kurier - SG Post Süd Regensburg

kurier3/2011Das Interview mit Edmunf IpfelkoferMitglied der SG Post/Süd und Spielleiter beider SSV Jahn 2000 JuniorenabteilungSehr geehrte Sportfreunde der SGPost/Süd RegensburgEs ist mir eine Ehre, heute fürIhre Zeitung, den Post-Kurier“ zuden gestellten Fragen Stellung zunehmen.Sie sind Mitglied bei der SG Post/Süd und dem SSV Jahn 2000. AlsFunktionär beim SSV sind Sie inder Jugendarbeit sehr engagiert.Haben Sie auch bei der SG eineFunktion, oder betreiben Sie Sportin einer unseren Abteilungen?4Ich bin im Jahre 2000 von Helmut Koblund anderen Fußballfreuden gebeten undgedrängt worden, mich bei der Abteilungsleiterwahlin der Fußballabteilungder SG Post/Süd Regensburg zur Verfügungzu stellen. Diesem Wunsch kam ichnach längerem Überlegen gerne nach.Was mich dann allerdings dann im Vereinerwartete und was ich nie für möglichgehalten hätte, überraschte mich sehr.Dass in einem Großverein mit zahlreichenAbteilungen die Fußballer Geldkosten, ist jedem klar. Selbst in der damalsspielenden Landesliga-Mitte warendie Kosten der Fußballabteilung nicht diekleinsten. Von den anderen Abteilungsleiternund –mitgliedern, ja selbst vondamaligen Vorstandsmitgliedern, wieHerrn Schindler, mussten wir uns bei fastjeder Besprechungen oder Versammlungals Totengräber bezeichnen lassen. Diesführte dann auch zu den Überlegungen,mit dem damaligen SSV Jahn 1889 e.V. zufusionieren. Diese wurde im Jahre 2002vollzogen und mit der gesamten Fußballabteilung,einschließend der Jugendabteilung,schlossen wir uns dem SSV Jahn1889 Regensburg e.V. an. Als die Fusionvollzogen war und der Jahn damals 2003aus der 2. Bundesliga abgestiegen und dieanschließende Insolvenz abgewickelt war,wurde der „Neue Jahn“, der SSV Jahn2000 Regensburg e.V. gegründet. Die damaligeVorstandschaft der SG Post/SüdRegensburg wurde vom Weggang dergesamten Fußballer überrascht und Sieglaubten dies nicht. Was ich voraus gesagthabe, traf zu. Ein Verein ohne Fußballabteilungund insbesondere ohne Jugendfußballernist ein „Toter Verein“. Hiermöchte ich nicht die Leistungen andererAbteilungen in keiner Weise schmälern.Persönlich bin ich beim Verein SG Post/Süd Regensburg geblieben, weil die späterenVorstandschaftsmitglieder FritzSchweinfurter und Dr. Hans Brockardmich darum gebeten haben und ich diesebeiden Herren als „wahre Sportsfreunde“habe kennen lernen dürfen. Ich bin nochzahlendes Mitglied und eine Funktionhabe ich keine.Als Mitglied unseres Vereinsund Funktionär des SSV Jahn2000 sehen Sie die Belangeder SG Post/Süd bestimmtaus zwei unterschiedlichenGesichtspunkten. Wie schätzen Sieden Stellenwert der SG Post/Süd alsVerein ohne Fußballabteilung ein?Wie bereits erwähnt, ein Verein ohneFußballabteilung ist weniger in der Öffentlichkeitund nicht so pressewirksam.Ich habe Achtung vor allen anderenSportlern in den übrigen Abteilungen.Es ist auch zu unterscheiden, zwischeneinem Verein der „Breitensport“ auchim Fußballbereich betreibt, oder wie wirbeim SSV Jahn 2000 Regensburg e.V.,wo in der Juniorenabteilung „Leistungssport“in den Klassen von der U 23 bisrunter zur U 12 betrieben wird. Hier istam Ende jeder Saison es manchmal sehrschwierig, den betroffenen Spieler oderden Eltern zu erklären, dass die vom Juniorgezeigten Leistungen für die nächsteLiga oder Klasse nicht mehr reichen.Sind Sie der Meinung, dass die SGPost/Süd wieder eine Fußballabteilungaufbauen muss, oder wäreeine Zusammenarbeitmit dem SSVJahn 2000 eineAlternative?Den Gedankenbei der SG Post/Süd, jetzt wiederein Fußballabteilung und hier insbesondereeine Jugendabteilung ins Leben zurufen, stelle ich mir sehr schwierig vor.Die Zeit der vielen Buben und Mädels,die dem Fußball hinter her laufen, ist vorbei.Zu viele andere Sportarten und auch„schönere und angenehmere“ Tätigkeitenlassen den Sportgedanken bei den Jugendlichenheute verfliegen. Nur wenigesind bereit, sich zu quälen und Leistungfür den Fußballsport zu bringen. Diessieht man auch, wie wenige es bis nachganz oben zu schaffen, oder dann an denunverschämten Geldforderungen selbstscheitern. Sollte die SG Post/Süd Regensburgjemals wieder eine Fußballabteilungins Leben rufen, dies wird ein langer Wegund die Verantwortlichen brauchen einen„Langen Atem“. Kann mir allerdingsvorstellen, dass auf dem Sektor „Breitensport“dies möglich ist.Sind Sie beim SSV Jahn 2000ehrenamtlich tätig? Wie sehen Siedas Ehrenamt, hat es Zukunft,oder geht die Tendenz auchin den Vereinen zu bezahltenFunktionären?Das Ehrenamt wird bei den heutigenVereinen viel zu wenig heraus gehobenbzw. beachtet. Kein Verein kann nurhauptamtliche Mitarbeiter bezahlen,geschweige denn, diejenigen, die die sogenannten „kleinen Arbeiten“, die mannach außen hin nicht sieht und dochgemacht werden müssen, auch noch zubezahlen. Fängt man beim Platzwart an,den Betreuern und diejenigen, die dieWäsche machen, den Ordner und Kas-