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Christian Schütte, Der Fersensporn - Siener Kongress

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<strong>Der</strong> Fachverlag für Complementär-Medizin<strong>Der</strong> nachfolgende Artikel ist mit freundlicher Genehmigung entnommen aus Ausgabe 11/06. Fordern Sie Ihr Probeheft an! Tel.: 0 61 46 - 90 74 - 0 • Fax: 0 61 46 - 90 74-44 • www.comedverlag.de<strong>Christian</strong> <strong>Schütte</strong><strong>Der</strong> <strong>Fersensporn</strong>Ganzheitliche BehandlungDie Zahl der <strong>Fersensporn</strong>patienten nimmt immer mehr zu, und viele sind frustriertwegen zahlreicher vergeblicher Therapieversuche. In diesem Artikel wird ein naturheilkundlichganzheitliches Konzept vorgestellt, dass sich in der Praxis bewährt hat.Hierbei ist besonders die NPSO (Neue punktuelle Schmerz und Organtherapie) nach<strong>Siener</strong> hervorzuheben, die im Gegensatz zu konventionellen Therapien nicht lokal behandelt,sondern vom eigentlichen Schmerzzentrum entfernt. Dies stellt eine eleganteAlternative zu sonst bekannten Therapien dar, da hier mit Licht therapiert wird undman in der Regel ohne Spritzen auskommen kann und trotzdem den Schmerz sofortreduziert.<strong>Der</strong> <strong>Fersensporn</strong> wird in der Literatur immerals knöcherner Auswuchs (Exostose) am Calcaneusbeschrieben und ist im Röntgenbildauch als solcher sichtbar. Es sieht so aus, alsob dieser gefährlich aussehende Dorn dieWurzel allen Übels ist. Fakt ist aber auch,dass viele diagnostizierte <strong>Fersensporn</strong>e garkeine Beschwerden auslösen (über die Hälfte)und dass solche Exostosen bei ca. 10 % derBevölkerung zu finden sind. <strong>Der</strong> Sporn bleibtsogar nach erfolgreicher Therapie röntgenologischweiterhin sichtbar. Die Ursache derSchmerzen ist sicherlich eine Überreizungund daraus resultierende Entzündung desAnsatzes der Plantaraponeurose am Calcaneus.<strong>Der</strong> Körper lagert nun als frustrane ReparaturmaßnahmeKalzium in den verletztenSehnenansatz ein, was zur Verknöcherungführt. Wir bilden ja leider im Laufe der Jahreviele solche Einlagerungen (Arthrose, Arterioskleroseetc.).Abb. 1: <strong>Der</strong> Fuß, das statische Fundament unseresKörpers11/06In der Naturheilkunde wissen wir, dass derKalziumeinlagerung meist eine Gewebsazidosevorausgeht. Durch Säuren werden Sehnenbrüchig und müssen vereinfacht gesagt mitKalzium (und weiteren Stoffen geflickt werden),was wiederum gut im Röntgenbild sichtbarwird.Zunächst einmal ist es natürlich wichtig, dierichtige Diagnose zu stellen und eventuelleauslösende oder den Schmerz verschlimmerndeFaktoren möglichst auszuschalten.Einseitige Überbelastung, falsche Bewegungoder ungeeignetes Schuhwerk gehören zudiesen Faktoren.Es gibt natürlich noch viele weitere Ursachenfür Fersenschmerzen, welche hiernur aufgelistet werden:• Haglund-Ferse• Reiter-Syndrom• Periostitis calcanei• Achillobursitis• Achillodynie• Frühsymptom bei M. Bechterew• Synostosen: coalitio calcaneonaviaculareoder talonaviculare• Calcaneus bifidus• Osteoporotisch• Neurologisch: Wirbelsäulen-abhängige radikuläreSymptome bei ProlapsleidenL5/S1• Arthrotischer FersenschmerzDas Wunderwerk FußDie Plantaraponeurose ist eine in der Fußsohlesichtbare, derbe Faserplatte, die vom Tubercalcanei zipfelförmig zu den Kapseln derZehengrundgelenke zieht. Sie dient, seitdemder Fuß zum Stützorgan wurde, als passivesVerspannelement des Längsgewölbes. DieSehnenplatte ist eine Art Zuggurtung, die gegendie Last des Rumpfes arbeiten muss undSchmerztherapieAbb. 2a-b: <strong>Der</strong> <strong>Fersensporn</strong> im Röntgenbildbei jeder Belastung des Fußes angespanntwird.Unsere Füße haben einiges auszuhalten:Durchschnittlich legen sie im Laufe des Lebens120.000 km zurück und tragen uns damitetwa dreimal um die Erde. In der Fußsohlebefinden sich vielfältige Propriozeptoren(Tastkörperchen), die für Gleichgewicht undeinen sicheren Stand sorgen. <strong>Der</strong> aufrechteStand ist fortwährend mit Bewegungen verbunden,die durch Gegenbewegungen abgefangenwerden müssen. Diese Gegenbewegungenwerden in der Fußsohle durchgeführt.Die unterschiedlichen Druckverhältnisse ander Fußsohle haben Einfluss auf die Propriozeption(Stimulierung) der Muskelketten unddadurch auf die gesamte Körperstatik undBewegung des Menschen.Jede Fußfehlstellung hat natürlich zum einenAuswirkung auf die Zugkraft an der plantarenSehnenplatte, zum anderen wird dadurch diegesamte Körperstatik beeinflusst.<strong>Der</strong> Fuß besteht aus 28 Knochen, 19 Muskelnsowie 107 Sehnen und Bändern. Damit könnenwir als Zweibeiner wesentlich mehr Bewegungendurchführen als Vierbeiner. Doch wasmachen wir aus dieser talentierten Voraussetzung?Wir lassem sie immer mehr verkümmernund kümmern uns wahrlich zu wenig umunsere Füße, die so viel zu tragen haben.a)b)1


SchmerztherapieKonventionelle BehandlungDie herkömmliche Behandlungsweise siehtvor allem die lokale Behandlung des <strong>Fersensporn</strong>svor. Zuerst werden in der Regel Einlagenverschrieben, um den Druck etwas abzumildern.Falls richtig angefertigt, ist dieseMaßnahme sicherlich ganz sinnvoll, aber keineursächliche Behandlung. Eventuell bekommtder Patient auch eine physiotherapeutischeBehandlung.Verordnete Schmerzmittel sind auch nur alssymptomatisch zu bezeichnen. Falls dieSchmerzen trotz konservativer Behandlungweiter bestehen, wird Cortison an den Spornbzw. die Plantarfasziitis gespritzt. Alternativgibt es noch Stoßwellentherapie (ESWT) oderRöntgenreizbestrahlung. Eine Operationkommt wegen der drohenden Komplikationenan dieser sensiblen Stelle nur in Ausnahmefällenin Betracht. Alle Behandlungen zielen lokalauf den Fersenbereich.Auf der Suche nach denUrsachenDas naturheilkundliche ganzheitlicheKonzept, wie ich es in der Praxis anwende,besteht aus vier Säulen:Stoffwechselausgleich<strong>Christian</strong> <strong>Schütte</strong>Heilpraktiker, seit 15 Jahren niedergelassenin eigener Praxismit Schwerpunkt Schmerztherapieund biologische Orthopädie.Als Dozent für NPSO und DORN-Therapie stehen diese Therapienauch in der täglichen Praxisarbeitim Vordergrund. Er ist Autordes Lehrbuches der NPSO sowiezahlreicher Artikel im Bereich Naturheilkunde.Kontakt:Hohenzollernstr. 70, D-52351 DürenTel.: 02421 / 16153, Fax: 02421 / 16778schuettechristian@web.de, www.rudolf-siener-stiftung.deZum einen ist der Säure-Basenhaushalt wichtig.Mit Auflagen und Fußbädern von basischenSalzen kann man äußerlich auf den Fußeinwirken, erzielt aber gleichzeitig über dieFußsohlen einen Durchwärmungs- und Entschlackungseffektauf den gesamtenKörper. Da der <strong>Fersensporn</strong>in der Regel nur eins vonvielen Zeichen der Übersäuerungist, sollte eine generelleAbpufferung und Ausleitungvon überschüssiger Säurelastangestrebt werden. Dies kannhier aber nicht weiter ausgeführtwerden.Manuelle TherapienWichtig ist osteopathisch undchiropraktisch nicht nur denFuß zu bearbeiten, sondernsich auch die gesamte Körperstatikanzuschauen, denn FußundKörperstatik stehen in ständiger Wechselwirkung.Segmental würde eigentlich die Wurzelvon L5/S1 den Bereich der Ferse versorgen.Doch in der Dorn-Methode hat man empirischherausgefunden, dass ein enger Zusammenhangzu L3 besteht. Man konnte immerwieder feststellen, dass die Schmerzenan der Ferse deutlich zurückgingen, wenn derdritte Lendenwirbel wieder gerichtet wurde.Entsprechende Übungen für die Beweglichkeitdes Fußes und die Dehnung der Wadenmuskulatursollten dem Patienten als Hausaufgabegegeben werden.HomöopathieDas homöopathische Simile bei <strong>Fersensporn</strong>ist sicherlich vielen bekannt: Hekla lava, gewonnenaus der Lava des isländischen VulkansHekla, wo man bei den dort grasendenSchafen krankhafte Veränderungen an den Hufenfeststellen konnte. Nach dem homöopathischenPrinzip heilt man Ähnliches mit Ähnlichem.Leider konnte ich aber in der Praxis nuräußerst selten diese sicheren Erfolge erzielen,wie in der Literatur beschrieben.NPSODie effektivste Behandlungsmethode ist aberdie NPSO (Neue punktuelle Schmerz- und Organtherapie)nach <strong>Siener</strong>, da sie den Schmerzsofort reduziert, in der Regel schon währendder ersten Therapie. Das beruht sicherlich darauf,dass die entzündungsabbauende Wirkungder NPSO so schnell eintritt, was manbei vielen Arten von Entzündungen immer wiederbeobachten kann. Dies führt zum direktenAbb. 4: Bestrahlung der Punkte für den <strong>Fersensporn</strong>schmerzSpannungsabbau an der Ansatzstelle derPlantaraponeurose am Calcaneus.Die NPSO versteht sich als energetische Reflextherapieund behandelt nie am Schmerzzentrumselbst, sondern immer entfernt davonin einem dem zu behandelnden Areal verwandtenProjektionsareal. Nach dem Gesetzder Somatotopie projizieren sich Informationenvon Schmerz oder Fehlfunktion in die Ferneund sind von dort abrufbar.In den Projektionsarealen lassen sich so genannteMEPs (Maximal Energetische Punkte)finden, die sich durch Druckdolenz und einenmessbaren verminderten Hautwiderstand auszeichnen.Die Punkte für den <strong>Fersensporn</strong>schmerz, dervon einer Entzündung ausgeht, sind äußerstschmerzempfindlich und fühlen sich qualitativähnlich wie die entzündete Stelle selbst an.Die so gefundenen Punkte werden in der Regelmit einem monochromatischen magnetverstärktenLicht bestrahlt, können aber auchalternativ mit Druck, Nadel, Laser oder Spritzestimuliert werden. Werden die richtigenPunkte (MEPs) gefunden und kurz (10-20Sek.) bestrahlt, kommt es sofort reflektorischzu einer Besserung im Schmerzareal.Wichtige MEPs befinden sich jeweils ca. eineHandbreit oberhalb der inneren und äußerenMalleolen am Rand der Tibia bzw. Fibula. EineErklärung für die Projektion dorthin könnte sein,dass dort die Sehnen der so genannten Steigbügelmuskulaturentlang laufen. <strong>Der</strong> M. tibialisposterior ist für Plantarflexion und Suppination,der M. peronaeus longus für Plantarflexion undPronation zuständig. Und beide halten und stärkendas Längsgewölbe des Fußes. Durch dieNPSO nehmen wir wahrscheinlich Einfluss aufdie muskuläre Dysbalance des oben beschriebenenSteigbügels, und das funktionelle Gleichgewichtwird wiederhergestellt. Durch die verbessertemuskuläre Funktionalität wird dasLängsgewölbe wieder besser gehalten und somitdie Plantaraponeurose nicht länger überlastet.Des Weiteren werden MEPs am Fersenrandund an der Achillessehne bestrahlt, waszur weiteren Stabilität beiträgt.Abb. 3: Die vier Säulen der BehandlungMan erreicht also mit Lichtüber Reflexpunkte eine deutlicheStatikveränderung im ganzenKörper.2 11/06


SchmerztherapieÜber die Plantaraponeurose selbst zu behandelnmacht keinen Sinn, da diese ja ein passivesElement darstellt. Am Fersenrand gibt esauch Punkte, die einen sofortigen Beinlängenausgleichherbeiführen.Um die Entzündungsabbauprodukte besserabtransportieren zu können, werden nochLymphpunkte stimuliert. Dem Patienten wirddarüber hinaus empfohlen, ausreichend Flüssigkeitzur Ausleitung zu sich zu nehmen.Auch die Fußstatik an sich kann gut mit NPSObeeinflusst werden. So lässt sich z. B. dasLängsgewölbe bei Hohlfuß entspannen. Auchweitere Ursachen von Fersenschmerzen könnenbehandelt werden.FazitMit der NPSO lässt sich der <strong>Fersensporn</strong> sehrgut und schnell behandeln. Die naturheilkundlicheBehandlung bietet den vielen Schmerzgeplagtenund frustrierten <strong>Fersensporn</strong>-Patienteneine gute Alternative zur herkömmlichensymptomatisch orientierten Therapie.Zumal die Patienten meist nur mit Einlagenversorgt werden.Obwohl die Füße das statischeFundament bilden, werden sie inder Therapie viel zu sehr vernachlässigt.11/063

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