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Ein Fall von COPD - Pneumologische Praxistage

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CCCC, 61 Jahre, männlich, erster Termin 27.3.2006ANAMNESE:Herr CCCC stellt sich jetzt vor, weil er seit ca. 3 Jahren bronchialeProbleme hat, hauptsächlich quält ihn ein immer wieder auftretenderHusten, der sich beim Hinlegen deutlich verstärkt.Bisher wurde therapiert mit Betamimetika und Steroiden. Subjektiv hataber Herr CCCC nur wenig Erleichterung verspürt.Vor einigen Jahren auch Gastroskopie ohne wesentlichenpathologischen Befund.Bis 1978 hat Herr CCCCC relativ viel geraucht, insgesamt wahrscheinlich50 pack years. Bis vor 2 Jahren war er auch bronchial belastet tätig alsLagerleiter bei Osram. Hier war Herr CCCC Hartmetallstäuben(Wolframmolibdän) aber auch anderen Stäuben, die bei derLeuchtstoffröhrenherstellung auftreten können, ausgesetzt.Die Allergie-Diagnostik bisher negativ.


Röntgen 27.3.2006


Lungenfunktion


Weitere UntersuchungenHier bei der klinischen Untersuchung hier ausgeprägt trockene RGs beiendexspiratorischer Verlängerung.Bei orientierender Rö-Durchleuchtung Zwerchfell aber ausreichendatemverschieblich, auch radiologisch keine Emphysemzeichen. KleinePleurakuppenschwiele re., ansonsten unauffälliges Lungenparenchym.In der Lungenfunktion <strong>Ein</strong>schränkung der FEV 1 auf 70% des Sollwertes(nach Therapie), zentraler Atemwegswiderstand nur grenzwertig erhöht, keineLungenüberblähung.In der bronchialen Provokation nur leichtgradige bronchiale Hyperreagibilität.FEV 1 sinkt <strong>von</strong> 2,3 auf 2,11 l ab. Der zentrale Atemwegswiderstand verdoppeltsich nicht vollständig und steigt bis auf 0,62 an. <strong>Ein</strong>e ausgeprägte bronchialeHyperreagibilität somit nicht nachweisbar.Blutgasanalytisch respiratorische Partialinsuffizienz mit einem PO² <strong>von</strong> 68Torr.


DIAGNOSE:Chronisch obstruktive Atemwegserkrankung (DD Asthma bronchiale, <strong>COPD</strong>)EPIKRISE:Ohne Zweifel besteht bei Herrn CCCC eine obstruktiveAtemwegserkrankung, dafür spricht Klinik undLungenfunktion.Die wenige Wirksamkeit <strong>von</strong> langwirksamenBetamimetika und topischen Steroiden lässt eher eine<strong>COPD</strong> wahrscheinlich erscheinen.Ich habe jetzt noch einmal zur Differenzialdiagnose oraleSteroide für die nächsten Tage und gleichzeitigTheophyllin aufgeschrieben. Hier sollte in einerNachkontrolle in ca. 14 Tagen das weitere Vorgehenabgestimmt werden.


Kontrolle unter Therapie 12.12.2006DIAGNOSE:Chronisch obstruktive Bronchitis mit teilfixierter LungenüberblähungANAMNESE:Herr Oppel stellt sich jetzt zur Kontrolle vor. Subjektiv fühlt er, dassdie Beschwerden gebessert sind, er ist auch für seine Ansprücheausreichend belastbar.Therapie im Moment mit Atrovent mit dem Inhalationsgerät.Die Lungenfunktion heute zeigt wiederum eine periphereObstruktion mit einer FEV 1 <strong>von</strong> knapp 66% des Sollwertes.EPIKRISE:Bei subjektivem Wohlbefinden und Fehlen <strong>von</strong> respiratorischerInsuffizienz soll die Therapie mit Vagolytika fortgesetzt werden.Zur einfachen Inhalation habe ich jetzt noch Spiriva alternativ zuAtrovent aufgeschrieben.


Weiterer Verlauf•<strong>Ein</strong>schreibung DMP <strong>COPD</strong>•Regelmäßige Kontrollen,•Patient subjektiv zufrieden•Lungenfunktion immer ähnlich2.4.3007


Akuttermin 17.3.2009Notfallmäßige Vorstellung bei akuten Beschwerden mit verstärktem Husten mitSchleimexpectoration mit Blutbeimengungen. Nachts einmalig Blutbeimengung in der Mengeeines Esslöffels. Nasal keine Beschwerden.Bei der klinischen Untersuchung auskultatorisch ausgeprägte beidseitige RGs. Rhythmische,normofrequente Herzaktionen.Bodyplethysmographie: Keine Restriktion, leichte Überblähung, deutliche zentrale undinsbesondere ausgeprägte periphere Obstruktion mit <strong>Ein</strong>schränkung der FEV 1 auf 2 lentsprechend 66% des Normwertes. RR 130/75 mmHg.EPIKRISE:Zusammenfassend ist <strong>von</strong> einer Exacerbation der vorbekannten <strong>COPD</strong> auszugehen, wobei sichkeine Anhaltspunkte für eine bakterieller Infektion ergeben. Ich gehe da<strong>von</strong> aus, dass dieBlutbeimengungen im Rahmen der verstärkten Hustensymptomatik zu sehen sind, habedennoch aufgrund der doch rezidivierenden Hämoptysen mich zur Durchführung eines Thorax-CTs zur Abklärung <strong>von</strong> Bronchiektasen entschieden. Medikamentös kurzzeitig systemischeSteroide, Fortführung der inhalativen Therapie mit Atrovent Feuchtinhalationen und Formoterol.


Röntgen 17.3.2009Rö-Thorax: Zwerchfell bds.glatt begrenzt, Sinus frei,mittelständiges,normgroßes Cor, diskreteZeichnungsvermehrung re.paracardial, einumschriebenes Infiltrat istnicht nachweisbar.Verplumpter li. Hilus, keineVerbreiterung des oberenMediastinums, geringeSpondylosis deformans derBWS.


CT vom 19.3.2009


Bronchoskopie am 24.3.2009


Funktion nach Schlinge und LaserHeilung einer <strong>COPD</strong> durchAbtragung einesBronchuscarcinoids

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