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Es ist normal verschieden zu seinFlutenEin Film über die Psychosen der Kriegskindergeneration,die nie Opfer sein durfteZu Gast:Niels BolbrinkerNiels Bolbrinker, geboren1951 in Hamburg, studierteFotografie und VisuelleKommunikation und arbeitetals Kameramann undRegisseur. 1976 gehörte erzu den Gründern der WendlandischenFilmkooperative.Filme u.a.: Schade, daß Be-ton nicht brennt (1981), Allesunter Kontrolle. Notizenauf dem Weg zum Überwachungsstaat(1983), Bauhaus– Mythos und Moderne(1998 – siehe S. 10). Für seineArbeit als Kameramannund Cutter bei der KurzdokumentationTue recht undscheue niemand wurde er1977 mit dem Bundesfilmpreisausgezeichnet.Der Filmemacher Niels Bolbrinker beschreibt am Beispiel seinerMutter die Psychose der Kriegskindergeneration – jener Menschen,die sich zeitlebens nicht als Opfer fühlen durften – und behandeltparallel die zwiespältige Psychiatriegeschichte der vergangenen100 Jahre in Deutschland. Bolbrinker hat ganz allmählich seineMutter verloren. Jahr für Jahr hat sie sich tiefer in ihre Krankheitzurückgezogen. Diagnose: Depression, schizo-affektive Psychose.Ihren ersten Zusammenbruch erlitt sie nach dem Tod ihres erstenMannes – und wurde mit der in den 50er Jahren üblichen Elektroschock-Methodebehandelt. Nach 30 „normalen” Jahren brachdie Krankheit wieder aus und steigerte sich bis zur völligen Demenz.Niels Bolbrinker nähert sich seiner Mutter mit persönlichenBetrachtungen, durch alte Familienfotos, Bilder aus dem kriegszerstörtenHamburg und Aufnahmen aus psychiatrischen Anstaltendes vergangenen Jahrhunderts. So findet sie zurück zu Ruinenihrer Erinnerung. Über die Horrorjahre des Krieges kann sieaber immer noch nicht erzählen.Deutschland 2004 · Regie, Drehbuch und Kamera: Niels Bolbrinker · Musik:Uwe Krause · ab 12 J. · 80'Mo 4. November • 19:00 UhrIm Anschluss Gespräch mit Regisseur Niels BolbrinkerKooperation mit APK, EX-IN NRW e.V., LebensART Münster, Bündnis Depression24DIE LINSE November Zweitausenddreizehn