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Familie ist nicht gleich Familie: Für eine bedarfsgerechte Politik, die ...

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erhöhten Zeitdruck erleben, worunter auch das Wohlbefinden von Kindernleidet.Folgt man der World Vision Kinderstu<strong>die</strong> 11 , so sind es vor allem zwei Gruppenvon Kindern, <strong>die</strong> mit der zeitlichen Zuwendung durch <strong>die</strong> Eltern unzufriedensind; zum <strong>eine</strong>n Kinder, deren Eltern arbeitslos sind und zum anderen Kindervon erwerbstätigen All<strong>eine</strong>rziehenden. In der Stu<strong>die</strong> berichten 37 Prozent der6- bis 7-jährigen Kinder von Arbeitslosen und 40 Prozent derer, <strong>die</strong> bei <strong>eine</strong>mall<strong>eine</strong>rziehenden, erwerbstätigen Elternteil aufwachsen, dass ihre Eltern bzw.ein Elternteil zu wenig Zeit für sie haben.Die zeitlichen Belastungen von Einelternfamilien ergeben sich daraus, dasssich <strong>die</strong> Verantwortung sowohl für <strong>die</strong> materielle Ex<strong>ist</strong>enzsicherung als auchfür <strong>die</strong> <strong>Für</strong>sorge- und Erziehungsle<strong>ist</strong>ungen auf den all<strong>eine</strong>rziehendenElternteil konzentriert. Gleichzeitig können zeitliche Zuwendungsdefizite durchden abwesenden Elternteil – z. B. den „Wochenendvater“ – offenbar <strong>nicht</strong>kompensiert werden.Bei <strong>Familie</strong>n mit schulpflichtigen Kindern ergeben sich für berufstätige Mütterbzw. Paare mit beidseitiger Erwerbstätigkeit, für All<strong>eine</strong>rziehende und fürEltern, <strong>die</strong> institutionalisierte Betreuungsangebote nutzen, besonders häufigProbleme bei Unterrichtsausfall, Ferienbetreuung oder Krankheit des Kindes. 12Dass sich in bestimmten <strong>Familie</strong>nformen tendenziell Belastungen verdichtenund damit das Risiko steigt, dass Eltern <strong>die</strong> Erziehungsanforderungen <strong>nicht</strong>mehr all<strong>eine</strong> bewältigen können und frühzeitiger Unterstützung bedürfen, zeigtbeispielsweise <strong>die</strong> überdurchschnittlich häufige Inanspruchnahme vonerzieherischen Hilfen in Patchwork- und All<strong>eine</strong>rziehendenfamilien. Währendbei Kindern, <strong>die</strong> mit beiden leiblichen Eltern zusammen leben, <strong>eine</strong>s von 750Kindern stationäre Erziehungshilfe in Anspruch nimmt, <strong>ist</strong> es bei Kindern inStiefelternkonstellationen <strong>eine</strong>s von 16 und bei Kindern all<strong>eine</strong>rziehenderEltern <strong>eine</strong>s von 37 Kindern, wie Analysen für Baden-Württemberg zeigen. 1311 vgl. Hurrelmann, Klaus; Andresen, Sabine und TNS Infratest Sozialforschung,„Kinder in Deutschland 2010, 2. World Vision Kinderstu<strong>die</strong>“, World Vision Deutschlande.V. (Hrsg.), Frankfurt am Main 201012vgl. „Zur Vereinbarkeitssituation von Eltern mit Schulkindern“, Monitor<strong>Familie</strong>nforschung, Ausgabe 25, BMFSFJ (Hrsg.) 2011, S. 713 vgl. „Kinder- und Jugendhilfe im demografischen Wandel. Herausforderungen undPerspektiven der Förderung und Unterstützung vonjungen Menschen und deren<strong>Familie</strong>n in Baden-Württemberg. Berichterstattung 2010“, Kommunalverband fürJugend und Soziales Baden-Württemberg, Stuttgart 20106

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