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heit hervor. Nur Naida passt nicht in diesesBild. „Nein, ich muss hier weg! Dieser Ortist nichts für einen Baptisten.“ André suchteinen Ausweg: „Kann ein Christ hier überhauptexistieren? Dieser Ort ist in Finsternisgehüllt. Ein Sündenpfuhl! Hier ist manlebendig begraben.“Man hat den Eindruck, selbst die Luft seivon Dämonen besessen: „Ich muss unverzüglichdiesen Ort verlassen. Hier zu arbeitenist völlig ausgeschlossen. Kein Geld derWelt kann mich hier halten.“ André winktmit dem Autoschlüssel, aber seine beidenKollegen weisen ab. Sie denken nicht anAbreise. Sie denken an das üppige Essen,ein außergewöhnliches Mahl, serviert ammarmornen Tisch im Hinterhof.Während André seine Gedanken sortiert,nähern sich zwei Autos dem Landgut. Dassind die beiden „Wolgas“, die André schonmal gesehen hatte. Sie halten an der Einfahrt.André vermutet Bodyguards. Überraschtsieht er prunkvolle Damen aus demWagen steigen. Umhüllt in bunt zusammengewürfeltenKleidern, in mehrerenSchichten gelagert, teilweise am Bodenhinterher schleifend, betreten sie den Hof.Angeführt von Rumida, der Frau des Barons,<strong>und</strong> begleitet von der SchwiegertochterMirka, Ipans Frau, gefolgt von drei Bodyguards<strong>und</strong> dem russischen Chauffeur.„Bleichgesicht, hast du gut Beute gemacht?“– der Baron ist neugierig.„Für mich reicht es.“ – Rumida ist unwillig.„Bleichgesicht“ neckt der Baron seineFrau Rumida. Gebürtig aus der Ukraine,ist sie bereits als Kleinkind unter Zigeunernaufgewachsen. Rumida gilt im Romalo-Clanals „Goldfinger“ – außerordentlichbegabte Langfinger im Erleichtern fremderPortemonnaies. Goldfinger haben besonderslange Langfinger: Sie bringen täglichan die 1000 Dollar ein, bevorzugte Opfersind naive Ausländer an Flughäfen oderin „Duty-Free“-Shops. Von der Polizeierwischt, beträgt die Kaution nicht unter15.000 Dollar – immenses Geld in der Sowjetunion.Andernfalls droht Gefängnisstrafe– in Russland kein Erholungsheim.Genervt wendet sich der Baron an die Küchenhilfe,einer Russin: „Nastja, schläfstdu? Geht das nicht was flotter? MeinBauchnabel klebt schon am Rücken!“ Allelachen. Marz kann seit Jahren, infolge seinerexzessiven Essgewohnheiten, die Füßenicht mehr sehen. Er ist nicht mal imstande,sich selbständig die Schuhe zu schnüren.Fahrig spielt er mit dem Löffel am Marmortisch.Endlich wird aufgetischt. „Nastja,du bist hier der Küchenchef. Lass michnicht warten. Sonst muss ich dich entlassen.“Nastja reagiert nicht. Teilnahmslosserviert sie das Essen. Das muss sie wohltäglich hören.Der Baron bittet zu Tisch. Nur die Erwachsenen;die Kinder bleiben im Seitenflügel.Für sie gibt es Wassermelonen, die sie ebenaus der „Wolga“ entladen haben.Unerwartet greift der Baron an: „Baptist,Lavarick behauptet, ohne Tischgebet wirstdu nicht speisen! Stimmt das?“ – alle starrenauf André – „Willst du beten? Genieredich nicht! Ich habe eine Idee: Du betest<strong>und</strong> ich gucke, ob sich unser Wasserin Wein verwandelt <strong>und</strong> die Kürbisse inWassermelonen... “ Gemeinsames Gelächterfördert den Appetit. Einer lacht nicht.André hat sich daran gewöhnt, das Objektnicht-christlicher Attacken zu sein.Er bewahrt Haltung <strong>und</strong> reagiert ruhig:„Wir haben heute keinen Bedarf, Kürbissein Melonen zu wandeln. Doch dein Herzsollte verwandelt werden. Jesus als Retterkönnte heute anfangen. Ich beginne schonmal, Gott für dich zu bitten. Was aber dasTischgebet betrifft: Wenn ihr so gütig wärt<strong>und</strong> euch in Respekt vor Gott erheben würdet,dann wäre ich gern bereit, laut zu beten.Wenn aber nicht, will ich lieber alleinessen – <strong>und</strong> auch allein beten!“„Nun, erstens wollen wir noch sehen, obGott mein Herz verändert oder ich deines!Zweitens: Zum Gebet stehe ich auf – ausRespekt vor Gott, nicht vor dir!“15

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