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40 6 Massiver Ausbau der Kernenergie – welche Folgen das ...

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Streitpunkt <strong>Kernenergie</strong> <strong>–</strong> Eine neue Debatte über alte ProblemeDie Grafik belegt, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> verwendete Uran nur zu 2,52 Prozent aus Län<strong>der</strong>n <strong>der</strong> EUselbst stammt. Der weit überwiegende Bedarf wird aus Län<strong>der</strong> n gedeckt, die als wenigzuverlässig (Russland, Usbekistan, Kasachstan) o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Bergbau-Umweltstandards alsunterentwickelt gelten (Kanada, Niger, Südafrika/Namibia). Der führende Beitrag Russlandshängt im Wesentlichen nicht mit aktiv betriebenem Uranbergbau zusammen, son<strong>der</strong>nlässt sich auf den Verkauf bestehen<strong>der</strong> Vorräte zurückführen. Darüber hinaus bautRussland ehemalige militärische Bestände an waffenfähigem Uran durch „Herunterblenden“auf reaktorgängiges Uran ab („HEU Bestände“) und reichert bereits abgereichertesUran erneut an („abgereichertes Uran“).Die wichtigsten Lieferlän<strong>der</strong> aus 2007 werden auch die künftigen Lieferanten von Natururanbleiben. Nach Australien verfügen Kasachstan, Kanada, Südafrika und die USAüber große bekannte („reasonably assured resources“, RAR) und vermutete („estimatedadditional resources“, EAR I) Reserven.OECD/NEA und IAEA gehen nach umfangreichen Befragungen in den Län<strong>der</strong>n davon aus,<strong>das</strong>s Vorräte von rund 4,6 Millionen Tonnen Uran in diesen beiden Kategorien vorkommen.Sie können geför<strong>der</strong>t werden, ohne <strong>das</strong>s die Kosten 130 US-Dollar pro Kilo Uranüberschreiten. Diese Preiskategorie liegt etwa beim 2,5-fachen <strong>der</strong> heutigen Preise fürlangfristige Lieferverträge und etwa beim heutigen Preisniveau für so genannte Spotkäufe,wobei die Spotpreise bereits 2008 wie<strong>der</strong> stark rückläufig waren.Wer Lagerstätten abbauen möchte, die einen sehr niedrigen Gehalt an Uran haben undbei denen die Kosten für den Abbau jenseits <strong>der</strong> 130 US-Dollar pro Kilogramm Uran liegen,stößt dabei auch an ökologische Grenzen. Schon bei den heute ausgebeuteten Lagerstättenin Kanada und Australien mit vergleichweise hohen Urangehalten von vier Prozentverursacht ein 1.300-MW el-Reaktor jährlich einen Abfallkonus mit 23 Metern Durchmesserund Höhe. Dieser wächst bei <strong>der</strong> Verwendung namibischen Urans mit nur 0,03 ProzentUrangehalt im Erz auf 118 Meter an. Weltweit betrachtet erzeugt <strong>der</strong> Uranabbau jährlicheinen radioaktiven Abfallberg von etwa 500 Meter Durchmesser und Höhe. Welches Ausmaßdie Abfallberge bei einem durchschnittlichen Erzgehalt von 0,1 Prozent haben, zeigtdie Abbildung 14.Höhe in Meter600500<strong>40</strong>0©Öko-Institut 20093002001000Reaktor Deutschland Europäische Union Welt1.300 MW el 20.470 MW el 130.000 MW el 371.690 MW elBild 14: Erzreste aus <strong>der</strong> jährlichen Versorgung mit Natururan (durchschnittlicher Erzgehalt von0,1 Prozent)43

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