wird. Für dieses Vorhaben dient die Studieals erste Bestandsaufnahme. Aus den vorliegenden qualitativen Ergebnissen lässt sichschließen, dass der Einfluss der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> auf das <strong>Risiko</strong> der Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedergrößer ausfällt, wenn die einzelnen Kooperationsangebote, insbesondereim Absatz-, Management-, <strong>und</strong> Controllingbereich von den Mitgliedern stärker inAnspruch genommen werden. Als weiteres risikorelevantes Merkmal wurde eine umfassendeKontrolle der Finanzgebaren der Mitglieder durch die Verb<strong>und</strong>gruppenzentraleidentifiziert, die im Sinne eines Finanzcontrollings der Mitglieder mit funktionierendenFrühwarnsystemen verb<strong>und</strong>en sein sollte. Außerdem dient die starke warenwirtschaftlicheInformationsvernetzung der Verb<strong>und</strong>gruppe mit ihren Mitgliedern <strong>und</strong> Lieferanten2


Management Summaryals Gr<strong>und</strong>lage für eine Erhöhung der Entscheidungs- <strong>und</strong> Anpassungsgeschwindigkeit <strong>und</strong>damit als Voraussetzung für verminderte Entscheidungsrisiken.Bei vielen Auswertungen zeigen sich Unterschiede zwischen den stärker <strong>und</strong> schwächerkooperierenden Mitgliedsunternehmen. Die Bewältigung der Akzeptanzdefizite derMitglieder ist die Voraussetzung für die stärkere Bindung der Mitglieder an zentrale Konzeptein den Verb<strong>und</strong>gruppen <strong>und</strong> für einen in der Folge stärkeren Einfluss auf das Insolvenzrisikoder Mitglieder. Eine Voraussetzung für die Erhöhung der Akzeptanz bei denMitgliedern ist die Partizipation möglichst vieler Mitglieder bereits in der Konzeptionsphaseneuer Angebote. Mit der f<strong>und</strong>ierten Kommunikation der vorliegenden Ergebnissegegenüber den Mitgliedern kann ein weiterer Beitrag zur Bewältigung der Akzeptanzdefizitegeleistet werden. Aus der Analyse der Mitgliederantworten wurde deutlich, dassdie Mitglieder durchaus zu verstärkter Kooperation bereit sind, wenn sie daraus einenzusätzlichen Nutzen in Form von verbesserten Finanzierungsbedingungen ziehen würden.Wenn es also gelingt, den Mitgliedern ihre im Falle verstärkter Kooperation reduzierte<strong>Risiko</strong>lage zu verdeutlichen, wird dies eine zunehmende Akzeptanz der Verb<strong>und</strong>gruppebei Ihren Mitgliedern zur Folge haben.Schließlich empfiehlt sich die Kommunikation der in der quantitativen Studie ermittelten<strong>Risiko</strong>vorteile gegenüber externen Kapitalgebern <strong>und</strong> Ratingagenturen. Im Zugeder Entwicklung standardisierter Rating-Verfahren ist zu prüfen, inwieweit sich die Trennschärfeder Rating-Verfahren durch Aufnahme des Merkmals „<strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong>“verbessert. Sollten die <strong>Risiko</strong>vorteile in verbesserte Finanzierungsbedingungen umgesetztwerden können, wird die Attraktivität von Verb<strong>und</strong>gruppen für nicht-kooperierendemittelständische Unternehmen steigen. Die Einschränkungen unternehmerischerFreiräume in Kooperationen korrespondieren mit einer Verbesserung der <strong>Risiko</strong>position<strong>und</strong> den damit verb<strong>und</strong>enen Konsequenzen.3


Ausgangssituation <strong>und</strong> Zielsetzung der Studie2 Ausgangssituation <strong>und</strong> Zielsetzung der StudieDie Kreditvergabepraxis deutscher Banken befindet sich seit einiger Zeit in einemgr<strong>und</strong>legenden Veränderungsprozess. Ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld, Krisenmancher deutscher Banken sowie regulatorische Veränderungen (Basel II) sind als Ursachenfür die veränderte Kreditvergabepraxis zu nennen. Vor allem mittelständische Unternehmenklagen über restriktivere Kreditvergabebedingungen ihrer Banken <strong>und</strong> überverschlechterte Geschäftsbeziehungen zu ihren Banken. Die Kreditinstitute begründenihre veränderte Geschäftspolitik damit, die Kreditvergabe zukünftig (z. T. schon aktuell)verstärkt am <strong>Risiko</strong> der Kreditnehmer ausrichten zu müssen. Indikator für das <strong>Risiko</strong> einesKreditnehmers wird sein Ratingstatus.Die beschriebene Entwicklung betrifft auch die in Verb<strong>und</strong>gruppen kooperierenden Unternehmen.Die Mitglieder <strong>und</strong> Ihre Kooperationszentrale haben sich Klarheit über ihre<strong>Risiko</strong>situation zu verschaffen <strong>und</strong> diese zu verbessern. Bereits die Kenntnis der eigenen<strong>Risiko</strong>lage hilft den einer Verb<strong>und</strong>gruppe angeschlossenen Unternehmen bei Kreditverhandlungenmit Banken. Kann man zusätzlich f<strong>und</strong>iert kommunizieren, dass sich das eigeneInsolvenzrisiko gering darstellt, schafft man bei einer risikoorientierten Kreditvergabedie Voraussetzungen für günstigere Finanzierungsbedingungen. Die Kenntnis der<strong>Risiko</strong>lage ihrer Mitglieder hilft den Kooperationszentralen in der Einschätzung der eigenen<strong>Risiko</strong>lage <strong>und</strong> bei eigenen Verhandlungen mit Banken, Lieferanten <strong>und</strong> anderenInteressengruppen.Ziel dieser Untersuchung ist herauszufinden, ob sich die Mitgliedschaft in einer Kooperationauf die <strong>Risiko</strong>situation eines Unternehmens auswirkt. Dazu hat der ZentralverbandGewerblicher Verb<strong>und</strong>gruppen (ZGV) das Centrum für Angewandte Wirtschaftsforschungder Universität Münster (CAWM) im Sommer 2003 beauftragt, eine empirische Untersuchungbei Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> deren Mitgliedern durchzuführen. Im Rahmender Studie wurden quantitative <strong>und</strong> qualitative Daten erhoben <strong>und</strong> ausgewertet. Imquantitativen Teil der Studie galt es, das <strong>Risiko</strong> der Verb<strong>und</strong>gruppenmitglieder zu messen<strong>und</strong> den Einfluss der Verb<strong>und</strong>gruppen-mitgliedschaft auf das <strong>Risiko</strong> zu testen. Zur Ergänzungdes quantitativen Teils wurden im qualitativen Teil sowohl bei den Verb<strong>und</strong>gruppenzentralenals auch bei deren Mitgliedern Einschätzungen über den Zusammenhangzwischen der Verb<strong>und</strong>gruppenzugehörigkeit <strong>und</strong> der <strong>Risiko</strong>situation der Unternehmenerhoben. Dabei sollte zum einen untersucht werden, welche Bedeutung der Verb<strong>und</strong>gruppenzentraleim Zusammenhang mit der Rating-Problematik von den Zentral-Managern<strong>und</strong> Mitgliedern beigemessen wird. Zum anderen sollte untersucht werden, inwieweit dieMitglieder durch die Kooperations-Zentralen bei risiko- <strong>und</strong> damit rating-relevanten Aspektenunterstützt werden. Basierend auf den Einschätzungen der Befragten solltenschließlich weitere Kooperationsmerkmale identifiziert werden, die dazu beitragen, dassdas Insolvenzrisiko durch die <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> reduziert wird.Das Projekt erstreckte sich über einen Zeitraum von 9 Monaten vom 1. Juli 2003 biszum 31. März 2004. Über den gesamten Zeitraum wurde das Projekt inhaltlich von einem5


Ausgangssituation <strong>und</strong> Zielsetzung der Studie„Steering Comittee“ aus Managern namhafter Verb<strong>und</strong>gruppen <strong>und</strong> Vertretern aus demVerb<strong>und</strong>gruppen-Umfeld (Banken, Unternehmensberatern, Verbandsvertreter) begleitet,um eine permanente Praxisbegleitung sicherzustellen. Im Rahmen gemeinsamer Sitzungenwurden das Untersuchungsdesign, die Struktur <strong>und</strong> die Inhalte der Fragebögen, sowiedie Ergebnisse der Studie ausführlich diskutiert. Die Ergebnisse werden in diesem Projektberichtvorgestellt. Zunächst werden im dritten Kapitel die Ergebnisse des quantitativenTeils der Untersuchung präsentiert, ehe dann im vierten Kapitel die zentralen Ergebnisseder qualitativen Untersuchung bei Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> Mitgliedernerläutert werden. Im fünften Kapitel werden die Ergebnisse abschließend zusammengefasst<strong>und</strong> daraus der zukünftige Handlungsbedarf für die Beteiligten abgeleitet.6


Quantitativer Teil: Der Einfluss der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> auf das <strong>Risiko</strong> des Mitgliedes3 Quantitativer Teil: Der Einfluss der3 <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> auf das <strong>Risiko</strong> des Mitgliedes3.1 Datensatz3.1.1 Messung des <strong>Risiko</strong>sDie Fragestellung der folgenden Untersuchung lautet, ob ein Zusammenhang zwischen<strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> <strong>und</strong> dem <strong>Risiko</strong> eines Unternehmens existiert. Unter <strong>Risiko</strong>wird hier das <strong>Risiko</strong> eines Unternehmens verstanden, innerhalb eines bestimmten Zeitraumsinsolvent zu werden. Um diesbezüglich Aussagen treffen zu können, ist es zunächstnotwendig, das Insolvenzrisiko zu quantifizieren <strong>und</strong> einen Indikator zur Messung des <strong>Risiko</strong>sfestzulegen. Als solcher Indikator dient im Folgenden der Bonitätsindex des Verbandesder Vereine der Creditreform e.V.Die Datenbank der Creditreform enthält unternehmensbezogene Informationen zu ca.3,4 Mio. deutschen Unternehmen. 1 Zu diesen Daten gehören Branche, Umsatz, Mitarbeiteranzahl,Rechtsform, Unternehmensalter, Zahlungsweise, Krediturteil, Auftragslage, Unternehmensentwicklung<strong>und</strong> weitere unternehmensbezogene Merkmale. Um eine einfacheAussage über die Bonität eines Unternehmens treffen zu können, werden diese Informationenvon der Creditreform zu einer einzigen Kennzahl verdichtet. Die Zusammensetzungdieses Bonitätsindex ist in Abbildung 1 dargestellt. Dieser Index nimmt Werte zwischen100 <strong>und</strong> 600 Punkten an, wobei die Bonität mit steigender Punktzahl als schlechterbeurteilt wird. Der Index ermöglicht eine Ordnung der Unternehmen entsprechendder Beurteilung ihrer Bonität. Über die Erstellung einer solchen Rangfolge hinaus ist jedochkeine Aussage bezüglich des Abstandes der Bonität zweier Unternehmen zulässig.Strukturrisiken10 – 15 %VermögenslageErtragslageLiquiditätca. 25 %Zahlungsweise20 – 25 %Krediturteil25 – 30 %Branchenrisiko10 – 15 %BonitätsindexAbbildung 1: Einflussfaktoren des Creditreform-BonitätsindexQuelle: In Anlehnung an Verband der Vereine der Creditreform e.V. (2001), S. 17.1 Zum Creditreform-Bonitätsindex vgl. Verband der Vereine der Creditreform e.V. (2001).7


Quantitativer Teil: Der Einfluss der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> auf das <strong>Risiko</strong> des MitgliedesDer Bonitätsindex kann nun dafür verwendet werden, die Unternehmen in unterschiedlicheBonitätsklassen einzuteilen. Tabelle 1 zeigt die Einteilung in insgesamt 13 Klassen,die für die folgende Untersuchung verwendet wurde, wobei die Klasse 13 Unternehmenmit massivem Zahlungsverzug oder Zahlungseinstellung beinhaltet. Werden nun zu einembestimmten Zeitpunkt die in der Datenbank befindlichen Unternehmen in die entsprechendenBonitätsklassen eingeteilt, können den einzelnen Klassen historische Ausfallquotenzugewiesen werden. Diese Ausfallquoten bezeichnen den Anteil der Unternehmenin einer Bonitätsklasse, die innerhalb eines bestimmten Zeitraumes in massiven Zahlungsverzuggeraten oder insolvent geworden sind.Bonitätsklasse Bonitätsindex Bonitätsklasse Bonitätsindex1 100 - 155 8 264 - 2862 156 - 194 9 287 - 3073 195 - 212 10 308 - 3274 213 - 222 11 328 - 3755 223 - 233 12 376 - 4996 234 - 242 13 500 - 6007 243 - 263Tabelle 1: Einteilung des Bonitätsindex in BonitätsklassenAbbildung 2 zeigt die historischen Ausfallquoten für die 13 Bonitätsklassen im Dezember2000 für den Zeitraum von einem Jahr. So wurden z. B. von allen im Dezember 2000in die Bonitätsklasse 6 eingestuften Unternehmen 1,36 % im Dezember 2001 in die Bonitätsklasse13 eingestuft. Diese historischen Ausfallquoten lassen sich nun als Schätzerfür die zukünftigen Ausfallwahrscheinlichkeiten <strong>und</strong> somit für das Insolvenzrisiko der Un-Ausfallwahrscheinlichkeit 1 Jahr [%]20,63201000,40 0,49 0,681230,8440,9551,3661,5772,0083,8897,081012,171112Masiver ZahlungsverzugZahlungseinstellung13BonitätsklasseAbbildung 2: Historische Ausfallquoten für ein Jahr, Dez. 2000.Quelle: Verband der Vereine der Creditreform e.V. (2001), S. 20.8


Quantitativer Teil: Der Einfluss der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> auf das <strong>Risiko</strong> des Mitgliedesternehmen in den jeweiligen Bonitätsklassen verwenden. Je höher die <strong>Risiko</strong>klasse einesUnternehmens ist, desto höher ist dessen Insolvenzrisiko.Mit dem Creditreform-Bonitätsindex steht nun ein Indikator für das Insolvenzrisiko zurVerfügung. Für eine Untersuchung des Einflusses der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> einesUnternehmens auf dessen <strong>Risiko</strong> sind jedoch neben Informationen über das <strong>Risiko</strong> auchInformationen über die <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> des Unternehmens notwendig. Dadie Datenbank der Creditreform jedoch keine Informationen bezüglich der Kooperationvon Unternehmen enthält, war es für die nachfolgende Untersuchung notwendig, Unternehmenin der Creditreform-Datenbank als Verb<strong>und</strong>gruppenmitglieder zu identifizieren.Zu diesem Zweck wurden Mitgliederlisten von insgesamt 42 teilnehmenden Verb<strong>und</strong>gruppenmit den Daten der Creditreform abgeglichen. Insgesamt konnten so 16.299 Unternehmenals Verb<strong>und</strong>gruppenmitglieder identifiziert werden.3.1.2 DatenstrukturInsgesamt wurden aus der Datenbank der Creditreform zwei Stichproben im Gesamtumfangvon 31.619 Unternehmen gezogen:a) die oben beschriebene Stichprobe von (mittels eines Datenabgleichs der Mitgliederlisten)identifizierten Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedern im Umfang von 16.299 Unternehmen;b) eine rein zufällige Stichprobe im Umfang von 15.320 Unternehmen.Die zweite Stichprobe kann gr<strong>und</strong>sätzlich auch kooperierende Unternehmen enthalten.Denn zum einen enthalten die zugr<strong>und</strong>e liegenden Mitgliederlisten nur ca. 180.000von insgesamt etwa 230.000 kooperierenden Unternehmen. 2 Zum anderen ist die Stichproberein zufällig <strong>und</strong> es ist nicht ausgeschlossen, dass auf den Mitgliederlisten enthalteneUnternehmen in dieser Stichprobe enthalten sind. Die hierdurch auftretende Verzerrungdes Schätzers für den Einfluss der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> ist jedoch zugering, um von praktischer Bedeutung zu sein.Während die erste Stichprobe ausschließlich kooperierende Unternehmen umfasst, enthältdie zweite Stichprobe in erster Linie nicht-kooperierende Unternehmen. Somit liegtein ausreichend großer Datensatz kooperierender <strong>und</strong> nicht-kooperierender Unternehmenvor, um Rückschlüsse auf ein evtl. unterschiedliches <strong>Risiko</strong> zwischen den beiden Gruppenzu ziehen.2 Die genaue Zahl aller deutschen Verb<strong>und</strong>gruppen <strong>und</strong> ihrer Mitgliedsunternehmen ist nicht bekannt. NachAngaben des ZGV sind ca. 230 000 deutsche Unternehmen einer der 474 angeschriebenen Verb<strong>und</strong>gruppenangeschlossen.9


Quantitativer Teil: Der Einfluss der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> auf das <strong>Risiko</strong> des MitgliedesFür die Aussagekraft der Studie ist zudem von Bedeutung, dass die Struktur der in denMitgliederlisten enthaltenen Unternehmen <strong>und</strong> die Struktur der Zentralen, die ihre Mitgliederlistenzurückgeschickt haben, aus einem Querschnitt der Verb<strong>und</strong>gruppen inDeutschland bestehen. 3 Abbildung 3 zeigt die Verteilung der Zentralen, die ihre Mitgliederlistenübermittelt haben, nach Branchen. Man erkennt einen vielfältigen Branchenmixbei leichter Dominanz der Branchen Bodenbeläge, Heimtextilien <strong>und</strong> Farben.Bodenbeläge,Heimtextilien, FarbenSonstigeDachdeckerhandwerkBäckereihandwerk4,8%2,4%2,4%14,3%Freizeit-, Nutzfahrzeuge<strong>und</strong> Zubehör4,8%11,9%Nahrungs- <strong>und</strong> Genussmittel9,5%7,1%Textiien <strong>und</strong>BekleidungSchuhe <strong>und</strong>LederwarenBaustoffe, Baubedarf4,8%Kosmetik, Pharma,Parfümerie, Reformhaus7,1%Sportartikel4,8%2,4%Optik9,5%IT, Elektroartikel,Konsumelektronik,Foto4,8% Sanitär <strong>und</strong> Haushalt4,8%4,8% Möbel <strong>und</strong> KüchenBüro- <strong>und</strong> Schreibwaren, ...Abbildung 3: Teilnehmerstruktur der Zentralen der Creditreform-Stichprobe nach BranchenWichtiger für die Repräsentativität dieser Untersuchung ist jedoch die Branchenstrukturder in der Creditreform-Stichprobe erfassten Verb<strong>und</strong>gruppen-Mitglieder, die in Abbildung4 gezeigt wird. Dabei zeigt sich ebenfalls eine durchaus gemischte Branchenstrukturbei leichter Dominanz der IT, Elektroartikel, Konsumelektronik <strong>und</strong> Foto.Betrachtet man die Zusammensetzung der erfassten Verb<strong>und</strong>gruppen in Bezug auf derenGeschäftsbetrieb (Abbildung 5), so ist eine gute Verteilung über Verb<strong>und</strong>gruppen desEinzelhandels, des Großhandels <strong>und</strong> des Handwerks zu erkennen. Die Zusammensetzungder Teilnehmer nach ihrem Geschäftsbetrieb ist damit neben der Teilnehmerstruktur nachBranchen ein weiterer Beleg für die Repräsentativität der Untersuchung.3 Die folgenden Informationen stammen aus den Fragebögen, die von den Teilnehmern im Rahmen desqualitativen Teils der Untersuchung beantwortet wurden.10


Quantitativer Teil: Der Einfluss der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> auf das <strong>Risiko</strong> des MitgliedesFreizeit-, Nutzfahrzeuge<strong>und</strong> ZubehörBodenbeläge,Heimtextilien, Farben9,4%Sonstige 6,1%Dachdeckerhandwerk 1,8%Nahrungs- <strong>und</strong> Genussmittel7,7%Textilien <strong>und</strong>Bekleidung2,0% 5,5% 8,5%Bäckereihandwerk 7,1%Baustoffe, Baubedarf 1,3%Schuhe <strong>und</strong>LederwarenKosmetik, Pharma,Parfümerie, Reformhaus8,9%Sportartikel 10,6%Optik 2,8%4,2%Büro- <strong>und</strong> Schreibwaren, ...18,2%5,0% Sanitär <strong>und</strong> Haushalt1,0%Möbel <strong>und</strong> KüchenIT, Elektroartikel,Konsumelektronik,FotoAbbildung 4: Nach Mitgliederzahlen gewichtete Branchenstruktur derCreditreform-StichprobeHandwerk/Produktionsbetrieb13,2%Gemischt Groß<strong>und</strong>Einzelhandels-Verb<strong>und</strong>gruppen15,8%47,3%Reine Einzelhandels-Verb<strong>und</strong>gruppen23,7%Reine Großhandels-Verb<strong>und</strong>gruppenAbbildung 5: Teilnehmerstruktur nach dem Geschäftsbetrieb der Mitglieder11


Quantitativer Teil: Der Einfluss der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> auf das <strong>Risiko</strong> des MitgliedesAbbildung 6 zeigt mit der Mitgliederzahl <strong>und</strong> dem Innenumsatz der teilnehmendenZentralen mit ihren Mitgliedern schließlich größenbezogene Merkmale der Verb<strong>und</strong>gruppen.Hier zeigt sich, dass sowohl große Verb<strong>und</strong>gruppen mit über 500 Mitgliedern <strong>und</strong>Innenumsätzen von über 500 Mio. $ pro Jahr als auch kleine Verb<strong>und</strong>gruppen mit wenigerals 50 Mitgliedern <strong>und</strong> weniger als 25 Mio. $ Innenumsatz in ausreichendem Maßein der Stichprobe repräsentiert sind. 4 Innenumsatz (in Mio. %) im Jahr 2002Mitgliederzahl Ende 2002über 50024%24%bis 50Über 500Mio. $11%25%Bis 25 Mio. $16%100-500Mio. $29%250-50036%50-25035%25-100Mio. $Gültig: 79% %Gültig: 67% %Abbildung 6: Mitgliederzahl <strong>und</strong> Innenumsatz der teilnehmenden Verb<strong>und</strong>gruppenDie Erfassung unterschiedlich großer Verb<strong>und</strong>gruppen ist eine weitere Bestätigung derRepräsentativität der empirischen Untersuchung. Die Struktur der erfassten Verb<strong>und</strong>gruppen<strong>und</strong> ihrer Mitgliedsunternehmen nach ihrer Branche, nach ihrem Geschäftbetrieb <strong>und</strong>nach ihrer Größe deutet somit auf einen hohen Aussagegehalt der Studienergebnisse fürdie deutsche Verb<strong>und</strong>gruppenlandschaft hin. Im Folgenden sollen nun die methodischeVorgehensweise <strong>und</strong> die Ergebnisse der quantitativen Analyse vorgestellt werden.4 21 % (33 %) der Zentralen haben keine Angaben über ihre Mitgliederzahl (ihren Innenumsatz) gemacht.Diese Zentralen wurden daher bei der Analyse der Mitglieder (des Innenumsatzes) nicht berücksichtigt,so dass 79 % (67 %) der Verb<strong>und</strong>gruppen in dieser Grafik repräsentiert sind.12


Quantitativer Teil: Der Einfluss der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> auf das <strong>Risiko</strong> des Mitgliedes3.2 Modell3.2.1 AbhängigkeitsstrukturZunächst liegt es nahe, die beiden Stichproben direkt miteinander zu vergleichen. Abbildung7 zeigt die Histogramme der beiden Stichproben, d. h. für jede Stichprobe die Anteileder Unternehmen in der jeweiligen <strong>Risiko</strong>klasse an der Gesamtzahl der Unternehmender Stichprobe. Hierbei ist ersichtlich, dass in den niedrigeren <strong>Risiko</strong>klassen 1 bis 4für kooperierende Unternehmen der Anteil an der jeweiligen Stichprobe höher ist als fürnicht-kooperierende Unternehmen <strong>und</strong> dass in den höheren <strong>Risiko</strong>klassen 5 bis 13 der Anteilder nicht-kooperierenden den der kooperierenden übertrifft. Kooperierende Unternehmenliegen somit im vorliegenden Datensatz eher in niedrigeren <strong>Risiko</strong>klassen alsnicht-kooperierende Unternehmen.3025Nicht kooperierendKooperierend20Anteil [%]1510501 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<strong>Risiko</strong>klasseAbbildung 7: Histogramme der empirischen <strong>Risiko</strong>verteilungen.Jedoch ist dieser nahe liegende Ansatz für die zugr<strong>und</strong>e liegende Fragestellung unzureichend,da ein möglicherweise unterschiedliches <strong>Risiko</strong> in den beiden Stichproben nichtnur durch die <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong>, sondern auch durch andere Faktoren hervorgerufenwerden könnte, wenn die kooperierenden Unternehmen in der Stichprobesystematisch andere Merkmale aufweisen als die nicht-kooperierenden. So könnten diekooperierenden Unternehmen bspw. systematisch einen geringeren Umsatz oder eine geringereMitarbeiteranzahl haben als nicht-kooperierende Unternehmen, was unabhängigvon der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> einen Einfluss auf das <strong>Risiko</strong> der Unternehmenhaben könnte.13


Quantitativer Teil: Der Einfluss der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> auf das <strong>Risiko</strong> des MitgliedesUm diesem Umstand Rechnung zu tragen, wird der Einfluss der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong>mittels einer Regression geschätzt, in die noch weitere potentiell relevanteUnternehmensmerkmale eingehen. Auf diese Weise werden mögliche Unterschiede zwischenden Unternehmen berücksichtigt, die nicht auf die <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong>zurückzuführen sind.In dem zugr<strong>und</strong>e gelegten Modell wird das <strong>Risiko</strong> eines Unternehmens i zum einendurch dessen Kooperation <strong>und</strong> zum anderen durch weitere unternehmensbezogene Merkmaleerklärt. Die <strong>Risiko</strong>klasse ist somit eine Funktion der Kooperation (Koop i ), der Branchenzugehörigkeit(BR i ), der Mitarbeiteranzahl (MA i ), der Rechtsform (RF i ), der Postleitzahl(PLZ i ) 5 , des Unternehmensalters (Alter i ), der Zahlungsweise (ZW i ) <strong>und</strong> des Krediturteils(KDT i ):<strong>Risiko</strong>klasse i = f (Koop i ,BR i ,MA i ,RF i , PLZ i , Alter i ,ZW i , KDT i ), (1)wobei sich der Einfluss der Kooperation aus dem Koeffizienten von Koop i ergibt. Zuden Merkmalen Umsatz, Auftragslage <strong>und</strong> Unternehmensentwicklung liegen zwar jeweilsfür einen Teil der Unternehmen Daten vor, diese werden jedoch aufgr<strong>und</strong> des hohen Anteilsan fehlenden Werten nicht in das obige Modell aufgenommen. 6 Eine alternativeSchätzung des Modells unter Berücksichtigung dieser Merkmale führt zu keinen wesentlichenÄnderungen in den Ergebnissen. Das spätere Ergebnis erweist sich bei Aufnahmebzw. Ausschluss von Variablen als verhältnismäßig robust.3.2.2 Funktionale FormEine Möglichkeit, den funktionalen Zusammenhang in (1) zu modellieren ist ein linearesModell, das die <strong>Risiko</strong>klasse durch eine Linearkombination der einzelnen Unternehmensmerkmaleerklärt. Eine Schätzung dieses Modells mit der Methode der kleinsten Quadrateliefert dann die gewünschten Koeffizienten. Dieses Standardverfahren ist jedochhier nicht sinnvoll anwendbar, da ein solches Modell gleiche Abstände zwischen den aufeinanderfolgenden <strong>Risiko</strong>klassen unterstellt. Da jedoch der den <strong>Risiko</strong>klassen zugr<strong>und</strong>eliegende Bonitätsindex lediglich zulässt, eine Rangfolge der Unternehmen zu bilden, ermöglichenauch die <strong>Risiko</strong>klassen lediglich eine Bestimmung einer Rangfolge. Eine darüberhinausgehende Aussage über die Abstände der Risiken ist nicht möglich.So besagt bspw. <strong>Risiko</strong>klasse 6, dass die Unternehmen dieser Klasse ein höheres <strong>Risiko</strong>als Unternehmen der Klassen 1 bis 5 <strong>und</strong> ein geringeres <strong>Risiko</strong> als Unternehmen der Klassen7 bis 13 haben. Bei Verwendung des linearen Modells würde jedoch unterstellt, dass5 Durch die Postleitzahl sollen regional unterschiedliche Risiken berücksichtigt werden.6 Würden diese Merkmale berücksichtigt, würde bei der folgenden Schätzung ein großer Teil der die restlichenMerkmale betreffenden Daten nicht genutzt <strong>und</strong> die Anzahl der verwerteten Beobachtungen starkreduziert. Zudem bestünde die Gefahr, dass die von den fehlenden Werten betroffenen Unternehmen eineSystematik aufweisen, z. B. falls nur Unternehmen mit hohem <strong>Risiko</strong> Informationen zurückhalten.14


Quantitativer Teil: Der Einfluss der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> auf das <strong>Risiko</strong> des MitgliedesUnternehmen der <strong>Risiko</strong>klasse 6 ein sechsmal höheres <strong>Risiko</strong> haben als Unternehmen derKlasse 1 – eine Annahme, die offensichtlich nicht gerechtfertigt ist.Eine Möglichkeit in der kategorialen Datenanalyse für den Umgang mit klassifiziertenDaten ist das multinomiale Logit-Modell. Dieses Modell arbeitet mit den Wahrscheinlichkeiten,mit denen ein Unternehmen in den 13 <strong>Risiko</strong>klassen liegt bzw. mit dem als Oddsbezeichneten Verhältnis zweier Wahrscheinlichkeiten. Der Begriff Logit bezeichnet dabeiden natürlichen Logarithmus eines bestimmten Odds. Das Logit-Modell erklärt nun diesenLogit durch eine Linearkombination der einzelnen Unternehmensmerkmale. Andersals das lineare Modell trifft das multinomiale Logit-Modell keinerlei Annahmen bezüglichder Abstände zwischen den Klassen.Allerdings gehen bei Verwendung des einfachen multinomialen Logit-Modells die inden Daten enthaltenen Informationen bezüglich der Rangfolge der <strong>Risiko</strong>klassen verloren,da das Modell von keiner natürlichen Ordnung der Klassen ausgeht. Durch eine geeigneteKonstruktion des Odds ist es jedoch möglich, der natürlichen Ordnung der <strong>Risiko</strong>klassenRechnung zu tragen <strong>und</strong> so auch die darin enthaltenen Informationen zu nutzen.Ein solches Logit-Modell wird als Ordered-Logit-Modell bezeichnet. Im Folgendenwird ein spezielles Ordered-Logit-Modell unterstellt, das mit kumulierten Wahrscheinlichkeitenarbeitet <strong>und</strong> in der Literatur als Proportional-Odds-Modell bekannt ist: 7,8Pr(j j *)1Pr(j j *)ln = ß 1 x 1 ... ß K x Kbzw.F j * (x)ln = ´x∀ j = 1, ..., J1,1F j * (x)∀ j = 1, ..., J1(2a)(2b)wobei x = (x 1 , ..., x K ) T den (K 1)-Vektor der Unternehmensmerkmale bezeichnet <strong>und</strong> = (ß 1 , ..., ß K ) T den (K 1)-Vektor der zugehörigen Regressionsparameter. Pr(j j *) istdie Wahrscheinlichkeit, mit der das betreffende Unternehmen in der <strong>Risiko</strong>klasse j * odereiner niedrigeren liegt. Diese Wahrscheinlichkeitsverteilung wird auch mit F j * (x) bezeichnet,um die Abhängigkeit von x zu verdeutlichen.Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Unternehmen in <strong>Risiko</strong>klasse j * liegt, ist dannPr(j = j *) = Pr( j * 1 ´x + u j *),(3)wobei j * die „cut points“ sind <strong>und</strong> u annahmegemäß logistisch verteilt ist.7 Vgl. McCullagh (1980), S. 110, sowie Agresti (1990), S. 322 ff.8 Der Name des Modells rührt daher, dass der Logarithmus des Verhältnisses zweier kumulierter Odds nachModell (2) proportional ist zum Abstand zwischen den erklärenden Variablen:Logit j (x 1 ) Logit j (x 2 ) = ´(x 2 x 1 )15


Quantitativer Teil: Der Einfluss der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> auf das <strong>Risiko</strong> des MitgliedesIm Folgenden bezeichne Faktor 1 die <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> <strong>und</strong> x 1 sei einewie folgt definierte Indikatorvariable:0 das Unternehmen ist kein Verb<strong>und</strong>gruppenmitglied (Stichprobe2),x 1 = 1 das Unternehmen ist Verb<strong>und</strong>gruppenmitglied (Stichprobe 1).(4)ß 1 ist dann der Koeffizient der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> <strong>und</strong> die zu untersuchendeFrage ist, ob ß 1 signifikant negativ ist, d. h. ob in den Daten die Mitgliedschaft in einerVerb<strong>und</strong>gruppe mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für eine niedrigere <strong>Risiko</strong>klasseeinhergeht.Weiterhin ist es notwendig, die nominal <strong>und</strong> ordinal skalierten exogenen Variablen inDummy-Variablen zu kodieren, da diese ansonsten von Modell (2) als metrische Variablebehandelt werden. Dies würde bedeuten, dass eine natürliche Rangfolge der Merkmalsausprägungen<strong>und</strong> gleich große Abstände zwischen aufeinander folgenden Ausprägungenunterstellt werden. Ist bei den ordinal skalierten Variablen noch die natürliche Rangfolgegegeben, so sind bei den nominal skalierten Variablen weder eine natürliche Rangfolgenoch gleiche Abstände gegeben. Aus diesem Gr<strong>und</strong> werden für die folgende Schätzungdie Merkmale BR i ,RF i , PLZ i ,ZW i <strong>und</strong> KDT i in Dummy-Variablen kodiert. Als Basiskategoriewird für die ersten drei Merkmale jeweils die am häufigsten vertretene Kategorie<strong>und</strong> für die letzten beiden Merkmale jeweils die erste Kategorie gewählt.3.3 Schätzwerte <strong>und</strong> Interpretation3.3.1 SchätzwerteDie Koeffizienten ß i <strong>und</strong> die „cut-point parameters“ werden mit Hilfe der Maximum-Likelihood-Methode (ML) geschätzt. Die Maximierung der Log-Likelihood-Funktion geschiehthierbei numerisch mittels des Newton-Raphson-Verfahrens.Die Ergebnisse der ML-Schätzung des Ordered-Logit-Modells (2) sind auszugsweise inTabelle 2 dargestellt. Der Schätzwert für ß 1 den Koeffizienten der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong>,beträgt ß^1 = 1,08. Dieser ist somit negativ, was bedeutet, dass in der zugr<strong>und</strong>eliegenden Stichprobe die <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> mit einer höheren Wahrscheinlichkeitfür eine niedrigere <strong>Risiko</strong>klasse einhergeht. Ein Test der Nullhypotheseß 1 = 0 liefert einen p-Wert kleiner als 0,0001 <strong>und</strong> auch das realisierte 99%-Konfidenzintervall[1,16; 1,01] liegt vollständig im negativen Bereich. Es ist somit davon auszugehen,dass auch der wahre Wert ß 1 negativ ist.ß^1 Std.fehler z P|z| 99 %-Konfidenzintervallx1 -1,084756 0,0305422 -35,52 0,000 -1,163427 -1,006084Tabelle 2: Ergebnisse der ML-Schätzung.16


Quantitativer Teil: Der Einfluss der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> auf das <strong>Risiko</strong> des MitgliedesDurch einen einfachen Vergleich der empirischen <strong>Risiko</strong>verteilungen in Abbildung 7konnte zwar ein Unterschied im <strong>Risiko</strong> der Unternehmen der beiden Stichproben vermutetwerden, jedoch konnte keine Aussage getroffen werden, ob dieser auf die <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong>oder ausschließlich auf andere Faktoren zurückzuführen ist. Dievorliegende Regressionsanalyse legt nun den Schluss nahe, dass die <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong>– neben anderen Faktoren – einen Einfluss auf das <strong>Risiko</strong> eines Unternehmensausübt.3.3.2 InterpretationDas Proportional-Odds-Modell (2) berücksichtigt sowohl die Klassifizierung der Datenals auch die Rangfolge der Klassen. Der Preis hierfür ist ein teilweiser Verlust an Interpretierbarkeitder Koeffizienten. Dies wird ersichtlich, wenn (2a) als Odds ausgedrückt wird:Pr(j j *) = e ß x K K∀ j = 1, ..., J1.1Pr(j j *)(2c)Zum einen ist das Modell nicht-linear. Denn in (2c) geht x k exponentiell in die Berechnungdes Odds ein. Somit hat der Faktor k für höhere Werte von x k einen höheren Einflussals für niedrigere. Zum anderen hängt das Ausmaß des Einflusses des Faktors x k auchvon den Werten der übrigen Faktoren ab, denn aufgr<strong>und</strong> der multiplikativen Verknüpfungin (2c) hat der Faktor k einen höheren Einfluss für höhere Werte der übrigen Faktoren.Das Ausmaß des Einflusses eines Faktors lässt sich daher im Logit-Modell immer nurfür einen bestimmten Datenpunkt berechnen. Dies bedeutet, dass für unterschiedlicheKombinationen von Unternehmensmerkmalen das Ausmaß des Einflusses des Faktors x Kunterschiedlich hoch ist. Die Interpretation des Koeffizienten ß k konzentriert sich daherauf dessen Vorzeichen <strong>und</strong> statistische Signifikanz, um die Frage nach der Richtung desEinflusses zu beantworten.Aufgr<strong>und</strong> des negativen Vorzeichens des Koeffizienten <strong>und</strong> der statistischen Signifikanzist davon auszugehen, dass Verb<strong>und</strong>gruppenmitglieder mit einer höheren Wahrscheinlichkeitin einer niedrigeren <strong>Risiko</strong>klasse liegen. Über diesen allgemeinen Zusammenhanghinausgehend kann für eine konkrete Kombination von Unternehmensmerkmalen(für ein bestimmtes Unternehmen) auch die relative Einflussstärke der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong>,also der Einfluss der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> relativ zumEinfluss der übrigen Merkmale, bestimmt werden.Eine Aussage über das Verhältnis der einzelnen Koeffizienten zueinander, kann im Gegensatzzum (hier ungeeigneten) linearen Modell im Ordered-Logit-Modell wegen derNicht-Linearität <strong>und</strong> der Abhängigkeit von den Werten der übrigen Merkmale nicht allgemein,sondern nur an einem bestimmten Datenpunkt (für ein bestimmtes Unternehmen)getroffen werden.17


Quantitativer Teil: Der Einfluss der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> auf das <strong>Risiko</strong> des MitgliedesAus diesem Gr<strong>und</strong> kann nur das Vorzeichen von ß 1 sinnvoll mit gleichzeitiger Gültigkeitfür mehrere Punkte im Datenraum interpretiert werden. Eine Aussage bzgl. der relativenEinflussstärke der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> (ökonomische Signifikanz) isthingegen für eine bestimmte Merkmalskombination (ein bestimmtes Unternehmen) möglich.Um das Ergebnis zu veranschaulichen, werden daher im Folgenden drei fiktive Beispiel-Unternehmenbetrachtet. 9 Beispiel-Unternehmen A gehört zur Branche Handel, hat5 Mitarbeiter, die PLZ beginnt mit 3, das Unternehmensalter beträgt 17 Jahre, die Zahlungsweise<strong>und</strong> das Krediturteil entsprechen jeweils der Kategorie 2 („vereinbarungsgemäß“bzw. „Verbindung ist zulässig“). Beispiel-Unternehmen B unterscheidet sich von Adadurch, dass es dem verarbeitenden Gewerbe angehört, 20 Mitarbeiter hat <strong>und</strong> in derRechtsform einer GmbH geführt wird. Unternehmen C unterscheidet sich von B dadurch,dass Zahlungsweise <strong>und</strong> Krediturteil jeweils der Kategorie 3 („unregelmäßig“ bzw. „Verbindunggilt als zulässig“) entsprechen.Für jedes dieser Unternehmen lassen sich aus dem Modell (2) die Wahrscheinlichkeitenprognostizieren, mit denen das jeweilige Unternehmen in den 13 <strong>Risiko</strong>klassen liegt.Dies geschieht für den Fall, dass das Beispiel-Unternehmen Mitglied in einer Verb<strong>und</strong>gruppeist als auch für den Fall, dass es kein Mitglied in einer Verb<strong>und</strong>gruppe ist.60Wahrscheinlichkeit [%]5040302010Nicht kooperierendKooperierend01 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<strong>Risiko</strong>klasseAbbildung 8: Histogramme der prognostizierten <strong>Risiko</strong>verteilungenfür Beispiel-Unternehmen A.9 Diese Unternehmen stellen keine realen Unternehmen dar, sondern dienen lediglich zur Illustration ausgewählteMerkmalskombinationen.18


Quantitativer Teil: Der Einfluss der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> auf das <strong>Risiko</strong> des Mitgliedes60Wahrscheinlichkeit [%]5040302010Nicht kooperierendKooperierend01 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<strong>Risiko</strong>klasseAbbildung 9: Histogramme der prognostizierten <strong>Risiko</strong>verteilungenfür Beispiel-Unternehmen B.60Wahrscheinlichkeit [%]5040302010Nicht kooperierendKooperierend01 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<strong>Risiko</strong>klasseAbbildung 10: Histogramme der prognostizierten <strong>Risiko</strong>verteilungenfür Beispiel-Unternehmen C.Die sich für die Beispiel-Unternehmen ergebenden <strong>Risiko</strong>verteilungen sind als Histogrammein Abbildung 8 bis Abbildung 10 dargestellt. In allen drei Fällen sieht man, dassdas kooperierende Unternehmen jeweils höhere Wahrscheinlichkeiten aufweist, in denniedrigeren <strong>Risiko</strong>klassen zu liegen, als das nicht-kooperierende Unternehmen <strong>und</strong> entsprechendniedrigere Wahrscheinlichkeiten aufweist, in den höheren <strong>Risiko</strong>klassen zu liegen.Dies gilt nicht nur für die drei Beispiel-Unternehmen, sondern für alle möglichenUnternehmen <strong>und</strong> ist ein Resultat dessen, dass der Schätzwert ß^1 negativ ist. Das Aus-19


Quantitativer Teil: Der Einfluss der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> auf das <strong>Risiko</strong> des Mitgliedesmaß des Unterschieds zwischen kooperierenden <strong>und</strong> nicht-kooperierenden Unternehmenist jedoch nicht für alle Unternehmen gleich, was sich auch in den Histogrammen der dreiBeispiel-Unternehmen widerspiegelt.Abbildung 11 zeigt die aus dem Modell ermittelten Wahrscheinlichkeitsverteilungenfür alle Unternehmen der jeweiligen Stichprobe. Bei den dargestellten Wahrscheinlichkeitenhandelt es sich um die arithmetischen Mittelwerte über die Wahrscheinlichkeitender Unternehmen der jeweiligen Stichprobe. Diese Verteilungen im Ordered-Logit-Modellweisen erwartungsgemäß eine deutliche Ähnlichkeit zu den empirischen Verteilungenin Abbildung 7 auf. Auch hier weisen die kooperierenden Unternehmen höhere Wahrscheinlichkeitenauf, in den niedrigeren <strong>Risiko</strong>klassen zu liegen.3025Nicht kooperierendKooperierendWahrscheinlichkeit [%]201510501 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<strong>Risiko</strong>klasseAbbildung 11: Histogramme der durchschnittlichen <strong>Risiko</strong>verteilungenim Ordered-Logit-Modell.3.4 ZwischenfazitAls Ergebnis dieses Teils der Untersuchung lässt sich festhalten, dass die <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong>in den zugr<strong>und</strong>e liegenden Daten einen statistisch signifikanten Erklärungsbeitragzum <strong>Risiko</strong> eines Unternehmens liefert. Dies ist auch deswegen bemerkenswert,da die <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> von der Creditreform nicht bei der Berechnungdes Bonitätsindex berücksichtigt wird. In den Daten wurde eine negative Korrelationzwischen <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Risiko</strong> gef<strong>und</strong>en. Dies bedeutet, dass20


Quantitativer Teil: Der Einfluss der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> auf das <strong>Risiko</strong> des Mitgliedeskooperierende Unternehmen tendenziell eine höhere Wahrscheinlichkeit eines niedrigeren<strong>Risiko</strong>s aufweisen als nicht-kooperierende Unternehmen.Die unterschiedlichen <strong>Risiko</strong>verteilungen kooperierender <strong>und</strong> nicht-kooperierender Unternehmenin den zugr<strong>und</strong>e liegenden Daten lassen sich somit nicht nur auf die üblicherweiseverwendeten Unternehmensmerkmale zurückführen, sondern auch auf die <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong>der Unternehmen. Diese Ergebnisse sind statistisch signifikant.Wenn auf die Informationen über ein bestimmtes Unternehmen zurückgegriffenwerden kann, kann über diesen allgemeinen Zusammenhang hinausgehend, auch eineAussage darüber getroffen werden, in welchem Verhältnis die Stärke des Einflusses derMitgliedschaft zu der Einflussstärke der übrigen Unternehmensmerkmale steht.21


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -Mitglieder4 Qualitativer Teil der Studie:4 Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -Mitglieder4.1 Aufbau <strong>und</strong> Struktur der UntersuchungZiel des qualitativen Teils der Studie ist zum einen eine Bestandsaufnahme der aktuellenBedeutung der Rating-Problematik in Verb<strong>und</strong>gruppen <strong>und</strong> zum anderen die Identifikationderjenigen Kooperationsmerkmale, die dazu führen, dass das <strong>Risiko</strong> eines Unternehmensdurch die Mitgliedschaft in einer Verb<strong>und</strong>gruppe tatsächlich reduziert wird. DiesenUntersuchungsmotiven entsprechend wurden sowohl bei den Verb<strong>und</strong>gruppenzentralenals auch bei deren Mitgliedern Einschätzungen über die Finanzierungsbedingungender Mitglieder, über die Unterstützung der Mitglieder bei qualitativen Rating-Aspekten<strong>und</strong> über Kooperationsstrukturen innerhalb der Gruppe erhoben. Die so ermittelteDatenbasis wurde dann zur Isolierung spezieller risiko-relevanter Zusammenhänge herangezogen.Bei der Untersuchung fanden die multivariaten Analyseverfahren der Faktoren- <strong>und</strong>Clusteranalyse Anwendung. Die Darstellung der Zusammenhänge erfolgt unter Verwendungbedingter Häufigkeitsverteilungen. Die Struktur der Befragung lässt die Modellierungeines Zusammenhangs mit mehr als einer Einflussgröße nicht zu. Bei der Interpretationder Ergebnisse ist also zu berücksichtigen, dass es sich aufgr<strong>und</strong> der Struktur derBefragung um Tendenzaussagen handelt, welche die quantitative Studie ergänzen <strong>und</strong>um zusätzliche Aspekte anreichern.4.1.1 Charakteristika der Zentral-BefragungDie Fragebögen stützen sich auf die Ergebnisse aus mehreren explorativen Expertengesprächen,die im Juli 2003 mit Verb<strong>und</strong>gruppenvorständen <strong>und</strong> Vertretern externer Interessengruppen(Banken, Rating-Agenturen) geführt wurden. 10 Mehrere Pretests <strong>und</strong> dieinhaltliche Diskussion der Fragebögen im „Steering Comitee“ trugen zu einer eindeutigen<strong>und</strong> neutralen Formulierung der Fragen bei. Die Fragebögen wurden Anfang Oktober2003 an alle deutsche Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen verschickt. 11 Tabelle 3 gibt einenÜberblick zum Fragebogenversand <strong>und</strong> -rücklauf.Der Fragebogenrücklauf von 24,9% kann als gut bezeichnet werden, insbesondere dadie Fragebögen vollständig <strong>und</strong> offensichtlich sorgfältig ausgefüllt wurden. Dies deutetauf das große Interesse der Verb<strong>und</strong>gruppenpraxis an der Thematik hin.10 Ein Leitfaden zu den explorativen Expertengesprächen <strong>und</strong> ein Exemplar des Fragebogens befinden sichim Anhang B 1.11 Die Ermittlung der deutschen Verb<strong>und</strong>gruppen erfolgte über die Datenbank des ZGV.23


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -MitgliederZGV Nicht-ZGV GesamtAngeschriebeneZentralen278 196 474Teilnehmenrzahl n 96 22 118Rücklaufquote 34,5 % 11,2 % 24,9 %Tabelle 3: ZentralfragebogenrücklaufFür die Aussagekraft dieser Befragung ist es wie bei der quantitativen Studie von Bedeutung,dass die Struktur der Stichprobe eine Verallgemeinerung der Auswertungsergebnisseauf die Gr<strong>und</strong>gesamtheit erlaubt. Deshalb seien auch hier die Branchenstruktur,der Geschäftsbetrieb <strong>und</strong> größenbezogene Merkmale der teilnehmenden Verb<strong>und</strong>grup-Bodenbeläge,Heimtextilien, Farben6,1%Freizeit-, Nutzfahrzeuge<strong>und</strong> Zubehör4,4%Nahrungs- <strong>und</strong>14,9%GenussmittelSonstige10,5%6,1%Textilien <strong>und</strong>BekleidungDachdeckerhandwerkBäckereihandwerk2,6%5,2%6,1%Schuhe <strong>und</strong>LederwarenBaustoffe, Baubedarf7,0%Kosmetik, Pharma,Parfümerie, Reformhaus6,1%Sportartikel3,5%1,7%Optik3,5%8,8%3,5%9,7% Möbel <strong>und</strong> KüchenBüro- <strong>und</strong>Schreibwaren, ...IT, Elektroartikel,Konsumelektronik,FotoSanitär <strong>und</strong> HaushaltAbbildung 12: Teilnehmerstruktur der Zentralbefragung nach Branchen12 Vgl. zur Gültigkeit der Antworten bezüglich der größenbezogenen Merkmale Fußnotennummer 4 aufSeite 10.24


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -MitgliederHandwerk/Produktionsbetrieb12,6%Gemischte Groß<strong>und</strong>Einzelhandels-Verb<strong>und</strong>gruppen23,4%40,5%Reine Einzelhandels-Verb<strong>und</strong>gruppen23,4%Reine Großhandels-Verb<strong>und</strong>gruppenAbbildung 13: Teilnehmerstruktur der Zentralbefragung nach GeschäftsbetriebMitgliederzahl Ende 2002 Innenumsatz (in Mio. %) im Jahr 2002über 50028%25%bis 50Über 500Mio. $21%23%Bis 25 Mio. $250-50013%34%50-250100-500Mio. $27%29%25-100Mio. $Gültig: 89% % Gültig: 75% %Abbildung 14: Mitgliederzahl <strong>und</strong> Innenumsatz der teilnehmenden ZentralenDer Branchenmix der teilnehmenden Zentralen, die Verteilung hinsichtlich des Geschäftsbetriebes<strong>und</strong> die Tatsache, dass sich sowohl große als auch kleine Verb<strong>und</strong>gruppenin ausgewogenem Maße an der Befragung beteiligt haben, stellt eine hohe Aussagekraftder Befragungsergebnisse für die Gr<strong>und</strong>gesamtheit der deutschen Verb<strong>und</strong>gruppensicher.25


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -Mitglieder4.1.2 Charakteristika der MitgliederbefragungZusätzlich zu der Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppenmanager wurde eine schriftliche Befragungder Verb<strong>und</strong>gruppenmitglieder durchgeführt. Da die Studie letztlich die <strong>Risiko</strong>situationdes Mitgliedsunternehmens im Fokus hat, wurden auch die Einschätzungen derMitglieder abgefragt. Darüber hinaus ist die Mitgliederbefragung interessant, um unterschiedlicheAnsichten auf Zentral- <strong>und</strong> Mitgliederebene zu verdeutlichen. Den Mitgliedernwurde ein Fragebogen präsentiert, der in seiner inhaltlichen Struktur dem Zentralfragebogenähnelt. Somit war es möglich, zum einen eine Analyse der Mitgliederantwortendurchzuführen <strong>und</strong> zum anderen dort, wo es inhaltlich angebracht erschien, eine Gegenüberstellungder Zentral- <strong>und</strong> Mitgliederantworten vorzunehmen.Der Fragebogen war den Mitgliedern vom 2. 11. 2003 bis zum 9. 1. 2004 im Internet <strong>und</strong>auf Wunsch auch in schriftlicher Form zugänglich. Bei der Erhebung der Daten bei denMitgliedern war das CAWM auf die Unterstützung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen in derWeise angewiesen, dass die Zentralen ihre Mitgliedsunternehmen über die Befragung informierensollten. Insgesamt haben 735 Mitglieder von 40 Zentralen den Fragebogen innerhalbdes oben angegebenen Zeitraums ordnungsgemäß ausgefüllt. Die 40 Zentralenrepräsentieren ca. 22.000 Mitglieder. Da die beteiligten Zentralen jedoch nicht alle ihrerMitglieder von der Befragung informiert haben, <strong>und</strong> somit die tatsächliche Zahl aller informiertenMitglieder unbekannt ist, wäre es unzulässig, aus diesen Daten eine Rücklaufquotezu berechnen. Um dennoch eine Aussage hinsichtlich der Aussagekraft der Befragungsergebnissetreffen zu können, wird auch hier eine Analyse der TeilnehmerstrukturLandmaschinen/ -technikBodenbeläge, Heimtextilien ...3,2% 4,0% 9,6% Nahrungs- <strong>und</strong> GenussmittelSonstige 7,2%3,1% Textilien <strong>und</strong> BekleidungDachdeckerhandwerk 0,3%Baustoffe, Baubedarf 4,6%Schuhe <strong>und</strong>Kosmetik, Pharma,16,5%5,7%LederwarenParfümerie, ReformhausSportartikel11,0%Büro- <strong>und</strong>Schreibwaren, ...2,6%Möbel <strong>und</strong> Küchen 5,5%0,8%Sanitär <strong>und</strong> Haushalt9,6%Foto16,4%IT, Elektroartikel,KonsumelektronikAbbildung 15: Teilnehmerstruktur der Mitgliederbefragung nach Branchen26


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -Mitgliederhinsichtlich ihrer Branchenverteilung, des Geschäftsbetriebes <strong>und</strong> größenbezogener Merkmalevorgenommen.Handwerk/ProduktionsbetriebGemischte Groß<strong>und</strong>Einzelhandels-Verb<strong>und</strong>gruppen21,1%7,9%55,3%Reine Einzelhandels-Verb<strong>und</strong>gruppen15,8%Reine Großhandels-Verb<strong>und</strong>gruppenAbbildung 16: Teilnehmerstruktur der Mitgliederbefragung nach GeschäftsbetriebDie Branchenverteilung <strong>und</strong> der Geschäftsbetrieb der teilnehmenden Mitglieder zeigen,dass sich im Vergleich zu den anderen Gruppen weniger Handwerker-Kooperationenan der Mitgliederbefragung beteiligt haben. Dennoch wird die Heterogenität derdeutschen Verb<strong>und</strong>gruppen <strong>und</strong> ihrer Mitglieder in diesem Sample widergespiegelt, wasMitarbeiterzahl Außenumsatz im Jahr 2002über 5010%25%bis 5Über 2,5Mio. $29%26%Bis 0,5 Mio. $10-5033%32%22%23%1-2,5 Mio. $ 0,5-1 Mio. $5-10Gültig: 90,9 % Gültig: 83,4 %Abbildung 17: Außenumsatz <strong>und</strong> Mitarbeiterzahl der Mitglieder27


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -Mitgliedersich auch an den größenbezogenen Merkmalen Umsatz <strong>und</strong> Mitarbeiterzahl der Mitglieder(Abbildung 17) veranschaulichen lässt.4.1.3 Zusammenfassung zur DatenstrukturDie befragten Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -Mitglieder repräsentieren hinsichtlichihrer Branchenverteilung, ihres Geschäftsbetriebes <strong>und</strong> ihrer größenbezogenen Merkmaledie deutsche Verb<strong>und</strong>gruppenlandschaft. Somit besitzen die Befragungsergebnisse einehohe Aussagekraft. Darüber hinaus sind Vergleiche <strong>und</strong> Gegenüberstellungen der Aussagenvon Zentralen <strong>und</strong> Mitgliedern durchaus zulässig <strong>und</strong> stiften zusätzlichen Erkenntnisgewinnüber das Innenverhältnis der Kooperationen. Im Folgenden sollen nun die zentralenErgebnisse der Befragung erläutert werden.4.2 Zentrale ErgebnisseEntsprechend der Untersuchungsziele lassen sich die Fragebögen inhaltlich grob in zweiTeile untergliedern. In einem allgemein gehaltenen Teil des Fragebogens wurden folgendeAspekte untersucht:Welche Leistungen bieten die Zentralen ihren Mitgliedern heute an?Was sind auf Zentralebene die Kernherausforderungen für die Zukunft?Was sind die Motive der Mitglieder zum Eintritt in die Verb<strong>und</strong>gruppe <strong>und</strong> wo liegtihr zukünftiger Bedarf?Welche Rolle spielt die Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentrale in Bankgesprächen <strong>und</strong> als Finanzdienstleisterfür ihre Mitglieder?Welche Maßnahmen werden zur Stärkung der eigenen Finanzkraft durchgeführt?Mit diesen Analysen sollte überprüft werden, welche Bedeutung der Thematik „Finanzierungsbedingungender Mitglieder <strong>und</strong> die Rolle der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentrale“ vonden Beteiligten zugewiesen wird. Im zweiten Teil des Fragebogens wurden dann Untersuchungsaspekteabgeprüft, die in einem engeren Zusammenhang zu der <strong>Risiko</strong>lage <strong>und</strong>damit zum Rating des Mitgliedsunternehmens stehen.Bei welchen risiko- <strong>und</strong> damit rating-relevanten Aspekten unterstützen die Zentralenihre Mitglieder?Wie wird der Einfluss der VG-Mitgliedschaft auf das <strong>Risiko</strong> der Mitglieder eingeschätzt?Unter welchen Bedingungen führt die VG-Mitgliedschaft zu einer Reduktion des Insolvenzrisikos?Durch welche Kooperationsmerkmale zeichnen sich Verb<strong>und</strong>gruppen aus, die dieseBedingungen erfüllen?28


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -MitgliederNachfolgend sollen die zentralen Ergebnisse der Befragung präsentiert werden, dieentsprechend des oben vorgestellten Fragenkataloges strukturiert sind. 134.2.1 Finanzierungsbedingungen der Mitglieder <strong>und</strong> die Rolle der Verb<strong>und</strong>gruppe4.2.1.1 Leistungsangebote der ZentralenBevor man die Thematik „Finanzierungsbedingungen der Mitglieder <strong>und</strong> die Rolle derZentrale“ genauer betrachtet, ist es sinnvoll, sich einen Überblick über das aktuelle Leistungsangebotder deutschen Verb<strong>und</strong>gruppen zu verschaffen. 14Verhandlung von Preisen/KonditionenWarenunabhängige DienstleistungenMarkt- <strong>und</strong> Sortimentskonzepte87,0%91,3%77,4%IT-basierte NetzwerkangeboteEigenes Warengeschäft mit/ohne LogisikEigene AbsatzschieneergänzendZentralregulierung <strong>und</strong>Delkredere internZentralregulierung <strong>und</strong>Delkredere externWeitere Finanzdienstleistungs<strong>und</strong>BeratungsangeboteZentralfakturierung15,7%24,3%33,9%56,5%61,7%52,0%53,0%Abbildung 18: Leistungsangebot der teilnehmenden ZentralenAus dieser Abbildung wird deutlich, dass 91,3 % der Zentralen ihren Mitgliedern dasAngebot warenunabhängiger Dienstleistungen machen. Dies bestätigt, dass Verb<strong>und</strong>gruppenihre ursprüngliche Funktion als reine Beschaffungskooperation bereits seit langemerweitert haben, wobei die beschaffungsseitigen Leistungen „Verhandlung vonPreisen/Konditionen im Sortimentsbereich“ mit 87 % <strong>und</strong> die Zentralregulierung mit/ohne Delkredere (intern oder extern) mit 76,8 % weiterhin das Leistungsangebot do-13 Im Anhang A finden sich weitere Auswertungen, die im Rahmen der Studie durchgeführt wurden.14 Vgl. IBB (2003), S. 129.15 Vgl. Olesch (1998), S. 9 f.29


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -Mitgliederminieren. 15 In der sich mit Verb<strong>und</strong>gruppen beschäftigenden Literatur wird üblicherweiseeine Typologisierung vorgenommen, die Verb<strong>und</strong>gruppen anhand ihrer Leistungen alsEinkaufsorganisationen, Dienstleistungsverbünde, Marketingverbünde sowie System- <strong>und</strong>Konzeptverbünde einordnet. 16 Im Rahmen dieser Studie wurde mit multivariaten Analyseverfahren(Faktorenanalyse, Clusteranalyse) versucht, die Teilnehmer entsprechend dieserTypologisierung einzuordnen. Es war aber letztlich nicht möglich, ausreichend großeGruppen von Zentralen mit homogenem Leistungsangebot zu bilden. Eine Typologisierunganhand des Leistungsangebotes der Verb<strong>und</strong>gruppen dient also dem Zweck derstrukturgebenden Vereinfachung für weitere Analysen, erscheint aber angesichts der Heterogenitätder Gruppen in empirischen Studien nicht haltbar. Daher beschränkt sich dieDarstellung auf die relativen Häufigkeiten. Für die folgenden Analysen ist von Bedeutung,dass immerhin 53 % der Zentralen ihren Mitgliedern (über die Zentralregulierung<strong>und</strong>/oder Delkredereübernahme hinaus) weitere Finanzdienstleistungs- <strong>und</strong> Beratungsangeboteofferieren. Auf diesen Angaben basierend soll im Folgenden eine Analyse derFinanzierungsbedingungen der Mitglieder <strong>und</strong> der Rolle der Verb<strong>und</strong>gruppe als Finanzdienstleisterfür ihre Mitglieder vorgenommen werden.4.2.1.2 Herausforderungen für die ZukunftZu der Problematik „Finanzierungsbedingungen der Mitglieder <strong>und</strong> die Rolle der Verb<strong>und</strong>gruppe“sind den Zentral-Managern <strong>und</strong> ihren Mitgliedern einige Fragen gestellt worden,deren Antworten im Folgenden betrachtet werden sollen. Ausgangspunkt der Analysesind veränderte Finanzierungsbedingungen für die Mitglieder. 82,9 % der befragtenVerb<strong>und</strong>gruppen-Manager gaben an, dass ihre Mitglieder zunehmend restriktiveren Finanzierungsbedingungenin Form von Kreditkündigungen, Kreditzinserhöhungen <strong>und</strong> Kreditlinienkürzungenausgesetzt sind. 17 Damit sind hinsichtlich der Finanzierungsbedingungender deutschen Verb<strong>und</strong>gruppenmitglieder keine Abweichungen von der Situation anderermittelständischer Unternehmen festzustellen, was angesichts der volkswirtschaftlichenBedeutung der Verb<strong>und</strong>gruppen für den deutschen Mittelstand nicht weiter überrascht. 18Angesichts der seit langem angespannten Finanzierungsbedingungen stellt sich also dieFrage, welche Rolle die Verb<strong>und</strong>gruppe in diesem Zusammenhang für ihre Mitglieder spielenkann. Um herauszufinden, welche Bedeutung die Finanzierungsbedingungen der Mitgliederzukünftig für das Management von Verb<strong>und</strong>gruppen besitzen, wurden die Verb<strong>und</strong>gruppen-Managerzunächst gefragt, welche Herausforderungen für den künftigenErfolg ihrer Verb<strong>und</strong>gruppe von Bedeutung sind. 19 Wie in den meisten anderen Fällen15 Vgl. Olesch (1998), S. 9 f.16 Vgl. u. a. Markmann (2001), S. 10 f., Barrenstein/Kliger (2003), S. 10-15.17 Vgl. Anhang A 1.18 Vgl. Deutsche B<strong>und</strong>esbank (2003), S. 29 - 56, BBE (2003), S. 82. Auch die bisher gemachten Erfahrungender Mitglieder mit dem Rating zeigen, dass für die Mitglieder von Verb<strong>und</strong>gruppen gr<strong>und</strong>sätzlich keineBesonderheiten im Vergleich zu anderen mittelständischen Unternehmen gelten. Vgl. Anhang A 4.19 In den Expertengesprächen wurde immer wieder zum Ausdruck gebracht, dass die Verbesserung der Finanzierungsbedingungender Mitglieder eine der zentralen Herausforderungen für die Zukunft der Verb<strong>und</strong>gruppendarstellt.30


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -Mitgliederauch, sollte diese Frage anhand einer Siebener-Rating-Skala von „7 = Trifft voll <strong>und</strong> ganzzu“ bis „1 = Trifft überhaupt nicht zu“ bewertet werden. 20 Abbildung 19 zeigt die Reihenfolgeder Mittelwerte.Zentralisierung der EinkaufsverhandlungenInformationsaustausch beschleunigenNeue Mitglieder gewinnenVerbesserung der Finanzierungsbedingungender MitgliederIT-gestützter Datenverb<strong>und</strong>Betriebstypen- oder MarketingkonzepteStärkung der eigenen Finanzkraft5,745,745,685,665,615,525,41Beratung <strong>und</strong> Qualifizierung der MitgliederEntscheidungs- <strong>und</strong>Realisierungsprozesse beschleunigenUnterschiedliche Formen der Integration5,034,905,09Stabilisierung gefährdeter MitgliederVerstärkte KooperationWertorientierte BerichterstattungErschließung neuer Märkte4,344,234,173,913,00 3,50 4,00 4,50 5,00 5,50 6,00 6,50Abbildung 19: Herausforderungen für die ZukunftHohe Beurteilungsmittelwerte sowie geringe Abstände zwischen den Herausforderungenweisen darauf hin, dass der künftige Erfolg nicht durch einzelne Lösungsmaßnahmengewährleistet werden kann. 21 Die Abbildung verdeutlicht: Kernherausforderung fürdas Verb<strong>und</strong>gruppenmanagement war <strong>und</strong> ist die Herstellung von Einkaufsmacht gegenüberden Lieferanten zur Erlangung besserer Einkaufskonditionen. Bei sich immer schnellerverändernden Marktgegebenheiten besteht zudem die Notwendigkeit, den Informationsaustauschzwischen Zentrale <strong>und</strong> Mitglied zu beschleunigen, um sich auf die raschwandelnden Rahmenbedingungen schnell <strong>und</strong> flexibel einstellen zu können. Neben derGewinnung neuer Mitglieder taucht aber auch die Verbesserung der Finanzierungsbedingungender Mitglieder bereits als eine der wichtigsten Herausforderungen für die Zukunftauf (Mittelwert 5,66). Damit lässt sich die in den Expertengesprächen gewonnene20 Das quasi-metrische Skalenniveau erlaubt den Einsatz multivariater Analysemethoden.21 Eine explorativ angelegte Faktorenanalyse mit dem Ziel, die Vielzahl der Herausforderungen auf wenigewichtige Kern-Herausforderungen zu verdichten, führte zu keinen konsistenten Ergebnissen.31


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -MitgliederErkenntnis, dass die Verbesserung der Finanzierungsbedingungen der Mitglieder eine derKernherausforderungen für die Zukunft der Verb<strong>und</strong>gruppen darstellt, empirisch bestätigen.Weiterhin auffallend ist, dass Maßnahmen zur Stabilisierung gefährdeter Mitglieder,wie z. B. der im genossenschaftlichen Finanzverb<strong>und</strong> bestehende Sicherungsfonds, nichtverstärkt ergriffen werden sollen (Mittelwert 4,34). Die Existenz dieser Sicherungseinrichtungim Finanzverb<strong>und</strong> führt dazu, dass im kreditgenossenschaftlichen Bereich praktischkeine Insolvenzfälle verzeichnet werden, da Zuschüsse aus dem genossenschaftlichen Garantiefondsdrohende Zusammenbrüche verhindern. 22 In schwierigen gesamtwirtschaftlichenZeiten, in denen der Fonds stark in Anspruch genommen wird <strong>und</strong> die Beiträge dereinzelnen Mitglieder erhöht werden, kann dies aber auch zu einer Beeinträchtigung derWettbewerbsfähigkeit erfolgreicher Unternehmen führen. 23 Auch unter den Verb<strong>und</strong>gruppenbestehen vereinzelt ähnliche kollektive Sicherungseinrichtungen, die jedoch offensichtlichnicht weiter forciert werden sollen. Verb<strong>und</strong>gruppen-Mitglieder werden ihr Existenzrisikoalso auch in Zukunft selbst tragen. Wie später gezeigt wird, tragen die Leistungender Verb<strong>und</strong>gruppe aber dazu bei, dass die Risiken der Mitglieder reduziert werden.Zusammenfassend kann man aus der Beantwortung der Frage nach den Herausforderungenfür die Zukunft schließen, dass das Verb<strong>und</strong>gruppenmanagement erkannt hat, dases im eigenen Interesse verstärkt dazu beitragen muss, die Finanzierungsbedingungen derMitglieder zu verbessern. Diesen Einschätzungen auf Zentralebene werden nachfolgendauf Mitgliederebene die Motive für die Mitgliedschaft <strong>und</strong> der zukünftige Bedarf an Leistungsangebotender Kooperationszentrale gegenübergestellt.4.2.1.3 Motive für die Mitgliedschaft <strong>und</strong> zukünftiger BedarfUm einen Überblick darüber zu gewinnen, ob die Verb<strong>und</strong>gruppenmitglieder sich ausihrer Mitgliedschaft auch Finanzierungsvorteile erhoffen, wurden auf Mitgliederebene dieMotive für die Mitgliedschaft in der Verb<strong>und</strong>gruppe abgefragt. Die Beantwortung derFrage (vgl. Abbildung 20) zeigt, dass für die Mitglieder immer noch beschaffungsseitigeVorteile das maßgebliche Motiv zur Kooperation darstellen.Diese werden durch die Verb<strong>und</strong>gruppe in Form von besseren Einkaufspreisen <strong>und</strong> derTeilnahme an der Zentralregulierung gewährt (Mittelwerte 6,08 <strong>und</strong> 5,95). Zentralregulierungbedeutet, dass sämtliche Forderungen, welche die Mitglieder aus Kaufverträgenschulden, von einer zentralen Stelle aus bearbeitet <strong>und</strong> zum Zeitpunkt der Skontofälligkeitin einer Summe an den jeweiligen Lieferanten bezahlt werden. 24 Durch diese ständigeInanspruchnahme des Skontos resultiert aus der zentralen Rechnungsabwicklung ne-22 Die englische Rating-Agentur Fitch nennt „ein Unterstützungssystem mit hoher Verbindlichkeit“ als Voraussetzung,um den teilnehmenden Unternehmen innerhalb eines Verb<strong>und</strong>es ein Mindestrating gebenzu können. Vgl. O. V. (2004 a), S. 15.23 Vgl. O. V. (2004b), S. 12.24 Einen genauen Überblick über die Zentralregulierung verschaffen Zentes/Swoboda (2001).32


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -MitgliederBessere EinkaufspreiseTeilnahme an ZentralregulierungBeteiligung an gemeinsamenWerbeaktionenInformationsaustausch mitUnternehmerkollegenÜbernahme der Delkredere-HaftungVerbesserung derFinanzierungsbedingungenNutzung von RahmenverträgenKonzentration auf eineBeschaffungsquelleBezug qualitativ hochwertiger WareWeitere Finanzdienstleistungs- <strong>und</strong>Beratungsangebote5,375,295,135,044,734,714,594,416,085,953,00 3,50 4,00 4,50 5,00 5,50 6,00 6,50Abbildung 20: Motive für die Mitgliedschaft in der Verb<strong>und</strong>gruppeben der Vereinfachung des Beschaffungsprozesses ein Finanzierungseffekt für die Mitglieder.Auch wenn die Finanzierungsbedingungen der Mitglieder mittelbar durch die Teilnahmean der Zentralregulierung verbessert werden, stellen die Verbesserung der Finanzierungsbedingungensowie weitere Finanzdienstleistungs- <strong>und</strong> Beratungsangebote <strong>und</strong>Gemeinsame Werbeaktionen <strong>und</strong>BetriebstypenkonzepteBeschaffungsseitige Leistungen4,394,57Innovative FinanzierungsformenWarenwirtschaftssystemZentrales Warengeschäft mit/ohne LogistikSchulung BWL-Know-HowFinanzwirtschaftliche BeratungUnterstützung bei Unternehmensplanung(NachfolgeregelungEDV-Schulungen3,343,254,124,044,023,893,812,00 2,50 3,00 3,50 4,00 4,50 5,00 5,00Abbildung 21: Zukünftiger Bedarf der Mitglieder33


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -Mitgliederwarenunabhängige Dienstleistungen für die Mitglieder nicht das Kernmotiv für den Eintrittin die Verb<strong>und</strong>gruppe dar. 25Neben den aktuellen Motiven für den Eintritt in die Verb<strong>und</strong>gruppe wurde der zukünftigeBedarf der Mitglieder an Leistungsangeboten der Zentrale abgefragt. Auch dabeisteht der Bedarf nach innovativen Finanzdienstleistungen <strong>und</strong> finanzwirtschaftlicher Beratungnicht im Vordergr<strong>und</strong> (vgl. Abbildung 21).Die Beantwortung der Fragen nach den Motiven zur Mitgliedschaft <strong>und</strong> dem zukünftigenBedarf an Leistungsangeboten der Zentralen macht deutlich, dass die Mitglieder dieRolle der Verb<strong>und</strong>gruppe aktuell <strong>und</strong> zukünftig hauptsächlich als Institution im Zusammenhangmit dem Beschaffungs- <strong>und</strong> Absatzbereich sehen. Dass sich die Mitgliedschaftin der Verb<strong>und</strong>gruppe positiv auf die Finanzierungsbedingungen auswirken könnte, istden Mitgliedern noch nicht in gleichem Maße bewusst. Dementsprechend hat die stärkerekonzeptionelle, d. h. warenunabhängige <strong>und</strong> auch finanzwirtschaftliche Einbettung indie Verb<strong>und</strong>gruppe (noch) nicht die maßgebliche Bedeutung für die Mitglieder. Der imRahmen der quantitativen Studie ermittelte Zusammenhang zwischen der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong><strong>und</strong> dem Insolvenzrisiko der Unternehmen sollte von den Zentralmanagerndazu verwendet werden, den Mitgliedern bewusst zu machen, dass die <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong>neben beschaffungs- <strong>und</strong> absatzseitigen Vorteilen zukünftig auchder Verbesserung der Finanzierungsbedingungen dient.4.2.1.4 Die Zentrale als Finanzdienstleister für ihre MitgliederIn den bisherigen Analysen wurde herausgearbeitet, dass die Verbesserung der Finanzierungsbedingungender Mitglieder eine der zentralen Herausforderungen für die Zukunftder Verb<strong>und</strong>gruppen darstellt. Auf Mitgliederebene wird die <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong>jedoch noch nicht in Zusammenhang mit verbesserten Finanzierungsbedingungengebracht. Im Folgenden soll untersucht werden, welche Aktivitäten die Zentralen ihrenMitgliedern im Finanzbereich anbieten. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> wurden die Verb<strong>und</strong>gruppenmanagergefragt, welche Finanzierungsangebote <strong>und</strong> finanzwirtschaftlicheDienstleistungen ihren Mitgliedern offeriert <strong>und</strong> wie stark diese jeweils in Anspruch genommenwerden.Abbildung 22 gibt einen Überblick über die angebotenen Finanzdienstleistungen derteilnehmenden Verb<strong>und</strong>gruppen. Einige der Verb<strong>und</strong>gruppen bieten diese Finanzdienstleistungenüber eine verb<strong>und</strong>interne Bank bzw. einen verb<strong>und</strong>internen Finanzdienstleisteran. Die am häufigsten angebotene Finanzdienstleistung ist die Zentralregulierung, die(verb<strong>und</strong>intern oder über einen externen Finanzdienstleister) von 75,2 % der teilnehmendenVerb<strong>und</strong>gruppen durchgeführt wird. Häufig wird mit der Zentralregulierung die Delkrederehaftungdurch die zentralregulierende Institution übernommen. Damit übernimmt25 Diese Analyse wurde auch in Abhängigkeit der Branchenzugehörigkeit der Mitglieder durchgeführt, wobeisich keine bemerkenswerten Unterschiede ergaben.34


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -MitgliederZentralregulierungDelkredereübernahmeFinanzwirtschaftliche BeratungVorbereitung auf das RatingUnterstützung der Mitglieder beiBankgesprächenWarenfinanzierung52,0%75,2%70,0%70,0%66,7%65,0%LeasingInvestitionsfinanzierungAbsatzfinanzierungAusfallbürgschaftenExpansionsvergütungSonstiges34,2%28,2%19,7%10,3%8,5%12,7%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%Abbildung 22: Angebotene Finanzdienstleistungen für Mitgliederdie Zentrale (oder der externe Partner) gegenüber dem Lieferanten für die Erfüllung derKaufpreisforderung durch die Mitglieder die selbstschuldnerische Bürgschaft. 26Über das „ZR + D-Geschäft“ hinaus bieten viele Zentralen ihren Mitgliedern das Angeboteiner Beratung in finanzwirtschaftlichen Dingen zur Vorbereitung auf Bankgespräche<strong>und</strong>/oder als Unterstützung für ein anstehendes Rating. Für diese Dienstleistung hatsich im Zuge der Entwicklung von Basel II in jüngster Zeit das Berufsfeld „Rating Advisory“herausgebildet. „Rating Advisory“ umfasst die Vorbereitung auf das Rating, die Begleitungdes Rating-Prozesses <strong>und</strong> die Unterstützung bei der Erarbeitung <strong>und</strong> Umsetzung vonMaßnahmenplänen zur Verbesserung des Ratings. 27 Da das Rating Advisory aus Gründender Objektivität nicht vom späteren Ratinganalysten vorgenommen werden kann, musses von einem Dritten durchgeführt werden. In diesem Dienstleistungsfeld konkurrierenzur Zeit Unternehmensberater, Steuerberater <strong>und</strong> Wirtschaftsprüfer. Aufgr<strong>und</strong> der Nähe<strong>und</strong> der sich daraus ergebenden Kenntnis ihrer Mitglieder erscheint diese Tätigkeit jedochauch für Verb<strong>und</strong>gruppen prädestiniert. Für diese Tätigkeit bietet sich ein auf Zentralebeneengagierter Ratingberater an, der die Unternehmen der Verb<strong>und</strong>gruppe <strong>und</strong> ihreStärken-Schwächen-Profile genauestens kennt <strong>und</strong> somit im Sinne der Verb<strong>und</strong>gruppe <strong>und</strong>ihrer Mitglieder zu einer Verbesserung des Ratings der Mitglieder beitragen kann. Wenn26 Vgl. Krollzig (1997), S. 16. Das „ZR+D“-Geschäft wird in vielen Varianten betrieben. Vgl. hierzu ausführlichZentes/Swoboda (2001).27 Vgl. u. a. Schwab/Schüller (2003), S. 37 ff.35


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -Mitgliederalso die Verbesserung der Finanzierungsbedingungen von den Zentralen ernsthaft angestrebtwird, sollte der Ausbau der bisherigen Beratungsleistungen zu einem ganzheitlichenRating Advisory für die Mitglieder ernsthaft geprüft werden.Neben den Beratungstätigkeiten bieten viele Verb<strong>und</strong>gruppen ihren Mitgliedern auchFinanzdienstleistungen an, die mit einer Kreditgewährung verb<strong>und</strong>en sind. Auch diese„innovativen Finanzierungsformen“ für die Mitglieder werden zukünftig an Bedeutunggewinnen. 28 Dabei ist zu berücksichtigen, dass Verb<strong>und</strong>gruppen mit diesen Formen derKreditgewährung an ihre Mitglieder als Kreditinstitute i. S. des Kreditwesengesetzes gelten<strong>und</strong> einer Freistellungserklärung des B<strong>und</strong>esaufsichtsamtes für Kreditwesen nach § 2Abs. 4 Kreditwesengesetz bedürfen. 29 Alternativ lassen sich die Finanzdienstleistungenauch über einen externen Finanzdienstleister abwickeln. 30 Die institutionelle Ausgestaltungdes Finanzdienstleistungsprozesses muss somit unter Berücksichtigung strategischerKosten-Nutzen-Überlegungen, deren ausführliche Erläuterungen in diesem Projektberichtnicht stattfinden sollen, entschieden werden. Dem Finanzdienstleistungsangebot wird inAbbildung 23 die Inanspruchnahme gegenübergestellt. Diese sollte wieder anhand einerSiebener-Skala von „7 = Immer“ bis „1 = Gar nicht“ bewertet werden.ZentralregulierungDelkredereübernahme6,436,35Finanzwirtschaftliche BeratungVorbereitung auf das RatingUnterstützung der Mitglieder beiBankgesprächenWarenfinanzierung4,184,144,034,33Leasing3,53Investitionsfinanzierung4,21Absatzfinanzierung3,43Ausfallbürgschaften4,17Expansionsvergütung5,403,00 3,50 4,00 4,50 5,00 5,50 6,00 6,50 7,00Abbildung 23: Inanspruchnahme der FinanzdienstleistungenEs wird deutlich, dass von den Dienstleistungen Zentralregulierung <strong>und</strong> Delkredere mitAbstand am häufigsten in Anspruch genommen werden. Die beratende Unterstützung28 72 % der Verb<strong>und</strong>gruppenmanager stimmen der Aussage zu, dass die Bedeutung von innovativen Finanzdienstleistungenfür die Mitglieder zukünftig zunehmen wird. Vgl. Anhang A 2.29 Vgl. Tietz (1993), S. 855.30 Vgl. Zentes/Swoboda (2001), S. 73-108.36


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -Mitgliederin finanzwirtschaftlicher Hinsicht wird dagegen nur durchschnittlich in Anspruch genommen.Von den weiteren Finanzdienstleistungen wird die Expansionsvergütung, die vonnur 8,5 % der Zentralen angeboten wird, besonders häufig nachgefragt. Dies sollte Verb<strong>und</strong>gruppen,die mit dem Gedanken spielen, ihre Mitglieder bei der Expansion mit solcheiner Dienstleistung zu unterstützen, in ihrem Vorhaben bestärken.4.2.1.5 Die Rolle der Verb<strong>und</strong>gruppe in BankgesprächenDie quantitative Analyse hat untermauert, dass die <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> einenpositiven Einfluss auf die <strong>Risiko</strong>lage der Mitglieder hat, der sich in der Konsequenzauch in verbesserten Finanzierungsbedingungen niederschlagen sollte. Für die Mitgliederist es demzufolge von Bedeutung, diesen positiven Einfluss der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong>in Kreditverhandlungen <strong>und</strong> Bankgesprächen herauszuheben. Es ist daher von Interesse,welche Rolle die Mitgliedschaft in der Verb<strong>und</strong>gruppe in Kreditverhandlungender Mitglieder mit ihren Kreditgebern spielt. Abbildung 24 zeigt sowohl die Antwortender Zentral-Manager als auch die Antworten der Mitglieder auf diese Frage.„Die <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> spielt zur Zeit bei Kreditverhandlungeneine bedeutende Rolle “ (Zentralfrage 4.7/Mitglieder-Frage 2h)2520151022,920,213,315,813,210,821,119,213,315,8ZentraleMitglied11,77,98,76,150Trifftüberhauptnicht zu[Angaben in %]Trifft voll<strong>und</strong> ganzzuAbbildung 24: Die Rolle der Verb<strong>und</strong>gruppen bei KreditverhandlungenDie Mitgliedschaft in der Verb<strong>und</strong>gruppe spielt eine unterschiedlich große Rolle beiKreditverhandlungen des Mitgliedes, wobei sich die relativen Häufigkeiten der Zentral<strong>und</strong>Mitglieder-Antworten in erstaunlichem Maße ähneln. Um die Antworten auf dieseFrage besser interpretieren zu können, wurde die Auswertung in Abhängigkeit vom Beitragder Zentrale zur Gewinnentwicklung des Mitgliedes vorgenommen. 3131 Vgl. Anhang A 3.37


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -MitgliederRolle der Verb<strong>und</strong>gruppenbei Kreditverhandlungen76543[Durchschnitt]2,512,222,852,381,832 1,821Trifft2 3 4 5 6 Trifft vollüberhaupt<strong>und</strong> ganznicht zu Maßgeblicher Beitrag zur GewinnentwicklungzuAbbildung 25: Die Rolle der Verb<strong>und</strong>gruppe bei Kreditverhandlungen des Mitgliedesin Abhängigkeit vom Beitrag der Verb<strong>und</strong>gruppe zur GewinnentwicklungAuch in dieser Frage decken sich die Einschätzungen der Zentral-Manager <strong>und</strong> der Mitglieder,wodurch die Stabilität der Ergebnisse bestätigt wird. Die Rolle der Verb<strong>und</strong>gruppen-Mitgliedschaftnimmt mit zunehmendem Beitrag der Verb<strong>und</strong>gruppe zur Gewinnentwicklungdes Mitgliedes zu. Man erkennt aber, dass selbst bei einem hohen Beitrag derVerb<strong>und</strong>gruppe zu der Gewinnentwicklung (Wert 6) die Rolle der Gruppe in Kreditverhandlungennur durchschnittlich ausgeprägt ist (Mittelwerte 4,19 bzw. 4,27). Dies kannals Anzeichen dafür gewertet werden, dass die Bedeutung der Verb<strong>und</strong>gruppe für dasMitglied nach außen <strong>und</strong> insbesondere den Kapitalgebern gegenüber noch nicht ausreichendkommuniziert wird.4.2.1.6 Maßnahmen zur Stärkung der eigenen FinanzkraftFür das Rating der Mitglieder ist neben den Aktivitäten, welche die Zentralen zur Stärkungder Finanzierungsbedingungen der Mitglieder unternehmen, auch die eigene Finanzkraftder Verb<strong>und</strong>gruppe von Bedeutung. In den Expertengesprächen kam immerwieder zum Ausdruck, dass die Mitgliedsunternehmen ohne ein gutes Rating der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralekaum zu einem besseren Rating gelangen. Gerade wegen dieses Zusammenhangsbesteht für die Verb<strong>und</strong>gruppen die strategische Notwendigkeit, auf eine bessereKapitalstruktur <strong>und</strong> Finanzkraft hinzuarbeiten. Hinzu kommt, dass die schwierige Eigenkapitalsituationmittelständischer Unternehmen in Deutschland auch auf viele Verb<strong>und</strong>gruppenzutrifft <strong>und</strong> durch überhöhte Ausschüttungen an die Mitglieder häufig nochverschärft wird. 322,643,31Zentralen3,593,134,19 4,27Mitglieder4,86 4,9332 Vgl. Olesch/Ewig (2003), S. 132 ff.38


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -MitgliederUm einen Überblick über die finanzpolitischen Aktivitäten der Verb<strong>und</strong>gruppen zu gewinnen,wurden die Verb<strong>und</strong>gruppen-Manager gefragt, welche Aktivitäten sie zur Stärkungder eigenen Finanzkraft planen. Abbildung 26 zeigt die relativen Häufigkeiten derAntworten.Immerhin 70,8 % der Befragten erkennen hinsichtlich der Finanzpolitik Handlungsbedarf<strong>und</strong> planen zusätzliche Aktivitäten zur Deckung des Finanzbedarfes. Dominierend50%43,4%40%30%32,7%29,2%20%18,6%19,5%10%0%4,4%7,1%Führung von Betriebenin EigenregieKostenverrechnung derDienstleistungenHöhere Beteiligung derMitgliedsunternehmenRechtsformumwandlungVerstärkteThesaurierungInnovativeFinanzierungsformenKeine zusätzlichenAktivitätenAbbildung 26: Maßnahmen zur Stärkung der eigenen Finanzkraftist dabei mit 43,4 % die Maßnahme, die zentralen Dienstleistungen nicht mehr zum Nulltarif,sondern gegen Kostenverrechnung entsprechend der Inanspruchnahme durchzuführen.Aufgr<strong>und</strong> damit einhergehender steigender Transparenz <strong>und</strong> Vergleichbarkeit derLeistungen führt die Kostenverrechnung häufig nebenbei zu einer Verbesserung der Leistungsqualität.33 32,7 % wollen die erwirtschafteten Gewinne nicht mehr, wie bis noch vorkurzem üblich, vollständig an die Mitglieder „zurückgeben“, sondern einen Teil zur Deckungdes höheren Finanzbedarfes einbehalten. Bei diesem Vorgehen begeben sich einigeVerb<strong>und</strong>gruppen auf einen Drahtseilakt, da viele Mitglieder ohne die Bonusrückvergütungnicht mehr überlebensfähig sind. Weiterhin ist zu bemerken, dass mit 19,5 % einbeträchtlicher Anteil der Zentralen an innovativen Finanzierungsformen wie z. B. AssetBacked Securities arbeitet. Nur 29,2 % der Zentralen beabsichtigen keine zusätzlichen Aktivitätenzu unternehmen. Insgesamt lässt sich aus diesen Antworten entnehmen, dass die33 Vgl. Olesch/Ewig (2003), S. 135.39


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -MitgliederVerb<strong>und</strong>gruppenmanager die Problematik der eigenen Finanzierungsbedingungen erkannthaben <strong>und</strong> in vielfältiger Hinsicht aktiv geworden sind.4.2.1.7 ZwischenfazitAus den Analysen zu den Finanzierungsbedingungen der Mitglieder <strong>und</strong> der Rolle derVerb<strong>und</strong>gruppen als Finanzdienstleister für die Mitglieder lässt sich zusammenfassendschließen, dass die Notwendigkeit, die Mitglieder im finanzwirtschaftlichen Bereich stärkerzu unterstützen <strong>und</strong> zur Verbesserung der Finanzierungsbedingungen beizutragen,von den Verb<strong>und</strong>gruppenmanagern erkannt worden ist. Dabei bietet sich im Bereich Finanzdienstleistungen,die über das bereits lang etablierte „ZR+D“-Geschäft hinausgehen,aufgr<strong>und</strong> der Zurückhaltung der Banken ein neues Tätigkeitsfeld für die Zentralen an.Bei Überlegungen zur strategischen Ausgestaltung dieses Tätigkeitsbereiches ist zunächstzu entscheiden, welche Aktivitäten im Finanzbereich angestrebt werden. Sollen die Mitgliederintensiver in finanzwirtschaftlichen Dingen beraten <strong>und</strong> z. B. der Ausbau der bisherigenBeratungsleistungen zu einem ganzheitlichen „Rating Advisory“ forciert werden,so sind Strategien zu implementieren, die eine hohe Inanspruchnahme des Beratungsangebotessicherstellen. Obwohl die finanzwirtschaftliche Beratung <strong>und</strong> die Vorbereitungauf das Rating bereits von vielen Verb<strong>und</strong>gruppen angeboten wird, lässt sich die Inanspruchnahmeder Angebote bestenfalls als durchschnittlich bezeichnen.Vor dem Hintergr<strong>und</strong> veränderter Finanzierungsbedingungen der Mitglieder muss dasVerb<strong>und</strong>gruppenmanagement in jedem Fall zukünftig eine Strategie entwickeln, um dieHerausforderung „Verbesserung der Finanzierungsbedingungen der Mitglieder“ zu bewältigen.In jedem Falle ist die Bedeutung der Verb<strong>und</strong>gruppe bei Bankgesprächen desMitgliedes zu verstärken. Die Ergebnisse der quantitativen Studie können hierfür als f<strong>und</strong>ierteBasis dienen. Zur Verbesserung des Ratings der Mitglieder ist es ebenso erforderlich,auf Zentralebene Maßnahmen zur Stärkung der eigenen Finanzkraft zu ergreifen.In diesem Bereich sind die Verb<strong>und</strong>gruppen bereits in vielfältiger Hinsicht tätig.4.2.2 <strong>Risiko</strong>relevante Kooperationsstrukturen4.2.2.1 VorbemerkungenIm quantitativen Teil der Studie wurde ermittelt, dass sich die Mitgliedschaft eines Unternehmensin einer Verb<strong>und</strong>gruppe positiv auf sein <strong>Risiko</strong> auswirkt. Nachdem im erstenTeil des auf einer Befragung der Zentralmanager <strong>und</strong> Verb<strong>und</strong>gruppenmitglieder basierendenqualitativen Teils der Studie Facetten der Thematik „Finanzierungsbedingungender Mitglieder <strong>und</strong> die Rolle der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentrale“ analysiert wurden, geht esim zweiten Teil um das <strong>Risiko</strong> der Verb<strong>und</strong>gruppenmitglieder. Mit Hilfe der Einschätzungender Befragten soll dokumentiert werden, inwieweit die Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliederdurch ihre Verb<strong>und</strong>gruppe in risikorelevanten Betriebsprozessen unterstützt werden. Dabeisollen die Kooperationsbedingungen identifiziert werden, die zu einer Reduktion des40


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -Mitglieder<strong>Risiko</strong>s des Mitgliedunternehmens führen. Zum besseren Verständnis des Zusammenhangs„Unterstützung des Mitgliedes durch die Verb<strong>und</strong>gruppe f Veränderung der <strong>Risiko</strong>lagef Auswirkung auf das Rating“ ist es unerlässlich, sich zunächst genauer mit den BegriffenRating, <strong>Risiko</strong> <strong>und</strong> der <strong>Risiko</strong>analyse auseinander zu setzen.Das Rating reflektiert die Bonität <strong>und</strong> damit die Kreditwürdigkeit eines Unternehmens.34 Das Unternehmen wird hinsichtlich seiner Fähigkeit bewertet, seinen Zahlungsverpflichtungenzukünftig nachkommen zu können. Zu unterscheiden ist das Rating vonder traditionellen Kreditwürdigkeitsprüfung, die sich im Wesentlichen auf den handelsrechtlichenJahresabschluss, d. h. auf die Bilanz <strong>und</strong> GuV-Rechnung stützt. Im Rahmen derBilanzanalyse wird anhand von Bilanzkennzahlen die wirtschaftliche Lage (Vermögens-,Finanz- <strong>und</strong> Ertragslage) eines Unternehmens verdeutlicht. 35 Im Unterschied zu einer reinenBilanzanalyse ist ein Rating jedoch zukunftsorientiert <strong>und</strong> ermittelt die Wahrscheinlichkeitzukünftiger Zahlungsausfälle. Diese ist rein auf der Basis der vergangenheitsorientiertenBilanzanalyse nicht ausreichend präzise zu ermitteln. Häufig lassen sich Unternehmenskrisenerst kurze Zeit vor ihrem Auftreten aus kritischen Bilanzkennzahlen (z. B. Verschuldungsgrad,Liquiditätsgrad) ablesen. Die Ursachen der Unternehmenskrisen <strong>und</strong> damiteinhergehenden Liquiditätsprobleme liegen dementsprechend vorgelagert in unternehmens-spezifischenMängeln begründet, die in allen betrieblichen Prozessen auftretenkönnen. Um also die Wahrscheinlichkeit zukünftiger Zahlungsausfälle möglichst treffsicherprognostizieren zu können, müssen neben den quantitativen Größen auch alle betrieblichenProzesse, aus denen sich Risiken für das Unternehmen ergeben können, analysiertwerden. Die <strong>Risiko</strong>lage eines Unternehmens soll in ihrer Gesamtheit erfasst <strong>und</strong> bewertetwerden. Somit erfordert jedes f<strong>und</strong>ierte Rating eine <strong>Risiko</strong>analyse des zu bewertendenUnternehmens.Der Begriff <strong>Risiko</strong> soll hier im Sinne von Verlustgefahr verstanden werden. 36 Risiken könnenin allen Unternehmensbereichen <strong>und</strong> im Unternehmensumfeld (Branche, Gesetzgebungetc.) auftreten. Letztlich müssen in einer <strong>Risiko</strong>analyse alle für das <strong>Risiko</strong>profil des Unternehmensrelevanten Faktoren berücksichtigt <strong>und</strong> hinreichend gewürdigt werden. Dahermüssen neben quantitativen Größen auch qualitative Bewertungen von Sachverhalten wiez.B. der Qualität des Managements oder der Organisationsstruktur vorgenommen werden.In der Ratingpraxis kommen umfangreiche standardisierte Checklisten zum Einsatz, die den34 Im Zuge der Diskussion um Basel II ist die Zahl der zum Thema Rating erschienenen Literatur explosionsartigangestiegen. Als Standardwerk gilt weiterhin Büschgen/Everling (1996), einen f<strong>und</strong>ierten Überblicküber den Ratingprozess geben auch Gleißner/Füser (2002).35 Vgl. z. B. Baetge (1998).36 Der Begriff „<strong>Risiko</strong>“ wird in der Literatur unterschiedlich definiert. In einer weiten Fassung kann unter <strong>Risiko</strong>,bezogen auf ein Unternehmen, sowohl die Chance von Gewinnen als auch die Gefahr von Verlustenverstanden werden. In der hier zugr<strong>und</strong>e gelegten Fassung wird nur der negative Fall als <strong>Risiko</strong> bezeichnet<strong>und</strong> unter <strong>Risiko</strong> allein die Gefahr von Verlusten verstanden. Einen engeren <strong>Risiko</strong>begriff vertretendie Autoren, die <strong>Risiko</strong> als messbare Ungewissheit definieren. Diese engere Abgrenzung des <strong>Risiko</strong>sist hier wenig geeignet, da im Zusammenhang mit unternehmerischen Entscheidungen kaum objektiveWahrscheinlichkeiten angegeben werden können <strong>und</strong> damit kaum Risiken verbleiben würden. Vgl. u. a.Knight (1964), S. 20, sowie für einen umfassenden Literaturüberblick über die unterschiedlichen <strong>Risiko</strong>-Definitionen Rogler (2002), S. 5 ff.41


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -MitgliederAnalysten bei der Arbeit unterstützen. 37 Dennoch ist die Beurteilung der qualitativen Größendamit auch abhängig von den subjektiven Beurteilungen des Ratinganalysten.Im Rahmen dieser Studie soll eine Bestandsaufnahme über die Unterstützung der Mitgliedsunternehmendurch ihre Verb<strong>und</strong>gruppenzentrale in den wesentlichen <strong>Risiko</strong>bereichenvorgenommen werden. Dabei werden die externen Risiken vernachlässigt, da diesevon den Unternehmen <strong>und</strong> von der Verb<strong>und</strong>gruppe weitestgehend unbeeinflussbar sind.Als wesentliche <strong>Risiko</strong>felder innerhalb eines Unternehmens lassen sich Beschaffungs- <strong>und</strong>Absatzmarktrisiken sowie Management- <strong>und</strong> Steuerungsrisiken identifizieren. Die unterschiedlichenRisiken sollen im Folgenden kurz dargestellt <strong>und</strong> erläutert werden. 38 Risiken im Beschaffungsbereich (alle Verlustgefahren, die bei der Bereitstellung vonGütern <strong>und</strong> Produktionsfaktoren auftreten): Preisrisiken: Stark schwankende Einkaufspreise. Bedarfsdeckungsrisiko (Ausfallrisiko): Die benötigte Ware kann nicht geliefert werden. Qualitätsrisiko: Die gelieferte Ware hat nicht die vereinbarte Qualität. Lieferzeitrisiko: Bei der Warenlieferung kommt es zu Verzögerungen. Entscheidungsrisiken: Falsche Entscheidungen innerhalb des Unternehmens im Zusammenhangmit der Beschaffung. Risiken im Absatzbereich (Summe der Verlustgefahren, die bei der Veräußerung derProdukte auftreten): Erfüllungsrisiko: Produkte, die nachgefragt werden, können nicht angeboten werden,so dass die Gesamtnachfrage nicht gedeckt werden kann. Verkaufsrisiko: Produkte werden nicht abgesetzt. Ausfallrisiko (Zahlungsrisiko): K<strong>und</strong>e zahlt nicht oder zu spät. Entscheidungsrisiken: Falsche Entscheidungen im Unternehmen im Zusammenhangmit dem Absatz.Risiken aus der Organisation <strong>und</strong> Führung (Management): Risiken aus unangemessener Organisation <strong>und</strong> Betriebsstruktur des Unternehmens. Risiken durch unternehmerische Fehlentscheidungen (falsches Einschätzen derStärken <strong>und</strong> Schwächen). Risiken durch mangelnde Unternehmensnachfolge. Risiken im Zusammenhang mit der IT.37 Vgl. z.B. B<strong>und</strong>esverband der Deutschen Volksbanken <strong>und</strong> Raiffeisenbanken e.V. (2002), S. 53-55.38 Die theoretische Darstellung soll hier bewusst knapp gehalten werden. Für eine ausführliche Diskussionder Beschaffungs- <strong>und</strong> Absatzrisiken vgl. u. a. Rogler (2002).42


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -MitgliederRisiken aus dem Rechnungswesen <strong>und</strong> der Steuerung des Unternehmens: Risiken aus der Rechnungsstellung <strong>und</strong> dem Mahnwesen Risiken wegen nicht vorhandener Informationen über das Unternehmen (Jahresabschluss). Risiken wegen nicht vorhandener Informationen innerhalb des Unternehmens (unterjährigesBerichtswesen, Liquiditäts- <strong>und</strong> Finanzplanung). Risiken wegen mangelnder Steuerungs- <strong>und</strong> Früherkennungssysteme.In Kenntnis dieser <strong>Risiko</strong>felder müssen die Unternehmen Maßnahmen zur Bewältigungoder Reduzierung der sie betreffenden Risiken ergreifen. Den einzelnen Risiken lassensich <strong>Risiko</strong>bewältigungsmaßnahmen zuordnen, die in der folgenden Tabelle gegenübergestelltwerden.<strong>Risiko</strong>feld <strong>Risiko</strong>faktoren AbhilfemaßnahmeBeschaffungAbsatzManagementRechungswesen<strong>und</strong> Controlling• Preisrisiken• Bedarfdeckungs- <strong>und</strong>Lieferrisiken• Qualitätsrisiken• Entscheidungsrisiken• Erfüllungsrisiken• Verkaufsrisiken• Ausfallrisiken• Entscheidungsrisiken• Risiken aus Struktur <strong>und</strong>Betriebsorganisation• Risiken durch falschesEinschätzen der Stärken/Schwächen• MangelndeUnternehmensnachfolge• IT-Risiken• Rechungsstellung <strong>und</strong>Mahnwesen• Mangelhaftes externesBerichtswesen• Mangelhaftes internesBerichtswesen• Mangelndes <strong>Risiko</strong>management• Einkaufskooperation zurErhöhung der Einkaufsmacht• Zentrales Qualitätsmanagement• Regelmäßige Informationen• Zentrale Werbeaktionen• ÜberzeugendeBetriebstypenkonzepte• Eigenmarkenprogramme• Factoring• Markt- <strong>und</strong> Wettbewerbsanalysen• InanspruchnahmeBetriebsberatung• Teilnahme Betriebsvergleich• Regelung derUnternehmensnachfolge• IT-Schulungen• Buchführung mit zeitnaherRechungsstellung <strong>und</strong> geordnetemMahnwesen• Zeitnahe Erstellung Bilanz<strong>und</strong> GuV• Unterjähriges Berichtswesen,Liquiditäts- <strong>und</strong> Finanzplanung• Betriebswirtschaftliches Steuerungs-<strong>und</strong> ÜberwachungssystemTabelle 4: Maßnahmen zur <strong>Risiko</strong>bewältigung43


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -MitgliederBietet eine Verb<strong>und</strong>gruppe dem Mitglied eine der in Tabelle 4 dargestellten Maßnahmenan, so besteht potentiell die Möglichkeit, dass das <strong>Risiko</strong> des Mitgliedes durch dieMitgliedschaft in einer Verb<strong>und</strong>gruppe reduziert wird. Beispielhaft lässt sich dies anhandder beschaffungsseitigen Tätigkeit der Verb<strong>und</strong>gruppenzentrale verdeutlichen: Durch zentralgeführte Verhandlungen mit den Lieferanten wird die Einkaufsmacht der Unternehmenerhöht. Mit steigender Einkaufsmacht erhöht sich die Wahrscheinlichkeit dauerhaftniedriger <strong>und</strong> stabiler Einkaufspreise für das Mitgliedsunternehmen. Darüber hinaus werdensich mit dem höheren Einkaufsvolumen die Lieferbedingungen verbessern, so dassinsgesamt das Beschaffungsrisiko des einzelnen Unternehmens durch die Mitgliedschaftin der Verb<strong>und</strong>gruppe reduziert wird. Ähnliche Zusammenhänge lassen sich bezüglich deranderen genannten Risiken erstellen, die durch Unterstützung der Verb<strong>und</strong>gruppe gemindertwerden. Im Folgenden sollen diese Zusammenhänge aufgegriffen <strong>und</strong> im Kontextder <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> empirisch untersucht werden. 394.2.2.2 Reduktion des Insolvenzrisikos durch <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong>Zunächst wurden die Zentralmanager mit der Aussage konfrontiert, dass Sie in der Lagesind, mit den Leistungen der Verb<strong>und</strong>gruppe das Insolvenzrisiko der Mitglieder zu reduzieren.Die Mitgliedsunternehmen wurden um ihre Meinung zu der Aussage befragt, dassihr Insolvenzrisiko durch die Mitgliedschaft in der Verb<strong>und</strong>gruppe reduziert wird. Abbildung27 zeigt die Zustimmung zu diesen Aussagen auf einer 7er Skala.Die Abbildung zeigt, dass der Einfluss der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> auf das <strong>Risiko</strong>der Unternehmen durchaus unterschiedlich beurteilt wird. Immerhin stimmen ca. 58 %der Mitglieder <strong>und</strong> 38 % der Zentralen dieser Aussage nicht explizit zu (Werte 1 – 4). DieAntworten zu dieser Frage legen die Vermutung nahe, dass der Einfluss der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong>auf das <strong>Risiko</strong> des Mitgliedsunternehmens abhängig von der spezifischenKooperationsbeziehung zwischen Zentrale <strong>und</strong> Mitglied <strong>und</strong> den dahinter stehendenKooperationsstrukturen ist. Diese risikorelevanten Kooperationsstrukturen stehen imMittelpunkt der folgenden Untersuchung. Dabei soll herausgef<strong>und</strong>en werden, durch welcheKooperationsmerkmale sich die Zentralen <strong>und</strong> Mitglieder auszeichnen, die der Einschätzung,dass das Insolvenzrisiko durch die Verb<strong>und</strong>mitgliedschaft reduziert wird, zustimmen.39 Bei dieser Analyse ist zu berücksichtigen, dass im Rating-Prozess Kennzahlen wie der Verschuldungs- oderLiquiditätsgrad eines Unternehmens höher gewichtet werden <strong>und</strong> damit maßgeblich für das Rating-Urteil sind. Diese Kennzahlen wurden im Rahmen dieser Studie nicht untersucht, da sich nach herrschenderMeinung die <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> in den gängigen Rating-Kennzahlen nicht widerspiegelt.Ziel dieser Untersuchung soll auch nicht die Entwicklung eines Rating-Kataloges für Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedersein, sondern lediglich die Dokumentation des Einflusses der Verb<strong>und</strong>gruppe auf das Mitgliedsunternehmenin den verschiedenen <strong>Risiko</strong>bereichen.44


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -Mitglieder„Wir sind in der Lage, mit unseren Leistungen das Insolvenzrisiko derMitglieder zu reduzieren “ / „Unser Insolvenzrisiko wird durch die VGMitgliedschaftreduziert“ (Zentral-Frage 4.e/Mitglieder-Frage 2.g)302018,9ZentralenMitglieder18,016,624,320,916,51010,88,79,413,910,413,1 13,35,20Trifftüberhauptnicht zu[Angaben in %]Trifft voll<strong>und</strong> ganzzuAbbildung 27: Auswirkungen der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> auf das <strong>Risiko</strong> der Mitglieder4.2.2.3 Unterstützung der Mitglieder durch die Verb<strong>und</strong>gruppeVor dem in Kapitel 4.2.2.1 erläuterten Hintergr<strong>und</strong> wurden die Verb<strong>und</strong>gruppen <strong>und</strong>ihre Mitglieder gefragt, in welchen <strong>Risiko</strong>bereichen die Zentralen ihren Mitgliedern Unterstützunganbieten. 40Wie die Abbildungen 28 <strong>und</strong> 29 zeigen, bieten die Verb<strong>und</strong>gruppenzentralen ihren MitgliedernUnterstützung in fast allen Funktionsbereichen an. Dabei dominieren insbesondereLeistungen, welche die Beschaffungsrisiken der Mitglieder mindern. So unterstützenz. B. 92,3 % der Zentralen ihre Mitglieder dadurch, dass sie durch zentral geführteVerhandlungen mit Lieferanten den Mitgliedern dauerhaft niedrige <strong>und</strong> stabile Einkaufspreisegewährleisten können. Immerhin 83,8 % der Zentralen führen für ihre Mitgliederzentrale Werbeaktionen durch, um so einen höheren Wiedererkennungswert bei den K<strong>und</strong>enzu schaffen <strong>und</strong> das Verkaufsrisiko zu senken. Aber nicht nur im Beschaffungs- <strong>und</strong>Absatzbereich, sondern auch in warenunabhängigen Bereichen wie im Management <strong>und</strong>in der Unternehmenssteuerung werden die Mitglieder durch die Zentralen unterstützt.So bieten immerhin 63,2 % der Zentralen den Mitgliedern ihre Unterstützung bei der für40 Für die vollständigen Fragestellungen zu den einzelnen <strong>Risiko</strong>feldern vgl. die Fragebögen im Anhang B.Zur besseren Vergleichbarkeit mit den Mitgliederbögen wurden bei dieser Frage nur die Fragebögen vonVerb<strong>und</strong>gruppen, deren Mitglieder im Rahmen der Mitgliederbefragung geantwortet haben, analysiert.Die gleichen Auswertungen wurden auch für alle Verb<strong>und</strong>gruppen vorgenommen. Dabei kam es zu nurunwesentlichen Abweichungen, was wiederum die Aussagekraft der Ergebnisse bestätigt.45


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -MitgliederEinkaufspreiseLieferbedingungenQualitätsmanagementBeschaffungsmarktinformationenZentrale WerbeaktionenEigenmarkenprogramme48,7%92,3%87,2%85,5%83,8%74,4%Betriebstypenkonzepte37,6%Forderungsverkauf17,9%Absatzmarktinformationen68,4%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%Abbildung 28: Kooperationsangebote im Bereich Beschaffung <strong>und</strong> Absatz(Antworten der Zentralen)UnternehmensplanungBetriebsberatungBWL-SchulungenIT-SchulungenNachfolgeregelung57,9%68,4%84,2%73,7%63,2%BuchführungBetriebsvergleichBilanzerstellungBerichtswesenLiquiditäts- <strong>und</strong> FinanzplanungSteuerungssystem26,3%26,3%47,4%60,5%57,9%73,7%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%Abbildung 29: Kooperationsangebote im Bereich Management, Rechungswesen<strong>und</strong> Steuerung (Antworten der Zentralen)das Rating sehr bedeutsamen Regelung der Nachfolge an. Inwiefern in der Wahrnehmungder Unterstützung in diesen <strong>Risiko</strong>feldern Unterschiede zwischen Zentralen <strong>und</strong> Mitgliedernbestehen, wird durch die Analyse der Mitgliederantworten zu diesen Fragen deutlich,welche im Folgenden betrachtet werden.46


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -MitgliederEinkaufspreiseLieferbedingungenQualitätsmanagementBeschaffungsmarktinformationenZentrale WerbeaktionenEigenmarkenprogramme67%90%84%91%84%77%Betriebstypenkonzepte57%Forderungsverkauf24%Absatzmarktinformationen66%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%Abbildung 30: Kooperationsangebote im Bereich Beschaffung <strong>und</strong> Absatz(Antworten der Mitglieder)UnternehmensplanungBetriebsberatung49%52%BWL-Schulungen79%IT-Schulungen41%Buchführung17%Betriebsvergleich70%Bilanzerstellung18%BerichtswesenLiquiditäts- <strong>und</strong> FinanzplanungSteuerungssystem25%25%32%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%Abbildung 31: Kooperationsangebote im Bereich Management, Rechungswesen<strong>und</strong> Steuerung (Antworten der Mitglieder)Im Rahmen der Mitgliederbefragung hat eine unterschiedlich große Anzahl von Mitgliedernje Zentrale geantwortet. Damit würden die Kooperations-Zentralen mit ihren Eigenschaftenbei einer mitgliederbezogenen Betrachtung mit unterschiedlichem Gewichtin diese Untersuchung einfließen. Um diese Verzerrung zu vermeiden, wurden die Frage-47


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -Mitgliederbögen von Mitgliedern der gleichen Verb<strong>und</strong>gruppe zusammengefasst, indem die jeweiligenDurchschnitte der angegebenen Werte berechnet wurden. Zusätzlich wurden alleBerechnungen auch auf Mitgliederbasis erstellt, also nicht nach Verb<strong>und</strong>gruppen aggregiert.Die Ergebnisse unterscheiden sich nur unwesentlich <strong>und</strong> bestätigen somit die Stabilitätder Resultate. 41Bei einer Gegenüberstellung der Zentral- <strong>und</strong> Mitgliederantworten fällt auf, dass sichdie Einschätzungen von Zentralen <strong>und</strong> Mitgliedern hinsichtlich der Unterstützung in den<strong>Risiko</strong>feldern Beschaffung, Absatz <strong>und</strong> Management weitestgehend decken. 42 Im BereichControlling <strong>und</strong> Steuerung fällt hingegen auf, dass sich Zentralen <strong>und</strong> Mitglieder hinsichtlichder Meinung über die Unterstützung beträchtlich unterscheiden. So geben jeweils nur25 % der Mitglieder an, dass Sie durch die Zentralen durch ein Liquiditäts- <strong>und</strong> Finanzplanungssystemsowie ein betriebswirtschaftliches Steuerungs- <strong>und</strong> <strong>Risiko</strong>früherkennungssystemunterstützt werden, während die Unterstützung in diesen Bereichen von 60,5 % bzw.57,9 % der Zentralen bejaht wird. Bezieht man noch die in Kapitel 4.2.1.4 veranschaulichtedurchschnittliche Inanspruchnahme der finanzwirtschaftlichen Beratung in die Überlegungenmit ein, so deuten diese Ergebnisse bereits darauf hin, dass im Bereich Management<strong>und</strong> Controlling ein Akzeptanzdefizit besteht, welches sich darin äußert, dass die Mitgliederdie Unterstützung der Zentralen in der Steuerung ihres Unternehmens nicht annehmen.Insgesamt wird aber deutlich, dass die Verb<strong>und</strong>gruppen ihre Mitglieder in vielen Bereichen,die sich auf die <strong>Risiko</strong>lage eines Unternehmens auswirken <strong>und</strong> somit im Rahmeneines Rating-Prozesses abgeprüft werden, unterstützen. Durch die Angebote in den einzelnen<strong>Risiko</strong>feldern besteht somit die Möglichkeit, dass die Risiken des einzelnen Unternehmensdurch die Mitgliedschaft in der Verb<strong>und</strong>gruppe gemindert werden. Dies gilt allerdingsnur unter der Voraussetzung, dass das Mitglied das Kooperationsangebot der Verb<strong>und</strong>gruppenzentraleauch in Anspruch nimmt. Daher wurde auch die Inanspruchnahmeder einzelnen Kooperationsangebote abgefragt.4.2.2.4 Inanspruchnahme der LeistungsangeboteNicht alle Verb<strong>und</strong>gruppen bieten in jedem <strong>Risiko</strong>feld den Mitgliedern ein Kooperationsangebotan. Darüber hinaus unterscheidet sich die Inanspruchnahme der zentralenLeistungsangebote je nach Kooperationsfeld <strong>und</strong> Verb<strong>und</strong>gruppe teilweise deutlich. Ausdiesen Gründen muss die Analyse der Inanspruchnahme der Kooperationsangebote immerin Abhängigkeit der Kooperationsfelder durchgeführt werden. Mit der Vielzahl derKooperationsfelder steigt natürlich auch die Zahl der Einflussfaktoren. Je größer jedoch41 Vgl. Anhang A 6, Anhang A 7.42 Der große Unterschied im Bereich Qualität (67% der Mitglieder <strong>und</strong> 47% der Zentralen beantworten dieseFrage mit ja) beruht auf der Fragestellung: Während die Mitglieder nach der Gewährleistung einer angemessenenWarenqualität durch die Zentrale gefragt wurden, war die Frage an die Zentralen auf einzentral installiertes Qualitätsmanagement ausgerichtet.48


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -Mitgliederdie Zahl der Einflussfaktoren, desto weniger ist gesichert, dass diese alle unabhängig voneinandereinen Beitrag zum <strong>Risiko</strong> des Unternehmens leisten. Daher muss die Vielzahl derKooperationsfelder auf wenige wichtige <strong>und</strong> unabhängige Kernfelder verdichtet werden.Zu diesem Zweck wurde eine Faktorenanalyse durchgeführt. 43 Dabei wurden 5 Einflussfaktoren(Kernfelder) extrahiert, für die sich jeweils Sammelbegriffe identifizieren lassen,die in etwa den in Kapitel 4.2.1.1 dargelegten <strong>Risiko</strong>bereichen entsprechen. 44 So ergibt sichz. B. für die Variablen „Einkaufspreise“, „Lieferbedingungen“ <strong>und</strong> „Beschaffungsmarktinformationen“derselbe Einflussfaktor, für den sich der Sammelbegriff „Beschaffung“ ableitenlässt. 45 Die weiteren Kernbereiche (Faktoren) lassen sich mit „Absatz“, „Management“,„Rechnungswesen“ <strong>und</strong> „Controlling (Steuerung)“ bezeichnen.Die Angaben der befragten Verb<strong>und</strong>gruppenmanager zur Inanspruchnahme der zentralenUnterstützungsangebote wurden dann einer Clusteranalyse unterzogen. 46 So wurdenfür jeden der 5 mittels Faktorenanalyse identifizierten <strong>Risiko</strong>bereiche zwei Cluster ermittelt,deren Verb<strong>und</strong>gruppen sich hinsichtlich der Inanspruchnahme der zentralen Unterstützungsangebotein „Unterstützungsstarke“ <strong>und</strong> „Unterstützungsschwache“ unterscheiden.47 Die folgenden Abbildungen zeigen die Inanspruchnahme der zentralen Unterstützungsangebotefür die Variablen in den einzelnen Unternehmensbereichen <strong>und</strong> dieVerteilung der Cluster.Im Bereich Beschaffung zählen 72 % der Verb<strong>und</strong>gruppen zum Cluster der „Unterstützungsstarken“.Die diesem Cluster zugehörigen Verb<strong>und</strong>gruppen zeichnen sich durch einehohe Inanspruchnahme in den Teilbereichen „Einkaufspreise“, „Lieferbedingungen“ <strong>und</strong>„Beschaffungsmarktinformationen“ aus (Mittelwerte 5,53 bis 6,30). 4843 In der sozialwissenschaftlichen Forschung wird mit der Faktorenanalyse versucht, die Vielzahl möglicherVariablen in einem Erklärungsansatz auf wenige, wichtige Einflussfaktoren zu reduzieren, die dann weiterenAnalysen zugr<strong>und</strong>e gelegt werden können. Zu den Zielen <strong>und</strong> Vorgehensweisen der Faktorenanalysevgl. Backhaus u. a. (2000), S. 252-327.44 Diese fünf Faktoren erklären zusammen 67,4% der Varianz. Dies bedeutet, dass sich 67,4% der Varianzender Variablen durch die gemeinsamen Faktoren erklären lassen. Die Zuordnung der Variablen zu einemgemeinsamen, übergeordneten Einflussfaktor ergibt sich durch die möglichst hohe Korrelation zueinander<strong>und</strong> die möglichst geringe Korrelation zu den anderen Variablen. Eine Maßgröße für den Zusammenhangzwischen der einzelnen Variablen <strong>und</strong> dem übergeordneten Faktor ist die Faktorladung. Für die Faktorenanalysewurde das Verfahren der Hauptkomponentenanalyse gewählt, bei dem es darum geht eineUrsache zu finden, welche für die hohen Ladungen der Variablen auf einen Faktor verantwortlich ist. Vgl.Backhaus u. a. (2000), S. 282 ff.45 Die Variablen „Qualitätsmanagement“ <strong>und</strong> „Factoring“ weisen eine geringe Korrelation mit allen anderenKooperationsangeboten aus (Faktorladung < 0,5), <strong>und</strong> wurden daher bei der Faktorenanalyse ausgeklammert.46 Das Ziel der Clusteranalyse besteht in der Zusammenfassung von möglichst Objekten zu Gruppen, wobeisich die Objekte innerhalb der Gruppe möglichst ähneln <strong>und</strong> zwischen den Gruppen möglichst geringeGemeinsamkeiten bestehen. Zur Clusteranalyse vgl. Backhaus u. a. (2000), S. 328-389.47 Als Maßstab für die Ähnlichkeit oder Distanz zwischen den Objekten („Proximitäts“- bzw. „Distanzmaß“)dient die Euklidische Distanz. Die Zusammenfassung der Objekte („Fusionierung“) zu den jeweiligen Clusternerfolgt nach dem Verfahren von Ward. Vgl. Backhaus u. a. (2000), S. 332 ff.48 In das Cluster der „Unterstützungsschwachen Zentralen“ fallen neben den Zentralen, die in dem jeweiligenTeilbereich nur über eine schwache Inanspruchnahme ihres Leistungsangebotes verfügen, auch dieZentralen, die ihren Mitgliedern in diesem Bereich kein Angebot machen.49


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -MitgliederStarkeInanspruchnahme76UnterstützungsschwacheUnterstützungsstarke54328%Gar keineInanspruchnahme2172%Niedrige <strong>und</strong> stabileEinkaufspreiseGünstigeLieferbedingungenInformationen überTrends aufBeschaffungsmarktVerteilung der ClusterAbbildung 32: Inanspruchnahme der zentralen Unterstützung im Bereich BeschaffungStarkeInanspruchnahme76UnterstützungsschwacheUnterstützungsstarke54329%Gar keineInanspruchnahme2171%Zentral duchgeführteWerbeaktionenEigenmarkenprogrammeBetriebstypenkonzepteAbsatzmarktinformationenVerteilung der ClusterAbbildung 33: Inanspruchnahme der zentralen Unterstützung im Bereich Absatz50


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -MitgliederStarkeInanspruchnahme76UnterstützungsschwacheUnterstützungsstarke543249%51%Gar keineInanspruchnahme1UnternehmensplanungBetriebsberatungBWL-SchulungenIT-SchulungenNachfolgeregelungBetriebsvergleichVerteilung der ClusterAbbildung 34: Inanspruchnahme der zentralen Unterstützungsangeboteim Bereich ManagementBereich RechnungswesenStarke7Inanspruchnahme676Bereich Controlling543UnterstützungsschwacheUnterstützungsstarke543Gar keineInanspruchnahme2121Buchführung84%Bilanz- <strong>und</strong>GuVErstellung16%Verteilung der ClusterUnterjährig ErstellungbetriebswirtschatlicherUnterlagen56%Liquiditäts- <strong>und</strong>Finanzplanung44%Steuerungs- <strong>und</strong>ÜberwachungssystemAbbildung 35: Inanspruchnahme der zentralen Leistungsangebote in denBereichen Rechnungswesen <strong>und</strong> Controlling51


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -MitgliederIn den anderen Bereichen fallen naturgemäß weniger Verb<strong>und</strong>gruppen in das Clusterder „Unterstützungsstarken“. So zählen im Bereich Controlling (Steuerung) nur 44 % derVerb<strong>und</strong>gruppen zu der Gruppe, die ihre Mitglieder stärker unterstützt, wobei auch innerhalbdes Clusters die Höhe der Inanspruchnahme der Kooperationsangebote mit Mittelwertenvon 3,65 bis 4,16 nur durchschnittlich ausfällt.Betrachtet man nun die Antworten auf die Frage nach der Reduktion des Insolvenzrisikos49 in Abhängigkeit von der Clusterzugehörigkeit der Verb<strong>und</strong>gruppen, so ergebensich folgende Mittelwerte der Antworten.„Wir sind in der Lage das Insolvenzrisikounserer Mitglieder zu reduzieren“6,05,55,04,54,03,53,04,84[Durchschnitt]UnterstützungsschwacheUnterstützungsstarke5,095,245,184,714,584,284,34,113,7Beschaffung Absatz Management Rechnungswesen ControllingAbbildung 36: Einfluss der Zentralen auf das Insolvenzrisiko der Mitglieder in Abhängigkeitvon der Unterstützungsstärke (Antworten der Zentralen)Unterstützungsstarke Zentralen in den Bereichen Absatz, Management <strong>und</strong> Controllingschätzen ihren Einfluss auf das Insolvenzrisiko ihrer Mitglieder signifikant (IrrtumswahrscheinlichkeitP < 0,005) höher ein als die Unterstützungsschwachen. Sie stimmen derAussage zur Reduktion des Insolvenzrisikos durch <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> im Mittel(Absatz 5,09, Management 5,24, Controlling 5,18) zu (bei Standardabweichungen von1,539 bis 1,906), während die unterstützungsschwachen Zentralen der Aussage im Mittelnicht zustimmen. Der Mittelwertunterschied im Bereich Beschaffung ist dagegen nicht signifikant(P = 0,127) <strong>und</strong> die Unterstützungsstärke im Bereich der Buchführung <strong>und</strong> Bilanzerstellunghat für das Insolvenzrisiko keine maßgebliche Bedeutung.49 Vgl. Kapitel 4.2.2.2.52


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -MitgliederZur Erhöhung der Aussagekraft der Ergebnisse wurden den Mitgliedern die gleichenFragen gestellt <strong>und</strong> entsprechende Analysen durchgeführt. 50 Die Clusteranalyse ergab hiereine 3er-Cluster-Lösung für die einzelnen <strong>Risiko</strong>bereiche. 51 Abbildung 37 zeigt die Mittelwerteder Mitgliederantworten auf die Frage nach der Reduktion des Insolvenzrisikosdurch die Mitgliedschaft in der Verb<strong>und</strong>gruppe in Abhängigkeit von der Inanspruchnahmeder zentralen Leistungsangebote.„„Unser Insolvenzrisiko wird durch die Mitgliedschaftin der Verb<strong>und</strong>gruppe reduziert“6,05,55,04,54,03,53,02,52,02,984,7[Durchschnitt]3,673,285,04,213,43Schwache InanspruchnahmeStarke InanspruchnahmeDurchschnittliche Inanspruchnahme4,893,793,675,114,45Beschaffung Absatz Management Rechnungswesen<strong>und</strong> ControllingAbbildung 37: Reduktion des Mitglieder-Insolvenzrisikos in Abhängigkeit von derInanspruchnahme der zentralen Leistungsangebote (Antworten der Mitglieder)Die Analyse auf Mitgliederebene bestätigt die Einschätzungen der Verb<strong>und</strong>gruppenmanager<strong>und</strong> damit die Stabilität der Ergebnisse: Bei Mitgliedern, welche die Leistungender Zentrale stärker in Anspruch nehmen, besteht die Einschätzung, dass das Insolvenzrisikodurch die VG-Mitgliedschaft reduziert wird (Mittelwerte 4,7 bis 5,11). Zentralen <strong>und</strong>Mitglieder unterscheiden sich hinsichtlich dieser Einschätzung also kaum.Die Ergebnisse ergänzen verschiedene Studien, in denen stärker kooperierende Mitgliederihre Wettbewerbssituation günstiger einschätzen als weniger kooperative. 52 Dennochmuss berücksichtigt werden, dass der Einfluss der Verb<strong>und</strong>gruppe auf das <strong>Risiko</strong> desMitgliedunternehmens auf Mitglieder- <strong>und</strong> Zentralebene von vielfältigen weiteren internen<strong>und</strong> externen Einflussfaktoren abhängt <strong>und</strong> sowohl die <strong>Risiko</strong>- als auch die Unter-50 Vgl. Anhang, Frage 3 im Mitgliederfragebogen.51 Vgl. zur Verteilung der Cluster <strong>und</strong> zur Inanspruchnahme der Zentralleistungen die entsprechenden AbbildungenAnhang A 8, Anhang A 9, Anhang A 10 <strong>und</strong> Anhang A 11.52 Vgl. z. B. Täger u. a. (1994), S. 155.53


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -Mitgliederstützungsurteile auf Selbsteinstufungen der Verb<strong>und</strong>gruppenmanager beruhen. Damithandelt es sich bei den Ergebnissen um Tendenzaussagen. Die Stärke des gef<strong>und</strong>enen Zusammenhangeszwischen der Inanspruchnahme der Kooperationsangebote <strong>und</strong> der Reduktiondes <strong>Risiko</strong>s ist in weiterführenden Forschungsprojekten noch vertiefend zu analysieren.Gleichwohl basieren die weiteren Analysen im Rahmen der vorliegenden Studieauf diesem Zusammenhang, um eine Basis für differenzierende Untersuchungen vorzubereiten.4.2.2.5 Akzeptanzunterschiede: Ursachen, Konsequenzen, MaßnahmenDie bisherigen Ergebnisse der Studie zeigen, dass insbesondere in den Bereichen derFinanzwirtschaftlichen Beratung <strong>und</strong> im Controlling bzw. in der UnternehmenssteuerungAkzeptanzdefizite bei den Mitgliedern hinsichtlich zentraler Konzepte bestehen. Zudemverbreitet sich die Akzeptanz eines neuen Konzeptes bei den Mitgliedern häufig nur langsam.Dies legt eine Analyse möglicher Ursachen für eine geringe Mitgliederakzeptanz indiesen Bereichen nahe. Generell werden immer wieder folgende Ursachenbereiche für Akzeptanzdefizitegenannt:Dem einzelnen Mitglied ist das Kooperationsangebot bekannt, es weist jedoch einungünstiges Kosten-Nutzen-Verhältnis bezogen auf die spezifische Mitgliedersituationauf. Das Mitglied hat entweder die Möglichkeit, das Angebot mit einem besserenPreis-Leistungs-Verhältnis über einen spezialisierten Anbieter zu beziehen, oderes bestehen aufgr<strong>und</strong> seiner individuellen Unternehmensvoraussetzungen Gründe,die gegen eine Teilnahme an zentralen Konzepten sprechen.Der Verb<strong>und</strong>gruppenzentrale gelingt es nicht, den Mitgliedern das Angebot <strong>und</strong> diedamit zusammenhängenden Vorteile hinreichend zu kommunizieren. Häufig wirdauch festgestellt, dass der Informationsstand der Mitglieder über zentrale Konzepteaußerordentlich niedrig ist. 53 In diesem Fall spricht man von einem Transferdefizit.Zentrale Konzepte stoßen häufig auf emotional begründeten Widerstand bei denMitgliedern. Dem Mitglied sind in diesen Fällen das Kooperationsangebot <strong>und</strong> diedamit verb<strong>und</strong>enen Vorteile in vollem Umfang bekannt, es zieht jedoch die Autonomie<strong>und</strong> weitgehende unternehmerische Unabhängigkeit gegenüber verstärkterVerflechtung mit der Verb<strong>und</strong>gruppe vor. 54 Es wird zu wenig erkannt, dass die erwünschteneinzelwirtschaftlichen Vorteile einer Kooperation zwingend mit einer Einschränkungder unternehmerischen Autonomie verb<strong>und</strong>en sind.Bezogen auf die mangelnde Inanspruchnahme im Bereich finanzwirtschaftliche Beratung<strong>und</strong> Controlling bzw. Unternehmenssteuerung sind insbesondere das Transferdefizit<strong>und</strong> der emotional begründete Widerstand bei den Mitgliedern maßgeblich für die53 Vgl. IBB (2003), S. 138.54 Vgl. Dautzenberg (1996), S. 126.54


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -MitgliederAkzeptanzdefizite. Im Folgenden soll untersucht werden, welchen Einfluss <strong>und</strong> welcheAuswirkungen die unterschiedliche Akzeptanz <strong>und</strong> damit Inanspruchnahme zentraler Leistungenauf wesentliche Kooperationsmerkmale <strong>und</strong> -prozesse hat.a) Inanspruchnahme der Leistungen <strong>und</strong> ZentralisierungsgradDieser Abschnitt untersucht, inwiefern sich die Verb<strong>und</strong>gruppen <strong>und</strong> ihre Mitgliederin den identifizierten Clustern bezüglich ihres Zentralisierungsgrades unterscheiden. Dabeiwird sowohl der heutige als auch der für die Zukunft angestrebte Zentralisierungs-BeschaffungAbsatzManagement3,183,483,553,93,893,98grad betrachtet. 55 5,334,845,05,135,275,235,29UnterstützungsschwacheheuteUnterstützungsstarkeheuteUnterstützungsschwachezukünftigUnterstützungsstarkezukünftigControlling3,674,05,473 3,5 4 4,5 5 5,5 6ZentralisierungsgradAbbildung 38: Zentralisierungsgrad in Abhängigkeit von der Inanspruchnahmeder zentralen Leistungsangebote (Antworten der Zentralen)Abbildung 38 zeigt den heutigen <strong>und</strong> zukünftig von den Verb<strong>und</strong>gruppenmanagernangestrebten Zentralisierungsgrad für die oben identifizierten Cluster. Verb<strong>und</strong>gruppen,deren Leistungen stark in Anspruch genommen werden, <strong>und</strong> die somit ihre Mitglieder inden einzelnen Funktions(<strong>Risiko</strong>)-bereichen stark unterstützen, arbeiten bereits heute zentralisierterals die unterstützungsschwachen Verb<strong>und</strong>gruppen. Die Mittelwerte für den„Zentralisierungsgrad heute“ liegen für die unterstützungsstarken Zentralen zwischen3,89 <strong>und</strong> 4,0, während sie bei den unterstützungsschwachen Zentralen nur 3,18 bis 3,67erreichen. Zukünftig streben dagegen alle Zentralen einen erhöhten Zentralisierungsgrad<strong>und</strong> damit eine straffere Integration der Mitglieder in die Verb<strong>und</strong>gruppen an. Inwieweit55 Frage 5.2 im Zentral-Fragebogen, Frage 5.1a/5.1b im Mitgliederfragebogen.55


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -Mitgliederdieses Vorhaben auf Zustimmung bei den Mitgliedern stößt, lässt sich aus den Antwortender Mitglieder zur identischen Fragestellung ablesen.Beschaffung2,693,873,854,79SchwacheInanspruchnahmeheuteAbsatzManagement2,963,164,263,923,854,035,075,01StarkeInanspruchnahmeheuteSchwacheInanspruchnahmeZukünftigStarkeInanspruchnahmeZukünftigControlling3,364,134,285,062,53 3,5 4 4,5 5 5,5 6ZentralisierungsgradAbbildung 39: Zentralisierungsgrad in Abhängigkeit von der Inanspruchnahme derzentralen Leistungsangebote (Antworten der Mitglieder)Hier zeigt sich, dass die Mitgliederbefragung bezüglich des heutigen Zentralisierungsgradeszu einem ähnlichen Ergebnis kommt. Mitglieder, welche die Leistungen der Verb<strong>und</strong>gruppenstärker in Anspruch nehmen, sind bereits heute straffer (zentraler) in dieZusammenarbeit mit der Zentrale integriert (Mittelwerte 3,87 bis 4,26). Hinsichtlich deszukünftig angestrebten Zentralisierungsgrades kommt die Mitgliederbefragung jedochzu einem anderen Ergebnis: Während die stärker kooperierenden Mitglieder mit Mittelwertenvon 4,79 bis 5,06 zukünftig eine stärkere Integration in die Verb<strong>und</strong>gruppe anstreben,favorisieren die Mitglieder, welche die Leistungen der Zentrale nur schwach inAnspruch nehmen, auch zukünftig nur eine lose Bindung (Mittelwerte 3,85 bis 4,26). Aufgr<strong>und</strong>dieser Ergebnisse kann eine hohe Inanspruchnahme des zentralen Leistungsangebotes<strong>und</strong> damit eine hohe Akzeptanz bei den Mitgliedern als Voraussetzung für eine stärkereZentralisierung der Verb<strong>und</strong>gruppe interpretiert werden. Dies ist insbesondere fürdie Verb<strong>und</strong>gruppen von Bedeutung, die zukünftig eine stärkere Zentralisierung anstreben,deren Kooperationsangebote von den Mitgliedern heute aber eher schwach in Anspruchgenommen werden.56


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -Mitgliederb) Kooperationsprozesse <strong>und</strong> InanspruchnahmeIm Rahmen der Entwicklung eines Kooperationsangebotes unterscheidet man in prozessualerHinsicht die Konzeptionsphase <strong>und</strong> die Realisations- bzw. Umsetzungsphase derKooperationsangebote. Basierend auf dem oben veranschaulichten Zusammenhang zwischender Inanspruchnahme zentraler Kooperationsangebote <strong>und</strong> dem positiven Einflussauf die <strong>Risiko</strong>situation des Mitgliedes gilt es in beiden Phasen die Prozesse dahingehendzu optimieren, dass eine möglichst hohe Inanspruchnahme des entwickelten Kooperationsangebotesresultiert. In der Konzeptionsphase neuer Angebote der Zentrale muss die Formder Mitgliederpartizipation gewählt werden. Dabei lassen sich nach Dautzenberg die Dimensionender inhaltlichen, mitberatenden Partizipation (Mitberatung) <strong>und</strong> der Entschlusspartizipation(Mitbestimmung) der Mitglieder zu einer Matrix aufspannen, aus der idealtypisch4 Formen der Mitgliederpartizipation abzulesen sind. 56Entschlusspartizipation der Mitglieder(Mitbestimmung)neinjaInhaltlichePartizipationder Mitglieder(Mitberatung)janeinKonsultativeMitgliederpartizipationKeineMitgliederpartizipationUmfassendeMitgliederpartizipationMitgliederpartizipationnur beiEntschlussfassungAbbildung 40: Formen der Mitgliederpartizipation in der KonzeptionsphaseQuelle: In Anlehnung an Dautzenberg (1996), S. 296.Konsequenz in der RealisationWeitgehende VorgabenWeitgehende FreiräumeTeilnahmepflichtfür dasMitgliedjaneinZentrale Weisung(kollektive Verpflichtung)Selbstbindung(individuelleVerpflichtung)-UmfassendeRealisationsfreiräumeAbbildung 41: Vorgaben <strong>und</strong> Freiräume in der RealisationsphaseQuelle: In Anlehnung an Dautzenberg (1996), S. 299.In der Realisationsphase der zentralen Konzepte muss entschieden werden, ob die Mitgliederzur Teilnahme an den Konzepten verpflichtet werden <strong>und</strong> in welchem Ausmaßsie zentrale Vorgaben bei der Realisierung des Konzeptes erhalten. Aus diesen Entschei-56 Vgl. hierzu ausführlich Dautzenberg (1996), S. 296 ff.57


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -Mitgliederdungen lassen sich idealtypisch drei Prozessstrategien hinsichtlich der Vorgaben <strong>und</strong> Freiräumefür die Mitglieder im Realisationsprozess ableiten (vgl. Abbildung 41). 57Für die vorliegende Studie ist von Bedeutung, welche Kooperationsprozesse zu einerhohen Inanspruchnahme der zentralen Leistungsangebote in den einzelnen Bereichenführen. Aus diesem Gr<strong>und</strong>e wurden den Mitgliedern <strong>und</strong> Zentral-Managern Fragen zuden Prozessstrukturen in der Konzeptions- <strong>und</strong> Realisationsphase zentraler Konzepte gestellt<strong>und</strong> in Abhängigkeit zum Grad der Inanspruchnahme betrachtet.Die Mitglieder wurden befragt, ob sie sich in der Konzeptionsphase neuer Angeboteder Zentrale mehr Einfluss- <strong>und</strong> Beteiligungsmöglichkeiten wünschen, <strong>und</strong> ob sie es für richtighalten, in der Realisationsphase zur Abnahme der Leistungen verpflichtet zu werden.Abbildung 42 zeigt die Akzeptanz der Mitglieder hinsichtlich einer Teilnahmepflicht in Abhängigkeitvon ihrer Inanspruchnahme der zentralen Leistungsangebote. 58 Wieder werdenbedeutende Unterschiede zwischen den stärker <strong>und</strong> schwächer kooperierenden Mitgliederndeutlich. So liegen die Gesamtwerte der Akzeptanz der Teilnahmepflicht in deneinzelnen Kooperationsbereichen in relativen Häufigkeiten ausgedrückt bei 43 % bis 50 %Ware &Beschaffung37%46%54%Marketing- <strong>und</strong>Betriebstypen28%44%76%GesamtSchwache InanspruchnahmeStarke InanspruchnahmeSchulung<strong>und</strong> Erfa34%50%71%Finanzen <strong>und</strong>Controlling36%43%72%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%Abbildung 42: Akzeptanz der Teilnahmepflicht bei zentralen Kooperationsangeboten inAbhängigkeit von der Inanspruchnahme der Kooperationsangebote (Antworten der Mitglieder)57 Die Kombination aus weitgehenden Freiräumen <strong>und</strong> Teilnahmepflicht ergibt keinen konsistenten Ansatzpunkt.58 Die Befragten wurden dahingehend gefiltert, dass nur Antworten von Mitgliedern, die in den einzelnenBereichen mindestens ein Angebot der Zentrale in Anspruch nehmen, ausgewertet wurden.58


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -Mitgliederder Mitglieder. Unter den Mitgliedern mit starker Inanspruchnahme der Kooperationsangeboteliegt die Akzeptanzquote mit Werten zwischen 54 % <strong>und</strong> 76 % jedoch deutlichhöher als bei den nur schwach kooperierenden Mitgliedern (28 % bis 37 %). Mitglieder,die die Leistungen der Zentrale stark in Anspruch nehmen, sind also eher dazu geneigt,sich zur Teilnahme an den zentralen Kooperationsangeboten zu verpflichten.Die Analyse bezüglich des Mitgliederwunsches nach mehr inhaltlicher Beteiligung <strong>und</strong>nach Entschlusspartizipation in der Konzeptionsphase zentraler Konzepte wurde entsprechendder obigen Analyse in Abhängigkeit zu der Inanspruchnahme der Zentralen Leistungsangebotedurchgeführt. Dabei konnte kein direkter Zusammenhang zwischen dem Wunschnach Partizipation in der Konzeptionsphase <strong>und</strong> dem Grad der Inanspruchnahme der Kooperationsangeboteermittelt werden. Dennoch ist die Mitgliederpartizipation in der Konzeptionsphasevon Bedeutung für die Effizienz der Prozesse. Die Aussagen zur Akzeptanzder Teilnahmepflicht bei zentralen Kooperationsangeboten stehen nämlich im Zusammenhangzur Mitgliederpartizipation in der Konzeptionsphase (vgl. Abbildung 43 <strong>und</strong> Abbildung44). Dabei besteht unter den Mitgliedern, die in der Konzeptionsphase neuer Kooperationsangebotemitberatend partizipieren möchten, häufiger die Bereitschaft, die Teilnahmepflichtzu akzeptieren. So sind 49 % bis 61 % der ihren Wunsch nach konsultativerMitgliederpartizipation äußernden Mitglieder bereit, die Teilnahmepflicht zu akzeptieren,während die Werte für die Mitglieder, welche nicht mitberatend tätig sein wollen, nur bei26 % bis 40 % liegen. Ähnlich sind die Unterschiede hinsichtlich der Entschlusspartizipation.Ware &Beschaffung40%46%49%Marketing- <strong>und</strong>Betriebstypen33%44%50%GesamtSchulung<strong>und</strong> Erfa33%51%61%Keine MitberatungMitberatungFinanzen <strong>und</strong>Controlling26%43%56%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%Abbildung 43: Akzeptanz der Teilnahmepflicht in Abhängigkeit zu dem Wunsch nachMitberatung in der Konzeptionsphase neuer Kooperationsangebote59


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -MitgliederWare &Beschaffung46%44%49%Marketing- <strong>und</strong>Betriebstypen35%44%52%GesamtSchulung<strong>und</strong> Erfa37%50%61%Keine EntschlusspartizipationEntschlusspartizipationFinanzen <strong>und</strong>Controlling34%43%55%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%Abbildung 44: Akzeptanz der Teilnahmepflicht in Abhängigkeit zu dem Wunsch nachEntschlusspartizipation in der Konzeptionsphase neuer KooperationsangeboteUmgekehrt ist mit der Bereitschaft zur Teilnahmepflicht immer auch der verstärkteWunsch nach Beteiligung in der Konzeptionsphase verb<strong>und</strong>en. 59 Für das Verb<strong>und</strong>gruppenmanagementbedeutet dies, dass gr<strong>und</strong>sätzlich möglichst vielen MitgliedsunternehmenGelegenheit gegeben werden sollte, über die verschiedenen Gremien effizient anEntscheidungen der Kooperation mitzuwirken. Damit wird die spätere, häufig langwierigeÜberzeugungsarbeit vereinfacht, was in der Folge zur Bewältigung der Akzeptanzdefizitebeitragen könnte. Das Ergebnis dieser Analyse sei nochmals kurz zusammengefasst:Mitglieder, welche die Kooperationsangebote der Zentrale stärker in Anspruch nehmen,sind eher dazu bereit, sich zur Teilnahme verpflichten zu lassen. Eine hohe Mitgliederpartizipationin der Konzeptionsphase ist anzustreben, da die Akzeptanz der Teilnahmepflicht<strong>und</strong> damit einer stärkeren Bindung mit der Mitgliederpartizipation in der Konzeptionsphasesteigt.Entsprechende Analysen wurden auf Zentralebene durchgeführt. 60 Die Ergebnisse korrespondierenmit denen der Mitgliederanalyse: Zentralen, die ihre Mitglieder zur Teilnahmeihrer Kooperationsangebote verpflichten, verzeichnen eine höhere Inanspruchnahme.Gleichzeitig machen Verb<strong>und</strong>gruppen, die zur Teilnahme an den Kooperationskonzepten59 Vgl. Anhang A 12, Anhang A 13.60 Vgl. Fragen 5a) <strong>und</strong> b) im Zentral-Fragebogen. Vgl. Anhang A 14 bis Anhang A 20.60


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -Mitgliederverpflichten, ihren Mitgliedern häufiger das Angebot, in der Konzeptionsphase neuer Konzeptezu partizipieren, entweder mitberatend oder mitbestimmend. 61Die Akzeptanzdefizite haben also weit reichende Konsequenzen für das Managementder Kooperationsprozesse. Der angestrebte Zentralisierungsgrad <strong>und</strong> damit zusammenhängenddie stärkere Bindung der Mitglieder an zentrale Konzepte hängt stark mit demerreichten Akzeptanzniveau bei den Mitgliedern zusammen. Für das Kooperationsmanagementlässt sich damit fordern, die Straffung der Zusammenarbeit immer nur integriertmit dem Abbau von Akzeptanzdefiziten anzustreben. Um den zukünftig von der großenMehrheit der Zentralen angestrebten erhöhten Zentralisierungsgrad mit der Unterstützungder Mitglieder realisieren zu können, muss die Akzeptanz der zentralen Leistungsangeboteerhöht werden. Dazu sollten möglichst viele Mitglieder in der Entwicklung neuerKooperationsangebote partizipieren. Als weitere wichtige Instrumente wurden in denExperteninterviews von den Verb<strong>und</strong>gruppenmanagern immer wieder verschiedene Anreize<strong>und</strong> Sanktionen angesprochen, die zur verstärkten Inanspruchnahme der Kooperationdurch die Mitglieder eingesetzt werden.c) Anreiz- <strong>und</strong> Sanktionspotential der ZentralenAnreizsysteme zielen darauf ab, durch die Belohnung der Inanspruchnahme die Beteiligungan den Gruppenleistungen zu erhöhen. So kann die Teilnahme an den Koopera-Auszeichnungen,StatussymboleVerbesserteWaren- <strong>und</strong>Dienstleistungskonditionen,BoniInformationsvermittlungBeschaffungs-/AbsatzmärkteHinweise füreffiziente BetriebsführungWare <strong>und</strong>Beschaffung14,4 % 92,8 % 54,1 % 23,4 %Zentralregulierung/DelkredereZentraleBetriebstypen- <strong>und</strong>MarketingkonzepteSchulungskonzepte<strong>und</strong> Erfa-GruppenZentrale Angeboteim Finanz- <strong>und</strong>Controllingbereich1,1 % 75,3 % 14,6 % 23,6 %18,2 % 42,9 % 44,2 % 39,0 %17,1 % 23,2 % 48,8 % 62,2 %3,4 % 25,4 % 23,7 % 71,2 %Tabelle 5: Verteilung des Anreizpotentials in Abhängigkeit vom Kooperationsfeld61 Es wurde nicht untersucht, wie viele Mitglieder die Partizipationsangebote tatsächlich wahrnehmen.61


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -MitgliederÖffentlicheKritikZurückhaltungrelevanterInformationenKündigungvonVerträgenLieferstopp,LieferverzögerungÜberzeugungsarbeitWare <strong>und</strong>Beschaffung21,6 % 32,4 % 23,4 % 45,9 % 3,6 %Zentralregulierung/DelkredereZentraleBetriebstypen- <strong>und</strong>MarketingkonzepteSchulungskonzepte<strong>und</strong> Erfa-GruppenZentrale Angeboteim Finanz- <strong>und</strong>Controllingbereich7,9 % 32,6 % 12,4 % 76,4 % 3,4 %18,2 % 13,0 % 26,0 % 48,1 % 5,2 %24,4 % 6,1 % 28,0 % 15,9 % 4,9 %16,9 % 13,6 % 25,4 % 25,4 % 3,4 %Tabelle 6: Verteilung des Sanktionspotentials in Abhängigkeit vom Kooperationsfeldtionsangeboten mit einer immateriellen Auszeichnung oder gar mit verbesserten materiellenKonditionen honoriert werden. Als negative Anreize werden hier Sanktionen bezeichnet,die von den Zentralen dann eingesetzt werden, wenn die Inanspruchnahme derKooperationsangebote zu gering ausfällt. Auch die Sanktionen können unterschiedlich„hart“, von der reinen Kritik bis hin zur Verschlechterung der Lieferbedingungen ausfallen.Die folgenden Abbildungen zeigen die vorhandenen Anreiz- <strong>und</strong> Sanktionsmöglichkeitender Verb<strong>und</strong>gruppenzentralen in den einzelnen Kooperationsfeldern. 62Basierend auf diesen Angaben konnten keine konkreten Zusammenhänge zwischendem Anreiz- <strong>und</strong> Sanktionspotential der Zentralen <strong>und</strong> der Höhe der Inanspruchnahmezentraler Kooperationsangebote ermittelt werden. 63 Das alleinige Vorhandensein von Anreizen<strong>und</strong> Sanktionen innerhalb einer Gruppe reicht also noch nicht aus, um die Mitgliederzu verstärkter Kooperation zu bewegen. Dennoch ist davon auszugehen, dass ein positiverZusammenhang zwischen hohen Anreizen für das einzelne Mitglied <strong>und</strong> der Inanspruchnahmeder Kooperationsangebote besteht. Diese Anreize müssen jedoch jeweilsaus der individuellen Sicht des Mitgliedes betrachtet <strong>und</strong> bewertet werden. Das Anreiz<strong>und</strong>Sanktionspotential im Innenverhältnis der Kooperation ist so auszugestalten, dass einBeitrag zur Überwindung der vorhandenen Akzeptanzprobleme bei den Mitgliedern geleistetwird. Hier sollten weiterführende Studien anknüpfen <strong>und</strong> entsprechende Zusammenhängeüberprüfen.62 In die Analyse für ein Kooperationsfeld wurden nur die Zentralen mit einbezogen, die ihren Mitgliedernin dem zu analysierenden Kooperationsfeld mindestens ein Kooperationsangebot offerieren.63 Ebenso besitzen die Mitglieder Sanktionspotentiale gegenüber der Zentrale. Diese wurden in der Studiejedoch nicht abgefragt. Vgl. Dautzenberg (1996), S. 263.62


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -Mitglieder4.2.2.6 Vernetzung der Zentrale mit den MitgliedernAls weitere Ursache für ein geringeres <strong>Risiko</strong> gilt ein verbesserter Informationsstandder Akteure. Dazu gehören zum einen Informationen über das Unternehmensumfeld <strong>und</strong>zum anderen Informationen über die wirtschaftliche Lage im eigenen Unternehmen. Erreichtein Unternehmen ceteris paribus einen verbesserten Informationsstand hinsichtlichder externen Marktgegebenheiten, so sinkt die Wahrscheinlichkeit <strong>und</strong> damit das <strong>Risiko</strong>,Trends auf den Absatz- <strong>und</strong> Beschaffungsmärkten falsch einzuschätzen <strong>und</strong> dem zu Folgefalsche beschaffungs- <strong>und</strong>/oder absatzpolitische Entscheidungen zu treffen. Mit verbessertenInformationen über die interne Unternehmenssituation wird der Unternehmerin die Lage versetzt, kritische Unternehmensveränderungen frühzeitig zu identifizieren<strong>und</strong> auf angezeigte Bedrohungen rechtzeitig mit geeigneten Gegenmaßnahmen zu reagieren.Gelingt es der Verb<strong>und</strong>gruppe, das Mitglied mit diesen Informationen zu versorgen,<strong>und</strong> darauf basierend entsprechende Steuerungsmechanismen zu etablieren, so trägtdies dazu bei, das Insolvenzrisiko der Mitglieder zu reduzieren.Operationalisieren lässt sich diese Fähigkeit mit dem Status des technologiegestütztenInformationsaustausches in der Verb<strong>und</strong>gruppe. Auf dieser Basis lässt sich die Informationsversorgungder Mitglieder schneller <strong>und</strong> kostengünstiger bewerkstelligen. Neben derVernetzung der Warenwirtschaftssysteme innerhalb der Gruppe gehört dazu auch die Einbeziehungder Hersteller in den Netzwerkverb<strong>und</strong>. Durch einen geschlossenen Informationskreislaufkann die Verb<strong>und</strong>gruppe die Reaktionsfähigkeit der Gruppe <strong>und</strong> ihrer Mitgliedererhöhen, womit die Gefahr von Fehlentscheidungen reduziert wird.Eine noch höhere Bedeutung als der Zugriff auf die warenbezogenen Informationender Mitglieder hat die Kontrolle der Zahlungsfähigkeit der Mitglieder. Da die Zentrale mitder Durchführung der Zentralregulierung <strong>und</strong> der meist damit zusammenhängendenÜbernahme der Delkrederehaftung für ein Mitglied Risiken gegenüber den Lieferantenübernimmt, wird bei der Neuaufnahme eines potenziellen Mitglieds stets eine Bonitätsprüfungmit einer Einschätzung des Ausfallrisikos <strong>und</strong> darauf basierenden Einräumungdes Einkaufsrahmens vorgenommen. Im Laufe der Zeit <strong>und</strong> bei Veränderungen des Mitgliedesverliert diese Einschätzung jedoch an Genauigkeit, so dass das Mitgliederrisikonicht mehr genau eingeschätzt werden kann. Es kommt also darauf an, neben der Bonitätsprüfungbei der Neuaufnahme des Mitgliedes auch regelmäßige Maßnahmen der Bonitätsüberwachungdurchzuführen. Daran anknüpfend sollte die Verb<strong>und</strong>gruppe in derLage sein, bei sich abzeichnenden negativen Entwicklungen beim jeweiligen MitgliedMaßnahmen zur Gegensteuerung zu veranlassen. Diese reichen von der Reduktion desEinkaufslimits bis zu konkreten Hilfestellungen für das Mitglied (Sanierungsberatung, etc.).Eine weitere Konsequenz eines solchen auf den Mitgliedsbetrieb ausgerichteten Finanzcontrollingsist, dass ein zunehmendes finanzwirtschaftliches Bewusstsein bei den Mitgliederninitiiert wird, welches in der Folge zu einem risikobewußteren Verhalten führt. 6464 Vgl. Dannemaier/Lindebner (2001), S. 173.63


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -MitgliederVor diesem Hintergr<strong>und</strong> wurden den Verb<strong>und</strong>gruppen-Managern einige Fragen überden Zugriff auf Informationen der Mitglieder gestellt. 65 Um die Zahl der Informationsfelderzu verdichten, wurde wieder eine Faktorenanalyse durchgeführt. 66 Dabei wurdenzwei Faktoren extrahiert, für die sich die Sammelbegriffe „Finanzdaten“ <strong>und</strong> „Informationsverb<strong>und</strong>“bestimmen lassen. 67 Für die Variablen „Regelmäßige Bonitätsanalyse derMitglieder“ (6a) „Zeitnahe Information über Vermögens-, Finanz- <strong>und</strong> Ertragslage der Mitglieder“(6b), „Bilanzen der Mitglieder“ (6c) <strong>und</strong> „<strong>Risiko</strong>- <strong>und</strong> Debitorenmanagement aufZentralebene“ (6d) lässt sich der Faktor „Finanzdaten“ identifizieren. Die Variablen „Vernetzungmit Lieferanten“ (6e), „Vernetzung mit Mitgliedern“ (6f) <strong>und</strong> „Schnelligkeit,Transparenz <strong>und</strong> Flexibilität der Prozesse“ (6g) verweisen auf den gemeinsamen Faktor„Informationsverb<strong>und</strong>“. 68Die Angaben der Verb<strong>und</strong>gruppenmanager wurden dann wieder einer Clusteranalyseunterzogen. Die Clusteranalyse ergab für die zwei Informationsfelder eine 3er-Cluster-Lösung, welche durch die folgenden Abbildungen veranschaulicht wird.Trifftvoll zu7639%35%54KaumKontrolleAusgeprägteKontrolleTrifftüberhauptnicht zu321RegelmäßigeBonitätsanalysenFinanz- <strong>und</strong>ErtragslageBilanzen nach9 Monaten<strong>Risiko</strong>- <strong>und</strong>Debitorenmanagementauf ZentralebeneDurchschn.Kontrolle26%Verteilung der ClusterDurchschnittlich ausgeprägte Kontrolle Ausgeprägte Kontrolle Kaum KontrolleAbbildung 45: Clusterung der Verb<strong>und</strong>gruppen bzgl. des Grades der Kontrolleder Finanzdaten der Mitglieder65 Frage 6 des Zentral-Fragebogens.66 Vgl. Kapitel 4.2.2.4.67 Die beiden Faktoren erklären zusammen 71,14% der Gesamtvarianz.68 Alle Faktorladungen > 0,7.64


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -MitgliederIm Bereich „Finanzdaten“ zählen sich 35 % der Befragten nach eigenen Angaben zuden Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen, die eine ausgeprägte Kontrolle der Finanzdaten der Mitgliederdurchführen. Diese äußert sich darin, dass sie regelmäßig Bonitätsanalysen ihrerMitglieder durchführen, zeitnah über die Finanz- <strong>und</strong> Ertragslage der Mitglieder informiertsind, Zugriff auf die Bilanzen der Mitglieder haben, <strong>und</strong>, auf diesen Informationenbasierend, ein funktionierendes „<strong>Risiko</strong>- <strong>und</strong> Debitorenmanagement“ auf Zentralebeneinstalliert haben (Mittelwerte 4,33 bis 6,05). Immerhin 39 % der Verb<strong>und</strong>gruppen übenallerdings kaum Kontrollen der Finanzdaten ihrer Mitglieder aus.Trifft vollzu616%StarkeVernetzung54356%KaumVernetzungDurchschn.Vernetzung28%Trifftüberhauptnicht zu21IT-Anbindung derLieferantenVernetzung mitden MitgliedernTransparenz <strong>und</strong>Schnelligkeit derProzesseVerteilung der ClusterDurchschnittliche Vernetzung Starke Vernetzung Kaum VernetzungAbbildung 46: Clusterung der Verb<strong>und</strong>gruppen bzgl. des Grades der VernetzungBezogen auf den Faktor „Informationsverb<strong>und</strong>“ weisen nur 16 % der Befragten hoheAusprägungen auf. Diese Verb<strong>und</strong>gruppen sind beschaffungsseitig mit den Lieferanten<strong>und</strong> absatzseitig mit den Mitgliedern vernetzt, <strong>und</strong> zeichnen sich durch schnelle, flexible<strong>und</strong> damit zukunftsfähige Prozesse zu Mitgliedern <strong>und</strong> Lieferanten aus. Über 56 % derVerb<strong>und</strong>gruppen erkennen dagegen im Bereich des Informationsverb<strong>und</strong>es noch erheblichenHandlungsbedarf im Hinblick auf eine zukunftsfähige Gestaltung der Prozesse.Auch diese Angaben werden wieder in Abhängigkeit zu der Frage nach der Reduktiondes Insolvenzrisikos gesetzt (vgl. Abbildung 47). Verb<strong>und</strong>gruppenzentralen, die über eineausgeprägte Kontrolle der Finanzdaten ihrer Mitglieder verfügen <strong>und</strong> einen hohen Gradder Realisation des Informationsverb<strong>und</strong>es verwirklicht haben, schätzen Ihren Einfluss signifikanthöher (Irrtumswahrscheinlichkeiten p < 0,05) ein als diejenigen Gruppen mitschwachen Ausprägungen. Die ausgeprägte Kontrolle auf Finanzdaten <strong>und</strong> der ausgeprägteInformationsfluss mit Lieferanten <strong>und</strong> Mitgliedern sind damit weitere Merkmale,65


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -Mitglieder„Wir sind in der Lage das Insolvenzrisiko unsererMitglieder zu reduzieren“6,05,55,04,54,03,53,0Schwache Ausprägung Starke Ausprägung Durchschnittliche Ausprägung5,335,054,844,76[Durchschnitt]4,374,22Kontrolle der FinanzdatenVernetzungAbbildung 47: Reduktion des Insolvenzrisikos in Abhängigkeit vom Grad der Kontrolle der Finanzdatender Mitglieder <strong>und</strong> dem Grad der VernetzungSchwache InanspruchnahmeStarke InanspruchnahmeDurchschnittliche Inanspruchnahme„Wir würden der Zentrale zusätzliche relevanteInformationen zur Verfügung stellen“6,56,05,55,04,54,03,53,05,424,994,8 4,845,825,184,695,89 5,855,755,0Beschaffung Absatz Management4,89Rechnungswesen<strong>und</strong> ControllingAbbildung 48: Bereitschaft der Mitglieder, der Zentrale zusätzliche Informationen zur Verfügungzu stellen, in Abhängigkeit von der Inanspruchnahme zentraler Kooperationsangebote66


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -Mitgliederdurch die sich Verb<strong>und</strong>gruppen auszeichnen, welche die Frage nach Reduktion des Insolvenzrisikosdurch <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> bejahen.Quantität <strong>und</strong> Qualität des Informationsflusses von den Mitgliedern zur Kooperations-Zentrale sind natürlich letztlich vom Willen der Mitglieder abhängig. Um diesbezüglichein Bild über die Bereitschaft der Mitglieder zu gewinnen, wurde den Mitgliedern ein Szenariopräsentiert, welches die Entwicklung zentraler Dienstleistungen vorsieht, die der Verbesserungder Finanzierungsbedingungen der Mitglieder dienen. Für diesen Fall wurdendie Mitglieder gefragt, ob sie bereit sind, den Zentralen zusätzliche relevante Informationenzur Verfügung zu stellen. Abbildung 48 zeigt das Ergebnis in Abhängigkeit vonder Inanspruchnahme zentraler Dienstleistungen.Auch hier zeigt sich wieder der Unterschied von stärker <strong>und</strong> schwächer kooperierendenMitgliedern, wobei insgesamt hohe Mittelwerte (4,69 bis 5,89) darauf hin deuten,dass gr<strong>und</strong>sätzlich alle Mitglieder bereit sind, bei Verbesserung der eigenen Finanzierungsbedingungenden Zentralen weitere Informationen zukommen zu lassen.4.2.2.7 ZwischenfazitDer Einfluss der Verb<strong>und</strong>gruppenzentrale auf das <strong>Risiko</strong> ihrer Mitglieder wird im Rahmender qualitativen Befragung von den Beteiligten unterschiedlich beurteilt. Auch wennbei der quantitativen Untersuchung für alle Unternehmen, die einer Verb<strong>und</strong>gruppe angehören,ein positiver Einfluss der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> auf das <strong>Risiko</strong> nachgewiesenwurde, liegt daher die Vermutung nahe, dass die Stärke des Zusammenhangs vonweiteren internen <strong>und</strong> externen Einflussfaktoren abhängt. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> giltes, eine <strong>Risiko</strong>analyse eines jeden Mitgliedsunternehmens durchzuführen <strong>und</strong> zu überprüfen,in welchen <strong>Risiko</strong>feldern die Verb<strong>und</strong>gruppe ihre Mitglieder unterstützt <strong>und</strong> wiestark diese Unterstützung jeweils ausfällt. Aus den vorliegenden qualitativen Ergebnissenlässt sich schließen, dass der Einfluss der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> auf das <strong>Risiko</strong>der Mitglieder größer ausfällt, wenn die einzelnen Kooperationsangebote von den Mitgliederninsbesondere in den Bereichen Absatz, Management <strong>und</strong> Controlling stärker inAnspruch genommen werden. Als weiteres risikorelevantes Merkmal wurde eine umfassendeKontrolle der Finanzgebaren der Mitglieder durch die Verb<strong>und</strong>gruppenzentraleidentifiziert, die im Sinne eines Finanzcontrollings der Mitglieder mit funktionierendenFrühwarnsystemen verb<strong>und</strong>en sein sollte. Außerdem dient die starke warenwirtschaftlicheInformationsvernetzung der Verb<strong>und</strong>gruppe mit ihren Mitgliedern <strong>und</strong> Lieferantenals Gr<strong>und</strong>lage für eine Erhöhung der Entscheidungsgeschwindigkeit <strong>und</strong> damit als Voraussetzungfür verminderte Entscheidungsrisiken.Bei vielen Auswertungen zeigen sich Unterschiede zwischen den stärker <strong>und</strong> schwächerkooperierenden Unternehmen. Die Bewältigung der Akzeptanzdefizite der Mitgliederist die Voraussetzung für die stärkere Bindung der Mitglieder an zentrale Konzeptein den Verb<strong>und</strong>gruppen <strong>und</strong> für einen in der Folge stärkeren Einfluss auf das Insolvenzrisikoder Mitglieder. Zur Erhöhung der Akzeptanz bei den Mitgliedern sollten möglichst67


Qualitativer Teil: Befragung der Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentralen <strong>und</strong> -Mitgliederviele Mitglieder dazu gebracht werden, bereits in der Konzeptionsphase neuer Angebotezu partizipieren. Aus der Analyse der Mitgliederantworten wurde zudem deutlich, dassdie Mitglieder durchaus zu verstärkter Kooperation bereit sind, wenn sie daraus einenzusätzlichen Nutzen in Form von verbesserten Finanzierungsbedingungen ziehen würden.Wenn es also gelingt, den Mitgliedern ihre im Falle verstärkter Kooperation reduzierte<strong>Risiko</strong>lage zu verdeutlichen, wird dies eine verstärkte Akzeptanz der Verb<strong>und</strong>gruppe beiIhren Mitgliedern zur Folge haben.68


Schlussfolgerung <strong>und</strong> Ausblick5 Schlussfolgerung <strong>und</strong> AusblickIm Rahmen der vorliegenden Studie wurde die <strong>Risiko</strong>lage der Mitgliedsunternehmenvon Verb<strong>und</strong>gruppen untersucht. Dabei wurde der Einfluss der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong>auf das <strong>Risiko</strong> der Mitglieder getestet. Außerdem wurde auf Basis qualitativer Einschätzungenvon Verb<strong>und</strong>gruppenmanagern <strong>und</strong> –mitgliedern eine Bestandsaufnahmeüber die Bedeutung der Problematik „Finanzierungsbedingungen der Mitglieder <strong>und</strong> dieRolle der Verb<strong>und</strong>gruppe“ vorgenommen. Schließlich wurden Kooperationsmerkmaleidentifiziert, die dazu führen, dass das <strong>Risiko</strong> der Unternehmen durch die Mitgliedschaftreduziert wird. Die zentralen Ergebnisse des quantitativen Teils der Studie lassen sich wiefolgt zusammenfassen:Verb<strong>und</strong>gruppenmitglieder weisen tendenziell ein geringeres <strong>Risiko</strong>, gemessen durchden Creditreform-Bonitätsindex, auf als strukturell vergleichbare nicht-kooperierendeUnternehmen.Das Merkmal „<strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong>“ liefert einen signifikanten Erklärungsbeitragzum <strong>Risiko</strong> der Mitgliedsunternehmen, wird jedoch im Kriterien-Katalogder Creditreform nicht explizit berücksichtigt.Die Höhe des Einflusses der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> ist von den spezifischenMerkmalen des Mitgliedsunternehmens abhängig.Die positive Auswirkung der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> auf die <strong>Risiko</strong>lage derUnternehmen wurde damit empirisch bestätigt.Zentrale Ergebnisse der qualitativen Befragung sind:Die Verbesserung der Finanzierungsbedingungen der Mitglieder wurde von den Verb<strong>und</strong>gruppenmanagernals eine der Kernherausforderungen für die Zukunft erkannt.Durch die Zurückhaltung der Banken bietet sich im Bereich der Mittelstandsfinanzierungüber das „Zentralregulierung <strong>und</strong> Delkredere“-Geschäft hinaus ein neues Tätigkeitsfeldfür die Verb<strong>und</strong>gruppen an.Insbesondere der Bereich der Ratingberatung („Rating Advisory“) ist aufgr<strong>und</strong> derKenntnis der Situation der Mitgliedsunternehmen ein anzustrebendes Geschäftsfeld,welches von den Zentralen im eigenen <strong>und</strong> im Interesse ihrer Mitglieder aufgebautwerden sollte. Allerdings lässt die Inanspruchnahme bereits bestehender Beratungsangebotenoch zu wünschen übrig. Auch innovative Finanzdienstleitungen für dieMitglieder werden an Bedeutung zunehmen.Die Auswirkungen der <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> auf das Insolvenzrisiko derMitglieder werden von den Beteiligten unterschiedlich beurteilt. Als weitere Eigenschaftenvon Verb<strong>und</strong>gruppen mit einem positiven Einfluss auf das <strong>Risiko</strong> ihrer Mitgliederwurden folgende Merkmale identifiziert:Starke Inanspruchnahme des zentralen Leistungsangebotes, insbesondere im BereichAbsatz, Management, Controlling.P 69


Schlussfolgerung <strong>und</strong> AusblickP P P Höherer Zentralisierungsgrad <strong>und</strong> stärkere Bindung der Mitglieder an die zentralenKonzepte bei gleichzeitig hoher Mitgliederpartizipation in der Konzeptionsphasezentraler Kooperationsangebote.Funktionierende <strong>und</strong> verbindliche Frühwarnsysteme für die Mitglieder auf Zentralebene.Schnelle, flexible Prozesse zu den Mitgliedern zur Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit.Aus diesen Ergebnissen ergibt sich in verschiedener Hinsicht Handlungsbedarf für dasVerb<strong>und</strong>gruppenmanagement: Die in der quantitativen Studie ermittelten <strong>Risiko</strong>vorteilesind gegenüber Kapitalgebern f<strong>und</strong>iert zu kommunizieren. Dabei sollte insbesondereempirisch überprüft werden, inwieweit diese <strong>Risiko</strong>vorteile von Kooperationen bereits vonden Banken in ihren <strong>Risiko</strong>controlling-Systemen berücksichtigt werden <strong>und</strong> damit bereitszu verbesserten Finanzierungsbedingungen für Verb<strong>und</strong>gruppenmitglieder führen. DieUmsetzung der <strong>Risiko</strong>vorteile in konkrete Finanzierungsvorteile ist letztlich abhängig vonder jeweiligen Bank <strong>und</strong> ihrem spezifischen Rating-System. Im Zuge der Entwicklung standardisierterRating-Verfahren ist zu fordern, dass das Merkmal „<strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong>“als Rating-Kriterium in den Rating-Katalogen Berücksichtigung findet. In den kommendenJahren ist dann zu prüfen, inwieweit sich die Trennschärfe der Rating-Verfahrenunter Berücksichtigung dieses Merkmals verbessert. Unabhängig davon sollte die <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong>in Bankgesprächen des Mitgliedes zukünftig eine stärkere Rolleals bisher spielen.Auch den Mitgliedern sind die <strong>Risiko</strong>vorteile der Kooperation in ihrem Gesamtzusammenhangüberzeugend darzulegen. Dies sollte dazu führen, dass sich die im qualitativenTeil herauskristallisierten vorteilhaften Kooperationsstrukturen innerhalb der Verb<strong>und</strong>gruppeleichter umsetzten lassen. Damit könnten die vorhandenen Akzeptanzdefizite zentralerKooperationsangebote bei den Mitgliedern bewältigt, die Bindung der Mitgliederan die Zentrale <strong>und</strong> der Grad der Inanspruchnahme der Kooperationsangebote erhöhtwerden.Schließlich dient das Ergebnis bei erfolgreicher Umsetzung auch zur Gewinnung neuerMitglieder für die Verb<strong>und</strong>gruppen. Für nicht-kooperierende mittelständische Unternehmen,die trotz ausreichender Bonität mit dem „Finanzierungsproblem“ konfrontiertsind, wird die Mitgliedschaft in einer Verb<strong>und</strong>gruppe durch verbesserte Finanzierungsbedingungenattraktiver.70


LiteraturverzeichnisLiteraturverzeichnisAGRESTI, A. (1990): Categorical Data Analysis, Wiley Series in Probability and MathematicalStatistics, Applied Probability and Statistics, New York et al., John Wiley & Sons.BACKHAUS, K./ERICHSON, B./PLINKE, W./WEIBER, R. (2000): Multivariate Analysemethoden:eine anwendungsorientierte Einführung, 9. Aufl., Berlin et al.BAETGE, J. (1998): Bilanzanalyse, Düsseldorf.BARRENSTEIN, P./KLIGER, M. (2003): Verb<strong>und</strong>gruppen im Wandel, in: Akzente 27, April2003, S. 10-15.BUNDESVERBAND DER DEUTSCHEN VOLKSBANKEN UND RAIFFEISENBANKEN E.V.(2002): Rating als Chance – Risiken erkennen – Potenziale nutzen: ein Ratgeber für mittelständischeUnternehmen.BÜSCHGEN, H.E./EVERLING, O. (1996): Handbuch Rating, Wiesbaden.DANNENMAIER, S./LINDEBNER, G. (2001): Zentralregulierungs-Systeme als Gr<strong>und</strong>lagedes Finanzcontrolling, in: Zentes, J./Swoboda, B. (Hrsg.): Perspektiven der Zentralregulierung,Frankfurt am Main, S. 167-184.DAUTZENBERG, P. (1996): Verb<strong>und</strong>gruppenmanagement im Spannungsfeld zwischenZentralisierung <strong>und</strong> Dezentralisierung – Erfolgreiche Konzeptions- <strong>und</strong> Realisierungsprozesseim Marketing von Verb<strong>und</strong>gruppen des Einzelhandels, Bamberg.DEUTSCHE BUNDESBANK (2003): Monatsbericht Oktober 2003, 55. Jg., Nr. 10, Frankfurtam Main, S. 29-55.GLEIßNER, W./FÜSER, K. (2002): Leitfaden Rating : Basel II: Strategien für den Mittelstand,München.IBB INTERNATIONALE BETRIEBSBERATUNG GMBH (2003): Die Zukunft der Kooperationen,München, Saarbrücken.KNIGHT, F. H. (1964): Risk, Uncertainty and Profit, New York.KROLLZIG, B. (1997): Zentralregulierung <strong>und</strong> Delkredere, in: Der Verb<strong>und</strong>, 10. Jg., Nr. 4,S. 16-18.MARKMANN, F. (2001): Franchising in Verb<strong>und</strong>gruppen – Eine ökonomische Analyseder institutionellen Barrieren seiner Implementierung, Wiesbaden.71


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Anhang A: Weitere AuswertungenAnhangAnhang A: Weitere Auswertungen„Unsere Mitglieder sind zunehmend restriktiverenFinanzierungsbedingungen ausgesetzt.“82,9%4040,33024,32018,31002,64,31,77,8Trifftüberhauptnicht zu [Angaben in %]Trifft voll <strong>und</strong>ganz zuAnhang A 1: Restriktivere Finanzierungsbedingungen der Mitglieder (Zentralfrage 4c)„Die Bedeutung innovativer Finanzdienstleistungen für dieMitglieder wird zukünftig zunehmen “ (Zentral-Frage 4.1a)72%3024,628,12019,314,0108,81,83,50Trifftüberhauptnicht zu [Angaben in %]Trifft voll <strong>und</strong>ganz zuAnhang A 2: Zunehmende Bedeutung innovativer Finanzdienstleistungen für die Mitglieder73


Anhang A: Weitere Auswertungen30„Die Zentrale leistet einen maßgeblichen Beitrag zurGewinnentwicklung der Mitglieder “28,72021,118,317,122,618,317,2109,25,27,74,311,38,89,60Trifftüberhauptnicht zuZentrale[Angaben in %]MitgliederTrifft voll<strong>und</strong> ganzzuAnhang A 3: Beitrag der Zentrale zur Gewinnentwicklung der Mitglieder(Zentralfrage 4d/Mitgliederfrage 2f)Wurden Sie bereits geratet?Wie ist Ihr Rating-Urteil?Weiß nicht5,1%Weiß nicht21,2%JaSchlecht12,1%43,7%44,3%GutNein35,1%Mittel38,5%Anhang A 4: Rating-Erfahrungen der Mitglieder (Mitgliederfrage 2c/d)74


Anhang A: Weitere Auswertungen4%Kündigung der Verträgedurch die ZentraleAuflösung desVerb<strong>und</strong>es47%37% Unzufriedenheit mitdem Waren-/DienstleistungsangebotN = 727n = 709%Sonstiges3% PersönlicheGründeAnhang A 5: Wechselursachen der Mitglieder (Mitgliederfrage 4d)Einkaufspreise90,5%Lieferbedingungen87,9%Qualitätsmanagement73,5%BeschaffungsmarktinformationenZentrale WerbeaktionenEigenmarkenprogramme77,9%76,8%87,1%Betriebstypenkonzepte58,9%Forderungsverkauf28,1%Absatzmarktinformationen66,3%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%Anhang A 6: Kooperationsangebote im Bereich Beschaffung <strong>und</strong> Absatz(Antworten der Mitglieder, ungewichtet)75


Anhang A: Weitere AuswertungenUnternehmensplanungBetriebsberatung50,1%52,4%BWL-Schulungen74,4%IT-Schulungen49,8%Buchführung23,8%Betriebsvergleich58,7%BilanzerstellungBerichtswesenLiquiditäts- <strong>und</strong> FinanzplanungSteuerungssystem25,3%31,9%29,4%30,0%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%Anhang A 7: Kooperationsangebote im Bereich Management, Rechungswesen <strong>und</strong> Steuerung(Antworten der Mitglieder, ungewichtet)StarkeInanspruchnahme7654SchwacheInanspruchnahmeStarke InanspruchnahmeDurchschnittlicheInanspruchnahme3Gar keineInanspruchnahme21Niedrige <strong>und</strong> stabileEinkaufspreiseGünstigeLieferbedingungenQualitätsmanagementInformationen überTrends aufBeschaffungsmarkt39%41%20%Verteilung der ClusterRating-Kriterien aus dem Bereich BeschaffungAnhang A 8: Inanspruchnahme der zentralen Unterstützung im Bereich Beschaffung(Mitgliederantworten)76


Anhang A: Weitere AuswertungenStarkeInanspruchnahme7654SchwacheInanspruchnahmeStarke InanspruchnahmeDurchschnittlicheInanspruchnahme3Gar keineInanspruchnahme21Zentrale WerbeaktionenBetriebstypenkonzeptEigenmarkenprogrammeInformationen überTrends auf Absatzmarkt20%35%45%Verteilung der ClusterRating-Kriterien aus dem Bereich AbsatzAnhang A 9: Inanspruchnahme der zentralen Unterstützung im Bereich Absatz(Mitgliederantworten)StarkeInanspruchnahme76SchwacheInanspruchnahmeStarke Inanspruchnahme54DurchschnittlicheInanspruchnahme3Gar keineInanspruchnahme2124%30%Unternehmensplanung<strong>und</strong> -nachfolgeOrganisations- <strong>und</strong>ManagementberatungBWL-SchulungenEDV-SchulungenBetriebsvergleich46%Verteilung der ClusterRating-Kriterien aus dem Bereich ManagementAnhang A 10: Inanspruchnahme der zentralen Unterstützung im Bereich Management(Mitgliederantworten)77


Anhang A: Weitere AuswertungenStarkeInanspruchnahme7654SchwacheInanspruchnahmeStarke InanspruchnahmeDurchschnittlicheInanspruchnahmeGar keineInanspruchnahme32118%9%BuchführungBilanz- <strong>und</strong>GuVErstellungUnterjährig Erstellungbetriebswirtschaftl.UnterlagenLiquiditätsfinanzplanungSteuerungs- <strong>und</strong>Überwachungssystem73%Verteilung der ClusterRating-Kriterien aus dem Bereich Rechungswesen <strong>und</strong> ControllingAnhang A 11: Inanspruchnahme der zentralen Unterstützung im BereichRechnungswesen <strong>und</strong> Controlling (Mitgliederantworten)Ware &Beschaffung67%63%71%Marketing- <strong>und</strong>BetriebstypenSchulung<strong>und</strong> Erfa61%53%70%63%50%76%GesamtKeine TeilnahmepflichtTeilnahmepflichtFinanzen <strong>und</strong>Controlling45%58%74%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%Anhang A 12: Wunsch nach Mitberatung in der Konzeptionsphase neuerKooperationsangebote in Abhängigkeit von der Akzeptanz der Teilnahmepflicht78


Anhang A: Weitere AuswertungenWare &Beschaffung58%57%60%Marketing- <strong>und</strong>BetriebstypenSchulung<strong>und</strong> Erfa52%44%61%55%43%67%GesamtKeine TeilnahmepflichtTeilnahmepflichtFinanzen <strong>und</strong>Controlling36%44%56%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%Anhang A 13: Wunsch nach Entschlusspartiziptation in der Konzeptionsphase neuerKooperationsangebote in Abhängigkeit von der Akzeptanz der TeilnahmepflichtZentrale Konzepte Ware<strong>und</strong> BeschaffungZentrale Marketing- <strong>und</strong>BetriebstypenkonzepteTeilnahmepflicht68,9%31,1%Keine Teilnahmepflicht70,9%29,1%N = 103N = 103Zentrale Schulungskonzepte<strong>und</strong> Erfa-GruppenZentrale KonzepteFinanzen <strong>und</strong> Controlling73,3%26,7%80,0%20,0%N = 90N = 65Anhang A 14: Teilnahmepflicht bei zentralen Konzepten79


Anhang A: Weitere Auswertungen7Keine TeilnahmepflichtTeilnahmepflicht6543Einkaufspreise Lieferbedingungen BeschaffungsmarktinformationenAnhang A 15: Inanspruchnahme der Kooperationsangebote in Abhängigkeit vonder Teilnahmepflicht der Mitglieder im Bereich Beschaffung7Keine TeilnahmepflichtTeilnahmepflicht6543ZentraleWerbeaktionenEigenmarkenprogrammeBetriebstypenkonzepteAbsatzmarktinformationenAnhang A 16: Inanspruchnahme der Kooperationsangebote in Abhängigkeit vonder Teilnahmepflicht der Mitglieder im Bereich Absatz80


Anhang A: Weitere Auswertungen7Keine TeilnahmepflichtTeilnahmepflicht6543UnternehmensplanungBetriebsberatungBWL-SchulungenIT-SchulungenBetriebsvergleichAnhang A 17: Inanspruchnahme der Kooperationsangebote in Abhängigkeit vonder Teilnahmepflicht der Mitglieder im Bereich Management7Keine TeilnahmepflichtTeilnahmepflicht6543Unterjährig Erstellungbetriebswirtschaftl.UnterlagenLiquiditäts- <strong>und</strong>FinanzplanungSteuerungs- <strong>und</strong>ÜberwachungssystemAnhang A 18: Inanspruchnahme der Kooperationsangebote in Abhängigkeit vonder Teilnahmepflicht der Mitglieder im Bereich Finanzen <strong>und</strong> Controlling81


Anhang A: Weitere AuswertungenWare &Beschaffung75%83%100%Marketing- <strong>und</strong>Betriebstypen58%66%87%GesamtSchulung<strong>und</strong> Erfa71%67%Keine TeilnahmepflichtTeilnahmepflicht83%Finanzen <strong>und</strong>Controlling31%42%85%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%Anhang A 19: Mitberatung der Mitglieder in der Konzeptionsphase neuer Projekte(Antworten der Zentralen)Ware &Beschaffung54%64%88%Marketing- <strong>und</strong>Betriebstypen47%39%67%GesamtSchulung<strong>und</strong> Erfa53%52%57%Keine TeilnahmepflichtTeilnahmepflichtFinanzen <strong>und</strong>Controlling27%22%46%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%Anhang A 20: Entschlusspartizipation der Mitglieder in der Konzeptionsphase(Antworten der Mitglieder)82


Anhang B: Fragebögen – Leitfaden für die ExperteninterwiewsAnhang B: FragebögenLeitfaden für die Experteninterviews1 AllgemeinesExperteninterviews1.1 Welche Leistungen bieten Sie Ihren Mitgliedern an?1.2 Welche Leistungen werden am häufigsten nachgefragt?1.3 „Verkaufen“ Sie diese Leistungen oder zwingen Sie diese Ihren Mitgliedern auf?1.4 Wie hoch ist der Marktanteil „kooperierender Unternehmen“ in der Branche?2 Mitgliedersituation2.1 Wie beurteilen Sie Ihre wirtschaftliche Situation <strong>und</strong> die Ihrer Mitglieder?Woraus leitet sich Ihre Aussage ab? Über welche Informationsbasis verfügen Sie?2.2 Sind Sie <strong>und</strong> Ihre Mitglieder restriktiveren Finanzierungsbedingungen ausgesetzt?Worin äussert sich das konkret?2.3 Wie finanzieren Sie <strong>und</strong> Ihre Mitglieder sich?In welchem Bereich besteht konkreter Finanzierungsbedarf (Investitionen, Waren)?Zu welchen Banken stehen sie in Kontakt?2.4 Bieten Sie Ihren Mitgliedern konkrete Finanzdienstleistungen oder andere Leistungenzur Verbesserung der Finanzierungsbedingungen an?3 Rating3.1 Sind Sie <strong>und</strong> Ihre Mitglieder bereits geratet worden? Wie lauteten die Urteile?3.2 Wenn ja, welche Rolle spielten dabei kooperationsspezifische Aspekte?4 <strong>Risiko</strong>lage4.1 Welchen Risiken sind Sie <strong>und</strong> Ihre Mitglieder typischerweise ausgesetzt?4.2 Bieten Sie Ihren Mitglieder Leistungen zur Bewältigung dieser Risiken an?Können Sie das dokumentieren?4.3 Übernehmen Sie Risiken Ihrer Mitglieder? Haften Sie für Ihre Mitglieder?4.4 Ergreifen Sie besondere Maßnahmen zur Rettung gefährdeter Mitglieder?Welche? Erwarten Sie dafür eine Gegenleistung?83


Anhang B: Fragebögen – Leitfaden für die Experteninterwiews5 Bilanzen, Finanzplanung <strong>und</strong> Liquiditätskontrolle5.1 Auf welche Daten Ihrer Mitglieder haben Sie Zugriff?Mit welchem zeitl. Abstand?5.2 Kennen Sie die Bilanzen/Bilanzkennzahlen Ihrer Mitglieder?5.3 Wie schätzen Sie die Möglichkeit ein, im Bereich der Finanzplanung <strong>und</strong> Liquiditätskontrollesteuernden <strong>und</strong> unterstützenden Einfluss auf Ihre Mitglieder auszuüben?5.4 Wo wird die Mitgliedschaft der Kooperation in der Bilanz bzw. GuV sichtbar?6 Zentralregulierung <strong>und</strong> Delkredere (Wenn vorhanden)6.1 Wie vollzieht sich bei Ihnen die ZR? Als Eigenleistung oder Fremdleistung?Gibt es Limits für Ihre Mitglieder? Wie sind Haftungsfragen geklärt?(Solidarhaftung?)6.2 In welchem Turnus zahlt das Mitglied seine Abschläge? Gibt es eindeutigeSanktionsmechanismen?6.3 Sind Ihre Mitglieder einem Doppelzahlungsrisiko ausgesetzt?7 Absatzkonzept7.1 Haben Sie bereits ein Markt-Sortimentskonzept aufgebaut?7.2 Wie werden Sie auf veränderte Marktentwicklungen aufmerksam?Stimmen Sie Ihr Sortimentskonzept entsprechend ab?7.3 Haben Sie Zugriff auf die Warenwirtschaftssysteme Ihrer Mitglieder?7.4 Kann man Sie als Zentrale mit einem Franchisegeber vergleichen?7.5 Fahren Sie eine eigene Absatzschiene neben dem Mitgliedergeschäft?Wie nehmen die Mitglieder diese an?7.6 Können Sie einen Effekt Ihrer marktorientierten Aktivitäten bei den Mitgliedernbeobachten? Wie?8 Zentralisierung/Intensität8.1 Wie bewältigen Sie den Spagat zwischen der zentralgesteuerten Systemgestaltung<strong>und</strong> der Gewährleistung von Anreizen, als Mitglied vor Ort Leistung zu erbringen?Wie ist Kompetenzverteilung zwischen Zentral- <strong>und</strong> Mitgliedsebene ausgestaltet?8.2 Wie hoch ist die Kooperationsintensität? Wie hoch ist die Bezugsquote Ihrer Mitglieder?Ergibt sich daraus eine Abhängigkeit Ihrer Mitglieder?84


Anhang B: Fragebögen – Leitfaden für die Experteninterwiews9 IT-Status9.1 Wie ist der Status der Vernetzung der VG-Zentralen mit den Mitgliedern <strong>und</strong> mitden Lieferanten?9.2 Sind in diesem Bereich Investitionen geplant?Wer führt diese durch, Wer finanziert sie?10 Sonstiges10.1 Mitgliederzufriedenheit10.1.1 Führen Sie regelmäßig Mitgliederzufriedenheitsanalysen durch? Wie gehenSie dabei vor?10.1.2 Welche Ergebnisse gibt es dabei?10.2 Rechtsform10.2.1 Was gab den Ausschlag für die von Ihnen gewählte Rechtsform?10.2.2 Gibt es Handlungsbedarf im Zusammenhang mit der Rechtsform vor demHintergr<strong>und</strong> der Finanzierungsbedingungen?10.3 Ausschüttungssystem10.3.1 Wie werden die Kooperationserträge aufgeteilt? Gibt es ein Ausschüttungssystemfür Anteilseigner/Bonussystem für Mitglieder? Wie ist diesesausgestaltet (Leistungsbezogenheit)?10.4 Value Transfer10.4.1 Welchen Wert messen Sie Ihren Mitgliedern bei?Was bedeuten Sie für Ihre Mitglieder?10.5 Förderauftrag10.5.1 Gibt es bei Ihnen einen fest verankerten Förderauftrag? Worin äußert ersich?10.6 Projekt Verb<strong>und</strong>gruppenbonus10.6.1 Würden Sie einen VG-Bonus allgemein legitimieren?10.6.2 Wenn es einen gäbe, würde er Ihnen zustehen?10.6.3 Worauf ist in diesem Zusammenhang bei der Gestaltung des Kooperationsvertrageszu achten?10.7 Erfolgsfaktoren10.7.1 Welche sonstigen Aspekte erscheinen Ihnen im Zusammenhang mit derProblematik „Kooperationen <strong>und</strong> Finanzierung/Rating“ besonders relevant?10.7.2 Was sind Ihrer Meinung nach die Erfolgsfaktoren einer VG?10.7.3 Wo sehen Sie Probleme?10.7.4 Sehen Sie eine Substitutsgefahr Ihrer VG durch B2B-Marktplätze oder andereexterne DL?11 Anmerkungen85


Anhang B: Fragebögen – ZentralfragebogenZentralfragebogenStudie im Rahmen des Forschungsprojektes„<strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> – <strong>Risiko</strong>merkmale von Kooperationen“Westfälische <strong>Wilhelms</strong>-Universität MünsterCentrum für Angewandte WirtschaftsforschungDipl.-Volksw. Peter EbertzAm Stadtgraben 9D-48143 MünsterE-mail: peter.ebertz@ifg-muenster.deTelefon: 0049-(0)251-83-22894Fax: 0049-(0)251–83 22 80 4Bitte senden Sie den Fragebogen per E-MAIL, FAX oder POST an oben stehende Adresse zurück.Vorbemerkung: Die Begriffe (Einkaufs-)Kooperation, Zentrale, Verb<strong>und</strong>gruppe <strong>und</strong> Genossenschaftbedeuten das Gleiche.1. ErfolgsfaktorenBitte geben Sie an, inwieweit die im Folgenden genannten Herausforderungen für den Erfolg Ihrer Verb<strong>und</strong>gruppein der Zukunft von Bedeutung sind.Herausforderungen für die ZukunftTrifft überhauptnicht zuTrifft voll<strong>und</strong> ganz zua) Betriebstypen- oder Marketingkonzepte entwickeln <strong>und</strong> mit Mitgliedernrealisieren b) Den Mitgliedern unterschiedlich intensive Formen der Integration in dieKooperation mit entsprechenden Rechten <strong>und</strong> Pflichten anbieten c) Neue Mitglieder im In- oder Ausland gewinnen d) Verstärkte Kooperation mit anderen Verb<strong>und</strong>gruppen e) Stärkere Zentralisierung der Einkaufsverhandlungen bei wichtigenLieferanten f) Stärkung der eigenen Finanzkraft g) Informationsaustausch innerhalb der Verb<strong>und</strong>gruppe beschleunigen h) Realisierung eines IT-gestützten Datenverb<strong>und</strong>es mit Mitgliedern <strong>und</strong>Lieferanten i) Verbesserung der Finanzierungsbedingungen des Mitgliedes j) Beratung <strong>und</strong> Qualifizierung der Mitglieder <strong>und</strong> deren Mitarbeiter zurAnwendung moderner Managementmethoden (Controllingkonzepte etc.)<strong>und</strong> IT-gestützter Systeme (WWS etc.) k) Beschleunigung der Entscheidungs- <strong>und</strong> Realisierungsprozesse in derVerb<strong>und</strong>gruppe l) Erschließung neuer Märkte (Branchen) m) Maßnahmen zur Stabilisierung gefährdeter Mitglieder(z. B. Sicherungsfonds) n) Wertorientierte Berichterstattung gegenüber Kapitalgebern <strong>und</strong>anderen externen Interessenten o) Sonstiges: __________________________________________________________ 87


Anhang B: Fragebögen – Zentralfragebogen2. Geschäftsmodella) In welcher Beziehung stehenSie zu den Ihrer Gruppe angeschlossenenUnternehmen? Die Unternehmen sind primär Vertragspartner (K<strong>und</strong>en), die unserWaren- <strong>und</strong> Leistungsangebot nutzen. Die Unternehmen sind primär Gesellschafter (Mitglieder), die anEntscheidungen mitwirken <strong>und</strong> an den Erträgen der Gruppe beteiligtwerden. Die Unternehmen sind sowohl Vertragspartner als auch Gesellschafter.b) Bitte kennzeichnen Sie die von Ihnen angebotenen Leistungen (Mehrfachnennungen möglich!):Verhandlung vonPreisen/Konditionenim SortimentsbereichMarkt- <strong>und</strong> SortimentskonzepteEigenesWarengeschäftmit/ohne Logistikzu MitgliedernWarenunabhängigeDienstleistungen(Beratung/Schulung)IT-basierte Netzwerkangebote(z. B. Warenwirtschaftssysteme)EigeneAbsatzschieneergänzend zuMitgliedernZentralregulierunginternZentralregulierungüberexternen FinanzdienstleisterDelkredereübernahmeinternDelkredereübernahmeüberexternen Finanzdienstleisterc) Unsere Mitglieder sind hinsichtlich ihrer Größe, regionalen Verteilung,ihrer Rechtsform <strong>und</strong> ihres Alters sehr heterogen <strong>und</strong> haben dementsprechendsehr unterschiedliche Erwartungen an die Zentrale.3. MitgliederentwicklungZentralfakturierungTrifft überhauptnicht zuWeitere Finanzdienstleistungs<strong>und</strong>-BeratungsangeboteTrifft voll <strong>und</strong>ganz zu Anfang 2000 Anfang 2001 2002a) Wie viele Mitglieder gehörtenIhrer Gruppe an?__________________ Anfang______ Endeb) Zu- <strong>und</strong> Abgänge pro Jahr______ Neumitglieder______ Austritte______ Neumitglieder______ Austritte______ Neumitglieder______ Austrittec) Austrittsursachen (in absoluten Zahlen) 2000 2001 2002- Mitgliederaustritte auf eigenen Wunsch .................- Wegfall der Kreditvoraussetzungen .........................- Mitglieder fusionierten/wurden übernommen ........- Verträge haben wir selbst gekündigt .......................- Insolvenz der Mitglieder ............................................- Sonstiges: ________________________ ........................____________________________________________________________________________________________________________4. Finanzmanagement <strong>und</strong> Ratinga) Wie beurteilen Sie wirtschaftliche Lage Ihrer Mitglieder im Durchschnitt?b) Bitte schätzen Sie die Anteile der Mitglieder, beidenen der Gewinn in den vergangenen 3 Jahrengestiegen, etwa gleich geblieben bzw. gesunkenist (Gesamt = 100%). besser als die der Branche genauso wie die der Branche schlechter als die der Branche weiß nichtGewinn gestiegen, Mitgliederanteil ca. ______ %Gewinn etwa gleich geblieben, Anteil ca. ______ %Gewinn gesunken, Anteil ca. ______ %88


Anhang B: Fragebögen – Zentralfragebogenc) Unsere Mitglieder sind zunehmend restriktiveren Finanzierungsbedingungen(Kündigung von Krediten, Erhöhung der Kreditzinsen,Kürzung der Kreditlinien) ausgesetzt.d) Die Zentrale leistet einen maßgeblichen Beitrag zur Gewinnentwicklungunserer Mitgliedere) Wir sind in der Lage, mit unseren Leistungen das Insolvenzrisiko unsererMitglieder zu reduzieren.f) Die <strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> spielt zurzeit bei Kreditverhandlungendes Mitgliedes eine bedeutende Rolle.4.1 FinanzaktivitätenTrifft überhauptnicht zuTrifft voll <strong>und</strong>ganz zu Trifft überhauptnicht zuTrifft voll <strong>und</strong>ganz zua) Die Bedeutung von innovativen Finanzdienstleistungen für die Mitgliederwird zukünftig zunehmen. b) Bitte kennzeichnen Sie zunächst, welche Finanzierungsangebote, –institutionen <strong>und</strong> finanzwirtschaftlicheDienstleistungen Sie den Mitgliedern anbieten. Falls Sie eine Frage mit ja beantworten, kennzeichnenSie danach bitte den Grad der Inanspruchnahme der Leistung durch die Mitglieder.Grad der InanspruchnahmeAngebotFinanzierungsangebotGar nichtImmer Ja Nein Zentralregulierung Ja Nein Delkredereübernahme Ja Nein Leasing Absatzfinanzierung (z. B. Factoring oder Ja NeinVersicherungen im K<strong>und</strong>engeschäft) Ja Nein Zinskostenzuschuss Ja Nein Investitionsfinanzierung Ja Nein Warenfinanzierung Ja Nein Ausfallbürgschaften (für die Hausbank) Ja Nein Beteiligungsfonds Ja Nein Expansionsvergütung Finanzinstitutionen Ja Nein Eigener Finanzdienstleister/Bank Finanzwirtschaftliche Dienstleistungen Ja Nein Finanzwirtschaftliche Beratung Ja Nein Unterstützung bei Bankgesprächen Ja Nein Vorbereitung der Mitglieder auf das Rating Ja Nein Sonstiges: _______________________________ c) Welche Aktivitäten planen Sie zur Stärkungder eigenen Finanzkraft? Keine zusätzlichen Aktivitäten Innovative Finanzierungsformen (ABS) Verstärkte Thesaurierung Rechtsformumwandlung Höhere Beteiligung der Mitgliedsunternehmen Kostenverrechnung der Dienstleistungen (Nicht mehrNulltarif) Führung von Betrieben in Eigenregie89


Anhang B: Fragebögen – Zentralfragebogen4.2 Einfluss der ZentralbonitätTrifft überhauptnicht zuTrifft voll <strong>und</strong>ganz zuDie Bonität unserer Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentrale ist maßgeblich für dasRating des Mitgliedes. 4.3 Qualitative Rating-KriterienBitte beantworten Sie, ob Sie Ihre Mitglieder bei den folgenden Aspekten unterstützen. Falls Sie eine Fragemit ja beantworten, kennzeichnen Sie bitte den Grad der Inanspruchnahme der Leistung durch die Mitglieder.AngebotGrad der InanspruchnahmeRating-KriteriumGar nichtImmerBeschaffungNiedrige <strong>und</strong> stabile Einkaufspreise durch zentral Ja Neingeführte Verhandlungen mit Lieferanten Günstige Lieferbedingungen (Schnellere Lieferzeiten, Ja NeinGeringere Lieferausfälle, Verlängertes Zahlungsziel) Gewährleistung einer angemessen Warenqualität Ja Neindurch zentral durchgeführtes Qualitätsmanagement Regelmäßige Informationen über Trends auf Ja Nein Beschaffungsmärkten <strong>und</strong> Umsetzung der daraus gewonnenen ErkenntnisseAbsatzZentral durchgeführte, einheitliche, überregionale Ja NeinWerbe-, Prospekt <strong>und</strong> Sortimentsaktionen Warenangebote mit Verkaufspreisempfehlung Ja Nein(Eigenmarkenprogramme) Überzeugende, regelmäßig überprüfte Ja NeinBetriebstypenkonzepte Versicherungen oder Forderungsverkauf (Factoring) Ja Neinzur Abdeckung evtl. K<strong>und</strong>enausfälle Markt- <strong>und</strong> Wettbewerbsanalysen <strong>und</strong> Umsetzung Ja Neinder daraus gewonnenen Erkenntnisse ManagementNachvollziehbare, langfristig angelegte Ja Nein Unternehmensplanung incl. Szenariobetrachtung (Krisenszenarios) Ja Nein Regelmäßige Organisations- <strong>und</strong> Betriebsberatung Ja Nein Schulung betriebswirtschaftlichen Know-hows Ja Nein Schulung informationstechnologischen Know-hows Ja Nein Regelung der Unternehmensnachfolge Finanzen <strong>und</strong> ControllingBuchführung mit zeitnaher Rechnungsstellung <strong>und</strong> Ja Neingeordnetem Mahnwesen Ja Nein Regelmäßiger Betriebsvergleich mit Ursachenanalyse Ja Nein Zeitnahe Erstellung von Bilanz <strong>und</strong> GuV Unterjährige Berichtswesen <strong>und</strong> Erstellung Ja Neinbetriebswirtschaftlicher Unterlagen Ja Nein Aussagefähige Liquiditäts- <strong>und</strong> Finanzplanung Betriebswirtschaftliches Steuerungs- <strong>und</strong> Überwachungssystem(<strong>Risiko</strong>früherkennung) Ja Nein 90


Anhang B: Fragebögen – Zentralfragebogen5. Kooperationsstrukturena) Die Wettbewerbsposition unserer Verb<strong>und</strong>gruppen-Zentrale hat sichin den vergangen 3 Jahren verbessert.b) Unsere Mitglieder können jederzeit die Verb<strong>und</strong>gruppe wechseln,ohne unsere Wettbewerbsposition zu verschlechtern.c) Unsere Mitglieder können jederzeit die Verb<strong>und</strong>gruppe wechseln,ohne ihre Wettbewerbsposition zu verschlechtern.d) In den einzelnen Leistungssegmenten sind die Beziehungen zwischenZentrale <strong>und</strong> Mitglied, deren Rechte <strong>und</strong> Pflichten (Aufgaben, Entscheidungen,Ertrags- <strong>und</strong> <strong>Risiko</strong>verteilung) individualvertraglich geregelt.Trifft überhauptTrifft voll <strong>und</strong>nicht zuganz zu 5.1 ProzessmanagementBitte beantworten Sie im Folgenden Fragen zur Art der Mitgliederbeteiligung in der Konzeptionsphaseneuer Angebote der Zentrale <strong>und</strong> zu den Vorgaben <strong>und</strong> Freiräumen für die Mitglieder in der Realisierungsphase.Sollten in den einzelnen Bereichen unterschiedliche Formen der Mitgliederbeteiligung existieren,kennzeichnen Sie bitte die am häufigsten vorkommende Form der Mitgliederbeteiligung.a) Formen der Mitgliederbeteiligung in der KonzeptionsphaseKonzepte <strong>und</strong> Leistungen der ZentraleInhaltlicheBeteiligung(Mitberatung) derMitgliederEntschlusspartizipation(Mitbestimmung) derMitgliederZentrale Konzepte im Bereich Ware <strong>und</strong> Beschaffung Ja Nein Ja NeinZentrale Betriebstypen- <strong>und</strong> Marketingkonzepte Ja Nein Ja NeinZentral unterstützte Warenwirtschaftssysteme (IT) Ja Nein Ja NeinZentral unterstützte Schulungskonzepte <strong>und</strong>Erfa-GruppenZentrale Konzepte <strong>und</strong> Angebote im BereichFinanzen <strong>und</strong> Controlling Ja Nein Ja Nein Ja Nein Ja Neinb) Vorgaben <strong>und</strong> Freiräume für Mitglieder in der RealisationsphaseBitte beantworten Sie, ob die Mitglieder für die folgenden Konzepte <strong>und</strong> Leistungen der Zentralezur Realisierung verpflichtet sind <strong>und</strong> inwieweit die zentralen Konzeptelemente für die Mitgliederbei Realisierung des Konzeptes verbindliche Vorgaben darstellen. Sollte es in den einzelnen Bereichenunterschiedliche Vorgaben <strong>und</strong> Freiräume für die Mitglieder geben, markieren Sie bitte die amhäufigsten vorkommende Realisationsform.Teilnahmepflicht WeitergehendeUmfassendeKonzepte <strong>und</strong> Leistungen der Zentralefür das Mitglied Freiräumezentrale VorgabenZentrale Konzepte im Bereich Ware <strong>und</strong> Beschaffung Ja Nein Zentralregulierung <strong>und</strong> Delkredere Ja Nein Zentrale Betriebstypen- <strong>und</strong> Marketingkonzepte Ja Nein Zentral unterstützte Warenwirtschaftssysteme (IT) Ja Nein Zentral unterstützte Schulungskonzepte <strong>und</strong>Erfa-GruppenZentrale Konzepte <strong>und</strong> Angebote im BereichFinanzen <strong>und</strong> Controlling Ja Nein Ja Nein 91


Anhang B: Fragebögen – Zentralfragebogenc) Anreize zur KooperationBitte kennzeichnen Sie die von Ihnen angebotenen Anreize, die dem Mitglied zur Vertragserfüllungbzw. Nutzung der Kooperationsangebote geboten werden:Konzepte <strong>und</strong>Leistungen der ZentraleGewährungvon Auszeichnungen,StatussymbolenVerbesserteWaren- <strong>und</strong>Dienstleistungskonditionen,Vergütungssysteme,BoniVermittlungrelevanterInformationenüber Beschaffungs-<strong>und</strong>AbsatzmärkteHinweise füreffiziente BetriebsführungSonstiges:____________________________________Zentrale Konzepteim Bereich Ware <strong>und</strong>Beschaffung Zentralregulierung<strong>und</strong> Delkredere Zentrale Betriebstypen<strong>und</strong>Marketingkonzepte Zentral unterstützte Warenwirtschaftssysteme(IT) Zentral unterstützteSchulungskonzepte <strong>und</strong>Erfa-GruppenZentrale Konzepte <strong>und</strong>Angebote im BereichFinanzen <strong>und</strong> Controlling Bitte kennzeichnen Sie die vertraglich geregelten Maßnahmen, die Sie ergreifen können, wenn die MitgliederIhren Pflichten nicht vertragsgemäß nachkommen:Konzepte <strong>und</strong>Leistungen der ZentraleZentrale Konzepteim Bereich Ware <strong>und</strong>BeschaffungÖffentlicheKritikLieferstopp,LieferverzögerungZurückhaltungrelevanterInformationenüber Beschaffungs-<strong>und</strong>AbsatzmärkteKündigung vonVerträgenKündigungvon VerträgenSonstiges:____________________________________ Zentralregulierung<strong>und</strong> Delkredere Zentrale Betriebstypen<strong>und</strong>Marketingkonzepte Zentral unterstützte Warenwirtschaftssysteme(IT) Zentral unterstützteSchulungskonzepte <strong>und</strong>Erfa-GruppenZentrale Konzepte <strong>und</strong>Angebote im BereichFinanzen <strong>und</strong> Controlling 92


Anhang B: Fragebögen – Zentralfragebogen5.2 Zentralisierung vs. DezentralisierungSehr lose(dezentral)Sehr straff(zentral)a) Bitte beschreiben Sie den Grad der Integration der Mitglieder indie Zusammenarbeit zwischen Zentrale <strong>und</strong> Mitglieder heute.b) Bitte beschreiben Sie den zukünftig von Ihnen angestrebten Gradder Zentralisierung für die Zusammenarbeit zwischen Zentrale <strong>und</strong>Mitgliedern. 6. Informationsverb<strong>und</strong>Trifft überhauptnicht zuTrifft voll <strong>und</strong>ganz zua) Wir führen regelmäßig intern Bonitätsanalysen unserer Mitgliederdurch.b) Wir sind regelmäßig, zeitnah <strong>und</strong> umfassend über die Finanz- <strong>und</strong>Ertragslage unserer Mitglieder informiert.c) Wir bekommen alle Bilanzen unserer Mitglieder spätestens 9 Monatenach Abschluss des Geschäftsjahres.d) Wir verfügen über ein umfassendes <strong>Risiko</strong>- <strong>und</strong> Debitorenmanagementsystemauf Zentralebene. e) Beschaffungsseitig haben wir die Lieferanten bereits über IT angeb<strong>und</strong>en(EDI; Intranet). f) Unsere Mitglieder sind vollständig mit der Zentrale vernetzt g) Die Prozesse zu Mitgliedern <strong>und</strong> Lieferanten hin sind ausreichendschnell, transparent <strong>und</strong> flexibel für zukünftige Anforderungengestaltet. h) Über welche Daten Ihrer Mitglieder verfügen Sie in regelmäßigen <strong>und</strong> zeitnahen Abständen?Bestellverhalten Ja Nein Mitgliederzufriedenheit Ja NeinFinanzplanung Ja Nein Betriebswirtschaftliche Ja NeinAuswertungenAußenumsätze Ja Nein Zahlungsverhalten Ja NeinWarenwirtschaftssystem (Artikelgenaue Ja Nein Sonstiges: _________________ Ja NeinAbverkaufsdaten)7. Allgemeine Fragen bezüglich Ihrer Kooperationa) Alter Ihrer Kooperation ca. ______ Jahre d) Welche Artb) Wieviele Mitarbeiter arbeitenin der Zentrale?___________c) Ihre Rechtsform: ___________Geschäft betreibenIhre Mitglieder?e) UmsatzanteilIhrer Regiebetriebe: EH GH Gemischt Produktionsbetrieb______ %f) Wie hoch war Ihr Jahres-(innen)Umsatz(Gesamtumsatz ohne Mwst. mit den Mitgliedern,bei Handwerkerkooperationen Großhandelsumsatz)?g) Wie hoch war der Gesamt-(Außen)Umsatz IhrerMitglieder?h) Wie hoch war die Warenbezugsquote der Mitgliederbei Ihrer Verb<strong>und</strong>gruppe?2000 2001 2002ca. _____ Mio. $ ca. _____ Mio. $ ca. _____ Mio. $ca. _____ Mio. $(Schätzung genügt)ca. _____ Mio. $(Schätzung genügt)ca. _____ Mio. $(Schätzung genügt)ca. _____ % ca. _____ % ca. _____ %93


Anhang B: Fragebögen – Zentralfragebogeni) In welcher Branche liegt der Umsatzschwerpunkt Ihrer Verb<strong>und</strong>gruppe?Nahrungs<strong>und</strong>GenussmittelTextilien <strong>und</strong>BekleidungSchuhe <strong>und</strong>LederwarenIT, Elektroartikel,Konsumelektronik,FotoMöbel <strong>und</strong>KüchenBaustoffe,BaubedarfBüro <strong>und</strong>Schreibwaren,SpielzeugEisenwarenOptikBäckereihandwerkSportartikelDachdeckerhandwerkSanitär <strong>und</strong>HaushaltKosmetik, Pharma,Parfümerie,ReformhäuserSonstige:_______________Falls Sie weitere Anmerkungen zur Auswirkungder VG-Mitgliedschaft auf dasRating <strong>und</strong> zu dieser Studie haben, könnenSie diese hier eintragen:Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!Bitte vergessen Sie nicht, Ihre Angaben zu speichern!--------------------------------------------------------- --------------------------------------------------------Falls Sie an der Zusendung der Ergebnisse der Studie interessiert sind geben Sie bitte denNamen Ihrer Organisation, Ihren persönlichen Namen sowie Ihre e-mail-Adresse an (DieAuswertung der Studie erfolgt absolut anonym. Die Daten werden getrennt von diesemAbschnitt ausgewertet, so dass nicht zurückverfolgt werden kann, was Sie geantwortethaben).Name Ihrer Kooperation:Anrede (Frau/Herr), Vor- <strong>und</strong> Nachname:E-mail-Adresse :Anhang B 2: Zentralfragebogen94


Anhang B: Fragebögen – MitgliederfragebogenMitgliederfragebogenStudie im Rahmen des Forschungsprojektes„<strong>Verb<strong>und</strong>gruppenmitgliedschaft</strong> – <strong>Risiko</strong>merkmale von Kooperationen“Westfälische <strong>Wilhelms</strong>-Universität MünsterCentrum für Angewandte WirtschaftsforschungDipl.-Volksw. Peter EbertzAm Stadtgraben 9D-48143 MünsterE-mail: peter.ebertz@ifg-muenster.deTelefon: 0049-(0)251-83-22894Fax: 0049-(0)251–83 22 80 4Bitte senden Sie den Fragebogen per E-MAIL, FAX oder POST an oben stehende Adresse zurück.Vorbemerkung: Die Begriffe (Einkaufs-)Kooperation, Zentrale, Verb<strong>und</strong>gruppe <strong>und</strong> Genossenschafthaben die gleiche Bedeutung.1. Motive für die Mitgliedschaft in der Kooperation/Trifft überhauptTrifft vollVerb<strong>und</strong>gruppe/Genossenschaftnicht zu<strong>und</strong> ganz zua) Bessere Einkaufspreise <strong>und</strong> Zahlungsziele b) Konzentration auf eine Beschaffungsquelle c) Informationsaustausch mit Unternehmerkollegen d) Bezug qualitativ hochwertiger Ware e) Nutzung von Rahmenverträgen (z. B. Handyverträge, Autobeschaffung,Reiseorganisation) <strong>und</strong> sonstigen Dienstleistungen f) Verbesserung der Finanzierungsbedingungen (z. B. Liquiditätsvorteile) g) Beteiligung an gemeinsamen Werbe-, Prospekt- <strong>und</strong> Sortimentsaktionen h) Teilnahme an Zentralregulierung i) Übernahme der Delkredere-Haftung für Sie durch die Zentrale j) Nutzung weiterer Finanzdienstleistungs- <strong>und</strong> Beratungsangebote(Versicherungen, Buchhaltungsservice) k) Sonstiges: _______________________________________________________ 2. Wirtschaftliche Lage <strong>und</strong> Finanzierungsbedingungena) Wie beurteilenSie Ihre wirtschaftlicheLage?c) Wurden Siebereits geratet? besser als die der Branche genauso wie die der Branche schlechter als die der Branche Ja Nein Weiß nichtb) Bitte beschreiben Sie dieGewinnentwicklung in denvergangenen 3 Jahren!d) Wie ist IhrRatingurteil? Gewinn gestiegen Gewinn etwa gleichgeblieben Gewinn gesunken Gut Mittel Schlecht Weiß nichte) Im vergangenen Jahr wurden Ihre Kreditlinien gekürzt, Kreditzinsenerhöht oder Kredite gekündigt.f) Die Verb<strong>und</strong>gruppe leistet einen maßgeblichen Beitrag zu IhrerGewinnentwicklung.Trifft überhauptTrifft vollnicht zu<strong>und</strong> ganz zu 95


Anhang B: Fragebögen – Mitgliederfragebogeng) Ihr Insolvenzrisiko wird durch die Mitgliedschaft in derVerb<strong>und</strong>gruppe reduziert.h) Die Mitgliedschaft in der Kooperation spielt heute inKreditverhandlungen eine bedeutende Rolle.3. RatingBei welchen dieser ratingrelevanten Leistungen unterstützt Sie die Zentrale?Falls Sie eine Frage mit ja beantworten: Wie häufig benutzen Sie diese? AngebotLeistungGrad der InanspruchnahmeGar nichtImmer Ja Nein Niedrige <strong>und</strong> stabile Einkaufspreise Ja Nein Günstige Lieferbedingungen Ja Nein Gewährleistung einer angemessenen Warenqualität Regelmäßige Informationen über Trends auf Ja NeinBeschaffungsmärkten AbsatzZentral durchgeführte, einheitliche, überregionale Ja NeinWerbe-, Prospekt <strong>und</strong> Sortimentsaktionen Ja Nein Überzeugendes Betriebstypenkonzept Warenangebote mit Verkaufspreisempfehlung Ja Nein(Eigenmarkenprogramme) Versicherungen oder Forderungsverkauf (Factoring) Ja Neinzur Abdeckung evtl. K<strong>und</strong>enausfälle Ja Nein Markt- <strong>und</strong> Wettbewerbsanalysen Finanzierung Ja Nein Zentralregulierung Ja Nein Delkredereübernahme Absatzfinanzierung ( z. B. Factoring oder Ja NeinVersicherungen im K<strong>und</strong>engeschäft) Ja Nein Investitionsfinanzierung (z. B. Leasing) Ja Nein Warenfinanzierung (Wechsel, Zahlungsziele) Ja Nein Verb<strong>und</strong>interne Bank oder Finanzdienstleister Ja Nein Finanzwirtschaftliche Beratung Unterstützung bei Bankgesprächen Ja Nein(z. B. Vorbereitung auf das Rating) Ja Nein Sonstiges: _____________________________ ManagementUnterstützung bei der Unternehmensplanung <strong>und</strong> Ja NeinRegelung der Unternehmensnachfolge Ja Nein Regelmäßige Organisations- <strong>und</strong> Betriebsberatung Schulung betriebswirtschaftlichen Know-hows Ja Nein(Erfa, Seminare) Ja Nein EDV-Schulungen 96


Anhang B: Fragebögen – MitgliederfragebogenRechnungswesen <strong>und</strong> SteuerungBuchführung mit zeitnaher Rechnungsstellung Ja Nein<strong>und</strong> geordnetem Mahnwesen Regelmäßiger Betriebsvergleich (Erfa) mit Ja NeinUrsachenanalyse Ja Nein Zeitnahe Erstellung Bilanz <strong>und</strong> GuV Unterjährige Erstellung betriebswirtschaftlicher Ja NeinUnterlagen Ja Nein Aussagefähige Liquiditäts- <strong>und</strong> Finanzplanung Betriebswirtschaftliches Steuerungs- <strong>und</strong> Ja NeinÜberwachungssystem (<strong>Risiko</strong>früherkennung) 4. Zukünftiger BedarfWelche Leistungen der Zentrale sind für Sie zukünftig wichtig?Wenn Sie eine Frage mit , oder beantworten, erläutern Sie bitte kurz warum.Waren- <strong>und</strong>DienstleistungsangeboteGrad der NotwendigkeitNicht dringendSehr dringendBegründungfalls Antwort , oder Gemeinsame Werbeaktionen<strong>und</strong> BetriebstypenkonzepteSchulung betriebswirtschaftlichenKnow-hows __________________________________________________________ __________________________________________________________EDV-Schulungen __________________________________________________________Innovative Finanzierungsformen __________________________________________________________Unterstützung bei derNachfolgeregelung <strong>und</strong>Unternehmensplanung __________________________________________________________Beschaffungsseitige Leistungen __________________________________________________________Zentrales Warengeschäftmit/ohne LogistikFinanzwirtschaftliche Beratung(z. B. Controlling- <strong>und</strong> <strong>Risiko</strong>management-Konzepte)EDV-gestütztesWarenwirtschaftssystem __________________________________________________________ __________________________________________________________ __________________________________________________________Sonstiges: _____________________ __________________________________________________________97


Anhang B: Fragebögen – Mitgliederfragebogen5. KooperationsstrukturenBitte beantworten Sie im Folgenden, ob Sie sich mehr Einfluss- <strong>und</strong> Beteiligungsmöglichkeiten in derKonzeptionsphase neuer Angebote Ihrer Zentrale wünschen.a) Mitgliederbeteiligung in der KonzeptionsphaseKonzepte <strong>und</strong> Leistungen der ZentraleZentrale Konzepte im Bereich Ware<strong>und</strong> BeschaffungMehr inhaltliche Beteiligung(Mitberatung) der MitgliederMehr Mitbestimmung Ja Nein Ja NeinZentrale Betriebstypen- <strong>und</strong> Marketingkonzepte Ja Nein Ja NeinZentral unterstützte Warenwirtschaftssysteme (EDV) Ja Nein Ja NeinErfa-Gruppen <strong>und</strong> Schulungen Ja Nein Ja NeinZentrale Konzepte <strong>und</strong> Angebote im Bereich Ja Nein Ja NeinFinanzen <strong>und</strong> Controllingb) Freiräume für Mitglieder in der RealisationsphaseHalten Sie es für richtig, von Ihrer Zentrale zur Abnahme von Leistungen verpflichtet zu werden <strong>und</strong>,wenn Sie sich an einem Konzept beteiligen (z. B. Sortiment), umfassende zentrale Vorgaben zur Realisierungzu erhalten?Konzepte <strong>und</strong> Leistungen der ZentraleZentrale Konzepte im Bereich Ware<strong>und</strong> BeschaffungTeilnahmepflichtfür das MitgliedWeitgehendeFreiräume beiRealisierungUmfassendezentrale Vorgabenbei Realisierung Ja Nein Zentralregulierung <strong>und</strong> Delkredere Ja Nein Zentrale Betriebstypen- <strong>und</strong> Marketingkonzepte Ja Nein Zentral unterstützte Warenwirtschaftssysteme (EDV) Ja Nein Erfa-Gruppen <strong>und</strong> Schulungen Ja Nein Zentrale Konzepte <strong>und</strong> Angebote im BereichFinanzen <strong>und</strong> Controlling5.1 Zentralisierung, Informationsflussa) Bitte beschreiben Sie den Grad der Integration der Mitglieder in dieZusammenarbeit zwischen Zentrale <strong>und</strong> Mitglied heute.b) Bitte beschreiben den zukünftig von Ihnen erwünschten Grad derZentralisierung für die Zusammenarbeit zwischen Zentrale <strong>und</strong> Mitglied.Angenommen, die Zentrale würde Ihnen zusätzliche Dienstleistungenanbieten, die zur Verbesserung Ihrer Finanzierungsbedingungen dienen.Welche zusätzlichen Einflussmöglichkeiten würden Sie der Zentrale imGegenzug für die Inanspruchnahme der Leistungen einräumen?c) Wir würden der Zentrale weitere Eingriffs- <strong>und</strong> Kontrollmöglichkeiten<strong>und</strong> einen höheren Verbindlichkeitsgrad einräumen.d) Wir würden der Zentrale zusätzliche relevante Informationen zurVerfügung stellen. Ja Nein Sehr lose(dezentral)Sehr straff(zentral) Trifft überhauptnicht zuTrifft voll<strong>und</strong> ganz zu 98


Anhang B: Fragebögen – Mitgliederfragebogene) Über welche Daten informieren Sie die Zentrale in regelmäßigen <strong>und</strong> zeitnahen Abständen?Bestellverhalten Ja Nein Zufriedenheit Ja NeinBetriebswirtschaftlicheFinanzplanung Ja NeinAuswertungen Ja NeinBilanzen Ja Nein Zahlungsverhalten Ja NeinWarenwirtschaftssystem(Artikelgenaue Abverkaufsdaten) Ja Nein Sonstiges: Ja Nein5.2 Abhängigkeit von der Verb<strong>und</strong>gruppe/GenossenschaftSie können jederzeit die Verb<strong>und</strong>gruppe/Genossenschaft wechseln, ohneIhre Wettbewerbsposition zu verschlechtern.6. Allgemeine Fragen bezüglich Ihres UnternehmensTrifft überhauptnicht zuTrifft voll<strong>und</strong> ganz zu Wie ist der Name Ihrer Kooperation?________________________________________________a) In welcher Branche liegt der Umsatzschwerpunkt Ihres Unternehmens?Nahrungs<strong>und</strong>GenussmittelMöbel <strong>und</strong>KüchenBaustoffe,BaubedarfTextilien <strong>und</strong>BekleidungBüro <strong>und</strong>Schreibwaren,SpielzeugEisenwarenSchuhe <strong>und</strong>LederwarenOptikBäckereihandwerkIT, Elektoartikel,KonsumelektronikFotoSportartikelDachdeckerhandwerkSanitär- <strong>und</strong>HaushaltKosmetik, Pharma,Parfümerie,ReformhäuserSonstige:_______________b) In welcher Beziehung stehen Sie zu IhrerVerb<strong>und</strong>gruppe/Einkaufs-Kooperation/Genossenschaft?c) Unser Unternehmen war im Zeitraum 2000 bis 2002 einer anderenEinkaufs- bzw. Kooperationsgruppe angeschlossend) Falls ja: Folgende Gründe waren für den Wechsel ausschlaggebend:Verträge wurden von der ZentralegekündigtAuflösung des (Einkaufs-)Verb<strong>und</strong>es Ja Ja Nein Nein Wir sind primär Vertragspartner (K<strong>und</strong>en), die das Waren-<strong>und</strong> Leistungsangebot der Kooperation nutzen. Wir sind primär Mitglied (Gesellschafter) der Kooperation,um an Entscheidungen mitzuwirken <strong>und</strong> an denErträgen der Gruppe beteiligt werden. Wir sind sowohl Vertragspartner als auch Gesellschafter.Unzufriedenheit mit Waren<strong>und</strong>DienstleistungsangebotPersönliche Gründe(z. B. Geschäftsaufgabe) Ja Ja Ja Nein Nein NeinSonstiges __________________________________________________________________ Ja Nein__________________________________________________________________e) Wie hoch war Ihr Jahresumsatzca. $ _______ Tsd. f) Anzahl Mitarbeiter _______________2002?g) Wie hoch ist der durchschnittlicheAnteil IhrerBeschaffung über dieKooperation?ca. _______ %h) Über wie viele Geschäftebzw. Filialen verfügen Sie?_______________99


Anhang B: Fragebögen – MitgliederfragebogenFalls Sie weitere Anmerkungen zur Auswirkungder VG-Mitgliedschaft auf dasRating <strong>und</strong> zu dieser Studie haben, könnenSie diese hier eintragen:Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!Bitte vergessen Sie nicht, Ihre Angaben zu speichern!--------------------------------------------------------- --------------------------------------------------------Falls Sie an der Zusendung der Ergebnisse der Studie interessiert sind geben Sie bitte denNamen Ihrer Organisation, Ihren persönlichen Namen sowie Ihre e-mail-Adresse an (DieAuswertung der Studie erfolgt absolut anonym. Die Daten werden getrennt von diesemAbschnitt ausgewertet, so dass nicht zurückverfolgt werden kann, was Sie geantwortethaben).Name Ihrers Unternehmens:AdresseAnrede (Frau/Herr), Vor- <strong>und</strong> Nachname:Name Ihrer Kooperation:E-mail-Adresse :Anhang B 3: Mitgliederfragebogen100


Anhang C: TeilnehmerübersichtenAnhang C: TeilnehmerübersichtenVerzeichnis der befragten Verb<strong>und</strong>gruppenmanager <strong>und</strong> ExpertenAkcent Computerpartner AGCreditreform Rating AGEDE Einkaufsbüro DeutscherEisenhändler GmbHEdekabank AGIGA OpticInterES GmbH & Co. KgInternationales Zentrum fürFranchising <strong>und</strong> CooperationNeuform eGPWCVR-DiskontbankZEDACH eGZentralverband GewerblicherVerb<strong>und</strong>gruppen (ZGV) e. V. BonnFrank GarreltsDr. Michael MunschDr. Helmut LekebuschDr. Bernhard WeberKlaus HogrebeWolfgang GrevenProf. Dr. Günter OleschPeter GründkenHarald EwigAndrea Oberlies, Arne StrickstrackRobert NatterDr. Ludwig Veltmann, Jörg Glaser,Jan Schmüser, Dr. Günther Schulte101


Anhang C: TeilnehmerübersichtenVerzeichnis der Verb<strong>und</strong>gruppen, die an der Zentralbefragungteilgenommen haben:AKCENT Computerpartner Deutschland AGAMBRA Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KGAMH Arbeitsgemeinschaft der Musterring-Häuser GmbH & Co. KGanwr Ariston-Nord-West-Ring e.G.ardek Arbeitsgemeinschaft der Kinderausstatter eGASSIMA VERBUND GmbH & Co. KGBaby Plus eG Fachverband für BabyausstattungBÄKO Mittel- <strong>und</strong> Ostsachsen eGBÄKO Oberbayern-Nord e.G.BÄKO Rhein-Main-Limburg e.G.BÄKO Ruhr-Lenne e.G.BÄKO Schwaben e.G.BÄKO Spreewald eGBÄKO Süd-West eG.BÄKO-Zentrale Nord eGBÄKO-Zentrale Süddeutschland e.G.BAMAKA AG Einkaufsgesellschaft der BauwirtschaftBICO Zweirad Marketing GmbHBranion eGCKV Business-Group GmbHcoba Baugesellschaft für 'Dach + Wand GmbH & Co KGCOMIGRO Finance GmbH & Co. KGComputer-Compass Handels-GmbH & Co. KGCOPA-Interline Marketing eGcospar cosmetic & parfümerien GmbHDachdecker-Einkauf Ost-West e.G.Dachdecker-Einkauf Rhein-Main eGDecor-Union GmbH & Co. KGDMV DEUTSCHER MÖBEL-VERBUND Handels GmbHE/D/E Einkaufsbüro Deutscher Eisenwarenhändler GmbHEDEKA Handelsgesellschaft Nordwest mbHEDEKA Handelsgesellschaft Südwest mbHEDEKA Zentrale AG & Co. KGEgropa Einkaufsgenossenschaft der Großhändler in Papier- u. Schreibwaren eGEltkontor GmbH & Co. KGEuro-Friwa GmbH & Co.EURO-LEDER GmbH & Co. KGeuropa-foto / Deutschland - FOTOCO GmbH & Co. KG102


Anhang C: TeilnehmerübersichtenEuroriding GmbH & Co. KGexpert AGFD Fleischerdienst Allgäu Schwaben e.G.FHR Fachhandelsring GmbH Einkaufs-MarketingverbandFRI Freie Reifeneinkaufs-Initiative GmbHGARANT SCHUH + Mode AGGEB Schuh-Großeinkaufs-B<strong>und</strong> GmbH & Co. KGGEFAKO GmbH & Co. Getränke-Fachgroßhandels-Kooperation Süd KGGEV Großeinkaufsverband Nord- <strong>und</strong> Westdt. Wein- <strong>und</strong> Spirituosen-GroßhändlerGewema AGGFT Gemeinschaft Fernmelde-Technik eGGHS Goodyear Handelssysteme GmbHGOLDKRONE Lederwaren-HandelsgesellschaftGROSSEINKAUF EUROPA MÖBEL GmbH & Co. KGGTEG Großküchentechnik-Einkaufsgesellschaft eGGVG Getränke-Ring e.G.hagebau Handelsgesellschaft für Baustoffe mbH + Co. KGHolzLand Holzhandels GmbHIGA OPTIC eG Interessengemeinschaft Augenoptik e.G.ILAFA Interessengemeinschaft Landmaschinen - Fachbetriebe eGInter Caravaning GmbHInterbaustoff GmbH & Co. KGInterES Handels- <strong>und</strong> dienstleistungs GmBH & Co. KGInterpartner HWG Weinimport GmbH & Co.INTERSPORT Deutschland e.G.KATAG International Partners GmbHKlinikeinkauf Niederrhein-Westfalen eGKMT Kölnische Mode- <strong>und</strong> Textilhandelsgesellschaft mbHKüchen Treff GmbH & Co. KGLG Buch Leistungsgemeinschaft Buchhandel eGMaler-Einkauf e.G. PaderbornMarkant Handels- <strong>und</strong> Service GmbHMarketingverb<strong>und</strong> für Deutsche Holzfachhändler GmbHMEGA Malereinkaufsgenossenschaft e.G.MHK Musterhaus Küchen Deutschland GmbHMode-Aktion-Gruppeneuform Vereinigung Deutscher Reformhäuser e.G.NOWEDA eGnrc Nordring Einkauf- <strong>und</strong> Marketing-Cooperation GmbHOptic Society Vertriebs GmbHparma-Aurel GmbH & Co. KG103


Anhang C: TeilnehmerübersichtenPML-Pharma-Marketing <strong>und</strong> Logistik GmbHR.I.C. Electr. Communications Serv. GmbHREGENT MÖBEL Großeinkauf GmbH & Co. KGREWE Dortm<strong>und</strong> Großhandel e. G.REWE-Zentral AGRigromont Marketing GmbHRINGFOTO GmbH & Co. ALFO MARKETING KGRoja`96 GmbHRSabu Schuh & Marketing GmbHSagaFlor Saatgut, Garten-, Floristik-, Heimtierbedarf <strong>und</strong> Marketing GmbHSANITÄTSHAUS AKTUELL E.G.Select AGSPORT 2000 Deutschland GmbHSüdring GmbH & Co. KGTelero<strong>und</strong> Kommunikationstechnik-handels AGunitex Einkaufsverband GmbHVEDES AGVerb<strong>und</strong> selbstverwalteter Fahrradbetriebe e.V.VFG - Verb<strong>und</strong> Farbe <strong>und</strong> Gestaltung GmbHVKG Vereinigte Küchenfachhandel GmbH & Co. KGVME Vereinigte Möbeleinkaufs-GmbH & Co. KGVUZ Vereinigung umfassende Zahntechnik e. G.Wotex-Gruppe Einkaufs-Marketinggesellschaft mbHZEDACH Zentralgenossenschaft des Dachdeckerhandwerks e.G.Zentralverband Europäischer Lederhändler eG104


Anhang C: TeilnehmerübersichtenVerb<strong>und</strong>gruppen, deren Mitglieder an der Mitglieder-Befragungteilgenommen haben:AKCENT Computerpartner Deutschland AGAMBRA Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KGanwr Ariston-Nord-West-Ring e.G.ardek Arbeitsgemeinschaft der Kinderausstatter eGASSIMA VERBUND GmbH & Co. KGBÄKO Mittelbaden Karlsruhe - Offenburg eGBAMAKA AG Einkaufsgesellschaft der BauwirtschaftBranion eGcoba Baugesellschaft für 'Dach + Wand GmbH & Co KGCOMIGRO Finance GmbH & Co. KGDecor-Union GmbH & Co. KGDER KREIS Einkaufsgesellschaft für Küche & Wohnen mbH & Co. KGEDEKA Zentrale AG & Co. KGeuropa-foto / Deutschland - FOTOCO GmbH & Co. KGexpert AGGFT Gemeinschaft Fernmelde-Technik eGGOLDKRONE Lederwaren-HandelsgesellschaftGROSSEINKAUF EUROPA MÖBEL GmbH & Co. KGGVG Getränke-Ring e.G.HolzLand Holzhandels GmbHILAFA Interessengemeinschaft Landmaschinen - Fachbetriebe eGInterbaustoff GmbH & Co. KGINTERSPORT Deutschland e.G.KATAG International Partners GmbHKMT Kölnische Mode- <strong>und</strong> Textilhandelsgesellschaft mbHMarketingverb<strong>und</strong> für Deutsche Holzfachhändler GmbHMHK Musterhaus Küchen Deutschland GmbHneuform Vereinigung Deutscher Reformhäuser e.G.nrc Nordring Einkauf- <strong>und</strong> Marketing-Cooperation GmbHparma-Aurel GmbH & Co. KGREWE Dortm<strong>und</strong> Großhandel e. G.Rigromont Marketing GmbHRINGFOTO GmbH & Co. ALFO MARKETING KGSabu Schuh & Marketing GmbHSagaFlor Saatgut, Garten-, Floristik-, Heimtierbedarf <strong>und</strong> Marketing GmbHSPORT 2000 Deutschland GmbHSüdring GmbH & Co. KGVKG Vereinigte Küchenfachhandel GmbH & Co. KG105


Anhang C: TeilnehmerübersichtenVerb<strong>und</strong>gruppen, deren Mitglieder in der Creditreform-Stichprobevertreten sind:AKCENT Computerpartner Deutschland AGAMBRA Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KGASSIMA VERBUND GmbH & Co. KGBÄKO Süd-West eG.BAMAKA AG Einkaufsgesellschaft der BauwirtschaftBranion eGcoba Baugesellschaft für 'Dach + Wand GmbH & Co KGcospar cosmetic & parfümerien GmbHDachdecker-Einkauf Rhein-Main eGDecor-Union GmbH & Co. KGEDEKA Zentrale AG & Co. KGEltkontor GmbH & Co. KGEMV-PROFI Systemzentrale GmbH & Co. KGEURO-LEDER GmbH & Co. KGFRI Freie Reifeneinkaufs-Initiative GmbHGafateam - Zentrale Einkauf-Handel-Marketing GmbH & Co. KGGFT Gemeinschaft Fernmelde-Technik eGGTEG Großküchentechnik-Einkaufsgesellschaft eGIGA OPTIC eG Interessengemeinschaft Augenoptik e.G.ILAFA Interessengemeinschaft Landmaschinen - Fachbetriebe eGInterES Handels- <strong>und</strong> dienstleistungs GmBH & Co. KGInterpartner HWG Weinimport GmbH & Co.INTERSPORT Deutschland e.G.KATAG International Partners GmbHKlinikeinkauf Niederrhein-Westfalen eGKMT Kölnische Mode- <strong>und</strong> Textilhandelsgesellschaft mbHKüchen Treff GmbH & Co. KGMarkant Handels- <strong>und</strong> Service GmbHMeisterteam LGF GmbHneuform Vereinigung Deutscher Reformhäuser e.G.parma-Aurel GmbH & Co. KGREWE Dortm<strong>und</strong> Großhandel e. G.Rigromont Marketing GmbHRINGFOTO GmbH & Co. ALFO MARKETING KGSabu Schuh & Marketing GmbHSagaFlor Saatgut, Garten-, Floristik-, Heimtierbedarf <strong>und</strong> Marketing GmbHSüdring GmbH & Co. KGunitex Einkaufsverband GmbHVerb<strong>und</strong> selbstverwalteter Fahrradbetriebe e.V.106


Diese Studie wurde unterstützt durch:(Stand 15. April 2004)„FÜR SIE“ Handelsgenossenschaft eGABK Einkaufsverband GmbH & Co. KGAKCENT Computerpartner Deutschland AGAktivbank AGAlliance Möbel-Marketing GmbHAMBRA Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KGASSIMA VERBUND GmbH & Co. KGAWD Einkaufs- <strong>und</strong> Marketinggesellschaft für Wohnkomfort mbH & Co.KGBadischer Genossenschaftsverband Raiffeisen-Schulze-Delitzsch e.V.BÄKO Mittel- <strong>und</strong> Ostsachsen eGBÄKO Mittelbaden Karlsruhe – Offenburg eGBÄKO Rhein-Ruhr eGBÄKO Spreewald eGBÄKO Süd-West eGBÄKO Zentrale Süddeutschland eGBICO Zweirad Marketing GmbHBranion eGBrillen-Profi-Contact GmbHBüroring eGCARAT GmbH & Co.coba Baugesellschaft für Dach + Wand GmbH & Co KGComigro Finance GmbH & Co.KGCreative Inneneinrichter GmbHDachdecker-Einkauf Ost-West eGDecor-Union GmbH & Co. KGDER KREIS Einkaufsgesellschaft für Küche & Wohnen GmbHDMV Deutscher Möbel Verb<strong>und</strong>E/D/E Einkaufsbüro Deutscher Eisenwarenhändler GmbHEDEKA Minden-Hannover Holding mbHEDEKA Chiemgau eGEDEKA Handelsgesellschaft Nord mbHEDEKA Handelsgesellschaft Rhein-Ruhr mbHEDEKA Handelsgesellschaft Südbayern mbHEDEKA Handelsgesellschaft Südwest mbHEDEKA HG Hessenring mbHEDEKA Nordbayern mbHEDEKA Zentrale AG & Co. KGEdekabank AGEK Großeinkauf eGEMV-PROFI Systemzentrale GmbH & Co. KGEP ElectronicPartner GmbH107


ERMURI Einkaufsverband eGeuropa-foto / Deutschland - FOTOCO GmbH & Co. KGGarant Schuh + Mode AGGenossenschaft Deutscher Brunnen eGGEV Großeinkaufsverband GmbH & Co.GFT Gemeinschaft Fernmelde-Technik eGGROSSEINKAUF EUROPA MÖBEL GmbH & Co. KGGVG Getränke-Ring e.G.GVN Genossenschaftsverband Norddeutschland e.V.Igeka Interessengemeinschaft der Kinderfachgeschäfte eGInterES Handels- <strong>und</strong> Dienstleistungs GmbH & Co. KGINTERSPORT Deutschland eGKMG-Zumbrock GmbHKüchen Treff GmbH & Co. KGLG BuchMarkant Handels- <strong>und</strong> Industriewaren-Vermittlungs AGMarkant Handels- <strong>und</strong> Service GmbHMHK Marketing Handel Kooperation GmbH & Co. Verb<strong>und</strong>gruppen Holding KGMZE - Möbel-Zentral-Einkauf GmbHneuform Vereinigung Deutscher Reformhäuser eGNOWEDA eGnrc Nordring Einkauf- <strong>und</strong> Marketing-Cooperation GmbHparma-Aurel GmbH & Co. KGPoint S Deutschland GmbHPRISMA Einkaufs- <strong>und</strong> Marketinggesellschaft mbHPwC Deutsche Revision AGR.I.C. Electronic Communications Service GmbHR+V Versicherung AGREWE Dortm<strong>und</strong> Großhandel eGREWE-Zentral AGRINGFOTO GmbH & Co. ALFO MARKETING KGSABU Schuh & Marketing GmbHSagaFlor Fachhandelskooperations AGSanitätshaus Aktuell AGSüdring GmbH & Co. KGTechno Einkauf GmbHVFG – Verb<strong>und</strong> Farbe <strong>und</strong> Gestaltung GmbHVKG Vereinigte Küchenfachhandel GmbH & Co. KGWIPOWohngruppe Möbeleinkauf + Marketing GmbHWürttembergischer Genossenschaftsverband Raiffeisen/Schulze-Delitzsch e.V.ZEDACH Zentralgenossenschaft des Dachdeckerhandwerks eGWir danken unseren Sponsoren108


109


Zentralverband Gewerblicher Verb<strong>und</strong>gruppen e.V. (ZGV)Verbändehaus, Am Weidendamm 1A, 10117 Berlin,Telefon: 030 / 590 09 96 18, Fax: 030 / 590 09 96 17

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