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Fallbeispiel: Internationaler DatenverkehrText: Ausgangslage: international agierender Mischkonzern ("mybestmusic") Tätigkeit: Handel mitElektronik (Abspielgeräte, CD's, ...), eigene Produktion, diverse Dienstleistungen im Zusammenhangmit Produkten (Internet/Musikdownload, ...) - Bearbeitungshinweis: Beachten Sie die Basisfragen amEnde des TextesStandorte/Niederlassungen: u.a.AT (lokaler Vertrieb),D (Onlinedienst-Musikdownload),F (Europazentrale),UK (Zentrallager),Kroatien (Reparaturcenter),China (Produktion),Indien (Hotline),JP (Weltzentrale),CH (Finanztochter),USA, Argentinien, FIN, SWE, Türkei, Australien, ...Ausgangslage:eCommerceshop im Internet: Angebot unter bestemusik.at, Impressum verweist auf AT-Niederlassung,Österreicher/Nicht-Österreicher bestellt (Lieferadresse Wien)Bestellung <strong>von</strong> CD's, Abspielgeräten in der Höhe <strong>von</strong> etwa 3.000,- EUR, es wird eine Finanzierung(Ratenzahlung) angeboten: Abwicklung durch die Fremdbank in CH oder Ukraine (welche Unterschiede sindzu beachten), Angebot wird angenommen, die Finanzierung dauert zwei Jahre. Eine 3jährige Garantie wirdgegeben. Die Finanzierungsbank führt eine Bonitätsprüfung mit Hilfe <strong>von</strong> Daten einesWirtschaftsauskunftsdienstes durch.Bei der Bestellung werden folgende Daten erhoben:Produktbezeichnung, Produktnummer, Mengen, Konditionen (Rabatte), Name/Anschrift des Bestellers,Geburtsdatum des Bestellers, SV-Nummer, Kontaktdaten (Telefon, eMailadresse), Kontodaten(Nummer/Bankverbindung), Zeitpunkt der Bestellung, IP-Adresse des Computers, <strong>von</strong> dem aus bestelltwurde, welche <strong>Seite</strong>n vor/nach der Bestellung angesehen wurden, Musikinteressen, Hobbys, Familienstand(ledig/...), Haushaltseinkommen, Zahl der Kinder, Name, Gebutsdatum und Berufstätigkeit der Ehefrau.Lieferung erfolgt nach ca. zwei Wochen aus Zentrallager der UK-Tochter mit Spedition dpd (deutscherPaketdienst).Auf Grund diverser Fragen zur Produktnutzung kommt es zu Reklamationen (0810-Telefonate mitHotline/Indien), bei der auch die Kundennummer, weitere Daten zum Gerät, zur Art der Nutzung und dieGerätenummer bekannt zu geben sind. Die detaillierten Kundendaten werden über eine zentral organisierteDatenbank abgerufen. Die Datenbank ist als Cloud-Computing Lösung organisiert.Es werden im Zuge der Hotlinekontakte letztlich Geräteschäden festgestellt. Zur Schadensbehebung (imRahmen der Gewährleistung) müssen letztlich die Geräte vom Kunden zur Konzern-Service-Tochter nachKroatien verschickt werden (das selbständige Service-Unternehmen wird <strong>von</strong> der Weltzentrale in JPverpflichtet alle Reparaturfälle inkl. Kundendaten in der bestehenden zentralen Datenbank zu melden, auf dasalle Niederlassungen zugreifen können).Nach etwa neun Monaten schreibt die deutsche Online-Tochter des Konzerns den Kunden per eMail an, dassnunmehr ein Musikportal mit kostenfreien und kostenpflichtigen Musikdownloadmöglichkeiten eröffnet wurde(Betreiber ist D-Tochter <strong>von</strong> mybestmusic).Nach etwa einem Jahr nach dem Kaufabschluss schickt die Europazentrale (Sitz Frankreich) einenFragenbogen per eMail und ersucht um Angaben zur Zufriedenheit des Produkts, der AT-Niederlassung undmit Service/Hotline (Kroatien/Indien).Die AT-Niederlassung will <strong>von</strong> der Europazentrale eine Kopie des ausgefüllten Fragebogens bzw. die Datenerhalten.Auf Grund diverser Rückmeldungen entscheidet die Europa-Konzernzentrale, dass eine Datenschutzerklärungfür alle EU-Länder gemeinsam verfasst werden soll, wobei auf lokale Unterschiede einzugehen ist. WelcheUnterschiede sind zu beachten (Beispiele)?Nach 2 Jahren entschliesst sich die Konzernzentrale zu einem Verkauf des Unterhaltungselektronik-Konzernsan ein US-Unternehmen, dass diese Sparte weiterführen möchte. Es ist zu entscheiden, wie mit denKundendaten zu verfahren ist<strong>Seite</strong> 107 <strong>von</strong> <strong>108</strong>1 <strong>von</strong> 2 2012 13:45