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Programm - LWL-Zentrum für Forensische Psychiatrie Lippstadt

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<strong>LWL</strong>-<strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Forensische</strong> <strong>Psychiatrie</strong> <strong>Lippstadt</strong>29. Eickelborner Fachtagungzu Fragen der <strong>Forensische</strong>n <strong>Psychiatrie</strong>Mit Sicherheit behandelnDiagnose, Therapie und Prognose5. bis 7. März 2014


02Foto: C. LangerHerzlich willkommen bei der29. Eickelborner FachtagungFür die Unterstützung der 29. Eickelborner Fachtagung danken wir:V & K Optik, <strong>Lippstadt</strong>Wagner Objekteinrichtungen, KamenImpressumRedaktion: Arbeitsgruppe FachtagungTitelbild: N. Krasno, „Ausgang“, Öl auf Leinwand, 2008Layout: B&S Werbeagentur Münster, www.werbeagentur.msSatz: CAT <strong>LWL</strong>-ZFPDruck: Druckerei <strong>LWL</strong>-ZFP


Grußwort 03Dr. Wolfgang KirschDirektor des Landschaftsverbandes Westfalen-LippeDr. Nahlah SaimehÄrztliche DirektorinVom 5. bis 7. März 2014 richten wir zum 29. Mal die Eickelborner Fachtagung zu Fragen der <strong>Forensische</strong>n <strong>Psychiatrie</strong> aus.Mit Sicherheit behandeln -Diagnose, Therapie und Prognose„Mit Sicherheit behandeln“ ist das Motto, das über derpsychiatrisch-psychotherapeutischen Arbeit in der<strong>Forensische</strong>n <strong>Psychiatrie</strong> ebenso stehen könnte, wie überden anderen Institutionen, die sich mit der Behandlungvon Straftätern befassen. Sicherheit meint hier in ersterLinie, die Legalprognose der zu Behandelnden nachhaltigzu verbessern. Nach den schweren Vorkommnissen in denspäten 80er und den 90er Jahren wurde „Sicherheit“mehr im Sinne formaler Rahmenbedingungeninterpretiert. Streng genommen handelt es sich dabeinicht um Sicherheit, sondern um Sicherung. Sie ist eineGrundvoraussetzung <strong>für</strong> Straftätertherapie, das Ziel liegtaber in der Erreichung von Sicherheit in Freiheit. Dermassive Anstieg der Verweildauern, die erheblicheErschwerung der Entlassung von Tätern, die sexuellgrenzverletzende Delikte begangen haben, und diezunehmende Einweisung von Menschen mitgeringfügiger Kriminalität sind die Schattenseiten desumfassenden Sicherheitsanspruches. So wird die Fragenach der Wirksamkeit von Therapiemethoden immerwichtiger. Wie sicher sind die Diagnosen überhaupt?Muss jeder Straftäter „behandelt“ werden? Muss er sichdas gefallen lassen?Die 29. Eickelborner Fachtagung befasst sich mit denzentralen Aufgaben der <strong>Forensische</strong>n <strong>Psychiatrie</strong>: derrichtigen Diagnostik, der Vorhaltung störungsspezifischer,nachweislich wirksamer Behandlungsangebote und dermöglichst zuverlässigen Erstellung individuellerRisikoprofile.Mit den Fragen der Diagnostik befassen sich Prof. Saß,Dr. Graf aus Basel, Prof. Bosinski und Prof. Seifert. Wirwollen u.a. die Frage beleuchten, welche Auswirkungendas DSM-V <strong>für</strong> die Forensik und die Begutachtung haben.Wann spricht man von paraphilia-related-disorder undwann von Intelligenzminderung?Welche Auswirkungen hat eine exakte Diagnostik auf dieBeurteilung der Schuldfähigkeit? Prof. Beier wird zurSchuldfähigkeitsbeurteilung bei Sexualstraftätern denaktuellen Diskussionsstand vermitteln.Zentrale Themen der Behandlung werden u.a. erörtertvon Prof. Hoff am Beispiel des chronischen Wahns, undwir freuen uns, dass Herr Scheler und Dr. Pereira einneues gruppenpsychotherapeutisches Verfahren in derForensik vorstellen werden.Natürlich widmen wir uns auch der Entwicklung derrechtlichen Rahmenbedingungen, und Dr. Kammeier alslangjähriger treuer Referent der Eickelborner Fachtagungwird zur Novellierung der MaßregelvollzugsgesetzeStellung nehmen.Dr. Müller-Isberner fragt, wie viel Organisation derMaßregelvollzug eigentlich benötigt, und wir dürfen aufseine Antwort aus Hessen gespannt sein.Ganz besonders freuen wir uns über das Referat von FrauLakotta, die sich um eine kritische Berichterstattung imFall des Herrn Mollath verdient gemacht hat. Wir habensie gewinnen können, um uns als <strong>Forensische</strong>r <strong>Psychiatrie</strong>auch den kritischen „Spiegel“ vorzuhalten.Also kommen Sie Anfang März (wieder) nach Eickelborn.Es bleibt spannend und wir freuen uns auf Sie.Dr. Wolfgang KirschDirektor desLandschaftsverbandesWestfalen-Lippe (<strong>LWL</strong>)Dr. Nahlah SaimehÄrztliche Direktorindes <strong>LWL</strong>-<strong>Zentrum</strong>s <strong>für</strong><strong>Forensische</strong> <strong>Psychiatrie</strong>


04<strong>Programm</strong>übersichtMittwoch, 05.03.2014Hauptvorträge Festsaal13:50Uhr14:00Uhr14:30Uhr15:15Uhr16:00Uhr16:30Uhr17:15Uhr18:00Uhr19:30UhrBegrüßung: Dr. W. KirschGrußworte: U. Dönisch-Seidel - S. PfefferProf. Dr. H. SaßProf. Dr. Dr. P. HoffPauseDr. M. GrafProf. Dr. F. LamottEndeTagungsessenDonnerstag, 06.03.2014Vorträge Festsaal Forum Raum 209109:00UhrDr. R. Müller-Isberner09:00 UhrDr. W. Krahl2309:30Uhr10:00UhrM. Schramm-Brunner, A. HabelDr. A. Mokros, Dr. J. Nitschke109:45 UhrDr. A. Buchholz10:30UhrPause10:30 UhrPause411:00UhrDr. C. Prüter-Schwarte11:00 UhrD. Böcherer5611:30Uhr12:00UhrA. Häbler, M. StellmacherK. Willebrand211:45 UhrB. Hickert12:30UhrMittagspause12:30 UhrMittagspause714:30UhrDr. S. Roßmanith14:30 UhrS. Scheler, Dr. P. Pereira8915:00Uhr15:30UhrDr. G. DubbertDr. N. Beck315:15 UhrDr. R. Vogel, M. Dudeck16:00UhrPause16:00 UhrPause1016:30UhrProf. Dr. D. Seifert16:30 UhrJ. Picker111217:00Uhr17:30UhrDr. N. BarthB. Hötger, M. Grewe417:15 UhrDr. H. Kammeierab 18:00 UhrAbendprogrammmit Imbiss, KabarettistJens Neutag undgemütlichem Ausklangab 18:00 UhrAbendprogramm


<strong>Programm</strong>übersicht 05Freitag, 07.03.2014Hauptvorträge Festsaal09:00Uhr09:45Uhr10:30Uhr11:00Uhr11:45Uhr12:30UhrDr. N. SaimehB. LakottaPauseProf. Dr. BosinskiProf. Dr. BeierImbiss / Ende der TagungArbeitsgruppenNr.1/2 tägig (9:00 - 12:00 Uhr)ganztägig (9:00 - 18:00 Uhr)1U. Franz, A. Radandt16T. Brendel2Dr. M. Heilemann, G. Fischwasser-von Proeck17D. Böhmer3J. Korn18A. Kersten4T. Weser, S. Bäsken19M. Hirschauer, N. Mölke5B. Hackenbroch-Hicke, M. Wild, P.-A. Meyer6S. Buschkämper, D. Struck7Dr. A. Rudel, M. Wahlers8J. Mattenklotz12:00 - 14:30 Uhr MittagspauseNr.1/2 tägig (14:30 - 18:00 Uhr)ganztägig9Prof. Dr. E. Weber16-19 Fortsetzung vom Vormittag10P. Scherm, M. Mack11Dr. C. Prüter-Schwarte, PD Dr. H. J. Kunert12Dr. A. Buchholz, I. Rosch, A. Lachmanski, M. Lange,S. Taddey13Dr. W. Krahl14K. Willebrand15D. Böchererab 18:00 Uhr Abendprogramm


06<strong>Programm</strong>Foto: C. LangerBegrüßung und HauptvorträgeMittwoch, 05.03.2014Festsaal im Sozialzentrum10:30 Uhr11:00 UhrÖffnung des Anmeldebüros (s. Hinweisschild)Öffnung des Tagungsbüros (Sozialzentrum)Moderation: Dr. Nahlah Saimeh13:50 Uhr14:00 UhrBegrüßungDer <strong>LWL</strong>-DirektorDr. Wolfgang KirschGrußworteDer Landesbeauftragte <strong>für</strong> den Maßregelvollzug in NRWUwe Dönisch-SeidelDie Stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt <strong>Lippstadt</strong>Sabine Pfeffer14:30 Uhr15:15 Uhr16:00 Uhr16:30 Uhr17:15 Uhr18:00 Uhrab 19:30 UhrHauptvorträgeDie Konzeption der Persönlichkeitsstörungen in DSM-V.Was bedeutet dies <strong>für</strong> die <strong>Forensische</strong> <strong>Psychiatrie</strong>?Prof. Dr. Henning SaßChronischer Wahn: Eine besondere Herausforderung inpsychopathologischer, diagnostischer und forensischer PerspektiveProf. Dr. Dr. Paul HoffPausePädophilie - Diagnose und BehandlungDr. Marc GrafNarrative von SexualstraftäternProf. Dr. Franziska LamottEndeTagungsessenim Restaurant „Kasino“, Südstraße 21, 59557 <strong>Lippstadt</strong>


<strong>Programm</strong> 07Foto: C. LangerVorträgeDonnerstag, 06.03.2014Festsaal im SozialzentrumModeration vormittags: Dr. Frank LindemannModeration nachmittags: Caroline HappeWie viel Organisation braucht der MRV?Dr. Rüdiger Müller-IsbernerAltern im MaßregelvollzugMargit Schramm-Brunner & Angelika HabelForensifizierung vermeiden: Neue Wege zur Prävention der Delinquenzvon psychisch KrankenDr. Andreas Mokros & Dr. Joachim NitschkePauseAufbau einer forensisch-psychiatrischen Nachsorgeambulanz in einer Großstadtund die Problematiken der Resozialisierung in diesem RaumDr. Christian Prüter-SchwarteSelektion oder Sozialisation - Therapeutisch und prognostisch relevanteVeränderungen der Patientenpersönlichkeit durch Sport und Bewegung?Axel Häbler & Mirko Stellmacher„Denn man sieht nur die im Lichte ...“: Forensikpatienten auf der BühneKatja WillebrandMittagspause bis 14:30 UhrSind Frauen die besseren Mörder?Dr. Sigrun RoßmanithAktenanalyse von 31 Fällen erweiterter SuizideDr. Gaby DubbertWenn ein Opfer zum Täter wirdDr. Norbert BeckPauseWie diagnostiziert man eigentlich einen intelligenzgeminderten Rechtsbrecher?Prof. Dr. Dieter SeifertEntwicklungspsychopathologie und forensische Begutachtungen: Besonderheiten,Schwierigkeiten, Grenzen, Ideen aus der Sicht eines Kinder- und JugendpsychiatersDr. Nikolaus BarthIntegrierte Maßregelvollzugsbehandlung am Beispiel der <strong>LWL</strong>-Klinik MarsbergBarbara Hötger & Martina GreweAbendprogramm mit Imbiss, Kabarettist Jens Neutag und gemütlichem Ausklang09:00 Uhr09:30 Uhr10:00 Uhr10:30 Uhr11:00 Uhr11:30 Uhr12:00 Uhr12:30 Uhr14:30 Uhr15:00 Uhr15:30 Uhr16:00 Uhr16:30 Uhr17:00 Uhr17:30 Uhr18:00 Uhr


08<strong>Programm</strong>Foto: C. LangerForumDonnerstag, 06.03.2014Gruppenraum 209 im SozialzentrumModeration vormittags: Malik MbambaModeration nachmittags: Lutz Thomas Werner09:00 Uhr09:45 Uhr10:30 Uhr11:00 Uhr11:45 Uhr12:30 Uhr14:30 Uhr15:15 Uhr16:00 Uhr16:30 Uhr17:15 Uhr18:00 UhrKulturelle <strong>Psychiatrie</strong> in der ForensikDr. Wolfgang KrahlAnwendung des Measurements in the Addictions for Triage andEvaluation-Crimi (MATE-CRIMI)Dr. Angela BuchholzPauseInnere Kündigung im forensischen TeamDieter BöchererProjekt Bauernhof der Station 06/2 der <strong>LWL</strong>-Klinik MarsbergBernd HickertMittagspause bis 14:30 UhrDas TBG-F: Ein neues gruppenpsychotherapeutisches <strong>Programm</strong> <strong>für</strong> dieforensische <strong>Psychiatrie</strong>Sebastian Scheler & Dr. Philippe PereiraSubstitutionsbehandlung im MaßregelvollzugDr. Rüdiger Vogel & Manuela DudeckPauseELDos - Elektronisches Dokumentationssystem <strong>für</strong> den MRVJens PickerNovellierung der Maßregelvollzugsgesetze durch die Länder - Anforderungenund aktueller Stand der GesetzgebungenDr. Heinz KammeierAbendprogramm mit Imbiss, Kabarettist Jens Neutag und gemütlichem Ausklang


<strong>Programm</strong> 09Foto: C. LangerArbeitsgruppenDonnerstag, 06.03.2014Die Räume <strong>für</strong> die Arbeitsgruppen entnehmen Sie bitte Ihren Tagungsunterlagen.Arbeitsgruppen vormittags:Achtsamkeit im Alltag (AG 1)Ute Franz & Andrea RadandtLobkultur als Grundlage von Selbstintegration (AG 2)Dr. Michael Heilemann & Gabriele Fischwasser-von ProeckPickel am Arsch - Systemsprenger und Langzeitpatienten (AG 3)Jürgen KornPflegerischer Alltag in der Forensik - „Fünf auch mal gerade sein lassen?!“ (AG 4)Tobias Weser & Sven BäskenLernen durch „Sehen, Hören und Drüber sprechen“ - Arbeit mitVideobetrachtung in der Forensik (AG 5)Bettina Hackenbroch-Hicke & Markus Wild & Philipp-Andre Meyer„Nochmal die Kurve kriegen“ - Strategien und Interventionsformen in einemnachreifungsorientierten Wohn- und Betreuungsangebot <strong>für</strong> „Junge Wilde“ inder Behindertenhilfe (AG 6)Stephan Buschkämper & Dietmar StruckFehlerkultur in der Forensik (AG 7)Dr. Astrid Rudel & Markus Wahlers09:00 Uhr09:00 Uhr09:00 Uhr09:00 Uhr09:00 Uhr09:00 Uhr09:00 UhrGerontopsychiatrie/Maßregelvollzug (AG 8)Joergen MattenklotzMittagessen und Pause bis 14:30 Uhr12:00 UhrArbeitsgruppen nachmittags:Perspektiven <strong>für</strong> Menschen mit geistiger Behinderung im Maßregelvollzug (AG 9)Prof. Dr. Erik WeberPflegewissenschaft in der Forensik (AG 10)Petra Scherm & Michael MackProsozial versus Dissozial: Warum wir zumeist kopieren (AG 11)Dr. Christian Prüter-Schwarte & PD Dr. Hanns Jürgen KunertAnwendung des Measurements in the Addictions for Triage andEvaluation-Crimi (MATE-CRIMI) (AG 12)Dr. Angela Buchholz & Ingeborg Rosch & Anita Lachmanski &Michaela Lange & Sandra Taddey14:30 Uhr14:30 Uhr14:30 Uhr14:30 Uhr


10<strong>Programm</strong>Foto: C. LangerArbeitsgruppenDonnerstag, 06.03.2014Die Räume <strong>für</strong> die Arbeitsgruppen entnehmen Sie bitte Ihren Tagungsunterlagen.14:30 Uhr14:30 Uhr14:30 UhrKulturelle <strong>Psychiatrie</strong> in der Forensik (AG 13)Dr. Wolfgang Krahl„Denn man sieht nur die im Lichte ...“: Forensikpatienten auf der Bühne (AG 14)Katja WillebrandInnere Kündigung im forensischen Team (AG 15)Dieter BöchererArbeitsgruppen ganztags:09:00 bis 18:00 Uhr09:00 bis 18:00 Uhr09:00 bis 18:00 Uhr09:00 bis 18:00 Uhr18:00 UhrWas <strong>für</strong> meine KlientInnen gut ist, kann <strong>für</strong> mich nicht schlecht sein (AG 16)Thomas BrendelDiagnosespezifische Intervention im Umgang mit Aggression (AG 17)Dietmar BöhmerDas innere Team - Dramatherapie (AG 18)Aylien KerstenMitarbeitermotivation fördert Sicherheit (AG 19)Michael Hirschauer & Nadine MölkeAbendprogramm mit Imbiss, Kabarettist Jens Neutag und gemütlichem Ausklang


<strong>Programm</strong> 11Foto: C. LangerHauptvorträgeFreitag, 07.03.2014Festsaal im SozialzentrumModeration: Ulrich Deipenwisch/Dr. Nahlah SaimehSexualstraftaten an alten MenschenDr. Nahlah SaimehDer Medienfall Mollath - <strong>Forensische</strong> <strong>Psychiatrie</strong> zwischen Schweigepflicht und StillhaltenBeate LakottaPauseDie forensische Bedeutung von „paraphilia-related-disorder“Prof. Dr. Hartmut BosinskiForensisch-sexualmedizinische BegutachtungProf. Dr. Klaus M. BeierImbiss / Ende der Tagung09:00 Uhr09:45 Uhr10:30 Uhr11:00 Uhr11:45 Uhr12:30 Uhr


12OrganisatorischesUlrich DeipenwischDiplom-PsychologeAxel HäblerDiplom-PsychologeCaroline HappeDiplom-PsychologinAnmeldungAuf dem beiliegenden Anmeldeformular vermerken Sie bitte die Veranstaltungen, andenen Sie teilnehmen möchten. Benennen Sie unbedingt eine, besser noch zweiweitere Alternativen <strong>für</strong> den Fall, dass die in erster Priorität gewünschte Kombinationbereits belegt ist. Bitte beachten Sie, dass am Donnerstag entweder nur Vorträge,Vorträge mit anschließender Arbeitsgruppe oder nur Arbeitsgruppen belegt werdenkönnen. Eine Ausnahme bildet das Forum, welches alternativ zu den Vorträgen gebuchtwerden kann. Die Arbeitsgruppen 1 - 8 finden nur am Vormittag und die Arbeitsgruppen9 - 15 nur am Nachmittag statt; die Arbeitsgruppen 16 - 19 finden ganztägig statt.AnmeldefristDa die Teilnehmerzahl begrenzt ist, wird die Anmeldung bis spätestens zum 31.01.2014erbeten. Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Einganges und nach Maßgabeder freien Plätze berücksichtigt. Nach Eingang Ihrer Anmeldung erhalten Sie von uns eineEingangsbestätigung und Rechnung. Mit dieser Bestätigung ist Ihre Anmeldungverbindlich. Ohne diese Bestätigung ist eine Teilnahme leider nicht möglich.TagungsgebührDie Teilnahmegebühr <strong>für</strong> die gesamte Tagung beträgt 225,- T. In diesem Betraginbegriffen sind der Imbiss am 5. u. 7. März, Getränke, der Pausenkaffee während dergesamten Tagung und das Mittag- und Abendessen am 6. März. Der Tagungsband, indem die Vorträge veröffentlicht werden, wird jedem Teilnehmer nach Fertigstellungzugesandt.Eine nur tageweise Anmeldung ist zu allen Veranstaltungsteilen möglich.Der Tagesbeitrag beträgt 95,- T, <strong>für</strong> 2 Tage 170,- T.Bitte überweisen Sie die Tagungsgebühr mit folgendem Verwendungszweck:Fachtagung - 2014 - Rechnungsnummer und Name nach Erhalt derBestätigung/Rechnung auf das Konto des <strong>LWL</strong>-<strong>Zentrum</strong>s <strong>für</strong> <strong>Forensische</strong> <strong>Psychiatrie</strong>:Sparkasse <strong>Lippstadt</strong>BLZ: 416 500 01Konto-Nr. 11 001 344IBAN: DE 46 4165 0001 0011 001344BIC: WELADED1LIPStornierungBei Absage bis zum 31.01.2014 wird die Tagungsgebühr nur dann erstattet, wenn derPlatz anderweitig vermittelt werden konnte. Eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von 30,- Twird einbehalten.Bei Stornierung nach dem 31.01.2014 wird der gesamte Tagungsbeitrag fällig.


Organisatorisches 13Dirk Lindner-AlbertDiplom-SozialarbeiterMartin LuegDiplom-BibliothekarMichaela RiepeTagungsmanagementRückerstattungen erfolgen aus organisatorischen Gründen nur bis zum 31.01.2014.Danach können die Rückerstattungen erst wieder nach dem Kongress bearbeitet werden.Eventuelle Bankgebühren gehen zu Lasten der Teilnehmer.TagungsunterlagenDie angemeldeten Teilnehmer erhalten ihre Tagungsunterlagen nach der Ankunftim Anmeldebüro. Bitte folgen Sie hierzu den Hinweisschildern im Gelände. Zusammenmit den Tagungsunterlagen erhalten Sie auch ein Namensschild, das auch alsEintrittskarte gilt. Bitte tragen Sie die Namensschilder während der Tagung zurDokumentation Ihrer Anmeldung.Am Ende der Tagung können Sie die Namensschilder in einen Sammelbehälter vor demAusgang des Sozialzentrums zur Wiederverwendung einwerfen.ReklamationÜberprüfen Sie Ihre persönlichen Kongressunterlagen unmittelbarbei Erhalt. Spätere Reklamationen können nicht anerkannt werden.Bescheinigungen über die Teilnahme an den Arbeitsgruppen und Vorträgen werdenam Freitag ausgehändigt oder auf Anfrage zugeschickt.ZertifizierungAuskunftTagungsbüroZertifizierungspunkte sind bei der Ärztekammer Westfalen-Lippebeantragt und werden entsprechend von derPsychotherapeutenkammer anerkannt.Weitere Auskünfte zum <strong>Programm</strong> und zur Organisation derTagung erhalten Sie von:Frau Michaela Riepe Tel. 02945 981-2055Herrn Martin Lueg Tel. 02945 981-5230<strong>LWL</strong>-<strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Forensische</strong> <strong>Psychiatrie</strong> <strong>Lippstadt</strong>,Eickelbornstraße 19, 59556 <strong>Lippstadt</strong>-EickelbornTel. 02945 981-02 (Zentrale)Das Tagungsbüro ist während der Tagung wie folgt geöffnet:am 05.03.2014 von 11:00 bis 18:00 Uhram 06.03.2014 von 09:00 bis 17:30 Uhram 07.03.2014 von 09:00 bis 12:30 Uhr


14OrganisatorischesDariusz SciborKrankenpflegerLutz Thomas WernerArzt <strong>für</strong> <strong>Psychiatrie</strong>AnsprechpartnerAn den grünen Namensschildern können Sie die Mitarbeiter der Tagungsorganisationerkennen, die Ihnen gerne Fragen beantworten oder bei Problemen behilflich sind.AbendveranstaltungenAm Abend des 5. März 2014 findet nach der Tagung ab 19.30 Uhr im Restaurant„Kasino“ Südstr. 21, 59557 <strong>Lippstadt</strong> ein Kongressessen gemeinsam mit den Referentender Tagung statt. Hierzu ist eine gesonderte Anmeldung erforderlich, die Sie imAnmeldeformular vornehmen können. Der Beitrag hier<strong>für</strong> beträgt 15,00 T.Am 6. März 2014 findet direkt im Anschluss an die Tagung eine Abendveranstaltung imSozialzentrum statt (Imbiss, Kabarett), <strong>für</strong> die ebenfalls eine gesonderte Anmeldungerforderlich ist, die aber mit keinen weiteren Kosten <strong>für</strong> Sie verbunden ist.ÜbernachtungAngaben zu den Hotels in <strong>Lippstadt</strong> und Umgebung erhalten Sie bei derTouristik-Information derStadt <strong>Lippstadt</strong> Tel. 02941 58511Stadt Soest Tel. 02921103-1414Gemeinde Bad Sassendorf Tel. 02921 5014811Wir möchten Sie bitten, die Zimmerreservierung selbst zu übernehmen.MittagessenDas Mittagessen am 6. März 2014 findet im Festzelt neben dem Tagungsgebäude statt.Als Berechtigungsnachweis dient Ihr Namensschild.BüchertischWährend der Tagung wird ein Büchertisch der Sigmund-Freud-Buchhandlung (Frankfurt)zum Erwerb von Fachliteratur zur Verfügung stehen. Die Buchhandlung präsentiert sichauch im Internet unter: www.sigmund-freud-buchhandlung.de


Organisatorisches 15Foto: C. Langer<strong>Programm</strong>hefteWeitere <strong>Programm</strong>e und Anmeldeformulare können telefonisch oder per E-Mail erbetenwerden bzw. stehen im Internet unter www.lwl-forensik-lippstadt.de zur Verfügung:Frau Michaela Riepe, Tel.: 02945 981-2055(Montag - Freitag, 08:00 - 12:00 Uhr)E-Mail: Michaela.Riepe@wkp-lwl.orgAnreiseBei Anreise mit der Deutschen Bahn mit dem Zielbahnhof <strong>Lippstadt</strong> erreichen SieEickelborn mit der Buslinie R66 (<strong>Lippstadt</strong>-Herzfeld);mit dem Zielbahnhof Soest erreichen Sie Eickelborn mit der Buslinie 583(Soest-<strong>Lippstadt</strong>-Benninghausen).Postanschrift während der Tagung<strong>LWL</strong>-<strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Forensische</strong> <strong>Psychiatrie</strong> <strong>Lippstadt</strong>Frau Michaela RiepeEickelbornstraße 19, 59556 <strong>Lippstadt</strong>(Fax: 02945 981-2059) oderE-Mail: Michaela.Riepe@wkp-lwl.orgTaxiruf (gebührenfrei): Taxi Lippe-Stern 0800 0102020


16AbstractsAbstracts zu Vorträgen, Forum und Arbeitsgruppenin alphabetischer ReihenfolgeBarth, Dr., NikolausEntwicklungspsychopathologie und forensische Begutachtung:Besonderheiten, Grenzen und Ideen aus der Sicht eines Kinder- undJugendpsychiatersIm Rahmen des Vortrags werden die Besonderheiten der kinder- und jugendpsychiatrischenBegutachtung vor dem Hintergrund der Entwicklungspsychopathologieanhand von Fallbeispielen beleuchtet. In diesem Zusammenhang wird u.a. der Begriff der‘Adoleszentenkrise‘ dargestellt und forensisch diskutiert.Vortrag 11 DonnerstagBäsken, Svens. Weser, TobiasBeck, Dr., NorbertWenn ein Opfer zum Täter wirdIm rechtsmedizinischen Alltag werden vorwiegend Opfer von Gewalteinwirkungenuntersucht. So hat es zumeist den Anschein, denn man sieht einen verletzten Menschenund der Erhalt von Verletzungen legt nun mal die Rolle des Opfers nahe. Doch wie verhältes sich mit selbst zugefügten Verletzungen? Wie verhält es sich damit, dass Verletzungenzwar, von anderen Personen zugefügt wurden, aber der vom Opfer geschilderte Tatablaufdramatischer angegeben wird, als es die Verletzungen hergeben? Wird ein Tatverdächtigermöglicherweise zu Unrecht in Polizeigewahrsam, Untersuchungshaft genommen odersogar nach § 126 a StPO in den Maßregelvollzug eingewiesen? Jedem fallen dazumedienträchtige Fälle, wie z.B. der Fall Kachelmann, ein. Da stellt sich zudem die Frage, wienahe man mit der Interpretation von Verletzungen der abgelaufenen Realität kommt. Esgeht nicht selten vor allem auch darum, den Nichttäter mit hinreichender Sicherheit undfrühzeitig zu erkennen! Im Vortrag werden sicherlich nicht alle aufgeworfenen Fragenbeantwortet, aber es soll an mehreren Fallbeispielen zum kritischen Denken, Arbeiten undHinterfragen der begutachtenden Disziplinen angeregt werden.Beier, Prof. Dr. Dr., Klaus M.Forensisch-sexualmedizinische BegutachtungDer Vortrag gibt fallbezogen Einblick in die Grundlagen sexualmedizinischer Diagnostikbei verschiedenen forensischen Fragestellungen. Besondere Bedeutung kommt dabei denMöglichkeiten einer Erfassung der sexuellen Präferenzstruktur und derenVerhaltenskorrelaten zu. Schlussfolgerungen beziehen sich auf strafrechtliche sowiezivilrechtliche (Familiengericht, Begutachtungen nach dem Transsexuellengesetz) Aspekte.Böcherer, DieterInnere Kündigung im forensischen Team:Wenn sich die unterschiedlichen Berufsgruppen und Mitarbeiter im<strong>Forensische</strong>n Team nichts mehr zu sagen haben!Einer Erhebung zufolge haben 24% aller deutschen Beschäftigten mehr oder wenigerinnerlich gekündigt. Dies betrifft auch die forensischen Behandlungseinheiten (und dortnicht nur den schon lange „abgeschriebenen“ Kollegen, sondern auch jeder derLeistungsträger kann Gefahr laufen, mehr oder minder betroffen zu werden). Jeden Tagdes forensischen Alltags sehen wir uns Entscheidungsprozessen gegenüber, denen wir ofteine große Bedeutung beimessen, die wir mit gestalten können und müssen. Manchmalsehen wir unsere Überzeugungen im Ergebnis einer solchen Entscheidung nicht genugberücksichtigt. Wenn das oft passiert, kann das mit uns selber etwas machen und unsinnerhalb des Teams in eine ungünstige Position bringen. Dauern solche Prozesse an,leidet die Arbeit, das Behandlungsergebnis, der Umgang mit den Kollegen sowiePatienten und zu guter Letzt wir selbst, manchmal bis zur Arbeitsunfähigkeit. Der Vortragbeschäftigt sich mit den Mechanismen und den Risiken der inneren Kündigung, denenwir uns manchmal mehr oder weniger tagtäglich ausgesetzt sehen.Vortrag 9 DonnerstagVortrag FreitagForum 2Arbeitsgruppe 15halbtägig


Abstracts 17Böhmer, DietmarDiagnosespezifische Intervention im Umgang mit AggressionDer angebotene Workshop befasst sich mit den diagnosespezifischen Aspekten im Hinblickauf den Umgang mit Gewalt. Was ist der Unterschied zwischen einer Psychose und einerPersönlichkeitsstörung? Was ist das Anstrengende in der Arbeit mit Borderlinepatienten?Sind die Ursachen <strong>für</strong> Gewalt immer gleich? Wie kann ich passive Aggressivität erkennenund wie gehe ich mit ihr um? Welche Möglichkeiten der Intervention habe ich beiintelligenzgeminderten Patienten? Wie reagiere ich selbst in diesen Situationen? Auf dieseund ähnliche Fragen versucht der Workshop Antworten zu geben.Arbeitsgruppe 17ganztägigBorgstedt, Dr., Kirstens. Buschkämper, StephanBosinski, Prof. Dr., HartmutDie forensische Bedeutung von „paraphilia-related disorder“Anfang der 90er Jahre schlug Kafka den Begriff „paraphilia-related disorder“(am besten wohl mit „Paraphilie-verwandte Störung“ übersetzt) <strong>für</strong> eine Kombination vonVerhaltensmerkmalen vor, die in der forensischen Sexualmedizin durchaus nichtungewöhnlich, gleichwohl diagnostisch schwer fassbar sind: Über mindestens sechs Monatezwanghaft betriebene exzessive Masturbation („Hypersexualität“), hoher Pornographiekonsummit zumeist „normophilen“(i.e. hetero- oder homosexuellen) Inhalten. ParaphileInhalte können ebenfalls undifferenziert konsumiert werden, sind aber im Unterschied zurparaphilen Störung (die daneben bestehen kann) nicht obligat. Bindungslose, häufigwechselnde Sexualkontakte, die sexuellen Aktivitäten wirken obsessiv, beinhalten auchanonyme Kontaktformen (Telefonsex, Cybersex), kollidieren häufig mit der Paarbildung undabsorbieren große Mengen von Zeit. Es bestehen in klinisch bedeutsamer Weise Leiden oderBeeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen.Es bestehen also Bezüge zur - nur vage definierten und in ihrer Existenzumstrittenen - „Sex-Sucht“. Vergesellschaftet werden Depression und ADHS beschrieben,wobei deren etwaige kausale Beziehung diskutiert wird. Bei Männern mit Sexualdeliktenverschiedener Provenienz wurde diese Merkmalskombination gehäuft gefunden. Es ist nachwie vor umstritten, ob es sich bei der „Paraphilie-verwandten Störung“ überhaupt um einediagnostische Entität handelt - DSM-V führt sie ebensowenig wie die (ursprünglich erneutgeplante) „Hypersexuelle Störung“. Gleichwohl sind die klinischen Befunde mitunter eindrucksvoll.Sie sollen in dem Vortrag ebenso dargestellt werden wie ätiologische Konzepteund therapeutische AnsätzeBrendel, Thomas„Was <strong>für</strong> meine KlientInnen gut ist, kann <strong>für</strong> mich nicht schlecht sein“Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz, während der Arbeitszeit und auch noch mitPatientInnen! Wie soll das denn gehen?Unser Training, die Anwendungspalette und die Ergebnisse aus psychosomatischer Therapiewerden vorgestellt. Es geht um die Mitarbeiterschaft, ihre Krisen und Lebenstaler, dieCopingstrategien und um das Scheitern im Alltag privat und beruflich. Den Lebenskampfbestreiten und das Lachen nicht verlernen - dies ist nicht nur <strong>für</strong> die „Anderen“ nützlich.Bereitschaft zu Leibesübungen und Selbsterfahrung ist erstrebenswert.Buchholz, Dr., Angela & Rosch, Ingeborg & Lachmanski, Anita & Lange, Michaela& Taddey, SandraAnwendung des Measurements in the Addictions for Triage andEvaluation-Crimi (MATE-CRIMI)Der Measurements in the Addictions for Triage and Evaluation-Crimi (MATE-Crimi;Schippers et al., 2012) ist ein umfassendes Interview, das vor allem <strong>für</strong> Personen mitsubstanzbezogenen Störungen entwickelt wurde, die in der Vergangenheit mit dem Gesetzin Konflikte geraten sind. In Deutschland findet der MATE-Crimi momentan vor allem imforensischen Setting Anwendung und wird <strong>für</strong> die Behandlungszuweisung und - evaluationverwendet. Erfasst werden Schweregrad der substanzbezogenen Probleme, aber auchsomatische und psychiatrische Komorbidität und deren Einfluss auf den Lebensalltag derPerson nach dem biopsychosozialen Modell der Internationalen Klassifikation derFunktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF), welches die Erfassung vonGesundheitsproblemen (ICD-10) ebenso wie deren Wechselwirkungen mit demVortrag FreitagArbeitsgruppe 16ganztägigForum 1Arbeitsgruppe 12halbtägig


18AbstractsLebensumfeld (ICF) der Personen berücksichtigt. Das Besondere an dem MATE-Crimi ist,dass zusätzlich zu den genannten diagnostisch relevanten Informationen auch derZusammenhang zwischen Substanzkonsum und kriminellem Verhalten sowie dieBehandlungsmotivation erfasst werden können. Im Rahmen des Vortrags werden diebisherigen wissenschaftlichen Ergebnisse zum Instrument präsentiert. Im Workshop wirddas Interview kurz vorgestellt. Daraufhin wird anhand von Fallvignetten der praktischeEinsatz eingeübt.Buschkämper, Stephan & Struck, Dietmar & Peter, Dr., Konrad & Borgstedt, Dr., Kirsten„Noch mal die Kurve kriegen“Strategien und Interventionsformen in einem nachreifungsorientiertenWohn- und Betreuungsangebot <strong>für</strong> „Junge Wilde“ in der Behindertenhilfe„Junge Wilde“ - dieser Begriff hat sich in der Jugend- und Behindertenhilfe zunehmend <strong>für</strong>eine besonders schwierige Zielgruppe etabliert: junge, zumeist männliche Klienten in derAdoleszenz mit multiplen Problemlagen (delikthaftem Verhalten, Impulskontrollstörungen,Gewalt- und sexuelle Übergriffigkeitsproblematik, Nachreifungsbedarf undIntelligenzminderung bzw. Minderbegabung). Im Heilpädagogischen Intensivbereich derDiakonischen Stiftung Wittekindshof wurde ein auf diese Personengruppe zugeschnittenesBetreuungsangebot entwickelt. Ziel ist es, über ein zunächst sehr eng begleitendesBetreuungssetting eine multiprofessionelle und verschiedene Hilfe-Subsystemekoordinierende Zusammenarbeit sowie durch zusätzliche Interventionen (z.B.sozialtherapeutische Gruppe, Token- und Stufenpläne) eine Selbststeuerung entsprechendgeltender Normen zu fördern und Nachreifungsprozesse anzustoßen, um so einem„Abgleiten“ der Klienten in andereHilfe- bzw. Sanktionssysteme (JVA / MRV) vorzubeugen. Einführende Darstellung desVorgehens und der Interventionsformen, danach Diskussion und Austausch über eigeneErfahrungen der AG-Teilnehmer.Dubbert, Dr., GabyAktenanalyse von 31 Fällen erweiteter SuizideIn der Medienberichterstattung und Fachliteratur wird häufig zur Erklärung von Tötungenmit sich anschließenden Suiziden (erweiterte Suizide) die Erklärungsbandbreite vonVerzweifelung, Ausweglosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Mitleid bis Altruismus bemüht odergar die missverständliche Interpretation eines Motivs der Tötung aus „Liebe“ angeboten.Die Autorin hat sich mittels einer systematischen forensisch-psychologischen Auswertungvon Gerichtsakten entsprechender Fälle den Tatmotiven und Rahmenbedingungen solcherTaten angenähert. Wesentliche Untersuchungsinhalte waren die Fragen nach Entstehung,Einflussfaktoren und Dynamik von Auto- und Fremdaggression im Kontext von Suizidalitätund Tötungsmotiven. Ziel der Arbeit war, aus 31 Fällen erweiterter Suizide einesBundeslandes in einem Zeitraum von zwölf Jahren die Tatumstände, Täter- und Opferdatensystematisch zu erheben und zu klären, ob sich in der Vielfalt der Tatumstände undTäter-Opfer-Beziehungen typische, fallübergreifende Risikokonstellationen <strong>für</strong> erweiterteSuizide abbilden lassen. Es interessierten die Vorentwicklungen zu den Taten, dieEntscheidungsalgorithmen der Täter und die Ursachen <strong>für</strong> krisenhafte Verläufe, Auslöser,das Ausmaß der Affekte und die Frage, ob es bestimmte Risikofaktoren in Summationgibt oder - aus der anderen Perspektive betrachtet -, ob möglicherweise Schutzfaktorenfehlen, die andere Menschen in vergleichbaren Ausgangssituationen zu anderenProblemlösungen greifen lassen. Ein weiteres Interesse war, ob und inwieweit im Vergleichverschiedener Tatkonstellationen Gemeinsamkeiten erkennbar würden und sich daraus einanderes Verständnis der in der Suizidalität primär vorherrschenden autoaggressivenMotivation herleiten ließe.Arbeitsgruppe 6halbtägigVortrag 8 DonnerstagDudeck, Manuelas. Vogel, Dr., RüdigerFranz, Ute & Radandt, AndreaAchtsamkeit im AlltagBereits Yalom stellt in seinen Ausführungen zur Gruppenpsychotherapie fest, dass einer derwichtigsten Wirkfaktoren der Psychotherapie die Überzeugung des Therapeuten ist, dassder Patient Fortschritte erreichen kann. Die Aspekte Haltung und radikale Akzeptanz sindalso wesentliche Voraussetzungen der Initiierung von Veränderungsprozessen. Dertherapeutische Erfolg hängt auch davon ab, inwieweit der Therapeut diese ergebnisoffene,Arbeitsgruppe 1halbtägig


Abstracts 19akzeptierende Grundhaltung einnehmen und leben kann. Körpertherapeutische undachtsamkeitsbasierte Verfahren arbeiten seit jeher auf dieser Grundlage, die auch eineIntegration der Prinzipien buddhistischer Psychologie in die Verhaltenstherapie undTiefenpsychologie beinhaltet. Im Workshop wird ein theoretischer Überblick überachtsamkeitsbasierte Psychotherapie vermittelt. Die Teilnehmer können in Übungen zurKörper- und Selbstwahrnehmung eigene Erfahrungen machen und mit den anderenTeilnehmern in eine Diskussion zu diesem Thema kommen.Graf, Dr., MarcPädophilie - Diagnose und BehandlungDie sexuelle Präferenz kann sich ein Mensch ebenso wenig aussuchen wie seinePersönlichkeit und beide sind sie untrennbar miteinander verbunden. Dies entbindet uns,nach gegenwärtigen sozialen und juristischen Normen, nicht von der Verantwortung unsereBedürfnisse ohne Beeinträchtigung der Freiheitsgrade anderer Menschen auszuleben. FürPädophilie wie auch Sadisten ist dies ein Dilemma, welches ohne therapeutische Hilfe meistnicht auflösbar ist. Die Konsequenzen nicht erfolgreicher Therapien, sowohl <strong>für</strong> Opfer alsauch Täter, verlangen von der forensischen <strong>Psychiatrie</strong> und Psychologie eine sorgfältigediagnostische Einordnung und daraus abgeleitet eine differenzierte Therapie nach denneuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen.Vortrag / MittwochGrewe, MartinaHabel, Angelikas. Hötger, Barbaras. Schramm-Brunner, MargitHackenbroch-Hicke, Bettina & Wild, Markus & Meyer, Philipp-AndreLernen durch „Sehen, Hören und Drüber sprechen“ -Arbeit mit Videobetrachtung in der ForensikIn der Karl-Jaspers-Klinik werden seit 2006 zunehmend Film- und Videomaterialien zurArbeit mit den forensischen Patienten und im multiprofessionellen Team genutzt.Vorgestellt werden sollen folgende Aspekte:Nutzung der Arbeit mit Videos mit den Patienten (u.a.)• Filmen von therapeutischen Gruppen• Videokurs• Umgang mit Widerständen• usw.Nutzung der Arbeit mit Videos zur Teamentwicklung (u.a.)• Videobesprechung in der Dienstübergabe• Reflecting Team• Umgang mit Widerständen bei MitarbeiternSchaffen von Erinnerungen (u.a.)• Fotoalben• Erinnerung an AktivitätenÜbergeordnete Themen (Datenschutz, Zuständigkeiten, Ausstattung usw.)Keine Sorge: im Rahmen der Arbeitsgruppe werden die Teilnehmer nicht gefilmt undanalysiert!Arbeitsgruppe 5halbtägigHabermeyer, PD Dr., Elmars. Mokros, AndreasHäbler, Axel & Stellmacher, MirkoSelektion oder Sozialisation - Therapeutisch und prognostisch relevanteVeränderungen der Patientenpersönlichkeit durch Sport und Bewegung?Sind Patienten im Maßregelvollzug, die regelmäßig Sport treiben, auch therapiemotivierterals Nichtsportler? Können Patienten durch die regelmäßige Teilnahme an der Sport- undBewegungstherapie ihre Persönlichkeitsstruktur zu einer besseren Prognose hin verändern?In den letzten Jahrzehnten haben sich in der deutschsprachigen (sportpsychologischen)Persönlichkeitsforschung Fortschritte in der Thematik “Sport undPersönlichkeitsentwicklung” ergeben, was insbesondere die Abkehr von (zeitlich relativüberdauernden) Traits und die Beschäftigung mit kognitiven Ansätzen betrifft. Sieht mansich die dynamischen Aspekte der menschlichen Persönlichkeit an und hier insbesondere dieaktuellen entwicklungspsychologischen Ansätze, ergeben sich große Schnittmengen mittherapeutischen Interventionen zur Persönlichkeitsentwicklung im Maßregelvollzug, aberVortrag 5 Donnerstag


20Abstractsauch zu persönlichkeitsbasierten Prognosekriterien. Nachdem sich die beidenkonkurrierenden Hypothesen der Sozialisation (Menschen verändern sich durch Sport) undder Selektion (Menschen treiben Sport aufgrund bestimmter Persönlichkeitsstrukturen)einem integrativen Ansatz geöffnet haben, versucht dieser Vortrag die Möglichkeiten im Felddes Maßregelvollzugs, also der Psycho-, Sport- und Bewegungstherapie im forensischenRahmen, zu beleuchten. Neben einem Überblick über den aktuellen Diskussionsstand unddie relevanten Theorien sollen auch eigene, empirische Daten aus einer Pilotstudie im<strong>LWL</strong>-<strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Forensische</strong> <strong>Psychiatrie</strong> <strong>Lippstadt</strong> vorgestellt werden.Hötger, Barbara & Grewe, MartinaIntegrierte Maßregelvollzugsbehandlung am Beispiel der<strong>LWL</strong>-Klinik MarsbergDie langjährige Erfahrung mit der Behandlung von Patienten im integriertenMaßregelvollzug in Marsberg hat gezeigt, dass viele Patienten besondere Schwierigkeitenbeim Wechsel zwischen der stationären Behandlung und der Langzeitbeurlaubung haben.Dieser Wechsel bedeutet einen großen, im Einzelfall überfordernden Schritt von der„klinischen Rundumversorgung“ zur (weitgehenden) Selbständigkeit. In Anlehnung an dasKonzept der„transmuralen Behandlung“ der Dr. Henri van der Hoeven Kliniek in Utrecht, dieim Jahr 1989 erste Erfolge mit der Behandlung forensischer Patienten in von der Klinikangemieteten Wohnungen erzielte, wurde in der <strong>LWL</strong>-Klinik Marsberg ein Stufenkonzept derMaßregelvollzugsbehandlung mit einer geschlossenen und drei offenen Teilstationenentwickelt, welches die Anforderungen an die Patienten - unter Beibehaltung der vertrautenBezugspersonen - kontinuierlich steigert. In dem Vortrag möchten wir dieses Konzept undunsere Erfahrungen damit vorstellen. Der Vortrag soll zudem einen Einblick in „besondereAngebote“ unserer integrierten Maßregelvollzugsbehandlung vermitteln, wozu vielfältigeFreizeitaktivitäten, jährliche Angehörigentreffen und eine jährliche Soziotherapiemaßnahmeauf der Nordseeinsel Norderney gehören.Hirschauer, Michael & Mölke, NadineMitarbeitermotivation fördert SicherheitMenschen, die Spaß an ihrer Arbeit haben, arbeiten ganz einfach besser. Je mehrBestätigung ein Arbeitnehmer an seinem Arbeitsplatz erfährt, umso loyaler wird er sichseinem Arbeitgeber gegenüber verhalten. Die Sicherheit steigt durch größereLeistungsbereitschaft und mehr Freundlichkeit der Mitarbeiter. Die Möglichkeiten derMitarbeitermotivation sind in den letzten Jahren vielfältiger geworden. Immer mehrUnternehmen erkennen, dass motivierte Mitarbeiter eine elementare Grundlage <strong>für</strong> den Erfolgsind und handeln dementsprechend. Das soll nicht heißen, dass ohne Swimmingpool, Sauna,Massage und ständigen Zuspruch bald keiner mehr einen Finger krumm macht. Es gilt, wie sooft im Leben, den goldenen Mittelweg zu finden, der beide Seiten zufriedenstellen kann.Methoden: Theoretische Grundlagen, Moderation, GruppenarbeitHoff, Prof. Dr. Dr., PaulChronischer Wahn: Eine besondere Herausforderung in psychopathologischer,diagnostischer und forensischer PerspektiveDas psychopathologische Phänomen des Wahns gehört zu den komplexesten Themen der<strong>Psychiatrie</strong>, sei es im Kontext der Diagnostik, Behandlung, Begutachtung oder Forschung. DieEntwicklung der verschiedenen Wahnkonzepte belegt, dass auch vermeintlich technischeAspekte wie Diagnosekriterien einen engen Bezug zu unabweisbaren Grundsatzfragen desFaches haben, etwa zum psychiatrischen Krankheitsbegriff. Aufbauend auf diesenkonzeptuellen Überlegungen werden die besonderen Herausforderungen im klinischen sowieforensisch-psychiatrischen Umgang mit paranoiden Menschen dargestellt und an Beispielenerläutert.Heilemann, Dr., Michael & Fischwasser-von Proeck, GabrieleLobkultur als Grundlage von Selbstintegration -Persönliche Bewertungsautonomie durch Anti-Blamier-TrainingAntizipation und Spekulation über die Bewertung anderer „meiner Person“ werden in derTherapieforschung mehr und mehr als „Zentralvektor“ <strong>für</strong> psychische Schädigung/Störungidentifiziert. Das Binnengeschehen im Kopf des Patienten (quasi als Selbstgespräch auf derMetaebene über wahrscheinlich aber eben nicht überprüfbare „Bilder des anderen über dieeigene Person“) führt zunehmend zu Selbstverunsicherung, emotionalem und sozialemVortrag 12 DonnerstagArbeitsgruppe 19ganztägigVortrag MittwochArbeitsgruppe 2halbtägig


Abstracts 21Rückzug und sogar zu negativer Veränderung des Fremdbildes auf die Person über die dasIndividuum spekuliert („Und deinen Hammer kannst du auch behalten“). Kurzzeitig erlernteBewertungsmuster aus der Kritikkultur auf Grundlage von Neiderleben, künstlicherSelbstaufwertung und letztlich Selbstausgrenzung führen nicht nur zu Vereinsamung, sondernauch zu Realitätsverlust, Feindseligkeit und letztlich zu Selbstisolation. Durch eineradikale Umkehr (Turning-Point) - Erarbeitung der Grundlagen von Lobkultur - werden aufBasis konkreter Verhaltenstrainings (Humortherapie, Anti-Blamiertraining, Flirttraining) dieGrundlagen einer neuen „Leichtigkeit des Seins“ im therapeutischen Geschehen entwickelt,so dass der Weg <strong>für</strong> persönliche Erleichterung, Befreiung von selbstverordneten kognitivenFesseln und letztlich eine Harmonisierung des Menschenbildes (Versöhnung durchselbstinitiiertes Wohlwollen <strong>für</strong> mich und andere) bereitet werden.Hickert, BerndProjekt Bauernhof der Station 06/2 der <strong>LWL</strong>-Klinik MarsbergMitte Juli 2013 startete bereits zum vierten Mal das Projekt Bauernhof der Station 06/2Während des Teamtags 2010 entstand die Idee, eine Art landwirtschaftliches Praktikum <strong>für</strong> dieforensischen Patienten des Integrierten Maßregelvollzugs durchzuführen, angelehnt an dasKonzept der sozialen Landwirtschaft mit dem Ziel,die Patienten sinnvoll zu beschäftigen. BerndHickert (Fachkrankenpflege der Station 06/2) führte das Projekt auf seinembiologisch-dynamisch bewirtschafteten Hof durch. Bernd Hickert wird über seine ErfahrungenundBeobachtungen während dieses Projekts berichten.Kammeier, Dr., HeinzNovellierungen der Maßregelvollzugsgesetze durch die Länder -Anforderungen und aktueller Stand der GesetzgebungenNach den Beschlüssen des BVerfG zur Nichtigkeit von Behandlungsregelungen in denGesetzen von Rheinland-Pfalz (MVollzG), Baden-Württemberg (UBG) und Sachsen (PsychKG) inden Jahren 2011 und 2013 müssen nicht nur diese Länder ihre Regelungen zur Behandlungund ggf. zur zwangsweisen medikamentösen Behandlung neu regeln. Auch die Entscheidungdes BGH vom Juni 2012 und die anschließende Neufassung der zwangsweisen Behandlungim Betreuungsrecht durch den Bundestag im Frühjahr 2013 machen Novellierungenerforderlich. Deshalb befassen sich zur Zeit eine ganze Reihe von Ländern - auch ohnebisherige gerichtliche Verpflichtung - damit, ihre Gesetze den Vorgaben von Verfassung undvon vorrangigem Bundesrecht anzupassen. Nicht zuletzt sind auch Regelungen zur Beachtungeiner Patientenverfügung zu berücksichtigen.Des Weiteren ist infolge dieser und weiterer OLG-Entscheidungen ein deutlichererUnterschied als bisher zwischen den gesetzlichen Regelungen der Behandlung einer„Anlass“-Erkrankung und einer „sonstigen“ Erkrankung zu treffen.Im Vortrag werden die Anforderungen an die Landesgesetzgeber dargestellt. Dazu wird einÜberblick über die Inhalte und den aktuellen Verfahrensstand der gesetzlichenNeuregelungen in den Bundesländern gegeben.Kersten, AylienDas innere Team - Dramatherapie„In mir stecken eine Menge Leute. Manchmal erschrecken sie mich.“ (Marilyn Monroe)Das innere Team ist ein Persönlichkeitsmodell des Hamburger Psychologen Friedmann Schulzvon Thun. Die Vielschichtigkeit des menschlichen Innenlebens wird darin mit der Metaphereines Teams und seines Leiters dargestellt. Das soll die Selbstklärung in zwiespältigenSituationen unterstützen und damit die Voraussetzung <strong>für</strong> eine klare und authentischeKommunikation nach außen bieten. In der Dramatherapie wird das Modell des inneren Teamsangewendet, in dem die inneren Regungen einzelnen Teammitgliedern zugeordnet werden.Diese Teammitglieder werden jeweils mit einem Namen und einem <strong>für</strong> sie typischen Ausspruchversehen. Das Ziel ist, dass forensische Patienten sich differenzierter wahrnehmen und auchausdrücken können, was in ihnen vorgeht. In der Kombination mit Rollenspielen,Playbacktheater und Visualisierung kann es als Ordnungs- oder Klärungshilfe dienen. DieIdentifizierung der einzelnen Mitglieder und die Visualisierung ihrer Aufstellung bringtKlarheit und zeigt die Brennpunkte innerer Konflikte auf. In diesem Workshop möchte ich sieeinladen, ihr inneres Team aufzustellen. Wir werden darauf eingehen, wie diese Rollen genutztwerden können als Mitarbeiter im Arbeitsalltag. Aber auch, wie man sie einsetzen kann in dertherapeutischen Arbeit mit Patienten. Dieser Tag wird mit ein wenig Theorie gefüllt sein, vorallem aber mit aktiver Arbeit; wir werden viel selbst machen, anschauen und ausprobieren!Forum 2Forum 4Arbeitsgruppe 18ganztägig


22AbstractsKorn, JürgenPickel am Arsch - Systemsprenger und LangzeitpatientenBetrachtet man das Gesundheitssystem anatomisch, so bilden die somatischen Pflege- undBehandlungsinstitutionen sicherlich die Frontalansicht. Da ist die breite Brust der Chirurgie,die stabilen Beine der internistischen Abteilungen, die beweglichen Arme der teil- undvollambulanten Angebote, der Kopf von Forschung und Lehre mit den radiologischdurchdringenden Augen und dem ultraschallfähigen Mund der modernen bildgebendenDiagnostik. Dazwischen wächst der Bauch der geriatrischen Probleme undVersorgungseinrichtungen - eine demografische Nebenwirkung der die Fortpflanzungkontrollierenden Gynäkologie, die mit der Urologie irgendwo unterhalb des geriatrischenBauches zu finden ist.Auf der abgewandten, weniger attraktiven Seite sehen wir Hals und Hinterkopf derNeurologie, den breiten Rücken der <strong>Psychiatrie</strong> mit den unterschiedlich gut definiertenBereichen des schizophrenen Nackens, der persönlichkeitsgestörten Latissimusregion, denbreiten Rückenmuskel der Suchtkrankheiten und den depressiven Lendenbereich.Daran schließt sich nahtlos das forensische Hinterteil an, von den dort Behandelten in ihrerFachterminologie als „Arsch“ bezeichnet. Auch dieses Gebiet des Gesundheitssystems hatin den letzten Jahren und Jahrzehnten deutlich zugelegt. Bei diesem Wachstum kommt esnun immer häufiger zu einer - nicht unbedingt lebensgefährlichen, aber im Einzelfall sehrunangenehmen und manchmal schmerzhaften - Wachstumsstörung: Hochgradig krankePatienten, die aufgrund ihrer massiven Einschränkungen (Psychosen,Persönlichkeitsstörungen, Intelligenzminderung, etc.) dauerhaft und trotz Behandlung einemassive Gefahr <strong>für</strong> sich und andere darstellen und daher nur unter den Bedingungen einesstark gesicherten und strukturierten Umfelds untergebracht werden können.Menschen, <strong>für</strong> die das auf Resozialisierung ausgerichtete System des Maßregelvollzugsnicht ausgelegt ist, die aber durch jedes andere Raster gefallen sind und <strong>für</strong> die schon ineinem Lebensalter von Mitte 20 bis Mitte 30 die Zukunftsperspektive „HochgesicherteUnterbringung“ lautet. Die Pickel am Arsch der forensischen <strong>Psychiatrie</strong>.Wenn wir den Auftrag einer professionellen und angemessenen Versorgung unsererPatienten ernst nehmen, brauchen auch diese Patienten eine sinnvolle Pflege undBehandlung. Diese Arbeitsgruppe bietet keine Lösungen. Sie dient dem Austausch derbisherigen Erfahrungen der Teilnehmer, der Erarbeitung von neuen Denkansätzen undZielen und von möglichen Wegen, diese zu erreichen.Krahl, Dr., WolfgangKulturelle <strong>Psychiatrie</strong> in der ForensikInzwischen hat etwa jeder fünfte Bürger in Deutschland einen anderen als einen deutschenkulturellen Hintergrund. Auch in der forensischen <strong>Psychiatrie</strong> hat der Anteil von Menschenmit Migrationshintergrund zugenommen. Noch in den 1980er Jahren waren inuntersuchten forensischen Abteilungen nur etwa 4% bis 5% der im MaßregelvollzugUntergebrachten Ausländer. Dieses Bild hat sich geändert. Wir beobachten seit Jahren in derForensik des Isar-Amper Klinikum München-Ost eine Zunahme von Patienten, die einenanderen kulturellen Hintergrund haben. Dies gilt <strong>für</strong> nach § 63 Untergebrachte, besondersauffällig ist die Zunahme jedoch bei den nach § 64 StGB untergebrachten Suchtkranken. Inder Forensik fehlt es, wie im übrigen Gesundheitssystem auch, an kulturübergreifendemWissen. Die adäquate Versorgung bedarf der professionellen interkulturellen Sensibilitätund Kompetenz. Untergebrachte mit einem anderen kulturellen Hintergrund erfordern imklinischen Alltag einen sensiblen Umgang, daher gilt es <strong>für</strong> alle Berufsgruppen, sichinterkulturelle Kompetenz anzueignen. Gelingt ein kultursensibler Umgang, dann kann dieforensische Station als multikulturelle Begegnungs- und Übungsstätte dienen.Arbeitsgruppe 3halbtägigForum 1Arbeitsgruppe 13halbtägigKunert, PD Dr., Hanns JürgenLachmanski, Anitas. Prüter-Schwarte, Dr., Christians. Buchholz, Dr., AngelaLakotta, BeateDer Medienfall Mollath - <strong>Forensische</strong> <strong>Psychiatrie</strong> zwischen Schweigepflichtund StillhaltenÜber Monate diente der Fall des Nürnbergers Gustl Mollath in Zeitungen und TV alsProjektionsfläche <strong>für</strong> Ängste und Ressentiments gegenüber der forensischen <strong>Psychiatrie</strong>und der Arbeit der psychiatrischen Gutachter. Vorurteile, Fehlinformationen und ein mut-Vortrag Freitag


Abstracts 23maßlich psychisch kranker Straftäter als Talkshow-<strong>Psychiatrie</strong>-Experte prägen seither die öffentlicheWahrnehmung des Maßregelvollzugs. Der Kommunikations-GAU aus journalistischerPerspektive.Lamott, Prof. Dr., FranziskaWie Täter über sich und ihre Opfer sprechen -Narrative von SexualstraftäternInhaftierte haben viel Erfahrung im Erzählen ihrer Geschichte. Wenn sie sich in derGruppentherapie äußern, dann sind das vor allem Selbstverständigungsversuche über ihreBiografie und ihre Tat. Dabei bedienen sie sich spezifischer Erzählformen, die das Gegenübernicht nur informieren, sondern der eigenen Lebensgeschichte und dem Delikt Sinn verleihensollen. Die Art der Erzählung gibt auch Aufschluss über vorherrschende Beziehungsmuster.Anhand gruppenanalytischer Protokolle kann gezeigt werden, wie die Gruppenteilnehmerihr Wissen um die Schuld und das Unrecht der Tat in gegenseitiger Absicherung rhetorischkunstvoll verbergen, aber auch, wie die Ratifizierung der geschönten Realität durch dieAnderen verweigert wird. Interpersonelle Abwehrmanöver geben Hinweise auf dieVerleugnung oder Annahme von Verantwortung und Schuld.Vortrag MittwochLange, MichaelaMack, Michaels. Buchholz, Dr., Angelas. Scherm, PetraMattenklotz, JoergenGerontopsychiatrie/MaßregelvollzugWas passiert mit den älter gewordenen forensischen Klienten?Wie kann professionelle psychiatrische Pflege als Teil eines multiprofessionellen Teams hierein Angebot machen? Wie sehen konkrete Konzepte aus?Die Arbeitsgruppe will konkret Konzepte zur Gerontopsychiatrie mit dem SchwerpunktMaßregelvollzug vorstellen und zur Diskussion einladen.Arbeitsgruppe 8halbtägigMeyer, Philipp-Andres. Hackenbroch-Hicke, BettinaMokros, Dr., Andreas & Habermeyer, PD Dr., Elmar & Nitschke, Dr., JoachimForensifizierung vermeiden: Neue Wege zur Prävention der Delinquenzvon psychisch KrankenDie <strong>Forensische</strong> <strong>Psychiatrie</strong> verfügt über besondere Kompetenzen in den BereichenRisikobeurteilung und -management. Vor diesem Hintergrund soll die forensischpsychiatrischeExpertise <strong>für</strong> die Sekundärprävention nutzbar gemacht werden. Ziel ist es,psychiatrische Risikopatienten, die sich in allgemeinpsychiatrischer oder hausärztlicherBehandlung befinden, davor zu bewahren, Straftaten zu begehen, um so deren„Forensifizierung“ zu vermeiden. Der Vortrag soll einen Überblick über das Projekt„Präventionsambulanz“ an der Klinik <strong>für</strong> <strong>Forensische</strong> <strong>Psychiatrie</strong> Ansbach vermitteln, dassich am Grundsatz der aufsuchenden Hilfe orientiert. Neben einer Darstellung der Ein- undAusschlusskriterien <strong>für</strong> Patientinnen und Patienten, der Rekrutierungsstrategie und derBehandlungsmaßnahmen sollen erste Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitevaluationvorgestellt werden. Schließlich wird ein Ausblick auf künftige Entwicklungen (wie dasZürcher Modell der „Abklärungs- und Beratungsstelle“) gegeben.Vortrag 3Mölke, NadineMösler, PD Dr. Dr., Thomass. Hirschauer, Michaels. Scheler, SebastianMüller-Isberner, Dr., RüdigerKontrolle und Steuerung forensisch-psychiatrischer VersorgungssystemeBeschäftigt man sich mit der Frage wie forensisch-psychiatrische Versorgungssystemeoptimal gesteuert werden, so stößt man rasch auf zwei Fakten:1.Die bestehenden Organisationsformen haben keine empirische Grundlage. Während inden letzten 20 Jahren eine umfangreiche Literatur zu Risikoeinschätzung undRisikomanagement entstanden ist, wurde der Frage, wie sich unterschiedliche Formen derOrganisation auf Effektivität und Effizienz der in den forensischen Kliniken betriebenenKriminaltherapie auswirken, wenig Aufmerksamkeit gewidmet. EmpirischeVortrag 1 Donnerstag


24AbstractsUntersuchungen fehlen völlig. Angesichts der enormen Kosten, die der Maßregelvollzugverursacht, ist diese Abstinenz erstaunlich.2.Es gibt bedeutsame Unterschiede in der administrativen Einbettung undOrganisationsautonomie der Kliniken. Rechtlicher Rahmen und Gesamtkostenaufwandlegen es nahe, die Organisation und Durchführung des Maßregelvollzuges Kontrollen undVorgaben zu unterziehen. Darüber, welche Regelungsdichte notwendig und welcheEingriffstiefe sinnvoll ist, und wer in welchem Umfang welche Kontroll- undSteuerungsaufgaben wahrnehmen soll, gibt es unterschiedliche Auffassungen, die sich inentsprechenden Praktiken niederschlagen.Am Beispiel des psychiatrischen Maßregelvollzuges in Hessen wird demonstriert, dass wenigpersonalintensive, schlanke administrative Strukturen mit weitgehenderOrganisationsautonomie der Kliniken sowie ein ergebnisorientiertes Berichtsystem dieHerausbildung einer effektiven und effizienten Behandlungspraxis gefördert haben. DiesesOrganisationsmodell ist verfassungskonform (BVerfG vom 18.01.2012; 2 BvR 133/10).Nitschke, Dr., JoachimPereira, Dr., PhilippePeter, Dr., Konrads. Mokros, Andreass. Scheler, Sebastians. Buschkämper, StephanPicker, JensELDos - Elektronisches Dokumentationssystem <strong>für</strong> den MaßregelvollzugSeit 2011 nutzt die Fachaufsicht <strong>für</strong> den Maßregelvollzug im Land Brandenburg einIT-Dokumentationssystem zur Qualitätssicherung. Die Anforderungen an diesesdatenbankgestützte System wurden in der Abteilung Gesundheit des Landesamtes <strong>für</strong>Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz zunächst definiert und in einem ausführlichenLastenheft dargestellt, das Grundlage der Ausschreibung war. Qualitätsindikatoren wurdengemeinsam mit der Charité Universitätsmedizin Berlin entwickelt und mit den ärztlichenLeitungen der drei Brandenburgischen Fachkliniken abgestimmt.ELDos erfüllt höchste datenschutzrechtliche Anforderungen und kann bei Bedarf weiterangepasst und erweitert werden. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Fachaufsichtdient das System als strukturierendes und effizienzsteigerndes Werkzeug <strong>für</strong> dasTagesgeschäft in diesem hochsensiblen Bereich. Das System wird permanent aktuellgehalten,d.h. mit relevanten Daten gefüllt, die dann im Rahmen gezielter,benutzerdefinierter Auswertungen Leitungsentscheidungen vorbereiten und erleichtern, einesachgerechte Kommunikation mit den ärztlichen Leitungsteams der drei Fachkliniken fördernsowie Ergebnisse und Entwicklungen aufzeigen, die das Land Brandenburg u.a. <strong>für</strong> diejährliche Aktualisierung des Kerndatensatzes zur Verfügung stellt.Der Vortrag wird dies anausgewählten Beispielen veranschaulichen und dabei auchgeeignete Screenshots des Echtsystems integrieren.Prüter-Schwarte, Dr., ChristianAufbau einer forensisch-psychiatrischen Nachsorgeambulanz in einerGroßstadt und die Problematiken der Resozialisierung in diesem RaumDie Bedeutung ambulanter Ansätze in der Beratung und Behandlung von psychisch krankenStraftätern hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Mit Reform derFührungsaufsicht 2007 ist auch der rechtliche Rahmen besser geregelt. Seit Dezember 2009betreibt der Landschaftsverband Rheinland mit Eröffnung zweier forensisch-psychiatrischerAbteilungen an der LVR-Klinik Köln im Rahmen des Dezentralisierungsprogrammes desLandes NRW auch eine Nachsorgeambulanz <strong>für</strong> Maßregelvollzugspatienten. Die Stadt Kölnverfügt über ein breites und gut ausgebautes sozialpsychiatrisches Versorgungsnetz, so dasssich mit der Eröffnung des neuen Standortes die Hoffnung auf günstigereResozialisierungsmöglichkeiten <strong>für</strong> forensisch-psychiatrische Patienten verband. Drei Jahrenach Eröffnung haben sich diese Hoffnungen nur zum Teil erfüllt. Der Vortrag beschreibt dieSchwierigkeiten der ambulanten Nachsorgearbeit in einer Großstadt und stellt Gruppen vonPatienten vor, deren Entlassung besonders schwierig ist. Neben den Gruppen der Patienten mitPersönlichkeitsstörungen und Sexualdelikten finden sich zunehmend auch <strong>für</strong>schizophrene Patienten kaum geeignete Nachsorgeeinrichtungen.Forum 4Vortrag 4 Donnerstag


Abstracts 25Prüter-Schwarte, Dr., Christian & Kunert, PD Dr., Hanns JürgenProsozial versus Dissozial: Warum wir zumeist kooperierenKooperative Verhaltensmuster sind im menschlichen Zusammenleben auf Dauererfolgreicher als egozentrische. Die Überformung und Lenkung elementarer Strebungennach Nahrung, Durchsetzung, Sexualität durch prosoziale Einbindung beginnt früh undwirksam nach der Geburt. Menschen sind dazu in der Lage vor einem gemeinsamenErfahrungshintergrundinfolge kooperativer Kommunikation eine „geteilte Intentionalität“ zu entwickeln. Sieerlernen die Erschließung der Welt von Beginn an in kooperativer Kommunikation mitbedeutsamen anderen. Die gemeinschaftliche Bewältigung von Aufgaben führt zu einerdeutlichen Vergrößerung des Wirksamkeitsgrades des Einzelnen. Das Erlernen vonZugewandtheit,Fürsorglichkeit, Absprachefähigkeit und Verlässlichkeit nützt auf Dauer jedem Einzelnenmehr. Über frühe Bindungsstörungen und Sozialisationsdefizite können sich jedochstattdessendissoziale oder antisoziale Verhaltensstile entwickeln, die sich möglicherweise auchsomatisch in defizitären Formen der Reifung des Gehirns niederschlagen. Die Mehrheitscheint sich aber auch in aversiver Umgebung zu prosozialen Wesen zu entwickeln. Welchewissenschaftlichen Folgen aus Psychologie, Neurobiologie, Anthropologie, Soziologie und<strong>Forensische</strong>r <strong>Psychiatrie</strong> zu der Frage führen, warum wir zumeist prosozial agieren und nurmanche dissozial werden, soll Gegenstand der Arbeitsgruppe sein.Arbeitsgruppe 11halbtägigRadandt, AndreaRosch, Ingeborgs. Franz, Utes. Buchholz, Dr., AngelaRoßmanith, Dr., SigrunSind Frauen die besseren Mörder?Frauen sind die besseren Mörder. Das ist aber eigentlich komisch, weil Frauen sind docheigentlich die Friedfertigen, die Opfer. Auch sind Frauen die, die Leben schenken, und nichtdie, die Tod bringen. Auch die Vorgeschichten und Auslöser <strong>für</strong> die Tat unterscheiden sichnicht bei Mann und Frau. Was also sind die Unterschiede? In welcher Rolle, wo, wen undwie töten Frauen anders als Männer? Frauen töten im Umfeld und kaum einmal Fremde:Tatort Beziehung und Familie.Die Typologie der Mörderina)Die Frau als Mörderin /Partnermordeb)Die Mutter als Mörderin / Kindsmörderinnnen.c) Die Geisteskranke als Mörderin. Scheideweg Gut oder Böse. Schuld, Sühne und Affekt.Die dunkle Seite der Frau. Steckt in jeder Frau eine Mörderin?Rudel, Dr., Astrid & Wahlers, MarkusFehlerkultur in der Forensik -Umgang mit (Behandlungs-)Fehlern im multiprofessionellen TeamDer Volksmund und kluge Köpfe wissen, dass und wie man aus Fehlern lerne. Dennochbegegnen uns gerade in „totalen Institutionen“ wie der Forensik immer wieder Situationen,in denen Fehler nicht als solche erkannt, wiederholt und verheimlicht werden. Die Patientenin Maßregelvollzugskliniken sind tagtäglich aufgefordert, Fehler offen zu legen und ihnenmit Verhaltensänderungen Abhilfe zu schaffen. Andererseits ist die Tatsache, dass jedesHandeln Konsequenzen, jeder Fehler Sanktionen nach sich zieht, in der Arbeit stets präsent.Ein Fehler allein lässt sich meist korrigieren. Zu schwierigen, bisweilen fatalen,Konstellationen kommt es dann, wenn sich Fehler summieren oder gegenseitig potenzieren.Welche typischen Fehler „passieren“, welche Ursachen haben sie und wie sollte mit Fehlernim und durch das Behandlungsteam anders umgegangen werden? Wie sind Fehlerketten zudurchbrechen?Welche Veränderungen sind nötig, damit Fehler genutzt werden können, um Prozesse zuoptimieren? Nach einem kurzen Einblick in die Theorie von Fehlerkultur und Fehlermanagement-Systemensollen in diesem Workshop anhand von praktischen Fallbeispielen(gern auch der Teilnehmer), Voraussetzungen und Maßnahmen diskutiert werden, derer eszur Entwicklung einer offenen, konstruktiven Fehlerkultur bedarf.Der Focus wird dabei auf Haltung, Atmosphäre, Dynamik und deren mögliche/nötigeVeränderung in Gesamtbehandlungsteams forensisch-psychiatrischer Einrichtungen gelegt.Vortrag 7 DonnerstagArbeitsgruppe 7halbtägig


26AbstractsSaimeh, Dr., NahlahSexualstraftaten an alten MenschenIn der Öffentlichkeit erscheinen vor allem Kinder beiderlei Geschlechts oder auch jüngereFrauen als Opfer von Sexualstraftaten.Der ältere Mensch hingegen wird als Kriminalitätsopfer vor allem in Bezug aufEigentumsdelikte und Betrugsdelinquenz wahrgenommen.Der Vortrag befasst sich mit der Bedeutung der Sexualkriminalität <strong>für</strong> den älteren Menschenund entwickelt das Thema anhand unterschiedlicher exemplarischer Kasuistiken, die aufgänzlich unterschiedliche Störungsbilder bei den Tätern verweisen.Saß, Prof. Dr., HenningDie Konzeption der Persönlichkeitsstörungen in DSM-V<strong>für</strong> die <strong>Forensische</strong> <strong>Psychiatrie</strong>. Was bedeutet dies?Die klinische und wissenschaftliche Bedeutung der Persönlichkeitsstörungen ist in denletzten drei Jahrzehnten enorm gewachsen, dies auch wegen der besseren Diagnostik seitEinführung von DSM-III ff. In der Allgemeinbevölkerung beträgt die Prävalenz dieserStörungen etwa 10%, in der Gesamtheit ambulanter und stationärer psychiatrischerPatienten etwa 30%, in forensischen Untersuchungsgruppen je nach Setting 50-80%.Allerdings besteht in der forensischen <strong>Psychiatrie</strong> das Risiko der missbräuchlichenAnwendung oder Überdehnung des Konzeptes. Als Beispiele werden die mangelhafteAbgrenzung von reiner Dissozialität oder die Camouflage von Gefährlichkeit als „psychischeStörung“ dargestellt, insbesondere bei den Neuregelungen zur Sicherheitsverwahrung.Abschließend geht es um mögliche forensische Konsequenzen des „Alternative Model“zur Erfassung von Persönlichkeitsstörungen in DSM-5 .Scheler, Sebastian & Pereira, Dr., Philippe T. & Mösler, PD Dr. Dr., ThomasDas TBG-F: Ein neues gruppenpsychotherapeutisches <strong>Programm</strong> <strong>für</strong> dieforensische <strong>Psychiatrie</strong>Die „Thanato-basierte Gruppenpsychotherapie“ (TBG-F) ist ein neuergruppenpsychotherapeutischer Ansatz <strong>für</strong> die <strong>Forensische</strong> <strong>Psychiatrie</strong>. Das TBG-F arbeitet mitdrei neuen therapeutischen Zugängen <strong>für</strong> die positive Veränderung pathologischer unddysfunktionaler Verhaltens- und Wahrnehmungsmuster:1.Auseinandersetzung mit Sterben, Tod und Vergänglichkeit zur Reflexion vonSchuldgefühlen, Lebensprioritäten, Versöhnung und Behandlungszielen;2.Analyse der Straftaten bzw. Suchtstrukturen anhand eines neuen bedürfnis- undressourcenorientierten Deliktmodells.3.Achtsamkeitsbasiertes Training kognitiver und emotionaler Copingstrategien. Das TBG-Fwurde 2012/2013 in der <strong>Forensische</strong>n <strong>Psychiatrie</strong> Werneck in zwei Gruppen in denBereichen §63 und §64 StGB durchgeführt. Der Vortrag führt in die therapeutischenPrinzipien des TBG-F ein und stellt die wissenschaftlichen Ergebnisse über dieWirksamkeit des Ansatzes vor.Scherm, Petra & Mack, MichaelPflegewissenschaft in der ForensikUm sich einen Überblick zu verschaffen, wird zunächst die deutschsprachige Literatur zurforensischen Pflegeforschung mit internationaler Literatur verglichen und ein Einblick in dieVerwendung von Datenbanken gegeben.Das Herausarbeiten zentraler Themen und deren Aktualität hierzulande findet inGruppenarbeit statt. Daraus können dann Forschungsthemen erarbeitet werden, die sowohl<strong>für</strong> die Pflegenden, als auch <strong>für</strong> die Wissenschaft neue Erkenntnisse bringen könnten.Einige Beispiele aus der Praxis demonstrieren die Verknüpfung zwischen Theorie und Praxisin einer forensischen Klinik.Schramm-Brunner, Margit & Habel, AngelikaAltern im MaßregelvollzugDer demographische Wandel und seine Auswirkungen machen auch vor demMaßregelvollzug nicht halt. Bereits jetzt haben wir in den Stationsteams einen großen Teilan Mitarbeitern, die das 40ste, 50ste und auch 60ste Lebensjahr bereits überschrittenhaben. Viele dieser Kollegen können sich heute schon nicht mehr vorstellen, den ständigneuen Herausforderungen und veränderten Rahmenbedingungen eines sich fortwährendVortrag FreitagVortrag MittwochForum 3Arbeitsgruppe 10halbtägigVortrag 2 Donnerstag


Abstracts 27erweiternden Aufgabenfeldes gerecht zu werden. Viele bezweifeln, den psychisch sehranstrengenden Arbeitsalltag bis zum regulären Renteneintrittsalter mit 65, 66 bzw. 67 Jahren,schaffen zu können. Die Anzahl von Krankheiten mit hohen Ausfallzeiten nimmt stetig zu undeine Verjüngung in den Teams ist auch in den nächsten Jahren kaum zu erwarten, da <strong>für</strong> jungesFachpersonal der Maßregelvollzug oft nicht die erste Wahl ist.Doch auch bei unseren Patienten hinterlässt der demographische Wandel seine Spuren.Besonders im Bereich des § 63 müssen oft drei, manchmal auch vier Generationen auf einerStation eng zusammenleben. So sehen sich die Mitarbeiter einerseits einem Klientel gegenüber,das zunehmend mehr gerontopsychiatrischen Anforderungen bedarf, anderseits ist es aberauch wichtig, den Bedürfnissen der jüngeren Patienten aus den verschiedensten Altersstufenund den unterschiedlichsten Sprachmustern gerecht zu werden. Jung und Alt verwenden oftvöllig verschiedene Worte <strong>für</strong> das gleiche Anliegen. Da werden Worte wie „Abschalten“ und„Entspannen“ plötzlich neusprachlich als „chillen“ und „geil“, „megageil“, „supergeil“anstatt „toll“, „fantastisch“, „traumhaft“ etc. verwendet. Eine ausgewogene Ernährung stehtoftmals dem ständigen Bedürfnis nach Pizza und Fast Food (schnelle Nahrung) von McDonaldsetc. gegenüber und statt Volksmusik, Pop und Schlager ist Hip-Hop und Rap auf den Stationenzu hören. Dies erfordert oft ein Hineindenken in Lebenswelten, die einem fremd erscheinen.Wie gehen wir Mitarbeiter mit der Situation einer „Überalterung“ in unseren Reihen um?Haben wir ausreichend arbeitsbezogene Gesundheitsressourcen, um uns auch mit 50 oder 60Jahren noch weiterentwickeln zu können? Sind wir denn bereit, uns immer neuenHerausforderungen zu stellen? Was können wir selber da<strong>für</strong> tun, um bei unserer Tätigkeit imMaßregelvollzug gesund alt zu werden?Seifert, Prof. Dr., DieterWie diagnostiziert man eigentlich einen intelligenzgemindertenRechtsbrecher?In früheren Untersuchungen des psychiatrischen Maßregelvollzugs wurde stets auf einen angeblichhohen Anteil von „oligophrenen“ Patienten hingewiesen, was in späterenStudien nicht repliziert werden konnte. So bewegte sich in der bundesweiten Untersuchung vonLeygraf (1988) der Anteil der Intelligenzgeminderten je nach Bundesland zwischen 1,1% und8,8%; in einer Nachuntersuchung zehn Jahre später im Bundesland NRW konnte diese Großenordnung(7,7 %) bestätigt werden (Seifert u. Leygraf 1997). Demnach sind in Deutschland derzeitetwa 600 bis 700 Patienten mit einer Intelligenzminderung gemäß § 63 StGbB untergebracht.Der früher scheinbar höhere Anteil dieser Patientengruppe erklärt sich vor allem durcheine seinerzeit wenig exakte Diagnostik. So war bei mehr als der Hälftederjenigen mit der Einweisungsdiagnose „Intelligenzminderung“ im Verlauf derUnterbringung allenfalls eine Lernbehinderung festzustellen (Leygraf 1988). Aber auchheute noch lässt sich sowohl in Gerichtsverfahren (Urteil und Einweisungsgutachten) als auch inden Patientenakten der forensischen Kliniken keine einheitliche undzufriedenstellende Diagnostik erkennen. Der Vortrag präsentiert die Probleme einerpluridimensional erarbeiteten Diagnose und stellt Möglichkeiten einer mehr individuellen, antherapeutischen und forensischen Gesichtspunkten angelehnten Beschreibung dieserPatientengruppe vor.Vortrag 10 DonnerstagStellmacher, MirkoStruck, DietmarTaddey, Sandras. Häbler, Axels. Buschkämper, Stephans. Buchholz, Dr., AngelaVogel, Dr., Rüdiger & Dudeck, ManuelaSubstitutionsbehandlung im MaßregelvollzugIn Maßregelvollzugseinrichtungen wird die Frage der Substitutionsbehandlung vonPatienten mit schweren Abhängigkeitssyndromen kontrovers diskutiert. Die einenargumentierten, dass aus dem Hauptauftrag des MRV unmittelbar dieAbstinenzorientierung ableitbar ist, die anderen, dass eine Substitutionsbehandlung eineErweiterung der Behandlungsmöglichkeiten im MRV darstellt. Im Rahmen des Vortrags sollen„pro“ und „contra“- Argumente und die „Abdeckungsrate“ in bayerischenMaßregelvollzugseinrichtungen, einschl. der verwendeten Indikationskriterien, dargestellt undein Versuch, relevante Standards <strong>für</strong> eine Substitutionsbehandlung im MRVfestzulegen, präsentiert werden.Forum 3


28AbstractsWahlers, Markuss. Rudel, Dr., AstridWeber, Prof. Dr., EricPerspektiven <strong>für</strong> Menschen mit geistiger Behinderung im MaßregelvollzugMenschen, die als geistig behindert bezeichnet werden, können Straftaten begehen,die bei verminderter Schuldfähigkeit oder festgestellter Schuldunfähigkeit in denMaßregelvollzug führen. Über die Situation dieses Personenkreises in den Kliniken desMaßregelvollzugs in Deutschland ist nicht viel bekannt. Neben einer genauen Zahl, um wieviele Personen es sich handelt, fehlen auch flächendeckende Angaben bspw. überverfügbare und praktizierte Unterstützungsmaßnahmen, therapeutische Ansätze undUnterstützungsmöglichkeiten nach dem Maßregelvollzug. In der Arbeitsgruppe sollen,ausgehend von einer Expertise, die der Autor im Auftrag der Deutschen HeilpädagogischeGesellschaft erstellt hat (vgl. DHG 2012), Problemfelder und dringende Handlungsbedarfein diesem Feld erörtert und diskutiert werden. Dabei sollen neben sozialrechtlichen Fragenauch menschenrechtliche Aspekte, in Anlehnung an die UN-Behindertenrechtskonvention,Berücksichtigung finden.Weser, Tobias & Bäsken, SvenPflegerischer Alltag in der Forensik „Fünf auch mal gerade sein lassen?!“Die Zusammenarbeit verschiedener Menschen in der forensischen <strong>Psychiatrie</strong> führt immerwieder zu Kollisionen zwischen den Erwartungen interner Regelungen, der verschiedenenMitarbeiter und der verschiedenen Patienten. Anhand eines Fallbeispiels soll die Gruppesichmit solchen alltäglichen Problemen auseinandersetzen und die Ergebnisse inwechselseitig kollegialem Dialog diskutieren.Arbeitsgruppe 9halbtägigArbeitsgruppe 4halbtägigWild, Markuss. Hackenbroch-Hicke, BettinaWillebrand, Katja„Denn man sieht nur die im Lichte ...“: Forensikpatienten auf der BühneDie Patiententheatergruppe „Die Entfesselten“ in der forensischen Klinik <strong>Lippstadt</strong>besteht im Mai 2014 seit zehn Jahren. Gute Gelegenheit <strong>für</strong> einen Blick in dieTheaterarbeit zwischen Kunst, Kultur und therapeutischen Prozessen. Was ist dasSpezifische eines Theaterprojektes in der forensischen <strong>Psychiatrie</strong>? Was ist das Besondere aneinem Theaterabend dort? Wie begegnen sich Angehörige, Mitarbeiter, Patienten und vonaußen kommende Theaterbesucher hinter den Mauern des Maßregelvollzuges - kannTheater auch hier als Akt der Gastfreundschaft begriffen werden? Was bringen öffentlicherAuftritt und Auseinandersetzung mit dem Medium Theater den Patienten?Nachmittags setzen wir uns in Gesprächen und praktischen Übungen mit der theaterpädagogischenGrundlagenarbeit sowie dem Inszenierungs- und Aufführungsprozessauseinander: der freien Improvisation, der gemeinsamen Entscheidungsfindung in imkreativen Prozess und dem mutigen Schritt ins Scheinwerferlicht.Vortrag 6 DonnerstagArbeitsgruppe 14halbtägig


Referenten und Moderatoren 29Barth, Dr., Nikolaus, Leitender Oberarzt, LVR-Klinik EssenBäsken, Sven, Fachkrankenpfleger, LVR-Klinik KölnBeck, Dr., Norbert, Facharzt <strong>für</strong> Rechtsmedizin, Geschäftsführer der Ethik-Kommission der Otto-von-Guericke-Universität an der Medizinischen Fakultät und am Universitätsklinikum MagdeburgBeier, Prof. Dr. Dr., Klaus M., Leiter des Instituts <strong>für</strong> Sexualwissenschaft u. Sexualmedizin, UniversitätsklinikumCharité, BerlinBöcherer, Dieter, Fachkrankenpfleger, <strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Psychiatrie</strong> EmmendingenBöhmer, Dietmar, Leiter des <strong>LWL</strong>-Instituts <strong>für</strong> Rehabilitation Warstein, Esus-Institut <strong>für</strong> Personalentwicklung, SoestBorgstedt, Dr., Kirsten, Dipl.-Psychologin, Diakonische Stiftung Wittekindshof, Bad OeynhausenBosinski, Prof. Dr., Hartmut, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft <strong>für</strong> Sexualmedizin, Sexualtherapie undSexualwisssenschaft, Praxis <strong>für</strong> Sexualmedizin, KielBrendel, Thomas, Affektkontrolltrainer, AWO <strong>Psychiatrie</strong>zentrum KönigslutterBuchholz, Dr., Angela, Dipl.-Psychologin, Universitätsklinikum Hamburg-EppendorfBuschkämper, Stephan, Dipl.-Psychologe, Diakonische Stiftung Wittekindshof, Bad OeynhausenDeipenwisch, Ulrich, Dipl.-Psychologe, <strong>LWL</strong>-<strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Forensische</strong> <strong>Psychiatrie</strong> <strong>Lippstadt</strong>Dönisch-Seidel, Uwe, Der Landesbeauftragte <strong>für</strong> den Maßregelvollzug NRWDubbert, Dr., Gaby, Dipl.-Psychologin, Lehrbeauftragte an der CAU-Kiel,Dudeck, Dr., Manuela, Ärztliche Direktorin, Klinik <strong>für</strong> <strong>Forensische</strong> <strong>Psychiatrie</strong> und Psychotherapie GünzburgFischwasser-von Proeck, Gabriele, Dipl.-Sozialwissenschaftlerin, HamelnFranz, Ute, Ärztliche Direktorin, Wilfried-Rasch-Klinik, DortmundGraf, Dr., Marc, Klinikdirektor, Forensisch Psychiatrische Klinik der Universitären Psychiatrischen Kliniken BaselGrewe, Martina, Krankenpflegerin, <strong>LWL</strong>-Klinik MarsbergHabel, Angelika, Krankenschwester, Forensik am Bezirksklinikum AnsbachHabermeyer, PD Dr., Elmar, Direktor der Klinik <strong>für</strong> <strong>Forensische</strong> <strong>Psychiatrie</strong>, Psychiatrische Universitätsklinik ZürichHäbler, Axel, Dipl.-Psychologe, Sportpsychologe, <strong>LWL</strong>-<strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Forensische</strong> <strong>Psychiatrie</strong>Hackenbroch-Hicke, Bettina, Oberärztin, Karl-Jaspers-Klinik Bad ZwischenahnHappe, Caroline, Dipl.-Psychologin, <strong>LWL</strong>-<strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Forensische</strong> <strong>Psychiatrie</strong> <strong>Lippstadt</strong>Heilemann, Dr., Michael, Dipl.-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut, Psychotherapeutische Praxis HamelHickert, Bernd, Fachkrankenpfleger, <strong>LWL</strong>-Klinik MarsbergHirschauer, Michael, Fachkrankenpfleger, LVR-Klinik DürenHoff, Prof. Dr. Dr., Paul, Stellvertr. Klinikdirektor, Psychiatrische Universitätsklinik ZürichHötger, Barbara, Psychologische Psychotherapeutin, <strong>LWL</strong>-Klinik MarsbergKammeier, Dr., Heinz, Jurist, Lehrbeauftragter <strong>für</strong> „Recht im Gesundheitswesen“ an der Privaten Universität Witten/HerdeckeKersten, Aylien, Diplom-Dramatherapeutin, LVR-Klinik Bedburg-HauKirsch, Dr., Wolfgang, Landesdirektor, Landschaftsverband Westfalen-Lippe (<strong>LWL</strong>), MünsterKorn, Jürgen, Kommunikationscoach, Praxis SoMKo - KommunikationsCoaching und Konfliktberatung, BellKrahl, Dr., Wolfgang, Facharzt <strong>für</strong> <strong>Psychiatrie</strong> und Psychotherapie, Klinik <strong>für</strong> <strong>Forensische</strong> <strong>Psychiatrie</strong> u. Psychotherapieam Isar-Amper-Klinikum München-OstKunert, PD, Dr., Hanns Jürgen, Dipl.-Psychologe, Georg-August-Universität, Universitätsmedizin GöttingenLachmanski, Anita, M. Sc. Psych., Universitätsklinikum Hamburg-EppendorfLakotta, Beate, Journalistin, Der Spiegel, HamburgLamott, Prof. Dr., Franziska, Dipl.-Soziologin, MünchenLange, Michaela, Dipl.-Psychologin, Universitätsklinikum Hamburg-EppendorfLindemann, Dr., Frank, Erster Oberarzt der Abt. I, <strong>LWL</strong>-<strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Forensische</strong> <strong>Psychiatrie</strong> <strong>Lippstadt</strong>Mack, Michael, Pflegedienstleiter, Klinikum am Europakanal, ErlangenMattenklotz, Joergen, Krankenpfleger, Sozialwerk St. Georg, SoestMbamba, Malik, Dipl.-Psychologe, <strong>LWL</strong>-<strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Forensische</strong> <strong>Psychiatrie</strong> <strong>Lippstadt</strong>Meyer, Philipp-Andre, Krankenpfleger, Karl-Jaspers-Klinik Bad ZwischenahnMokros, Dr., Andreas, Dipl.-Psychologe, Psychiatrische Universitätsklinik Zürich


30 Referenten und ModeratorenMölke, Nadine, Fachkrankenpflegerin, LVR-Klinik DürenMösler, PD Dr. Dr., Thomas, Facharzt <strong>für</strong> <strong>Psychiatrie</strong> und Psychotherapie, Institut <strong>für</strong> Verhaltenstherapie,Verhaltensmedizin und Sexuologie, NürnbergMüller-Isberner, Dr. Rüdiger, Ärztlicher Direktor, Vitos Klinik <strong>für</strong> forensische <strong>Psychiatrie</strong> HainaNitschke, Dr., Joachim, Psychiater, Klinik <strong>für</strong> <strong>Forensische</strong> <strong>Psychiatrie</strong> AnsbachPereira, Dr., Philippe, Dipl.-Psychologe, <strong>Forensische</strong> <strong>Psychiatrie</strong> Bezirksklinikum WerneckPeter, Dr., Konrad, Facharzt <strong>für</strong> <strong>Psychiatrie</strong>, Neurologie und Psychotherapie, Diakonische Stiftung Wittekindshof, BadOeynhausenPfeffer, Sabine, Stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt <strong>Lippstadt</strong>Picker, Jens, Landesamt <strong>für</strong> Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg, Stabstelle Maßregelvollzug,ZossenPrüter-Schwarte, Dr., Christian, Chefarzt der Abt. <strong>Forensische</strong> <strong>Psychiatrie</strong> II, LVR-Klinik KölnRadandt, Andrea, Körperpsychotherapeutin/Sportpsychologin M.Sc., Wilfried-Rasch-Klinik, DortmundRosch, Ingeborg, Dipl.-Psychologin, Universitätsklinikum Hamburg-EppendorfRoßmanith, Dr., Sigrun, Fachärztin <strong>für</strong> <strong>Psychiatrie</strong>, Psychotherapeutische Medizin und Neurologie, NervenärztlichePraxis, WienRudel, Dr., Astrid, Stellvertr. Ärztliche Direktorin, <strong>LWL</strong>-Maßregelvollzugsklinik HerneSaimeh, Dr., Nahlah, Ärztliche Direktorin, <strong>LWL</strong>-<strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Forensische</strong> <strong>Psychiatrie</strong> <strong>Lippstadt</strong>Saß, Prof. Dr., Henning, Ärztlicher Direktor, Klinik <strong>für</strong> <strong>Psychiatrie</strong>, Psychosomatik und Psychotherapie, UniversitätsklinikumRWTH AachenScheler, Sebastian, Psychologe B.Sc., Institut <strong>für</strong> Verhaltenstherapie, Verhaltensmedizin und Sexuologie, NürnbergScherm, Petra, Pflegewissenschaftlerin, Klinikum am Europakanal, ErlangenSchramm-Brunner, Margit, Krankenschwester, Mediatorin, derzeit freigestellte Personalratsvorsitzende, Forensik amBezirksklinikum AnsbachSeifert, Prof. Dr., Dieter, Ärztlicher Direktor, Alexianer Christophorus Klinik, MünsterStellmacher, Mirko, Dipl. Sportwissenschaftler, <strong>LWL</strong>-<strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> Forenische <strong>Psychiatrie</strong> <strong>Lippstadt</strong>Struck, Dietmar, Geschäftsbereichsleiter Diakonische Stiftung Wittekindshof, Bad OeynhausenTaddey, Sandra, Dipl.-Psychologin, Universitätsklinikum Hamburg-EppendorfVogel, Dr., Rüdiger, Stellvertr. Ärztlicher Direktor, Klinik <strong>für</strong> <strong>Forensische</strong> <strong>Psychiatrie</strong> und Psychotherapie GünzburgWahlers, Markus, Stationsleiter, <strong>LWL</strong>-Maßregelvollzugsklinik HerneWeber, Prof. Dr., Erik, Hochschullehrer, Ev. Hochschule Darmstadt, Studiengang Integrative Heilpäd./Inclusive Educ.Werner, Lutz Thomas, Erster Oberarzt der Abt. II, <strong>LWL</strong>-<strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Forensische</strong> <strong>Psychiatrie</strong> <strong>Lippstadt</strong>Weser, Tobias, Fachkrankenpfleger, LVR Klinik KölnWild, Markus, Dipl.-Psychologe, Karl-Jaspers-Klinik Bad ZwischenahnWillebrand, Katja, Theaterregisseurin, Theaterprojekte im Maßregelvollzug, Berlin


CONSÓRCIO INECON / FUNDAÇÃO GETULIO VARGASAPRESENTAÇÃOO crescimento do acesso aos serviços de saneamento básico no Brasil no período de1991 a 2000 foi desanimador. De acordo com dados do IBGE, a cobertura dos serviços deabastecimento de água da população urbana cresceu de 87,8% para 89,8%. O acesso dapopulação rural, embora tenha crescido, não atinge 20%. Em relação aos serviços deesgotamento sanitário, seja por rede geral ou fossa séptica, a cobertura pela populaçãourbana passou de 64,4% a 72,0% e da população rural de 9,5% a 12,9%.Esses percentuais de acesso referem-se ao total do Brasil e não demonstramadequadamente o que ocorreu nas regiões do país. Não se pode assumir que houve umcrescimento linear do acesso da população rural em todas as regiões. Na região Norte oacesso dessa população passou apenas de 9,1% para 9,8%, enquanto na região Sudeste oacesso dessa mesma população quase duplicou de 11,7% para 22,2%. Na região Nordeste,por exemplo, o acesso aos serviços de esgotamento sanitário da população urbana passoude 35,8% para 51,0%, mas o acesso da população rural passou apenas de 4,0% para 5,4%.Na região Centro-Oeste o acesso da população urbana passou de 41,8% a 45,9%.Em um contexto de baixo crescimento do acesso, existe um grande contingentepopulacional sem acesso aos serviços. O Censo DemoGRÁFICO 2000 demonstra queainda existem 2.958.831 domicílios cuja forma de abastecimento de água é feita de outraforma diferente de poço ou nascente na propriedade e que 3.705.308 domicílios não tinhambanheiro ou sanitário. Em relação ao esgotamento sanitário, existem 10.594.752 domicíliosque utilizam a fossa rudimentar como forma de coleta, 1.154.910 que utilizam a vala e1.110.021 que utilizam rio, lago ou mar como forma de esgotamento.Esse QUADRO geral das deficiências de acesso aos serviços não qualificaadequadamente o público desassistido. Será que os domicílios sem acesso aos serviçosconcentram-se naqueles cujos responsáveis economicamente são do sexo feminino? Ouconcentram-se naqueles com mais baixa escolaridade? Existe um perfil típico sócioeconômicode domicílios ou população que não têm em acesso aos serviços nas regiões doBrasil?O conhecimento do perfil sócio-econômico dos domicílios e da população que não temacesso aos serviços de saneamento será crucial para a obtenção da universalização dosserviços de saneamento básico no país. A identificação das deficiências de acesso, assimcomo dos recentes padrões de inclusão, possibilitará ainda a estimação da probabilidade decumprimento dos Objetivos de Desenvolvimento do Milênio. Essa qualificação dasdeficiências auxiliará os Governos Federal, estadual e municipal na superação dosobstáculos para melhoria do acesso aos serviços no Brasil.Nesse contexto, o estudo da participação privada nos serviços de saneamento noBrasil representa, enquanto proposta, uma tarefa de vulto. Primeiro, pela grande diversidadeque marca as diferentes regiões do país, seja por sua constituição geográfica e econômica,seja pela própria conFIGURAção política que determinou a provisão de serviços básicos deinteresse público. Ademais, a participação ainda pequena da iniciativa privada no universodas atividades de saneamento no Brasil impõe dificuldades adicionais à generalização daanálise.O presente estudo procurou enfrentar esse desafio. Os resultados apresentadosconstituem uma ampla análise, inédita, das experiências de concessão privada no Brasil,mas os resultados obtidos não pretendem encerrar a discussão que existe sobre este tema,31


Tagungsmanagement:AG-Fachtagung<strong>LWL</strong>-<strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Forensische</strong> <strong>Psychiatrie</strong> <strong>Lippstadt</strong>Eickelbornstraße 1959556 <strong>Lippstadt</strong>Telefon: 02945 / 981-2055Telefax: 02945 / 981-2059E-Mail: Michaela.Riepe@wkp-lwl.orgwww.lwl-forensik-lippstadt.deVeranstalter:<strong>LWL</strong>-<strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong><strong>Forensische</strong> <strong>Psychiatrie</strong> <strong>Lippstadt</strong>Eickelbornstraße 1959556 <strong>Lippstadt</strong>Tel. 0 29 45 / 9 81-02Fax 0 29 45 / 9 81-22 59www.lwl-forensik-lippstadt.de

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