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das magazin aus dem <strong>gate</strong> – <strong>Garching</strong>er Technologie- und Gründerzentrum GmbH03.13Wir sind das Gründerzentrum!<strong>gate</strong>PEOPLEEreignis:Unternehmen setztauf Interdisziplinaritätund rettet Leben<strong>gate</strong>STORYErfolg:Gründer imFreistaat – präziseund professionell<strong>gate</strong>SPECIALErstaunliches:Gedanken überBriefe, twitter,Netzwerken & Co.


03.13<strong>gate</strong>INSIDE3<strong>gate</strong> IN & OUTFirma Einzug Homepage Ansprechpartnerripe-technology GmbH 01.10.2013 www.ripe-technology.net Peter RiedesserDas <strong>gate</strong> zum SchmunzelnRundmail <strong>gate</strong>: Hallo liebe Mitarbeiter im <strong>gate</strong> <strong>Garching</strong>,morgen ist ab 8:00 Uhr wieder unser Mäusemann im Haus.Er muss nur stichprobenartig Büroräume kontrollieren.Also bitte nicht wundern, wenn es klopft: Es ist noch nichtder Weihnachtsmann .Antwort 1: Muss ich bei meiner Maus die Batterie wechselnbevor er kontrollieren kommt, oder wie genau nimmt er es? :-)Antwort 2: Ich sage meinen MäuschenBescheid, dass sie sichim Büroschrankverstecken.Unsere LeistungIhr VorteilAttraktive Büroräume haben viele.Das <strong>gate</strong> bietet mehr. In <strong>Garching</strong>erhalten Startups auch einprofessionelles Beratungs–Angebot.Weitere Informationen unterwww.<strong>gate</strong>garching.comBuchtippThe Unstoppables(Bill Schley – 17,90 €)How to tap the real source of entrepreneurialpower in you and in your organizationThe UnStoppables is based on foreword author Graham Weston's experiencegrowing Rackspace, as well as fascinating case studies from such organizationsas the Navy SEALs and Israeli Special Forces. In The UnStoppables BillSchley, co-founder of the branding firm Brand Team Six shows how the bestpractitioners think continuously about two things: The Big Picture and the LittlePicture-essence and essentials. The essentials are the business and financialmechanics required of any working enterprise. But the essence is theemotional mechanics to deal with obstacles, risk, fear and failure. Masteringthe emotional mechanics is how entrepreneurs succeed and winnerswin. This is how you capture the unlimited power of entrepreneurship tospark a successful start-up or revitalize a mature organization.l Explains why what's stopping you is more important than what'sstarting you, how to tap the essence of entrepreneurial power inyou and in your organization, and how motion generates visionl Bill Schley is an award winning author and established expert on branding and marketing communications,as well as the co-founder and creative director of the branding firm Brand Team Sixl Graham Weston is the internationally renowned co-founder and chairman of Rackspace, the world's #1 cloudcomputing and managed hosting companyLocally, this book teaches you how to become an entrepreneur or to inspire an entrepreneurial mindset to boost anystage business. Globally, this book is about how this nation can launch thousands more entrepreneurs for the future.


4 <strong>gate</strong>STORY03.13Startups in BayernPräzise und professionellErfolg ist das positive Ergebnis einer Bemühung; das Eintreteneiner beabsichtigten, erstrebten Wirkung. So erklärt’s der Duden.Fragt man jedoch nach, hat jeder seine ganz individuelle Definition– und Startups im Freistaat allemal. Doch eines eint sie.Wer erstmals ein bayrischesGründerzentrum betritt, istvor allem eines: irritiert. Keinhektisches Treiben, kein geordnetesChaos, keine Latte-trinkenden Youngster,die im Sambaschritt über die Flure tänzeln,betont lässig noch ein paar »Calls«auf dem Weg ins »Office« machen unddabei über »Hockey Sticks« parlieren,damit aber keineswegs sportliche Aktivitätenzum Thema haben.Nein – in Bayern kann man derartigeBeobachtungen »nie-nicht« machen. ObNördlingen, Augsburg oder <strong>Garching</strong>, obMartinsried oder München, die über 50Technologie- und Gründerzentren mitmehr als 1000 Firmen im Süden der Republikzeichnet vor allem eines aus: enormeProfessionalität und der unbändigeWille zum Erfolg.Dass es sich dabei nicht um eine zufällige,subjektive Einschätzung handelt, zeigtsich spätestens bei Veranstaltungen wieder hochkarätigen Podiumsdiskussion, dieam 18. September im <strong>gate</strong> stattfand.Fünf erfolgreiche Unternehmer gewährtendem Geschäftsführer des <strong>Garching</strong>er Technologie-und Gründerzentrums erstaunlicheEinblicke in ihre Gedanken, ihre Visionenund in ihre Firmen. Ein spannendes,höchst unterhaltsames und aufschlussreichesProtokoll.Franz Glatz: Im August bin ich mit dem Zugzur Gamescom nach Köln gefahren. DerSchaffner bot mir die Zeitschrift GQ an. Soganz fühle ich mich ja nicht als Zielgruppedieses Magazins – aber die Überschrift»Harte Jungs – die wichtigsten 100 Männerunter 40«, hat mich dann doch neugieriggemacht. Ich blätterte also und fandunter den 100 wichtigsten Männern unter40 unter anderem Oliver Pocher, Mesut Özil, Cro und siehe da, auf der gleichen Seite wieden Rapper auch Amir Roughani, Unternehmer, 38 Jahre. Den kenne ich, dachte ich mir,die Welt redet also doch über unsere Münchner Unternehmer. Heute sitzt Amir Roughanihier bei uns auf dem Podium. Herr Roughani, wie kommen sie in so ein Magazin?Amir Roughani: Dass ich in der GQ abgedruckt wurde, liegt sicher nicht an meinem Oberkörper,sondern an meiner unternehmerischen Leistung. Ich bin 38 Jahre alt und habein Berlin studiert. 2002 gründete ich Axis, die heutige VISPIRON und bezog meineBüroräume im <strong>gate</strong>. Angefangen habe ich mit Ingenieurdienstleistungen. Nach5 – 6 Jahren hatte ich so viel Geld verdient, dass ich es in eine Neuausrichtunginvestieren konnte. Unser zweiter Bereich ist nun die Messtechnik für MotorenundGetriebe-Entwicklung. Wir sind Weltmarktführer mit 80 % Marktanteil.Weitere Bereiche sind das Flottenmanagement mit dem elektronischenFahrtenbuch-System. Der vierte Bereich ist unser Photovoltaik-Anlagenbau.Wir bauen Großkraftwerke, die wir teilweiseauch ins Ausland liefern. Das klingt sehr heterogen und istes auch. Die Gemeinsamkeit in allem ist die Mechatronik. MeinUnternehmen hat derzeit 380 Mitarbeiter, davon 90 Freiberufler.Wir hatten in 2012 eine Gesamtleistung von 57 Mio.EUR und sind weiterhin eigenständig, das bedeutet, dasswir keine Finanzinvestoren an Bord haben.Peter Prostruznik: Dann bin ich wohl einer der 10 Mio.wichtigsten Menschen und werde nie in der GQ erscheinen,weder wegen meines Oberkörpers noch wegenmeiner unternehmerischen Leistung. Die Aspiria InformationstechnologieGmbH wurde im Jahr 2000 alsklassisches Consultingunternehmen gegründet.Anfangs sind wir auf der IT-Welle mit geschwommen.Darauf kann man nicht unbedingt stolz sein,denn jeder der damals wusste, dass das Kabel ander Maus oben raus kommt, hat sich in dieserZeit als IT-Spezialist verkauft. Zu Beginn warenwir drei gleichberechtigte Geschäftsführer mitProblemen. Wir waren in ganz verschiedenenBereichen unterwegs, bis 2006 ein grandioserRosenkrieg begann. Heute bin ich alleinigerGeschäftsführer der Aspiria. Als ich das Unternehmenübernahm waren noch 137 € aufdem Firmenkonto und ich musste dieFirma komplett neu aufbauen. Wirsind zwar klein aber auch Weltmarktführerin unserer Nische.Wir sind Third-Party-Anbie-


02.13<strong>gate</strong>STORY7Auf dem Podium (vlnr): Amir Roughani,Peter Postruznik, Thomas Gaul,Dr. Franz Glatz, Michael Scheffler, Martin Tothetwas zu sagen haben aber nicht die Qualifikation dafür besitzen? Das wollte ich nichtund deshalb habe ich mich für die unternehmerische Freiheit und damit für die Selbstständigkeitentschieden.Thomas Gaul: Ich komme aus einem Ausbildungssystem der Amerikaner, das in RichtungKonzern-Top-Management zielt. Nach und nach hatte ich im Laufe meiner Karriere denEindruck, meine Arbeitszeit immer mehr damit zu verschwenden, nur noch Rädchen am Laufenzu halten. Es blieb nur wenig Produktivität für das eigentliche Geschäft übrig. Daswollte ich durch die Selbstständigkeit verändern. Unternehmer werden bedeutete fürmich, sich vom Ellbogenausfahren zu lösen und stattdessen Kollegen mit einzubeziehen. AlsUnternehmer kann man den schwarzen Peter nicht mehr anderen zuschieben, weil dievolle Verantwortung bei einem selbst liegt. Als Unternehmer produktiv zu sein, war für michsehr motivierend.Michael Scheffler: Meine persönliche Motivation für die Gründung war ähnlich. Ich war beimeinem Ex-Arbeitgeber als SAP Spezialist im Management tätig und verbrachte mehrund mehr Zeit mit Excel-Listen. Dabei entstand die Idee der Selbstständigkeit zusammenmit meinem Kollegen und Freund. Mein Vater hat einen Handwerksbetrieb und ich durftedort schon die unternehmerischen Freiheiten kennenlernen. Uns war klar, dass wir das Themaals Team angehen und uns die Aufgaben teilen werden. So war zum Beispiel aucheine einfache Urlaubsvertretung möglich. Umso größer ein Unternehmen wird, umsomehr kommt auf einen zu. So haben wir weitere Kollegen aufgenommen, bis wir 5 Gesellschafterwaren – und die Firma wächst weiter.Amir Roughani: Bei mir war die Selbstständigkeit Schicksal. Ich war zufrieden als Angestellterbei der Kirch-Gruppe. Als es dort bergab ging, hatte ich die Wahl, mich entwederwoanders zu bewerben oder mit meinem Chef mitzugehen. Ich wollte mich aber weder bewerben,noch die Stelle bei meinem ehemaligen Chef annehmen. Ich wollte es selbst probierenund habe mich selbstständig gemacht. Mein Ziel war, so viel Geld zu verdienen, dassich Leben und meine Miete bezahlen kann. Dass daraus viel mehr geworden ist war Zufall.Martin Toth: Ich wollte ein neues Leben. Die erste Gründung zu viert war gut, ohne Überlegungenund ohne Angst. Meine Zeit in Amerika hat mir auf jeden Fall dabei geholfen. Dorthabe ich gesehen, wie locker die damit umgehen und deshalb habe ich es einfach ausprobiert.Ich habe gelernt, mich selbst einzuschätzen. Ich habe jetzt auch ein gutes Gefühl beieverywhere, möchte allerdings nicht so groß werden. Ich bin froh über unser kleinesTeam, so ist Bewegung besser möglich. Aus dem vierköpfigem Team habe ich gelernt,dass es doch zum Rosenkrieg kommt, wenn einer aussteigen will. Ohne Anwalt gehtdann gar nichts mehr. Wir waren nach 3 Jahren in der Phase, in der eigentlichgemeinsame Strategien gefunden werden müssen, wo und wie es weiter geht.Wir hatten sehr unterschiedliche Ansichten und so wurde es schwierig undführte zu keiner Einigung. Heute arbeite ich lieber in einem kleineren Teamoder alleine, um Kompromisse zu vermeiden, hinter denen ich nicht stehenkann. Die Zeit damals war sehr aufreibend und hat auch zu gesundheitlichenProblemen bei mir geführt.Franz Glatz: Also ist ein kleineres Unternehmen besser?Amir Roughani: Wir haben heute 380 Mitarbeiter und ja, an manchen Tagenhätte ich auch Lust auf eine 15 Mann Klitsche. Wenn die Wachstumsmaschineriemal anläuft, gibt es kein Zurück mehr. Das ist auch nichtsNegatives, es macht mir nach wie vor viel Spaß und Freude. Ichmuss allerdings kompromissbereiter sein,als in einem kleineren Unternehmen undmit Lösungen zufrieden sein, die ich nicht100 prozentig gut finde. Ich muss bereitdafür sein, mich auch mit dem Qualitätsniveauanderer zufrieden zu geben. Größehört sich zwar immer toll an, hat aber nichtnur Vorteile und kostet viel Kraft. Dabeibin ich wie die Jungfrau zum Kind gekommen.Alle paar Jahre hatte ich Zeit, umkurz wach zu werden und zu realisieren,was passiert ist. Und hoppla, da waren wirwieder 100 Mann größer. Jetzt schaue ichdarauf, dass wir nicht mehr um jeden Preiswachsen und steuere Qualität und Wachstum.Ich überlege mir genau, in welchenBranchen ich wachsen möchte und ob icheinen Mitarbeiter einstelle, auch wenner nicht 100 prozentig zu uns passt. Undich bin sehr froh, dass ich weiter unabhängigvon Finanzinvestoren bin. So kann ichselbst korrigieren, auf die Qualitätachten und nicht nur im Fokus zu haben,Umsatz und Gewinn zu erhöhen. Das sindLernprozesse, die man sich selbst beibringtoder aber auch durch Gespräche mit anderenUnternehmern und Freunden erkennt.Franz Glatz: Was war ihr größter Erfolg?Amir Roughani: Da gab es verschiedeneAbschnitte und Erfolg wird immer unterschiedlichinterpretiert. Also vor zwei bisdrei Jahren bedeutete Erfolg für mich nochWachstum und die Erhöhung von Umsatzund Gewinn. Mit dem Alter wächst auchdie Erfahrung. Vor 2 Jahren habe ich eineWeltreise gemacht, die Spuren hinterlassenhat. Nach meiner Rückkehr saß ich imEnglischen Garten und habe einen StapelZeitungen und Zeitschriften durchgelesen.Dort las ich von Unternehmern,die den Umsatz verdoppeln oderdie Marktführerschaft erreichenwollten. Damals ha beich mich selbst ge fragt, obdas wirklich alles ist.Heute bedeutet Erfolgfür mich Zufriedenheit.Zufriedenheit mit demwas wir uns vornehmenund mit dem was wirschaffen. Zufriedenheitmit den


03.13<strong>gate</strong>STORY9Er gebnissen, Produkten, Dienstleistungen.Zufriedenheit im Management und beiden Mitarbeitern, das ist für mich Erfolg.Franz Glatz: Herr Gaul, war Erfolg für sie,TravaCare zu verkaufen?Thomas Gaul: Das war nur eine kurzePhase. In den ersten anderthalb Jahrenmisst man sich in Sachen Erfolg immeran den Zahlen. In unserem Fall ging esdarum, bei knappem Kapital und schonanfangs hoher Mitarbeiterzahl schnellschwarze Zahlen zu schreiben. Das habenwir auch tatsächlich relativ schnell erreicht.Mit der Erreichung dieses Zieles sind dieUmsatzzahlen in den Hintergrund getreten.Das Unternehmen wuchs und die Mitarbeiterzahlstieg rapide an. Uns ging es jetztum Team-Erfolg, darum, dass jeder in derLage war, seinen Verantwortungsbereichso weiter zu entwickeln, dass alles wiederzusammen passte. Einer der entscheidendenErfolgsfaktoren war, dass es beiden vier Geschäftsleitungsmitgliedernuntereinander sehr gut funktionierte. Daswar für die Mitarbeiter ein gutes Zeichen,weil Einigkeit im gemeinsamen Vorgehenherrschte. Beim Exit habe ich meinen Erfolgdann ganz anders gemessen. Nicht nur inZahlen, sondern darin, dass ich es mir jetztleisten konnte, nicht mehr 12, 13 oder 14Stunden am Tag arbeiten zu müssen. Plötzlichwar Zeit da für andere Dinge. Das waranfangs auch ein gutes Gefühl, bis es dannirgendwann langweilig wurde. Wahrscheinlichhatte ich es mit dem Beine Hochlegenübertrieben. Ich merkte, dass ich etwasNeues machen wollte, und seitdem bin ichals Business Angel bzw. mit einer Beteiligungsgesellschafttätig. Trotzdem binich in der Lage, meine Tage so einzuteilen,dass noch genügendZeit für Familie und persönlicheHobbies übrig bleibt.Michael Scheffler: Wir sindnoch in der Wachstumsphaseund definierenErfolg durch Akquirierungneuer Kundenund durch Mitar -beiteraufbau. JedeUmsatzsteigerungist für uns einDie Podiumsteilnehmer gewährtenoffene und ehrliche Einblickein ihre unternehmerische Entwicklung.Erfolg. Für uns ist es auch noch neu, dass wir erste Produkte auf den Markt gebrachthaben und auch das fühlt sich gut an.Franz Glatz: Und was treibt sie persönlich an?Michael Scheffler: Ich bin eher der Fachspezialist beim Kunden. Das macht mir Spaß. Alsich vorher noch im Management im Angestelltenverhältnis war, hat mir das gefehlt. DieMöglichkeit, wieder beim Kunden zu sein motiviert mich täglich.Franz Glatz: Martin, sind es die jungen Menschen, die dich täglich aus dem Bett treiben?Martin Toth: Meine Töchter auf jeden Fall. Erfolg ist für mich Zufriedenheit und der Spaßan dem was ich tue. Das spüre ich auch im Team. Wir haben fast nur junge Leute und dasFeedback der Kunden, auch durch Folgeaufträge, ist super. Die Innovationskraft, die wir vonaußen in die Unternehmen reinbringen ist enorm. Natürlich muss ich aber auch auf Umsatzund Gewinn achten.Franz Glatz: Zum Erfolg gehört auch das Scheitern – aber darüber wird nicht so gerne gesprochen– oder?Thomas Gaul: Was ist »Scheitern«? Ein Scheitern im Unternehmen hatte ich nicht, deshalbkann ich dazu auf Basis eigener Erfahrungen nichts sagen. Meine Selbstständigkeit lief auchziemlich glatt. Aber wenn es generell um Scheitern oder Stolpersteine geht, ist es meinerMeinung nach wichtig, sich bewusst zu machen, warum etwas schief läuft und wie vielman selbst damit zu tun hat. Daraus kann man lernen und es beim nächsten Mal bessermachen.Franz Glatz: In ihrer Rolle als Business Angel, wie tolerant sind sie da beim Thema Scheitern?Thomas Gaul: Ich bin durch meine Ausbildung amerikanisch geprägt, und die Amerikanersagen, wer einmal gescheitert ist, hat sicher daraus gelernt. So ein Kandidat ist für michals Gründer viel interessanter, als jemand der blauäugig in die Selbständigkeit rein springt.Franz Glatz: Also, die die es zum 2. Mal probieren wären die interessanteren Kandidatenfür sie?Thomas Gaul: Es gibt nicht umsonst den Begriff des Serial Entrepreneurs. Das hat viel mitErfahrung zu tun, setzt aber nicht immer ein Scheitern voraus.Franz Glatz: Peter, was hast du aus deinem Scheitern im Team gelernt?Peter Postruznik: Mal generell und vorab, das waren zwei ganz nette Kerle. Wir haben alsFreunde gemeinsam ein Unternehmen gegründet. Dann kamen leider Faktoren mit rein,die gerade in der Entwicklung eines Unternehmens erste Dellen entstehen lassen. Unddu merkst, dass Freundschaft alleine nicht reicht. Mein Ratschlag: Ich habe gelernt, dasses so viele externe Faktoren gibt, z. B. wenn man einen Partner in seinem Unternehmenhat, mit dessen Ehefrau man sich nicht versteht. Bei uns war das so. Solcheine Situation kann in einem Unternehmen eine so große Störwirkung hervorrufen,dass es letzten Endes daran zerbrechen kann.Zum Thema Scheitern: Ich würde das mit dem Motorradfahren vergleichen.Wenn ich mich irgendwann auf meine 160 PS Maschine setze undkeinen Respekt mehr davor habe, habe ich verloren. Ähnlich ist es beimUnternehmersein: Angst ist ein schlechter Ratgeber, aber Respekt davorzu haben, dass man durch eine Kette falscher Entscheidungen möglicherweiseseine Existenz aufs Spiel setzt, diesen Respekt sollte man nichtverlieren. Die Aspiria soll irgendwann eine Aktiengesellschaft werden,an der auch wieder Leute beteiligt sein werden – aber die werden


10 <strong>gate</strong>STORY03.13alle nicht stimmberechtigt sein. Der Grunddafür ist, dass wir so viel Zeit mit Anwälten,Streiten und vor Gerichten verbrachthaben.Franz Glatz: Martin, du hast ja lange inAmerika gelebt, die Kultur genossen unddort auch Unternehmertum gelernt. Washast du da für dich mitgenommen? Wasist anders?Martin Toth: Ich bin mit 25 nach Amerika.Davor war ich noch nie da. Ich habemich dort sehr schnell wohl gefühlt unddas hatte ich nicht erwartet. Wenn Deutschepräsentiert haben, hast Du den Unterschiedam deutlichsten gemerkt. Man fühlteinfach, wenn sich jemand auf dem Podiumnicht so wohl fühlt und im Gegensatzzu den Deutschen, fühlen sich die Amerikanerauf der Bühne einfach sauwohl. Diewollen die Welt verändern und erklärengerne Dinge. Die sind locker und offen undgeben permanentes Feedback, auch wennes weh tut. Das war neu für mich aber auchgut und ich versuche das auch so zu leben.Letzten Endes entscheidet der Kunde überden Erfolg und ich gebe das Feedback weiteran meine Mitarbeiter, die mir auch wiederFeedback geben. Wichtig zum ThemaScheitern ist, dass man früh erkennt,was nicht so gut läuft.Franz Glatz: Martin, du hattest anfangsdas Wohlgefühl erwähnt. Darauf möchteich nochmal zurückkommen. Manche sagenja, dass es Lifestyle-Gründer gibt, die sichwohlfühlen, weil sie gegründet haben.Ist das etwas Ähnliches?Auch beim anschließenden Networkingfand ein offener Austausch statt.Martin Toth: Nein, für mich nicht. Ich bin sehr kundenorientiert. Alles was wir tun und beiallen Vorschlägen die kommen, frage ich mich, welchen Mehrwert der Kunde davon hat.Dabei geht es weniger um den Umsatz, sondern darum, was wir für Probleme lösen.Dieses Reflektieren mit den Kunden, um die Apps optimal bauen zu können und auchmal unangenehme Feedbacks zu bekommen, ist für mich sehr wichtig.Franz Glatz: Herr Roughani, fühlen sie sich noch wohl in ihrem Unternehmen?Amir Roughani: Ja, auf jeden Fall! Ich denke, dass ein Unternehmer rausgehen wird,wenn er sich in seinem Unternehmen nicht mehr wohlfühlt. Oder er wird etwas verändern.Natürlich gibt es Momente, in denen man sich über etwas so sehr ärgert, dass mansich nicht mehr wohlfühlt. Aber ein Unternehmer muss da eben auch ein »Stehauf-Männchen«sein, damit das innerhalb von einer Stunde wieder verarbeitet ist und esvoller Kraft weiter geht.Aus meiner Sicht ist Scheitern eine planbare Sache. Man kann Scheitern steuern und sogut planen, dass es ein Auffangnetz gibt. Und das ist die Fähigkeit, die ein Unternehmermal mehr und mal weniger hat. Scheitern gehört dazu. Es darf einen eben nur nicht umbringen.Und auch wir scheitern regelmäßig an irgendetwas. Aber wir lernen daraus und machenes dann besser. Die Entscheidung, wie viel Risiko ich eingehe spielt jeden Tag eine Rolle.Und wenn man zu viel Risiko eingeht, kann es einem natürlich den Boden unter den Füßenwegreißen.Franz Glatz: Mein nächstes Thema ist die Offenheit. Es ist toll, wie hier alle über ihreErfolge aber auch Misserfolge reden. Das hat sicher auch mit Vertrauen zu tun, vielleichtauch in mich und in das <strong>gate</strong>. So eine Offenheit müsste mehr gepflegt werden. Klar kannman nicht immer alles preisgeben. Ist Offenheit also in Ordnung oder lassen wir das lieberin der Öffentlichkeit?Amir Roughani: Das ist ein ganz interessantes Thema. Ich glaube, dass sich die Gesellschaftinsgesamt dahin entwickelt hat, zumindest nach außen, notorisch erfolgreich zu sein. Schauenwir uns facebook an. Gibt da irgendjemand zu, dass es ihm gerade schlecht geht? DieGesellschaft hat sich insgesamt zu dieser Oberflächlichkeit hin entwickelt. Kurzfristig wasanschauen, geht’s Dir gut, ja klar. Ich glaube es gibt kaum jemanden der dann sagt, dasses ihm nicht gut geht. Ich glaube das ist das Problem. Wir haben zu wenig Zeit, um unsmiteinander zu beschäftigen. Wenn wir uns mehr Zeit nehmen würden, wie auch heute indiesem Rahmen, kann man auch tiefer einsteigen und offen reden. Ein wichtiger Grund istauch noch, welche Verpflichtungen ich mit mir herumtrage. Wir sind ja alle frei. Wirhaben weder Investoren im Nacken sitzen, noch gesetzliche Vorgaben einzuhalten. Wennwir jetzt Vertreter eines börsennotierten Unternehmens wären, müssten wir uns auch dreiMal überlegen, was man erzählen kann und was nicht. Dann wird es auch wieder Oberflächlicher.Aber ich glaube auch, dass das eine Mentalitäts- und Persönlichkeitsfrage ist,wie offen jemand mit seinen Schwächen und Stärken umgeht. Ich würde nicht sagen,dass das ein deutsches Problem ist, sondern eher ein allgemeines. Der eine ist eben offe-


03.13<strong>gate</strong>STORY11ner und der andere weniger offen. Der Mensch redet ungern über seine Schwächen odersein Scheitern. Und ich glaube, dass das etwas durchaus Menschliches ist. Trotzdem gibtes Persönlichkeiten, die die Größe besitzen, davon zu erzählen. Nicht mit dem Ziel sich selbstschlecht zu machen, sondern es so zu erzählen, dass andere daraus lernen können.Franz Glatz: Martin, du warst ja auch in Amerika, siehst du das auch so?Martin Toth: Also ich denke, dass die Amerikaner da schon offener sind. Hier in Münchensind wir zwar von der Wirtschaftskraft enorm und müssten uns nicht verstecken aber inBoston und San Francisco habe ich gesehen, wie leicht es für die Startups war, an Firmenzu kommen. Da war ein richtiges Netzwerk vorhanden. Diese Offenheit fehlt mir hier einbisschen. Wenn ich sehe, wie viele Ideen es bei uns im WERK1 gibt und wenn wir daeinen Austausch hätten, nicht nur untereinander, sondern auch mit der Wirtschaft, dannwäre das natürlich eine begrüßenswerte Situation. Ich glaube, dass zumindest im Vergleichmit Amerika, die Amerikaner besser abschneiden. Für uns wäre wünschenswert, dass wirauch selbst etwas dazu beitragen, dass wir auch hier einen besseren Austausch haben, wiez. B. heute Abend. Im Vergleich zu Berlin kann ich das nur schwer einschätzen. Man hörtimmer, dass es dort besser ist – aber ich weiß es nicht. Trotzdem, diese Offenheit fehltmir hier schon.Franz Glatz: Reger Austausch und Offenheit sind grundsätzlich von Vorteil. Aber ich habeschon Beispiele gehört, dass einer zu einem Automobilkonzern wollte, hier nicht reinkamund dann in San Francisco war und im dortigen Büro des gleichen Automobilkonzerns einenTermin bekam. Das war ein Umweg über die Synapsen, die in den USA einfacher zu knüpfensind. Da spielt natürlich immer das Problem mit: Na ja, ihr seid eine kleine Firma. Gibtes die noch in 3 Jahren, wenn ich jetzt das Produkt kaufe? Martin, du hattest wahrscheinlichGlück, weil du die Personen bei Scott schon kanntest und die dir persönlich vertrauthaben. Die haben sich wahrscheinlich gesagt, den Toth kennen wir, den gibt’s auch in 5 Jahrennoch. Das Unternehmen dann vielleicht nicht mehr – aber den Toth schon. VISPIRONim Vergleich dazu hat ja jetzt doch schon einen Namen. Hilft das dabei, einen leichterenZugang zu neuen Kunden zu bekommen?Amir Roughani: Das glaube ich schon. Wir haben jetzt 200 Referenzen von namhaftenKunden. Wenn ich irgendwo anklopfe, die Referenzliste zeige und das was wir an Projektenrealisieren und an Produkten haben, dann ist das natürlich einfacher. Aber ichhabe ja auch als One-Man-Show angefangen und mein erster Kunde war BMW. Klarmuss man Glück haben und einen aufgeschlossenen Menschen antreffen. Aber man kannauch nicht den ganzen Erfolg dem Glück zuschreiben. Wir können vielleicht probieren,das eine oder andere zu verändern, im Sinne von wie machen es die anderen. Aber amEnde des Tages muss man mit den Rahmenbedingungen hier klarkommen. Der Beweis,den es ja hier auf dem Podium gibt zeigt, dass es hier auch geht. Wir brauchen Deutschlandnicht super schön zu reden – aber schlecht reden braucht man es auch nicht.Thomas Gaul: Hier gilt genauso, wie wir es vorher besprochen haben, dass jeder seineseigenen Glückes Schmied ist. Offenheit ist keine Frage der Nationalität. Vielleichtsind wir Deutschen an sich nicht so „open-minded“. Deshalb lautet mein Ratschlag,sich mit dem Thema Networking zu beschäftigen. Diejenigen, die dastun, werden in Deutschland genauso offene Türen finden wie woanders. Ichglaube, das hat nichts mit „amerikanischen Vorteilen“ zu tun, sondern eher miteinem Entwicklungsprozess, den wir vielleicht ein bisschen langsamer durchlaufen.Ich habe die Erfahrung gemacht, dass derjenige, der sich offenzeigt und an die Türen klopft, dann auch hereingelassen wird. Das geht ganzsicher nicht immer sofort – aber wenn ich es konsequent versuche, findetsich auch ein Weg.Peter Postruznik: Ich finde da gibt es schon einen Unterschied und ich kanndas auch anhand eines Beispiels erklären. Ich war in Schweden imUrlaub und kam kurz davor auf die Idee, einfach zu versuchen, einenTermin mit dem schwedischen CEO vonCisco zu vereinbaren. Die Schweden habenja einen durchaus interessanten Markt. Ichhabe also treu-doof dort angerufen undkam bei einer netten Dame raus. Diese gabmir nicht nur den Namen des CEOs sondernauch noch seine Emailadresse. DreiTage vor meinem Urlaub habe ich ihm eineEmail geschrieben und darin erklärt werich bin, was wir machen und ein gemeinsamesMittagessen vorgeschlagen. ZweiTage später kam die Antwort, dass er gernemit mir Mittagessen gehen würde. Weitere10 Tage später saßen wir zusammen.Bisher hat sich daraus eine fruchtbareEmail-Freundschaft entwickelt und vielleichtzahlt sich das alles auch irgendwannmal finanziell für uns aus. Der große Unterschiedist: Probieren sie das mal beim deutschenCEO von Cisco. Da hätte ich ganzsicher weder den Namen noch die Emailadressebekommen, geschweige denn eineAntwort, dass er sich auf ein gemeinsamesMittagessen freut. Ich glaube, dassdie Hierarchiestrukturen in Deutschlandnach wie vor akribisch abgearbeitetwerden müssen. Und das ist in Schwedennicht so.Franz Glatz: Herr Gaul, wie war das beiFresenius oder bei Braun?Thomas Gaul: Ich habe exakt die gegenteiligeErfahrung gemacht. Allerdings hattenwir wahrscheinlich den Vorteil, dasswir zu dem Zeitpunkt namentlich schonetwas bekannter waren. Wir musstensogar den Weg von oben nach untengehen, um dann im allgemeinen Konsensan der Stelle zu landen, wo die Verträgeabgeschlossen wurden. In der B2BZusammenarbeit habe ich somit eherdie Erfahrung gemacht, dass miteiner guten Erklärung dieTüren sofort aufgingen, egalauf welcher Stufe. Anderswar es in den großendeutschen Krankenhäusernund Kliniken. Da istes tatsächlich so, dassder Weg zum ChefarztFortsetzungauf Seite 13


12 ANZEIGE 03.13EIMcomponentsEinfach - Innovativ - ModernViele Firmen suchen gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nach Wegen,ihre Prozesse zu optimieren und Einsparungen vorzunehmen. Doch Bedenken,Bewährtes in Frage zu stellen und die Furcht vor hohen Kosten, verhindernoft nötige Maßnahmen. Dabei gibt es günstige und einfache Lösungen.Es ist auffällig: Gerade in derZusammenarbeit mit Kunden undLieferanten werden personal -intensive Prozesse für den Daten undDokumentenaustausch selten in die Über -EIMcomponents GmbHLichtenbergstraße 885748 <strong>Garching</strong> b. MünchenTelefon +49(0)89 3742 8989 - 0Telefax +49(0)89 3742 8989 - 89Internet www.EIMcomponents.comAnsprechpartner:Oliver Schulz, GeschäftsführerEIM-CompoundLösung für den automatisierten Dokumenteneingang.Besonders geeignetfür Dokumente der Finanzbuchhaltung,für die Erkennung über die Freizeichnungbis zur automatisierten Buchung.EIM-WaysEDI mit EIM-Ways vereinfacht die elektronischeZusammenarbeit zwischenUnternehmen, indem die Ein- und Ausgangsformatefür den Datenaustauschindividuell für jedes Unternehmen standardisiertwerden.EIM-TransformDer Standard für den Austausch vonDaten zwischen Software-Anwendungenzur Sicherung homogener Datenbestände.legungen einbezogen oder schnell verworfen.Denn in der Regel sind automatisierteLösungen komplex und teuer, wenn sieeffizient die Geschäftsprozesse verschlankenund beschleunigen sollen.In drei Schritten zum ErfolgDabei gibt es Alternativen. In drei Schrittenhilft die Firma EIMcomponents Unternehmen,unbeachtet liegengelassene Gelderaufzuheben und die Prozesse für einemoderne Geschäftsbeziehung wettbewerbsfähigzu machen. Unterstützt werdendie Unternehmen im ersten Schritt beiherkömmlich eingehenden Dokumenten,diese zu erfassen und Dokumente derOliver Schulz, GeschäftsführerFinanzbuchhaltung direkt im Warenwirtschaftssystem(ERP-System) automatisiertzu verbuchen.Die EIMcomponents GmbH bietet hierzu die Wahl, ein solches leistungsfähiges High-End-System zu kaufen oder preiswerter und ohne Risiko die Funktionen als Dienstleistungdurch EIM-Compound zu nutzen. Mit der Dienstleistung hat der Kunde den Vorteil,dass kein Projekt und damit auch keine Investition notwendig wird. Die Furcht voreiner Fehlentscheidung mit hohen, laufenden Kosten ohne Einsparungen wird demKunden dadurch genommen.So einfach wie Strom aus der SteckdoseIm zweiten Schritt unterstützt die EIMcomponents GmbH die Unternehmen dabei, dieZusammenarbeit mit Kunden und Lieferanten zu festigen, indem der elektronischeAustausch von Daten und Dokumenten vereinfacht wird. EIM-Ways ermöglicht die elektronischeZusammenarbeit durch einfache Standardisierung eines zentralen Ein- undAusgangsformats für EDI. Unabhängig von der Anzahl der Kunden und Lieferantenwird für den elektronischen Austausch von Daten und Dokumenten nur ein einziges elektronischesFormat benötigt. Neue Kunden oder Lieferanten können einfach in EIM-Wayseingebunden werden, ohne dass aufwendige technische Projekte für die Einrichtung derKommunikation mit den neuen Geschäftspartnern notwendig sind. Die neuen Geschäftspartnerbrauchen sich nur bei EIM-Ways anmelden, das EDI-Format festlegen und schonkann der elektronische Austausch von Daten und Dokumenten losgehen.Im dritten Schritt schließlich ermöglicht es die EIMcomponents GmbH seinen Kunden,den Austausch der Daten und Dokumente zwischen den Anwendungen im eigenen Netzwerkzu vereinfachen. Mit EIM-Transform werden Daten und Dokumente automatisiert zwischenden einzelnen Anwendungen im Unternehmen konsistent ausgetauscht.


03.13<strong>gate</strong>STORY13Angeregte Gespräche inangenehmer AtmosphäreFortsetzung von Seite 11ein absolutes Muss ist, und dieser Weg mit Sicherheit der längste ist. Es ist eben so,da wo starkes Hierarchiedenken vorherrscht, ist es schwierig, sich durch die Stufen zuarbeiten.Franz Glatz: Martin, wenn du neue Kunden akquirierst, hast du da die gleichen Erfahrungengemacht?Martin Toth: Wir haben vor kurzem einen »Mobile Information Day« organisiert, weilunsere Applikationen produktreif sind. Wir wollen jetzt größer an den Markt gehen undhaben die Leute abtelefoniert. Wir hatten gedacht, dass es schwerer ist an Kontakte zukommen aber das Feedback ist enorm gut und wir haben IT-Leiter, Marketing- und Vertriebsleiterangeschrieben. Die IT hatte weniger Interesse und ganz wenig Zeit. Aber wir habengesehen, dass bei den Marketing- und Vertriebsleitern das Interesse da ist, auch wennsie viel unterwegs sind. Es ist ein neues Thema, eine neue Innovationskraft und sie sehenUmsatzmöglichkeiten für sich. Da gibt es dann sehr gute Gespräche. Was ich sagen kannist, dass man den Mut haben sollte es einfach zu versuchen, auch wenn man zwischendurchmal scheitert. Auch wenn die Skandinavier da offener zu sein scheinen. Wir hattenden Mut die Leute in Deutschland, Österreich und der Schweiz anzusprechen und das Feedbackist sehr gut.Frage aus dem Publikum: Wo ist der Vorteil im Standort München für eine Gründung?Michael Scheffler: Für uns ist München ein idealer Standort, weil hier sehr viele großeUnternehmen angesiedelt sind. Klar, München ist teuer aber dafür gibt es ja das <strong>gate</strong><strong>Garching</strong>. Ein wichtiger Aspekt ist, dass man in München die Entscheider vor Ort hat. Undauch das Thema Mitarbeiter ist sicher ein wichtiger Punkt. Man bekommt nicht überall Fachkräfte,die eh schon schwer zu finden sind. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es dain Süddeutschland und München viele Know-how-Träger gibt.Thomas Gaul: Es gibt da ein paar Punkte, auf die sie achten müssen. Erstens: In der Personalsuchespricht tendenziell mehr für als gegen München. Zweitens: Wo sitzen meineKunden? Und München hat auch noch den Vorteil der Gründerszene. Durch die Biotop-Bildungaus Gründern und Finanzierungsbereich, hat man hier sicher bessereVoraussetzungen als in vielen anderen Regionen in Deutschland.Peter Postruznik: Wenn sie Mitarbeiter abwerben müssen, können oderdürfen, dann ist es hier in Bayern einfach auch schön. Das kann manjetzt wieder in Zahlen nicht fassen aber man ist schnell in den Bergen,in Italien, in Österreich und sie werden vielleicht auch die Erfahrungmachen, dass sie in einem gewissen Gehalts- und Know-how-Niveau mit dem Argument nach München zu ziehen – nach Bayern,wo es hübsch ist – durchaus punkten können. Und wir sollten nichtunter den Tisch fallen lassen, dass wir nicht nur in einer sehr schönenEcke Deutschlands sondern auch Europas sitzen.Franz Glatz: Eine Abschlussfrage an alle: Was wäre ihr Tipp oderRatschlag für Gründer?Amir Roughani: Alle kochen mit Wasser! Oft ist man mal amSelbstzweifeln als Unternehmer und da kann ich ihnen nurMut zusprechen. Glauben sie an sich selbst, wenn es nachhernicht klappt, dann ist es halt so – aber glauben siean sich selbst. Bleiben sie eigenständigund probieren sie ihren Weg zu gehen,ohne an sich selbst zu zweifeln. Das istganz wichtig. An sich zu glauben, immerwieder aufzustehen und für seine Unternehmungzu kämpfen. Das lohnt sich undzahlt sich auch irgendwann aus.Peter Postruznik: Ganz wichtig ist, dassman als Unternehmer deutlich flexiblersein muss als in einer gehobenen Positionim Angestelltenverhältnis. Und ichwünsche ihnen, dass sie diese Flexibilitätbehalten. Ich merke langsam, dass22jährige Programmierer deutlich flexiblerin der Birne sind als ich und ich warauch mal so. Also, es lässt nach und wennman daran arbeitet, sich die Flexibilitätim Kopf aufrecht zu erhalten, ist das einegute Voraussetzung ein guter Unternehmerzu sein.Thomas Gaul: Lassen Sie sich von ihremsicher notwendigen Verantwortungsgefühlnicht abschrecken. Schieben sie ihre Ideenvoran und sie werden sehen, dass sichdieses Engagement auch auf andere überträgt.Und zur Frage des Geldes und derFinanzierung gibt es einen guten Spruchbei den Amerikanern: »Pay for yourself«.Das musste ich sehr schnell in meiner Karrierelernen: Je mehr sie es schaffen, ausihrem Geschäftserfolg heraus das Wachstumihres Unternehmens selbst zu finanzieren,umso besser.Michael Scheffler: Ich sage es ganzeinfach: Unternehmer sein machtSpaß. Dinge selber gestaltenzu können, das Unternehmenvoran zu bringen,das macht mir persönlichsehr viel Freude.Martin Toth: Als Ratwürde ich mitgeben,immer frühesFeedback einzuholen.Da bei mussman natürlich vonseiner Idee überzeugtsein undvoran ge hen.


14 <strong>gate</strong>PEOPLE03.13Eine HerzensangelegenheitWir alle werden älter und wünschen uns, dieses mit unverminderter Lebens -qualität, möglichst bis zum letzten Tag zu erreichen. Ein guter Vorsatz – dochnicht immer hat man alles selbst in der Hand. Laut statistischem Bundesamtsind Herz-Kreislauferkrankungen mit 40,2% die häufigsten Todesursachen.Ursächlich gehören hierzu vor allemder Bluthochdruck (Hypertonie),die koronare Herzkrankheit und derHerzinfarkt (Myokardinfarkt). In den meistenFällen entwickeln die betroffenenPatienten über Jahre eine progressive,chronische Herzschwäche (Herzinsuffizienz)unterschiedlichen Schweregrades.In der Tat nimmt die Zahl der Menschenmit fortgeschrittener Herzinsuffizienz dramatischzu und damit auch die Zahl derbetroffenen Patienten, denen durch Medikamenteoder Herzschrittmachertherapiennicht mehr geholfen werden kann. Zudemreicht die Zahl der Organspender für eineHerztransplantation bei den Patienten mitfortgeschrittenen (terminalen) Krankheitsstadienbei weitem nicht aus, um denBedarf zu decken.Ein weltweit zunehmendes ProblemDie Zahl an Herzinsuffizienz erkrankter Personenwird 2018 im EU-Raum die 5 Mio.Marke überschreiten. Die gleiche Anzahlfindet sich in den USA. Eine große Dunkelzifferexistiert für die sichrasant entwickelndenLänder Chinaund Indien.Ausschnitt einer technischenZeichnung zur Herstellung vonTeilen des HerzunterstützungssystemsHerz-Gefäßrekonstruktion(Volume Rendering Technique)aus computertomographischenBilddaten eines PatientenVon den an der progressiv verlaufenden Herzinsuffizienzerkrankten Patienten erreichen über einenZeitraum von 5-8 Jahren ca. 100.000 Patienten jährlichdas Endstadium der Erkrankung. Hier helfen auchstufenweise Steigerungen der medikamentösen Therapienicht mehr. Herzschrittmachersysteme greifen nur bei einem Teil der Patienten füreinen begrenzten Zeitraum. Für diese Gruppe von Patienten wäre eine Herztransplanta -tion die beste Therapieoption, aber davon können weltweit nur ca. 3000 pro Jahr durchgeführtwerden.Eine große Therapielücke – Platz für neue innovative TherapiekonzepteDie hohe Sterblichkeit der Erkrankung ist Folge einer großen therapeutische Lücke, die auchdurch gegenwärtige Herzunterstützungssysteme oder gar Kunstherzen nicht geschlossenwerden kann. Zu groß sind die mit einer Implantation verbundenen Risikenwie Blutungen, Infektionen und Schlaganfälle. Neben denfinanziellen Investitionen für solche Systeme sindzudem die durch Komplikationen verursachtenRe-Hospitalisierungen mit enormen Kostenverbunden. Relativ zur Zahl derPatienten mit der entsprechenden Indikation,ist die Anzahl der eingesetztenSysteme daher gering.Model eines idealisierten Herzensmit Finite Elemente Netz


03.13<strong>gate</strong>PEOPLE15Die AdjuCor GmbH ist ein interdisziplinäres Start-up Unternehmen welches diese großeTherapie-Lücke verkleinern möchte. Das junge Team bestehend aus Medizinern, Ingenieuren,Physikern und Elektronikern entwickelt ein minimal-invasives Herzunterstützungssystem,das eine individuelle, dem Bedarf des jeweiligen Patienten individuell angepassteUnterstützung des erkrankten Herzens liefert. Dabei wird einerseits die noch vorhandeneEigenleistung des erkrankten Herzens weiterhin genutzt und andererseits Druck undVolumenstrom durch das Herzunterstützungssystem wieder auf physiologische Werte erhöht.Weiterhin ist das System schonend implantierbar, die notwendige Operation ist minimalinvasivdurchführbar, besser tolerierbar und kann damit bei einer größeren Zahl von Patientenangewendet werden.Neue Indikationsfelder – Verzahnung unterschiedlichster KompetenzenFür die Entwicklung neuer Therapiestrategien sind die Interdisziplinarität im Team und dasZusammenführen unterschiedlicher Expertisen und Kompetenzen von großem Vorteil. DieAdjuCor GmbH sieht darin eine große Chance für die Weiterentwicklung ihrer Produkteund für die Erschließung neuer Indikationsfelder in der Therapie von Herz- und Gefäßerkrankungen.Die AdjuCor pflegt enge Kontakte zu klinischen Anwendern, um den Bedarfunterschiedlicher medizinischer Fachbereiche zu identifizieren und Machbarkeiten sowietechnische Lösungsansätze zu erörtern. Für die zukünftigen Konzepte der AdjuCor-Produkteist die Verzahnung der verschiedenen Expertisen daher unverzichtbar und zentralerKern des strategischen Handelns.Eine enge Kooperation mit der Fakultät für Maschinenwesen der TUMAuf dem Weg zum klinisch anwendbaren Produkt ist eine Menge Forschungsarbeit zuleisten. Die AdjuCor GmbH pflegt eine enge Kooperation mit dem Lehrstuhl für NumerischeMechanik (Prof. Dr.-Ing. Wolfgang A. Wall) und dem Fachgebiet Mechanik auf Höchstleistungsrechnern(Prof. Dr.-Ing. Michael W. Gee), um entwicklungsnahe Forschungsthemenzu bearbeiten. Hier werden Modelle von Herzen und Herzunterstützungssystemen erstelltund Simulationen auf Höchstleistungsrechnern durchgeführt, um prädiktive Aussagen zuUnterstützungsfunktionen zu ermöglichen.Gefördert durch die BayerischeForschungsstiftung und die Europäische UnionAbleitung von Blutdruckwerten bei einemPatienten mit unregelmäßigem HerzrhythmusDie Kooperation der AdjuCor GmbH mit den akademischen Partnern wird projektbezogendurch die Bayerische Forschungsstiftung unterstützt. Der entwicklungsnahe Ansatz des Forschungsprojektesverbindet die akademische Forschungsarbeit mit Entwicklungsfragen undhilft daher beiden Partnern im Fortkommen Ihrer anstehenden Aufgaben. Durch diese Kooperationwurden zwei Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter an der TUM geschaffen.Die EU fördert im FP7-Rahmenprogrammein 4-Jahres Projekt mit dem Ziel derEtablierung neuer Zelltherapien und Device-Strategienfür Patienten mit akutemHerzinfarkt. Die AdjuCor GmbH ist einesder geförderten SMEs (Small MediumEnterprises) in dem Projekt und hat dieAufgabe ein minimal-invasives Implantatzur therapeutischen Anwendung nachakutem Herzinfarkt zu entwickeln. Im Rahmendieses Programmes werden zusätzlichzwei Arbeitsplätze für junge Wissenschaftlerfür die kommenden vier Jahrerealisiert.Planungshorizont –wie geht es weiter?Die AdjuCor GmbH hat die ersten Schrittezur ISO 9001 Zertifizierung gemacht.Diese wird im Februar 2014 realisiertwerden. Produktzertifizierungen sind fürMitte 2015 angestrebt. Erste klinischeAnwendungen in Form von Studien sollenab 2016 erfolgen. Langfristig sindpermanente, vollständig implantierbareVersionen der Systeme geplant um dieLebensqualität (Mobilität, Belastbarkeit,Unabhängigkeit, Sicherheitsgefühl) unsererPatienten dauerhaft zu erhöhen. Diesist uns eine Herzensangelegenheit...Das AdjuCor TeamAdjuCorAdjuCor GmbHLichtenbergstraße 885748 <strong>Garching</strong> b. MünchenTelefon +49(0)89 5484 2390Telefax +49(0)89 5484 2391Internet www.adjucor.comAnsprechpartner:Prof. Dr. med. Stephen Wildhirt(CEO)


16 <strong>gate</strong>PARTNER03.13Münchner StartupDemo NightGesponsert von BayBG und gemeinsam vom WERK1 München undevobis veranstaltet, wurde die 2. Münchener Startup Demo Night einvoller Erfolg. 50 Startup standen im Fokus, mit Innovationen und Produkten,die typisch sind für die Unternehmen in München und der Region.Hatten viel Spaß an der Veranstaltung:Dr. Franz Glatz – WERK1 München, Dr. MarcusGulder – BayBG, Dr. Carsten Rudolph – evobisAuch das im <strong>gate</strong> <strong>Garching</strong> ansässige Unternehmen,die CQSE GmbH, war mit dabei.Über 600 Besucher folgten der Einladungzum »Anfassen und Ausprobieren«an den Ausstellerständender Startups. Präsentiert wurde z.B.Business Software, die Herausforderungenwie Datensicherheit im Internet, BigData und Social Media Kontrolle angeht.Private Nutzer begeisterten praktische digitaleLösungen, von automatischem onlineShopping bis zum Heizmanager auf demSmartphone. Hinter die Kulissen von Industrieund Forschung ließen z.B. eine Drohnemit freihändiger Steuerung und ein digitaler3D-Projektor blicken. Die meistenStartups konnten zwar schon erste Erfolgeim Markt verbuchen, waren aber besondersgespannt auf die Reaktionen der MünchenerStartup Szene.»Das Tolle an der Startup Demo Night wardas zahlreiche und bunt gemischte Publikum«Das im WERK1 München eingemietete Unternehmen Keksfabrik war begeistert von derVeranstaltung: »Unser Metadaten-Tool easySCOTT für die Film - und TV-Branche hat einesehr spitze Zielgruppe, die stark auf Mundpropaganda basiert. Daher nutzen wir jede Gelegenheitüber uns zu erzählen. Das Tolle an der Startup Demo Night war das zahlreiche undbunt gemischte Publikum.«, freut sich Yannic Hieber. »München fordert dich als Gründerauf jeden Fall. Für uns als Startup aus der Filmtechnik-Branche definitiv ein Top-Standort.«


03.13<strong>gate</strong>PARTNER17Fazit des Abends: Tolle Stimmung, einbegeistertes Publikum und das Versprechen aufeine erneute Veranstaltung im nächsten Jahr.Auch die Initiatoren waren begeistert»Auf der Münchener Startup Demo Night konnten wir einen lebendigen Einblick in die Innovationskraftder Startups geben«, so Dr. Carsten Rudolph, evobis. »Die Resonanz zeigtuns, dass das Interesse in der Region an den Startups riesig ist. Die Gäste reichten von Gründern,Investoren und Technologie-Fans bis zu Neugierigen, für die die Startup Szene bishernoch Neuland war.«»Die große Resonanz bei der zweiten Münchner Startup Demo Night war für uns beeindruckend.Wir freuen uns, dass es uns durch das gute Zusammenspiel von evobis, WERK1München und BayBG bei der Startup Demo Night gelungen ist, eine große Anzahl von Gründern,Gründungsinteressenten, Unterstützern und Investoren zusammen zu führen. Der Austauschzwischen Unternehmensgründern und Investoren kann nicht früh genug starten,um das geplante Wachstum nicht aus ›Geldmangel‹ zu verzögern«, so Dr. Marcus Gulder,Leiter des Geschäftsbereichs Venture Capital bei der BayBG.Dr. Franz Glatz vom WERK1 München freutsich sehr: »Mit über 600 Besuchern hattenwir ehrlich gesagt nicht gerechnet.Umso mehr freuen wir uns über den Erfolgdes gemeinsam mit evobis organisiertenEvents. Wir werden weiter fleißig die Werbetrommelfür unsere Münchner Gründerszenerühren. Denn gerade in München istdie Verknüpfung der Gründerszene mitInvestoren gut ausgebaut und ein großerVorteil.«


03.13<strong>gate</strong>INSIDEForschungscampus <strong>Garching</strong>:Tag der offenen Türam 19. Oktober 2013Mit rund 9.500 Besuchern wardie Veranstaltung auch in diesemJahr wieder ein großer Erfolg.evobis und derMünchener BusinessplanWettbewerb: Feedback,Finanzierung und vielAufmerksamkeitIm <strong>Garching</strong>er Technologie- und Gründerzentrum konnten sich die Gäste in einerumfangreichen Poster-Ausstellung über die im <strong>gate</strong> <strong>Garching</strong> niedergelassenenUnternehmen informieren. Auch offene Jobangebote, vom Projektingenieur überSoftwareentwickler bis hin zur Vertriebs-Assistentin wurden angeboten.Neben dem <strong>gate</strong> in <strong>Garching</strong> liegt eines der größten Zentren für Forschung und Lehrein Deutschland. Am »Tag der offenen Tür« gab es Angebote zu den Themen Astronomie,Biophysik, Chemie, Energieforschung, Informatik, Luft- und Raumfahrt, Maschinenbau,Medizintechnik, Neutronenforschung und vieles mehr.Mit rund 6000 Beschäftigten und 13.000 Studenten ist das Forschungsgelände <strong>Garching</strong>im Norden von München eines der größten Zentren für Wissenschaft, Forschungund Lehre in Deutschland. Hier sind in einzigartiger Konzentration naturwissenschaftlicheund technische Forschungseinrichtungen zu finden: Der größte Standort der TechnischenUniversität München, Institute der Max-Planck-Gesellschaft, der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Bayerischen Akademie der Wissenschaftensowie zahlreiche weitere renommierte Institute und Unternehmen. Ihre Arbeitsgebietereichen von der Grundlagenforschung bis hin zur Entwicklung zukunftsträchtigerHigh-Tech-Anwendungen. Und das Forschungsgelände <strong>Garching</strong> wächst weiter: neueInstitute und Unternehmen sind in Bau und werden die fachliche Vielfalt und Zusammenarbeitverschiedener Disziplinen auf dem Gelände bereichern.Genau aus diesem Grund sitzt das <strong>gate</strong> in <strong>Garching</strong>!Beim Münchener Businessplan Wettbewerbstehen schon seit 1996 jedesJahr die Startups mit den bestenGeschäftskonzepten im Rampenlicht – rund230 Teilnehmer-Teams nutzen jedes Jahr dieChance, ihre Businesspläne mit intensivemJury-Feedback zu optimieren. Unter dem seit2011 neuen Namen evobis wurde der Wettbewerbum ein umfassendes Unterstützungs-Angebot ergänzt. Individuelles Coaching,Workshops und das evobis Finanzierungsnetzwerkmit Kontakten und direkter Vermittlungzu Business Angels, Venture CapitalGebern, öffentlichen Investoren etc. bieteneine Rundum-»Navigationshilfe« für Startups.Die Hilfestellung bei allen Schritten vonder Entwicklung des Geschäftskonzeptes unddes Businessplanes über die Kapitalsuchebis zum Aufbau des Unternehmens bringtinnovative Gründer und Startups schnellerund nachhaltiger auf Erfolgskurs.Wie das funktioniert sieht man z.B. am MünchenerStartup Testbirds, einem der Siegerteamsdes Münchener Businessplan Wettbewerbs2012. Das Gründerteam konntebereits ein paar Monate nach der PrämierungBusiness Angels aus dem evobis Finanzierungsnetzwerküberzeugen, siebenstelligin ihre Plattform für Crowd-Testing zuinvestieren. Unternehmen können bei denTestbirds ihre Apps, Software und Spielevon vielen verschiedenen Anwendern mitunterschiedlichen Geräten testen lassen.Insgesamt wurden im evobis Finanzierungsnetzwerkseit 2011 bereits rund 40 Mio. Euroan Seed- und Wachstumskapital vermittelt.Circa 100 Startups werden laufend im Finanzierungs-Coachingunterstützt. Alle Infos undAngebote unter www.evobis.de


20 <strong>gate</strong>PEOPLE03.13Manage&More-GründungMotius startet durchAlles begann mit einer Idee: Zièd Bahrouni, Maschinenbau-Studentmit Wurzeln im Oman, erkannte bei seinen Aufenthalten eine großeNachfrage nach deutscher Ingenieurleistung. Sie sollte am bestenkurzfristig und jederzeit verfügbar sein.Hier sah Zièd ein großes Potenzialfür eine Geschäftsidee. BeiManage&More, dem unternehmerischenQualifizierungsprogramm derUnternehmerTUM, wurde aus einer IdeeWirklichkeit.Manage&More qualifiziert jedes Semester20 motivierte Studierende für eineunternehmerische Karriere. In Gründungsprojektenrealisieren die Teilnehmer eigeneIdeen für neue Geschäftskonzepte.Hier hat Zièd 2012 sein interdisziplinäresGründerteam aus TUM-Studierendenund -Absolventen gefunden, mit dem ergemeinsam das Start-up Motius gründete:Psychologie-Student Hendrik Schriefer,Maschinenbauer Michael Sauer, IT-Fachmann Philipp Dörner und BetriebswirtBei Manage&More findenSie unternehmerische Talentel Erleben Sie Manage&More alsMentor! Begleiten Sie einen hochmotiviertenManage&More-Stipendiaten 18 Monate langund unterstützen Sie ihn beiseiner Gründung.l Sie suchen motiviertePraktikanten, Werkstudenten oderMitgründer? Mit Manage&More-Stipendiaten gewinnen Sie engagierteMitarbeiter für Ihr Start-up!Interesse geweckt? Kontaktieren SieSabrina Niederle, Executive DirectorManage&More, 089 324624-260,niederle@unternehmertum.de,www.manageandmore.dev.l.n.r. Hendrik Schriefer, Philipp Dörner,Zièd Bahrouni, Daniel Weiss.Motius beimVertragsabschlussim OmanDaniel Weiss. Weitere Unterstützung fand das Team durch die TUM Gründungsberatung,einem gemeinsamen Angebot der TU München und der UnternehmerTUM sowie demNetzwerk des <strong>Garching</strong>er Technologie- und Gründerzentrums.Das Geschäftskonzept: Unabhängig vom Standort der Kunden bündelt das Startup hervorragendeIngenieurleistung, die kurzfristig und auf Kundenwünsche zugeschnitten erledigtwerden kann. Dabei kümmern sich interdisziplinäre Teams aus den besten Studierendender TUM und der deutschen Begabtenförderungswerke um jedes Projekt individuell.Der Kunde profitiert von größtmöglicher Flexibilität. Motius will damit die lokale MünchnerWerkstudentenkultur in eine Welt globaler Projekte exportieren: Maschinenbau-Dienstleistungen »Made in Germany« für Schwellenländer.Was ist ihr Erfolgsgeheimnis? »Unsere Zusammenarbeit mit der UnternehmerTUM undanderen starken Partnern aus der Münchner Industriebranche sowie in der arabischenWelt versetzt uns in eine einmalige Stellung am Technologiestandort München«, soHendrick Schriefer. Mittlerweile arbeiten über 100 Studierende für das Startup, zuden Kunden zählen namhafte Unternehmen wie Bertrandt oder Testbirds. Gerade hatMotius einen Kooperationsvertrag mit dem renommierten omanischen Partner GeniusSolutions abgeschlossen.


03.13<strong>gate</strong>SPECIAL21Ein Besuch auf derDLD-Conference in Tel AvivAlles begann mit einem Vortrag über die Chancen von Startups auf dem Digitalisierungskongressim Bayerischen Landtag. Steffi Czerny, Mitbegründerin der DLD(Digital Life Design), erläuterte in ihrer Keynote ihre Sicht der digitalen Revolution,welche globalen Herausforderungen auf uns zukommen und die Chancen in Bayern.Noch auf dem Kongress suchte ich den Kontakt zu Steffi Czerny, um ihr meinThema »digitale Startups in München« näher zu bringen. Leider musste sie gleichweg und so vereinbarte ich mit einigen Vertreter der DLD Media ein intensiveresKennenlernen, wo wohl...im WERK1. Dabei kam es auch zur Einladung auf die DLD Tel Aviv,der ich gerne nachkam.Am 13. Oktober 2013 machte ich mich auf den Weg zum Münchner Flughafen. Nach gutzwei Stunden Security Checks saß ich im ElAl-Flieger, der mit einem gepanzerten Bundesgrenzschutz-Wagenzur Rollbahn begleitet wurde. Während des deutschen Abends der DLDtraf ich das erste Mal »live« auf Steffi Czerny – unkompliziert, entwaffnend und hundertprozentigvernetzend. Sofort hatte ich den Eindruck, die kennt »Gott und die Welt«. Ein intensivesKennenlernen der rund 40 deutschen Teilnehmer wurde am nächsten Tag währenddes Ausfluges nach Jerusalem fortgesetzt. »Networking pure« und dazu noch Kultur vomFeinsten.Am Dienstag war es so weit: Die DLD Tel Aviv begann um 9:00 Uhr mit Steffi Czerny undYossi Vardi, der vielen als Mitgründer von ICQ bekannt sein wird. Es gab interessanteSessions über Funding Models, die Frage ob Werbung noch die treibende Kraft des Internetsist, die Zukunft der Cloud und über verschiedene Accelerator-Modelle.Am Abend ging’s dann zur Startup Open Night wo gut 30 Startups ihre Türen im Finanzviertelvon Tel Aviv öffneten. Neben den neuesten Technologien und Innovationen beschäftigtemich vor allem die Frage, warum es gerade in Tel Aviv, bzw. in Israel so viele Startupsgibt. Ein Land mit 7,1 Mio. Einwohnern, nur 60 Jahre alt, umgeben von Feinden, ohnenatürliche Rohstoffe produziert mehr Startups als große Nationen und zieht mehr alsdoppelt so viele Venture Capital Investments als die USA an.Hier meine Erkenntnisse: Israel besitzt ein Schulsystem das die Kreativität von Menschenfördert und zulässt. Dazu kommt, dass rund 20 % der Arbeitskräfte einen Universitätsabschlusshaben und Israel den höchsten Anteil an Ingenieuren besitzt. Zudem leistet sich dasLand beträchtliche Ausgaben für Forschung und Entwicklung. In Israel besteht sowohl fürMänner als auch für Frauen Wehrpflicht in einer Armee, die ihre Rekruten darauf trainiert,aus Wenigem etwas zu machen. Dieses Wissen und die Kontakte, vor allem aus dem Bereichder IT, nutzen viele später bei ihrem Start als Jungunternehmer.Israel ist ein Land von Emigranten und so erklärte mir einer des Nächtens: »Eine Nationvon Emigranten ist eine Nation von Unternehmern«. Das Wort »Chuzpa« umschreibt das ganzgut: Die direkte Übersetzung dafür kenne ich nicht, aber ich glaube verstanden zu haben, dasses eine Mischung aus zielgerichteter, intelligenter Unverschämtheit, charmanter Penetranzund unwiderstehlicher Dreistigkeit ist, die einen israelischen Unternehmer auszeichnen.Eines haben wir den Jungunternehmernin Tel Aviv aber voraus:»die deutsche Gründlichkeit« unddas ist jetzt wirklich positivgemeint. Viele Dinge sind in TelAviv sehr chaotisch und kreativund so verwundert es nicht, dassbahnbrechende Technologien in Israelentwickelt, aber andernorts vermarketwerden. Z. B. die Kinect-Technologie fürdie Microsoft Xbox. Ich könnte mir damanche Anknüpfungspunkte der Industriein Bayern vorstellen.Der zweite Tag des Kongresses bestacherneut durch hochkarätige Sprecher undinteressante Sessions vor allem überGames und die Zukunft des Journalismus.Mit vielen Eindrücken, einem Stapel Visitenkartenund den frisch geknüpften Kontaktenzu ein paar sehr interessanten Menschenmachte ich mich auf den Weg zumFlughafen. In München angekommen ginges sofort weiter, denn dort eröffnete bereitsdie neue Wirtschafts- und Medienministerin,Ilse Aigner, die Medientage Münchenund erwähnte in ihrer Ansprache auchdas WERK1. Aber das ist eine andereGeschichte... Dr. Franz GlatzDLD (Digital-Life-Design) is a globalnetwork on innovation, digitization,science and culture which connectsbusiness, creative and socialleaders, opinion-formers andinfluencers for crossoverconversation and inspiration.http://dld-conference.com


22 <strong>gate</strong>PARTNER03.13Die neue Kaffeekücheim WERK1Die Kaffeeküchen im WERK1 Münchensind nicht nur zum Kaffeekochen gedacht, sondern auch zumNetzwerken. Das eine oder andereGespräch wurde hier sicherschon geführt, bzw. wird auch nochgeführt werden. Sicher ist, dass sich dieWERK1 Residents hier auf jeden Fallwohlfühlen!Das WERK1 München ist ein Gründerzentrumfür die Digitale Wirtschaft inMünchen. Dabei stellt die Einrichtungin der Nähe des Ostbahnhofs alles zurVerfügung, was ein junges Unternehmenzum Wachsen und Erfolgreich seinbraucht. Auf insgesamt 2.000 m² bietetdas WERK1 München 24 Büroräume, 35Schreibtischarbeitsplätze und vier unterschiedlichgroße Event- und Besprechungsflächen.Einzelbüros könnenmonatsweise mit flexiblen Bedingungengemietet werden. In der Coworking Spaceerlauben Tages-, Zehner- und Monatsticketsein äußerst flexibles Arbeiten,wann immer es erforderlich ist. Die Veranstaltungsräumekönnen auch von externenBranchenangehörigen für eigene Veranstaltungengebucht werden.Im WERK1 München mietet man nichtnur, man wird Teil der Community rundum viele informative Veranstaltungen,reichlich Unterhaltung und maßgeschneiderteBeratungsmöglichkeiten.WERK1 MünchenEine Niederlassung der b-neunMedia & Technology Center GmbHGrafinger Straße 681671 MünchenTel: 089-99 52 99-25Mail: info@werk1muenchen.dewww.werk1muenchen.defacebook: /werk1muenchentwitter: /werk1muenchenDas MARKENCAMP zu Gast im WERK1Vom 10.-12. Oktober 2013 fand im WERK1 das erste MARKEN-CAMP statt. 105 Markenmacher aus ganz Deutschland folgten derEinladung der ersten interdisziplinären Plattform für Markenmacherund erlebten einen gelungenen Launchevent. Neben hochkarätigenSpeakern, wie Ronald Focken, Geschäftsführer und Gesellschafterder Serviceplan Group, Holger Lietz, Vice PresidentConsumer Card Marketing bei American Express und Dirk Vollmann,Geschäftsführer Marketing & CRM MINI UK/BMW Group, durftendie Teilnehmer auch dem Big Wave Surfer Sebastian Steudtnerlauschen. Am Nachmittag wurden zusätzlich zu den Vorträgenzwei Workshops von Blickfang Media und der Agentur hmmhmoderiert, während der Rest der Audience Einblick in die Markenführungbei GORE-TEX und der trnd AG erhielten.Ein rundum gelungener Launchevent des jungen Vereins, der sichviel vorgenommen hat und mit dem WERK1 die perfekte Homebasefür diesen Event hatte. Das nächste MARKENCAMP findetvom 12.-14. Juni in Köln statt. Weitere Infos: www.markencamp.comWiesn@WERK1 FrühstückZur Wiesnzeit gab es beim 14tägig stattfindendenWERK1 Frühstück natürlich nicht dieüblichen Semmeln und Marmelade sondernBrezn mit Weißwurst und Obatzda und stattKaffee ein gutes Weißbier. Am 27.09.2013hatte sich die im WERK1 ansässige WhiteoutNetworks GmbH vorgestellt. Wenn Siesich auch für das WERK1 München interessieren,ist das WERK1 Frühstück die idealeGelegenheit einfach mal vorbeizuschauen unddie WERK1 Residents kennenzulernen.


03.13<strong>gate</strong>PARTNER23Wissen@WERK1 am 25.11.2013, 18:30 Uhr:Am 25.11.2013 geht es um eines der bedeutendstenThemen unserer Zeit: die Kommunikation.Fakt ist: Wer etwas vermitteln, verhandeln oder verkaufen will,muss mehr als ein solider Rhetoriker oder begabter Texter sein.Wer das Sender-Empfänger-Prinzip kennt, ist auf dem richtigenWeg aber noch längst nicht am Ziel. Denn Tatsache ist auch: Einegute Botschaft zu senden, bedeutet nicht automatisch, dass dieseden Empfänger auch erreicht. Doch wer die Kommunikationsgeheimnissekennt, hat Erfolg: im Privat- und im Geschäftsleben. Einungewöhnlicher Vortrag, bei dem die Anwesenden nicht nur ins Reden,sondern auch richtig in Bewegung kommen. Durch den Abend führt die<strong>gate</strong>EXPERTIN für Medienarbeit, Elke Opitz, die als Journalistin undKommunikationsberaterin, weiß, wie man miteinander spricht, ohneaneinander vorbei zu reden.Die Teilnahme am Event ist kostenlos!Beim monatlichen »Wissen@WERK1« informieren Experten zu verschiedenenThemen. Natürlich kommt das Netzwerken nicht zu kurz… für Bierund Pizza ist gesorgt. Weitere Informationen unter www.werk1muenchen.de.Gerüchte aus demWERK1 MünchenAuf den Medientagen München wurdeMadeleine Gummer vom betahausBerlin im angeregten Gespräch mitDr. Franz Glatz vom WERK1 Münchengesehen. Da stellt sich die Frage, obda nicht bald eine Kooperation zwischendem WERK1 und dem betauhausansteht.Das WERK1 auf denMedientagen MünchenStorywelten, Augmented Reality,Crossmedia, Social Media & Co.:Das Programm für das MedienCampus-Arealauf den MEDIENTAGENMÜNCHEN vom 16. bis 18. Oktober2013 war mal wieder toll und dasWERK1 München war mit dabei.2. Community Treffen von10 Monate ist das WERK1 jetzt alt. Ebenso lang existiert derJob des Community Managers. Seit Anfang des Jahres arbeitetTom Wendel daran, die Bayerische Spiele-Industrie mit -einander zu vernetzen und in unterschiedlichsten Formen zufördern. Was in der Zwischenzeit passiert ist und wohindie Reise gehen soll, wurde beim Community Treffen vonGames/Bavaria besprochen.In heimeliger Runde – inklusive virtuellem Lagerfeuer – trafensich knapp 40 Leute, um über die Geschehnisse und Möglichkeitender Bayerischen Spiele-Branche zu diskutieren.Die Richtung ist klar: Wir brauchen mehr Einbindungunserer großen Mitstreiter und branchenfremden Playeram Standort. Außerdem dürfen wir das Umland nichtaus den Augen verlieren. Gerade eine wachsende Communitywie der Indie Outpost in Nürnberg muss unterstütztwerden. Wir dürfen gespannt sein, was noch folgt!Games/Bavaria ist ein Netzwerk bayerischer Unternehmen,die gemeinsam das Ziel haben, die Games Industrie in Bayernzu stärken. G/B bringt alle Arten von spieleverwandten Firmen:Dabei geht es nicht nur um Spieleentwickler sondern auch umVerlage, Dienstleister und die Macher verschiedener Plattformenund frameworks, die alles am Laufen halten.Mit einer Community von solcher Tiefe und Breite wird es einfachden richtigen Partner für das eigene Projekt zu finden. Diezahlreichen Community Events, Projekte und gemeinsamen Plattformensind dazu da, um genau das zu gewährleisten. DieseBemühungen verbessern nicht nur die Leistungsfähigkeit der einzelnenMitglieder, sondern fördern auch die gegenseitige Unterstützung,erleichtern den Austausch von Ideen, Inspirationen undTalenten. So können noch bessere Produkte in höherer Qualitätentwickelt werden.www.games-bavaria.comDie StartupRally zuBesuch imWERK1 München23. August 2013: Die StartupRally 2013 war eine Serie spannenderEvents die vom 12. – 30.08.2013 in neuneuropäischen Städten mit geschäftigen StartupSzenen stattgefunden hat: Amsterdam,Hamburg, Berlin, Prag, Wien, Zürich, Paris,London und natürlich in München, bei unsim WERK1!


24 <strong>gate</strong>APHORISM03.13GedankensplitterGescheite Gedanken, geflügelte Worte und schlagkräftige Aussagenbegeistern. »Ein guter Aphorismus ist die Weisheit eines ganzenBuches in einem einzigen Satz«, formulierte es der große TheodorFontane. Wir haben uns zum Thema Erfolg, Startups & Co. umgehört.»Viele sind hartnäckig in Bezug auf den eingeschlagenenWeg, wenige in Bezug auf das Ziel.«Friedrich Nietzsche, Philosoph»In Deutschland fragen die Menschen: ›Wiekannst du mir helfen?‹ Im Silicon Valley versuchtman, anderen zu helfen. Das ist geschickt, sosteht der andere in der eigenen Schuld.«Karsten Wysk, Mitgründer undGeschäftsführer der MobileBits GmbH»Die meisten Fehler machen Unternehmen,wenn es ihnen gut geht, nicht wenn es schlechtgeht.«Alfred Herrhausen (1930-89), dt. Bankier, Vorstandsspr. Dt. Bank»Die Deutschen wollen immer ein hundert -prozentiges Produkt haben und alles richtigmachen. Amis verkaufen hingegen Dinge, dienoch nicht einmal existieren.«Lars Hinrichs, XING-Gründer»Venture capitaliste can take a lotof bad news, but they hate suprises.«Jack Hayes, Unternehmer»Wenn Sie den Kundennutzen nicht kennen,ist die Sache hoffnungslos.«Branco Weiss, Unternehmer»Suchen Sie innerhalb Ihrer erfolgversprechendstenZielgruppe nach einer Leidenszielgruppe.Werden Sie zum Problemlöser.«Peter Sawtschenko, deutscher Praxisexpertefür Positionierungs- und Marktnischenstrategien»Bill Gates wäre in Deutschland allein deshalbgescheitert, weil nach der Baunutzungsordnungin einer Garage keine Fenster drin sein dürfen.«Jürgen Rüttgers (*1951), dt. Politiker, b. 1998 Bundesmin.f. Forschung u. Wissenschaft ("Zukunftsminister"),»Gründersein ist oft paradox: Man mussbeispielsweise zugleich flexibel und beharrlichsein. Das muss man erst lernen.«Ram Srinivasan, Venture Partner, Welling Partners, Palo Alto»Mit dem Satz ›Besuchen Sie unsere Website‹schicken viele Unternehmer ihre Kunden in dieWüste.«Axel Haitzer, Experte für Personal(Marketing) und E-Business»Von Bayern gehen die meisten politischenDummheiten aus. Aber wenn die Bayern sielängst abgelegt haben, werden sie anderswonoch als der Weisheit letzter Schluss verkauft.«Franz Josef Strauß, deutscher Politiker<strong>gate</strong>PREVIEWDie nächste Ausgabe des <strong><strong>gate</strong>WAY</strong> erscheint im März 2014. Darin finden Sie• <strong>gate</strong>NEWS – Nachrichten aus der Welt der Technologie und der Gründer-Szene• <strong>gate</strong>SERVICE – Die Geheimnisse erfolgreicher Kommunikation• <strong>gate</strong>SPECIAL – 10 Fragen an eine außergewöhnliche Persönlichkeitsowie viele andere Themen, die für Startups wichtig sind.


03.13<strong>gate</strong>RÄTSEL25<strong>gate</strong>CROSSWORDEin wenig tüfteln, ein bisschen Entspannung: Auf dieser Seite sind knapp30 Begriffe rund um das <strong>Garching</strong>er Technologie- und Gründerzentrumversteckt. Sie finden die Wörter, indem Sie die Buchstaben vorwärts undrückwärts, von oben nach unten, von unten nach oben oder von rechtsnach links lesen. Die Auflösung finden Sie im Heft 01.14. Viel Spaß!G Y O H W F F R A N ZL A B U E R O S S E TO W E B S I T E X R AF E B S T S C E O O LR T U P D T A T E T GE A S O G A T E N S AH G I H L R B I O E RI C N S A T O M U V CG L E K T U B A H N HH O S R E P A N T I IT U S O T R Y E H E NE D P W A B E E I R GC L U S T E R R N I EH E N E Z S N P S E N


26 <strong>gate</strong>SPECIAL03.13Worüber denkt Dr. Franz GlaAls Geschäftsführer eines Technologie- und Gründerzentrums mussman zahlreiche Fähigkeiten mitbringen, um langfristig erfolgreich zusein: man braucht Erfahrungen, Kenntnisse, Visionen und bisweilenauch Mut – auch um ungewöhnliche Interview-Fragen zu beantworten.Er kennt die Gründerszene und dieGründerszene kennt ihn. Er suchtden Dialog, und die Gesprächspartnersuchen den Austausch mit ihm.Er reist zu den Startup-Metropolen derWelt und begrüßt Kollegen aus allen Erdteilen.Doch was beschäftigt den Mann,der seit über einem Jahrzehnt dem <strong>gate</strong>vorsteht? Was treibt ihn an und was treibtihn um? Eine Spurensuche.Herr Dr. Glatz, haben Sieheute schon getwittert?Ja, natürlich. Wenn ich etwas Interessantesüber Startups, Entrepreneurship,Innovation oder Unkonventionelles leseoder höre, will, ja muss ich es schon fastder Welt (meinen Followern) mitteilen.Worum ging’s?Über einen Blogbeitrag von Dmitri Sale(er sagt über sich selbst: UnstoppableEntrepreneur und Vater), warum es so vieleunnütze Startups gibt: dsarle.com/whyare-there-so-many-useless-startups/- under hat sooo recht.Glauben Sie tatsächlich,dass »die Welt« facebook,twitter & Co. braucht?Ich habe die Frage ja oben schon fastselbst beantwortet. Was braucht schondie Welt: die Menschen brauchen Beziehungen,pflegen diese vielleicht auch durchFacebook. Die Welt braucht: Frieden!Sie sind perfekt vernetzt undbestens informiert. Auf welcheInfos können Sie beruflichbequem verzichten?Ganz ehrlich, auf die unseres bestenHausmeisters im <strong>gate</strong>, dass die Toilettenspülungim 2. OG West wieder funktioniert.Weil ich weiß, dass ich mich auf ihnverlassen kann.Finden Sie es antiquiert, wenn inder heutigen Zeit noch Briefegeschrieben oder Fax-Mitteilungenverschickt werden?Ich liebe es förmliche Briefe zu schreiben,schon alleine wegen des Papiers (esdarf aber kein nullachtfünfzehn 80g/m²Papier sein). Denken Sie mal nach, warumSie das <strong><strong>gate</strong>WAY</strong> in Händen halten. Wirkönnten Ihnen unsere Informationen jaauch als Newsletter, eBook oder Appzukommen lassen. Nein, Papier heißt fürmich Entschleunigung. Und Fax heißt fürmich rechtskonform zu handeln. Manchmalmuss es schnell gehen und da reichteine Willenserklärung per Mail nicht, einFax aber schon.Smartphones & Co. sindinzwischen selbstverständlich.Muss man sich im Businessüberhaupt noch persönlich treffen?Ist das sog. Netzwerken nicht nureine schöne Umschreibung für»Party machen«?Im <strong>gate</strong> ist eine Firma schon pleite gegangen,übrigens die erste und einzige, weil die Gründerdachten es reicht mit den Kunden per Mailzu kommunizieren – und das am besten nach18:00 Uhr. Persönliches Kennenlernen, sichWahrnehmen oder sich Wiedersehen kanndurch kein soziales Netzwerk, Chatverkehroder Mailkontakt ersetzt werden.Worüber haben Sie sich beruflichdas letzte Mal so richtig geärgert?Über die verlogene Ignoranz eines jetzt ehemaligen»Geschäftspartners«.


03.13<strong>gate</strong>SPECIAL27tz eigentlich nach...?Kalifornien ist cool, Silicon Valley DAS Startup-Mekka. Sollten ambitionierteGründer nicht lieber gleich in die USA gehen, statt sich in Deutschland, womanches doch arg »schwerfällig« ist, zu quälen?Ich bin zwar kein Rechtsanwalt, aber hier passt nur die Antwort: Kommt darauf an.Es gibt den Begriff des »Good old Europe«.Was ist an Europa gut und was ist veraltet?Gut ist an Europa, dass es alt ist.Robert Jungk behauptete: »Die Zukunft hat schon begonnen«– das war vor über 60 Jahren. Wie sehen Sie die Zukunft?Viktor Hugo schrieb einmal: »Die Zukunft hat viele Namen: Für Schwache ist sie dasUnerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für die Mutigen die Chance« –ich freue mich auf morgen!

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