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Der Schwan - Evangelische Kirchengemeinde Haßlinghausen ...

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12Religion in AfrikaBurkina FasoStaat in WestafrikaÜber 16 Mio. Einwohner13Was bedeutet Religion?Gibt es Geister?Und wie feiert manin Afrika Ostern?Appolinaire Nadembega ausBurkina Faso in Afrika - ein katholischerChrist und Brieffreundvon Dennis Borchardt berichtetaus seinem Land.Religiös zu sein bedeutet, einemreligiösen Bekenntnis anzugehören,und das ist ein wichtigerAspekt für einen Afrikaner.Schon vor der Einführung desKatholizismus waren die Afrikaner derfesten Überzeugung, dass ihre Existenzan übernatürliche Kräfte gebunden ist,seien es Götter oder Geister. Das fälltbesonders dann auf, wenn man sicheinige traditionelle, afrikanische Namenansieht: In den Namen kommt immerauch das Wort „Gott“ vor. In meiner ethnischenGruppe bedeutet Gott „Wende“.Daher könnte zum Beispiel jemand denNamen „Wendyam“ tragen, was so vielbedeutet wie „Gottes Wille“.VeReligiös zu sein hat heutzutagenoch immer dieselbe Bedeutung,trotz der Moderne.Weiterhin glaube ich, dass die Afrikanerden offenbarten Religionen gelassenergegenüberstanden, da sie Ähnlichkeitenmit ihren Überzeugungen sahen. InAfrika haben alle Situationen, in die einMensch in seinem Leben kommen kann,ihre Erklärung in Gott. Daher glaubenwir, dass religiös zu sein bedeutet, eineVerbindung zu Gott zu haben, welcherder Herr über unsere Existenz ist. Vielleichtermöglicht es uns die Tatsache,dass die Wissenschaft und die Technologiehier noch nicht so weit entwickeltsind, ein Gleichgewicht in unseremLeben zu haben.Alles in allem kann ich sagen, dass wirreligiöse Menschen sind. Auch wenn dasnicht immer bedeutet, dass wir alle religiösenAnweisungen befolgen. Wir lebeninGruppen, und da Religion unsereSchicksale verbindet, ist und war Religionschon immer eine Sache der Gemeinschaft.Zum Beispiel hängt die Dynamikeines Kirchspiels von der Solidität derzwischenmenschlichen Banden in derGemeinde ab. In der Gruppe herrschtimmer ein Gefühl der Sicherheit und derÜberzeugung, dass man im Falle vonSchwierigkeiten Hilfe bekommt. Deshalbgibt es bei uns in einer Familie (meistens)nur eine religiöse Konfession. Wenn manseine religiösen Ansichten ändert, wirdman nicht so einfach akzeptiert. Heiratenmit einem Partner einer anderenreligiösen Konfession führen immer zuProblemen in der Familie. Wenn duaufhörst, regelmäßig die Messe zu besuchen,werden Dich die anderen Gemeindemitgliedernach den Gründen fragenund Dir helfen, Deinen Weg zurück zufinden.Zur Kirche gehen wir am Sonntagmorgenoder am Samstagabend. Meistenssind am Samstagabend Gebete für dieStaatsbeamten, die die einheimischeSprache nicht verstehen.Religiöse Feiertagesind besondereTage. Gebete, die normalerweise einbis zwei Stunden dauern, sind an diesenTagen länger. Manchmal feiern wir Gottesdienste,die drei bis vier Stunden dauern.Die Menschen singen, tanzen unddie Predigten sind länger. An Ostern undWeihnachten haben wir solche Feiern.<strong>Der</strong> Feier des Osterfestes geht eine Fastenzeitvoraus. Während dieser Zeit es-senwir an Freitagen weder Fleisch, nochtrinken wir Alkohol. Hier fängt das FeierndesOsterfestes am Donnerstag mit demGedenken der Einrichtung des Priestertumsoder der Eucharistie (Abendmahl)an.Am Freitag folgt das Gedenken derLeiden Christi am Kreuz (an diesem Tagfasten die meisten Christen von morgensbisabends und nehmen weder Speisennoch Getränke zu sich). Samstagnachtsfolgt dann das Gedenken an die WiederauferstehungChristi. Das Gebetkann dann bis Mitternacht dauern. AmSonntagmorgen gehen wir wieder zurückzur Kirche. Nach dem Gottesdienstbesuchen wir unsere Eltern und Freunde.Jede Familie kocht und teilt die Mahlzeitmit ihren Nachbarn, egal ob dieseChristen oder Muslime sind.Aus dem Englischen übersetzt von DennisBorchardt. © Fotos: Appolinaire Nadembega© Grafik: Wikimedia Commons<strong>Der</strong> <strong>Schwan</strong> I Ausgabe 02/2013

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