13.07.2015 Aufrufe

Download

Download

Download

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

MAGAZIN | Herbst 2013Wenn's Herbst wirdJede Jahreszeit, so sagt man, hat ihren ganz besonderen Reiz. Und fragt man indie Runde, welche denn nun die schönste von allen sei, so stehen Sommer, Winterund Frühling ganz oben auf der Liste.Wie aus der Pistole geschossen bekräftigt der begeisterte Skifahrer, dass dochnichts über einen schneereichen Winter mit bestens präparierten Pisten und gemütlichenEinkehrschwüngen gehe. Und die Sonnenanbeter unter uns führen mit funkelndenAugen an, dass nichts, aber auch wirklich gar nichts mit einem Sommernachmittagam See mit herrlichem Badewetter und sündhaft gutem Eis zu vergleichensei. Der Frühling wiederum wird dafür gelobt, dass er es nach den kalten Wintermonatenmit seiner zarten Blütenpracht und den zunehmend wärmer werdendenTemperaturen schaffe, Herz und Seele zu erwärmen dann ist da noch der Herbst. Dieser nimmt oftmals den letzten Platz auf der Listeder Lieblingsjahreszeiten ein. Schließlich, so hört man, werde es kälter, die Blumenwürden verblühen, und auch das lustige Treiben des Sommers scheine irgendwiezum Stillstand zu kommen. Und doch hat meines Erachtens gerade der Herbst eineganz besondere Qualität, zeigt er sich doch als die vielleicht wandelbarste Jahreszeit,eine Zeit der Gegensätze.Da gibt es jene Tage, an denen man sich plötzlich beim Spazierengehen bewusstwird, dass vereinzelt Blätter am Weg liegen – erste Vorboten der kälteren Jahreszeit,wehmütiges Abschiednehmen vom Sommer. Doch blickt man dann im Oktoberum sich, dann erscheint das bunte Farbenmeer der sich verfärbenden Wälder fastunwirklich in all seiner Pracht.Herbst, das sind jene Tage, an denen man frühmorgens vor die Türe geht und feststellt,dass es Zeit wird, eine wärmere Jacke aus dem Schrank zu holen. Oder aberman fühlt sich von sommerlich warmen Tagen, die der Altweibersommer uns zumGeschenk macht, noch einmal so richtig verwöhnt.Nur im Herbst schmeckt die Luft, die man einatmet, so herrlich nach reifen Äpfeln,verbranntem Holz und absoluter Frische und Reinheit. Es ist jene Zeit, in der dieBalkonblumen eingewintert werden und die Gräber geschmückt für die bevorstehendenAllerheiligen. Statt Blumen zieren nun mitunter Nebelschwaden die Äckerund Wälder. Dieser weiße Schleier der Stille ist eine andere Art des Schmuckes.Doch auch er löst in uns eine Palette von Gefühlen aus, wie es im Sommer die Blumenzu tun vermögen. Er lädt uns dazu ein, innezuhalten, in uns hineinzuhorchenund uns zu besinnen.All diese Gegensätze – die Freude an den bunten Blättern, die im Winde tanzen,aber auch die Momente der Einkehr und des Abschiednehmens – machen denHerbst zu einer besonderen Jahreszeit. Und so verwundert es nicht, wenn manbeim Spazierengehen dann doch immer wieder die Worte „Ich hatte ganz vergessen,wie schön doch der Herbst ist.“Autorin: Brigitte KaplenigHaus St. Theresien Journal7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!