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Aggertaler 03 2012 - Medienverlag Rheinberg | Oberberg

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Vor OrtAuf den Spuren der Familie KotzEine Familiengeschichte in BildernEinen höchstkurzweiligen undi n f o r m a t i ve nS p a z i e r g a n gdurch die KotzscheFamiliengeschichtebeschrittder Heimatund VerschönerungsvereinRünderoth erstkürzlich. So hatte Archivarin Ulla Oberdörferanhand der Häuser der Familie Kotzeine lebendige Geschichtezusammengestellt. Bereitsin der Türkenliste von1542 ist der Name Kotzim Ortsteil Stiefelhagenvermerkt. „Der vorgesetzteArtikel der Kotzbezeichnete stets auch einen Berufsname,“weiß Oberdörfer zu berichten. Allerdingsist diese Berufsbezeichnung mehrdeutig.So gab es früher den „Kotzenmenger“dermit Eingeweihden handelte, aber auchden „Kotzmacher“, einen Wolldeckenmachervom lateinischen cotta und dem englischemcoat. Auch Kiepenmacher oder dieKurzform von Gottfried seien möglich.Die Stammeltern der Familie Kotz warenAnton Kotz und Maria Magdalena Veraus.Sie wohnten in einem kleinen Fachwerkhausnahe der Aggerfuhrt. Bei einem Dorfbrand1721 wurden diese Häuser zerstört.Der Sohn von Anton,Johann ChristianKotz warschon ein vermögenderMann. Erwohnte im Fachwerkhausgegenüberdes Baumhofes in Ründeroth. „Er warBesitzer eines Hammers, sowie „Winkelierin Spezerei und Ellenwaren, handelte alsomit Gewürzen und Stoffen die mit derElle abgemessen wurden,“ so Oberdörfer.Seine Schwester Maria Katharina war dieMutter des späteren Bürgermeisters ChristianPeter Zapp. Ihr Haus steht gegenüberder jetzigen evangelischen Kirche.Die Söhne Kotz, Johann Christian juniorund Johann Peter waren Händler wie derVater. Sie wohnten im Vorgängerhaus desheutigen Pfarrhauses. Johann Heinrich allerdingsbesaß schon ein Eisenhüttenwerkgemeinsam mit einem Compangnon. „DieBaumwollfabrik Haeger und Kotz stellteSiamoisen – also Schürzen und Bettbezüge– her, beschäftigte 75 Arbeiter an 35Webstühlen und verarbeitete 17500 PfundGran“, ist in der amtlichgewerblichenZusammenfassungvon Adelmann zulesen.Neben den drei Söhnengab es noch die TöchterHelena und Wilhelmina. Die eine Pfarrersfraudie andere unverheiratet. „Allefünf Kinder waren Schüler der Lateinschuleund befreundet mit Maria ElisabethOberhaus“, kann Oberdörfer anhand derEintragungen im Freundschaftsalbum desMädchens nachweisen.„Auguste Kotz, geboreneGries, war die Mutter vonGustav Friedrich Kotz, desMitbegründers der BergischenAchsen Fabrik. Siebesuchte bereits mit vier Jahren die französischSchule, wurde aber mit 12 Jahrenvom Lehrer Kattwinkel nach Hause geschickt,weil er ihr nichts mehr beibringenkonnte“, weiß Oberdörfer zu berichten.Gustav Friederich selbst ging in die damaligeElementarschule und erhielt zudemPrivat Unterricht.Die unverheirateten Töchter des JohannFriedrich betrieben in dem ehemaligen Ellenwarengeschäftdes Onkels an der Aggerein Textilgeschäft. Im Anbau hatten dieHaushälterinnen Schwarz eine Näherei, woviele Ründeroth ihre Aussteuer fertigten.Als beide Schwesternverstarbenrichtete die Kirchengemeindehier einen Kindergarten ein(Titelbild).Carl Kotz, Bruder von Gustav Friederichwar Bäckerund Konditorund hatte seinGeschäft imSchützenhofmittig in Ründeroth.Bis19<strong>03</strong> betrieber zudem einenSteinbruch. Nach der Stilllegung warer ein beliebter Kinderspielplatz.1939 übersiedelte Ernst Kotz aufgrunddes herannahenden Krieges nach England.Kommerzienrat Gustav Dörrenberg notiertin seinen Memoiren: Ich arbeitete beider Firma Spear & Jackson als Volontär,dort traf ich im Kreise junger deutscherauch auf Ernst Kotz aus Ründeroth.Uwe Kotz und GattinInge, die vom Heimatvereingeladen warenfreuten sich über manchneues aus der Familiengeschichteund entliehendas Freundschaftsbuch von ArchivarinUlla Oberdörfer um noch ein wenig darinzu schmökern.Auguste und Gustav Friedrich Kotz mitden Kindern Wilhelmine und GustavFriedrich, BPW-Mitbegründer. Aufnahmeaus dem Jahr 1888. Aus dem HVV-Archiv18<strong>Aggertaler</strong>

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