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2 Leitvorstellungen und Prämissen einer Solidarischen Ökonomie

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<strong>Leitvorstellungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Prämissen</strong> 61Erde schützen <strong>und</strong> fördern kann. Dieses Gebot der ökologischen Nachhaltigkeitmuss ein entscheidender Prüfstein für die Beurteilung aller Maßnahmen<strong>und</strong> Handlungsweisen im Rahmen <strong>einer</strong> <strong>Solidarischen</strong> <strong>Ökonomie</strong> sein.Ziel 9: Das Primat der Politik vor der Wirtschaft achten. Wie schon unter»Demokratie <strong>und</strong> Mitbestimmung in der Wirtschaft« beschrieben, könnengroße wirtschaftliche Machtzusammenschlüsse demokratische Willensbildung<strong>und</strong> deren Durchsetzung empfindlich stören <strong>und</strong> verhindern. Die üblichenMittel hierfür sind Drohungen oder Versprechungen durch die Wirtschaft, einmit allen Mitteln ausgestattetes Lobbyistentum bis hin zur gezieltenKorruption.Damit diese »Ohnmacht der Politik« überw<strong>und</strong>en werden kann, <strong>und</strong> esmöglich wird, die Wirtschaft in den Dienst der Gesellschaft zu stellen, mussein Primat der Politik <strong>und</strong> des Rechts gegenüber der Wirtschaft hergestellt <strong>und</strong>gesichert werden. Das heißt nicht die Installation eines Staatssozialismus <strong>und</strong><strong>einer</strong> zentralistischen Planwirtschaft. Es heißt vielmehr, dass der demokratischlegitimierte Staat in die Lage versetzt wird, Rahmenbedingungen <strong>und</strong> Regelnzu setzen, die ein effizientes Wirtschaften innerhalb der Bedingungen desGemeinwohls, der sozialen Gerechtigkeit <strong>und</strong> der ökologischen Nachhaltigkeitermöglichen. Hierzu sind auf den jeweiligen Ebenen Institutionen <strong>und</strong> öffentlich-rechtlicheEinrichtungen zu schaffen, durch die es auch für die Wirtschaftmöglich <strong>und</strong> sinnvoll wird, ihr Handeln an den Regeln umfassenderNachhaltigkeit <strong>und</strong> des Gemeinwohls zu orientieren. Das übergeordneteErfordernis des »Primats der Politik« muss deshalb mit kooperativenUmsetzungsformen »vor Ort« einher gehen, bei dem die Betroffenengemeinsam Wege entwickeln, gesellschaftliche Vorgaben auch zum Wohl desUnternehmens umzusetzen.Ziel 10: Eine neue Verfassungsordnung erstellen. Aus all dem vorher Gesagtenergibt sich die Notwendigkeit, die ökonomischen <strong>und</strong> ökologischen<strong>Prämissen</strong> <strong>einer</strong> lebensdienlichen <strong>Ökonomie</strong> in die Verfassungsordnungunseres Gemeinwesens einzuarbeiten. Die Systematik unseres Rechtssystems,die jede Gesetzgebung an die Verfassung, insbesondere an den Gr<strong>und</strong>rechtskatalog<strong>und</strong> die Staatsziele bindet, erfordert bei der systematischenUmsetzung der hier vorgestellten Ziele zumindest eine teilweise Änderung derVerfassung. Neben den individuellen <strong>und</strong> politischen Gr<strong>und</strong>rechten sind nun

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