ProjektionstechnikLinks:Die „Marc-300"-Projektionslampe.Unten:Vorschaltgerät<strong>P6</strong> marc 300.zumDas Model <strong>Bauer</strong> <strong>P6</strong> 300 wurde für Großbildprojektionen,Tageslichtprojektionenoder Hintergrundprojektionen mit einer lichtstarken Marc 300 Lampeausgerüstet. Hierfür ist ein Vorschaltgerät erforderlich. Diese <strong>Projektor</strong>enkönnen auch im Überblendbetrieb gefahren werden.Rechts:Mischpult,<strong>Bauer</strong> <strong>P6</strong>Studio(Zweiband):ab 1970.Der <strong>P6</strong> Studio, eine Profimaschinemit Zweibandtechnik,die es sowohl mitautomatischer wie manuellerFilmeinfädelung gab (Abb.:Handeinleger). Film und Tonband(auch mit Perforation,in 8<strong>mm</strong>- oder <strong><strong>16</strong><strong>mm</strong></strong>-Ausführung)müssen getrennt voneinandereingelegt werden.Zum Synchronstart wird aufeinen gemeinsamen Startpunktgeachtet.Links: <strong>P6</strong> H, der „Handeinleger", für all Diejenigen konzipiert,die der automatischen Schlaufenformung nichts abgewinnenkönnen und auf bewährte Schlaufenbildung beim manuellenEinlegen setzen. Allerdings ist das Einlegen des Films nichtso komfortabel. Der eigentliche Filmlauf entspricht dem eines<strong>P6</strong>, P7 oder P8 mit automatischer Einfädelung. Auch da ist esmöglich den Film von Hand einzulegen oder zu entnehmen.Die Klappe I Blende über dem Filmkanal fehlt übrigens nicht,sie ist bei diesem Modell nicht vorgesehen. Durch die fehlendeAbdeckung ist der <strong>Projektor</strong> ein wenig lauter und schmutzempfindlicherals die anderen Modelle.25(c) by Autor / Cine 8-<strong>16</strong>download von www.olafs-<strong><strong>16</strong><strong>mm</strong></strong>-kino.de
(c) by Autor / Cine 8-<strong>16</strong> download von www.olafs-<strong><strong>16</strong><strong>mm</strong></strong>-kino.deProjektionstechnikWie viele Zähne muss ein Greifer haben?Über Toleranzen undSchrumpfungenWozu Greifer mit zwei und mehr Zähnen?Vielerorts anzutreffen ist die nicht zutreffendeMeinung, zwei Zähne würden die durch dieenormen Beschleunigungskräfte häufig zweifellosstark belastete Perforation entlasten.Man stelle sich nun vor, dass die Beschleunigungskraftdurch zwei Zähne auf zwei Perforationskantenaufgeteilt wird, wäre dies danntatsächlich eine Entlastung? Nun, die häufigauftretenden Abstandstoleranzen und spätereFilmschrumpfungen machen den Gedankensogleich zunichte. Durch die Toleranzen wirdeinmal das dritte und das nächste Mal mitdem anderen Zahn das vierte Loch vor demBildfenster angewählt; auch mögen schon malbeide Perforationskanten wie gewünscht dieLast aufteilen, doch wie auch i<strong>mm</strong>er, insgesamtresultiert daraus ein schlechter Bildstand.Beim Vierzahn-Greifer kann es allerdingseinem extrem geschrumpften Film schli<strong>mm</strong>erergehen; dazu später mehr.Während der Bauphase des <strong>P6</strong> wurden erstmalsVierzahngreifer in den <strong><strong>16</strong><strong>mm</strong></strong>-BAUER-<strong>Projektor</strong>en eingesetzt.Man sieht, dass die Sicherheit des Transportserheblich verbessert wird. Bleibt die Fragewarum nicht alle Super-8-und <strong><strong>16</strong><strong>mm</strong></strong>-<strong>Projektor</strong>enmit Vierzahngreifern ausgestattet wurden.Nun, ein solcher Greifer muss mit einer äußerstpräzisen Parallelführung versehen sein,was seine Herstellung aufwändiger und teurermachte als die eines einfachen längeren Greiferarms,wie er noch beim Zweizahngreiferbenutzt werden kann. Daher wurden Super-8-<strong>Projektor</strong>en ausschließlich mit einfachen oderZweizahngreifern ausgerüstet. Bei S8-Filmenging man außerdem von einem geringerenNutzungsaufko<strong>mm</strong>en und somit geringeremVerschleiß aus. Es gibt jedoch noch einenweiteren Grund: Der auf der Skizze deutlicheZusatzweg sz muss für jeden folgenden zusätzlichenZahn i<strong>mm</strong>er etwas größer sein, umentsprechende Toleranzen in der Perforationberücksichtigen zu können. Da diese beiSuper 8 und <strong><strong>16</strong><strong>mm</strong></strong> absolut gleich groß sind,sind sie für das schmalere S8-Format relativgrößer! Bei S8-<strong>Projektor</strong>en müssten also dieGreifer viel genauer gefertigt werden, wasallerdings widerum nicht viel bringen würde,da diese Dimensionen in den Bereich derSchrumpfungsgrade des Films kämen, wasbeim <strong><strong>16</strong><strong>mm</strong></strong>-Film in der Regel noch nicht derFall ist.Nur bei einem extrem geschrumpften <strong><strong>16</strong><strong>mm</strong></strong>-Film würde sogar ein Zweizahngreifer bleibendeSchäden an der Perforation erzeugen; einVierzahngreifer würde ihn unter Umständenallerdings zerstören. Auch geringere Schrumpfungenreichen allerdings aus, die Perforationeines <strong><strong>16</strong><strong>mm</strong></strong>-Filmes durch einen Vierzahngreiferzu schädigen, was bei einem Zweizahngreifernicht der Fall sein wird. Die Erhöhungder Zähnezahl ist also nicht generell in jedemFall von Vorteil!Mehrfachgreifer sind prinzipiell so konstruiert,dass nur einer, der so genannte „Arbeitszahn",mit der Perforationskante in Berührung ko<strong>mm</strong>t.Die anderen Zähne „schweben" ohne Filmkontaktin den Perforationslöchern, zumindestsolange die Lochkanten intakt sind. Ist einLoch ausgerissen oder die Lochkante tiefereingedellt, so dass der Arbeitszahn ins Leeregreift, beko<strong>mm</strong>t der nächste Zahn Kontaktmit der nächsten Perfokante und sorgt fürden Filmtransport. Beim darauffolgendenGreiferschritt überni<strong>mm</strong>t erneut der Arbeitszahnden Transport, zunächst mit dem selbenLoch! Trotz eines ausgerissenen Loches wirdder Film also ordnungsgemäß transportiert,es entsteht nur eine sehr kurze Bildstandsschwankung,die meist nicht bemerkt wird.TCD"TBCjÄBSolange also nur ein Perforationsloch inMitleidenschaft geraten ist, würde ein 2-Zahn-Greifer genügen, wie er in vielen Super-8-<strong>Projektor</strong>envorhanden ist. Problematisch wird dieSache, wenn mehrere Löcher beschädigt sind.Da <strong><strong>16</strong><strong>mm</strong></strong>-Filme i.d.R. für Bildstellen und Einsätzein Schulen, <strong>Kino</strong>s, etc. konzipiert sind,geht man von einer entsprechend häufigerenNutzung, verbunden mit höherem Verschleißaus. So ist es bei Filmen dieses Formateswahrscheinlicher, dass einmal zwei nebeneinanderliegende Löcher beschädigt sind. Um insolchen Fällen noch einen ordnungsgemäßenFilmtransport zu gewährleisten, muss einGreifer dann drei oder vier Zähne aufweisen(s. Abbildung).Der Arbeitspunkt bezeichnet die Stelle,an der der Greifer beim Betrieb mit demFilm in Kontakt gerät. An dieser Stellekann ein entsprechend häufig beanspruchter<strong><strong>16</strong><strong>mm</strong></strong>-<strong>Projektor</strong> Beanspruchungenbzw. Materialbeschädigungenaufweisen. Man kann dies vorübergehenddurch eine Neujustage des Greifersumgehen, da so der Arbeitspunktauf dem entsprechenden Greiferzahnnach vorne verlegt werden kann.Die Firma BAUER schrieb dazu: „DerGreiferzahnabstand AB ist kleiner, dieAbstände BC und CD sind größer alsDas Vierzahngreifer-Prinzip:der genormte Abstand der Perforationslöcher(Bild 1). Bei Vorwärtslaufund einwandfreier Perforation hatdeshalb nur der Greiferzahn B (Arbeitszahn)Kontakt mit der Kante desPerforationslochs b (schwarzer Pfeil,Bild 2). Er transportiert den Film um dieSchrittlänge S weiter. Ist die Lochkanteb beschädigt, so besorgt der ZahnC den Transport (Bild 3, schwarzerPfeif), die anderen Zähne berührenden Film nicht (helle Pfeile). Ist auchdie Lochkante c beschädigt, transportiertder Zahn A, sind a, b und c nichtintakt, Zahn D den Film (Bild 4)".26