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wsw.info Ausgabe 155 / Dezember 2013 - Wuppertaler Stadtwerke AG

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KULTUR: Der Küster aus der St.-Laurentius-KircheKüster imViertelPeter Holl ist Küster in derLaurentiuskirche in Elberfeld.Er sorgt für denreibungs losen Ablauf desKirchenalltags. Wennandere die weihnacht licheStimmung genießen, hat eralle Hände voll zu tun.9.30 Uhr auf dem Vorplatz der Laurentiuskirchein Wuppertal Elberfeld. Umdiese Zeit in der Woche hat der KüsterPeter Holl bereits alle Vorbereitungenfür den Tag getroffen. Der Kerzenopferstockwurde aufgefüllt und die Kirchefür die anstehende Messe hergerichtet.Peter Holl ist ein gläubiger Mensch –aber auch einer, der anpackt. Seit 2001arbeitet er als Küster in der katholischenKirche mitten im Luisenviertel. Zuvorhatte der heute 47-Jährige Informatik undAnglistik in Bonn und Kaiserslauternstudiert, das Studium jedoch vor demAbschluss abgebrochen. „Hier hatte ichdie Möglichkeit, mich auch ohne abgeschlossenehandwerkliche Ausbildungeinzubringen“, so Peter Holl. In seinerKindheit war er bereits Messdiener inTroisdorf.Feste Traditionen„Die Aufgaben eines Küsters sind nichtstreng vorgegeben. Jeder leistet seinenBeitrag nach eigener Begabung und Vorbildung“,sagt Peter Holl. In erster Liniesind das Hausmeistertätigkeiten, aberauch die Vor- und Nachbereitung derMessen zählt zu seinen Aufgaben. Das beinhaltetunter anderem das Bereitlegender passenden Gewänder. Dabei gibt esfeste Regeln bezüglich der Farben zubeachten, erklärt Peter Holl: „Währendder Fastenzeit und im Advent werden beispielsweiseviolette Gewänder getragen,weil Violett die traditionelle Bußfarbe ist.“In jedem Kulturkreis gelten aber andereRegeln für die Farbauswahl, da die traditionellenFarben teilweise andere Bedeutungenhaben. Peter Holl kennt aber nichtnur die korrekten Farben der Gewänder,sondern er sucht jedem Priester der Gemeindeseine individuelle Kombinationheraus.Die sakralen Gegenstände (lat. vasasacra) für die Messe, wie die Hostienschaleoder der Kelch, holt Peter Hollaus einem Tresor. „Das sind wertvolleKunstgegenstände, die teilweise in sehrniedrigen Auflagen produziert wurden“,so Holl. Die Art und Weise, wie diese inTücher eingeschlagen werden, folgt außerdemtraditionellen Regeln. Das soll dieHandhabung auch für fremde Priestererleichtern, erklärt der Küster.Hoch hinausDer Weg hoch zu den Kirchenglockenführt vorbei an der beeindruckenden Orgelund über mehrere alte Holztreppen, diesich bis zur Turmspitze schlängeln. „Diegrößte der insgesamt sieben Glockenwiegt etwa vier Tonnen. Das ist also dasGewicht eines LKWs, das hier oben hinund her pendelt, wenn die Glocken läuten“,sagt Peter Holl und schmunzelt.„ Jeder leistet seinenBeitrag nach eigenerBegabung und Vorbildung.“Zweimal im Jahr müssen die riesigengusseisernen Glocken gewartet werden.Bis in die 60er-Jahre wurden die Kirchenglockender Laurentiuskirche noch manuellvon Messdienern oder einem Glöcknerbedient. Jetzt übernimmt diese Aufgabeein Motor, der von unten per Knopfdruckangesteuert werden kann. „Das istnachweislich besser für die Haltbarkeitder Glocken“, weiß der Küster.Wir gehen über den frisch geputztenKirchenraum in Richtung Altar. Übereine kleine steile Treppe geht es vorbeian der Kreuzkapelle und der Sakristeiauf die rechte Seitenempore. Hier obenbefindet sich ein offener Lagerraum, derPeter Holle gleichzeitig als Behelfswerkstattdient. In einem großen Holzschranksind die etwa ein Meter großen, buntbemalten Holzfiguren für die Weihnachtskrippeuntergebracht. „Das Krippenspielwurde damals von Franz von Assisierfunden, um auch den Menschen, dienicht lesen konnten, die Geburt Christinäher zu bringen“, erklärt Peter Holl.Drei Könige auf WanderschaftIn diesem Jahr werden sich die Kinderaus der Kindertagesstätte St. Suitbertusum die Gestaltung der Weihnachtskrippekümmern. Einmal in der Woche werdendie Figuren dann neu in Szene gesetzt.„Die Kinder hören sich erst die verschiedenenGeschichten des Evangeliums anund setzen diese dann eigenständig um“,erklärt Peter Holl. Eine besondere Rollespielen in diesem Jahr die Heiligen DreiKönige. Während der Adventszeit „wandern“die Figuren durch die Geschäftedes Luisenviertels, angefangen in derApotheke am Robert-Daum-Platz. Nacheinigen Tagen findet man die Weisen ausdem Morgenland dann in einem anderenGeschäft, das etwas näher an der Laurentiuskircheliegt. Am 6. Januar stehensie schließlich an ihrem vorbestimmtenZiel in der Weihnachtskrippe. Währendder Adventszeit kommen immer besondersviele Menschen in die Kirche, „auchwegen der schönen Stimmung“, sagtPeter Holl. Ohne seinen Einsatz, der indieser Zeit naturgemäß etwas anstrengenderist, wäre es vielleicht nicht ganzso schön.Weiterlesen:www.<strong>wsw</strong>.<strong>info</strong>Mitten im Luisenviertel: der prachtvolle Altarim Innern der Kirche.Alles im Griff: Küster Peter Holl (u. und li. o.) kennt jede Eckeder Laurentiuskirche ganz genau.28 <strong>wsw</strong>.<strong>info</strong> <strong>155</strong>/<strong>2013</strong>

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