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Familie ist nicht gleich Familie: Für eine bedarfsgerechte Politik, die ...

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spezifischen und höheren Belastungen und Risiken einher, <strong>die</strong> <strong>die</strong>Problemlösungskapazitäten und das Wohlbefinden der <strong>Familie</strong>nmitgliederbeeinträchtigen können.Aus der Perspektive der Kinder bestehen besondere Herausforderungen inder Bewältigung und Überbrückung horizontaler und vertikaler Diskontinuität.<strong>Für</strong> sie geht es unter anderem darum, <strong>die</strong> Kontinuität der Beziehung zu <strong>eine</strong>m<strong>nicht</strong> im Haushalt lebenden Elternteil, zu Geschw<strong>ist</strong>ern oder Großelternaufrechtzuerhalten, zwischen unterschiedlichen Haushalten zu pendeln und<strong>eine</strong>n multilokalen Alltag zu bewältigen oder sich in neue <strong>Familie</strong>nkonstellationeneinzufinden. Oft müssen sie mit <strong>eine</strong>r hohen Komplexität vonBeziehungen zurechtkommen, <strong>die</strong> <strong>nicht</strong> zuletzt zu Loyalitätskonflikten führenkann.Gegenwärtig wird verstärkt darüber diskutiert, ob <strong>die</strong> Struktur der <strong>Familie</strong> ansich oder vielmehr <strong>die</strong> Dynamik des <strong>Familie</strong>nverlaufs für das Wohlbefindenvon Kindern ausschlaggebend <strong>ist</strong>. Die Tendenz in der neueren Forschunggeht dahin, dabei <strong>die</strong> <strong>Familie</strong>ndynamik zu fokussieren. D. h. weniger dasMuster, sondern (wiederholte) Veränderungen der <strong>Familie</strong>nform werden vonKindern als besonders belastend empfunden. Der Wechsel zwischen<strong>Familie</strong>nformen stellt für Kinder vielfach ein einschneidendes Lebensereignisdar, das oft zu<strong>gleich</strong> mit <strong>eine</strong>r Veränderung der wirtschaftlichen Lage der<strong>Familie</strong>, <strong>eine</strong>m Wohnort- und Schulwechsel, eventuell <strong>eine</strong>r Veränderung derErwerbssituation der Eltern o. ä. verbunden sein kann. So sind Kinder, derenEltern sich haben scheiden lassen, in vielen Fällen mit <strong>eine</strong>r Verschlechterungihrer materiellen Situation konfrontiert. Sie haben somit <strong>nicht</strong> nur den Verlust<strong>eine</strong>r zentralen Bezugsperson zu verkraften, sondern müssen außerdem mitEinschränkungen im Alltag fertig werden. Aber auch dem Wechsel von<strong>Familie</strong>nkonstellationen vorgelagerte Konflikte können zu Belastungen beiKindern führen.Wichtig <strong>ist</strong> ebenso, <strong>die</strong> langfr<strong>ist</strong>ige Dynamik in den Blick zu nehmen.Längsschnittstu<strong>die</strong>n aus den USA verweisen auf bessere Entwicklungschancenvon Kindern, <strong>die</strong> in stabilen <strong>Familie</strong>nkonstellationen aufwachsen imVer<strong>gleich</strong> zu Kindern in instabilen Konstellationen, deren Lebenslage oft durchzwischen <strong>Familie</strong>, Freunden und Institutionen.“, Bd. 1 „Aufwachsen in <strong>Familie</strong>n“,Wiesbaden 2005, S. 45-624

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