StückterminSitzplatzEditorialSpielzeitbeginn:12. September 2013Jeden Monat schreibt jemand anderes das Editorial. »Diesmal du«, hieß es. Ein Jahrwar ich weg, neues Leben begutachten, dessen anarchistisches Spielpotential mirwichtig erschien. Fast vereinsamt habe ich mich unter Menschen gemischt, in denZuschauer-Raum, wie es so schön heißt. Streckenweise habe ich den Alltag vergessen.Mich gefragt, ob es den Anderen auch so geht. Nach der Vorstellung war er wiederda. Der Alltag. Und die Fragen: Was tun wir, wenn wir »Theater machen«? Was erlebenSie, die Zuschauer, dabei? Was haben Sie erwartet? Und die alte Frage nach Theater alsOrt der Kritik, Verstörung, Provokation, Erbauung, Flucht, Entspannung oder … ja waseigentlich? Der Autor B. Stegemann schrieb vor kurzem: »Mit den Kritikformen vergangenerJahrzehnte ist dem postmodernen Kapitalismus nicht mehr beizukommen.Die Aufregung über gierige Banker, korrupte Politiker und egoistische Mitmenschenflammt inzwischen gerne auch im konservativen Lager auf und taugt als Sprengsatzim Erregungsspiel öffentlicher Aufmerksamkeit.« Wo stehen Sie in diesem Spiel? Wodas Theater, selbst eingespannt in eben jenen Kapitalismus, und doch nie wirklichwillig, sich zu beugen? Gehen Sie mit uns auf die Suche! Mit dem Schnawwl in SuperguteTage oder Die sonderbare Welt des Christopher Boone, mit dem Ballett in Casanova,mit der Oper in Der Freischütz, mit dem Schauspiel in Die Welt von hinten wievon vorne und in Die Glasmenagerie. Und last not least als Akteur oder Zuschauer derBürgerbühne in Lust for Life.Ihre Stefanie Gottfried / Schauspiel-DramaturginSchon Ihr perfektes Abo gefunden? Machen Sie jetzt den Abo-Test auf www.nationaltheater.dezu den erSten gehörenkniStern in der luFtFeiern mit meinem enSemblemeine erSte VorStellung:Die GlaSmenaGerieVon tenneSSee williamSam 31. oktober 2013netzwerken im theaterFoyeraFter-work-entSpannungperSönliche betreuungund beratungSpielzeitbeginn:12. September 2013mein Stammplatzein FeSter wochentagmit 25 % rabattohne anStehenmeine erSte VorStellung:The Turn of The ScrewVon benjamin brittenam 3. oktober 2013Eine Beilage zur Ausgabe vom28. September 2013.TITEl Sven Prietz und DaschaTrautwein in DU (NORMEN) (UA)REDAKTIONNina Bernges (nb), KatharinaBlumenkamp (kb), Elena Garcia-Fer nandez (egf), Johannes Gaudet(jg), Lea Gerschwitz (lg), StefanieGottfried (sg), Maike Kassebom(mk, CvD), Anita Kerzmann (ak,Fundraising) Dorothea Krimm (dk),Anne Richter (ari), Eva-Maria Steinel(ems), Stefanie Hahnemann(V.i.S.d.P.)MITARBEIT AN DIESER AUSGABEFreunde und Förderer des<strong>Nationaltheater</strong>s <strong>Mannheim</strong> e. V.,Corinna Heubel, Judith WissmannKONZEPTIONAnzinger | Wüschner | RaspGESTALTUNGMichael J. BöhmFOTOSHans Jörg Michel, Christian KleinerANZEIGENDoris HorwedelDRUCK<strong>Mannheim</strong>er Morgen Großdruckereiund Verlag GmbHSämtliche personenbezogenenBezeichnungen, die in dieserPublikation im Maskulin verwendetwerden, sind geschlechtsneutralzu verstehen. Gemeint sind alleGeschlechter.Finden Sie ihr perFekteS abo untertel. 0621 1680 160 oder auFwww.nationaltheater-mannheim.deFinden Sie ihr perFekteS abo untertel. 0621 1680 160 oder auFwww.nationaltheater-mannheim.deFinden Sie ihr perFekteS abo untertel. 0621 1680 160 oder auFwww.nationaltheater-mannheim.deFinden Sie ihr perFekteS abo untertel. 0621 1680 160 oder auFwww.nationaltheater-mannheim.deFINDEN SIE IHR PERFEKTES ABO UNTER TEL. 0621 1680 160ODER AUF WWW.NATIONAL<strong>THEATER</strong>-MANNHEIM.DESERVICETheaterkasse 0621 1680 150Abobüro 0621 1680 160Meine Stadt istvoller EnergieAls regional verwurzelter Energieversorger sind wir uns unserer Verantwortung bewusst und ganz nah bei Ihnen. Wir kennen Ihre Bedürf-nisse. Unsere Mitarbeiter beraten Sie gerne persönlich im Kundenzentrum oder telefonisch über unsere kostenlosen Service-Hotlines.Rundum-Service – von Ihrem Zukunftsversorger. www.mvv-energie.de
Von Liebe, Abgründen undteuflischen KugelnCarl Maria von Webers Romantische Oper Der FreischützVon einem einzigen Schuss hängt alles ab – dieBeziehung, die Ehe, das Zuhause, ja eigentlich diegesamte Zukunft. Max liebt Agathe, die Tochter desFörsters Cuno. Und Agathe liebt Max, doch bevordas junge Paar heiraten darf, muss ein alter Braucheingehalten werden: In aller Öffentlichkeit undin Anwesenheit des Fürsten soll Max seine Treffsicherheitunter Beweis stellen und einen Probeschussablegen. Kein Wunder, dass er es angesichtseiner solch entscheidenden Prüfung mit der Angstzu tun bekommt. Sie lähmt und quält ihn derart,dass er sich auf einen gefährlichen Pakt einlässt.In der düsteren Wolfsschlucht gießt er mit CasparsHilfe Freikugeln, die hundertprozentig jedes nochso entfernte Ziel treffen. Doch das Vorhaben istriskant. Denn die siebente der Kugeln gehört demSchwarzen Jäger Samiel. Gegen den Willen desSchützen kann er sie auf ein beliebiges Opfer lenken.Als am Tag des Probeschusses eben diese siebenteKugel in Max’ Gewehr liegt, schwebt Agathein höchster Gefahr, denn den Teufel gelüstet esnach der jungen Braut ...In August Apels Erzählung Der Freischütz, die CarlMaria von Webers Librettist Friedrich Kind als Vorlagediente, endet die Situation tragisch: Die Brautwird durch den Probeschuss getötet, ihre Elternsterben vor Trauer um die Tochter und der Bräutigamverfällt dem Wahnsinn. Weber und Kind wolltenihre Zuschauer mit einer tröstlicheren Perspektiveaus dem Stück entlassen und entschlossen sichzur Änderung des Schlusses. Dem zerstörerischenEinfluss des Teufels stellen sie eine göttliche Kraftin Gestalt eines Eremiten gegenüber. In einem vonKind verfassten, von Weber jedoch nicht vertontenProlog hatte der Eremit Agathe voller Sorge weißeRosen überreicht, denen schützende Kräfte zugeschriebenwerden. Im Finale sind es diese Blumenin Agathes Brautkranz, die sie vor dem tödlichenSchuss bewahren. Durch das Wirken des Eremitenwird schließlich auch Max, der aus Verzweiflungund Angst gefehlt hat, die Möglichkeit eines Neuanfangsgewährt. Die göttliche Gnade siegt überSamiels Spukwelt, das gute Prinzip über das böse.Die Uraufführung am 18. Juni 1821 im KöniglichenSchauspielhaus am Berliner Gendarmenmarktwurde, wie Weber selbst berichtet, »mit unglaublichemEnthusiasmus aufgenommen«. Innerhalbder folgenden Jahrzehnte avancierte Der Freischützzu einer der meistgespielten Opern. Erwurde in verschiedene Sprachen übersetzt undvielfach bearbeitet, so auch von Hector Berlioz, derfür Aufführungen an der Pariser Opéra die gesprochenenDialoge durch selbst komponierte Rezitativeersetzte. Dass Der Freischütz in der Folge zurdeutschen Nationaloper erklärt wurde, hängt wohlweniger mit dem politischen Potential des Stückesals vielmehr mit den äußeren Umständen dieserZeit zusammen. Durch den Wiener Kongress warendie Bestrebungen nach einem deutschen Nationalstaatausgebremst worden, Deutschland war nachwie vor in einzelne Feudalstaaten zersplittert. DieMenschen empfanden den Freischütz, der sich aufeinen deutschen Stoff und Liedgut stützt, als musikalischenAusdruck ihrer Identität als Kulturnation.»Widriges scheintuns verlockend;Mit jedem Tagtut Ihr höllen-abEinen weitern Schritt.«SAMIELIn <strong>Mannheim</strong> wurde das Stück bereits weniger alsein Jahr nach der Uraufführung erstmals gespieltund kann seitdem auf eine geschichtsträchtige Aufführungstraditionzurückblicken. Am 5. September1943 wurde die neue Spielzeit mit einer Neueinstudierungdes Freischütz eröffnet. Kurze Zeit nach derAufführung, die wegen Bombenangriffen bereits um17 Uhr begann, wurde das <strong>Nationaltheater</strong> in B3 sostark zerstört, dass es nicht mehr bespielbar war.In Erinnerung an diese Vorstellung wurde der Neubauam Goetheplatz 1953 mit dem Freischütz in derInszenierung von Hans Schüler eröffnet.Der Freischützvon Carl Maria von WeberPremiere am 25. Oktober um 19.30 Uhr im Opernhausanschließend Premierenfeier im TheatercaféKostümentwurf für die Figur des Eremiten von Esther WalzMusikalische Leitung Alois Seidlmeier | Inszenierung Armin Holz | Bühne Armin Holz/MatthiasWeischer | Kostüme Esther Walz | Dramaturgie Merle Fahrholz/Klaus-Peter KehrChor Tilman MichaelMit Tamara Banješević/Eunju Kwon, Cornelia Ptassek/Ludmila Slepneva; Thomas Berau/LarsMøller, Bryan Boyce/Nicola Diskić, Sung Ha/John In Eichen, Thomas Jesatko/Karsten Mewes,István Kovácsházi/Roy Cornelius Smith, Dieter Laser, Sebastian Pilgrim/Bartosz UrbanowiczEinführungsmatinee am 13. Oktober um 11.00 Uhr im TheatercaféNächste Vorstellungen am 1., 9., 13. und 21. November 2013Einen neuen und unverstellten Blick wirft nun daskünst lerische Team um Armin Holz auf WebersWerk. Der renommierte Schauspielregisseur inszeniertfür <strong>Mannheim</strong> seine erste Oper. Gemeinsammit dem Maler Matthias Weischer hat er das Bühnenbildentworfen, das Weischer, der neben NeoRauch zu den bedeutendsten Vertretern der NeuenLeipziger Schule zählt, in den Werkstätten des<strong>Nationaltheater</strong>s eigenhändig bemalt hat. Prominentbesetzt ist nicht zuletzt die Rolle des dämonischenStrippenziehers Samiel mit dem berühmtenTheater- und Filmschauspieler Dieter Laser. egf