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Neurosenlehre und Entwicklungspsychologie mulS man können;der Schwerpunkt liegt aber auf dem Verständnis der Symbolik vonTiäumen, Märchen und Mythen und auf der Arbeit damit. (DieAusbildung an den deutschen C. G. Jung-lnstituten in Stuttgart,Berlin und Bremen ist. aus Gründen der Kassenzulassung derAusgebildeten. strenger. Es werden zum Beispiel 600 StundenLehranalyse gefordert. ) Man ist sehr persönlich und fieundlich imKüsnachter Institut. Interviewen ist hier keine Kunst. BeideDirektoren sind männlichen Geschlechts und haben, sicher nichtzufällig, Bücher über Mann-Frau Probleme geschrieben. Frauenhaben bei den Jungianern immer eine grol3e Rolle gespielt.Die oberen Räume des Instituts mit ihren alten Ver-täfelungen undSchnitzwerk stammen aus dem 16. Jahrhunderl, das Kellergewölbe- es wird als Vorlesungsraum genutzt - aus dem 13. Daserinnert an einen Traum Jungs. in dem er einmal in einem Haus,das er als das seine erkannte. von Stockwerk zu Stockwerk überRokoko, Nlittelalter und Römerzeit bis in die Vorgeschichtehinunterstieg. So ist Jung wirklich hinuntergestiegendie Tiefeder Psyche, seiner eigenen und der seiner Patienten, in die deseinzelnen und die der Menschheit. Dabei war er keineswegs nurintrovertierter Träumer. Vital und bekannt für sein dröhnendesLachen , Feinschmecker und selbst exzellenter Koch. begeisterterWassersportler und Bergsteiger. hielt er sich - anders als Freud -die Menschen nicht vom Leibe. Er ist in Zürich-Küsnacht auchflnfundzwanzig Jahre nach seinem Tode noch sehr lebendig.Jungs Leben, Tiäume und Werk bilden eine Einheit. Aufgewachsenin der bedrückenden Muß-Christentum-AtmosphäreinesPf'arrhauses. in dem Glaube nicht mehr von inner her ert-ahrenwerden konnte. lebte er schon fiüh nicht nur in der realen , sondernauch in der Welt seiner lmaginationen und Träume . Er wurde dannam Burghölzli Psychiater, ein Beruf. in dem er naturwissenschaftlicheund geistige Interessen verbinden konnte, befieundete sichmit Freud. dem ,ersten bedeutenden Mann meines Lebens., undverteidigte dessen Theorien, obwohl sie unpopulär waren, weil sieseinen Befunden entsprachen. Freud sah - und fürchtete bald - inJung seinen Nachfolger.JJ