Sven is back! - PIGmagazin
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48 // BÜCHER<br />
Jean Echenoz<br />
Laufen<br />
roman, 128 Seiten | berlin Verlag<br />
18,00 Euro<br />
Er hasst den Sport, aber er hat keine andere<br />
Wahl. Bei einem Wettkampf im „Reichsprotektorat“<br />
wird sein Talent als Läufer entdeckt;<br />
er <strong>is</strong>t siebzehn. Auf der ersten Me<strong>is</strong>terschaft nach<br />
dem Krieg läuft er zwei Landesrekorde. Sein Laufstil<br />
lässt zu wünschen übrig, aber er <strong>is</strong>t sein eigener<br />
Coach, trainiert mit schwerem Schuhwerk, hängt<br />
sich Gewichte ans Bein und erfindet den Endspurt.<br />
Auf der ersten Nachkriegsolympiade in London holt<br />
er Gold für die CSSR. Er wird zum Leutnant befördert.<br />
Vier Jahre später, in Helsinki, dreimal Gold. Die<br />
Welt jubelt ihm zu. Er hält acht Weltrekorde. Er wird<br />
zum Hauptmann befördert. Und läuft immer in Rot,<br />
der Farbe der proletar<strong>is</strong>chen Revolution: Er <strong>is</strong>t zur<br />
Symbolfigur für den Erfolg des realen Sozial<strong>is</strong>mus<br />
geworden. Nur einmal stand er auf der „falschen“<br />
Seite: Im „Prager Frühling“, als er auf dem Wenzelsplatz<br />
von einem Panzer herab die sowjet<strong>is</strong>chen Soldaten<br />
aufforderte, nach Hause zurückzukehren. Er<br />
wird für acht Jahre in ein Uranbergwerk verbannt,<br />
darf nach Prag zurück, aber wenn er, zur Müllabfuhr<br />
relegiert, hinter einem Karren durch die Vorortstraßen<br />
läuft, jubelt ihm die Bevölkerung immer<br />
noch zu. Die atemberaubende Karriere des Langstreckenläufers<br />
Emil Zatopek. Wie nebenher gerät<br />
Echenoz kleiner Roman, den er aus Zatopeks Leben<br />
spinnt, zu einer bestürzenden Parabel der Diktatur.<br />
Bereits erschienen.<br />
Carsten Görig,<br />
Kathrin Nord<br />
Julian Assange – Der<br />
Mann, der die Welt<br />
verändert<br />
biographie, 167 Seiten<br />
Scorpio Verlag<br />
9,95 Euro<br />
Egoman<strong>is</strong>cher Verräter oder Robin Hood des Cyberspace?<br />
Wer <strong>is</strong>t WikiLeak-Gründer Julian Assange<br />
wirklich, der Mann, der Supermächte wie Amerika,<br />
China und Russland das Fürchten lehrte? Der auszog,<br />
Diktatoren zu stürzen und der heute die Rechtsstaatlichkeit<br />
alter Demokratien ins Wanken bringt?<br />
Carsten Görig und Kathrin Nord zeichnen das Porträt<br />
eines Mannes, der die Welt verändert - von seinen<br />
Anfängen als Hacker b<strong>is</strong> hin zum amerikan<strong>is</strong>chen<br />
Staatsfeind Nummer 1. Bereits erschienen.<br />
John von Düffel<br />
Wovon ich schreibe<br />
Essay, 188 Seiten<br />
dumont buchverlag<br />
16,95 Euro<br />
Worauf kommt es im Leben an? Am Ende sind es<br />
die gleichen Dinge, die in ein gutes Buch gehören.<br />
Und wie me<strong>is</strong>tert man das Leben? Mit allem, was<br />
auch zum Schreiben eines Romans gehört. John von<br />
Düffel <strong>is</strong>t ein dem Leben zugewandter Schriftsteller.<br />
Seine Themen, Figuren und Geschichten verfolgt er<br />
über den Rand der Buchseite hinaus. In persönlichen<br />
Beobachtungen macht er sich nun auf die Suche nach<br />
den vielfältigen Berührungspunkten von Literatur<br />
und Wirklichkeit, er verknüpft Leben und Schreiben.<br />
Die Kunst, Ich zu sagen, <strong>is</strong>t auf beiden Feldern gefragt,<br />
ebenso der Umgang mit Familie, die Bewegung,<br />
die verschiedenen Formen von Zeit. Und erstaunlich<br />
viele Deutungsmuster aus der Literatur lassen sich<br />
auf den ganz privaten Alltag übertragen. Was John<br />
von Düffel gelingt, <strong>is</strong>t nicht weniger als eine Poetik<br />
des Lebens. Bereits erscheinen.<br />
Philip Pullmann<br />
Der gute Herr Jesus<br />
und der Schurke<br />
Chr<strong>is</strong>tus<br />
roman, 240 Seiten<br />
F<strong>is</strong>cher Verlag<br />
18,95 Euro<br />
Teils Roman, teils Geschichte, teils Märchen, bietet<br />
„Der gute Herr Jesus und der Schurke Chr<strong>is</strong>tus“ eine<br />
radikal neue Interpretation der Mythen und Mysterien<br />
des Evangeliums und der Entstehung der Kirche,<br />
die den Verlauf der zwei letzten Jahrtausende geprägt<br />
hat. Ein provokantes und nachdenkliches Buch, das<br />
sich durch die mag<strong>is</strong>che Erzählwe<strong>is</strong>e auszeichnet, für<br />
die Philip Pullman berühmt <strong>is</strong>t. Erscheint am 11.<br />
Februar.<br />
Stefan matschiner<br />
Grenzwertig: Aus dem<br />
Leben eines Dopingdealers<br />
biografie, 248 Seiten<br />
riva Sportverlag<br />
19,99 Euro<br />
B<strong>is</strong> zu seiner Verhaftung 2009 organ<strong>is</strong>ierte der österreich<strong>is</strong>che<br />
Sportmanager Stefan Matschiner für<br />
rund 50 internationale Athleten Dopingmittel zur<br />
Le<strong>is</strong>tungssteigerung. Sein „Repertoire“ umfasste Testosteron,<br />
Designer-Steroide, Wachstumshormone,<br />
Insulin, Adrenalin, EPO-Produkte jedweder Art<br />
und alle Formen des Blutdopings. Die „Spinne im<br />
Netz“, wie Matschiner von deutschen Medien gerne<br />
bezeichnet wird, zählte damit zu den bedeutendsten<br />
Hintermännern der Dopingszene im Le<strong>is</strong>tungssport.<br />
Offen und ehrlich beschreibt Matschiner in<br />
seiner Autobiografie, wie er nach und nach in die<br />
Dopingkriminalität hineingeriet, und zeichnet ein<br />
schonungsloses Bild der Parallelgesellschaft Le<strong>is</strong>tungssport,<br />
in welcher der Betrug und Selbstbetrug<br />
die Regel und in der die Lüge ständiger Begleiter <strong>is</strong>t.<br />
Nie zuvor hat ein Buch derart tiefe Einblicke in die<br />
erschütternde Realität des Dopingm<strong>is</strong>sbrauchs im<br />
Spitzensport gewährt. Bereits erschienen.<br />
Eva lohmann<br />
Acht Wochen verrückt<br />
roman, 208 Seiten<br />
Piper<br />
16,95 Euro<br />
BÜCHER // 49<br />
David Gilmour<br />
Die perfekte Ordnung<br />
der Dinge<br />
roman, 288 Seiten<br />
F<strong>is</strong>cher Verlag<br />
18,95 Euro<br />
Ein Mann will sein Leben ordnen. Zurückkehren an<br />
die Orte des Scheiterns, mit neuer Perspektive und<br />
dem guten Gefühl, noch einmal davongekommen zu<br />
sein. Aber womit anfangen? Mit etwas Altem oder etwas<br />
Neuem? Welches Gruselschloss zuerst aufsuchen?<br />
David Gilmour unternimmt eine Re<strong>is</strong>e durch die Erinnerung,<br />
um mit Augenzwinkern festzustellen: ganz<br />
schön Glück gehabt. Eine ungewöhnliche Gebrauchsanwe<strong>is</strong>ung<br />
für das Leben. Erscheint am 11. Februar.<br />
»Der Tag, an dem ich in die Klapse komme, <strong>is</strong>t ein<br />
Donnerstag« – so beginnt Lohmanns autobiograph<strong>is</strong>cher<br />
Roman: Ihre Heldin Mila <strong>is</strong>t müde, unendlich<br />
müde und traurig. Dabei <strong>is</strong>t sie noch keine<br />
dreißig. Aber der Job fr<strong>is</strong>st sie auf, und der Sinn ihres<br />
Daseins <strong>is</strong>t ihr aus dem Blick geraten. Mit Depressionen<br />
und Burnout wird sie in eine psychosomat<strong>is</strong>che<br />
Klinik eingewiesen, auch wenn das bei ihren<br />
ambitionierten Eltern alles andere als populär <strong>is</strong>t<br />
und nicht nur bei ihrem Freund eine gew<strong>is</strong>se Beängstigung<br />
auslöst. Denn niemand von denen, die<br />
an einen solchen Ort kommen, <strong>is</strong>t doch normal,<br />
oder? Aber wie verrückt <strong>is</strong>t Mila eigentlich? Und<br />
kann man unter lauter Kranken überhaupt den Weg<br />
zurück ins richtige Leben finden? Ein so unverstellter<br />
wie pointierter Roman über das Verrücktsein<br />
in normierten Zeiten. Von einer Erzählerin, deren<br />
scharfe Beobachtungsgabe niemanden verschont.<br />
Erscheint im Februar.