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1973 KB Aesthetische_Chirurgie.pdf - Bill Medical

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<strong>Bill</strong> <strong>Medical</strong><br />

Ästhetische chirurgie<br />

Anti-Aging<br />

DentAle implAntologie


<strong>Bill</strong> <strong>Medical</strong><br />

Priv.-Doz.Dr.Dr.<br />

Josip S. <strong>Bill</strong><br />

Ästhetische und Plastische<br />

Gesichtschirurgie<br />

Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie<br />

Ästhetische und Wiederherstellende<br />

Implantologie<br />

Theaterstrasse 20<br />

97070 Würzburg<br />

Tel.: 0931 - 452 42 11<br />

Fax: 0931 - 452 42 12<br />

Email: info@bill-medical.com<br />

www.bill-medical.com<br />

Würzburg - München - Peking - Phuket - Dubai<br />

Gestaltung, Redaktion und Layout:<br />

TV touring media/Würzburg<br />

Illustrationen: Römer & Osadtschij / Weinstadt<br />

Druck: Franz Scheiner/Würzburg<br />

Sehr verehrte Patientin,<br />

sehr geehrter Patient,<br />

Sie überlegen oder planen einen Ästhetisch-Chirurgischen Eingriff durchführen zu<br />

lassen? Diese Broschüre gibt Ihnen einige wichtige Hintergrundinformationen über die<br />

Operationsmöglichkeiten und unsere modernsten Techniken. Sie erhalten darüber hinaus<br />

wichtige Hinweise, die Sie vor einem chirurgischen Eingriff bedenken sollten sowie<br />

hilfreiche Tipps für die Zeit während und nach Ihrer Behandlung. Denn eine Schönheitsoperation<br />

ist und bleibt ein chirurgischer Eingriff: Daher sollte er mit exzellenter<br />

fachmännischer Beratung gut durchdacht werden und nur von den besten Fachleuten<br />

ausgeführt werden.<br />

Die von uns angebotenen Ästhetisch-Chirurgischen Eingriffe sowie unsere individuell abgestimmten<br />

Anti-Aging Therapien werden nachfolgend ausführlich dargestellt. Wenn Sie<br />

sich für eine Behandlung entschieden haben, legen wir gemeinsam mit Ihnen individuell<br />

das operative Vorgehen bzw. den Therapieplan fest. Denn es ist uns sehr wichtig, Ihre<br />

Erwartungen genau zu analysieren, um diese bei dem vorgesehenen Eingriff realistisch<br />

und nach Ihren Wünschen umzusetzen und zu erfüllen. Hierfür stehen uns auch Simulationsverfahren<br />

am Computer zur Verfügung.<br />

Die von uns operierten Patienten fühlen sich nach der Behandlung nicht nur wohler, sie<br />

sind auch durchweg mit ihrem Aussehen zufriedener. Dies steigert zugleich ihr Wohlbefinden<br />

und ihr Selbstbewusstsein. Seit Mitte der 90er Jahre liegen unsere Behandlungsschwerpunkte<br />

im Bereich der Ästhetischen Gesichtschirurgie, der Ästhetischen Medizin,<br />

des Anti-Agings und der Dentalen Implantologie – Bereiche die perfekt ineinander greifen<br />

und immer die Ästhetik des gesamten Gesichtes im Fokus haben.<br />

Es würde uns freuen, Ihnen schon bald in einem individuellen Beratungsgespräch die<br />

für Sie in Frage kommenden Behandlungsmöglichkeiten ausführlich darzulegen. Für Terminvereinbarungen<br />

wenden Sie sich bitte einfach an unsere Empfangsmitarbeiterinnen<br />

(+49-931-452 42 11). Weitere Informationen finden Sie unter: www.bill-medical.com.<br />

Ihr<br />

Priv.-Doz. Dr. Dr. Josip S. <strong>Bill</strong>


Gesundheit<br />

schönheit<br />

WOhLBeFinden<br />

Priv.-Doz.Dr.Dr.<br />

Josip S. <strong>Bill</strong><br />

Private Praxisklinik Dr. <strong>Bill</strong><br />

Die Behandlung der nationalen<br />

und internationalen<br />

Patienten erfolgt in der privaten<br />

Praxisklinik Dr. <strong>Bill</strong>, im Zentrum<br />

von Würzburg gelegen.<br />

In stilvollem, zeitgenössischem<br />

Ambiente, das eher an ein Luxushotel<br />

als an eine Klinik erinnert, bietet die<br />

private Praxisklinik eine breitgefächerte,<br />

indivi duell abgestimmte<br />

Palette an, von Ästhetischer Gesichtschirurgie,<br />

Ästhetischer Medizin und<br />

Ästhetischer Implantologie, inklusive<br />

Anti-Aging-Behandlungen und Ernährungs-<br />

und Fitnessberatung bis<br />

hin zu neuesten Falten- und<br />

Cellulitebehandlungen.<br />

Weitere Standorte von Dr. <strong>Bill</strong><br />

sind exklusive Privatkliniken in<br />

München, Peking, Phuket und Dubai.<br />

Privatdozent Dr. Dr. Josip S. <strong>Bill</strong><br />

die Ästhetische Achse<br />

Privatdozent Dr. med. Dr. med. dent. Josip S.<br />

<strong>Bill</strong> verfügt als Mund-Kiefer-Gesichtschirurg mit<br />

Zusatzausbildung „Plastische und Ästhetische<br />

Operationen“ über eine umfassende Ausbildung<br />

und Praxis für seine Spezialgebiete: Die<br />

Ästhetische Gesichtschirurgie, die Kieferorthopädische<br />

<strong>Chirurgie</strong> und die Dentale Implantologie.<br />

Dieses breite Spektrum ermöglicht<br />

Dr. <strong>Bill</strong> bei seinen Korrekturen und bei der Beratung<br />

im Vorfeld immer die Ästhetik des gesamten<br />

Gesichtes, speziell die Ästhetische Achse<br />

Nase – Mund – Kiefer – Kinn, im Fokus zu<br />

haben. Erst die ganzheitliche Betrachtung und<br />

Behandlung dieser wichtigen Achse garantiert<br />

ein optimales Ergebnis. „Würzburger Konzept“<br />

heißt die Kombination aus Ästhetisch-Chirurgischer<br />

und Kieferchirurgischer Behandlung.<br />

Das Therapiekonzept verfolgt z. B. nicht nur das<br />

funktionale Ziel eines zufriedenstellenden Zusammenbisses<br />

von Ober- und Unterkiefer oder einer<br />

perfekten Nase.<br />

Denn die Änderung der Ästhetik des Gesichtes<br />

und der Zähne ist für die meisten Patienten von<br />

zentraler Bedeutung. Wenn zum Beispiel der<br />

Nasenhöcker, der Überbiss oder das fliehende<br />

Kinn behandelt ist, was über viele Jahre als störend<br />

empfunden wurde, wird das Bewusstsein<br />

des Patienten für die eigene Person größer und<br />

es folgen häufig weitere Schritte, um Ästhetik und<br />

Funktion des Gesichts und des Körpers zu verbessern.<br />

Zu unserem Expertenteam zählen deshalb auch<br />

Dermatologen, Chirurgen, Zahnärzte, Gynäkologen<br />

und Internisten/Endokrinologen sowie<br />

Kosmetikfachleute, die auf diesem Gebiet sehr<br />

große Erfahrung besitzen.


inhaltsverzeichnis<br />

Nichtchirurgische Behandlung S. 04<br />

> Anti-Aging und Medizinische Kosmetik S. 04<br />

> Botulinumtoxin S. 06<br />

> Poly-Milchsäure S. 06<br />

> Hyaluronsäure S. 07<br />

Grundlagen der<br />

chirurgischen Behandlung S. 08<br />

> Vorbereitung des Eingriffes S. 08<br />

> Schnittführung und Nahttechnik S. 09<br />

> Allgemeine Operationsnachsorge<br />

und Nachbehandlung S. 10<br />

Chirurgische Behandlung S. 11<br />

> Nasenkorrektur (Rhinoplastik) S. 12<br />

> Gesichtshautstraffung S. 16<br />

(Face-Lift-<strong>Chirurgie</strong>, Rhytidoplastik)<br />

> Lidkorrektur Oberlider/Unterlider (Blepharoplastik) S. 20<br />

> Ohranlegeplastik (Otopexie) S. 22<br />

> Fettgewebsmodellierung (Liposuction/Lipo-Sculpturing) S. 24<br />

> Wangenknochenaufbau (Jochbeinplastik) S. 26<br />

> Kinnverlagerungsplastik (Genioplastik) S. 28<br />

> Kieferumstellungsoperationen S. 30<br />

(Dysgnathiechirurgie, Kieferorthopädische <strong>Chirurgie</strong>)<br />

> Narbenkorrektur S. 32<br />

> Weitere Behandlungsverfahren S. 33<br />

> Zahnimplantate (Dentale Implantologie) S. 34<br />

Allgemeine Risikoaufklärung S. 40<br />

Diese Informationsbroschüre ist eine Ergänzung zum Aufklärungsgespräch mit Ihrem Arzt. Sie kann nicht die medizinische Beratung ersetzen. Beachten Sie bitte auch weitere Hinweise<br />

zu Risiken und Komplikationen auf dem Aufklärungsformular, welches wir bei der präoperativen Besprechung miteinander durchgehen und unterzeichnen. Mit dieser Informations broschüre<br />

möchten wir Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Ästhetisch-Chirurgischen Verfahren geben. Alle Informationen wurden nach bestem medizinischen Wissen und mit größtmöglicher<br />

fachlicher Sorgfalt erarbeitet und geprüft. Es wird jedoch keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit oder Vollständigkeit der Informationen übernommen.<br />

_03<br />

_03


_04<br />

nichtchirurgische<br />

behandlung<br />

Anti-Aging und Medizinische Kosmetik<br />

Unter dem Begriff Anti-Aging werden heute alle Behandlungsverfahren mit einem positiven Einfluss auf<br />

den körperlichen und mentalen Alterungsprozess zusammengefasst. Diese Therapieverfahren sind aufgrund<br />

von Einzelbeobachtungen zahlreicher Behandlungserfolge aus medizinischer Sicht zu befürworten.<br />

Einen wissenschaftlichen Nachweis für die Wirksamkeit gibt es bisher zwar noch nicht, jedoch trifft<br />

dies für viele erfolgreiche Behandlungsmethoden in der Medizin zu, ohne ihren therapeutischen Wert<br />

zu mindern. In der Anti-Aging-Medizin gilt als anerkannt, dass alle Anwendungen und Umstellungen<br />

möglichst früh begonnen und konsequent durchgeführt werden sollten.<br />

Der Alterungsprozess kann nicht rückgängig gemacht werden. Mit der Zielsetzung, eine hohe<br />

Lebensqualität bis ins hohe Alter zu erreichen, kann der Prozess mit verschiedenen Anwendungen<br />

und Therapien jedoch verlangsamt werden.<br />

Eine gesunde, ausgewogene Ernährung und regelmäßiger Sport sind die wichtigsten Anti-Aging-Faktoren.<br />

Speziell ausgebildete Ernährungsberater und Sporttherapeuten erstellen Ihnen gerne individuelle<br />

Anti-Aging-Programme. Zwei gesundheitsschädliche Dinge sollten Sie jedoch möglichst vermeiden: Alkohol<br />

– nur in geringen Mengen nicht nachteilig – und Rauchen.<br />

Nach einer genauen Analyse Ihres körperlichen und gesundheitlichen Befindens (körperliche Untersuchung,<br />

Belastungsuntersuchungen, Blutlaboranalyse) wird ein individueller Behandlungsplan für Sie erstellt,<br />

der auf Ihre persönlichen Bedürfnisse abgestimmt ist. Dieser umfasst neben einer individuellen<br />

Ernährungsberatung und einem Sport- und Bewegungsprogramm einen Therapieplan, der festlegt, welche<br />

Anti-Aging-Therapieverfahren für Sie geeignet sind.<br />

a


Anti-Aging-Therapieverfahren können folgende Maßnahmen umfassen:<br />

> Ästhetische Dermatologie<br />

> Medizinische Kosmetik mit individueller professioneller Beratung<br />

> Permanent Make Up<br />

> Cellulite-Ultraschalltherapie (Ultraschall-Lipo-Cavitation)<br />

> Eigen-Stammzellbehandlung (Bindegewebsaufbau, Knochenaufbau)<br />

> Plasmapherese zur Ausschwemmung schädlicher Antigene und Antikörper<br />

> Infusion und/oder orale Gabe von Mineralstoffen, Spurenelementen und hochdosierten Vitaminen<br />

> Ozonangereicherte Eigenblut-Autotransfusion<br />

> Individualisierte Hormonbehandlung<br />

> Sauerstoff-Überdruckbehandlung (HBO, Hyperbare Oxygenierung)<br />

> Kontrollierte Kältetherapie (Hilothermie ® )<br />

> Individualisierter Nahrungsergänzungsplan<br />

> Osteopathie, Physiotherapie<br />

Einzelne Anti-Aging-Anwendungen können nach einem individuell erstellen Plan bequem zu Hause umgesetzt<br />

werden. Für eine umfassende, ganzheitlich abgestimmte Anti-Aging-Therapie empfehlen wir, Ihrem<br />

Körper viel Ruhe und Schonung zu gönnen. Gerne offerieren wir Ihnen dafür entsprechende Therapiemöglichkeiten<br />

mit anschließendem Genesungs- und Erholungsaufenthalt im exklusiven Ambiente eines<br />

Wellnessresorts im In- oder Ausland.<br />

_05


_06<br />

nichtchirurgische<br />

behandlung<br />

Über die Jahre hinweg wurde bereits eine Vielzahl von Faltenbehandlungsverfahren kommerzieller<br />

Hersteller auf den Markt gebracht. Letztlich haben sich nur drei Verfahren durchsetzen können, die sinnvolle<br />

Therapieoptionen darstellen: Botulinumtoxin, Poly-Milchsäure und Hyaluronsäure.<br />

Botulinumtoxin (Botox ® u. a.)<br />

Das Botulinumtoxin A ist ein Eiweiß des anaeroben Bakteriums Clostridium botulinum. Als eines der stärksten<br />

bekannten Nervengifte führt es zu einer vorübergehenden Lähmung der betroffenen Muskeln. In sehr<br />

starker Verdünnung findet es seit Anfang der achtziger Jahre Verwendung in der Medizin.<br />

Hauptanwendungsgebiete in der Ästhetischen Medizin sind die Stirn und die Nasenwurzelregion (so genannte<br />

„Zornesfalten“), da hier die Faltenbildung stark von der darunter liegenden Muskulatur abhängt.<br />

Es kann allerdings grundsätzlich keine Gewährleistung für das Verschwinden von Falten aufgrund einer<br />

Behandlung mit Botulinumtoxin übernommen werden, da die Bildung von Hautfalten vor allem mit der<br />

Anatomie und Physiologie der Haut zusammenhängt.<br />

Die Botulinumtoxininjektion, in Einzeldosen auf die betreffende Muskelgruppe verteilt, führt mit einer<br />

zeitlichen Verzögerung von vier bis sieben Tagen zu einer Lähmung der Muskeln. Diese Muskellähmung<br />

bewirkt die Glättung der darüber liegenden Haut und bildet sich nach circa drei bis sechs Monaten<br />

zurück.<br />

Nach mehrmaliger Therapie kann es zur Bildung von Antikörpern und zu einer Therapieresistenz (Unempfindlichkeit)<br />

kommen. Hierüber werden Sie gesondert aufgeklärt. Falls dieser Fall eintritt, sollten Sie<br />

eine Pause von mindestens sechs Monaten einhalten, bevor ein erneuter Therapieversuch erfolgt.<br />

Poly-Milchsäure<br />

Milchsäure ist ein Stoff, der im menschlichen Körper vorkommt. Synthetisch hergestellte Poly-Milchsäure,<br />

in der <strong>Chirurgie</strong> seit vielen Jahren verwendet und sehr gut verträglich, wird typischerweise bei stark<br />

ausgeprägten Falten in der unteren Gesichtshälfte sowie bei tiefen Nasolabial- und Mundwinkelfalten<br />

angewandt. Darüber hinaus können auch Volumen- bzw. Konturdefekte wie Hohlwangen oder schlaffe,<br />

runzelige Partien in den genannten Arealen korrigiert werden ("Liquid Facelift").<br />

b


Das eingespritzte Implantat regt in der Haut eine Neubildung von Bindegewebe an. Sofort nach der Behandlung<br />

ist eine Auffüllung der Falten und Volumendefekte sichtbar. Allerdings können einige Tage später<br />

die Falten kurzfristig wieder wie vor der Behandlung aussehen, nachdem das in der Poly-Milchsäure<br />

enthaltene Wasser vom Körper resorbiert wurde. Der behandelte Bereich muss mehrmals täglich massiert<br />

werden. Dadurch wird das Produkt gleichmäßig verteilt und die Bildung von Knötchen minimiert.<br />

Erst nach sechs bis acht Wochen tritt der endgültige Effekt ein. Dann wird gemeinsam entschieden, ob<br />

weitere Behandlungen erforderlich sind. In der Regel sind zwei bis drei Sitzungen in zwei- bis sechswöchigem<br />

Abstand sinnvoll. Das Ergebnis kann ein bis zwei Jahre anhalten. Im Allgemeinen ist die Injektion<br />

schmerzlos, eventuell tritt an der Einstichstelle ein kurzes Brennen auf.<br />

Hyaluronsäure<br />

Hyaluronsäure ist ein im Bindegewebe des Menschen natürlich vorkommender Stoff. Synthetisch hergestellt<br />

dient er zur Glättung flacher Falten im gesamten Gesichtsbereich, insbesondere im Bereich der Stirn,<br />

der Augen, der Nasolabialfalte und des Mundes, gegebenenfalls in Kombination mit Botulinumtoxin.<br />

In Abhängigkeit von der behandelten Gesichtspartie und vom Hauttyp kann die Wirkung einer Behandlung<br />

mit Hyaluronsäure circa sechs bis zwölf Monate (Lippen: circa sechs Monate) anhalten; in Einzelfällen<br />

jedoch auch kürzer oder sogar länger. Durch Auffrischungs- und Nachbehandlungen lässt sich das<br />

gewünschte Ergebnis aufrechterhalten.<br />

Eine Behandlung mit Botulinumtoxin, Poly-Milchsäure oder Hyaluronsäure kann bei fortgeschrittener<br />

Hauterschlaffung eine operative Faltenkorrektur nicht ersetzen. Hierüber werden Sie im Vorgespräch<br />

genau informiert.<br />

_07


Vorbereitung des Eingriffes<br />

Bei den hier geschilderten Operationen handelt es sich um Wahleingriffe. Deshalb werden Sie im Rahmen<br />

der Eingriffsvorbereitung ausführlich über die Operation und die damit verbundenen Risiken informiert.<br />

Die Aufklärung geschieht in der Regel in mehreren Schritten mündlich und schriftlich als sogenannte<br />

Stufenaufklärung. So bleiben Ihrerseits keine Fragen offen und unsererseits besteht Gewissheit, dass Sie<br />

sich eingehend mit dem Eingriff, den Risiken und möglichen Folgen auseinandergesetzt haben.<br />

Da es sich bei der geplanten Operation meist um einen Eingriff ohne zwingende medizinische Indikation<br />

handelt, dürfen keine vorbestehenden Risiken bekannt sein, die sich ungünstig auf Ihre Gesundheit<br />

auswirken könnten. Solche Risiken sind beispielsweise Herz- und Kreislauferkrankungen, Blutkrankheiten,<br />

Blutgerinnungsstörungen, Diabetes oder Tumorerkrankungen sowie verschiedene andere Erkrankungen<br />

und die damit verbundene Medikamenteneinnahme.<br />

Es ist daher in Ihrem eigenen Interesse, uns bereits bei der Erstvorstellung in der Praxis über Krankheiten,<br />

Operationen und früher oder zum jetzigen Zeitpunkt eingenommene Medikamente zu informieren. So<br />

sollen weder Ihre Gesundheit noch das geplante Operationsergebnis gefährdet werden.<br />

Falls eine Erkrankung besteht, die ein Risiko darstellen könnte, kann die vorherige Abklärung durch Ihren<br />

Hausarzt oder einen Facharzt erforderlich sein. Falls der Eingriff bei Ihnen in Narkose durchgeführt<br />

wird, untersucht Sie vor der Operation Ihr Hausarzt und/oder Anästhesist, um Ihre Narkosefähigkeit<br />

festzustellen.<br />

_08<br />

grundlagen der<br />

chirurgischen behandlung<br />

v


Schnittführung und Nahttechnik<br />

Bei allen Ästhetisch-Chirurgischen Eingriffen im Gesichtsbereich muss man das Hauptaugenmerk auf den<br />

Verlauf der Hautspannungslinien des Gesichtes lenken. Die Schnittführung verläuft, wo immer möglich,<br />

parallel zu diesen natürlichen Hautlinien. So werden die Operationsnarben besser in die natürliche<br />

Hautstruktur integriert und man kann eine weitestgehende Reduktion der Sichtbarkeit erzielen. Eine Gewährleistung<br />

dafür kann jedoch nicht übernommen werden, da die Ausbildung einer Narbe von vielen,<br />

nicht vorhersehbaren Faktoren abhängt.<br />

Die Hautnaht erfolgt mit einem dünnen Nylonfaden. Je nach Gesichtsbereich werden die Fäden einzeln<br />

vernäht und geknüpft (Einzelknopfnaht) oder es erfolgt eine durchgehende Naht innerhalb der Haut (Intracutan<br />

fortlaufende Naht). In ausgewählten Fällen ist auch der Einsatz von Acrylklebern (Wundkleber)<br />

zum sicheren, ästhetisch ansprechenden Wundverschluss ohne Naht möglich.<br />

Zur Sicherung des Wundverschlusses und Vermeidung einer Epithelbildung in den Stichkanälen sollte das<br />

Nahtmaterial aus dem Gesichtsbereich fünf bis sieben Tage nach der Operation entfernt werden. Im Lidbereich<br />

ist die Entfernung des Nahtmaterials bereits am vierten postoperativen Tag möglich. In Bereichen<br />

mit höherer Hautspannung, wie zum Beispiel der Kopfhaut, kann es hingegen erforderlich sein, dass das<br />

Nahtmaterial bis zu vierzehn Tage lang in der Haut belassen wird.<br />

Verlauf der<br />

Hautspannungslinien<br />

im Gesichts- und<br />

Halsbereich:<br />

Im Idealfall erfolgt<br />

die Schnittführung<br />

entlang dieser Linien.<br />

_09


_10<br />

grundlagen der<br />

chirurgischen behandlung<br />

Allgemeine Operationsnachsorge und Nachbehandlung<br />

Operationsnachsorge<br />

Ihr Gesicht kann nach dem Eingriff mit einem speziellen Gerät gekühlt werden (Hilotherm ® ). Die Kühlung wird<br />

als sehr angenehm empfunden und kann zu einer wesentlichen Reduktion der Schwellung führen. Nähere<br />

Informationen zur Hilotherapie ® erhalten Sie unter www.hilotherm.com. Zur Schmerzausschaltung nach der<br />

Operation erhalten Sie gut wirksame Schmerzmittel. Die Dosis kann Ihrem individuellen Bedarf angepasst<br />

werden. Zusätzlich bekommen Sie gegebenenfalls auch Antibiotika, die Sie entsprechend der verordneten<br />

Dosierung einnehmen sollten. Bitte teilen Sie uns eventuelle Allergien und Unverträglichkeiten bereits bei<br />

Ihrer Erstvorstellung mit.<br />

Nachbehandlung<br />

Nach dem Eingriff erfolgen Nachuntersuchungen in der Praxis. Wenn Sie für die Operation angereist<br />

sind und aus diesem Grund eine Nachuntersuchung in der Praxis nicht möglich sein sollte, erhalten Sie<br />

bei Ihrer letzten Vorstellung sämtliche erforderlichen Unterlagen mit Hinweisen zu Ihrer Weiterbehandlung.<br />

Diese Unterlagen übergeben Sie dem mitbehandelnden Arzt.<br />

Um das Operationsergebnis nicht zu gefährden, sollten Sie sich abhängig vom Eingriff für einen Zeitraum<br />

von drei bis sechs Wochen ab der Operation körperlich schonen und keinen Sport treiben. Ab<br />

der vierten Woche ist leichte sportliche Betätigung wie Joggen, Fahrradfahren oder Schwimmen erlaubt.<br />

Ballsportarten, Kampfsport und Leistungssport sind frühestens sechs Wochen nach dem Eingriff unter<br />

besonderer Vorsicht wieder möglich.<br />

s


Damit Sie genau wissen, wie die bei Ihnen vorgesehene Operation abläuft,<br />

finden Sie auf den folgenden Seiten ausführliche Beschreibungen dieser Eingriffe:<br />

> Nasenkorrektur (Rhinoplastik), S. 12<br />

> Gesichtshautstraffung (Face-Lift-<strong>Chirurgie</strong>, Rhytidoplastik), S. 16<br />

> Lidkorrektur Oberlider/Unterlider (Blepharoplastik), S. 20<br />

> Ohranlegeplastik (Otopexie), S. 22<br />

> Fettgewebsmodellierung (Liposuction/Lipo-Sculpturing) S. 24<br />

> Wangenknochenaufbau (Jochbeinplastik), S. 26<br />

> Kinnverlagerungsplastik (Genioplastik), S. 28<br />

> Kieferumstellungsoperationen (Dysgnathiechirurgie, Kieferorthopädische <strong>Chirurgie</strong>), S. 30<br />

> Narbenkorrektur, S. 32<br />

> Weitere Behandlungsverfahren, S. 33<br />

> Zahnimplantate (Dentale Implantologie), S. 34<br />

Die Ästhetische Achse<br />

Die im folgenden beschriebenen Eingriffe basieren auf dem Prinzip der Harmonisierung und<br />

Perfektionierung der wichtigen Achse Gesicht - Nase - Kiefer - Kinn. Dafür wurde durch uns<br />

der Begriff "Ästhetische Achse" geprägt.<br />

Selbstverständlich können und sollen diese Darstellungen das persönliche Patientengespräch<br />

nicht ersetzen.<br />

chirurgische<br />

behandlung<br />

_11


_12<br />

chirurgische<br />

behandlung<br />

Nasenkorrektur (Rhinoplastik)<br />

Die Rhinoplastik ist einer der anspruchsvollsten Eingriffe der Ästhetischen <strong>Chirurgie</strong>.<br />

Dafür gibt es mehrere Gründe:<br />

> Sehr komplexe Anatomie auf kleinstem Raum<br />

> Ineinandergreifen unterschiedlicher anatomischer Strukturen (Knochen/Knorpel/Weichgewebe)<br />

und deren unterschiedliches Verhalten nach einem chirurgischen Eingriff<br />

Deshalb sollte eine Nasenkorrektur nur von einem erfahrenen Spezialisten durchgeführt werden.<br />

Operationsvorbereitung<br />

Wichtig ist die vollständige und ausführliche Untersuchung der Nase sowie die fotografische Dokumentation.<br />

Die Fotografien werden vergrößert ausgedruckt und der Eingriff wird anhand dieser Bilder<br />

gemeinsam mit Ihnen geplant.<br />

Die Korrektur der Nase ist für die Harmonisierung der Ästhetischen Achse Nase - Kiefer - Kinn von<br />

großer Bedeutung. Sie kann auch im Rahmen von Kiefer-Verlagerungseingriffen zur Optimierung<br />

der Gesichtsproportionen und Normalisierung der Nasenatmung erforderlich sein.<br />

n


Oben Zugang zur<br />

geschlossenen Rhinoplastik:<br />

Der Schnitt erfolgt im<br />

Naseninneren.<br />

Unten Zugang zur<br />

offenen Rhinoplastik:<br />

Die Narbe am Nasensteg<br />

wird so gut wie unsichtbar.<br />

_13


Operation<br />

_14<br />

chirurgische<br />

behandlung<br />

Der Eingriff erfolgt unter Narkose, ist aber tagesstationär möglich. Sie können also nach einigen Stunden<br />

wieder entlassen werden.<br />

Zusätzlich zur Narkose wird ein Lokalanästhetikum (Örtliche Betäubung) in den Bereich der gesamten<br />

Nase injiziert, was die Blutung während des Eingriffes vermindert.<br />

Abhängig vom Ausmaß des Eingriffes wird die Rhinoplastik in zwei Gruppen unterteilt:<br />

Die geschlossene und die offene Rhinoplastik.<br />

1. Bei der geschlossenen Rhinoplastik erfolgt die Schnittführung ausschließlich im Naseninneren. Durch<br />

den Eingriff entstehen keine sichtbaren Narben, das Operationsfeld ist aber stark eingeschränkt. Dieses<br />

Verfahren ist daher nur für bestimmte Eingriffe im Bereich der Nasenspitze, der Nasenflügel und des<br />

Nasenrückens geeignet.<br />

2. Bei der offenen Rhinoplastik werden die Hautschnitte in beiden Nasenlöchern durch einen quer verlaufenden<br />

Schnitt im hinteren Ansatzbereich des Nasensteges zwischen den Nasenlöchern verbunden.<br />

Auf diese Weise lässt sich das gesamte Opera tionsfeld darstellen. Die Hautnarbe unterhalb der Nase<br />

ist nach Abheilung so gut wie unsichtbar. Diese Technik kommt deshalb bei umfangreichen Eingriffen<br />

zum Einsatz.<br />

o


Meist kann bereits vor dem Eingriff bestimmt werden, ob eine geschlossene oder offene Rhinoplastik erforderlich<br />

ist. Eine Operation, die zunächst als geschlossene Rhinoplastik geplant ist, kann im Verlauf des<br />

Eingriffes aber bei Bedarf auf eine offene Rhinoplastik erweitert werden.<br />

Gelegentlich kann ein Zweiteingriff erforderlich sein. Dieser sollte frühestens sechs Monate nach der<br />

ersten Operation erfolgen.<br />

Spezielle Operationsnachsorge<br />

Nach dem Nahtverschluss werden beide Nasenlöcher mit Fettgazestreifen tamponiert. Dadurch werden<br />

Blutungen gestillt, die Nase wird von innen gestützt und ein Zuschwellen des Nasenbinnenraumes verhindert.<br />

Eine solche Schwellung kann zu bleibenden Nasenatmungsstörungen führen. Deshalb sollte die<br />

Tamponade, wenn nicht anders angegeben, erst nach einer Woche entfernt werden.<br />

Die äußere Nase wird je nach Ausdehnung des Eingriffes mit einer Metallplatte (Splint) oder einem<br />

individuell angepassten Gipsverband geschient, um die Nase zu stabilisieren. Die neugeformte Nase<br />

erhält dadurch Form- und Positionsstabilität. Diese Schiene werden Sie zunächst für ein bis zwei<br />

Wochen durchgehend tragen. Für weitere zwei bis drei Wochen sollten Sie die Schiene in der Freizeit<br />

und nachts anlegen, um die Nase zu schützen.<br />

_15


Gesichtshautstraffung (Face-Lift-<strong>Chirurgie</strong>, Rhytidoplastik)<br />

Die Face-Lift-<strong>Chirurgie</strong> zur operativen Behandlung erschlaffter Gesichtshaut ist einer der anspruchsvollsten<br />

Eingriffe der Ästhetischen Gesichtschirurgie.<br />

_16<br />

Man unterscheidet zwischen:<br />

> Superextended Face Lift im Bereich des Mittel- und Untergesichtes einschließlich<br />

der Unterkiefer-, Kinn- und Halsregion<br />

> Stirnlift<br />

> Full Face Lift im Bereich des Mittel- und Untergesichtes einschließlich der Unterkiefer-,<br />

Kinn- und Halsregion sowie der Stirn<br />

Operation<br />

chirurgische<br />

behandlung<br />

Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose in der Klinik, in der Sie stationär untergebracht und betreut werden.<br />

Das heute gängige Standardverfahren für den Superextended Face Lift, das SMAS Lifting des Superfiziellen<br />

Muskulo-Aponeurotischen Systems, ist nicht nur auf die Haut begrenzt, wie dies bei früheren Operationstechniken<br />

der Fall war. Es erstreckt sich außerdem auf das Unterhautbindegewebe, die mimische<br />

Muskulatur und das die Muskulatur verbindende Sehnengeflecht.<br />

g


Schnittführung der<br />

Gesichtshautstraffung:<br />

Die Schnittführung verläuft<br />

um das Ohr und<br />

endet vor und hinter<br />

dem Ohr im Haaransatz,<br />

was sogar das<br />

Tragen von Hochsteckfrisuren<br />

ermöglicht.<br />

_17


Die Schnittführung verläuft beim Superextended Face Lift um das Ohr und endet vor und hinter dem Ohr<br />

im Haaransatz. Diese Art der Schnittführung ermöglicht das Tragen von Hochsteckfrisuren ohne sichtbare<br />

Operations narbe. Hierfür kann aber keine Gewährleistung übernommen werden. Beim Stirnlift oder Full<br />

Face Lift erfolgt die Schnittführung nicht in den Schläfenhaaransatz hinein, sondern ab der Ohroberkante<br />

direkt am Haaransatz im Stirnbereich.<br />

Die Gesichtshautstraffung erfolgt auf zwei Ebenen: Zunächst wird der zusammenhängende Komplex aus<br />

Gesichtsmuskulatur und Unterhautbindegewebe (SMAS) gestrafft und vernäht. Dann wird die darüberliegende<br />

Haut gestrafft und ebenfalls sorgfältig vernäht.<br />

_18<br />

chirurgische<br />

behandlung<br />

Nur mit dieser Technik ist postoperativ ein weitestgehend faltenfreies beziehungsweise faltenreduziertes,<br />

natürliches Aussehen möglich. Nach dem Eingriff wirkt das Gesicht nicht maskenhaft. Das SMAS trägt bei<br />

diesem Operationsverfahren die Hauptlast der Gewebestraffung. Die Haut kommt auf dem gestrafften<br />

Ge we be glatt zu liegen.<br />

s


Spezielle Operationsnachsorge<br />

In den Nahtbereich hinter den Ohren wird auf beiden Seiten jeweils ein dünner Silikonschlauch unter der<br />

Haut eingelegt, um den Abfluss von Wundflüssigkeit zu erleichtern. Diese Schläuche werden am ersten<br />

oder zweiten Tag nach der Operation wieder entfernt.<br />

Außerdem erhalten Sie nach der Operation eine straffe Gesichtshaube. Sie sollten diese für eine Dauer<br />

von zwei Tagen tragen, um das Auftreten von Schwellungen und Blutergüssen zu reduzieren.<br />

_19


Lidkorrektur Oberlider/Unterlider (Blepharoplastik)<br />

Die Haut und das Bindegewebe im Bereich der Augenlider ist sehr dünn und empfindlich. Darum kann es<br />

besonders in diesem Bereich bereits früh zu einer Erschlaffung mit Faltenbildung kommen. Ein Erschlaffen<br />

der Oberlidhaut kann die Sicht erschweren. Im Unterlidbereich wird dadurch ein müdes Erscheinungsbild<br />

vermittelt, welches im allgemeinen Sprachgebrauch als „Tränensäcke“ bezeichnet wird. Eine Lidplastik<br />

führt hier in der Regel zu sehr guten Ergebnissen.<br />

Operation<br />

Die Augenlidplastik erfolgt in der Regel ambulant in örtlicher Betäubung. Sehr ausgedehnte Eingriffe<br />

werden auch in Analgosedierung (Dämmerschlaf kombiniert mit örtlicher Betäubung) oder tagesstationär<br />

in Vollnarkose vorgenommen. Sie können also nach einigen Stunden wieder entlassen werden.<br />

_20<br />

chirurgische<br />

behandlung<br />

Schnittführung der<br />

Oberlidplastik:<br />

Die Narbe ist<br />

meist unsichtbar.<br />

b


Eine Oberlidplastik umfasst die Entfernung überschüssigen Hautgewebes, welches sich als Überhangfalte<br />

im Extremfall bis über den Oberlidrand werfen kann. Die Fettgewebsreduktion und Korrektur des Lidmuskels<br />

im Oberlid wird dabei individuell festgelegt.<br />

Die Unterlidplastik erfolgt über einen Schnitt unmittelbar unterhalb der Unterlidwimpern oder durch die Unterlidbindehaut.<br />

Allerdings ist nach der Entfernung des überschüssigen Unterhautbinde- und Fettgewebes<br />

und Korrektur des Lidmuskels häufig auch ein Hautüberschuss zu reduzieren. Diese Exzision kann unter<br />

Einbeziehung des Unterlidhautschnittes erfolgen.<br />

Für den Langzeiterfolg spielen individuelle Faktoren wie zum Beispiel Hautbeschaffenheit, Pflege,<br />

Vorschädigung der Haut, Sonneneinwirkung, Rauchen oder Alkohol eine wesentliche Rolle.<br />

Eine Sonderform der Augenlidplastik stellt eine Reduktion der so genannten „Mongolenfalte“ am mittleren<br />

Lidwinkel durch eine spezielle Lappenplastik dar. Dieses Verfahren wird vor allem bei Patienten aus dem<br />

asiatischen Raum angewandt.<br />

Schnittführung der<br />

Unterlidplastik<br />

unmittelbar unterhalb<br />

der Unterlidwimpern<br />

oder durch die<br />

Unterlidbindehaut:<br />

Dadurch bleibt die<br />

Narbe unsichtbar.<br />

_21


Ohranlegeplastik (Otopexie)<br />

Dieser Korrektureingriff erfolgt meist bei Kindern und Jugendlichen.<br />

Operation<br />

Der Eingriff erfolgt in der Regel ambulant in örtlicher Betäubung. Sehr ausgedehnte Eingriffe können<br />

aber auch in Analgosedierung (Dämmerschlaf kombiniert mit örtlicher Betäubung) oder tagesstationär in<br />

Vollnarkose vorgenommen werden. Sie können also nach einigen Stunden wieder entlassen werden.<br />

Für die Otopexie gibt es je nach Ausmaß der Anlagerung und der plastischen Fixation der Ohrmuschel<br />

in ihrer neuen Position verschiedene Operationstechniken:<br />

> Bei ausgeprägten Formen kann eine Technik mit Durchtrennung und plastischer<br />

Neuformung des Ohrknorpels angewendet werden.<br />

> Bei schwächer ausgeprägten Formen ist das gängigste Verfahren eine kombinierte Technik<br />

aus Schwächung und Neuausformung des Ohrknorpels durch Nahtfixation.<br />

> Bei gering abstehenden Ohren kann es in seltenen Fällen ausreichen, Haut und Unterhautgewebe<br />

der Ohrhinterseite sichelförmig auszuschneiden und durch eine Naht zu fixieren.<br />

Spezielle Operationsnachsorge<br />

Nach dem Eingriff wird ein straffer Kopfverband angelegt, den man für eine Woche tragen muss.<br />

Darüber hinaus empfehlen wir für weitere zwei bis drei Wochen ein straffes Stirnband, das die Ohren<br />

anpresst. Dadurch wird das Operationsgebiet sicher stabilisiert.<br />

Die Kosten für den Eingriff können bei Kindern und Jugendlichen unter bestimmten Voraussetzungen von<br />

den Versicherungen übernommen werden. Nähere Informationen hierzu erhalten Sie in der Praxis oder<br />

bei Ihrer Versicherung.<br />

_22<br />

chirurgische<br />

behandlung<br />

k


Schnittführung an der<br />

Hinterseite des Ohres:<br />

Nach Entfernen eines<br />

Hautstreifens wird<br />

ein entsprechend<br />

breiter Knorpelstreifen<br />

entnommen. Der Ohrknorpel<br />

und die Haut<br />

werden abschießend<br />

vernäht. Das Ergebnis<br />

ist sofort sichtbar.<br />

_23


Fettgewebsmodellierung (Liposuction / Lipo-Sculpturing)<br />

Für die Korrektur einer Erschlaffung der Kinn-, Unterkiefer- und Halshaut sowie im Bereich des Rumpfes<br />

und der Extremitäten hat die Liposuktion mit Lipo-Sculpturing (Fettabsaugung) ausgedehntere chirurgische<br />

Verfahren weitestgehend abgelöst, beziehungsweise ergänzt diese.<br />

Operation<br />

_24<br />

chirurgische<br />

behandlung<br />

Der Eingriff erfolgt in der Regel ambulant in örtlicher Betäubung. Sehr ausgedehnte Eingriffe können<br />

aber auch in Analgosedierung (Dämmerschlaf kombiniert mit örtlicher Betäubung) oder tagesstationär in<br />

Vollnarkose erfolgen. Sie können also nach einigen Stunden wieder entlassen werden.<br />

Durchgesetzt hat sich die Liposuktion mit örtlicher Betäubung in Tumeszenz-Technik. Zunächst werden in<br />

örtlicher Betäubung im zu behandelnden Areal kleine, später kaum oder gar nicht sichtbare Einschnitte<br />

platziert. So lässt sich der gesamte Behandlungsbereich den individuellen Bedürfnissen entsprechend mit<br />

der Liposuktionskanüle erreichen.<br />

Lipo-Sculpturing im<br />

Kinn-Halsbereich:<br />

Durch drei winzige<br />

Einschnitte hinter den<br />

Ohren und unterhalb<br />

des Kinns wird die<br />

Kanüle zur Gewebsmodellierungeingeführt.<br />

Die Schnitte<br />

sind nach dem Eingriff<br />

meist nicht mehr<br />

sichtbar.<br />

l


Mittels einer Pumpe und einer dünnen Nadel wird ein Flüssigkeitsgemisch zur örtlichen Betäubung in den<br />

zu behandelnden Bereich geleitet. Nach Einwirken der Betäubung wird mit der Liposuktions kanüle, die<br />

über einen Schlauch mit einer Vakuumpumpe verbunden ist, das überschüssige Fettgewebe abgesaugt,<br />

bis eine zufriedenstellende Konturierung erzielt ist (Lipo-Sculpturing).<br />

Spezielle Operationsnachsorge<br />

Die Einschnitte werden zum Teil vernäht, zum Teil offen gelassen, um zu ermöglichen, dass gelöstes, nicht<br />

entferntes Fettgewebe und die Resttumeszenzlösung abfließen können.<br />

Nach der Operation erhalten Sie eine straffe, elastische Gesichtshaube beziehungsweise ein straffes<br />

Mieder entsprechend der behandelten Körperregion zur modellierenden Wundheilung, die Sie laut<br />

Anweisung tragen sollten. Dadurch wird eine bestmögliche Modellierung der Körperoberfläche erzielt<br />

und das Auftreten von Schwellungen und Blutergüssen reduziert.<br />

_25


Wangenknochenaufbau (Jochbeinplastik)<br />

Zur ästhetischen Betonung der Jochbeinregion können operativ Aufbauplastiken mit Knochen oder eine<br />

Abtragung des Wangenknochens durchgeführt werden.<br />

Operation<br />

Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose in der Klinik, in der Sie stationär untergebracht und betreut werden.<br />

Abhängig vom Ausmaß des Eingriffes ist dieser auch tagesstationär möglich. In diesem Fall können Sie<br />

nach einigen Stunden wieder entlassen werden.<br />

Die Operation erfolgt im Mund in der Schleimhautumschlagfalte des Oberkiefers mit Darstellung des<br />

Jochbeines. Deshalb sind von der Schnittführung keine Narben sichtbar. Abhängig von den individuellen<br />

Voraussetzungen und vom vorgesehenen Eingriff bestehen verschiedene operative<br />

Möglichkeiten: Ein Knochenaufbau durch Transplantation von körpereigenem Knochen kann ebenso<br />

erfolgen wie die Implantation von Fremdknochen oder Knochenersatzmaterial. Auch kann das Jochbein<br />

mit einer speziellen Säge durchtrennt und verlagert werden. Die geplante neue Position oder der Knochenaufbau<br />

werden mit Miniplatten und Schrauben aus Titan in ihrer neuen Position fixiert.<br />

Aufbauverfahren mit künstlichen Materialien (wie Silikon) sind dem hier beschriebenen Operationsverfahren<br />

aufgrund der damit verbundenen Komplikationsrate unterlegen und werden abgelehnt.<br />

Die Operationswunde im Mund wird mit dünnen Seidenfäden verschlossen. Diese werden nach circa<br />

zehn Tagen wieder entfernt. Sie müssen nach dem Eingriff keine besondere Kostform beachten.<br />

_26<br />

chirurgische<br />

behandlung<br />

w


Schrauben- und Plattenentfernung<br />

Nach circa sechs bis zwölf Monaten erfolgt in Kurznarkose die Entfernung der Titanplatten und -schrauben.<br />

Dieser Eingriff ist tagesstationär möglich. Sie können nach einigen Stunden wieder entlassen werden.<br />

Die Operation erfolgt in der alten Narbe in der Schleimhautumschlagfalte des Oberkiefers. Deshalb<br />

bleiben von der Schnittführung wieder keine Narben sichtbar. Nach Darstellung und Entfernung der Titanschrauben<br />

und -platten wird die Operationswunde im Mund mit dünnen Seidenfäden verschlossen. Diese<br />

werden nach circa zehn Tagen wieder entfernt. Sie müssen auch nach diesem Eingriff keine besondere<br />

Kostform beachten.<br />

Model lierung des Jochbeines:<br />

Da die Schnittführung<br />

am Oberkiefer<br />

im Mund verläuft, sind<br />

keine Narben sichtbar.<br />

_27


_28<br />

chirurgische<br />

behandlung<br />

Kinnverlagerungsplastik (Genioplastik)<br />

Die Korrektur des Kinns ist für die Harmonisierung der Ästhetischen Achse Nase - Kiefer - Kinn<br />

von großer Bedeutung. Sie kann auch bei Verlagerungseingriffen im Ober- oder Unterkiefer zur<br />

Normalisierung der Muskelfunktion und zur Verbesserung des Mundschlusses erforderlich sein.<br />

Operation<br />

Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose in der Klinik, in der Sie stationär untergebracht und betreut werden.<br />

Abhängig vom Ausmaß des Eingriffes ist dieser auch tagesstationär möglich. In diesem Fall können Sie<br />

nach einigen Stunden wieder entlassen werden.<br />

Die Operation erfolgt in der Schleimhautumschlagfalte des Unterkiefers. Deshalb bleiben von der Schnittführung<br />

keine Narben sichtbar. Der vordere Anteil des Unterkiefers und die Unterlippengefühlsnerven<br />

beidseits werden dargestellt. Dann wird der Unterkieferunterrand unterhalb der Unterkieferzahnwurzeln<br />

quer durchtrennt. Dadurch lässt sich der Unterkieferunterrand in die gewünschte Richtung verlagern. Hier<br />

wird er mit Miniplatten und Schrauben aus Titan in seiner neuen Position fixiert.<br />

Aufbauverfahren mit künstlichen Materialien (wie Silikon) sind dem beschriebenen Operationsverfahren<br />

aufgrund der Komplikationsrate unterlegen und werden abgelehnt.<br />

Die Operationswunde im Mund wird mit dünnen Seidenfäden verschlossen. Diese werden nach circa<br />

zehn Tagen entfernt. Sie müssen nach dem Eingriff keine besondere Kostform beachten.<br />

k


Schrauben- und Plattenentfernung<br />

Nach circa sechs bis zwölf Monaten erfolgt in Kurznarkose die Entfernung der Titanplatten und -schrauben.<br />

Dieser Eingriff ist tagesstationär möglich. Sie können nach einigen Stunden wieder entlassen werden.<br />

Die Operation erfolgt entlang der alten Narbe in der Schleimhautumschlagfalte des Unterkiefers. Deshalb<br />

bleiben von der Schnittführung wieder keine Narben sichtbar. Nach Darstellung und Entfernung der<br />

Schrauben und Platten wird die Operationswunde im Mund mit dünnen Seidenfäden verschlossen. Diese<br />

werden nach circa zehn Tagen wieder entfernt. Sie müssen auch nach diesem Eingriff keine besondere<br />

Kostform beachten.<br />

Korrektur des Kinns<br />

mit Verlagerung einer<br />

Knochenscheibe des<br />

Unterkieferrandes:<br />

Da die Schnit tführung<br />

am Unterkiefer im Mund<br />

verläuft, sind keine<br />

Narben sichtbar.<br />

_29


Kieferumstellungsoperationen (Dysgnathiechirurgie, Kieferorthopädische <strong>Chirurgie</strong>)<br />

Kieferumstellungsoperationen fallen in den Bereich der Kieferorthopädischen <strong>Chirurgie</strong>.<br />

Die Kieferorthopädische <strong>Chirurgie</strong> ist für die Harmonisierung der Ästhetischen Achse Nase - Kiefer -<br />

Kinn von großer Bedeutung. Sie kann auch kombiniert werden mit Nasen- und Kinnkorrekturen.<br />

Die kombinierte Form der Behandlung lässt sich in drei Abschnitte gliedern:<br />

> Kieferorthopädische Vorbehandlung<br />

> Operative Korrektur der Kieferfehlstellung<br />

> Kieferorthopädische Nachbehandlung<br />

Die verschiedenen Eingriffe zur Kieferumstellung lassen sich einteilen in:<br />

> Umstellungsoperationen des Oberkiefers<br />

> Umstellungsoperationen des Unterkiefers<br />

> Kombinierte Umstellungsoperationen des Ober- und Unterkiefers<br />

> Kinnverlagerungsplastik (Genioplastik)<br />

Mittels dieser Eingriffe lässt sich so gut wie jede Kieferfehlstellung operativ beheben.<br />

_30<br />

chirurgische<br />

behandlung<br />

c


Das dabei angewandte Operationsverfahren wird als „Würzburger Konzept“ bezeichnet.<br />

Das Würzburger Konzept zeichnet sich durch folgende Besonderheiten aus:<br />

> Die Operation erfolgt im Rahmen einer Kieferorthopädisch-Chirurgischen<br />

Kombinationsbehandlung.<br />

> Während der Operation erfolgt eine exakte Positionierung der Kiefergelenke. Deshalb treten bei<br />

dieser Technik statistisch nachgewiesen seltener Kiefergelenksstörungen nach dem Eingriff auf.<br />

> Nach der Operation können Sie den Mund wieder öffnen, da dieser in der Regel nicht<br />

durch eine Verdrahtung geschlossen wird.<br />

Wir legen das operative Vorgehen gemeinsam mit Ihnen und Ihrem behandelnden Kieferorthopäden<br />

genau fest und besprechen die für Sie in Frage kommenden Behandlungsmöglichkeiten ausführlich.<br />

Da die Kieferorthopädische <strong>Chirurgie</strong> eine eigene, hochspezialisierte Therapieform darstellt, wurde hierfür<br />

eine ausführliche Broschüre erstellt, die Ihnen auf Wunsch gerne zur Verfügung gestellt wird. Sie können<br />

diese Broschüre alternativ auch von unserer Internetseite www.bill-medical.com herunterladen.<br />

_31


Narbenkorrektur<br />

Bei der Korrektur von Narben im Gesichtsbereich sind bei der Schnittführung je nach Ausmaß, Form und<br />

Richtung der Verlauf der Hautspannungslinien des Gesichtes und der natürliche Faltenverlauf zu beachten.<br />

Idealerweise werden die korrigierten Narben in diese natürlichen Verlaufslinien integriert, was aber<br />

nicht immer möglich ist. Bei der Korrektur ausgedehnter Narbenareale können gegebenenfalls mehrere<br />

Eingriffe erforderlich sein.<br />

Operation<br />

_32<br />

chirurgische<br />

behandlung<br />

Narbenkorrekturen erfolgen in der Regel ambulant. Der Hautbereich, in dem der Eingriff vorgenommen<br />

wird, ist für die Dauer der Operation örtlich betäubt. Sehr ausgedehnte Narbenplastiken können aber<br />

auch in Analgosedierung (Dämmerschlaf kombiniert mit örtlicher Betäubung) oder tagesstationär in Vollnarkose<br />

erfolgen. Sie können also nach einigen Stunden wieder entlassen werden.<br />

Spezielle Operationsnachsorge<br />

Nach dem Eingriff wird ein straffer Pflasterverband angelegt, der die korrigierte Hautregion spannungsfrei<br />

hält und für die Dauer von etwa einer Woche getragen werden muss. Pflaster zum Wechseln werden<br />

Ihnen mitgegeben.<br />

Verlauf der<br />

Hautspannungslinien<br />

im Gesichts- und<br />

Halsbereich:<br />

Im Idealfall erfolgt<br />

die Schnittführung<br />

entlang dieser Linien.<br />

r


Weitere Behandlungsverfahren<br />

Neben den ausführlich beschriebenen nichtchirurgischen und chirurgischen Behandlungsverfahren gibt es<br />

in der Ästhetischen <strong>Chirurgie</strong> weitere Verfahren, die kurz dargestellt werden sollen, da sie ebenfalls zum<br />

Behandlungsspektrum zählen.<br />

1. Wiederherstellende <strong>Chirurgie</strong> und operative Behandlung von Fehlbildungen<br />

Die Plastische und Wiederherstellende <strong>Chirurgie</strong> bei angeborenen Fehlbildungen, nach einem Unfall,<br />

einer Verletzung oder einer Tumorbehandlung stellt ein eigenes großes Gebiet der <strong>Chirurgie</strong> dar. Aufgrund<br />

der besonderen Komplexität ist eine genaue Erörterung der operativen Korrekturmöglichkeiten nur im Rahmen<br />

eines persönlichen Gespräches mit individueller, ausführlicher Untersuchung und Beratung möglich.<br />

Bei sehr komplizierten Behandlungen kann die Anfertigung einer Computertomographie des<br />

Schädels erforderlich sein. Mit Hilfe der Daten wird ein individuelles Kunststoff-Schädelmodell hergestellt<br />

(Stereolithographie, Selektive Laser-Sinterung). Anhand dieses Modells ist eine exakte, individuelle Operationsplanung<br />

möglich.<br />

2. Eigenhaartransplantation<br />

Bei beginnendem oder bereits fortgeschrittenem Haarverlust (Alopecie) kann in einem mikrochirurgischen<br />

Eingriff Eigenhaar in kleinen Bündeln aus der behaarten Kopfhaut in die betroffenen Bereiche verpflanzt<br />

werden. Dieses Verfahren zeigt einen sehr guten Langzeiterfolg und hat sich ausgezeichnet bewährt.<br />

3. Weitere Eingriffe im Bereich der Ästhetischen <strong>Chirurgie</strong><br />

Auch zu Eingriffen, die nicht angesprochen wurden, können wir Ihnen Auskunft erteilen, inwiefern diese<br />

durch uns oder durch assoziierte, hochqualifizierte Kollegen durchgeführt werden. Neben einer Beratung<br />

sind wir Ihnen hier gerne bei der Terminvereinbarung behilflich.<br />

_33


Zahnimplantate (Dentale Implantologie)<br />

Die Versorgung mit Zahnimplantaten ist heute bei Zahnverlust die beste Wahl, wenn besonderer Wert<br />

auf perfekte Ästhetik und Funktion gelegt wird. Dentale Implantate („Künstliche Zahnwurzeln“) haben sich<br />

in den vergangenen Jahren zum Standard hochwertiger Versorgung entwickelt.<br />

Vorbereitung des Eingriffes<br />

Anhand des persönlichen Gespräches, der eingehenden Untersuchung und aktueller Röntgendiagnostik<br />

Ihrer Kiefer wird gemeinsam mit Ihnen ein optimaler Behandlungsplan erstellt und das operative Vorgehen<br />

Schritt für Schritt erläutert und besprochen.<br />

Zum Versorgungsstandard gehört heute die Computersimulation anhand einer Computertomographie<br />

oder Digitalen Volumentomographie Ihrer Kiefer. Im Rahmen der sogenannten Navigationsgestützten<br />

Implantatplanung werden rechnergesteuert individuelle Operationsschablonen hergestellt, die Ihnen ein<br />

Optimum an Sicherheit und Präzision in der implantologischen Versorgung bieten.<br />

Dabei kann man heute sogar noch einen Schritt weiter gehen: Unter Verwendung der Operationsschablone<br />

kann im zahntechnischen Labor noch vor der Operation ein implantatgetragenes Provisorium<br />

angefertigt werden. Das heißt, im Idealfall verlassen Sie die Praxis nach der Operation mit Zähnen im<br />

Mund!<br />

Die Navigationsgestützte Implantologie stellt somit das Modernste dar, was in der Dentalen<br />

Implantologie derzeit möglich ist. Wir zählen zu den Musteranwendern dieses Systems.<br />

_34<br />

chirurgische<br />

behandlung<br />

i


Operation<br />

Der Eingriff erfolgt in der Regel ambulant in örtlicher Betäubung. Sehr ausgedehnte Eingriffe können aber<br />

auch in Analgosedierung (Dämmerschlaf kombiniert mit örtlicher Betäubung) oder tagesstationär in Vollnarkose<br />

erfolgen. Sie können also nach einigen Stunden wieder entlassen werden.<br />

_35


Es kann erforderlich sein, dass einzelne Zähne entfernt werden müssen. Auch kann bei Knochenmangel<br />

am Kiefer eine Knochenplastik (Knochenaufbau) erforderlich sein, bevor implantiert werden kann. Dieser<br />

Knochenaufbau erfolgt am Unterkiefer durch Dehnung des Knochens (Bone Spreading oder Distraktion),<br />

im Oberkiefer durch Aufbau im Bereich des Kieferhöhlenbodens.<br />

Der Knochenaufbau am Oberkiefer im Bereich des Kieferhöhlenbodens wird als Sinus Lift bezeichnet,<br />

da die Schleimhaut im Kieferhöhlenboden angehoben wird und der dadurch entstandene Raum mit<br />

Knochenaufbaumaterial aufgefüllt wird. Dafür gibt es drei unterschiedliche Operationsverfahren:<br />

> Externer Sinus Lift:<br />

Mit Darstellung der Kieferhöhlenschleimhaut vom seitlichen Oberkiefer aus.<br />

> Interner Sinuslift:<br />

Verdrängen der Kieferhöhlenschleimhaut von unten durch das vorbereitete<br />

Implantatlager mittels spezieller Instrumente.<br />

> Ballon-Sinus Lift:<br />

Verdrängen der Kieferhöhlenschleimhaut von unten durch das<br />

vorbereitete Implantatlager mittels eines speziellen Ballons.<br />

_36<br />

chirurgische<br />

behandlung


Als Aufbaumaterial kommen dabei verschiedene Knochenmaterialien zum Einsatz:<br />

> Körpereigene Stammzellen:<br />

Werden über einen kleinen Schnitt aus dem eigenen Beckenknochen gewonnen und speziell<br />

aufbereitet. Hierüber erhalten Sie auf Wunsch eine gesonderte Informationsbroschüre.<br />

> Körpereigener Knochen:<br />

Dieser kann aus unterschiedlichen Regionen gewonnen werden. Meist handelt es sich um<br />

Knochen aus dem Unterkiefer, dem Oberkiefer oder um Beckenknochen.<br />

> Fremdknochen:<br />

Speziell aufbereiteter Spenderknochen. Der große Vorteil dieses Knochens liegt darin, dass kein<br />

körpereigener Knochen gewonnen werden muss. Dies verkürzt die Operationszeit und die<br />

Heilungsphase. In Kombination mit körpereigenen Stammzellen handelt es sich um das effizienteste<br />

Knochenaufbauverfahren.<br />

> Knochenersatzmaterial:<br />

Hierfür gibt es eine Vielzahl an Materialien. Diese können bei kleinen Knochenaufbauplastiken<br />

Anwendung finden.<br />

Welcher Aufbau am besten geeignet ist, wird individuell unter Berücksichtigung des Lokalbefundes festgelegt.<br />

Operiert wird weitestgehend minimalinvasiv unter Anwendung modernster Techniken und Methoden,<br />

unter anderem mit Ultraschallinstrumenten zur gewebeschonenden Knochenpräparation (Piezochirurgie).<br />

Nach Darstellung des Implantationsgebietes wird mit speziellen Bohrern und Gewindefräsen im Kieferknochen<br />

das Implantatlager geschaffen. Die Implantate werden dann in den Knochen geschraubt.<br />

Falls möglich und gewünscht, werden zusätzlich zu den Implantaten Hilfsimplantate eingeschraubt, auf<br />

denen eine provisorische Prothese befestigt werden kann, während die Implantate einheilen. Nach Abschluss<br />

der mehrmonatigen Heilungsphase werden diese Hilfsimplantate wieder entfernt, wenn die endgültige<br />

prothetische Versorgung erfolgt.<br />

_37


In der Implantologie wird zwischen zwei verschiedenen Operationsverfahren unterschieden:<br />

> Die zweizeitige Operation, bei der nach der Implantation zunächst die Schleimhaut vollständig<br />

über den Implantaten verschlossen wird. Nach einer Einheilphase von circa drei Monaten im Unterkiefer<br />

beziehungsweise sechs bis neun Monaten im Oberkiefer erfolgt in einem kurzen Zweiteingriff in örtlicher<br />

Betäubung die Freilegung der Implantate mit Aufbringen der Schleimhautformer. Etwa zwei Wochen<br />

danach kann die endgültige prothetische Versorgung vorgenommen werden. Die zweizeitige Operation<br />

findet meist im Oberkiefer, oder bei unsicherer Implantatfestigkeit auch im Unterkiefer, Anwendung.<br />

> Die einzeitige Operation, bei der die pfostenförmigen Schleimhautformer bereits während des<br />

ersten Eingriffes durch die Schleimhaut aufgebracht werden. Hier ist die provisorische prothetische<br />

Versorgung in der Regel sofort möglich. Die endgültige prothetische Versorgung erfolgt nach circa drei<br />

bis sechs Monaten. Die einzeitige Operation findet meist im Unterkiefer Anwendung, bei ausreichender<br />

Knochenfestigkeit auch im Oberkiefer.<br />

Die Entscheidung, ob der Eingriff einzeitig oder zweizeitig erfolgt, kann erst während des Eingriffes<br />

gefällt werden. Zur Verbesserung des Patientenkomforts wird aber der einzeitige Eingriff angestrebt.<br />

_38<br />

chirurgische<br />

behandlung


Zu welchen Risiken kann es im Rahmen der Implantologie kommen?<br />

Grundsätzlich gelten dieselben allgemeinen Operationsrisiken, wie sie im Kapitel „Allgemeine Risikoaufklärung“<br />

(S. 40/41) angegeben sind.<br />

Das Hauptrisiko ist der Verlust eines oder mehrerer Implantate. Hierfür kann keine Garantie übernommen<br />

werden! Das allgemein bekannte Implantatverlustrisiko liegt bei circa zwei Prozent. Das ist nicht viel.<br />

Sie müssen aber wissen, dass bei komplizierten Operationsbedingungen dieses Risiko ansteigen kann.<br />

Hierzu zählen vor allem Implantationen im Oberkieferbereich und Implantationen mit Knochenaufbau. Sie<br />

werden im Rahmen Ihrer Untersuchung und Implantatplanung gesondert darüber aufgeklärt.<br />

Auch wenn seitens des Behandlers kein direkter Einfluss auf die Implantateinheilung genommen werden<br />

kann, gibt es drei Hauptrisikogruppen, die für einen Implantatverlust verantwortlich gemacht werden können<br />

und auf die hier gesondert hingewiesen werden soll:<br />

1. Schlechte Mundhygiene: Deshalb ist eine sehr gute Mundhygiene von großer Wichtigkeit für die<br />

erfolgreiche Implantateinheilung!<br />

2. Diabetes: Wenn Sie Diabetiker sind, müssen Sie dies unbedingt vor Behandlungsbeginn angeben!<br />

Grundsätzlich ist ein gut eingestellter Diabetes in vielen Fällen kein Hinderungsgrund für eine erfolgreiche<br />

Implantation. Allerdings müssen Sie trotz aller Vorsicht, guter Einstellung Ihrer Blutzuckerwerte und<br />

guter Mundhygiene mit einem höheren Implantatverlustrisiko rechnen! Dies trifft vor allem dann zu, wenn<br />

bereits andere diabetesbedingte Symptome bei Ihnen vorliegen.<br />

3. Rauchen: Das Rauchen stellt das allergrößte Risiko für einen Implantatverlust dar! Der Rauch einer einzigen<br />

Zigarette kann im frischen Operationsgebiet zu einer Gefäßverengung führen, mit der Folge einer<br />

verminderten Gewebedurchblutung und Abstoßung des Implantates.<br />

Bitte teilen Sie uns unbedingt vor Behandlungsbeginn mit, ob Sie zu einer der genannten Risikogruppen<br />

gehören. Es kann dann im persönlichen Gespräch geklärt werden, inwieweit eine Implantation für Sie in<br />

Frage kommt.<br />

_39


_40<br />

allgemeine<br />

risikoaufklärung<br />

Zu welchen Risiken kann es im Rahmen der Eingriffe kommen?<br />

Bei allen beschriebenen Eingriffen handelt es sich um so genannte Wahleingriffe. Das heißt, diese Eingriffe<br />

sind nicht lebens- oder überlebensnotwendig, wie es bei Notfalleingriffen der Fall wäre.<br />

Daher bedarf es einer genauesten Risikoaufklärung. Sie als Patient müssen selbst entscheiden, ob Sie<br />

sich operieren lassen möchten. Diese Entscheidung können Sie nur nach einer genauen Aufklärung über<br />

die möglichen Risiken des jeweiligen Eingriffes treffen. Bitte beachten Sie, dass zu den einzelnen Eingriffen<br />

gegebenenfalls bereits auf spezielle Risiken hingewiesen wurde!<br />

Operationsergebnis Grundsätzlich kann bei Ästhetisch-Chirurgischen und Implantologischen Eingriffen<br />

keine Gewährleistung für das erwartete beziehungsweise erhoffte Operationsergebnis erfolgen! Als<br />

behandelnde Ärzte sind wir bestrebt, Ihre Erwartungen zu erfüllen oder diesen nahe zu kommen. Bei<br />

derartigen Eingriffen kann es jedoch durchaus der Fall sein, dass Folge- oder Nachkorrektureingriffe<br />

erforderlich sind. Hierbei können zusätzliche Kosten für Sie entstehen.<br />

Blutung Wie bei jedem operativen Eingriff kann es zu unerwarteten Blutungen kommen, die im schwierigsten<br />

Fall eine erneute Eröffnung des Operationsgebietes zur Stillung der Blutung oder eine Bluttrans -<br />

fusion erforderlich machen können. Dies geschieht jedoch extrem selten. Falls aufgrund einer anstehenden,<br />

sehr schwierigen Operation ein höherer Blutverlust zu erwarten ist, kann bereits im Vorfeld der<br />

Operation eine Eigenblutspende erfolgen.<br />

v


infektion Trotz höchster Anforderungen an die Sterilität kann es nach dem Eingriff zu einer Wundinfektion<br />

kommen. Daher erfolgt meist bereits während des operativen Eingriffes eine Behandlung mit<br />

Antibiotika. Falls eine Allergie besteht, müssen Sie diese vorher unbedingt angeben. Trotz Antibiotikagabe<br />

kann es aufgrund von Resistenzbildung (Unempfindlichkeit der Krankheitserreger gegenüber dem<br />

verabreichten Antibiotikum) zu Infektionen kommen, die gegebenenfalls die Eröffnung des Wundbereiches<br />

mit Drainage (Ableitung des Infektionssekretes) erforderlich machen. Im Rahmen einer solchen<br />

Wunderöffnung wird auch ein Wundabstrich zur Feststellung der Art der Keimbesiedelung und zur<br />

Bestimmung wirksamer Antibiotika gewonnen.<br />

schädigung der gefühls- und muskelnerven Im Rahmen aller Eingriffe werden gegebenenfalls<br />

einzelne oder Gruppen von Nerven dargestellt, gereizt oder auch durchtrennt, worüber Sie vor dem Eingriff<br />

jeweils noch gesondert aufgeklärt werden. Dies betrifft die Nerven der operierten Region. Sie müssen<br />

darüber informiert sein, dass eine Schonung der Nerven bei aller Sorgfalt aufgrund der anatomischen Unterschiede<br />

und deren Variationsbreite nicht gewährleistet werden kann. Insbesondere bei ausgedehnten<br />

Eingriffen im Bereich der Gesichtshaut (vor allem Face Lift!) kann es zu einer Darstellung, Reizung oder<br />

Durchtrennung von Ästen des Gesichtsmuskelnerven (Nervus facialis) mit einhergehender Lähmung der<br />

versorgten Gesichtsmuskelgruppen kommen. Diese Lähmungen können vorübergehend, in seltenen Fällen<br />

aber auch bleibend sein! Dies führt zu einer Verminderung oder dem Unvermögen, bestimmte Muskelpartien<br />

im Gesichts- und Halsbereich zu bewegen. Besonders störend kann dies im Bereich der Augenlider<br />

(Unvermögen, das Auge zu schließen), der Wangen (keine Mimik) oder des Mundes sein (Lähmung<br />

der Lippenmuskulatur). Normalerweise bilden sich diese Nervenstörungen in der Regel im Verlauf von<br />

mehreren Wochen bis Monaten zurück. Bleibende Schädigungen können jedoch trotz vorsichtigster Operationsweise<br />

aufgrund der anatomischen Besonderheiten jedes einzelnen Patienten nicht ausgeschlossen<br />

werden und sind nicht vorhersehbar! Hierüber werden Sie gesondert aufgeklärt.<br />

_41

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