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Hochwasserschutz und Eigenvorsorge - Vorarlberg

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<strong>Hochwasserschutz</strong> <strong>und</strong> <strong>Eigenvorsorge</strong>LandeshauptmannHerbert SausgruberGemeinsam schützenWasserwirtschaftsreferentLandesrat Erich SchwärzlerTipps <strong>und</strong> Infos zum GebäudeschutzTrotz aller Schutzvorkehrungen ist <strong>Vorarlberg</strong> als wasserreichesLand gegen außergewöhnliche Hochwässernicht gefeit. Im Rahmen des finanziell <strong>und</strong> technischmachbaren Aufwandes bietet die öffentliche Hand inÖsterreich einen durchaus hohen <strong>Hochwasserschutz</strong>-Standard an.Die Verbauung unserer Fließgewässer bis zur absolutenSicherheit ist jedoch unmöglich. Eigene Vorsorgemaßnahmensind deshalb wichtig! Im Überlastfall,wenn die Kapazität öffentlicher Schutzmaßnahmenerschöpft ist, helfen oft einfache Vorkehrungen, Schädenan Gebäuden zu minimieren.


Die MaßnahmenGebäudeschutz bei Hochwasser <strong>und</strong>Gr<strong>und</strong>wasserhochstandBauen auf StützenBauen ohne KellerBauen mit DichtwanneBauen außerhalb der GefahrenzoneHochwasserHöchster Gr<strong>und</strong>wasserspiegelMittelwasserMittlerer Gr<strong>und</strong>wasserspiegelGefährdete BereichePrivate Schutzmaßnahmensind vor allem bei Objektenin folgenden Zonenempfehlenswert• in unmittelbarer Nähe vonGewässern• in Mulden oder Senkenim Tal• im Mündungsbereich kleinerSeitengewässer• im Einlaufbereich von Durchlässen<strong>und</strong> VerrohrungenDie Beschädigung von Gebäudendurch Hochwasser <strong>und</strong> hochanstehendesGr<strong>und</strong>wasser geschieht durch• die Strömung des Wassers(Druck auf Gebäudewände, Erosion<strong>und</strong> Unterspülung)• Auftrieb durch steigendes Gr<strong>und</strong>wasser• eindringendes Wasser <strong>und</strong> SchlammVor dem Bau –Information über den Standort!Erk<strong>und</strong>igen Sie sich vor dem Erwerb oder derErrichtung von Gebäuden über Naturgefahrenan diesem Gr<strong>und</strong>stück im Gemeindeamt,recherchieren Sie in der Dorf-Chronik, beiNachbarn oder Landwirten des Ortes. .Informationen über das Gefährdungspotenzialmancher Gr<strong>und</strong>stücke finden Sie auch inden Gefahrenzonenplänen der Wildbach<strong>und</strong>Lawinenverbauung <strong>und</strong> der AbteilungWasserwirtschaft der <strong>Vorarlberg</strong>er Landesregierung.Bei Neubauten –Das Gebäude am richtigen Platz!Die richtige Positionierung des Gebäudes inHinblick auf mögliche Hochwassergefahrenist die beste Schutzmaßnahme. In Gefahrenbereichensind private Vorkehrungen mittelbislangfristig in jedem Fall günstiger als dieSanierung im Schadensfall. Die wichtigstenbaulichen Schutzmaßnahmen in gefährdetenBereichen sind auftriebssichere Dichtwannenunter den Objekten, Verzicht aufdas Kellergeschoss, das Bauen auf Stützen<strong>und</strong> die sorgfältige Ausführung der Installationsöffnungen.


Vorkehrung <strong>und</strong> VersicherungBei bestehenden Gebäuden –Abdichtung <strong>und</strong> SchutzIm Außenbereich verhindern Sperren das Vordringenvon Wasser zum Gebäude. Sperren am Gebäudeselbst verhindern das Eindringen von Wasser indas Objekt. Klassische Maßnahmen sind etwaSandsäcke, Erddämme mit Folie, DammbalkenoderDammtafelsysteme. Alle Lösungen müssenauf die bestehende Konstruktion, die Wasserbeständigkeitder Baustoffe <strong>und</strong> die erreichbareDichtheit des Gesamtsystems abgestimmt werden.Zu beachten ist, dass alle diese Schutzvorkehrungennur wirken, wenn keine Unterströmungder Barrieren stattfindet <strong>und</strong> die Systeme am Bauwerkdicht angeschlossen sind.Sandsäcke – eineflexibel einsetzbareBarriere.Dammbalken – guterSchutz bei größerenWassermengen.Bedenken Sie, dass sichHochwassersituationenwiederholen können!Sorgen Sie vor, indem Siebei der Sanierung vonHochwasserschäden denObjektschutz verbessern!••Bauliche Maßnahmen sind nur bis zu einem gewissenSchadenswert rentabel. In üblichen Versicherungspolizzensind Hochwasserschäden allerdings meist nurbis zu einer geringen Schadenshöhe gedeckt. FürInformationen zu weitergehenden Versicherungsleistungenwenden Sie sich an Ihre Versicherung bzw.den Fachverband der VersicherungsunternehmenÖsterreichs (www.vvo.at).Private <strong>Hochwasserschutz</strong>maßnahmenauf einen Blick.Gasheizung, Stromverteilerhöher gelegte elektr. AnschlüsseMobile Einrichtung (Kleinmöbel etc.)wasserbeständige Boden- <strong>und</strong>WandbelägeBemessungshochwasserAbdichtunghöher gelegter Eingang50 cmwasserdichte RohrverbindungenRückstausicherungevtl. Pumpanlage für Abwasserendabschaltbare elektr. Anschlüsseevtl. Flutungsmöglichkeit


Was tun im Ernstfall?Weitere InformationenDer erste Ansprechpartner zum GefährdungspotenzialIhres Gr<strong>und</strong>stückes bzw. zu allen baulichen Maßnahmenist das Bauamt Ihrer Gemeinde.Informationen im Zusammenhang mit Ihrem Bauvorhabenerhalten Sie bei Fachplanern <strong>und</strong> Architekten.Beobachtungen, die langfristig zuGefahrensituationen führen können, meldenSie bitte in Ihrem Gemeindeamt.Bei akuter Gefährdung wenden Sie sichbitte sofort an den Feuerwehrnotruf – Tel. 122.Weitere Informationen erhalten Sie bei den Fachdienststellendes Landes.Kontakt:Abteilung Wasserwirtschaftder <strong>Vorarlberg</strong>er LandesregierungDI Alexander JaweckiJosef-Huter-Straße 35A 6901 Bregenz0 5574 / 511-27405wasserwirtschaft@vorarlberg.atwww.vorarlberg.atDrei Schritte zumprivaten <strong>Hochwasserschutz</strong>1. Information zum Gefährdungspotenzialdes Bauplatzes2. Gefahrenbewusste Positionierungdes Objektes auf dem Gr<strong>und</strong>stück»Die Kraft des Wassers«:Eine ausführliche Broschüre zumThema Hochwasser <strong>und</strong> Gebäudeschutzerhalten Sie unterwww.lebensministerium.at(Publikationen) sowie bei derAbteilung Wasserwirtschaftder <strong>Vorarlberg</strong>er Landesregierung3. Hochwassersichere Konstruktion,Innenausstattung <strong>und</strong> Nutzungder RäumeImpressum: Herausgeber: Amt der <strong>Vorarlberg</strong>er Landesregierung, Abteilung Wasserwirtschaft / DI Alexander JaweckiBeratung/Öffentlichkeitsarbeit: Hans-Joachim Gögl - Strategie <strong>und</strong> Kommunikation, Grafik: Atelier SchusterFotos: Amt der <strong>Vorarlberg</strong>er Landesregierung, Abteilung Wasserwirtschaft; www.vol.atTextrecherche <strong>und</strong> Illu-Konzept, s. “Die Kraft des Wassers”/Lebensministerium; 2. Auflage Dezember 2006

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