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triskel – Download – (1,7 MB) - celtic rock music

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Gewinnspiel Sham<strong>rock</strong> CastleAusgabe 18 - Juni 2013Mànran ~ The TestCDs und PlattenInterviewsKonzerte und FestivalsBandportraitsMedien und Literaturund vieles mehr...


InhaltEditorialvon frakruMit dieser Ausgabe leiten wir jetzt endlich den Sommer ein, ich habe selbst imhohen Norden in Bremen schon die ersten Sonnenstrahlen dieses Jahres gesehen.Passend zur startenden Festivalsaison verlosen wir Karten für das „Sham<strong>rock</strong> CastleFestival“. Auch haben wir für Euch schon den ersten Festivalbericht von <strong>celtic</strong>-<strong>rock</strong>in dieser Ausgabe: das „Keltic Festival Hohenlimburg“.Weiterhin setzten wir unsere „Reise-Serie“ fort und begleiten die „O´Reillys & thePaddyhats“ auf ihrer Tour nach Moskau und Madrid. Erlebt, wie das Leben alsRockstar wirklich ist :-).Ausgabe 18 heißt, dass <strong>triskel</strong> jetzt 1 1/2 Jahre alt ist. Das ist jetzt genau das richtigeAlter, um uns eine eigene Webseite zu gönnen. Auch wenn natürlich noch nichtalles fertig ist, so wollen wir Euch die Adresse natürlich nicht verheimlichen.Schaut rein unter <strong>triskel</strong>.<strong>celtic</strong>-<strong>rock</strong>.de.Wie immer viel Spaß mit dieser Ausgabe wünscht EuchEure <strong>celtic</strong>-Rock RedaktionInhaltGewinnspielDie Juni-Charts // mit Gewinnspiel..................................5Das erwartet Euch beim Sham<strong>rock</strong> Castle 2013..............34Album des Monats - JuniMànran ~ The Test (2013).................................................3Streams of WhiskeyDie Juni-Charts // mit Gewinnspiel..................................5Dies und dasInterview: Save the Pub <strong>–</strong> Rettet unser „An Crannóg“.......6Mein Irish Pub: Der neue Notenschlüssel Leverkusen.....18Das erwartet Euch beim Sham<strong>rock</strong> Castle 2013..............34CDs und PlattenThe Outside Track ~ Flash Company (2012).....................8The Lagan ~ Where’s Your Messiah Now?..........................9Malasañers ~ Malasañers (2013)......................................12Ferocious Dog <strong>–</strong> Same (2013).........................................17Marcus Friedeberg <strong>–</strong> Song for Ireland. ............................20The Shanes <strong>–</strong> Road Worrier (2013).................................21Harmony Glen ~ Where the Wind Blows (2011)............22Three Sheets T’Wind <strong>–</strong> Break from Traditions (2013).....26Clanadonia ~ Keepin`It Tribal (2007).............................26Solid Ground ~ Rupdiduh (2012)...................................31InterviewsInterview mit Nobody Knows ~ neue CD / neues Video.10BackstageOn Tour mit den O’Reillys & Paddyhats / Teil I.............13On Tour mit den O’Reillys & Paddyhats / Teil II............15On Tour mit den O’Reillys & Paddyhats / Teil III...........23On Tour mit den O’Reillys & Paddyhats / Teil IV...........25BandporträtsFerocious Dog.................................................................16Konzertberichte2. Keltic Festival Hohenlimburg Freitag..........................282. Keltic Festival Hohenlimburg Samstag........................29Impressum.......................................................................................35<strong>triskel</strong> - the <strong>celtic</strong> <strong>rock</strong> & punk ezine 2


CDs und PlattenAlbum des Monats - JuniMànran ~ The Test (2013)von kuecTolle schottische Folk-Rock-Band mit sechs Buchstaben?Die spontane Antwort wird „Run Rig“ lauten, aber daskönnte sich allmählich ändern. Bereits jetzt kann ich sagen,dass meine Entdeckung des Jahres mit ziemlicher Sicherheit„Mànran“ heißen wird.Das Sextett ist drei Jahre jung und wurde in seiner Heimatfür die erste CD reihenweise mit prestigeträchtigen Preisenausgezeichnet. Die Band nennt neben traditioneller schottischerMusik Rock, Funk und Jazz als Einflüsse, aber auchPop spielt eine Rolle. Mànran kombinieren die eher ernsthaftwirkenden Instrumentaltitel mit eingängigen Songs, derenArrangements durchaus auf den Mainstream zielen. Wasaber glücklicherweise fehlt, ist das Pathos, das mir die andereBand mit den sechs Buchstaben etwas verleidet.Die Besetzung:Norrie MacIver (vocals, guitar)Gary Innes (accordion, keyboard)Ewen Henderson (fiddle, highland pipes, whistle, vocals)Ryan Murphy (uilleann pipes, wooden flute)Ross Saunders (bass guitar, vocals)Scott MacKay (drums, percussion)als Gast Phil Cunningham (keyboards, cittern).Das Projekt „Top 40 <strong>–</strong> Single“ war nur teilweise erfolgreich:Latha Math brachte es 2011 auf Platz sechs der schottischenund der Indie <strong>–</strong> Charts. Die Ziele sind also hoch gesteckt.Das zweite Album hat die Band mit ihrem Technikteamals die Herausforderung gesehen, den knackigen, rauerenSound der live <strong>–</strong> Auftritte unter Studiobedingungen einzufangen.Mit Phil Cunningham, der sich als Mitglied derlegendären Silly Wizard einen Namen machte, hat die Bandoffenbar den richtigen Produzenten gefunden.Das Material ist stark in der Tradition verwurzelt, aber zumgroßen Teil neu bzw. selbst geschrieben. Diesmal ist mit TillidhMi ein Runrig <strong>–</strong> Cover dabei, einer der hittauglichenSongs mit Hang zum Hymnischen, zu denen auch The Test,Tamhasg und The Fishing Boat zählen. Die Songs erzählenöfter von Abschied oder Trennung, was zur herbstlichen Atmosphärepasst.Mànran haben die deutliche eigene Handschrift des erstenAlbums bewahrt und ihr Rezept nicht grundlegend geändert.Wie die Besetzung nahelegt, gibt es eine Menge Tunesets,die auch mal sieben Minuten dauern. Daher ist bereitsnach zehn Titeln eine volle CD-Länge erreicht. Mit den typischenumgekehrten Punktierungen von Akkordeon undFiddle weiß man nach den ersten Takten, dass man es miteiner schottischen Band zu tun hat. Allerdings ist der irischeEinfluss in Glasgow ohnehin gegeben und wurde mit RyanMurphy, einem siebenfachen Landesmeister an den UilleannPipes, gezielt gestärkt. Bei uns war er mit Cara zu hören. Dieanderen Mitglieder haben vorher in namhaften schottischenFormationen gespielt und teils Musik studiert. Auch der heimatlicheEinfluss spielt eine Rolle: Sänger Norrie stammtvon der Insel Lewis (Äußere Hebriden), kein Wunder, dasser in der gälischen Sprache zu Hause ist.Der erste Track braucht fünf Minuten, in denen die BandSpannung aufbaut, bis die Musik Betriebstemperatur erreichthat und der Sänger in ein rasantes Stück Mouth Music,eine Art Scat-Gesang, übergeht. Vokales und Instrumentaleslässt sich nicht immer trennen. Bei beidem kombinierenManran eingängige Melodien und Power, so dass The Testbis zum letzten Ton fesseln kann.Die Wiederholungen einer Leitmelodie weiß die Band aufvielerlei Arten zu variieren. Langsamen Melodiebögen werdendoppelt so schnelle unterlegt, die wie auf wundersameWeise harmonieren. Tempoverschiebungen und Breaks werdeneffektvoll eingesetzt, ungewöhnliche Halbtonschrittebrechen aus dem Tonartraster aus. Bass und Schlagzeugagieren neben einer präzisen akustischen Rhythmusgitarredruckvoll und gleichzeitig mit einer unglaublichen Vielsei-<strong>triskel</strong> - the <strong>celtic</strong> <strong>rock</strong> & punk ezine 3


CDs und Plattentigkeit. Die irischen Pipes oder eine Flöte prägen mit Akkordeonund Fiddle den Sound. Gefällige Klänge vom Pianoumrahmen einige Songs. Die Highland Pipes sind nur alsAusnahme zu hören. Überraschende Kombinationen lassendie Instrumentalisten kurz einzeln hervortreten. Alles zusammenhat nicht nur Club- sondern Stadiontauglichkeit.Wer an dieser Mischung Gefallen findet, sollte am bestengleich beide vorhandenen Alben erwerben, denn ich vermagnicht zu entscheiden, welches das bessere ist. Vielleicht hatdas Debüt eine Spur mehr Unbekümmertheit, aber die Stärkenin Materialauswahl, Besetzung und Arrangements sindgleich geblieben.Die Ausstattung des Albums ist etwas spärlich. Es gibt keinBooklet, für Infos über die einzelnenTitel oder Musiker mussman die Webseite besuchen. Auch die Länge der Tracks fehlt.Mànran werden übrigens Runrig bei deren 40-jährigem Jubiläumskonzertam 10. August in den Highlands supporten.Spätestens dann wird ihr Name international ein Begriff sein.In Deutschland sind Mànran erstmals beim F60 Festival am15. Juni zu sehen.Trackliste1. MSR: The Homecoming March / Dill O Odilum /Thoir A Nall Ailein2. Tamhasg (Shadow)3. Dheanainn Sugradh ( I Would Sport With TheBlack-Haired Girl)4. 10k Tattie: 10k Tattie / Fechin Inn / The Road To Apeldoorn5. Maria: Maria / Kerlou6. The Test7. Jigs: Andy Mackinnon’s / The Rutland Jig / Trip To Aviles/ I Have It Somewhere8. Tillidh Mi (I’ll Return)9. The Fishing Boat10. Overtime: Tynes In Overtime / Ward Allen’s / JohnSmeaton / Smelling Freshwww.<strong>celtic</strong>-<strong>rock</strong>.de/2013/06/manran-the-test-2013/<strong>triskel</strong> - the <strong>celtic</strong> <strong>rock</strong> & punk ezine 4


Streams of WhiskeyStreams of WhiskeyDie Juni-Charts // mit Gewinnspielvon danielsEs gibt einen neuen Spitzenreiter: Cromdale! Den Weg in dieHall Of Fame haben diesen Monat The Corrs und The Tossers geschafft.Aufgrund der vielen HOF-Plätze des letzten Monats könnenwir die Wunschbox endlich mal ein bisschen aufräumen undEure Wünsche spielen! Noch mehr davon wären aber auch nichtschlecht. Diesen Monat könnt Ihr 5 aus 29 wählen!Hier nun die TOP 5 aus dem Mai:5. The Feddigans <strong>–</strong> Black And Tans (Rang: 5/13) (13%)4. The Whisky Priests <strong>–</strong> Alice in wonderland (Remix) (Rang: 9/8)(19%)3. Dropkick Murphys <strong>–</strong> Rose Tattoo (Rang: 3/8/5) (19%)2. The Dolmen <strong>–</strong> Piper Of Souls (Rang: 2) (21%)1. Cromdale <strong>–</strong> Welcome to the Show (Rang: 14) (28%)Die kompletten Ergebnisse findet Ihr im Chart-Archiv.Diesen Monat neu nominiert sind:The Kreelers, Sir Reg, The Outside Track, Malasaners, The Lagan, Marcus Friedeberg, Ferocious Dog, Harmony Glen, TheShanes, Three Sheets T’Wind, Clanadonia, Solid Ground, Punch n Judy, Irish Maiden und Shannon.Alle Songs hört Ihr in unserer Radiosendung “Streams Of Whiskey” und einige der Neuerscheinungen auch in “What’sNew“. Die Zeiten findet Ihr im aktuellen Sendeplan.Zu gewinnen gibt es diesen Monat auch wieder was:1 x CD: Platt<strong>rock</strong>, A little cup of sausagewater (www.platt<strong>rock</strong>.de)2 x CD: The Mimi Burns Band, Brave Journey (www.mimiburns.com)Wie immer: Vielen Dank an die Unterstützer/innen und besucht deren Websites!Verlost werden die Scheiben unter allen, die bis zum 25.XYZ. ihre kompletten fünf Stimmen abgegeben haben. Der Rechtswegist ausgeschlossen. Die Gewinner/innen werden per E-Mail benachrichtigt. Bitte hinterlasst also eine zustellfähige Adressein Eurem Profil.Um abzustimmen, müßt Ihr Euch hier rechts in der Sidebar zunächst registrieren. Wenn Ihr eingeloggt seid, könnt Ihr aufder Chartseite abstimmen!UND NUN AB ZUM VOTING:www.<strong>celtic</strong>-<strong>rock</strong>.de/2013/06/die-juni-charts-mit-gewinnspiel/<strong>triskel</strong> - the <strong>celtic</strong> <strong>rock</strong> & punk ezine 5


Dies und dasDies und dasInterview: Save the Pub <strong>–</strong> Rettet unser „An Crannóg“von FunkfuzziAm Silvesterabend 2012 zerstört eine offenbar unbedachtabgeschossene Feuerwerksrakete das Reetdach des “An Crannog”Irish Pubs Oberhausen. Fast ein halbes Jahr danach,und nachdem Rufe nach einem Wiederaufbau laut wurden,hat sich das CentrO Management zugunsten einer “Umsatzsteigerung”der anderen “Einheiten” im CentrO und in derHoffnung einen “Trendnachläufer” dort ansiedeln zu können,entschieden, den Irish Pub abzureißen und nicht wiederneu aufzubauen.Dagegen regt sich Widerstand, unter anderem bei facebook<strong>–</strong> darüber hinaus gibt es eine Online-Petition. Wir haben mitChristiane Müller gesprochen <strong>–</strong> sie gehört zu den insgesamtsieben Initiatoren.Funkfuzzi: Was sind Deine Erinnerungen an den Silvesterabend2012?Christiane Müller: Zunächst einmal möchte ich sagen, dassunsere Gruppe „Save the Pub“ aus 7 Menschen besteht, diealle einen unterschiedlichen Hintergrund und eigentlichauch wenig Gemeinsamkeiten außer einer haben. Sie liebenihr „An Crannóg“!Nicht jeder von uns war vor Ort… Einige haben die Silvesternachtzu Hause verbracht und wurden dann von Freundenper Handy über den Brand informiert. Eigentlich waren wirsehr überrascht, dass es überhaupt ein Feuerwerk in der Nähedes mit Reet gedeckten Pubs geben durfte und dass keineFeuerwehr vor Ort war. Am Anfang dachten wir noch alle,dass es ja halb so wild ist. Ein wenig Rauch, ein paar kleineFlammen. Der Brand ist schnell gelöscht… Doch es lief inunseren Augen alles schief was nur schief laufen konnte. Ausdem kleinen Feuer entwickelte sich ein ganzer Großbrand.Überall standen Menschen mit ungläubiger Miene, teilweiseohne Jacken, da sie nach dem Feuerwerk nicht wieder in denPub konnten. Die Feuerwehr bekam den Brand aber einfachnicht unter Kontrolle. Schon in dieser Nacht war uns klar,dass wir so schnell nicht wieder in unseren Pub kommen.Wir hätten aber niemals damit gerechnet, dass wir hier vielleichtgerade das Ende unseres „An Crannógs“ erleben.FF: Warum setzt Du Dich dafür ein, dass der Pub wiederaufgebaut wird?CM: Zunächst einmal war es für alle vollkommen klar, dassder Pub wieder öffnet, ob jetzt kernsaniert oder neugebaut…Niemand von uns hat mit dieser Entwicklung gerechnet.Den Ausschlag für uns, etwas dagegen zu unternehmen, warjedoch die Aussage des CentrO-Managements in zugunstender anderen “Einheiten” nicht wieder aufzubauen und dasein Irish Pub kein trendsetzendes Konzept bieten würde. DerPub bot einfach einen wunderbaren Kontrast zu den sonstigenGastronomien und Clubs. Er vereinte Jung und Alt, botMusikern (und solche, die es gern wären ) eine Plattform undbrachte Zuhörer vieler Nationen zusammen: Irisch, Deutsch,Türkisch, Griechisch, Libanesisch, Polnisch, Schottisch oderEnglisch! Ist das nicht wegweisend und trendsetzend genug?FF: Was hat An Crannog für Dich ausgemacht/bedeutet?CM: Da sind wir uns alle absolut einig!Das An Crannóg war nicht einfach nur ein Restaurant, eswar auch nicht einfach nur eine Bar, es war auch nicht einfachnur eine Disco. Es wurde mit viel Liebe zum Detail ausgestattet.Die Dekoration und Ausstattung wurde von sehrvielen Leuten auf unserer Seite als bezeichnend und als Besonderheiterwähnt. Doch für uns war das „An Crannóg“ einOrt mit Herz und Seele. Dort wurden Fremde zu Freunden.Dort fühlten wir uns zu Hause und angenommen so wie wirwaren. Das Management schaffte es im Pub ein wundervollesProgramm zu etablieren, bestehend aus Karaoke, Live-Music,Sport, Pub-Quiz und in den Sommermonaten fandenhinter dem Pub Beachpartys statt. Zwei von uns fanden sogarihren Lebenspartner unter dem Reetdach des Pubs.<strong>triskel</strong> - the <strong>celtic</strong> <strong>rock</strong> & punk ezine 6


Dies und dasFF: Glaubst Du, die Petition und die facebook-Seite stimmendie Centro-Leitung um?CM: Das ist eine schwierige Frage. Natürlich sind wir realistischgenug, um zu wissen, dass im Geschäftsleben vor allemeins zählt: Die Wirtschaftlichkeit. Allerdings können wir einfachnicht glauben, dass sich ein Pub am CentrO nicht rentiert.Zudem müssen wir nun ja, belegt durch mittlerweile1800 Befürwortern und fast 500 Unterschriften in der Online-Petition,feststellen, dass auch etwas Altbewährtes einTrend sein kann und ein Kontrast auf der Amüsiermeile desCentrOs sogar dringend von den Kunden erwünscht wird.Der Zuspruch der Menschen da draußen und die Erkenntnis,dass die große AnCrannóg-Familie zwar kein Zuhausemehr hat, aber darum nicht weniger existent ist und immernoch zusammen hält, lässt uns hoffen, dass vielleicht etwasmöglich sein könnte. Nelson Mandela sagte schon so passend:„It always seems impossible until it’s done!”FF: Was wäre der Worst Case als Ersatz für den Pub? Starbucks?Schlager-Disco? Handyladen?CM: Für welches neue trendsetzende Modell sich das Managementdes Centros entscheidet, ist aus unserer Sicht nichtrelevant. Nichts kann das An Crannóg ersetzen.FF: Was ist Deine schönste Erinnerung ans An Crannog?CM: Auch da gibt es so viele…St. Patricks Day und Halloween sind immer fantastischeAbende mit vielen schönen und wertvollen Erinnerungengewesen. Man wurde einfach von der einmaligen Atmosphäremitgerissen und hat Songs wie „The Wild Rover“ oder„Fields Of Athenry“ mit gegrölt. Da waren Karaokeabendean die wir uns zurück erinnern. Unseren ersten eigenen kleinenAuftritt auf der Bühne. Den Applaus den jeder bekam,auch wenn einem manchmal fast die Ohren bluteten oderwir kaum noch gerade stehen konnten vor Lachen. Wir erinnernuns an die Musiker, die vielen internationalen Freundedie man gefunden hat und das Personal, welches immer gutaufgelegt und für einen Spaß zu haben war. Seht euch dievielen Bilder auf der Seite an und ihr bekommt einen kleinenEindruck…FF: Welche Bands/Musiker hast Du im An Crannog gesehen?CM: Da gab es so viele… Da war die Ceili Family, R’Jac, BrodieAsh, Connemara Stone Company, Rob Sure, Top Dogs,Nigel Pricket, Marc Bennett, Jimmy Kelly, Moodish, Crossroads,Spider aus Neuseeland, Cathal Dolan, Ray Keenan,Hoi Polloi und die Darsteller der Musicals waren häufig zuGast bei den Karaokeabenden. Sogar die Tänzer von Lordof the Dance kamen nach ihrer Vorstellung in den Pub undtanzten dort eine Sequenz aus ihrem Stück. Musikalisch wurdeuns also wirklich einiges geboten.FF: Hättest Du gedacht, dass sich so schnell so viele auch fürden Pub einsetzen?CM: Dass wir innerhalb so kurzer Zeit eine so große Resonanzerhalten haben, ist sicherlich überraschend und hatuns ehrlich gefreut. 1900 Likes in 4 Tagen haben uns schierumgehauen. Der Abrissplan hat die Pub-Familie noch näherzusammen gebracht und nun wollen wir gemeinsam mit fast1800 Menschen gegen die Entscheidung des CentrO-Managementsprotestieren und wir hoffen sehr, dass wir nochmehr gleichgesinnte Menschen erreichen.FF: Du kannst Dich zum Schluss direkt an die Entscheiderbeim Centro wenden! Warum muss An Crannog wieder aufgebautwerden?CM: Was wäre der Anbieter ohne die Nachfrage des Konsumenten?Was muss man tun, damit Kunden ihre Kaufkraftimmer wieder in ein Geschäft tragen? Ihr Plan ist es,das die Kunden zum Shoppen kommen und im Anschlussden Tag auf der Promenade ausklingen lassen. Hätten Sie dieKommentare und Reaktionen auf ihrer Facebookseite nachihrer Ankündigung gelesen, hätten Sie festgestellt, dass sehrviele Leute nur wegen des Irish Pubs ins CentrO gefahrensind. Unsere Seite sollte Ihnen zeigen, dass es keiner neuenTrends bedarf um Erfolg zu haben. Das Konzept des IrishPubs war 10 Jahre lang erfolgreich. Die Kundschaft bestehtaus Menschen jeden Alters und sie will keinesfalls einfach aufdie benachbarten Einheiten umgesiedelt werden. Lesen Siedie Kommentare auf ihrer eigenen Seite, schauen Sie sich aufunserer Seite an, wie viele Leute Anteil am Schicksal des AnCrannóg nehmen. Sowohl der Pub selbst als auch der Beachwaren DAS Highlight auf der Promenade. Gehen Sie nichteinfach über dieses unglaubliche Kundenfeedback hinweg!Zum Schluss möchten wir uns bei allen, die uns schon heutebei unserem Vorhaben unterstützen, von ganzem Herzenbedanken.In diesem Sinne: Save the Pub <strong>–</strong> Rettet unser „An Crannóg“!FF: Danke für das Interview, toi toi toi und Slainte!www.<strong>celtic</strong>-<strong>rock</strong>.de/2013/05/interview-save-the-pub-rettetunser-an-crannog/<strong>triskel</strong> - the <strong>celtic</strong> <strong>rock</strong> & punk ezine 7


CDs und PlattenCDs und PlattenThe Outside Track ~ Flash Company (2012)von kuecDie passende Musik zum Frühling: leicht, beschwingt undvital. Am ersten Montag im Wonnemonat Mai erscheint diesesAlbum auch in Deutschland; ein Gewinn für keltophileFreunde akustischer Musik. Ich hatte das Vergnügen, TheOutside Track bereits 2009 live zu erleben. Seitdem haben sieihre Stärken und den spezifischen Bandsound ausgebaut. Die2006 gegründete Gruppe ist weiter zusammengewachsen.Ihr drittes Album verbreitet eine positive Ausstrahlung, dieauch nach vielfachem Abspielen keine Abnutzungserscheinungenentstehen lässt.The Outside Track unterscheiden sich in mancherlei Hinsichtvon den üblichen Bands. Die 4 : 1 <strong>–</strong> Quote ist hierumgedreht: vier Frauen, ein Mann. Die Fünf stammen ausdrei unterschiedlichen Ländern: Schottland, Irland und Kanada.Dementsprechend souverän ignorieren sie geographischeBarrieren. Rund die Hälfte der Tracks besteht aus multinationalenTunesets, wobei speziell die Überlieferung derkanadischen Provinz Cape Breton zu Ehren kommt.Die Besetzung hat sich seit den Anfängen an der Universityof Limerick auf den Positionen Fiddle und Gitarre verändertund sieht jetzt so aus:Fiddle <strong>–</strong> Mairi Rankin (CAN)Lead Vocals, Flute, Whistles <strong>–</strong> Norah Rendell (CAN)Akkordeon <strong>–</strong> Fiona Black (SCO)Harfe <strong>–</strong> Ailie Robertson (SCO)Gitarre <strong>–</strong> Cillian O’Dalaigh (IRL)Sowohl gesanglich <strong>–</strong> alle singen!<strong>–</strong> wie auch instrumentalsind sie internationale Klasse.Trotz weiterer hörbarerEinflüsse ist das Klangbildrecht traditionell orientiert.Die Harmonien sind eingängigund lenken nicht ab.Das Instrumentarium bleibtüberschaubar, wobei spezielldas zupackende Harfenspielauffällt. Die musikalischeVielfarbigkeit stammt vonden intelligenten Arrangements, aber auch von der Spielweise.Die MusikerInnen arbeiten mit feinen Phrasierungenund Variationen, fügen eigene Melodielinien ein und zeigenihre Könnerschaft ohne simple Showeffekte. Auch die Melodieinstrumentewerden eingesetzt, um rhythmischen Druckzu erzeugen.Marsch-ähnlicheStrathspeys mitstarker schottischerNote undirische Reels fließenineinander,etwa bei dem SetThe Transatlantic.Die Tunesetsdauernmeistum die sechs Minuten,verlierenaber nie ihre Spannung.Großartig.Bei den Themen der Lieder ist die weibliche Perspektive dominierend.Das Titelstück Flash Company ist die Klage einerälteren Frau, die im Rückblick ihren eher lockeren Lebenswandelfür ihre Armut verantwortlich macht. Das Lied wurdevon June Tabor und Norma Waterson, zwei herausragendenenglischen Sängerinnen, popularisiert. Wohltuend, dasssich The Outside Track hier auf die englische Folktraditionbeziehen, ohne das gängige Vorurteil zu reproduzieren, wasaus England kommt, könne nur schlecht sein. Ähnlich verhältes sich mit False Knight on the Road. Die Band hat dieBallade vom hinterhältigen Ritter zwar von irischen Aufnahmengelernt, es scheint aber deutlich die bekannte Versionvon Steeleye Span durch, die Maddy Prior in den Siebzigerngesungen hat. Hier kann man gut die Herangehensweise derBand studieren: mittelschnelle Songs bekommen Instrumentalbegleitungim doppeltenTempo unterlegt, Mairi Rankinbaut gern mal einen Reelein, schließlich schreibt sieihre eigenen. Hin und wiederverstärken Gastmusikermit Kontrabass und diversemSchlagwerk den Groove.So klingt auch ein weiteresenglisches Lied, The WhitbyMaid, frisch und humorvoll.Eher besinnlich The Hawkand the Crow und MountainRoad. Berührend der Song über eine Teenager <strong>–</strong> Schwangerschaft,der von überallher stammen könnte: InisvaddyAnnie. Norah Rendell singt ihn zart, und die wechselndenGesangsharmonien spiegeln die unterschiedlichen Gefühle.Auch bei eher dunklen Themen hat die Düsternis musika-<strong>triskel</strong> - the <strong>celtic</strong> <strong>rock</strong> & punk ezine 8


CDs und Plattenlisch keine Chance, wer Melancholie pflegen möchte, ist woandersbesser bedient.Mein einziger Kritikpunkt ist, dass der Gesang teilweiseCorrs-ähnlich ins Poppige geht, aber das wird vielen den Zugangzu den Liedern erleichtern.Das Booklet enthält alle Tunes und Texte sowie Hinweise zurHerkunft und hübsche Zeichnungen aus der gleichen Seriewie das Cover-Bild.Trackliste1. False Knight on the Road2. The Body Parts Set3. Flash Company4. The Testimonial5. Le Petit Sarny6. The Hawk & The Crow7. Fishcakes & Brandy8. The Whitby Maid9. Inisvaddy Annie10. The Transatlantic11. The Mountain RoadThe Outside Track sind im Herbst mit dem Irish Folk Festivalhierzulande auf Tour, wobei speziell die Kombination mitThe Fretless ein Leckerbissen werden dürfte.Kürzlich hat Norah Rendell nach der Geburt ihres Sohnensihren Rückzug aus der Band angekündigt. Sie wird von AoifeBlack ersetzt (Nichte der Sängerin Mary Black).www.<strong>celtic</strong>-<strong>rock</strong>.de/2013/05/the-outside-track-flash-company-2012/The Lagan ~ Where’s Your Messiah Now?von SlonNachdem ich schon die Single “Work Away” von denFolk-Punkernaus Londonbesprechendurfte, freu ichmich natürlichumso mehrauf ein Albumund genau dashab ich jetztin meinemPlayer. “Where’syour Messiasnow” soheißt das guteStück. Undich bekomm genau das zu hören was ich erwartet habe. Folk-Punk wie ich ihn liebe. Nicht zu schnell aber auch nicht zulangsam, man knüpft nahtlos an die Single an und das istgut so. Ich sag ja immer Dinge die funktionieren soll mannicht ändern und das hier funktioniert sehr gut. Irgendwiebekomm ich bei solcher Musik immer Durst. Neben einigenEigeninterpretationen bekannter Folk-Klassiker bieten sichhier auch einige Bandeigene Songs. Neulich sagte jemand zumir, er könne die ganzen Coverversionen nicht mehr ertragen,ich aber seh das anders. Einige Songs sind muss man alsFolk und sei es auch Punkband im Repertoire haben. Hiersind es “Star of the County Down”, “I’ll tell me ma” und“Fields of Athenry”. Schöne Versionen der bekannten Klassikerohne dabei den eigenen Charme zu vernachlässigen. Aberauch die eigenen Kreationen können sich hören lassen, diesesAlbum wird auf keinen Fall langweilig. Diesmal fällt mir sogardas Aussuchen der Songs für unseren Player schwer, daich alle Songs unbedingt hörenswert finde. Da ich mich aberentscheiden muss findet ihr ab sofort “Work away” und “TheGoos Ship Lagan” in unserem Player. Letzteres keine Coverversionaber eine Eigenkreation von “Drunken Sailor”. Allesin einem ein fetziges Album, ich hoffe die Jungs spielen malin meiner Nähe, so dass ich mich auch noch von den Lifequalitätenüberzeugen kann. Wer auf Folkpunk wie “FarlersFury” oder “The Mahones” steht sollte hier unbedingt zuschlagenund sich dieses Schmuckstück für die eigene Sammlungund vor allem die nächste Party zulegen.Tracklist:1. Staring the Devil in the Eye2. Sailing East3. Work Away4. Star of the County Down5. Guinness and Chips6. Sunny Day in Southie7. I’ll tell me ma8. The Good Ship Lagan9. Same Shite Different Night10. Fields of Athenryewww.<strong>celtic</strong>-<strong>rock</strong>.de/2013/05/the-lagan-wheres-your-messiah-now/<strong>triskel</strong> - the <strong>celtic</strong> <strong>rock</strong> & punk ezine 9


InterviewsInterviewsInterview mit Nobody Knows ~ neue CD / neues Videovon JensPNobody Knows, in der Altmark bekannt wie ein bunterHund, mit stetig wachsender Fangemeinde und immer einGarant für gut besuchte Konzerte. Sie brauchen bei ihrenKonzerten nicht lange um das Publikum zu begeistern. DieArt, wie sie sich auf der Bühne dem Publikum zeigen, istansteckend und das fesselt die Zuhörer. Nobody Knows istkeine Band, die auf die Bühne geht und ihr Ding macht,nein keinesfalls! Sie verstehen es die Menschen beim Konzertmit einzubeziehen, sie zu unterhalten, ein Strahlen in denGesichtern zu zaubern und lautes Lachen ist immer wiederzu hören. Dabei nehmen sie sich auch selber nicht zu ernstund man sieht und spürt die Freude an der Musik.Es ist auch immer wieder erstaunlich, wie teilweise um dieKonzertkarten „gerungen“ wird. Letztes Jahr z.B. konnteman sich in eine Bestellliste für die Weihnachtskonzerte eintragenlassen, das war Anfang August. Ich habe meine KartenEnde August bestellt und da war es schon eng, nur nochwenige Karten vorhanden. Anfang Oktober ausverkauft undman hat sich zu einem Zusatzkonzert entschieden, weil dieNachfrage sehr hoch war. Dieses Jahr konnte man sich imJanuar eintragen lassen. Ist das nicht Wahnsinn!? Es ist auchein Zeichen für die Beliebtheit der Band! Das schafft manch„berühmte“ Band nicht mal.Am 28.04.13 wurde ich eingeladen, um bei dem Videodrehvon „Oktoberregen“ dabei zu sein und mir das anzuschauen.Für mich war es interessant zu sehen, wie ein Video entstehtund was alles drum herum passiert. Am Nachmittag ging eslos mit dem Aufbau und erste kleine Szenen wurden gedreht.Die Zusammenarbeit aller Anwesenden hat mich schon beeindruckt.Es gab ein Konzept und jeder brachte noch Ideenmit ein, um das Video noch besser zu gestalten und aussehenzu lassen. Kleinigkeiten wurden besprochen, probiertund wiederholt, bis es passte. Ungeplante Aktionen, wie dasStehen von Max auf dem Dach des fahrenden Tourbus vonNobody Knows, wurden noch als Szene gedreht und werdenmöglicherweise in das Video einfließen. Es gab auch kleineProbleme, die aber schnell gemeinschaftlich behoben wurden.Ich möchte nun auch nicht zu viel verraten und freuemich schon auf das Video. Um dieses Lied handelt es sich:Die Zeit dort nutzte ich natürlich, um mich mit allen Beteiligtenzu unterhalten und ein Interview mit Max und NobodyKnows zu führen.Das Video wurde in Tangerhütte am und im Schloss gedreht.Wie seid ihr auf diese Lokation gekommen?Der Grund ist womöglich recht ernüchternd bzw. pragmatisch.Holly, mit dem wir den Song schon aufgenommen haben,wohnt sozusagen gleich um die Ecke. Als wir nach denAufnahmen rausgegangen sind, um die Videoproduktion abzusprechen<strong>–</strong> zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht,wo es stattfinden sollte <strong>–</strong> fiel es uns dann wie Schuppen ausden Augen. Wäre das Schloss baufällig bzw. unansehnlich gewesen,dann hätten wir natürlich einen anderen Ort rausgesucht,aber es hat einfach gut gepasst.Es gibt viele schöne Lieder von Euch, z.B. „Wünsch Dirnoch was“ oder „Tandaradei“. Warum habt Ihr Euch für„Oktoberregen“ entschieden?Wir haben abgestimmt, welchen Titel wir aufnehmen wollen.„Tandaradei“ haben wir nun schon lange Jahre aufgeführt,und wiewohl er uns noch immer zusagt, so fühlt ersich bisweilen etwas „ausgelutscht“ an. Wir wollten einfacheinen Titel machen, den es noch nicht so lange gibt. Demnachwäre es also auch möglich gewesen „Wünsch dir nochwas“ zu machen, aber das Mehrheitsvotum hat diesbezüglicheine deutliche Sprache gesprochen. Vielleicht sollten wirbeim nächsten Mal unsere Freunde, Wegbegleiter und Fansbei Facebook befragen?!Bei den Arbeiten zum Video waren alle mit Herzblut dabei.Alle Szenen waren gut durchdacht, jeder hat sich eingebracht,Ideen wurden besprochen und auch umgesetzt.Wie habt ihr die Arbeit empfunden, bei dem der Spaßauch nicht zu kurz kam?Es war uns wichtig, dass wir auch unsere eigenen Ideen einbringenkönnen. Ich wollte kein „Drehbuch“ oder dererlei<strong>triskel</strong> - the <strong>celtic</strong> <strong>rock</strong> & punk ezine 10


Interviewsvorgesetzt bekommen, mit dem ich mich dann arrangierenmuss. Insofern war die Arbeit mit Holly wechselseitig gewinnbringend.Aufgrund seines Know-Hows hat er Sachenmit uns probiert, auf die wir nicht allein gekommen wären.Andererseits hatten wir recht spezifische Vorstellung, was denGesamtduktus des Videos angeht. Den wollen wir auch erhalten.Dass die Szene auf dem Bandbus mit im Video seinwird, wage ich zu bezweifeln, aber eines steht fest: Das kreativeMoment, egal ob in der Musik oder bei einem Videodreh,darf nie der Routine erliegen. Wenn das irgendwann der Fallsein sollte, was ich mir nicht vorstellen kann, dann wird auchdasjenige an Nobody Knows nivelliert sein, was die meistenan uns schätzen: Die konzeptionelle Konzeptlosigkeit. Indiesem Sinne: Na klar, es hat Spaß gemacht, wenngleich natürlichnicht zu verheimlichen ist, dass es auch anstrengendwar.Ich konnte ja leider nicht bis zum Ende der Dreharbeitenbleiben und war bei den späten Außenaufnahmen nichtmehr dabei. Insgesamt viel Aufwand für ein Video undich denke es wird sehr gut. Wie seht Ihr das? Ist es EuerAnspruch, ein perfektes Video zu produzieren?Ich kann gar nicht genau sagen, was „das perfekte Video“wäre. Daher ist das eindeutig nicht unser Anspruch. Natürlichsollen gewisse professionelle Aspekte stimmen, aber es istimmer noch möglich surrealistische Sequenzen einzufügenoder vielleicht sehr sachlich zu arbeiten. Wir werden sehen,wie die Aufnahmen geworden sind, und dann entscheiden,was am Ende dabei rauskommen soll. Prinzipiell bin ich guterDinge, was das Video angeht, denn bspw. die Szenen mitder tanzenden Frau im Regen werden bestimmt richtig gutaussehen.Wann wird es so weit sein, dass das Video fertig ist undes alle bestaunen können? Kommt das „Making-Of“ zumgleichen Zeitpunkt raus?Wir hoffen, dass es spätestens Ende Mai rauskommen wird.Wir sind ja alle in anderweitigen arbeits-, schulischen oderstudentischen Kontexten involviert, so dass nur das Wochenendebleibt, um bspw. Schnittsachen gemeinsam anzugehen.Aber ich bin guter Dinge, dass das bis Ende des Monats klappenwird. Das Making-Of werden wir erst später uploaden.Der Grund dafür ist ein doppelter: Zum einen ist es nichtgrade sinnvoll, gleich zwei Sachen hochzuladen, wenn mansich doch etwas für später aufsparen kann, zum andere sollenim MO auch Anteile des fertigen Videos einfließen. Da diesesaber erst Ende des Monats rauskommt, machen wir alsodie Not zur Tugend.Dieses Jahr wird es eine Weihnachts CD geben. Seidihr schon im Studio? Wie weit sind die Vorbereitungen?Wann wird sie erscheinen?Anfang November soll <strong>–</strong> nein, MUSS <strong>–</strong> das Weihnachts-Albumfertig sein, weil wir von da an wieder selbiges Programmaufführen. Seit Beginn des Monats sind wir im Studio undarbeiten an den Aufnahmen. Mehr darf ich aber noch nichtverraten!Auf einigen Konzerten ist Tabiha mit dabei und sie hatauch im Video mitgespielt. Wie kam es mit der Zusammenarbeitmit ihr? Wird sie nun häufiger in der Zukunftmit euch zu sehen sein, eventuell bei euch mit einsteigen?Thor, der Gott und die Welt kennt, hat Tabiha für das letzteWeihnachtsprogramm gewinnen können. Sie hat nun einpaar Projekte mitgemacht,aber als festesBandmitglied wird sienicht einsteigen. Dasheißt nicht, dass sienicht hin und wiedermit bei Projektenauftreten wird, abergrundsätzlich wollenwir keine personellenVeränderungen innaher Zukunft mehr.Sie bereichert sowohlmit ihrem Gesang, alsauch mit Querflöteund Klavier unser Programmungemein <strong>–</strong>das steht außer Frage.Sie wird auch bei dennächsten Studioarbei-<strong>triskel</strong> - the <strong>celtic</strong> <strong>rock</strong> & punk ezine 11


Interviewsten mit als Gastmusikerin auflaufen. Und was schlussletztlichdaraus wird? Wie immer: keine Ahnung!Zwei große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus, „Folk!In die Nacht“ und das „2. Liedermacher- und Kleinkunstfestival“.Wie weit sind die Vorbereitungen und gibtes schon Karten?Die Vorbereitungen sind seit Januar für beide Festivals abgeschlossen,d.h. die Bands sind gebucht und die Logistikabgeschlossen. Nun fehlt natürlich noch die Pressearbeit, diefür FidN grade beginnt. Mit der Werbung für das LMF beginnenwir erst nach FidN! Die Karten für die Veranstaltungim November gibt es schon, und auch die Tickets für FidNwerden im Laufe der nächsten Woche unter 03931-651700oder unter info@nobodyknows.de zu haben sein! Der Preisbleibt <strong>–</strong> trotz gestiegener Kosten <strong>–</strong> wie versprochen gleich!Darauf sind wir mächtig stolz, weil wir das nur geschafft haben,weil wir durch unterschiedliche Unternehmen aus Stendalunterstützt werden.Gibt es sonst noch Neues von Nobody Knows? Mit waswollt Ihr uns dieses Jahr noch überraschen und ist in derZukunft etwas geplant?2014 geht es wieder ins Studio und dann kommt ein neuesFolkalbum. Viel mehr haben wir bisher nicht geplant, weilwir dieses Jahr sehr ausgelastet sind. Ich denke, dass wir die70 Auftritte-Marke knacken werden, daher bleibt für weitereGroßprojekte erstmal keine Zeit.Dieses Jahr ist euer „Auftragsbuch“ gut gefüllt und nochnie, seit Bestehen der Band habt Ihr so viele Auftritte ineinem Jahr! Die Fangemeinde wächst von Jahr zu Jahr!Konzertkarten gehen teilweise weg wie „warme Semmeln“!Die Wege zu den Auftrittsorten werden immerweiter! Eure Beliebtheit steigt und steigt! Wie erklärt ihreuch das?Z.T. sind das unerklärliche Selbstläufer. Aber ich denke, dasses ein paar Aspekte gibt, die an uns geschätzt werden. Wirhaben sehr regen und nahen Kontakt zu all jenen, die unsdigital und real begleiten. Aber das Grundlegende ist möglicherweisedie konzeptionelle Konzeptlosigkeit. Wir sindnicht „eingefahren“, sondern live unverändert unbeständig,was die Titel angeht. Wir treten nie mit Setliste auf, so dasswir uns selbst keine Zwänge auferlegen, die unsere Spiellusteinschränken könnten. Ein paar Leute mögen bestimmtauch das moderative Miteinander <strong>–</strong> oder das Kultivieren desinneren Kindes. Ich weiß, was uns ausmacht <strong>–</strong> und das istauch gut so: So werden wir nie Gefahr laufen, zu einer Inszenierungzu verkommen.An dieser Stelle möchte ich mich bei Nobody Knows nochmal für die Einladung zum Dreh bedanken und freue michauf ein baldiges Wiedersehen. Danke an Max Heckel, dass ersich die Zeit genommen hat und die Fragen beantwortet hat.Hier noch ein kurzes Video von den Dreharbeiten.www.<strong>celtic</strong>-<strong>rock</strong>.de/2013/05/interview-mit-nobody-knowsneue-cd-neues-video/CDs und PlattenMalasañers ~ Malasañers (2013)von FolkaholixBegutachtet man die Titelliste, so wähnt man sich wie ineiner Best-Of-Irish-Folk-Kollektion, derer es zuhauf gibt.Um im Mief der hundertausendsten Interpretation der sogenanntenKlassiker nicht unterzugehen, muss also einigesaufgefahren werden. Dabei überrascht das aus Madrid stammendeQuintett nicht mit einer auffälligen Instrumentation,denn mit Gitarren, Banjo, Bass, Schlagwerk und der obligatorischenGeige bestückt, heben sich Malasañers nicht vomDurchschnitt der folkloristischen Szene ab.Selbiges Phänomen trifft aber ebenso auf Wegbereiter und gestandeneGrößen wie die Pogues zu. Und wie bei diesen lebtder Gesamtklang maßgeblich vom unorthodoxen Gesangvom Frontmann. Wiewohl sich optisch sehr wohl von ShaneMacGowan unterscheidend, legen die fünf einen Leadgesangvor, der sich vor den Großen in keinster Weise unterscheidet,was Artikulation und Intonation angeht. So nuscheltdie Frontstimme jedweden textlichen Zweifel ins Abseits,<strong>triskel</strong> - the <strong>celtic</strong> <strong>rock</strong> & punk ezine 12


Interviewsindes sich die Sangeskraft in einer angenehmen Mischungaus raubeiniger Ironie und Unorthodoxie verliert. Was hierzelebriert wird, ist jedoch nicht das durchschnittliche, punkähnlicheRumgebrülle das derzeit unglücklicher Weise so envogue ist, sondern vielmehr ein dezidierter, eigener Stil, dersich nicht der Konvention des Vielgehörten unterwirft. Alsokein überwichtiges Überartikulieren oder quasi-trunkenesGekeife, das sich selbst zu erfinden nicht mehr imstande ist.Hier erklingt ein originaler Anti-Biedermeier.Und auch im Rhythmus beugen sich die zwei Damen unddrei Herren nicht dem musischen Zeitgeist stilistischer Vereinsamung,sondern verzichten auf das übliche Offbeat-Gepunscheund überzeugen durch zielstrebige Gradlinigkeit,die nebst Rhythmusgruppe auch vom Bass angenehm unverspieltvorgetragen wird. Dazu erklingen stahlbesaitete Lagerfeuergitarren,die auch auf technische Raffinesse verzichtet.Im Hintergrund pickt sich ein Banjo ins musische Gemüt,dominiert hier und da die musische Szenerie, um beim Einsatzdes Gesangs zurückzutreten. Gleiches trifft auch auf dieMandoline und die Geige zu. Im Wechselspiel zwischen Unisonound Tremolo diffundierend, umspielen sich beide Melodieinstrumentein wohlfeiler Zurückhaltung.Der Opener, Whiskey in the Jar, und der Folgetitel, The IrishRover, drängen auf diese Weise ungemein nach vorn und vermittelnein Live-Feeling, das sogar auf die üblichen Hintergrundgeräuschewie Applaus oder Pupgequatsche verzichtenkann. Bisweilen erklingen Chorus-Passagen in vielstimmigerUngenauigkeit. Zwischen unsteter Gleich- und uneindeutigerVielstimmigkeit entfalten Malasañers eine ungemeineSpielfreude, die eben eines ist: Folklore im eigentlichen Sinne.Wen technische Virtuosität anspricht, wird mit diesemNeuntitler nicht gut beraten sein. Wer aber auf ehrlichen unddruckvollen Folk steht, der ist mit diesem Album bestens beraten.Keine üblichen Folk-Klischees, sondern unumwundeneDirektheit <strong>–</strong> wie eine Nacht mit dazugehöriger Prügeleiim alkoholträchtigen Etablissement des Heimatortes: Gradliniggibt es die Musik (nicht auf die Nase, sondern) aufs Ohr.Und nach einer überstandenen, vor allem aber durchtanztenNacht muss einfach alles wehtun! Kein Kitsch, sondernnotwendige Selbstbezüglichkeit eines Genres, das sich immermehr im Klischee verliert.Trackliste1. Whiskey in the Jar2. The Irish Rover3. Dirty Old Town4. I’ll Tell Me Ma5. New York Girls6. The Wild Rover7. A Nation Once Again8. Fields of Athenry9. Horo, My Nut Brown Maidenwww.<strong>celtic</strong>-<strong>rock</strong>.de/2013/05/malasaners--malasaners-2013/BackstageGigs in Moskau und Madrid <strong>–</strong> on Tour mit den O’Reillys & Paddyhats / Teil Ivon kuecMal eben für ein Wochenende nach Moskau und Madridjetten und dort in großen Hallen spielen? Das wär’s doch…eine verrückte, aber wahre Geschichte, die Sean O’Reilly füruns festgehalten hat:04:43 Uhr: Ich wache schweißgebadet auf und denke: „Puhh,was für ein Traum!“ Die letzten Bilder von einem verschneitenRussland, kreischendem Publikum und meiner Band aufeiner riesigen Moskauer Bühne verblassen gerade. Mir wirdso langsam klar, dass ich in meinem Bett in Deutschland binund das Rockstarleben wohl doch nicht so einfach aus demNichts kommt. Als wenn eine Irish Folk Punk Band aus ’nerKleinstadt irgendwo im Nirgendwo so ’ne richtige „Flugzeug<strong>–</strong> Tour“ machen würde. „Na ja, man wird ja noch träumendürfen“, denke ich mir und dreh mich um, nicht ohne nocheinen verwundertenBlick aufmeinen gepacktenReisekofferzu werfen.Hi, ich bin SeanO’Reilly vonder Irish FolkPunk Band„The O’Reillysand the Paddyhats“und meinTraum wurdeWirklichkeit.<strong>triskel</strong> - the <strong>celtic</strong> <strong>rock</strong> & punk ezine 13


BackstageWir hattenvoreinigerZeit überdas spanische„CelticFolkPunk“MagazineineConnectionnachSpanien,Madrid aufgebaut und es irgendwie gemanaged einen Gigam St. Patricks Day klar zu machen. Yeah! Welche Bandträumt nicht von ’nem St. Patricks Day Konzert im Ausland?! Die Koffer sind also gepackt und da es in der heutigen Zeitkeine Monster <strong>–</strong> Gagen mehr gibt, wenn man nicht gerade19 Jahre alt ist, aussieht wie ein 12-Jjähriger und Justin Bieberheißt, haben wir günstige Flüge von Paris aus buchenmüssen. Die handvoll Kontakte, die wir zu dem Zeitpunkthatten, haben wir dazu aufgebracht noch irgendwie ein Konzertin Paris spielen zu können, damit sich die Fahrt lohntund wir uns vielleicht auch ein, zwei Bier in Madrid leistenkönnen.Die Wochen gehen ins Land und es scheint so, als wollteuns einfach keiner in Paris spielen sehen. In der Zwischenzeitversucht unser Banjo-, Akkordeon-, Gitarren- und GesangsmannDwight O’Reilly mit unserem spanischen PromoterAdolfo einige Details zu klären. Nachdem er schnell feststellt,dass Adolfo mit Englisch so seine Schwierigkeiten hat,setzen die Beiden auf die Kraft von „Google Translator“.Drei Wochen vor’m St. Patricks Day und unserem großenTrip nach Spanien sitze ich auf einem der viel zu harten Stühlein der Uni und lese eine Mail, die mich stutzig macht. Daschreibt uns doch tatsächlich eine Booking <strong>–</strong> Agentur aus Berlinvon irgend’nem Veranstalter in Moskau, der für den Tagvor’m St. Patricks Day ganz verzweifelt eine Band sucht undzu allem bereit ist. Freunde, ihr müsst euch das mal vorstellen,da ist ’ne Irish Folk Punk Band, die ihre Dutzend Auftritteim Jahr absolviertund dannkommtda plötzlichso einverrücktesAngebotin’s Hausgeflattert.Ein Wochenende.Drei Länderund eineganze MengeKilometer.Vielversprechend.Nun heißt eskräftig planen,die Flügescheinenunerreichbarteuer, diewirklich strenge Visabeantragung nach Russland viel zu spätund dann fällt auch noch unsere Geige berufsbedingt aus.Aber wir haben eben doch das klischeehafte Guinness in unserenAdern fließen und nach über achtzig Mails mit „Sean“,unserem Kontakt in Russland, etlichen Anrufen bei allenÄmtern, die es in Deutschland zu geben scheint, können wirfünf Tage vor der Abreise unsere Visa in den Händen halten.Auch unsere neue Geige „Aileen Maguire“, mit der wir ineinem dreiwöchigen „Probe-Marathon“ unsere Show einstudierthaben, hat das Irish Folk Punk Fieber gepackt. Zu allemÜberfluss erhalte ich dann noch einige Tage vorher einenAnruf von Jamie Clarke (dem Ex Gitarristen der Pogues), dermir mit charmantem Akzent erzählt, dass er einem Freundeinen Gefallen tun will und uns einen Gig in Paris besorgenkann. Glaubt mir, ich hätte auch nicht gedacht, dass ich soein Angebot mal ablehnen würde.Es ist Samstag Morgen, der 16. März 2013. Tourstart.Ich komme wie immer zehn Minuten zu spät am Proberauman, aber das ist für die Band zum Glück schon ein alter Hutund eine Viertelstunde mehr in der Planung ist obligatorisch.Leider ist nur die Hälfte der „PaddyhatsRoadCrew“ da,sprich: Einer! Aber immer noch genug, um uns mit unseremTransporter zum Flughafen zu bringen.Von jetzt an müssen wir ein bisschen auf unser gutes Karmavertrauen, denn alle Instrumente gibt es nur einmal und beisechs mal drei Flügen kann schon einiges passieren. Sowieso,so richtig sicher ist bei diesem Trip nichts. Wer weiß ob wirnicht im russichen Menschenhandel gelandet sind. Wobeiunser guter Drummer, Dr. Bones, mit seinen „beschwichtigenden“Worten schon recht hat: „Wer will uns fünf versiffteTypen schon haben, wenn überhaupt nehmen sie sich dieFrau!“ Ein bisschen beruhigter und ein bisschen sexistischerbesteigen wir also die Maschine nach Russland. Unsere ZielMoskau und eine Location namens „Stadium Life“, die über8000 Menschen fasst und schon Bands wie Judas Priest, TheKooks, Guns „N“ Roses, Limp Bizkit, Korn und viele mehrgesehen hat. Wie Sean uns berichtet, werden für unseren Gig<strong>triskel</strong> - the <strong>celtic</strong> <strong>rock</strong> & punk ezine 14


Backstageam (Pre) St. Patricks Day ca. 4000 Leute erwartet. Na wenndas kein Bauchkribbeln verursacht. In Moskau angekommenstelle ich fest, dass mich die Anderen bei der Abfahrt zurechtausgelacht haben, denn mir wird schnell klar, dass ich ohneJacke keine Stunde in Moskau überlebe.www.<strong>celtic</strong>-<strong>rock</strong>.de/2013/05/gigs-in-moskau-und-madridon-tour-mit-den-oreillys-paddyhats-teil-i/Gigs in Moskau und Madrid <strong>–</strong> on Tour mit den O’Reillys & Paddyhats / Teil IIvon kuecWas bis her geschah - die Band ist in Moskau angekommenund trifft auf den Mann, der alles organsiert:Sean ist ein kleiner Glatzkopf mit Flatcap, Jeansjacke undGuinness Patch, der eigentlich Ivan heißt. Was für ein Klischee.Aber ich bin deutsch, heiße Franz und nenne michauch Sean. Also who’s to blame?! Er besitzt mehrere IrishPubs in Moskau und erklärt uns den Plan für unseren12-stündigen Aufenthalt in Moskau, den wir bist Dato auchnicht kannten. Ein klappriger Bus ohne Anschnaller, der imInnenraum kräftig nach Benzin stinkt, soll uns zum MollyMalone’s fahren, wo wir uns erst mal den Bauch vollschlagensollen und unsere Kehlen mit ein paar Guinness schöngeschmeidig halten. Links und Rechts werden durch die beschlagenenFenster immer mehr Plattenbauten sichtbar, diekalt in den grauen Himmel emporragen. Die kyrillische Werbungan den kahlen Wänden macht uns klar, dass wir nundie Fremden sind.Molly Malone’s Irish Pub ist eher ein Keller, der Dutzendeauf Tischen und Stühlen tanzende Russen vor der MoskauerKälte schützt.Wir stellen schnell fest, dass noch nicht einmal die BedienungEnglisch spricht, und sehen Sean von nun an als einzigeVerbindung zur Außenwelt an.Was soll ich sagen, die Russen wissen wie man feiert. Nacheinigen Guinnes, ’ner Flasche Whiskey für den Tisch unddem knoblauchigsten Irish Toast, das es diesseits des Atlantikgibt, sind wir rundum glücklich. Plötzlich taucht aus derMenge ein Typ mit stolzem Bierbauch auf. Er trägt nichtsaußer einer alten weißen Lederschürze und einer Hockeymaske.In der Hand hält er eine ziemlich echt aussehndeMachete und macht seine Runde durch den Pub. Er zwingtdie Gäste im Pub entweder ihre Getränke in einem Schluckzu leeren oder nimmt ihnen ihre Handys und Portmoneesab. Zum Glück kennt Sean den Kerl und ich werde mit demkalten Stahl der Machete unter’m Kinn lediglich zum Austrinkenmeines Getränkes „angehalten“.Es ist 23 Uhr; wir sind schon ziemlich angeheitert und brechenzur Location auf. Zack’s Bitte noch einmal pinkeln zugehen, schlage ich mit einem flachsen: „Ach wir sind dochgleich da“ aus und begebe mich zum Ausgang. Nach 15 Minutenim Van stelle ich fest, dass auch mir die Blase drücktund so langsam unerträglich wird. Dwight sitzt in der Hockeauf dem Sitz und Zack ist von Fahrtbeginn an verdächtigruhig. Als ich es dann schließlich nicht mehr aushaltestöhne ich in die Stille: „Boa, fuck ich müsste dann auchmal dringend schiffen“ Gefolgt wird diese Bemerkung vonentrüstetem aufschreien von Dwight und Zack die kurz vorder Explosion zu stehen scheinen. Zack versucht verzweifeltSean zu erklären, dass wir dringenst anhalten müssen, wenner möchte, dass Benzin der vorherrschende Geruchim Van bleibt. „Sean, I have to take a serious piss“.Aber nichts zu machen Sean „russt“ weiter mit demBusfahrer rum, denn so wie es scheint haben wir unsverfahren. Es ist mittlerweile 23:34 und ich überlegeernsthaft mich dem Drang der Freiheit hinzugebenund einfach „loszulassen“. Als wir endlich an einerBaustelle halten müssen, reißt Dwight die Seitentürauf und wir stürmen in die dunklen Straßen vonMoskau um uns endlich Erleichterung zu verschaffen.Rückblickend ein Moment, indem ich glaubte,nie wieder glücklicher sein zu können.Am Stadium Life angekommen, stellen wir mitBedauern fest, das die Halle keineswegs mit 4000Menschen gefüllt ist. Ein paar hundert, vielleichtauch tausend waren es wohl, aber in einer solchmächtigen Halle wirkt das eher erbärmlich. Den-<strong>triskel</strong> - the <strong>celtic</strong> <strong>rock</strong> & punk ezine 15


Backstageund hoch, ragt sie mächtig vor dem Publikum empor. DieBackstage-Räume sind klein aber fein und überall rennenMusiker und „wichtige“ Leute mit Funkgeräten rum. Wirpacken unsere Sachen in unseren Raum und stellen fest, dasswir an diesem Abend Headliner sein sollen. Uff. Für 01:30ist unsere Show angesetzt.In den daraufolgenden Stunden lernen wie Paddy and theRats aus Ungarn kennen und DJ „Mc Guinness“(ausgesprochen„Mäck Ginness“) aus Irland, nennt sich uns zu liebenun „MC Guinnes“ (ausgesprochen „Emm Ciiii Ginness“)Fortsetzung folgtnoch <strong>–</strong> die Bühne beeindruckt uns. Dutzende Meter breitwww.<strong>celtic</strong>-<strong>rock</strong>.de/2013/05/gigs-in-moskau-und-madridon-tour-mit-den-oreillys-paddyhats-teil-ii/BandporträtsFerocious Dogvon frakruMitreißende Elemente der Folkmusik, kombiniertmit der Energie des Punk<strong>rock</strong>s, garniertmit dem richtigen Maß an Reggae-Einflüssen.Ferocious Dog aus Warsop, Nottinghamshire(am Rande des Sherwood Forests) umschreibenihren individuellen Sound anschaulichund passend mit den zusammengesetzten BegriffenSpeed Folk.In der Tat sind die fidelgetriebenen Sounds derBand bestens geeignet um jede Tanzfläche inSchwingung zu versetzen.Allerdings werden durchaus auch ruhigereTöne angeschlagen. Die intelligenten Texte,vorgetragen mit der eingehenden Stimmedes Sängers Ken Bonsall unterstreichen nocheinmal außerordendliche Qualität der Musik.Coverversionen ausgewählter Stücke vonBands wie den Levellers oder den Pogues rundendas Programm ab.Ursprünglich in den späten 80ern gegründet, startet die Bandin aktueller Besetzung seit 2011 durch und erspielt sich mitneuen Studio Aufnahmen und Auftritten auf diversen UKFestivals eine immer größer werdende Fangemeinde.Am 05.04.2013 veröffentlichten Ferocious Dog nun erstmalseinen Tonträger außerhalb Englands. Das 14 Songs starkeAlbum bietet einen gelungenen Überblick über das bisherige,musikalische Schaffen der Band. Die Rezension findet Ihram 16.Mai auf <strong>celtic</strong>-<strong>rock</strong>.de.Anlässlich der CD-Veröffentlichung spielen Ferocious Dogam 01.06.2013 im Tube/Düsseldorf.www.<strong>celtic</strong>-<strong>rock</strong>.de/2013/05/ferocious-dog-gewinnspiel/<strong>triskel</strong> - the <strong>celtic</strong> <strong>rock</strong> & punk ezine 16


CDs und PlattenCDs und PlattenFerocious Dog <strong>–</strong> Same (2013)von cuba64Hier kommt DIE neue Band! Auf jeden Fall kommt sie miteiner Menge Schwung und Antrieb mit dem Ziel weiter Fahrtaufzunehmen und an den etablierten Bands der Szene vorbeizu ziehen. Aber reicht das? Die Folk-Punk Szene wächst undwächst. Mehr und mehr Bands kommen und eifern ihrengroßen Idolen, wie Flogging Molly und Dropkick Murphysnach. Endlos viele neue alte Coverversionen von Folkklassikernsind auf dem Markt. Bands wie Sir Reg haben sichdurch Eigenständigkeit und Innovation einen Namen undihren Platz erspielt. Jetzt kommt also eine weitere Gruppeund es stellt sich die Frage, haben sie das Besondere, mit demsie sich behaupten können? Fakt ist, dass die Band gar nichtso neu ist, sondern sich Ende der 80er gegründet hat, abererst seit den 2010ern mit eigenständigen Stücken glänzen.Fakt ist auch, das Ferocious Dog auf ihrem selbstbetiteltenRelease wenige Coverversionen präsentieren, die dann auchbearbeitet sind (Paddy on the Railway).Nun geh ich ins Detail und fange mit dem Augenscheinlichenan. Es gibt einen physikalischen Tonträger. Die CDkommt im Digipack mit 12-seitigem Booklet. Das Layout istdurchdacht gestaltet mit einer Fokussierung auf die Gruppeselbst. Man sieht Fotos der Mitglieder und die Lyriks sindauch dabei. Das gefällt. Musikalisch präsentieren die sechsMusiker eine Mischung aus Folk und Punk mit einem Reggaeeinschlagauf 15 Songs. Interessant scheint mir, das es aufihrer Seite im Bereich Diskografie noch drei weitere Veröffentlichungenaus den Jahren 2012 und 2013 gibt, die aberunter dem Strich zu großen Teilen mit der aktuellen Veröffentlichungidentisch sind <strong>–</strong> zumindest den Titeln nach.Wenn man bedenkt, dass es die Band schon seit Ende der80er gibt, unterstreicht das noch einmal den Ehrgeiz nunvoll durchzustarten. Man hat einen neuen Anfang gewählt,die Songs ausprobiert und nun geht es mit der Essenz desGanzen über die Grenzen Englands hinaus.Voraussetzungen sind also geschaffen, aber was sagen dieSongs? Diese sind meist schnell und laden ein, sich zu bewegen.Allerdings sorgen die Texte auch für Nachdenklichkeit,die durch Ken Bonsalls Stimme gut transportiert wird. Undeben hier gewinnen Ferocious Dog ihre Daseinsberechtigung.Die Themenwahl geht über den Pub und das Bier hinaus.Sie sind vielfältig, handeln z.B. vom posttraumatischenStress eines Soldaten, der letztlich Suizid begeht (The Glass).Das Ganze hat dann auch einen persönlichen Hintergrund,handelt es sich dabei um den Sohn des Sängers und Bruderdes Geigers. Andere Songs handeln davon, wie Eliten dasProletariat für ihre Sache ausnutzen (Freeborn John) <strong>–</strong> übrigensin einer wunderbaren Offbeatversion <strong>–</strong> oder von derFreiheit der Gedanken (Freethinker). Ungerechtigkeit vonoben nach unten und Machtmissbrauch sind oft Gegenstandder Texte, dennoch wirkt das Ganze nicht verkopft. Grundsätzlichlässt sich sagen, dass Ferocious Dog Punk spielt, aberder Folkanteil im Vordergrund steht. Dadurch werden dieLieder abwechslungsreich und eingängig. Das Ganze verleihtihnen einen eigenen, neuen Sound. Eine gute Vorraussetzungfür ihren Plan nun Europa aufzurollen. Ob sie DIEBand sind, muss jeder für sich selbst entscheiden. Für michsteht allerdings fest, dass es sich bei Ferocious Dog um eingutes Stück Musik mit einer eigenen Handschrift handelt. Essind also alle Zutaten für einen bleibenden Eindruck vorhanden.Diese Band solltet ihr auf jeden Fall antesten.Trackliste1. The Glass2. Lee´s Tune3. On the Rocks4. Too Late5. Freeborn John6. Hell Hounds7. Quiet Paddy8. Lyla9. Criminal Justice10. Pocket of Madness11. Blind leading the Blind12. Freethinker13. Mairi´s Wedding Pt.214. Paddy on the Railwaywww.<strong>celtic</strong>-<strong>rock</strong>.de/2013/05/ferocious-dog-same-2013/<strong>triskel</strong> - the <strong>celtic</strong> <strong>rock</strong> & punk ezine 17


Dies und dasDies und dasMein Irish Pub: Der neue Notenschlüssel Leverkusenvon danielsIn den Räumen des urigen ehemaligen Jazzschuppens in Leverkusenist seit kurzem ein Irish Pub beherbergt. Die neuenGastwirt/innen gehen mit viel Idealismus und Zuversichtans Werk. Aus diesem Anlass starte ich hier eine kleine Reiheüber Irish Pubs, aber nicht solche, die es mal waren. Leiderbleibt häufig außer der U2-CD, dem Großbildschirm undeinem Stout im Ausschank nicht viel Flair und Lebensart erhalten.Die InnenausstattungEs dürfte einer der kleinsten Irish Pubs in der Region Kölnsein. Wenn 50 Leute drin sind, haben es die hinteren Reihennicht mehr ganz leicht an ein Bier und die Bedienung hinterdem Tresen raus zu kommen. Dafür ist schon mit wenigenLeuten eine nette Atmosphäre möglich. Für Stimmung istalso schnell gesorgt. Rund um den Tresen lernt man auchproblemlos jemanden kennen. Eine gemütliche Sitzecke imhinteren Bereich ermöglicht aber auch mal ein Treffen oderKartenspiel. Die Innenausstattung des Pubs sucht ihres gleichen.An den Wänden und Decken erkennt man noch deutlichdie Spuren der langen Geschichte des Pubs. Liebevollaufgehängte Instrumente schmücken fast jeden Winkel, dazwischenmischen sich neue Symbole moderner irisch/keltischerLebensart. Es war und ist eine der schönsten Locationsin Leverkusen.Die Gastwirt/innenAusnahmsweise betreiben diesen Pub mal keine Iren und keineKette. Die Idee den ehemaligen Jazz-Schuppen in einenIrish Pub umzuwandeln hatte Gerhard. Als Kenner und Promoterder hiesigen Szene ist er das Initial. Für den gastronomischenSachverstand sorgen Markus und seine Frau Anja,die viele Jahre in Stralsund eine Szenekneipe betrieben haben.Ergänzt wird das Team durch weitere Helfer mit festenTagen. Der Notenschlüssel ist das Stammlokal der IrlandfreundeLeverkusen e.V.Das ProgrammDer Notenschlüssel hat bislang ein vielfältiges Live-Programm.Neben klassischen Irish-Folkbands und einer monatlichenSession spielen hier vorrangig Singer/Songwriteraus der Umgebung und (ehemalige) Ensembles der nahe gelegenenMusikschule sowie Leverkusender Bands. Die kleineBühne bietet vier Musiker/innen gut Platz, danach wird esauch hier eng. Eine installierte Anlage mit Richtmikrophonsorgt neuerdings dafür, dass im hinteren Bereich des Pubsnoch Musik in anständiger Qualität ankommt.Neben Live-Musik stehen aber auch andere Events auf demProgramm. Beispielsweise waren dies eine Teatime am Sonntagnachmittag,Lesungen, Whiskytastings oder Abende mitDJs. Für die Zukunft ist geplant, auch in diesen Bereichnoch mehr Abwechslung hineinzubringen.Wenn kein Live-Programm ansteht, sorgen die jeweiligenBedienungen für ein gemischtes Musikprogramm aus Folkund ihren jeweiligen Favoriten . Die Musik ist in der Regelso laut/leise, dass man sich gut unterhalten kann.Der Eintritt ist in der Regel frei.Am Samstag Abend zeigten The Hurricanes aus Köln washier möglich ist und heizten mit drei Personen dem Ladenein. Mit einem abwechslungsreichen, mehr als zweistündigenProgramm in mehreren Sets, das neben klassischenFolksongs beispielsweise auch Neil Young und Oasis enthielt,begeisterten sie das Publikum.Das Publikum war bunt durchmischt und alle Altersklassenwaren vertreten. Mich hat besonders gefreut auch mal wiederein paar jüngere Leute am Samstagabend zu sehen.<strong>triskel</strong> - the <strong>celtic</strong> <strong>rock</strong> & punk ezine 18


Dies und dasDie GetränkekarteNeben Kölsch und Pils, sind Guinness und Kilkennys imAusschank zu haben. Dazu gibt es zahlreiche Flaschenbiere,zum Beispiel auch Astra (mein Favorit), Flens, Weizen undalkoholfreie Biere.Verschiedene schottische Cider und diverse schottische undirische Whiskeys (auch ein japanischer) bieten ausreichendAbwechslung für einen feucht fröhlichen Abend. Zu den Getränkengibt es britische Chips in verschiedenen Variantenund Shortbread. (schottische Kekse).Kaffee und irischer Tee sind natürlich genauso zu haben, wiedie anderen üblichen Kaltgetränke.Warm essen kann man im Pub zur Zeit nicht.Die Preise befinden sich auf dem Niveau anderer Irish Pubs,also nicht ganz billig. Dafür ist aber für Abwechslung im Sortimentgesorgt.Die ToilettenDie Toiletten sind genauso klein wie der Pub. Obwohl mansich im Pub nicht verlaufen kann sind sie originell ausgeschildert.Während unseres Besuchs war alles sauber, geruchsfrei(soweit das geht) und Papier-Handtücher verfügbar. Mir istdas persönlich wichtig. Ich finde es fies, wenn man vom Örtchenkommt und erstmal eine nicht gewollte Duftmarke ,welcher Art auch immer, hinter sich herzieht.Öffnungszeiten, Anreise und weitere InfosDer Pub ist in der Regel Mittwochs bis Samstag ab 19.00Uhr geöffnet. Informationen über besondere Termine, wieoben angesprochene Teatime oder spontan angesetzte Konzerte,bekommt man auf der immer aktuellen Homepage(mit Newsletter).Der Pub liegt ca. 7 Gehminuten vom Bahnhof/BusbahnhofLeverkusen Mitte entfernt. In direkter Nähe befindet sich einTaxistand. Die Parksituation ist nicht immer ganz einfach,nach acht jedoch erträglich.FazitNach knapp drei Monaten ist der Notenschlüssel wohl einGeheimtipp unter den Freund/innen irisch/keltischer Lebensfreudein der Region. Allzu viel Andrang würde der Atmosphärewohl auch schaden, auf der anderen Seite muss derLaden sich natürlich tragen.Links:Homepage des NotenschlüsselsDer Notenschlüssel auf Facebookwww.<strong>celtic</strong>-<strong>rock</strong>.de/2013/05/notenschluessel-leverkusen/Bei den Damen, habe ich mir sagen lassen, standen sogarHygieneartikel zur Verfügung.<strong>triskel</strong> - the <strong>celtic</strong> <strong>rock</strong> & punk ezine 19


CDs und PlattenCDs und PlattenMarcus Friedeberg <strong>–</strong> Song for Ireland. Best of Celtic Folk Ballads (2013)von FolkaholixWie auch im Kreise der Lehrenden ziehen Musiker eine familiäreTradition nach sich, die nach der Weitergabe der Leidenschaftverlangt. So auch bei Friedeberg, der, nach eigenenAngaben, einer Musikerfamilie entstammt und dementsprechendvorgeprägt bzw. in positive Mitleidenschaft gezogenwurde. Nebst seines kreativen Schaffens bei Off Limits undPangea widmet er sich mit “Song for Ireland” seinem solistischenSchaffen und legt eine Sammlung von Traditionalsvor, die sich den sogenannten Titelverpflichtungen entledigtund demgemäß auf The Drunken Sailor und The Irish Roververzichtet.Dunmore Lassies eröffnet die Zehntitelscheibe mit Whistle-Klängenund dem steten Grundschlag der Bodhrán. Hinzugesellt sich die Unisono-Gitarre, die die seufzenden Luftsäulenum bundtechnisch abgestimmte Reinheit anreichert.Indes die Gitarre das melodiöse Stell-dich-ein beendet, umden stahlbesaiteten Sechsaiter in folkloristischer Akkordmanierzu schlagen, setzt der dunkle Klang der Bodhrán behäbigihre Aufgabe fort.Der zweite Titel des Albums, Banks of the Lee, präsentiertnun auch die Stimme des Vielinstrumentalisten, der für seininstrumentales Kompendium nicht die Mithilfe von Gastmusikernin Anspruch genommen hat. Und so windet sichder Text emotional durch die Strophen, während die Whistlesdie Möglichkeiten von Studioarbeit voll auskosten. So begleitetsich Friedeberg selbst und umspielt den eigenen Gesangmit seinen Flöten <strong>–</strong> mal in Einheit der Vokalmelodie,mal in wohlfeiler Vielstimmigkeit.Die supermarkttauglichen Best-Of-Alben schmücken sichgern mit Namen wie “Songs for Ireland” <strong>–</strong> und der dritteTitel zeugt von einer Namensgebung, die sich dem Klischeeverweigert. Der Titelgeber des Albums erklingt an dritterStelle und weist damit die Vermutung einer rossmannadäquatenAuswahl zurück, denn es sind keine Songs, sondernnur einer. Warum aber grade dieser Form von Musik?Irish Folk (auch scottish und english Folk) hat etwas ganzBesonderes, nicht Greifbares. Es sind nicht die teilweise artistischenSchlenker der irischen Folksänger und Sängerinnen,auch nicht die mollbasierten Harmonien der ruhigenBalladen, die gibt’s im deutschen ja auch. Es ist vielmehr dieEmotion, dieses filigrane, irgendwie sensible Gefühl, welchesüber die Lieder transportiert wird. Das packt mich und hatmich auch schon immer gepackt, seit meiner Kindheit.Drei der zehn Titel sind hinsichtlich ihres Urhebers ausmachbar,so u.a. auch Willie McBride, das vom Elend desErsten Weltkriegs zeugt und durch Hannes Wader einewürdige Übersetzung, und durch Wacholder eine wundervolleInszenierung erfahren hat. Es liegt in der Natur vonmusischen Ein-Mann-Formationen, dass der Fokus schnellauf die textlichen Gehalte gelenkt werden kann, so nicht dasinstrumentale Virtuosentum von ebendiesen ablenkt. Friedebergsagt selbst dazu:Die Texte der Traditionals sind oftmals ja eher plakativ (mankönnte viele davon 1:1 übersetzt in die deutsche Volksmusikkonvertieren, wenn von grünen Tälern, Wiesen und blauenFlüssen erzählt wird), aber es ist eben die besondere, fürmich schon magische Art, wie diese Texte verpackt sind. Werschon mal in Irland gewesen ist und das Land und die Leutekennen lernen durfte, wird wissen, was ich meine. Aufmeiner nächsten CD werde ich inhaltlich mehr auf die GeschichteIrlands eingehen.… und gibt damit einen Ausblick auf das, was noch zu erwartensein wird. Dennoch widmet er sich der Folklore undnicht dem Liedermachertum <strong>–</strong> im guten Ton der Überzeugung:Der Grund für die Beständigkeit des Folks ist meiner Meinungnach (also schon subjektiv), das was mich motiviert,Folksongs zu spielen. Das Gefühl, welches die Songs vermit-<strong>triskel</strong> - the <strong>celtic</strong> <strong>rock</strong> & punk ezine 20


CDs und Plattenteln. Für mich und sicher auch für viele andere, so eine, wiesoll ich es beschreiben, aufrichtige und gesunde Naivität, dieerfrischend ist und den Kopf freimacht, die Seele streicheltund einen wieder auf den Boden zurückholt.So kündet Friedebergs Low-Whistle vom Pathos der großenGefühle à la Braveheart und der Intimität des heimischenPubs. Wer kleinen Formationen prinzipiell eher abweisendgegenübersteht, wird mit diesem Album auch nicht parexcellence beraten sein. Wer jedoch den heimischen Stimmungsgeberfür illustre Stunden und die Reinheit folkloristischerForm sucht, sich der Anonymität des Großen eherverweigert, der wird mit Song for Ireland schöne Stundenverbringen.Tracklist1. Dunmore Lassies2. Banks of the Lee3. Song For Ireland4. The Islands5. Geordie6. Willie McBride7. Black is the Color8. Lonesome Boatman9. Next market day10. Unquiet Gravewww.<strong>celtic</strong>-<strong>rock</strong>.de/2013/05/marcus-friedeberg-song-forireland-best-of-<strong>celtic</strong>-folk-ballads-2013/The Shanes <strong>–</strong> Road Worrier (2013)von cuba64Folk-Mash-Up könnte eine passende Beschreibung für “RoadWorrier” sein. Das neue Album der Shanes ist 37 Minutenlang und 14 Songs stark. Interessanter Weise sollte es diesesAlbum gar nicht mehr geben, schließlich hat sich die Band2010 aufgelöst. Sie konnten es aber nicht lassen und denGrund dafür findet man angeblich in diesem Album. Zwarsind The Shanes für <strong>celtic</strong>-<strong>rock</strong>.de keine Unbekannten, fürmich aber schon, deshalb lasse ich das jetzt unkommentiert.Auch verlinke ich gern auf frühere Einträge auf <strong>celtic</strong>-<strong>rock</strong>.de. Da es sich im Fall der Shanes um unzählige handelt,verweise ich den interessierten Besucher an unsere Suchmaschine.The Shanes existieren schon mehr als 20 Jahre und könnenauf einen Berg Veröffentlichungen zurück blicken. Und soschufen sie ihren eigenen als Hard-Polka beschriebenen Stil.Dieser findet sich auch auf Road Worrier wieder, allerdingsist eine Veränderung auffällig. Die Pedal Steel Guitar verleihtdem Album eine eindeutige Richtung Country und Westernund so schaffen die Shanes ein weiteres Mal eine Weiterentwicklungihres hauseigenen Sounds. Insgesamt folgt das Albumeinem roten Pfaden ohne dabei langweilig oder eintönigzu klingen. Während “Blood on the Banjo” einen fulminantenEinstieg als Opener der Platte bietet, sind andere Songseher nachdenklich und atmosphärisch. Lieder wie “Hellride”oder “Cruelty & Grind” knüpfen an alte Tage an, dennochist das vorgelegte stimmig und rund. Am besten beschreibenThe Shanes ihre Platte wohl selbst: “So steht der “RoadWorrier” in der Tradition der klassischen Blues-, Folk- undRock `n Roll Songwriter, die immer schon der “Dark SideOf Your Soul” näher standen als der unbeschwerten Sonnenseite,ohne dabei ihren Sinn für Humor zu verlieren.” Demhabe ich nichts hinzu zu fügen.Trackliste1. Blood on the Banjo2. Fremantle Doctor3. House of Whispers4. The Dark Side of my Soul5. The Girl who lives on Heaven Hill6. Train7. Hellride8. Cruelty & Grind9. Burn it Down10. The Big Show11. Rock that City12. The Riverwww.<strong>celtic</strong>-<strong>rock</strong>.de/2013/05/the-shanes-road-worrier-2013/<strong>triskel</strong> - the <strong>celtic</strong> <strong>rock</strong> & punk ezine 21


CDs und PlattenHarmony Glen ~ Where the Wind Blows (2011)von kuecFür ihr viertes Album haben Harmony Glen sich neu erfunden:„Honestly the <strong>music</strong> of Harmony Glen is not pure Celtictraditional <strong>music</strong> anymore.“ Was für Musik ist es dann? Aufjeden Fall vielseitige, denn diese Kreativitätsbündel lassensich in keine Schublade stecken. Das zeigt sich schon in derKleidung, die Teil der Inszenierung ist. Schwarze Krawatten,Gothic- oder feine Steampunk <strong>–</strong> Outfits wurden ausprobiertund wieder abgelegt. Wie es weitergeht? Die Suche nachder eigenen Identität läuft nach fünf Jahren Bandgeschichtemunter weiter. „We travel where the wind blows and our<strong>music</strong> travels with us.“Kern der niederländischen Gruppe sind zwei hochklassigeMulti-Instrumentalisten. Sjoerd van Ravenswaaij spielt überwiegendBanjo und Mandoline, dazu Gitarre oder Whistles.Vincent Pompe van Meerdervoort ist meistens am Knopfakkordeonzu hören, greift aber auch zu Blas- und Schlaginstrumenten.Beide singen, aber die Lead Vocals kommenmeist von Nienke Bijker mit einem strahlenden Sopran, wieman ihn in der Folk- oder Rockszene selten hört. DominiqueBentvelsen am Kontrabass agiert geschickt eher im Hintergrund,was man von Job Verweijen mit seinen 40 verschiedenenSchlag- und Effektinstrumenten nicht behaupten kann.Von den 13 Titeln sind sieben Tunesets, in denen sich Traditionellesaus den keltischen Ländern mit eigenen Stückenund weltmusikalischen Einflüssen mischt. Unter fünf Minutendauern die Tracks nur in Ausnahmefällen, denn es sindeine Menge Ideen unterzubringen. Alle scheinen sich ungernzu langweilen, denn hier wird nichts einfach nachgespielt,und innerhalb desselben Stücks wechseln Tempi, Soundsoder Rhythmen. Trotzdem wäre weniger manchmal mehrgewesen.Die Gruppe orientiertsich gernan Bildern undSzenerien, diedann in Klangfarbenumgesetztwerden. ZumGlück kann manim Booklet nachlesen,worumes grade geht,und bekommteinige schöneKostproben vomBand-eigenenHumor. DieDame, die in TheNaked Lady inthe Swamp demNebel im Sumpfentsteigt, wird mitallerlei akustischenSoundeffekten beschworen,bevordie Melodie Fahrtaufnimmt und eingelilteter (d.h. mitSilben gesungener)Reel ins Tanzbareüberleitet. AndereSzenerien sind dasMeer um Mitternacht auf einem Segelboot (Midnight onthe Water), ein Waldstück mit gefiederten Bäumen oder einKirmesplatz. Manchmal reicht eine leichte Verschiebung derBetonung, um eine Melodie nach Südamerika oder dem VorderenOrient klingen zu lassen.Eine Ausnahmestellung sichert auch der Einsatz elektronischerBlasinstrumente (EWI), die mit dem Druck der geblasenenLuft zu steuern sind und sehr realistisch nach Klarinetteoder Saxophon klingen. Innovativ und effektvoll ist auchder Einsatz eines Hang (eine Art Steeldrum in Wok-Form).Die Grenze zum Parodistischen wird, etwa bei einer Klezmer-Einlagein Pooshkebab, nicht nur gestreift. Macht abernichts, mit schnellen Tunes von Banjo oder Akkordeon kriegenHarmony Glen immer wieder die Kurve zu eingängiger,tanzbarer Musik. Die Melodien ändern wie mit Effet gespielteBilliardkugeln gern unerwartet ihre Richtung.Bei den Songs geht es ähnlich unkonventionell zu: DieQueen of Argyll heißt jetzt Malikah und ist eine arabischeSchönheit, die nach Edinburgh auswanderte. Das orientalischeFlair löst sich elegant in der schottischen Melodie auf.Die eigenen Songs funktionieren nicht immer so gut, trotzErnsthaftigkeit bei der Themenwahl. Song of a Child erinnertan gefälligen amerikanischen Folk Pop aus den Siebzigern,auch das Titelstück ist recht glatt geraten. Mit Abstandam besten gefällt mir das schlichteste Stück. The Cup of Lifeist selbst verfasst, klingt aber sehr traditionell und feiert dasLeben selbst, fein zweistimmig gesungen und mit sparsamerBegleitung unterlegt.Where the Wind Blows ist eine Momentaufnahme einerBand, die ihren eigenen Stil noch nicht gefunden hat. Durchdie großen musikalischen Fertigkeiten eröffnen sich für dieGruppe fast unendliche Möglichkeiten. Vielleicht ist es wiebeim Kochen: auch bei guten Zutaten schmeckt nicht gleichjede Kombination. Trotz des unbestrittenen Talents ist dawenig, was mich wirklich berührt. Live mag das ganz anderssein. Die Videos der Band zeigen, dass bei aller Verspieltheit<strong>triskel</strong> - the <strong>celtic</strong> <strong>rock</strong> & punk ezine 22


CDs und Plattendas Publikum mitgenommen wird und man eine unterhaltsame,mitreißende Show erwarten kann.Trackliste1. The Naked Lady in the Swamp2. Where the Wind Blows3. Midnight on the Water4. The Burning of Auchindoun5. The Feather Grove6. The Cup of Life7. Ghosttrains and Rollercoasters8. In the Fire9. Song of a Child10. Dutch Reelism Suite, Part 111. The Queen of Argyll12. Pooshkebab13. A Wink and a BlastHarmony Glen sind am 1. August 2013 beim Opening desFestivals in der Balver Höhle zu hören (zusammen mit Craic).www.<strong>celtic</strong>-<strong>rock</strong>.de/2013/05/harmony-glen-where-thewind-blows-2011/BackstageGigs in Moskau und Madrid <strong>–</strong> on Tour mit den O’Reillys & Paddyhats / Teil IIIvon kuecDie Band hat den Ort der Veranstaltung in Moskau erreicht.Sean O’Reilly berichtet:“Unser Backstageraum ist klein aber recht „schnieke“. Wirhaben sogar ein großes Badezimmer mit Dusche und Laminat.Da schlägt das nach Sauberkeit lechzende Punkerherzdoch höher. Zum Inventar gehören zwei waschechte Iren.Barra O’Loughlin und Luc McGuinness leben zwar seit einpaar Jahren in Berlin um mit ihrer Elektro-Mukke den großenDurchbruch zu schaffen, sind aber heute Abend hier inMoskau für die After-Show zuständig. Es dauert <strong>–</strong> wie auchin Irland üblich <strong>–</strong> keine zwei Minuten, bis wir uns mit einemBier in den Armen liegen und herzhaft lachen.Währenddessen wummert dumpf der Bass von der gigantischenBühne und erinnert uns daran, dass auch wir heuteAbend noch unsere Show präsentieren müssen. Aileen, unsereneue Geigerin, hat auch schon ihren Notenständer aufgeklapptund übt nochmal die kniffeligen Passagen. In der Eckesehe ich, wie sich Dwights Gesicht verfinstert, weil ihm beimStimmen wieder mal eine Banjosaite um die Ohren geflogenist. Draußen auf den Gängen wuseln überall Leute umherund ich halte die ganze Zeit Ausschau nach einer ganz bestimmtenBand. Eine Band, auf die wir uns schon freuen seitwir auf den Moskauer Plakaten ihren Namen gelesen haben.Dazu muss man wissen, dass Dwight und ich in Gevelsberg,einer kleinen beschaulichen Stadt, nahe des grauen Ruhrpottsunser eigenes Konzert aufgezogen haben. Diese eine,für uns und viele andere so besondere Nacht nennen wir„Irish Folk Punk Party“ und gehen nun auch schon ins dritteJahr. Es begann mit uns „The O’Reillys and the Paddyhats“und „The Ceili Family“, ohne die wir wahrscheinlich niemalssoweit gekommenwären. (An derStelle ein großesToraloo und Dankean die HagenerIren, die seit wirsie kennen, nichthätten kollegialersein können). ImdarauffolgendenJahr konnten wirschon die Bastardevon „Mr. IrishBastard“ buchenund im russischenBackstage nebenan befindet sich nun die Band, die wir fürdie diesjährige Show gewinnen konnten. Die Rede ist vonniemand Geringerem als „Paddy and the Rats“!!!Es ist schon verrückt: Da fliegen wir bis nach Moskau undstehen dann vor der Backstagetür von den Ungarn, nur umschonmal „Hallo“ zu sagen. Nachdem sie verstanden haben,dass wir Veranstalter aus Deutschland sind, die heute mit ihrerBand hier spielen, knallen die Korken. Wir können einegute Stunde mit den Jungs schnacken und ein Bierchen trinken,bevor sie auf die Konzertplanken müssen, denn heuteAbend sind „Paddy and the Rats“ anscheinend der Supportfür uns.Am Rand der Bühne gucken wir uns die Show der „Ratten“an. Leider hält sich die Feierlaune von vorhin nicht so einfach,denn vor der Bühne stehen gerade einmal 150 Leute.Was in einem Irish Pub „Full House“ heißt, ist in dieser für<strong>triskel</strong> - the <strong>celtic</strong> <strong>rock</strong> & punk ezine 23


Backstage8000 Personen ausgelegten Halle ein Armutszeugnis. Sean,der in der Zwischenzeit immer mal wieder zum Bierholenverschwunden war, erklärt uns, dass der Hauptveranstalterwohl so einiges nicht beachtet hat. So schließen die U-Bahnenim Moskauer Underground um 1 Uhr und die jungeZielgruppe des heutigen Abends kommt aus dem völligüberteuerten Zentrum Moskaus nicht mehr nach Hause indie Suburbs.2:04 Uhr.„Paddy andthe Rats“haben dennochordentlichGas gegebenundauch wirlassen unsnicht denWind aus den Segeln nehmen. 100 Russen sind zumindestmehr als je zuvor in einem „Paddyhat‘schen“ Publikum. DieTechniker in dieser riesigen, international bekannten Hallesprechen leider kein Englisch und Sean muss übersetzen.Es geht ganz schön drunter und drüber und plötzlich fragtSean: „Ready?“ Ich nicke kurz und unser erstes Konzert inRussland beginnt. Das einzige russische Wort, was ich bisdahin aufgeschnappt hatte, war „Spaciva“ (Danke) und dementsprechendoft ist es auch gefallen. Die Russen gehen gutmit und Dwight und ich versuchen die Größe der Bühnevoll auszunutzen. Nach 6 Songs gibt Sean uns erstaunlicherweiseein Zeichen, das sagt, dass wir zum Abschluss kommensollen. What?!?!?!?! Tausende Euro, ein riesen Aufwand unddann nur 6 Songs ?! Scheiß drauf, zwei Lieder spielen wirnoch mit Vollgas und die Russen danken es uns mit wildemGeschrei und Gejubel.03:03 Uhr Nach dem ganzen Spektakel packen wir unsereSachen und steigen in unseren Klapperbus, der im Innenraumimmer noch verdächtig nach Benzin stinkt, obwohlich eigentlich zu den Menschen gehöre, die ganze gerne malBenzin „schnüffeln“. Mittlerweile sind wir zu zwölft, denndie serbische Band „The Sham<strong>rock</strong>s“ sind gute Kollegen vonSean und wurden eingeladen, mit uns feiern zu gehen. Bevorwir aber zum nächsten Irish Pub von unserem Gönnerfahren, wollen wir erst mal ein bisschen Sightseeing machen.Es ist zwar mitten in der Nacht und unser Flieger geht um07:10, also in circa 4 Stunden, aber unser nächstes Ziel heißt:ROTER PLATZ. Es schneit weiterhin unaufhörlich und esist hundekalt, aber die Vorfreude wächst. Wir singen mit denSerben alle Traditionals, die uns einfallen um uns warm zuhalten. Fields of Athenry, Wild Rover, Whiskey in the Jar undso weiter. Elf Kerle und eine Frau grölen mit reichlich dreckigerStimme die irischen Klassiker in die Moskauer Nachthinein, als der Wagen irgendwann stoppt. Sean reißt die Seitentürdes Vans auf und ruft: „Go go go“. Ich komme mir einbisschen vor, wie in einem Hollywood-Bankraub-Film undbegreife erst jetzt so langsam, dass wir ja wirklich in Russlandsind. Vor uns liegt der riesige Rote Platz. Auf ihm hat sicheine unberührte Schneedecke gebildet, einzig und allein dieFußspuren von Paddy and the Rats, die wir zufälligerweisewiedertreffen, sind zu sehen. Wir sind wirklich ganz alleineund rennen freudig auf dem Platz umher, als hätten wir denberühmten Topf Gold am Ende des Regenbogens gefunden.”www.<strong>celtic</strong>-<strong>rock</strong>.de/2013/05/gigs-in-moskau-und-madridon-tour-mit-den-oreillys-paddyhats-teil-iii/<strong>triskel</strong> - the <strong>celtic</strong> <strong>rock</strong> & punk ezine 24


BackstageGigs in Moskau und Madrid <strong>–</strong> on Tour mit den O’Reillys & Paddyhats / Teil IVvon kuecDer Gig in Moskau ist vorüber, aber damit ist die Nacht fürSean&Co. ja noch nicht zu Ende:Promoter Adolfo. Wie sollte es anders sein, ganz ähnlich wiein Russland erkennen wir Adolfo und noch einen Compagnonan Flatcaps, übergroßen Guinness-Patches auf ihrenJeansjacken und dicken Koteletten. Dazu tragen sie „Porno-Piloten-Ich-bin-zu-cool-für-diese-Welt“ <strong>–</strong> Brillen und begrüßenuns mit einem abgeklärten Nicken. (Adolfo spricht jakein Wort Englisch.)Wir schmeißen unser Zeug in ihre beiden Autos und versuchen,wenigstens ein bisschen Konversation zu machen,auch wenn sich das vorerst schwierig gestaltet. Ich lande mitZack und Dr. Bones im Auto von Adolfos Kompagnon, derübrigens Jesus heißt (Ausgesprochen CHÄsussss). Dr. Bonesund Jesus werfen sich ein paar Namen von spanischen Fußballclubsan den Kopf und dann ist auch schon wieder Ruhe.“Nach einer halben Stunde des Dauerfotografierens, geht esin den nächsten Irish Pub. Der hat offiziell natürlich schonlängst geschlossen, aber für uns und die Serben gibt es heuteeine Ausnahme. Wir singen, trinken und feiern noch gutezwei Stunden. Am Ende hat sich sogar eine grandiose Sessionmit Tin Whistles und Gitarren ergeben. Wie schon gesagt,die Russen wissen wie man feiert. Es hilft aber alles nichts,denn in circa acht Stunden werden wir in Madrid, Spanienerwartet <strong>–</strong> also ab zum Flughafen.Das versprochene „Formula 1 Hotel“, das wenigstens ’nenschicken Namen hatte, entpuppt sich als graues Hostel imGewerbegebiet. Aber egal, duschen und mal ne halbe Stundeliegen ist jetzt das Wichtigste. Nach der erholsamen Zeit imHostel ist es 14:00 und der Magen knurrt. Wir beschließen,in’s Zentrum von Madrid zu fahren und was zu essen, dennum 19 Uhr will uns Adolfo zum Soundcheck abholen. Aufdem Weg zur U-Bahn realisieren wir erst langsam, dass esgute 22 Grad wärmer als in Russland ist und wir immer nochSt. Patricks Day haben.”Fortsetzung folgt.Auch wenn wir nur einige Stunden in Russland verbrachthaben, fühlt es sich am Terminal an, als wenn wir mit Seaneinen guten Freund verabschieden. Er lädt uns herzlichstein, so bald wie möglich wiederzukommen und plant schonfür nächstes Jahr. Mit dem Gefühl steigen wir gerne in denFlieger.Der Flug ist die Hölle! Ausnüchternd und völlig übermüdetsitzen wir in den viel zu engen Flugzeugsitzen und versuchen,wenigstens einige Minuten durchgehend zu schlafen.Dwight, ganz links am Fenster und Paddy, ganz rechts amFenster, sind natürlich umgehend im Land der russisch-irischenTräume verschwunden. Für knapp fünf Stunden versuchenwir unseren Orthopäden nicht ganz so viel Arbeit zuverschaffen, aber egal ob Embryostellung oder „Kopf gegen-Vordersitz, der Nacken ist verrenkt. Nach „müde“ kommt„blöd“ stimmt wohl nicht ganz, nach „müde“ kommt eher„abgrundtief angenervt“. So verlassen wir alle etwas schweigsamden Flieger und verschwinden in den absurd großenFlughafen von Madrid. Nach einer 20-minütigen Bahnfahrtinnerhalb des Flughafens halten wir Ausschau nach unseremwww.<strong>celtic</strong>-<strong>rock</strong>.de/2013/05/gigs-in-moskau-und-madridon-tour-mit-den-oreillys-paddyhats-teil-iv/<strong>triskel</strong> - the <strong>celtic</strong> <strong>rock</strong> & punk ezine 25


CDs und PlattenCDs und PlattenThree Sheets T’Wind <strong>–</strong> Break from Traditions (2013)von cuba64Sie könnten auch “Drunk as Fuck” heißen, das würde ungefährdas gleiche wie Three Sheets T´Wind bedeuten. Allerdingswäre es weniger poetisch, sondern mehr “direkt indie Fresse” und das würde trotz aller Deutlichkeit der Texteweit weniger passen. Three Sheets T´Wind sind eine jungeBand… eigentlich nicht. Denn gegründet hat sich die Bandaus Pontefract schon 2005 und sie haben auch schon die einoder andere Veröffentlichung hinter sich gebracht. Ihr Soundjedoch hinterlässt den Eindruck, als würden hier fünf junge,ambitionierte Musiker einen innovativen Folk<strong>music</strong>-Weg beschreiten.Dabei kann man festhalten, dass die fünf Songs ihrerEP “Break from Traditions” unterschiedlicher kaum seinkönnten. Zwar werden alle Lieder vom punkigen Irish Folkzusammen gehalten, aber die anderen Zutaten werden inunterschiedlicher Weise neu zusammen gemixt. So erinnert“I´m a Doin`Fine” an bestes Songwriting der neuen Generation,denn die benutzten Metaphern beschreiben zwar eineArt schlechtes Karma (Euphemismus), allerdings auf einensehr humorvollen Weg. Hier musste ich direkt an Songs wie“All I want is You” von Barry Louis Polisar denken, dessenSujet dem entgegen die Liebe ist, aber Textaufbau und Ideesehr ähnlich sind. Dieser Eindruck setzt sich dann auch fort.So erinnert “Cuddy Shaw Reach” an ein klassisches Traditional,welches von den alten Flogging Mollys neu arrangiertworden ist, “Dole Days” kommt als lässiges Dubstück daher,zwar nicht Instrumental, aber das Akkordeon spielt einenwunderbaren Offbeat. Das einzige was fehlt, ist hier und daein wenig Echo und Hall. Johnny´s Army hingegen hat einenPart in der Hookline, der einen denken lässt, jetzt wirddas Ganze mit einem Stück von Pogues gemashed und “OldWoolpack´s Yard” hätte auch wunderbar auf den “O brotherwhere art thou” Soundtrack gepasst. Wer jetzt aber glaubt,diese Assoziationen wärenein Merkmal für eine Mittelklasse-Folk-Band,die Effekthaschereibetreibt, der irrt.Alles kommt sehr erfrischendund eigen daher. Die Arrangementslassen eine MengePlatz für Entdeckungen unddie manchmal etwas nölige Stimme des Sängers trägt wunderbarpassend Lyriks über die neue Arbeiterklasse vor. Hierfindet sich vom Kopf-Hoch-Song über das Ich-Trinke-Um-Zu-Vergessen alles. Die Musik sorgt dabei für die RichtigeMischung aus Melancholie und Positivismus. Ich kann nursagen, dass ich sehr gespannt auf den zweiten Longplayerbin, der 2013 erscheinen soll. Hoffentlich dann als echterSilberling. Three Sheets T´Wind sei euch allen ans Herz gelegt,wenn ihr gute und interessante Musik entdecken wollt.Trackliste1. I´m a Doin´ Fine2. Cuddy Shaw Reach3. Dole Days4. Johnny´s Army5. Old Woolpack´s Yardwww.<strong>celtic</strong>-<strong>rock</strong>.de/2013/05/three-sheets-twind-breakfrom-traditions-2013/Clanadonia ~ Keepin`It Tribal (2007)von JensPSeit über 20 Jahren unterhält die Band aus Glasgow/Englandmit ihrer Musik das Publikum in vielen Ländern Europas,Amerikas und der ganzen Welt. Die sechs Musiker bedienensich bei ihren Konzerten nur zweierlei Instrumente: Dudelsackund Trommeln. Sie haben eine große Fangemeinde undbei ihren Auftritten begeistern sie die Zuhörer. Dabei begann<strong>triskel</strong> - the <strong>celtic</strong> <strong>rock</strong> & punk ezine 26


CDs und Plattendie Geschichte von Clanadonia anders, aber sehr interessant.Sie begannen als Nahkampf Stunt-Crew für Filme wie bspw.:Braveheart und King Arthur.Eines möchte ich noch vorausschicken: Die Musik vonClanadonia hat nicht viel mit den “Drums and Pipes”, vonden bekannten “Military Tattoo” zu tun. Die Lieder werdendort in einem anderen Stil gespielt. Clanadonia spielt eineMischung aus Tribal-Rhythmen (beinhaltet afrikanische,orientalische, indonesische und indianische Wurzeln derTrommelmusik <strong>–</strong> die afrikanische Rhythmik ist vollkommenanders als die okzidentale) und Bagpipe. Sie treten bei ihrenKonzerten in typischer Kleidung aus Schottland auf und ihrStyle ist: tartan clad mayhem.Der Opener des Albums, Tu-Bardh, widerspiegelt das, wasdie Band ausmacht: Bagpipe und Drum. Der Dudelsack beginntmit kräftigem Spiel und die Trommel steigen energiegeladenmit ein. Ein schnell gespieltes Stück, das ein gelungenerEinstieg in die Welt von Clanadonia ist. Das Lied gehtins Blut, macht Lust auf mehr und bleibt einem im Ohr hängen.Nach dem schwungvollen Beginn der CD werden beimzweiten Titel, Tyler`s Lament, die Töne leiser und der Songruhiger. Die Musik eines wunderschönen Stückes durchströmtden Raum und verzaubert den Hörer. Ein Dudelsackspielt und leise hört man im Hintergrund ein Chor, etwasverzehrt, das A singen. Weil der Bordun (Grund-/Haltetonzur Begleitung) vom Bagpipe auch der A-Ton ist, passt dashervorragend zusammen. Dieses stimmungsvolle, verträumteund gefühlvolle Lied ist ein wahrer Ohrenschmaus.Von den zehn Stücken auf dem Silberling sind neun instrumental,wenn man bei einigen Liedern vom Hintergrundgesangabsieht. Nur bei einem Lied wird solistisch gesungen.Sherramuir zeigt wieder eine andere Seite der Band. Zu hörensind nur Trommeln und eine kräftige Stimme. Ein ruhiger,gut gelungener Titel, bei dem Musik und Gesang gut abgestimmtsind. Ein wenig bekanntes Instrument kommt nebenden Trommeln im Lied The Cossack vor: die Practise Chanter.Beide Instrumente sind gut aufeinander abgestimmt undergänzen sich sehr gut. Das ruhige Stück ist auch ein kleinesJuwel auf dem Album. Diese sehr orientalisch angehauchteMusik entführt das Auditorium in eine andere Welt und hatmit allen anderen Titeln auf der CD nicht viel zu tun, wasaber nichts Schlechtes sein muss. Im Gegenteil, es ist eineweitere Facette der Musik von Clanadonia und einfach einschönes Stück.Bis auf Dark Island sind alle Lieder Eigenkompositionen. Beidem letzten Stück auf dem Album handelt es sich um eintraditionelles Lied, das von Cartwright neu arrangiert wurde.Stimmungsvoll beginnt Dark Island nur mit Bagpipes unddiese Stimmung hält bis zum Ende. Ein schöner Abschlussder CD!Ich kann nur jedem Schottlandfan zum Kauf der CD raten!Das Album ist voller Liebe, Herzblut und Energie geladen.Viele tanzbare Stücke sind zu hören, wie z.B.: Tu-Bardt,Mamsterheid und Egyptian. Aber es gibt ebenso ruhige Titel,die einem schnell in die Highlands entführen, auf die Hügelder Lowlands und man spürt die sanfte Brise, die über dieWiesen weht. Es ist ein Album für Tanzwütige und Träumer.Die besondere Mischung der Musik macht die Scheibe sehrinteressant und sie wird nicht langweilig. Ich habe sie mirschon oft angehört und bin begeistert. Die Musikrichtung“Drums and Pipes” höre ich sehr gerne, aber diese CD legtdie Latte noch höher und ist ein absolut gelungenes Werk.Was mir auch sehr gut an dem Album gefällt: Der Bordunder Bagpipes wurde nicht bei der Aufnahme weggenommen,oder leiser gemacht, wie bei vielen anderen CDs. Bei dieserAufnahme wurde er so gelassen, wie er ist und das gibt derMusik viel Volumen und rundet das Ganze ab.Trackliste1. Tu-Bardh2. Tyler`s Lament3. Hamsterheid4. Egyptian5. Spanish Eyes6. Shadowdancer7. The Cossack8. Ya Bassa9. Sherramuir10. Dark Islandwww.<strong>celtic</strong>-<strong>rock</strong>.de/2013/05/clanadonia-keepin-it-tribal-2007/<strong>triskel</strong> - the <strong>celtic</strong> <strong>rock</strong> & punk ezine 27


KonzertberichteKonzertberichte2. Keltic Festival Hohenlimburg Freitagvon kuecDiesmal hatte das Festival auf dem Schlossberg mit zweimächtigen Gegnern zu tun: der grottenschlechten Wettervorhersageund König Fußball. Trotzdem gab es viel guteMusik und schöne Momente auf und unter der Bühne.Am Freitag war der eher akustische Teil angesagt. Wer kam,hatte sich kleidungstechnisch gut ausgerüstet. Die Eröffnungoblag wiederum den First Sauerland Pipes and Drums, dieauf dem Platz des sog. Ba<strong>rock</strong>gartens den festlichen Rahmensetzten. Es blieb t<strong>rock</strong>en, und bei Sonnenschein ließ sich derFernblick über das Lennetal genießen. Ten Pints After tratendiesmal mit voller fünfköpfiger Besetzung an und hatten esnicht ganz leicht, brachten ihre Pubsongs und Balladen aberengagiert und sympathisch rüber. Besonders gut gefiel mir„Scandinavia“. Ein paar Farbtupfer fügten die beiden Tänzerinnenvon den Irish Colleens hinzu. Der Platz war nurlocker gefüllt, weshalb es schwierig war, so etwas wie Kneipenatmosphäreentstehen zu lassen. So war allerdings Getränkenachschubrasch zu bekommen.In zwei Umbaupausen war die junge Carla Feuerstein zu sehenund zu hören, die den Mut mut zum “Exotischen” besaß,nämlich deutsche Volkslieder wie die Zwei Königskindervorzutragen. Das ließ aufhorchen. Neben dem Gesang fieldie sehr kompetente Gitarrenbegleitung auf. Mit ihrem VaterGuntmar sang sie später auch Bluegrass.Die Krusty Moors aus Karlsruhe sind selten in unseren Gefildenzu erleben und waren daher für mich wie für die allermeisteneine Neuentdeckung, die gefiel. Frontmann Paulmeinte, die ganzen traurigen Lieder aus Irland seien in flottemTempo doch erheblich besser zu ertragen, und so ginges mit knackigem Schlagzeug richtig ab. Toll aber auch ihreepische Fassung von Ride On. Teufelsgeiger Daniel nutztegern den vorgebauten Teil der Bühne und glänzte mit temporeichenTunes auf der schicken Fünfsaitigen. KontrabassistChris hängte seine Kappe oben auf sein Instrument und zauberteein feines Solo. Eigene Stücke und Cover wie A Bangon the Ear (Waterboys) kamen im unverkennbaren Krusty-Soundgut rüber.Inzwischen war Abendessenszeit. Der Cateringbereich wardiesmal groß ausgelegt und mit vielen überdachten Sitzplätzenversehen. Von den drei Angeboten testete ich die „KeltischePfanne“, eine Suppe, die gut heiß war, sich aber nicht alskulinarische Offenbarung erwies.Die feste Verankerung des Festivals im Ort zeigte sich in dergroßen Zahl der Sponsoren, die auch die Tombola gut bestückthatten.Zur Prime Time betrat Linzi Murphy mit ihrer Band dieBühne. Linzi war im vorigen Jahr gut angekommen undhat sich inzwischen mit vier anderen jungen Leuten aus derGlasgower Session-Szene zusammengetan. Einige Songsvon ihrer Deutschlandpremiere konnte sie jetzt in neuemGewand präsentieren, etwa Medusa von ihrer EP oder TheSnows of France and Holland. Auch durch den familiärenHintergrund gibt es einen starken Einfluss aus Irland. Es wargenügend Zeit, um allen Mitgliedern Soli einzuräumen, wobeidie Keyboarderin mit ihrem gälischen Song am E-Pianound der Dudelsackspieler mit rasanten Tunes auf denBorderPipes herausstachen. Die Grundstimmung war eher ruhig,bei dem Diggers‘ Song konnte die Band aber durchaus Powerentfalten. Alle Fünf haben großes Talent, es wird spannendsein zu sehen, wie die Band weiter zusammenwächst. Gutgefiel mir Der Markgrafensohn mit Gast Carla Feuerstein.Mit einem Cover des deutsch-schottischen Quartetts 2Duos(Litha) hätte ich wirklich nicht gerechnet. Ermutigend <strong>–</strong>weiter so!Der Pausen-Auftritt von Amo Kreutz mit einigen Folk-Klassikernwar eine Erinnerung, dass die an diesem Wochenendegefeierte Musik ja längst vor dem Band-Zeitalter da war.Hund Robin lag entspannt neben ihm und ließ sich von derAufbau-Hektik im Hintergrund nicht irritieren.Inzwischen waren die Temperaturen deutlich abgesunkenund sämtliche mitgebrachten Kleidungsstücke übergezogen.Dann ließen In Search of A Rose aber mit einem fetzigen, gutgelaunten Auftritt die Kälte vergessen. Mit einem Schlag ändertesich die Atmosphäre. Das Publikum rückte etwas nach<strong>triskel</strong> - the <strong>celtic</strong> <strong>rock</strong> & punk ezine 28


Konzertberichtevorn, vereinzelte Versuche mit Tanzschritten blieben nichtaus. Von dem cleveren Intro mit Follow me up to Carlowbis zu den Shenanigans bot die Band einen schnellen Rittdurch ihr umfangreiches Repertoire mit Favoriten wie RebelTown oder Sham Rock’n Roll. Da alle mit Sendern ausgestattetsind, gab es richtig viel Action auf der Bühne. Die „neue“Geigerin hat sich selbstbewusst eine Frontposition erarbeitetund imponierte nicht nur mit Tempo, sondern auch ihrerswingenden, variantenreichen Spielweise. Alle Sechs hattenSpaß an der Kommunikation mit dem Publikum. Immerwieder schön zu sehen. Gegen Zwölf schien der Vollmondüber dem Schloss (der Burg?) als ich mit dem Shuttlebus aufden Heimweg machte.Dass die Besucherzahl etwas hinter den Erwartungen zurückblieb,mag auch an der Altersstruktur gelegen haben.Die akustisch orientierten Folkfans gehören vielfach zu denälteren Semestern und achten stärker auf den Wetterbericht.Die Tausendermarke wurde am Freitag sicher nicht geknackt,dennoch dürften Rick Field und sein Team nach den Aufbau-Strapazenmit dem ersten Tag zufrieden gewesen sein.www.<strong>celtic</strong>-<strong>rock</strong>.de/2013/05/2-keltic-festival-hohenlimburg-freitag/2. Keltic Festival Hohenlimburg Samstagvon kuecDer Shuttlebus zum Schloss war am Samstag bereits vor17 Uhr richtig voll,drinnen war die Stimmunggut. In warmeJacken gepackt, freuteman sich auf einenunterhaltsamen Festivaltag.Pünktlichzu Programmbeginnsetzten Regenschauerein, die den restlichenTag begleiten sollten.Aber wie hatte es vorherauf der Homepagedes Keltic Festivals gestanden: „Wir geben unser Bestes undnichts kann uns aufhalten…..gar nichts!!!!“Schottische Dudelsäcke sind offenbar wetterfest, was nichtnur den Sauerland Pipes and Drums, sondern auch IrishMaiden zugute kam. Die achtköpfige Band aus dem benachbartenHemer stellte Songs aus ihrer neuen CD ‚TavernSongs‘ vor. Die Kombo umfasst mehrere Generationenund einen vielseitigen Instrumentenpark von Tin Whistle bisSchlagzeug.. Mit dem Intro The Gael präsentierten auch sieeinen Pipes-Klassiker. Danach kam Sänger Alex zum Einsatz,der genau die richtige Stimme für Folk-Punk im Stil der Pogueshat <strong>–</strong> „Hard Whiskey Sound“ eben. Die aufgepepptenTraditionals waren geschickt arrangiert. Mitten im Set kamnoch mal eine Abordnung der Sauerland Pipes and Drums,um gemeinsam Amazing Grace und Highland Cathedralzu spielen. Nach den getragenen Weisen reckten sich beimFun-Oldie Nellie the Elephant im Publikum die Arme indie Höhe. Piper Andre kniete sich beim Spielen in Torjubel <strong>–</strong>Haltung richtig rein. Voller Einsatz! Eine gute Wahl war das<strong>triskel</strong> - the <strong>celtic</strong> <strong>rock</strong> & punk ezine 29


KonzertberichteBardic-Cover All Song is Sung zum Abschluss.An diesem Tag wurdees deutlich lauter.Für mich hätten esein paar Dezibel wenigersein können,denn eine Unterhaltungwar auch weitervon der Bühne wegschwer möglich.Aber das ist Ansichtssache.Insgesamt machten die Sound-Leute einenguten Job.Die Umbau-Pausen überbrückte diesmal das Duo Skye,das seine Premiere bei einem Abi-Ball erlebt hatte. DieSängerin hatte eine tolle Stimme und wurde von ihremDuo-Partner effektvoll mit einer 12-saitigen Gitarre unterstützt.Die beiden kamen besonders mit ihren Balladen(Misty Mountain aus dem Hobbit) gut an. Bitte mehr davon!Das obligatorische Stoffkamel am Bühnenrand wird nasseStiefel bekommen haben; die Ceili Family musste die Glitzerjackendiesmal ganz unstylish mit Pullovern kombinieren.Das hinderte sie nicht, ihre Gute-Laune-Songs wie Flip theCoin lebendig wie immer rüberzubringen. Auf der Festival-Homepage hatte man aus jeweils vier Titel aller Bands seineFavoriten wählen können, was sicher hilfreich bei der Programmgestaltungwar. Es gab aber auch ein paar neue Songszu hören. Rick Field hatte die Hagener Ceilis nicht zu Unrechtals „Hausband“ des Festivals bezeichnet, sie gehörtenschon irgendwie dazu.Die nächste Band hatte einedeutlich längere Anreise. PaddyMurphy werden als ÖsterreichsAntwort auf FiddlersGreen gehandelt. Sie sind seitdrei Jahren mit ihrem gradlinigen„Irish Speed Power Folk“unterwegs. Das Quintett hateine Schwäche für Rebellenliederwie Come Out Ye Blackand Tans. Ihr Namens-SongThe Night Paddy Murphydied durfte auch nicht fehlen.Es ging, gewürzt mit rasantenReels von der Fiddle, gut nachvorne. Auch das langsame Spancil Hill, vom Schlagzeugergesungen, konnte gefallen. Es gab allerdings ein kleinesKommunikationsproblem: das fließende Österreichisch warfür Westfalen nicht leicht zu verstehen. Der Aufwärm-Tippaber doch: „Trinkt’s an Wiisky!“Ich weiß nicht, wie gefragt das Whisky-Zelt war, der Absatzvon Met in Tonbechern schien aber ganz ordentlich zu sein.Das Anstehen nach einem Tee wurde zur Geduldsprobe,während der Cocktail-Mixer direkt daneben wenig zu tunhatte. Vielleicht nächstes Jahr eine Art Tea Room, mit Gebäck?Zügig waren leckere Pommes zu bekommen, die wiedie Gasstrahler im Catering <strong>–</strong> Zelt der Erwärmung dienten.Organisator Rick Field bekam von seinem Team eine „goldeneSchallplatte“ als “Laird ofGlencoe” sowie den mit ehrlichemApplaus ausgedrückten Dank derBesucherschaft. Vielleicht mussman Waliser sein, um sich „einfachso“ an die Organisation einerderartigen Großveranstaltung zumachen und diese auch bei widrigenBedingungen erfolgreichdurchzuziehen. Hut ab für ihn,seine Frau Heike und sein kleines, aber umso engagierteresTeam!Der Platz war trotz Champions League <strong>–</strong> Finale voller als amVortag. Vom Fußball war außer ein paar Schals nicht viel zusehen. Schwarzer Kilt zu BVB-Trikot sieht allerdings totalcool aus Irgendwann sickerte das Ergebnis durch und trafauf wenig Begeisterung. Ich behaupte aber, dass der Festival-Taggenauso das Zeug hatte, noch nach langer Zeit inErinnerung gerufen zu werden.Bevor Celtica loslegte, gab es leider eine Umbaupause, die indieser Länge sicher nicht geplant war. Aber dann wurde raschklar, warum die Pipes-Rockerwieder als Top-Act eingeladenworden waren. „Letus take you on a voyage…“Mit einem spannenden Introging es aus der nebelverhangenenDämmerungauf eine virtuelle Seereise,die mit tollen Effekten beeindruckte.Statt auf Wasserscheint die Band auf Feuerzu segeln. Celtica präsentiertennach einem Auftaktzu Fünft ihre neue (zweite)Highland Pipes <strong>–</strong> Spielerin,die erst ganz kurz dabei ist.Das Publikum rückte weiter zur Bühne vor, um nichts vonder staunenswerten Performance zu verpassen.Mir sei es verziehen, dass ich nicht bis zum Lone Piperdurchhielt, der nach der Show oben auf den Burgzinnen<strong>triskel</strong> - the <strong>celtic</strong> <strong>rock</strong> & punk ezine 30


Konzertberichtedas Schlusslied anstimmt. Es zog mich es in eine Gaststätte(warm! t<strong>rock</strong>en!), um mich noch mal mit Leuten der LinziMurphy Band zu treffen und ein paar Tunes zu hören. Diekamen auch bei den Fußballfans dort gut an.Obwohl alles recht glatt lief, wird der Veranstalter nicht ganzglücklich sein, denn es war sicher mit mehr Besuchern kalkuliertworden. Ich kann nur hoffen und die vielfache Bittewiederholen, weiterzumachen.Noch eine Gedenkminute für die armen Leute, die in denfolgenden Tagen bei strömendem Regen abbauen müssen.Wenn mich nicht alles täuscht, gibt es den Termin für 2014schon <strong>–</strong> wieder Ende Mai. Lieber Rick, wir gönnen Dir eineErholungspause <strong>–</strong> aber dann wollen wir mehr wissen!Titelfoto und Galerie: Marc Dobrickandere Bilder im Text: kücww.<strong>celtic</strong>-<strong>rock</strong>.de/2013/05/2-keltic-festival-hohenlimburg-samstag/CDs und PlattenSolid Ground ~ Rupdiduh (2012)von JensPSolid Ground (solider/fester Grund/Boden) gibt es seit 2002.In den elf Jahren des Bestehens haben sie viel geschafft undhaben in vielen Ländern Konzerte gegeben. Die sieben Bandmitgliederkommen aus dem Norden Bayerns, genau ausWürzburg. Sie nennen ihre Musikrichtung: Modern-Folkinspired by Ireland. Das Song-Spektrum reicht von eigenenLiedern, Jigs und Reels, bis hin zu vertonten irischen Gedichten.Diese Mischung aus eigenen Liedern und in Musikgekleideter irischer Poesie macht Solid Ground zu etwasBesonderen, so dass sie nach Irland eingeladen wurden unddort von dem Publikum gefeiert wurden.Das sechste Album der Band heißt Rupdiduh. Die Bezeichnungsteht für ein bestimmtes Lebensgefühl, herzergreifendeMomente und Lebensfreude. Gastmusiker/innen halfenbeim Einspielen der CD und unterstützten die Spielfreudeder Band am Cello, Low Whistle und als Chor. Vorweg kannich behaupten: Es hat sich gelohnt!<strong>triskel</strong> - the <strong>celtic</strong> <strong>rock</strong> & punk ezine 31


CDs und PlattenEine Gitarre ist das Erste, was man hört, wenn man die CDeinlegt. Land of Gold erklingt und nach kurzem gesellt sichzur Gitarre die klare und helle Stimme von Simone Papke.Lang muss man nicht warten, bis dann die restliche Bandmit einsteigt. Dieser wunderschöne Folk-Song ist ein guterEinstieg in die Welt von Solid Ground. Die Anlehnung andie irische Musik ist unüberhörbar. Der Text ist ein alterGälischer, wird aber in Englisch vorgetragen und die Musikstammt von Simone Papke und Thomas Buffy. Anschließenderklingt I don`t mind if I do. Stimmungsvoll beginnt eineGitarre zu spielen und im Duett singen Simone und Thomas,mal einzeln und dann auch zusammen. Der Text istwieder überliefert und vertont von den beiden.Freddy the Piper stammt aus eigener Feder. Ein Dudelsackspielt ein längeres Intro, bis nach einer guten Minute dieDrums mit einsteigen. Nachdem beide Instrumente ein wenigzusammengespielt haben, steigen die übrigen Musikermit ein und ein schönes Lied kommt aus den Lautsprechern.Das Stück hat einen schönen Text, in dem es unter anderenheißt: Freddy der Dudelsackspieler spielt ein liebevolles Liedin den Bergen von Wicklow. Öffnet die Türen und Herzenund hört den Klang der Natur!Tune for a black bock, Waltz for a sausage und Erzelas Jigsind drei Instrumentalstücke, die nach Freddy kommen. Alledrei Songs sind selbst geschrieben und arrangiert. Die beidenerst genannten Titel “Lied für einen schwarzen Bock”und “Walzer für ein Würstchen” gehen gut ins Ohr, sindfröhlich, stimmungsvoll und gut tanzbar. Beide spiegeln dieSpielfreude der Band wider. Erzelas Jig beginnt etwas düsterund ruhig, weil das Akkordeon erst tief gespielt wird. DieseStimmung hält jedoch nicht lange an und eine Geige übernimmtden Part des Akkordeons. Sie spielt zwar auch nochruhig, aber nicht mehr in der tiefen Oktave. Nach und nachwird das Stück schneller und fröhlicher, als wenn die Sonnedie Dunkelheit der Nacht besiegt.Cloths of heaven (Tücher des Himmels) ist ein Highlightauf dem Album. Dieser balladenhafte Song geht ans Herzund beim Zuhören gerät man schnell ins Träumen. WunderschöneMusik, die schöne Stimmfarbe von Simone undder einfühlsame Text machen das Lied zu etwas Besonderen.Gesungen wird abwechselnd in Englisch und Deutsch, wassich beides gut anhört.Das Album zeigt viele Seiten von Solid Ground , von ruhigerverträumter bis zu schnelleren Songs zum Tanzen. Diese CDist kein reines Folk-Album, wie man es kennt. Die Musikvielfaltder Band kann man besonders bei Head of a ladyerleben. Dieses fröhliche Lied vereint verschiedene Musikrichtungen:Folk, Pop, Walzer, Jazz und Polka. Mehr oderweniger erklingen diese Stile und es ist dennoch ein rundesLied entstanden.Diese CD ist so mannigfaltig in der Musik, wie das Grün inIrland. Es ist eine gute Ergänzung in jeder CD-Sammlungund immer wieder anzuhören. Solid Ground haben einenschönen Silberling auf den Markt gebracht, der vor SpielundLebensfreude glänzt. Moderne Folk-Musik durchziehtdas gesamte Werk und ist nicht so verstaubt und t<strong>rock</strong>en,wie man es von anderen Bands kennt. Sie haben ihren eigenenStil kreiert. Alle Lieder auf dem qualitativ hochwertigenAlbum sind hörenswert und jedes hat seinen Charme.Eine Besonderheit muss ich noch erwähnen: Die Band bestehtaus sechs Musikern und einer Tänzerin. Die deutscheStepptanzmeisterin, Tatjana Kramhöller, tanzt bei den Instrumentalstückentraditionellen irischen Tanz. Mit dem Mottoder Band möchte ich schließen: Spaß soll`s machen, unsund Euch!Am Telefon hat mir Simone Papke noch ein paar Fragen beantwortetund hoffe, ich habe sie nicht allzu lange von ihrerPizza abgehalten.Hallo Simone, erst mal danke, dass Du Dir Zeit für dieFragen genommen hast.Das ist kein Problem und ich freue mich, dass ihr euch solcheArbeit macht.Eure Musik ist nun kein reiner Irish-Folk. Wie ist es dazugekommen, dass so viele Musikstile in Eurer Musik zuhören sind?Angefangen hat alles vor elf Jahren mit Christel West undmir. Es war ein gemeinsamer Wunsch, keinen traditionellenIrish-Folk zu spielen, weil es auch genügend andere Bandsgibt, die diese Musikrichtung bedienen und Iren sind wirauch nicht. Anfangs haben wir natürlich auch gecovert, aber<strong>triskel</strong> - the <strong>celtic</strong> <strong>rock</strong> & punk ezine 32


CDs und Plattenhaben auch schon eigene Songs vorgetragen. Wir haben vonAnfang an versucht, unseren eigenen Stil zu kreieren und jederMusiker, der zu uns kam, hat eigene Ideen mitgebrachtund seinen Musikgeschmack mit eingebracht.Irische Poesie spielt bei Solid Ground eine große Rolle.Wie kam es dazu?Ich fühle mich sehr zu Irland hingezogen und war auch schondort. Die Natur ist auf der Insel sehr schön und die Menschensind sehr naturverbunden. Ich war in Dublin und habemir viel Kulturelles angeschaut, war in Museen und auch indem von William Butler Yeats, den ich sehr mag. Ich leseviel, schreibe und dichte seit meinem sechsten Lebensjahr.Für Solid Ground vertone ich Lyrik von Butler und anderenirischen Dichtern, aber auch von Goethe und Eichendorff.Den Charakter der Gedichte zu treffen, ist nicht immer einfachund da fällt das Komponieren manchmal schwer. BeiCloths of heaven haben wir ein schönes Stück eingespielt.Als wir das Lied auf unseren Irlandkonzerten gespielt haben,waren die Menschen begeistert. Sie sagten: “Das hört sichsehr irisch an und gibt sehr gut die Stimmung der irischenMusik wieder”.Wenn Ihr Instrumentalstücke spielt, tanzt die deutscheMeisterin im Stepptanz und es gibt nicht viele Bands, diemit so was glänzen. Wie kam es zur Zusammenarbeit?Wir Musiker und Künstler kennen uns alle in der Umgebungvon Würzburg und Tatjana Kramhöller wohnt hier in derNähe. Uns verbindet die gleiche Agentur und sie hat nachMöglichkeiten gesucht, um auf der Bühne zu tanzen. Tatjanahat uns gefragt und seitdem ist sie dabei, wann immer esgeht. Interessant ist auch, dass Tatjana nicht nur den modernenirischen Tanz zeigt, den man von Lord of the Dancekennt, sondern auch den alten und fast vergessenen irischenSean-nós-Tanz, da sind die Arme nicht so steif.Was gibt es in der Zukunft Neues von Euch? Plant ihrirgendwas?Was ist Euch/Dir mal wichtig zu sagen?Keiner sollte Hemmungen haben, sich ein Instrument zunehmen und einfach zu spielen. Niemand muss Angst vordem Singen haben, den Klang von Worten und Bildern rauszulassen.Keiner sollte sich in eine Schublade pressen lassen,denn, sich selber treu zu bleiben, ist wichtig. Es soll einfachSpaß machen! Es darf keine Grenzen geben zwischen Musikern,die studiert sind, oder nicht. Ich kenne Musiker, dienicht studiert haben und besser sind als studierte, aber vondenen nicht akzeptiert werden und das finde ich nicht gut.Vorbehaltlos sollten sich Musiker zusammensetzen, sich ergänzen,voneinander lernen und Musik machen.Danke, dass Du Dir die Zeit genommen und mir die Fragenbeantwortet hast.Das habe ich gerne gemacht und ich wünsche Euch noch vielErfolg! Bis bald.Trackliste1. Land of Gold2. I don`t mind if I do3. Born to wear a crown4. Freddy the Piper5. Tune for a black bock6. Waltz tor a sausage7. Erzelas Jig8. Head of a lady9. Stranizl Set10. We are the <strong>music</strong> makers11. Tune for Bon & Dsongi12. This is my love song13. Rupdidupdiduh 1/Funny Reel Song14. Rupdidupdiduh 2/Funny Reel15. Cloths of heavenwww.<strong>celtic</strong>-<strong>rock</strong>.de/2013/05/solid-ground-rupdiduh-2012/Die Besetzung der Band hat sich geändert, weil uns drei Musikerverlassen haben und nun müssen sich die neuen Musikereinarbeiten, was natürlich mit viel Arbeit verbundenist. Wir nehmen einen Kampagne-Song (Single) auf <strong>–</strong> mitdem UNO-Thema: Jahr gegen Lebensmittelverschwendung.Dazu produzieren wir auch ein Video (erscheint imSpätherbst) und mehr möchte ich dazu noch nicht sagen.Nächstes Jahr sind wir wieder nach Wicklow/Irland eingeladen,worauf wir uns schon sehr freuen. Dann möchte ichnoch mehr in Deutsch gesungene Lieder ins Programm aufnehmenund vortragen, mit Texten von Goethe und Eichendorff,bei denen ich die Musik zusteure. Eine neue CD wirdes 2014 geben.<strong>triskel</strong> - the <strong>celtic</strong> <strong>rock</strong> & punk ezine 33


Dies und dasDies und dasDas erwartet Euch beim Sham<strong>rock</strong> Castle 2013 (mit Gewinnspiel)von shutupanddanceSham<strong>rock</strong> Castle, Klappe die Vierte! Am 27. Juli 2013wird erneut Sham<strong>rock</strong> Castle, das Festival der Irish Speedfolkerstattfinden. Hauptact und Mitveranstalter ist Fiddler´sGreen <strong>–</strong> Deutschlands populärste und erfolgreichste Irish-Folk<strong>rock</strong>-Band, die sich mit dieser Veranstaltung einen langgehegtenWunsch erfüllen.The Sandsacks waren schon 2010 beim Sham<strong>rock</strong> mit vonder Partie. Seit 2002 sind sie in der Folkszene etabliert undbegeistern bundesweit das Publikum mit ihrem vielseitigenProgramm. Die Berliner Musiker beherrschen gekonnt denSpagat zwischen modernem und mitreißenden Irish Folkund bekannten historischen Klängen. Mit Witz und Charmepräsentieren sie abwechslungsreiche Konzerte in einem akustischen,aber trotzdem energievollen Gewand.Mit Tir Nan Og und den Sulzebooser Saubuam sind zweiNewcomer am Start, die ihrem Folk jeweils eine eigene Noteverleihen und zeigen, wie vielfältig diese Szene ist. Im Schlossparkwird es wieder eine Biergartenbühne mit Live-Musikgeben. In den Pausen wird hier der Ire Joe Ginnane spielen,der schon letztes Jahr begeistern konnte.Hard-Tickets gibt es hier <strong>–</strong> Karten für das Sham<strong>rock</strong> Castlegibt es allerdings auch hier zu gewinnen:Nachdem letztes Jahr mit dem Schloss Jägersburg eine angemesseneNachfolgelocation zur Burg Waischenfeld gefundenwurde, wird dieses Jahr wieder in Bammersdorf gefolkt:Die Jägersburg bietet beste Rahmenbedingungen, um auchdie vierte Auflage des Kult-Festivals in passendem Ambientegebührend zu zelebrieren! Neben dem idyllischen Rahmenbietet die Jägersburg auch eine gute Infrastruktur für die Besucher.Kostenfreie Park- und Campingflächen befinden sichin unmittelbarer Nähe und auch die Umgebung von SchlossJägersburg vermittelt eine wunderbar entspannende Atmosphäre.Das neue Album von Fiddler’s Green erscheint übrigens,nicht wie bisher angekündigt, im August, sondern bereits ab26. Juli <strong>–</strong> also ist für die passende Musik am Campingplatzauch schon gesorgt!Headliner des Festival-Samstags werden freilich Fiddler’sGreen sein. Davor heizen Firkin ordentlichein: Die Band stammt aus Ungarnund hatte in den letzten vier Jahren über300 Auftritte in Europa und Kanada <strong>–</strong> siehinterließen stets ein begeistertes Publikum.Auf dem Sham<strong>rock</strong> Castle Festivalpräsentieren Firkin ihre rasante Mischungaus irischem Folk<strong>rock</strong> und ungarischenFolkeinflüssen zum ersten Mal in Süddeutschland.GEWINNSPIELZum wievielten Mal findet das Festival dieses Jahr statt?Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir am 27. Juni2013 1 x 2 Karten für das Sham<strong>rock</strong> Castle am 27. Juli 2013.Sendet bis zum 27.06.2013 eine Mail mit der Antwort unddem Stichwort “Sham<strong>rock</strong> Castle” an termine@<strong>celtic</strong>-<strong>rock</strong>.de.Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.www.<strong>celtic</strong>-<strong>rock</strong>.de/2013/05/das-erwartet-euch-beim-sham<strong>rock</strong>-castle-2013-mit-gewinnspiel/<strong>triskel</strong> - the <strong>celtic</strong> <strong>rock</strong> & punk ezine 34


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Die nächste Ausgabe von<strong>triskel</strong>the <strong>celtic</strong>-<strong>rock</strong> & punk ezineerscheint amSamstag den 06.07.2013aufwww.<strong>celtic</strong>-<strong>rock</strong>.de

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