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40 6 Massiver Ausbau der Kernenergie – welche Folgen das ...

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Streitpunkt <strong>Kernenergie</strong> <strong>–</strong> Eine neue Debatte über alte ProblemeFür einen massiven<strong>Ausbau</strong> <strong>der</strong><strong>Kernenergie</strong> fehltqualifiziertesPersonal.Qualität, lässt sich die Produktion auch nicht beliebig schnell ausweiten. Denn Abstrichebei <strong>der</strong> Qualität könnten gefährlich werden.Probleme gibt es auch, qualifiziertes Personal anzuwerben und auszubilden. Das gilt füralle Bereiche wie beispielsweise die Planungsorganisation o<strong>der</strong> auch die GenehmigungsundAufsichtsbehörden. Weil <strong>das</strong> Personal entsprechend geschult werden muss, habendie Planungen einen langen zeitlichen Vorlauf. Denn bei einem umfangreichen <strong>Ausbau</strong><strong>der</strong> <strong>Kernenergie</strong> müssten zusätzliche Ausbildungseinrichtungen geschaffen werden, waswie<strong>der</strong>um Zeit und Geld kostet. Nach Einschätzung <strong>der</strong> IAEA kann dies selbst in Län<strong>der</strong>nmit einer etablierten Kerntechnik den <strong>Ausbau</strong>plänen Grenzen setzen (IAEA 2008).Mehr als 60 Staaten, überwiegend Entwicklungslän<strong>der</strong>, haben Interesse an einem <strong>Ausbau</strong><strong>der</strong> <strong>Kernenergie</strong> bekundet (IAEA 2009). Wer die <strong>Kernenergie</strong> nutzen möchte, musszuvor jedoch in eine umfangreiche Infrastruktur investieren. Dazu müssten die Staatenkompetente und durchsetzungsfähige Genehmigungs- und Aufsichtsbehörden aufbauen.Zudem benötigen die Län<strong>der</strong> Stromnetze, die für Anlagen mit heute üblichen Leistungsgrößenvon über 1.000 MW elausgelegt sind. Da Kernkraftwerke auch auf eine dauerhaftstabile Stromversorgung ihrer Sicherheitstechnik angewiesen sind, können ungeeigneteNetzstrukturen zudem die Sicherheit einer Anlage gefährden. Der <strong>Ausbau</strong> <strong>der</strong> Netzstrukturerfor<strong>der</strong>t ebenfalls einen erheblichen zeitlichen Vorlauf und sehr hohe Kosten, bevor<strong>das</strong> erste Kraftwerk gebaut werden könnte.Es bleibt zu befürchten, <strong>das</strong>s die Staaten gerade an zentralen Punkten wie <strong>der</strong> Aufsichtsparen könnten. So erläuterte im April 2009 <strong>der</strong> Direktor <strong>der</strong> chinesischen Behörde fürNuklearsicherheit, <strong>das</strong>s die Aufsicht über die Sicherheit nicht mit dem schnellen <strong>Ausbau</strong><strong>der</strong> <strong>Kernenergie</strong> in China Schritt halte (n-tv 2009).Sowohl für Län<strong>der</strong>, die die <strong>Kernenergie</strong> heute schon nutzen, als auch für solche, die bislangnoch über keine eigene kerntechnische Industrie verfügen, sind den ehrgeizigen <strong>Ausbau</strong>szenariendaher realistischerweise enge Grenzen gesetzt.LiteraturInternational Atomic Energy Agency (IAEA): International Status and Prospects of NuclearPower. GOV/INF/2008/10-GC(52)/INF/6, 12 August 2008.International Atomic Energy Agency (IAEA) (Organisator): International Ministerial Conferenceon Nuclear Energy in the 21st Century. Concluding Statement by the President ofthe Conference. Beijing, 20<strong>–</strong>22 April 2009.N-TV: „Nicht vollständig unter Kontrolle <strong>–</strong> Pekings Nuklearchef warnt“, 21.04.2009,www.n-tv.de, Stand Juni 2009.41

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