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Gesamte Ausgabe runterladen - Zentralverband der Ärzte für ...

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g., Heft 1, Januar 19674R7775EPhysikalischeMedizin undRehabilitationTEBONIN<strong>der</strong> pflanzliche Angio-AktivatorAUS GINKGO BILOBA Lverbessert die Durchblutung undSauerstoff versorg u ngim arteriellen peripherenund zerebralen GefäßbereichDR. WILLMAR SCHWABE GMBH KARLSRUHELiquidumDrageespro injectioneAus dem InhaltPhysikalischeTherapie in<strong>der</strong> HeilkundeGukelbergerRehabilitation vonWirbelsäulenerkrankungen...SchoberthI nhaltsverzeichnisAnkündigung des 32. Kongressesdes <strong>Zentralverband</strong>es . . ifGukelberger, Die Bedeutung<strong>der</strong> physikalischen Therapie<strong>der</strong> Heilkunde 1Schoberth, Rehabilitation vonWirbelsäulenerkrankungen unterBerücksichtigung <strong>der</strong> Behandlungim Wasser . . . . 7Storck, Physiotherapie des Cervicaisyndroms9Oelze, Interbad 1966 . . . . 13Herget, 15 Jahre Großstadtpraxisals Arzt <strong>für</strong> Naturheilverfahren14Hentschel, Die Behandlung vonHerzkrankheiten mit <strong>der</strong> Sauna(Diskussionsbeitrag) . . . . 17Hornbacher, DiskussionsbeitragSauna 18Rachor, Erfahrungsbericht überRulo Fer 19Prof. Mommsen 70 Jahre . . 21Referate 22Medizinisch-Literarischer Verlag311 UelzenPostfach 120/140, Tel. 0581/23574R7775E | Phys.Med-u.RehT


Alosenn - GRANULATPflanzliches Laxans. Leberwirksam.Entwässernd. Keine Gewöhnung.Individuelle Dosierung.30, 60, 350 gAQZNCIINI UEIDELQEBC 1AnkündigungenALLGEMEINE HINWEISE:Einführung und Fortbildung in die naturgemäßen Heilweisenund ailgemeine ärztliche Weiterbildung ist <strong>der</strong> Zweck <strong>der</strong>Tagung. Die Teilnahme daran wird auf den Ausbildungsnachweiszur Führung <strong>der</strong> Zusatzbezeichnung „Naturheilverfahren"auf dem Arztschild angerechnet.TEILNAHMEGEBÜHREN:Für <strong>Ärzte</strong> 50,- DM; <strong>für</strong> Mitglie<strong>der</strong> des <strong>Zentralverband</strong>es, desKneippärztebundes sowie <strong>für</strong> <strong>Ärzte</strong> in nicht selbständigerStellung 30,- DM.ANMELDUNG AN:Dr. med. Hans Haferkamp, 65 Mainz, Adam-Karrillon-Straße 13; Telefon: 06131 /24363.Näheres über gesellschaftliche Veranstaltungen im Hauptprogramm,das bei Dr. Haferkamp angefor<strong>der</strong>t werden kann.Die Kosten <strong>für</strong> den Kongreß können samt Spesen von <strong>der</strong>Einkommensteuer abgesetzt werden. Nimmt die Ehefrau anden Kursen teil und ist sie in <strong>der</strong> Praxis beschäftigt, so könnenauch diese Unkosten abgesetzt werden.Die Teilnehmer werden gebeten, ihre Quartierwünsche <strong>der</strong>Kurverwaltung 729 Freudenstadt mitzuteilen. Nur rechtzeitigeAnmeldung ermöglicht wunschgemäße Unterbringung.Sonnabend, den 11. März 1967nachmittagsTAGUNGSPROGRAMMEröffnung des KongressesARZNEIMITTELNEBENWIRKUNGENProf. Dr. med. Freiherr v. Kress, Berlin: Arzt und ArzneiUniv.-Doz. Dr. S p i tzy, Wien:Arzneimittelnebenwirkungen und -schadenbei antibakterieller ChemotherapieSonntag, den 12. März 1967ARZNEIMITTELNEBENWIRKUNGENProf. Dr. Neu ha us, Berlin: Nebenwirkungen vonHerzmittelnErwärmungsgerätPriv.-Doz. Dr. med. W i I d h i r t, Kassel:Arzneimittelnebenwirkungen bei LeberschädenDr. med. Weiss, Aitrach:Arzneimittelnebenwirkungen bei PhytotherapeutikaProf. Dr. med. Marx, München: Möglichkeiten undGefahren <strong>der</strong> AntikoagulentientherapieProf. Dr. med. Krück, Homburg (Saar):Nebenwirkungen von SaluretikaProf. Dr. med. Knick, Mainz:Nebenwirkungen <strong>der</strong> antidiabetischen TherapieProf. Dr. med. Frick, Mainz:Vergiftungen durch Arzneimittel bei Kin<strong>der</strong>nProf. Dr. med. Langen, Mainz:Gewöhnung und Sucht als ArzneimittelnebenwirkungProf. Dr. med. H. Harmsen, Hamburg:Nebenwirkungen <strong>der</strong> verschiedenen empfängnisverhütendenMethodenProf. Dr. med. Woeber, Aachen:Nebenwirkungen durch ExternaMontag, den 13. März 1967ALLGEMEINE THEMENFrau Dr. med. Lakatos, Budapest (Ungarn):Lungenkrankheiten und ThoraxDr. med. Wa I b, Homberg:Die Hay'sche TrennkostDr. med. Bassemir, Heidelberg: PhysikalischdiätetischeTherapie<strong>der</strong> primär-chronischen PolyarthritisProf. Dr. med. Peter, Karlsruhe: PhytotherapeutischeBehandlung peripherer DurchblutungsstörungenDipl.-Ing. Va rga, Heidelberg: Biologische Wirkungvon elektrischen Fel<strong>der</strong>n, Strömen und IonenDr. med. Roedig, Frankfurt:Das Ekzem. I.Teil: Das konstitutionelle EkzemDienstag, den 14. März 1967ERKRANKUNGEN DES VENENSYSTEMSProf. Dr. med. Faßben<strong>der</strong>, Mainz:Pathologische Anatomie <strong>der</strong> VenenerkrankungenDr. med. H a i d, Stuttgart: Diagnose und Therapie<strong>der</strong> Venenerkrankungen in <strong>der</strong> täglichen PraxisFango-Paraffinzur Aufbereitung, Desinfektionund ständigen Bereithaltung vonPackungsmassen, vornehmlichvon FANGO-PARAFFIN .Burgthal'.Das Gerat ist stabil und wartungsfrei;wirtschaftlich in Anschaffungund Stromverbrauch; <strong>der</strong>funkstörungsfreie Thermostat reguliertzuverlässig die Temperatur.Praxisgerechtes Fassungsvermögen.zur lokalen Überwärmungstherapiein Klinik und Praxisbewährt, überaus plastischund von optimaler Wärmehaltung.Nach jeweiligerThermo-Desinfektion auchbeiverschiedenenPatientenwie<strong>der</strong>holt verwendbar, dahersehr wirtschaftlich.®fango parafflnBernd Conzen . Pharmazeutische GmbH u. Co. KG. • 4 Düsseldorf-ReisholzPhysik. Med. u. Rehab. / 8. Jahrg.


Chefarzt Dr. med. v. Arnim, Nürnberg:Physikalische Therapie bei VenenerkrankungenProf. Dr. med. Orzechowski, Köln:Medikamentöse AntiödemtherapieChefarzt Dr. med. Mahr, Bad Nauheim:Cumarinehaltige Phytotherapeutikabei VenenerkrankungenDr. med. Hermann, Salzgitter-Ringelheim:Bedeutung und therapeutische Beeinflussungdes LymphkreislaufsDr. med. Asdo n k, Essen:Lymphdränage und Molekularmassage,erörtert am Beispiel des Krampfa<strong>der</strong>bereichsDr. med. Walther, Pforzheim:Behandlung des Ulcus cruris in <strong>der</strong> PraxisMittwoch, den 15. März 1967MEDIKAMENTÖSE UMSTIMMUNGSTHERAPIEFilm „Segment" von <strong>der</strong> BikaDoz. Dr. med. Schoeler, Karlsruhe:Grundlagen <strong>der</strong> UmstimmungstherapieDr. med. AI b recht, Undenheim:Umstimmungsbehandiung — Forschung und WirklichkeitDr. med. Kahlert, Bad Salzuflen: Prä- und postoperativeTumortherapie mit UmstimmungsmittelnDr. med. Gotthardt, Stuttgart:Umstimmungsbehandiung mit Oleum sinapisDr. med. Th e u re r, Stuttgart: Medikamentöse Umstimmungstherapiedurch hochmolekulare OrganextraktenachmittagsDr. med. Reinstein, Stuttgart-Bad Cannstatt:Kardiologisches SeminarDonnerstag, den 16. März 1967ELEKTROTHERAPIE IN DER SPRECHSTUNDEProf. Dr. med. Schliephake, Gießen: Die Kurzwelleund ihre Anwendungsmöglichkeit in <strong>der</strong> PraxisDr. med. Kohlrausch, München:UnterwasserdruckstrahlmassageDr. med. Rulffs, Nürnberg: Das StangerbadChefarzt Dr. med. Gutmann zusammen mitFrau Düc h t i n g, Hamm: Bipolare VibrationsmassageExponentialströmgeräte unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigungdes JonomodulatorsFreitag, den 17. März 1967HALTUNGSFEHLER BEI JUGENDLICHENUND IHRE BESEITIGUNGPriv.-Doz. Dr. med. Berquet, Düsseldorf:Die Entstehung <strong>der</strong> schlechten HaltungDr. med. Prassl, Graz (Österreich): Haltungsfehlerund Haltungsturnen im Kindes- und JugendalterDoc. MUDr. J a n d a , Prag (Tschechoslowakei):Die Bedeutung muskulärer Fehlhaltungals pathogenetischer FaktorDr. med. Glaser, Freudenstadt:Krankengymnastische Behandlung <strong>der</strong> HaltungsschädenDr. med. Bahnemann, Hannover:über Haltungsschädenbehandlung mit dem Schwebeläufer(Demonstration und Film)Sonnabend, den 18. März 1967LYMPHDRÄNAGEDr. med. Asdonk, Essen: Die theoretischen Grundlagen<strong>der</strong> Lymphdränage-MethodeDr. Vod<strong>der</strong>, Kopenhagen (Dänemark):Lymphdränage-TechnikEinführung in die Praxis: „Drüsenketten-Entleerung"vegetativ-dystonischer Störungen desHerz-Kreislaufgebietes und Gastro-Intestinaltraktes:Melissengeist— seit 1826 bewährtes Heilkräuterdestillatmit spasmolytischer, sedativer und ausgleichen<strong>der</strong>Wirkung.Innerlich bei nervösen Herzbeschwerden,vegetativen Dystönien und Erschöpfungszuständen,Nervosität und Schlaflosigkeit,Gefäßspasmen, Röntgenkater, dyspeptischenBeschwerden, Dysmenorrhoe, Störungenim Klimakterium sowie Erkältungskrankheiten;äußerlich bei Neuralgienund Rheumatismus.Bereits am 1. Oktober 1831 bezeugte<strong>der</strong> Ordinarius <strong>für</strong> Pathologieund Therapie an <strong>der</strong> UniversitätBonn, Prof. Dr. Harless, daß erden Melissengeist <strong>der</strong> KlosterfrauMaria Clementine Martin bei „mancherleikrampfhaften Schwächezuständendes Nervensystems und<strong>der</strong> Dauungsorgane beson<strong>der</strong>s empfehlungswürdiggefunden habe".I Kluft erfraulMcliiTcngciftM.C.M. Klosterfrau Vertriebsges.m.b.H., Köln am RheinPhysik. Med. u. Rehab. / 8. Jahrg.


nachmittagsLymphdränage-Kurs: Einübung <strong>der</strong> Dränage-Bewegungenan Hals, Kopf und ArmDr. med. Asdo n k, Essen:TherapievortragAusklang und DiskussionIm Rahmen des Kongresses werden folgendeKurse bzw. Seminare durchgeführt:praktischeFÜR ÄRZTE:Einführung in die ChirotherapieDr. med. Frisch, RheinhausenEinführung in die zytoplasmatische TherapieDr. med. Theu re r, StuttgartElektroakupunkturDr. med. Voll, PlochingenHomotoxikologieDr. med. Reckeweg, Baden-BadenKardiologisches SeminarDr. R e i n s t e i n , StuttgartManuelle LymphdränageDr. med. A s d o n k und Dr. phil. V o d d e rMikrobiologieProf. Mommsen, Dr. med. Kol b, Doz. Dr. RuschNeuraltherapieDr. med. Voss, HeidenheimPhytotherapieDr. med. Weiss, AitrachPsychotaktile TherapieDr. med. Glaser und Direktor VeldmannBestellscheinErbitte Schrifttum und Muster von „Placenta-Suspensata*und „Placenta-Colloidale*Persönliche Unterschrift und Stempel des ArztesSCHVl//«RZH/%U RTPhys. Med. u. Rehab.GYMNASTINNEN UND MASSEUSEN:DiätkochkursFrau Schmidt, HannoverKosmetisches PraktikumFrau Boeg I er, ÜberlingenManuelle LymphdränageDr. med. Asdon k und Dr. phil. Vodd erPsychotaktile TherapieDr. med. Glaser und Direktor VeldmannFÜR ARZTFRAUEN, ARZTHELFERINNEN, KRANKEN-Hierzu ist eine Anmeldung durch <strong>Ärzte</strong> erfor<strong>der</strong>lich.Für Krankengymnastinnen findet von Freitag, den 17. 3.,bis Sonntag, den 19. 3., ein Kurs „Psychotaktile Therapie"statt. Leitung Dr. med. Glase,r, Freudenstadt, undDirektor Ve I d m a n n , Physiotherapeut, Nijmegen (Holland).Den Teilnehmerinnen dieses Kurses ist es gestattet, am Donnerstag,dem 16.3., und Freitag, den 17.3., die Vorträge über„Elektrotherapie" und „Haltungsschäden" zu besuchen.Anmeldungen an Dr. med. Voikmar Glaser, 729 Freudenstadt,Straßburger Straße 25.Im Anschluß an unsere Tagung werden Spezialkurse in<strong>der</strong> MANUELLEN LYMPHDRÄNAGE vom 19. bis 22. Märzvon Dr. phil. Vod<strong>der</strong>, Kopenhagen (Dänemark), abgehalten<strong>für</strong> <strong>Ärzte</strong>, ärztliche Hilfskräfte, Physiotherapeuten, Krankengymnastinnenusw.19. März: Lymphdränage-Behandlung von Kopf u. Hals.20. März: Nacken-, Rücken-, Arm- und Brustbehandlung.21. März: Bein- und Lendenbehandlung.22. März: Abdominalbehandlung und Wie<strong>der</strong>holung.Kursgebühr 220,- DM einschließlich „Instruktionsmappe".Anmeldungen an Dr. med. Asd o n k, 43 Essen, Rüttenschei<strong>der</strong>Straße 82.Für die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Internationalen Gesellschaft<strong>für</strong> Elektroakupunktur findet von Dienstag, den 14.,bis Donnerstag, den 16. März, jeweils um 18 Uhr eine interneTagung statt.IVPhysik. Med. u. Rehab. / 8. Jahrg.


-LIQUID.Crataegustherapie des Altersherzens30 ml DM 2,90o.U;KRÄUTERBLUT®-DRAGGESBewährte TherapeutikaHersteller: FLORADIX Fabrik <strong>für</strong> biologische Erzeugnisse,8 München 9.Zusammensetzung: 32 mg Tr.-Extr. aus Spinat, 12 mg Tr.-Extr.aus Brennesselkraut, 8 mg Tr.-Extr. aus Queckenwurzel,16 mg Tr.-Extr. aus Rotalgen, 8 mg Tr.-Extr. aus Weißdornblütenund -blättern, 4 mg Tr.-Extr. aus Tausendgüldenkraut,120 mg eisen- und kobalthaltige Trockenhefe(mit 640 y Fe" und 49 y Co") (Saccharomycescerevisiae mit 640 y Fe und 49 y Cd), 60 mg Eisen-Ilgluconat,20 mg Tr.-Extr. aus Hagebutten, 10 mg VitaminC, 10 mg Nicotinsäureamid = Vitamin PP, 0,5 mgVitamin 3i, 1,5 mg Vitamin B2, 2,0 mg Vitamin BÖ, 2,0 mgFolsäure, 306,0 mg Wirkstoffgehalt.Indikation: Zur Verhütung des „verborgenen" Eisenmangels.Bei erhöhtem physiologischen Eisenverlust, z. B. beson<strong>der</strong>sbeiFrauen. Bei erhöhtem Eisenbedarf, z. B. während<strong>der</strong> Schwangerschaft und Stillzeit, in den Entwicklungsjahrenvom Kleinkind bis zum Jugendlichen.Zur Unterstützung in <strong>der</strong> Rekonvaleszenzzeit. Zur allgemeinenKräftigung bei Personen jeglichen Alters undzur Leistungssteigerung bei Sportlern.Dosierung: 3mal tgl. 1-2 Dragees vor dem Essen mit etwasFlüssigkeit nehmen.Handelsform und Preis: Packung zu 100 Dragees. 5,95 DM.FLORAD1X-KRÄUTERBLUT®-SAFTHersteller: FLORADIX Fabrik <strong>für</strong> biologische Erzeugnisse,8 München 9.Zusammensetzung:1. a) Eisen- und kobalthaltiger Spezialhefeextrakt -b) eisenhaltige Drogen: Herb. Spinaciae olerac, Herb.Urticae, Rhiz. Graminis -c) Eisenhaltiger Brombeer-, Kirsch- und Traubendicksaft.Eine Tagesdosis (= 60 ccm) enthält ca. 30 mg resorbierbaresFerro-Eisen.2. Hefe- und Weizenkeimextrakt: nachweisbare Mengendes Vitamin-B-Komplexes, vor allem Vitamin B2, Bs undFolsäure zur Erhöhung <strong>der</strong> Eisenresorptionsquote undRegulierung fermentativ bedingter Phasenabläufe desKohlehydrat-, Eiweiß- und Fettstoffwechsels.3. Rad. Daucus carot.: liefert in geringen Mengen dasProvitamin-A.4. Auszüge aus: Flor. Millefolii, Cort. Cascarillae, Rad.Angelicae, Herb. Absinthii, Cort. Aurantii und Frct.Foeniculi als Amararemedia, Stromachica und Carmi-•iiiitiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitiiiiiiiiiitiiiiini«i••••••••••••••• ••••••••••••••••lllllllt• • • • • • •TROPFENTABUAMP.••iiiiitiiitiiii• iiiiiifliiiimi(•••••••••••im• ••auaa».«•«••••••••••••••• !•••._••••••••• ••aaaa«••••in» !••••••«••••aaaa•«««».• ••Uli i t»k.aaaaaaaaa ••••••••••••aaaa ••••••• •aaaaaaaaaaaaäa•••••••!•••••••• • ••iiiiiiimii•••••••••••••••• •IIIIIIIIIBtlll••••••••• iiaiiii••••aaaaai•••••••••1 •••••• »aaiiMaiiiiit«iiiiiiiimiiili• ••••••Ml!••••••laaiiiitiamiii•••••••••••••aaaa••••••••••••••laiiin• •Uta• • • ••••a»aaSProstata hyperf rophieProstqtitisPyelitis-CystitisCEFAKChem.-pharm^rgbrikDr.Brand&Co.KG. KEMPTENVIPhysik. Med. u. Rehab. / 8. Jahrg.


nativa zur Appetitanregung und Verdauungsför<strong>der</strong>ung.Frct. Juniperi, Rad. Angelicae, Herb. Equiseti: leichtdiuretischer Effekt.Herb. Equisiti: kieselsäurehaltige Droge zur allgemeinenResistenzsteigerung, vor allem im Bindegewebe.5. Fruchtsaftkonzentrate aus: schwarzer Johannisbeere,roter Traube, Brombeere, Kirsche und Birne.6. Hagebuttenextrakt standardisiert: zur Erhöhung desVitamin-C-Spiegels und zur Stabilisierung des Ferroeisens.7. Hoher Prozentsatz (= über 10%) an Honig: energiereiche,leicht verwertbare Kohlehydrate zur Leistungssteigerung- ferner sog. Inhibine mit keimhemmen<strong>der</strong>Wirkung, zur Unterstützung bei Infektionskrankheitenverschiedener Genese.8. Süßung erfolgt durch Fruchtzucker, Traubenzucker undHonig (kein Weißzucker vorhanden).9. Herb. Crataegi und Flor. Hibisci sabdariffae: zur HerzundKreislauf-Tonisierung.Indikation: Zur prophylaktischen Verhin<strong>der</strong>ung von Eisenmangelzuständenverschiedener Genese: beim sog.„larvierten Eisenmangel", bei Resorptionsstörungen,bei erhöhtem Eisenverlust (Menstruation, Blutungsanämien),bei vermehrtem Eisenbedarf (in <strong>der</strong> Gravidität).FLORADIX-Kräulerblut®-Saft ist praktisch alkoholfreiund kann Kin<strong>der</strong>n und Leberkranken unbedenklich gegebenwerden.Dosierung: Die Dosierung beträgt im allgemeinen 3mal tägl.1 Meßbecher, am besten vor den Hauptmahlzeiten.Packung: Flasche zu 350 ccm 5,60 DM, Flasche zu 700 ccm9,95 DM.Fruchtzucker und organische Säuren,Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente,anregende Aroma- und vitaminoide Farbstoffesind die NÄHR- UND WIRKSTOFFE<strong>der</strong>SÄFTEaus frischen, baumreifen Früchten.Sie erfüllen lebenswichtige Funktionen beim Gesundenund tragen bei Krankheiten zu <strong>der</strong>en Heilung bei.Vitalem SAFTE kunlnherhältlich in jedem Reformhaus.Mycatox®Zusammensetzung: H-Creme: Hydrocortisonacetat Hexylresorc.Thymol. Acid. salicyl. Formaldehyd sol. Extr.Calendul fld. Tct. Benzoes Tct. Myrrhae Ol. Melissae.Salbe: Hexylresorc. Thymol. Acid. salicyl. Formaldehyd.Zinc. oxyd. Extr. Calendul. fld. Tct. Benzoes Tct.Myrrhae Ol. Melissae.Liquidum: Hexylresorc. Thymol. Acid. salicyf. Formaldehyd.Acid. boric. Borax p-Oxybenzoes. TumenolExtr. Calendul. fld. Tct. Benzoes Tct. Myrrhae.Pu<strong>der</strong>: Hexylresorc. Acid. boric. Acid salicyl. Acid.silic. Formaldehyd Bals. peruv. Extr. Calendul. Extr.Salviae Aluminiumhydroxychlorid.Indikation: Alle Dermatomykosen, intertriginöse und superinfizierteEkzeme, Pyo<strong>der</strong>mien, Erythrasma.Dosierung: Dünn einreiben bzw. auftragen o<strong>der</strong> pu<strong>der</strong>n.Pu<strong>der</strong> auch in Schuhe und Strümpfe streuen.Preis: H-Creme 10 g 3,30 DM o. U.; Salbe u. Liquidum 20 gbzw. 20 ml 2,40 DM o. U., 50 g bzw. 50 ml 5,40 DMo. U.; Pu<strong>der</strong> 60 g 2,55 DM o. U.Hersteller: Georg A. Brenner, Arzneimittel-Fabrik GmbH,7297 Alpirsbach/Schwarzwald.VariköserSymptomenkomplexvertehragene LeidenArthropathienDistorsionenSudeckTendovaginitisPeriostitidenEpicondylitidentraumatischeWeichteilschwellungenGegenDurchblutung^StörungenINTRflDERMIundDie neue Tropfenform enthältdas Antipermeabilitäts-Vitamin Pmit 8000fach verbesserter Wasserlöslichkeit.Damit wird eineso hohe 'Wirkstoffdosierungerreicht, daß je<strong>der</strong> TropfenPräparat 1 mg Vitamin P enthält.Nebenwirkungen gleichwelcher Art sind ausgeschlossen,gute Magenverträglichkeit,angenehmer GeschmackHandelsformenSalbe: Tube mit 25 gTropfen: Flasche mit 20 mfFlasche mit 50 mlPharmazeutische Fabrik8454 Schnaittenbach/Bayern


Schriftleitung: H. HaferkampPhysikalischeMedizin undRehabilitationWissenschaftlicher Beirat:H. Anemüller (Prien) - K. Franke (Bad Lauterberg) - P. Frick (Mainz) - S. Gräff t (Burgberg/Schw.) - H. G. Güttner (Dresden) - H. Harmsen (Hamburg)A. Hoff (Bad Wärishofen) - R. G. Heyer (Nußdorf/Inn) - M. Hochrein (Ludwigshafen/Rh.) - F. Huneke + (Düsseldorf) - K. Kötschau (Schloßberg) - H. Krauss(Berlin-Buch) — W. Küstner (Magdeburg) — H. Lampert (Bad Homburg) — E. Meyer (Seeshaupt — H. Mommsen (Frankfurt/M.) — W.v.Natnusius (Hirzenhain/Oberhessen)- P. Neuhäuser (München) - G.W. Parade (Neustadt/Weinstraße - H. P. Rusch (Frankfurt/M.) - H. Seyfarth (Rostock) - H. Storck (Endbach) - E.G.Sehende (Aachen) - R. Schmeicher (Karlsruhe) - H. Schoefer (Karlsruhe) - H. Tiegel Hallbergmoos) - R. Voll (Pfochingen) - H. F. Voss (Heidenheim/BrenzlH. Waming (Frankfurt/M.) - R. F. Weiss (Marstetten-Aitrach) - F. Wittenbeck (Mannheim) - Graf Wittgenstein (München) - W.Zabel (Berchtesgaden)8. Jahrgang Januar 1967 Heft 1Aus <strong>der</strong> Rheumastation und dem Institut <strong>für</strong> physikalische Therapie; Inselspital Bern(Chefarzt: Prof. Dr. med. M. Gulcelberger)Die Bedeutung <strong>der</strong> physikalischen Therapie in <strong>der</strong> Heilkunde*EinleitungDie Tatsache, daß an einem internationalen Bä<strong>der</strong>kongreßnicht nur physikalisch therapeutische und und technische Themenzur Sprache kommen / son<strong>der</strong>n daß man sich auchRechenschaft über die Bedeutung <strong>der</strong> physikalischen Therapiein <strong>der</strong> Heilkunde geben will, ist sehr zu begrüßen. Die Medizinist seit dem vergangenen Krieg auf den verschiedenstenGebieten in Bewegung geraten, und die medikamentöseBehandlung hat in den vergangenen 3 Jahrzehntenepochemachende Fortschritte erzielt. Eigenartigerweisehat dies die physikalische Therapienicht überflüssig gemacht, son<strong>der</strong>n ihrsogar einen größeren Aufgabenkreis als je zuvorzugewiesen; denn die erfolgreiche Behandlung<strong>der</strong> akuten Kra nkheiten ließ die chronischenErkrankungen stärker in den Vor<strong>der</strong>grund treten.Eine Standortbestimmung ist somit sehr nützlich, und siesollte uns — wenn möglich - nicht nur die gegenwärtigen,son<strong>der</strong>n auch die zukünftigen Aufgaben vor Augen führen.Ich werde deshalb nach einem kurzen Überblick über dievielgestaltigen therapeutischen Methoden, über ihre therapeutischenWirkungen und ihre Beson<strong>der</strong>heiten gegenüberden übrigen Therapieformen auf die Stellung <strong>der</strong> physikalischenTherapie innerhalb <strong>der</strong> klinischen, präventiven undRehabilitationsmedizin zu sprechen kommen und meine Ausführungenmit einem Hinweis auf die Zukunftsaufgaben beschließen.Tabelle 1Übersicht über die physikalisch therapeutischen VerfahrenI. Mechanische Verfahren:A. Massage: Manuell, hydromechanisch, apparativ.B. Extensionsbehandlung: Glisson, Strecktisch, Quengelung.C. Lagerungsbehandlung: Kontraktur- und Decubitusprophylaxe.D. Bandagen, Stütz-, Geh- und Fahrbehelfe. Aids.E. Apparative Beafmung (Byrdgerär, Engström, Eiserne Lunge).F. Inhalationsbehandlung.G. Passive Bewegungsbehandlung: <strong>der</strong> Gelenke, <strong>der</strong> Wirbelsäule(Manipulation), Mobilisierung in Narkose.H. Aktive Ubungsbehandlung: Klassische Methoden, neuere Methoden(Innervationsgymnastik), Bewegungssynthese nach Bo-Nach einem Vortrag auf <strong>der</strong> „Interbad", Düsseldorf 1966Von M. Gukelbergerbath, Unterwassergymnastik, Schwebehanggymnastik, apparativeGymnastik.II. Thermische VerfahrenA. Hydrotherapeutische Kältebehandlung (Kneippkur).B. Lokale Kältebehandlung: Eisblase, Kältepackungen.C. Hydrotherapeutische Wärmebehandlung: Bä<strong>der</strong>, Duschen,Dampfduschen.D. Hydrotherapie mit ansteigen<strong>der</strong> Temperatur (Teilbä<strong>der</strong> nachHAUFFE).E. Wärmepackungen: Peloide (Fango-Moorbrei), Parafflr,Paraffinmischungen.F. Heißluft: Lokal (Heißluftkasten), allgemein (Türkisch Bad).G. WechseJwarme Behandjung; Wechselbä<strong>der</strong>, Wechselduschen,Sauna.H. Wärmestauung, Uberwärmungsbä<strong>der</strong>.Elektrische Verfahren:A. Stabile Galvanisation: konstanter Gleichstrom, lontophorese.B. Impulsbehandlung: Gleich- und Wechselstromimpulse.C. Wechselstrombehandlung: Nie<strong>der</strong>frequent, monophasisch50 o<strong>der</strong> 100/Sek.D. Mittelfrequenzbehandlung: Kreuzfeldbehandlung(in Loco Interferenzstrom).E. Hochfrequenzströme: UKW 11 m, UHF-Therapie 69 cm,MW 12 cm.IV. Elektromagnetische Strahlung:A. Infrarot: Langwellig 500000-30000 Ä, kurzwellig 30000-7600 Ä.B. Sichtbares Licht: Lichtbogen, Lichtbad, 7600-4000 Ä.C. Ultraviolett: Langwellig (4000-3200 A), mittelwellig(3200-2900 Ä), kurzwellig (2900-2400 Ä).Überblick über die physikalisch therapeutischen MethodenTabelle T vermittelt einen Überblick über die physikalischenBehandlungsmethoden. Wir finden hier alle Arten <strong>der</strong> mechanischen,thermischen, elektrischen und elektromagnetischenBeeinflussung des Organismus, einzig die Röntgen- undnuclearenergetischen Einwirkungen sind ausgelassen. Diesebeiden Energieformen werden heute in <strong>der</strong> Röntgen- undNuclearmedizin bearbeitet.Unter diesen vielen Behandlungsarten gibt es nur eine Therapie,bei <strong>der</strong> <strong>der</strong> Patient eine aktive Rolle spielt, nämlich bei<strong>der</strong> aktiven Übungsbehandlung in all ihren Unterformen. Dieübrigen Behandlungen läßt er passiv über sich ergehen, ererlebt sie sozusagen, und er registriert, ob sein Organismusmit einer Besserung o<strong>der</strong> gar mit einer Verschlimmerungseiner Beschwerden reagiert.Physik. Med. u. Rehab. / 8. Jahrg. 1


Aus diesem Unterschied erklärt sich die überragende Bedeutung<strong>der</strong> aktiven Übungstherapie, die auch als Heilgymnastik,Krankengymnastik, Cinesitherapie und Remedial exercisesbezeichnet wird, weil hier <strong>der</strong> Wille zur Gesundungaktiv zur Auswirkung gelangt, was <strong>für</strong> die Genesung undWie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> Patienten von größter Bedeutung ist.In biophysikalischer Sicht ergibt sich eine ganz an<strong>der</strong>e Einteilung<strong>der</strong> physikalisch therapeutischen Maßnahmen (Tabelle 2).Die Wärmebehandlung, die Wärmestrahlung und die Hochfrequenztherapiegehören hier zusammen, weil sie sich nurdurch die verschiedene Tiefenwirkung voneinan<strong>der</strong> unterscheiden.Tabelle 2Biophysikalische Einteilung<strong>der</strong> physikalisch-therapeutischen BehandlungsverfahrenI.Mecha- A. Massageformen Wirkung: Mech. BeeinflusnischeB. übrigesung <strong>der</strong> Weichteüe. Lokaleo<strong>der</strong> allgemeine Beeinflussungdes Bewe-Verfahren: Mechanotherapiegungsapparates..ThermischeVerfahren:. Elektrotherapie:IV. PhotochemischwirksameVerfahren:A. KältebehandlungB. WärmebehandlungC. Wärmestrahlung(Infrarot, sichtbaresLicht, langwelligesUltraviolett)D. HochfrequenzbehandlungA. GalvanisationB. ImpulsbehandlungC. Nie<strong>der</strong>frequenteWechselströmeD. MiftelfrequenfeWechselströmeMittel- und kurzwelligesUltraviolett:Wirkung: Herabsetzung<strong>der</strong> Temperatur <strong>der</strong> Haut,<strong>der</strong> Unterhaut u. evtl. <strong>der</strong>tieferen Weichteile.Wirkung: Hautoberflächenerwärmung:Wirkung: Erwärmung <strong>der</strong>Haut und Unterhaut.Wirkung: Haut-, Unterhaut-und Muskelerwärmung.Wirkung: lonenverschiebungin allen Gewebenmit guter elektrischer Leitfähigkeit.Polarisation<strong>der</strong> Membranen.Wirkung: PhotochemischerEffekt in <strong>der</strong> Haut. Hemmung<strong>der</strong> Oxydasen, Entstehungvon Sulfhydrilkörpern,Aktivierung <strong>der</strong>Kathepsine. Eiweißabbau.Entstehung biologisch aktiverSubstanzen.Demgegenüber muß die miftel- und kurzwellige Ultraviolettbestrahlungals elwas Beson<strong>der</strong>es dargestellt werden, weilsie sich mit ihrem photochemischen Effekt klar von <strong>der</strong>Wärmewirkung <strong>der</strong> übrigen elektromagnetischen Strahlungunterscheidet.Die Tabellen 1 und 2 wären am Ende des vergangenen Kriegesnoch viel einfacher ausgefallen, denn die großen Fortschritte aufdem Gebiete <strong>der</strong> Elektronik haben auf dem Gebiet <strong>der</strong> medizinischenTechnik eine erhebliche Weiterentwicklung ermöglicht.So wurden die Bernhardschen Ströme (nie<strong>der</strong>frequente monophasischeWechselströme), die Mikrowellen, die HFUKW und dieKreuzfeldbehandlung mit zwei interferierenden Mittelfrequenzströmenneu in die Therapie eingeführt, und die Impulsgeräteerfuhren eine <strong>der</strong>artige Verbesserung, daß heute mit wohldefiniertenImpulsformen und Impulsserien gearbeitet werden kann. Auf<strong>der</strong> gleichen technischen Linie liegt die Entwicklung <strong>der</strong> Ultraschall-und <strong>der</strong> pneumatischen Massagegeräte. Technisch wenigerkompliziert war die Konstruktion therapeutischer Schwimmbeckenzur Durchführung <strong>der</strong> Unterwassergymnastik und <strong>der</strong> Unterwasserstrahlmassagesowie diejenige von Extensionstischen und an<strong>der</strong>enGeräten <strong>der</strong> Mechanotherapie.Beson<strong>der</strong>s zu erwähnen sind jedoch die Fortschritte <strong>der</strong> Behandlungstechnikin Form <strong>der</strong> Bindegewebsmassage, <strong>der</strong>manuellen Therapie und <strong>der</strong> Einführung beson<strong>der</strong>er Gymnastikformen,auf die bereits hingewiesen worden ist. Aberall diese Neuerungen und Verbesserungen wären wenigfruchtbar, wenn nicht die Differentiaidiagnose <strong>der</strong> Erkrankungendes Bewegungsapparates sehr große Fortschritte aufzuweisenhätte, die es erst möglich machen, die vielen Behandlungsverfahrengezielt zur Anwendung zu bringen.Die therapeutischen Wirkungen <strong>der</strong> physikalischen TherapieDie von außen auf den Organismus einwirkenden physikalischenKräfte setzen die sensiblen Endorgane, eventuell auchweitere erregbare Teile des Nervensystems, in Erregung, o<strong>der</strong>sie beeinflussen den Gewebsstoffwechsel. Diese primärenbiologischen Vorgänge sind noch ungenügend erforscht unddie heute geltenden Auffassungen mit vielen Hypothesenbeiastet.Die aus diesen biologischen Primärvorgängen hervorgehendentherapeutischen Effekte mußten somit rein empirisch festgehaltenund zusammengetragen werden, und so ist im Verlaufe<strong>der</strong> Zeit ein reiches Erfahrungswissen entstanden.Tabelle3Therapeutischer Effekt <strong>der</strong> verschiedenen Behandlungsarten(Geordnet nach Behandlungsgruppen)Klassische Massageformen:Lockerung von Hau!, Unterhauf und Muskulatur. För<strong>der</strong>ung des venösenRückstroms und des Lymphabflusses. Beseitigung <strong>der</strong> Muskelermüdung.Hydrotherapeutische Massagen:Hyperaemie von Haut und Unterhauf. Muskuläreschmerzhafter reflektorischer Kontrakturen.Entspannung. LösungPneumatische Massagen:För<strong>der</strong>ung des arteriellen Kreislaufs (Kollateralen). Verbesserung <strong>der</strong> Lymphzirkulation,z.T. auch des venösen Rückstromes.Vibrationsbehandlung und Uliraschall:Muskuläre Entspannung, Narbenlockerung.Massage reflektorischer Zonen (Bindegewebs-M.):Reflektorische Fernwirkung auf glatfmuskelige Hohlorgane und arterielleGefäße.Extensionsbehandlung:Reflektorische Entspannung <strong>der</strong> paraverfebralen und paraartikulären Muskulatur.Dehnung von Narben sowie von Muskelverkürzungen.Lagerungsbehandlung:Kontraktur- und Decubitusprophylaxe.Anwendung statischer und apparativer Hilfen:Kontrakjurdehnung. Abstützen statisch insuffizienter Gelenke und Wirbel-Säulenabschnitte. Kompensation motorischer Ausfälle. Erweiterung desLebensraumes.Apparative Beatmung:Kompensation des Atmungsinsuffizienz.Inhalationsbehandlung:Erleichterung <strong>der</strong> Exspekforatiori.Passive Bewegungstherapie;Lockerung spastischer und narbiger Kontrakturen. Dehnung verkürzter Muskeln.Behebung vertebraler Blockierungen.Aktive Ubungsbehandlung (Heilgymnastik):Inneryation gelähmter Muskeln. Steigerung <strong>der</strong> Muskelkraft. Muskelhypertrophie.Lösung spastischer und narbiger Kontrakturen. Übung <strong>der</strong> Bewegungskoordinationund <strong>der</strong> Bewegungssynfhese. Bekämpfung vertebraler,thoracaler und peripherer Deformationen. Atmungsschulung, Exspektorationsför<strong>der</strong>ung,Erleichterung <strong>der</strong> Geburt. Prophylaxe thrombo-embolischer Komplikationen.Kältebehandlung:Vegetative Umstimmung, Abhärtung. Hemmung akuter Entzündungsvorgänge.Wärmebehandlung (Oberflächenerwärmung):Steigerung <strong>der</strong> Schweißsekretion. Hyperaemie <strong>der</strong> Haut und Unterhaut. Aktivierung<strong>der</strong> postentzündlichen und posttraumatischen Abheilungsyorqänge.Aktivierung chronisch-entzündlicher Vorgänge. Training <strong>der</strong> physikalischenWärmeregulation. Belastung von Herz und Kreislauf.Wechselwarme BehandlungFör<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> peripheren Blufzirkulafion.Ansteigende Wärmebehandlung:Mil<strong>der</strong>ung vasoneurotischer Gefäßkrisen.Stabile Galvanisation:Haut- und Unterhauthyperaemie, Lin<strong>der</strong>ung hartnäckiger Neuralgien, lontophorese.Galvanische und Faradische Impulsbehandlung:Nerven- und Muskelerregung. Bahnung <strong>der</strong> willkürlichen Innervation. Prophylaxe<strong>der</strong> Atrophie gelähmter Muskeln.Nie<strong>der</strong>frequente Wechselströme (Bernhardsche Ströme) sowie Kreuzfeldbehandlungmit 2 interferierenden Mittelfrequenzströmen:Schmerzlin<strong>der</strong>ung, Hyperaemie, Lösung von Muskelspasmen. Geringe bismäßige motorische Wirkung.Hochfrequenzbehandlung (UKW, UHF und MW):Stoffwechselsteigerung in den tieferen Geweben, sekundäre Hyperaemie.Wärmestrahlung (Infrarot, sichtbares Licht, langwelliges UV):Hyperaemie <strong>der</strong> Haut, z.T. auch <strong>der</strong> Unterhaut und des Fettgewebes.Strahlenbehandlung mit dem phoiochemisch wirksamen miftelweHigen undkurzwelligen Ultraviolett:Anfirachifische Wirkung (Vif.-D-Synthese), Hauterythem, Pigmentierung, Verdickung<strong>der</strong> Hornschicht mit Schutzwirkung gegen Ultraviolett.Physik. Med. u. Rehab. / 8. Jahrg.


In Tabelle 3 findet sich eine gedrängte Darstellung <strong>der</strong> therapeutischenWirkungen, geordnet nach Gruppen gle'ichw'irken<strong>der</strong>Behandlungsverfahren. Uns interessiert jetzt vielmehr dieFrage, welche Gewebe und welche Organsysteme durchphysikalisch therapeutische Einwirkungen beeinflußt werdenkönnen.Tabelle 4Zusammenfassende Darstellung <strong>der</strong> therapeutischen Wirkungen<strong>der</strong> physikalischen Therapie1. Beeinflussung des Entquellung, Narbenlockerung,Bindegewebes.Narbendehnung.Lahmungsbehandlung, Steige-2. Beeinflussung <strong>der</strong> rung <strong>der</strong> Muskelkraft, EntmüquergestreiftenMuskulatur. düng, Dehnung bei Verkürzung,Lockerung bei Hypertonus undbei schmerzhaftem Reflexspasmus.Allgem. Korpertraining.3. Beeinflussung <strong>der</strong> Atonische und hypertonischeglatten Muskulatur.Zustände <strong>der</strong> Hohlorgane.4. Beeinflussung desanimalischen Nervensystems.Neurogene Schmerzsyndrome,For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> motorischen Innervation,Training <strong>der</strong> Koordinationund <strong>der</strong> Bewegungssynthese.5 Beeinflussung des Herzaktion, Blutdruck, BronvegetativenNervensystems. chien, physikalischeregulation, Abharung.Wärme-6. Beeinflussung despenpheren Kreislaufes.For<strong>der</strong>ung des Kollateralkreis-laufs bei arteriellen Stenosen.Öffnung <strong>der</strong> Arferio/en und Kapillarenbei neurogenen, vasoneurotischenund konstitutionellenDurchblutungsstörungen.7. Beeinflussung desRuckflusses des venösen Blutesund <strong>der</strong> Lymphe.8. Beeinflussung <strong>der</strong> Atmungsschulung.Atmung und <strong>der</strong> Expektoration.9. Beeinflussung <strong>der</strong> Abstutzung und Deblockierung.Gelenke sowie Wirbelsäule.10. Beeinflussung desGewebsstoffwechsels.Von Haut, Unterhaut und Muskulatur,sowie des intermediärenStoffwechseis. Verbesserung desTrainingszustandes. Beschleunigung<strong>der</strong> Resorption posttraumatischerund postentzundlicherInfiltrate. Aktivierung chronischentzündlicher Affektionen.11. Chemische Verän<strong>der</strong>ungen Nur durch UV. Vit D-Synthese,in <strong>der</strong> HautErythemreaktion, sekundäre Pigmentation,Verdickung <strong>der</strong>Hornschicht. Schutz gegen UV.Tabelle 4 zeigt eine diesbezügliche Zusammenstellung. Danachstellen das überall vorhandene Bindegewebe, die quergestreifteund glatte Muskulatur, das animalische und dasvegetative Nervensystem, <strong>der</strong> periphere Blut- und Lymphkreislauf,<strong>der</strong> Atmungsapparat, die Gelenke sowie die Wirbeisäuledas Wirkungsfeld dieser Beeinflussung dar. DurchAuslösung autonomer Reflexe kann sogar auf die Tätigkeit<strong>der</strong> inneren Organe eingewirkt werden, und die physikalischtherapeutisch bedingte Steigerung des peripheren,insbeson<strong>der</strong>e des Mu s kel s t of f wech se 1 s hatnachhaltige Wirkungen auf den intermediärenStoffwechsel. Auf dieser Basis entstehen gewisse Allgemeinwirkungenwie die Steigerung <strong>der</strong> körperlichenLeistungsfähigkeit, die Abhärtung, <strong>der</strong>Lichtschutz und die Umstimmung chronischerKrankheiten. Dabei handelt es sich bei <strong>der</strong> physikalischenTherapie in <strong>der</strong> Regel nur um einen för<strong>der</strong>nden o<strong>der</strong>hemmenden Einfluß, d. h. um eine symptomatische Wirkung.Einzig die mittel- und kurzwellige UV-Bestrahlung steflt mitihrer photochemischen Vitamin-D-Synthese bei <strong>der</strong> RachitisundOsteomalaciebehandlung eine pathogenetisch wirksameMaßnahme dar.Klinische Indikationen <strong>der</strong> physikalischen TherapieAus <strong>der</strong> eben besprochenen Sachlage ergibt sich fast vonselbst, daß die Indikationsstellung <strong>der</strong> physikalischenTherapie primär weniger nach pathogenetisch-ätiologischenals nach funktioneilen Gesichtspunkten zu erfolgenhat, wie dies in Tabelle 5 festgehalten worden ist. Danachspielen die Funktionsstörungen und Schädigungendes Bewegungsapparates hier eineüberragende RolleTabelle 5Klinische Indikationen <strong>der</strong> physikalischen Therapie:T. Störungen <strong>der</strong> aktiven Bewegung.2. Kontrakturen.3. Gelenkblockierungen.4 Posftraumatische Schäden.5 Neuralgien.6. Störungen <strong>der</strong> Sensibilität.7. Chronische Durchblutungsstörungen des Bewegungsapparates.8 Entzündliche Affektionen des Bewegungsapparates.9 Degenerative Affektionen des Bewegungsapparates.10 Deformationen des Bewegungsapparates.11. Schmerzzustande und Funktionsstörungen <strong>der</strong> inneren Organe.Selbstverständlich muß innerhalb |e<strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> genanntenFunktionsstörungen die pathogenetisch-atiologische Differenzierungzu Ende geführt werden, d. h. man hat vom Symptom zumSyndrom und von hier wenn irgendmöglich zu einer ätiologischenDiagnose zu gelangen, überdies ist in jedem Einzelfall noch diemomentane Aktivität bzw. die herrschende Krankheitsphase zubestimmen. Nur so laßt sich <strong>der</strong> Einsatz <strong>der</strong> zur Verfügung stehendentherapeutischen Verfahren sowie <strong>der</strong>en Dosierung richtighandhaben. Am Beispiel <strong>der</strong> Schulterkontraktur soll dies <strong>für</strong> Nichteingeweihteerläutert werdenTabelle 6Diagnostisches Vorgehen vorgctngig <strong>der</strong> Verordnung physikalisch-therapeutischerMaßnahmen.Beispiel:SchulterkontrakturUrsache^ Spastisch 2 Kapselschrumpfung 2 Verkürzung <strong>der</strong> Adduktoren 2Antwort. Spastische KontrakturUrsache 2 Reflektorisch2 Pyramidal 2Antwort Reflektorisch-bedingte spastische SchulterkontrakturUrsache? Omarfhntis? Penarfhutis humeroscapularis 2 PosttraumaUsch?Antwort. Omarthntis als Ursache des reflektorisch bedingten Schulte spasmusUrsache 2 TuberKulos 2 Primär chronische Polyarthntis 2 Infektarthritis 2Herdinfekt 2Antwort InfektarthritisUrsache 2 Welche Infektionskrankheit? Bang 2 etc 2Antwort Postgrippos entstandenKrankheitsphase 2 Akut? Subakut 2 In Abheilung? Chronisch 2Antwort In AbheilungZusammenfassung Reflektorisch-spastische Schulterkontraktur bei postgripposerOmarthntis in AbheilungBeurteilung in therapeutischer Hinsicht.Rezidivgefahr gering Therapieaussichten gunstigNeben muskelentspannenden Medikamenten Warmepackungen,passive und aktive Bewegungsbehandlung, bei zu langsamenFortschritten Unterwasserstrahlmassagen und Unterwassergymnastik,im äußersten Fall Mobilisierung in NarkoseIn Tabelle 6 ist das entsprechende Frage- und Antwortspieldargestellt Dasselbe durfte auch dem Außenstehenden klarmachen, daß die physikalische Therapie nur auf Grund einergenauen Fallanalyse verordnet werden darf.Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> physikalischen TherapieBeim Vergleich <strong>der</strong> physikalischen Therapie mit an<strong>der</strong>enTherapieformen lassen sich eine Reihe von Beson<strong>der</strong>heitenfeststellen (Tabelle 7). Daß es sich dabei — wie bereits erwähnt— um eine symptomatische Therapie handelt, unterscheidetdie physikalische nicht grundsätzlich von <strong>der</strong> medikamentösenBehandlung. Dagegen ist das Dosierungsproblemin beiden Therapieformen grundsätzlich verschieden,und <strong>der</strong> Tierversuch läßt sich <strong>für</strong> die Erprobung vieler physikalischerBehandlungsverfahren nicht verwenden. Ferner istauch in diesem Zusammenhang auf die bereits erwähntenAnpassungserscheinungen des Organismus auf wie<strong>der</strong>holtephysikalische Behandlung, wie Traim'ngszusfand, Abhärtung,Steigerung <strong>der</strong> Infektabwehr, Lichtschutz, Umstimmung chronischerKrankheiten, hinzuweisen, aber auch auf gegenteiligeStressfolgen bei überdosierter Behandlung wie allgemeinePhysik Med. u Rehab. / 8 Jahrg


Asthenie, Exacerbation des bestehenden Leidens, erhöhteAnfälligkeit gegenüber Infektionskrankheiten sowie psychischeDepression. In dieser Beziehung gleicht die physikalischeTherapie <strong>der</strong> Schutzimpfung, die allerdings zu einerselektiven Anpassungserscheinung des Organismus, nämlichzur Ausbildung einer spezifischen Immunität führt.Tabelle 7Eigenart <strong>der</strong> physikalischen Therapie:1. Nicht lebensrettend. Ausnahme: Künstl. Beatmung.2. Nicht aetiologisch wirksam. Ausnahme: Antirachitische Wirkungdes UV.3. Tierversuch wenig geeignet. Ausnahme: Pathophysiologie<strong>der</strong> Nerven und Muskeln.4. Unspezifisch-regulative För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> physiologischenBehandlung.und Hemmung <strong>der</strong> pathologischenVorgänge.5. Individuelle Ansprechbarkeit Abhängig von Konstitution,stark schwankend.Lebensalter, Geschlecht, Art <strong>der</strong>Erkrankung, Krankheitsphaseusf.6. Zentralproblem - individuelle überdosierung führt zur Ver-Dosierung.Stärkung <strong>der</strong> Krankheiissymptome.7. Anpassungserscheinungen Steigerung <strong>der</strong> körperlichendes Organismus an wie<strong>der</strong>- Leistungsfähigkeit, Abhärtung,holte physikalische Behand- Strahlenschutz gegen UV.lung.8. Erlebniswert <strong>der</strong> physikali- Richtige Anwendung wohltuend,sehen Behandlung.unrichtige Anwendung ungünstigerEffekt.9. Anwendung <strong>der</strong> physikali- Häufig kombiniert mit medikaschenTherapie.mentöser Behandlung. Einsatzoft erst nach Versagen <strong>der</strong> medikamentösenBehandlung.Eine wesentliche Beson<strong>der</strong>heit scheint aber darin zu bestehen,daß physikalische Behandlungen außer bei<strong>der</strong> künstlichen Beatmung nie lebensrettende Wirkung haben.Sie gelangen bei Schwerkranken nur selten, dagegen beiRekonvaleszenten, Chronischkranken und Unfallkrankenhäufig zur Anwendung. Diese beschränkteWirksamkeit hat sich bisher deutlich auf die Stellung innerhalb<strong>der</strong> klinischen Medizin ausgewirkt, was nachfolgendgenauer auseinan<strong>der</strong>gesetzt werden soll.Stellung <strong>der</strong> physikalischen Therapie innerhalb <strong>der</strong>klinischen MedizinTabelle 8 zeigt die verschiedenen Behandlungsprinzipien <strong>der</strong>klinischen Medizin. Die Grenzen zwischen aktiver und konservativerBehandlung sind nur dann noch scharf, wenn manallein den chirurgischen Eingriff als aktive Behandlung wertetund alles an<strong>der</strong>e als konservativ bezeichnet. Die radiotherapeutischen,nuclearmedizinischen und medikamentösonkologischenMethoden haben jedoch einen <strong>der</strong>art eingreifendenCharakter angenommen, daß man die Grenzen zwischenaktiver und konservativer Therapie sehr wohl irgendwiedurch das Gebiet <strong>der</strong> medikamentösen Behandlungziehen kann. Auf alle Fälle gehört die physikalische Therapiezu den konservativen Methoden.Tabelle 8Stellung <strong>der</strong> physikalischen Therapie im Rahmen <strong>der</strong> gesamtenTherapie(die verschiedenen Therapieformen <strong>der</strong> Medizin);1. Chirurgische Behandlung.2. Röntgen- und nuclearmedizinische Behandlung.3. Medikamentöse Behandlung.4. Diätetische Behandlung.5. Physikalische Behandlung.6. Psychologische Behandlung.Im weiteren ist festzustellen, daß die chirurgische, dieröntgen- und nucleartherapeutische sowie die psychologischeBehandlung in <strong>der</strong> Regel von Spezialisten ausgeübt wird,während die medikamentöse, die diätetischeund die physikalische Therapie allen <strong>Ärzte</strong>n zuGebote steht. Dies ist auch <strong>der</strong> Grund, warum die physikalischeTherapie dezentralisiert zur Anwendung gelangt.Je<strong>der</strong> Kliniker behandelt die entsprechenden Fälle aus seinemSpezialgebiet selber, wie dies in Tabelle 9 dargestelltworden ist. Diese Sachlage war bis zum 2. Weltkrieg überallaußer in England anzutreffen, und sie existiert heutenoch vielerorts.Tabelle 9Physikalische Therapie im Bereich <strong>der</strong> verschiedenen medizinischenSpezialfächer:(Dezentralisation bis 1939 allgemein üblich. Ausnahme England.)Chirurgie: Physikalische Behandlung <strong>der</strong> Unfälle und <strong>der</strong>Orthopädie:Operierten.Physikalische Behandlung <strong>der</strong> Wirbelsäulen- undThoraxdeformitäten sowie <strong>der</strong> orthopädischOperierten.Innere Medizin: Physikalische Behandlung <strong>der</strong> Gelenk- und Wirbelsäulenaffektionensowie <strong>der</strong> peripherenDurchblutungsstörungen.Neurologie: Physikalische Behandlung <strong>der</strong> peripheren undzentralen Lähmungen sowie neuraler Schmerzsyndrome.Neurochirurgie: Physikalische Behandlung <strong>der</strong> Hirn- und Rücken-Pädiatrie:Gynäkologie 1 :marksoperierten.Physikalische Behandlung <strong>der</strong> Poiiokranken sowie<strong>der</strong> cerebral geschädigten Kin<strong>der</strong>.Physikalische Behandlung <strong>der</strong> Schwangeren,Wöchnerinnen und Säuglinge.Tabefle 10Wandlungen auf dem Gebiete <strong>der</strong> physikalischen TherapieGeradlinige Weiterentwicklung in England.1. Schaffung von SpeziaEabreilungen füf phys. Therapie an verschfedenenSpitälern Londons, 1919.2. Medizinische Leitung: <strong>Ärzte</strong> mit Erfahrung in phys. Therapie. Seit 1921.3. Erhebung <strong>der</strong> phys. Behandlung <strong>der</strong> verschiedenen Krankheiten zum klinischenSpezialfach <strong>der</strong> Physical-Medicine 1931.4. Alimähliche Anstellung von Spezialärzten <strong>für</strong> Physical-Medicine an allengroßen Spitälern Englands.5. Schaffung von Bettenabteilungen <strong>für</strong> PViysical-Medicine. Diese Entwicklung1939 praktisch abgeschlossen.6. Übernahme dieses „Systems" durch USA, Kanada, Skandinavien und dieSüdamerikanischen Staaten.Weiterentwicklung via Rheumatologie. Holland und Schweiz.1. Gründung <strong>der</strong> internaf. Rheumaliga 192 9.2. Schaffung spezieller Rheumaklirtiken in Schweden, Frankreich, USA, England,Belgien.3. Schaffung von Rheumabekämpfuncjszentren an Instituten <strong>für</strong> phys. Therapiein Holland und in <strong>der</strong> Schweiz.4. Anglie<strong>der</strong>ung von Bettenabteilungen an diese Rheumabekämpfungszentren.5. Entwicklung des klinischen Spezialfaches <strong>für</strong> physikal. Medizin undRheumatologie.Weiterentwicklung auf Grund bedeuten<strong>der</strong> Grundlagenforschungen.Österreich.1. Grundlagenforschung <strong>der</strong> Wiener Schule auf dem Gebiet <strong>der</strong> Hautelektrizitätund <strong>der</strong> Ultrakurzwellen.2. Schaffung neuer Untersuchungsmethoden mit Hilfe <strong>der</strong> UKW (W. Holzer)Rheokaraiographie, Rheographie.3. Einführung <strong>der</strong> Mittelfrequenzströme in die Therapie (Nemec).4. Physikalische Medizin zum Spezialfach erklärt.Wandlungen auf dem Gebiete <strong>der</strong> physikalischen Therapie(Tabelle 10)Seit dem 1. Weltkrieg haben sich in einigen Län<strong>der</strong>n auf demGebiete <strong>der</strong> physikalischen Therapie gewisse Wandlungen vollzogen,die dieses anfänglich ausschließlich therapeutische Fachzu einer klinischen Disziplin aufsteigen ließen. Der englische Wegkann als geradlinige Entwicklung zum klinischen Fach <strong>der</strong> PhysicalMedicine, d. h. zur Klinik <strong>der</strong> Erkrankungen des Bewegungsapparatesbezeichnet werden. Dieses System ist während des 2. Weltkriegesvon den USA, von Kanada, von einigen lateinamerikanischensowie von den skandinavischen Staaten übernommen wordenund hat in den USA durch die Einbeziehung <strong>der</strong> Patientenmit Dauerschäden in Form <strong>der</strong> Rehabilitationsbehandlungeine gewaltige Vertiefung und Ausweitung erfahren.Die Weiterentwicklung in <strong>der</strong> Schweiz und - sofern ich richtigorientiert bin — auch in Holland erfolgte über den Umweg überdie För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Rheumatologie zum klinischen Fach <strong>der</strong> PhysikalischenMedizin und Rheumatologie.Physik. Med. u. Rehab. / 8. Jahrg.


In Österreich waren es die bedeutenden Grundlagenforschungen<strong>der</strong> Wiener Schule und vor allem das bekannte Buch von HOLZERüber die Physikalische Medizin, die den Boden <strong>für</strong> dieses klinischeFachgebiet geschaffen haben.überall waren große Schwierigkeiten zu überwinden, und in <strong>der</strong>Schweiz wäre es wohl nie so weit gekommen, wenn sich nicht inden an<strong>der</strong>en klinischen Disziplinen Wandlungen vollzogen hättenund immer noch vollziehen, die <strong>der</strong> bisherigen Dezentralisation<strong>der</strong> physikalischen Therapie entgegenwirken.Die Ansichten über die eben erwähnten Wandlungen gehen inFachkreisen stark auseinan<strong>der</strong>. Der sehr wertvolle Umfrageberichtvon Prof. SCHOLTZ aus Berlin, <strong>der</strong> im Archiv <strong>für</strong> physikalischeTherapie publiziert worden ist, legt diesbezüglich ein beredtesZeugnis ab. Danach wäre anzunehmen, daß das Fach <strong>der</strong> physikalischenTherapie in Zukunft in den einzelnen Län<strong>der</strong>n ganz verschiedeneWege gehen wird.Forscht man jedoch nach den Gründen, die <strong>für</strong> diese mo<strong>der</strong>neEntwicklung <strong>der</strong> physikalischen Therapie verantwortlich gemachtwerden müssen, dann sind es vor allem zwei Ursachen, die vonaußen auf dieses Fach eingewirkt haben.In erster Linie ist auf Wandlungen innerhalb <strong>der</strong> früher sehr starrenklinischen Hierarchie, nämlich auf das in England und denUSA sehr ausgeprägte Teamwork, die sogenannte Gruppenarbeit,hinzuweisen. So wurde die Narkose an Spezialisten abgetreten,und sie entwickelte sich dann <strong>der</strong>art weiter, daß vorerst die früherenAlterslimiten <strong>für</strong> Operationen fielen. Als ein weiteres Gebiet,auf dem sich die Gruppenarbeit bewährt hat, ist die Chirurgie<strong>der</strong> angeborenen Herzfehler zu nennen. Viele weitere Beispieleließen sich anführen. Die Auflockerung <strong>der</strong> Grenzen zwischen denklinischen Fächern ist heute vielerorts eine Tatsache, indem sich<strong>der</strong> Herzchirurg mit dem Cardiologen und Pädiater, <strong>der</strong> Gefäßchirurgmit dem Angiologen, <strong>der</strong> Lungenchirurg mit dem Pneumologen,<strong>der</strong> Neurochirurg mit dem Neurologen, <strong>der</strong> Abdominalchirurgmit dem Gastroenterologen, <strong>der</strong> Stoffwechselinternist mitdem Biochemiker und dem Isotopenspezialist und <strong>der</strong> Hämatologemit dem Onkologen und Radiologen einerseits und mit demAllergiespezialisten und Immunchemiker an<strong>der</strong>erseits zu einerArbeitsgruppe vereinigen. Auch <strong>der</strong> Orthopäde wendet sich vielerortsmit Hilfe <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen technischen Mittel <strong>der</strong> fast artistischanmutenden Osteosynthese zu.Unter diesen Umständen hat niemand mehrrecht Zeit, sich den leichteren Fällen auf jedemSpezialgebiet zu widmen. Man ist froh, wennman diese Patienten nach Abklärung des Sachverhaltesweitergeben kann.Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite ist es die Überalterung <strong>der</strong> Bevölkerung,die die Zahl <strong>der</strong> Erkrankungen desBewegungsapparates ansteigen läßt. Die praktizierenden<strong>Ärzte</strong> werden mit vielen <strong>der</strong>artigen Fällen we<strong>der</strong>diagnostisch noch therapeutisch fertig, und sie überweisensie deshalb an die hier<strong>für</strong> spezialisierten Institute und Abteilungen.Die Überalterung <strong>der</strong> Bevölkerung und die Gruppenarbeitin <strong>der</strong> klinischen Medizin werden sich mit <strong>der</strong> Zeit überallauswirken, und als Folge davon dürfte sich die physikalischeTherapie auch in dem rem therapeutischen Bereich zu einemklinischen Fach entwickeln.Im internationalen Sprachgebrauch bezeichnet man heute schondie physikalische Therapie als das Fachgebiet <strong>der</strong> Physiotherapeuten,<strong>der</strong>en Fachverbände bereits mehrere internationale Kongresse<strong>für</strong> physikalische Therapie organisiert haben. Denselben sind dieinternationaien Kongresse <strong>für</strong> physikalische Medizin gegenüberzustellen,an denen sich die <strong>Ärzte</strong> aus den Fachgebieten <strong>der</strong> physikalischenTherapie, <strong>der</strong> Erkrankungen des Bewegungsapparatesund <strong>der</strong> Rehabilitationsmedizin vereinigen. Damit wäre über dieStellung <strong>der</strong> physikalischen Therapie innerhalb <strong>der</strong> klinischen Medizinberichtet, und wir können uns an<strong>der</strong>en Aufgaben <strong>der</strong> physikalischenTherapie zuwenden.Die physikalische Therapie in <strong>der</strong> RehabilitationsbehandlungIn Tabelle 11 sind die wesentlichen Punkte dieses Gebietesfestgehalten. Danach handelt es sich um die Zusammenfassung<strong>der</strong> medizinischen, beruflichen, technischen und sozialenMöglichkeiten zum Ausgleich bestimmter Inva/idifäfsformen.Dies erlaubt einer großen Anzahl Invali<strong>der</strong>, beruflichund sozial unabhängig zu werden, ein Ziel, das es bei jedemInvaliden wenn irgend möglich aus psychologischen, ethischen,sozialen und nationaiökonomischen Gründen zu verwirklichengilt. Viele Län<strong>der</strong> haben dies erkannt und diesesBehandlungsprinzip übernommen. Die physikalischeTherapie spielt dabei am Anfang des Rehabilitationsprogrammseine bedeutende, zuweilen sogareine entscheidende Rolle. Die Behandlungsprinzipienmüssen jedoch dem neuen Zweck angepaßt werden; es bedeutetnämlich in behandlungstechnischer Hinsicht grundsätzlichetwas an<strong>der</strong>es, ob auf eine restitutio ad integrum, d. h.auf vollständige Abheilung hin behandelt werdenkann, o<strong>der</strong> ob <strong>der</strong> Ausgleich einer vorhandenenDauerschädigung erreicht werden soll. Im ersten Fallbehandelt man den kranken Teil, im zweiten die zur Kompensationbefähigten gesunden Teile des Bewegungsapparates.Tabelle 112. Aufgabenkreis <strong>der</strong> physikalischen Therapie: RehabilitationRehabilitation = Spezialgebiet <strong>der</strong> Behandlung von Dauerschäden.Behandlungsziel = Bestmögliche Kompensation <strong>der</strong> medizinischen,beruflichen, wirtschaftlichen und sozialenAuswirkungen <strong>der</strong> körperlichen Invalidität.Arbeitsweise = Gruppenarbeit von hier<strong>für</strong> spezialisierten<strong>Ärzte</strong>n (physikalische Medizin, Orthopädie,Neurologie) mit Berufsberatern, technischenExperten, Umschu/ungsfachleufen und Sozialarbeitern.Problematik = Für jede Invaliditätsform verschieden, beson<strong>der</strong>sauch in technischer Hinsicht.Beson<strong>der</strong>e = Für bestimmte Invaliditätsformen wie Para-Behandlungs- plegie, Amputierte, cerebral geschädigte Kinzentren<strong>der</strong> notwendig.Bisherige = Vorläufer seit den großen Polioepidemien an-Enfwick/ung <strong>der</strong>Rehabilitationfangs des Jahrhun<strong>der</strong>ts fast in allen Staaten.Seit dem 1. Weltkrieg in anglosächsischenLän<strong>der</strong>n stark entwickelt. Übernahme diesesBehandlungsprinzips durch viele Staaten. För<strong>der</strong>ungdurch die UNESCO.Die Behandlung einiger Invaliditätsformen wie die Paraplegie, dieAmputierten und die cerebralgeschädigten Kin<strong>der</strong> verlangen einen<strong>der</strong>art spezialisierten pflegerischen und technischen Aufwand, daßdie Schaffung entsprechen<strong>der</strong> Behandlungszentren nicht zu umgehenist. Die übrige medizinische Rehabilitationsbehandlung kannohne weiteres durch hier<strong>für</strong> geschultes Personal an den gewöhnlichenphysikalisch-therapeutischen Zentren erfolgen unter <strong>der</strong>Voraussetzung, daß ein gutes Teamwork zwischen den leitenden<strong>Ärzte</strong>n, den Instanzen <strong>für</strong> technische Hilfen, den Spezialisten <strong>für</strong>berufliche Umschulung und Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung sowie den Sozialarbeiternvorhanden ist. Das ganze Gebiet befindet sich imFluß, große Fortschritte sind hier noch zu erwarten.Physikalische Therapie im Rahmen <strong>der</strong> präventiven Medizin(Tabelle 12)Den Leibesübungen in all ihren Abarten wird neben denSchutzimpfungen, <strong>der</strong> Vorbeugung von Mangelkrankheiten,dem prophylaktisch-ärztlichen Dienst und <strong>der</strong> medizinischenInformation <strong>der</strong> Bevölkerung ebenfalls eine präventiv medizinischeBedeutung zugemessen. Vom Standpunkt des praktizierendenArztes sehen allerdings die Dinge etwas an<strong>der</strong>saus, als sie gemeinhin dargestellt werden. Der Spitzensportvermittelt uns wohl sehr interessante Einsichten in die Funktionendes menschlichen Organismus unter maximaler Belastung.Wir wissen aber, daß solche Maximalleistungen nichtimmer von normalen Erholungsvorgängen, son<strong>der</strong>n häufigvon pathologischen Stressreaktionen gefolgt sind, die <strong>der</strong>Erhaltung des Organismus nicht för<strong>der</strong>lich sind, son<strong>der</strong>n dieAltersvorgänge beschleunigen. In ärztlicher Sicht ist somitnicht <strong>der</strong> Maxima/Ieistung, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> optimalen individuelldosierten sportlichen Betätigung das Wort zu reden, die inihrem Leistungsniveau deutlich unter demjenigen des Spitzensportesliegt, da<strong>für</strong> aber nie von ungünstigen Stressreaktionenbegleitet wird. Für die funktionelle Erhaltung desPhysik. Med. u. Rehab. / 8. Jahrg.


Bewegungsapparates und <strong>für</strong> die Prophylaxe <strong>der</strong> vorzeitigenAlfersinvaliditat kommt diesem Konditions und Erhaltungssportdie größte Bedeutung zuTabelle 123. Aufgaben <strong>der</strong> physikalischen Therapie im Rahmen <strong>der</strong>präventiven MedizinSchutzimpfungen = Prophylaxe <strong>der</strong> InfektionskrankheitenProphylaxe von = Rachitisprophylaxe mit Vitamin D, ZahnMangelkrankheiten kanesprophylaxe mit Fluor, Kropfprophylaxemit JodProphylaktisch = Sauglingsfursorge, Schularztlicher Dienst,ärztlicher Dienst Schulzahnpflege, Schirmbildaktionen, Sportärztlicher Dienst, ärztliche Untersuchungendurch Versicherungen etcLeibesübungen, Leistungssport, Kondifionssport, Erhaltungs-Massage, Sauna sport, InvahdensportMedizinische — Zeitungsartikel, Radio und Televisionsvor-Information trage<strong>der</strong> BevölkerungZukunftsaufgabenauf dem Gebiete <strong>der</strong> physikalischen TherapieIm Verlaufe <strong>der</strong> bisherigen Ausfuhrungen haben sich gewisseProbleme herausschalen lassen, die noch einer Losung bedürfenIn Tabelle 13 sind dieselben als Zukunftsaufgaben<strong>der</strong> physikalischen Therapie zusammengefaßt So ist einestarke Zunahme <strong>der</strong> Erkrankungen des Bewegungsapparatessowie eine stärkere Zentralisierung <strong>der</strong>selbenauf spezialisierte Institute und Kliniken mit <strong>der</strong> Zeit überallzu erwarten Die entsprechende Anpassung <strong>der</strong> physikalischenTherapie an diese neuen Erfor<strong>der</strong>nisse durfte sich unterdem Druck <strong>der</strong> Verhaltnisse weitgehend von selbst vollziehenEbenso ist eine Weiterentwicklung <strong>der</strong> Rehabilititionsmechzinzu erwarten.Tabelle 13Zukunffsaufgaben auf dem Gebiete <strong>der</strong> physikalischen Therapie1 Starke Zunahme <strong>der</strong> Erkrankungen des Bewegungsapparatesinfolge <strong>der</strong> Überalterung <strong>der</strong> Bevölkerung zu erwarten2 Allmähliche Zentralisierung dieser Erkrankungen auf bestimmteBehandlungszentren bzw klinische Abteilungen infolge Interessenverschiebungauf dem Gebiete <strong>der</strong> großen Kliniken zu erwarten3 Ausbau von Diagnose und Behandlung <strong>der</strong> Erkrankungen desBewegungsapparafes notwendig, am besten als selbständigesklinisches Fach, wo dies noch nicht realisiert worden ist4 Ausbau <strong>der</strong> Rehabilitationsbehandlung <strong>für</strong> die verschiedenenInvaliditatsformen5 Aufbau einer gezielten präventiven turnerischen und sportlichenBetätigung <strong>der</strong> Bevölkerung zur Prophylaxe <strong>der</strong> vorzeitigenAltersinvaliditatGanz an<strong>der</strong>s verhalt es sich mit dem präventiven Konditions undErhölfungssporf Hier ist eine verstärkte Aufklarung <strong>der</strong> Bevölkerungnotwendig Nicht daß die Alterserkrankungen durch eine turnensche und sportliche Betätigung zu verhin<strong>der</strong>n waren, aber dieklinischen Auswirkungen <strong>der</strong> Erkrankungen des Bewegungsapparatessind vollständig verschieden,ob man etwas dagegen tut,o<strong>der</strong>ob man sich darein ergibt, o<strong>der</strong> ob man n ungeeigneter und zuintensiver Weise Sport betreibtDie Ausbildung von Spezialisten <strong>für</strong> den präventivenSport ist notwendig Diese müssen in <strong>der</strong> läge sein, das turnerischeund sportliche Programm den bereits vorhandenen Schadenanzupassen Der Leistungssportlehrer kann dies kaum sowenigwie ein Hochschullehrer einen Primarschuler auszubilden vermagEin Gesprach zwischen den <strong>Ärzte</strong>n und den Sport und Turnfachleutensollte über diese Dinge in Gang kommen Geschieht nichtsauf diesem Gebiet, dann durfte sich die Zahl <strong>der</strong> pflegebedürftigenAlten in ein bis zwei Jahrzehnten <strong>der</strong>artvermehrt haben daß man ihnen we<strong>der</strong> in pflegenscher,spitaltechnischer, noch in sozialer finanzieller und psychologischerHinsicht gerecht zu werden yermag Das Altersproblem konntedann <strong>der</strong> |ungen Generation eine fühlbare Last bedeuten und diebisherigen Fortschritte <strong>der</strong> Medizm als fragwürdig erscheinen lassenEs liegt deshalb in unser aller Interesse, daß auf diesem Gebietemehr als bisher und vor allem etwas Zielbewußtes geschieht,und in dieser Hoffnung mochte ich meine Ausführungen beschließenZusammenfassungAuf Grund einer Analyse <strong>der</strong> früheren und <strong>der</strong> heutigen SituationUefi sich feststellen, daß die Bedeutung <strong>der</strong> physikalischen Therapie in dieser Heilkunde wahrend <strong>der</strong> letzten Jahrzehnte zugenommenhat und voraussichtlich weiter zunehmen wird Schuld daransind zum Teil die epochemachenden Fortschritte <strong>der</strong> medikamentösenBehandlung, die das durchschnittliche Lebensalter und damitdie Zahl <strong>der</strong> Erkrankungen des Bewegungsapparates ansteigenließen und zum Teil die Wandlungen innerhalb <strong>der</strong> klinischenFächer, die <strong>der</strong> bisherigen Dezentralisation <strong>der</strong> physikalischenTherapie entgegenwirken und <strong>der</strong>en Zentrahsation begünstigenDie Entwicklung zum klinischen Fach ist damit auch dort vorgezeichnet,wo dies noch nicht stattgefunden hat Die Bedeutung <strong>der</strong>physikalischen Therapie im Rahmen <strong>der</strong> Rehabilitafionsbehandlung und <strong>der</strong> präventiven Medizin wurde ebenfalls untersucht, wobeivor allem auf das Problem des gezielten präventiven Konditionsund Erhaltungssports zur Prophylaxe <strong>der</strong> vorzeitigen Altersinvaliditathingewiesen worden istLiteraturA1MER A,etP B6TOULI6RES L'Ultra Violet L'lnfra Rouge L ExpansionParis 1952BARCLAY V The adaption of Remedial Activities for men Bell and SonsLondon 1956BRAUCH F Die Behandlung mit ansteigenden Teilba<strong>der</strong>n SteinkopffDresden 1941CHARR16RE Z et J ROY Kinesitherapie Masson Paris 1963CEMACH A I Grundzuge <strong>der</strong> physikalischen Therapie Maudrich Wien1951CLEMMENSON Sv Some Neurophysiological Foundations of Therapeuticexercises Munksgard Copenhagen 1962Comptes Rendus du IV Congres International de Medecme PhysiqueExerpta Medica Foundation Amsterdam 1965DENIER A Les Ultrasons 2 Ed L'Expansion Paris 1952DEVRIENT, W Uberwarmungsba<strong>der</strong> Haug Berlin 1942DICKE E Meine Bmdegewebsmassage Hyppokrates Stuttgart 1956DEBRUNNER H Kurzer Leitfaden <strong>der</strong> Massage Benno Schwabe Basel1945ELLINGER F The Biologie Fundamentals of Radiation Therapy EisevierNew York 1941ENGELMANN G Konservative orthopädische Behandlung <strong>der</strong> Poliomyelitis Maudirch Wien 1938GROBER I Klinisches Lehrbuch <strong>der</strong> physikalischen Therapie VEB FischerJena 1963HOHMANN G , und JEGEL STUMPF I Orthopädische Gymnastik 3 AuflThieme Stuttgart 1957HOIZER W Physikalische Medizin Maudrich Wien 1940KIRCH, R Sportmassage Sportverlag Berlin 1959KOEPPEN, S Die Anwendung des Ultraschalls in <strong>der</strong> Medizin Hyppokrates Stuttgart 1951KLAPP B Das KLapp'sche Kriechverfahren, 3 Aufl Thieme Stuttgart 1958KLARE V und H SCHOLZ Die physikalische Medizin in <strong>der</strong> täglichenPraxis Urban Scfwarzenberq Wien 1949KOHLRAUSCH W und TEIRICH LEUBE H Lehrbuch <strong>der</strong> Krankengymnasfik bei inneren Erkrankungen VEB Fischer Jena 1963KOWARSCHIK J Physikalische Therapie Springer Wien 1948 Kurzwellentherapie 5 Aufl Springer 1945KUNZE H M Grundriß <strong>der</strong> Ultraviolett und Infrarotbestrahlung de Gruyter Berlin 1959LAMPERT H Physikalische Therapie Steinkopff Dresden 1958LAVEZZARI R Die Osreopafhie Urban Schwarzenberg München 1957LEVERNIEUX J Les tractions vertebralessc Paris 1956LINDENMANN K et al Lehrbuch <strong>der</strong> Krankengymnabtik Bd I-IV ThiemeStuttgart 1963LORENZEN HStuttqart 1963Leibesübungen mit Korperbeschadigten Bd l-ll ThiemeMATHIAS, E Lehrbuch <strong>der</strong> Heilgymnastik Lehmann München 1937MEYER A E H und E O SEITZ Ultraviolette Strahlen de Gruyter Berlin1942MULLER O , und E SCHL1EPHAKE Einfuhrung in die ElektromedizinGustav Fischer Stuttgart 1963NEMEC H Die Elektrogymnasfik Springer Wien 1941OSTERMANN M Praktikum <strong>der</strong> Physikalischen Therapie Ars Medici Liesfal1952OTT V R Die Sauna Benno Schwabe Basel 1948Pbysical Mediane HandbooV of American medicat Assoc Chicago 1945POHLMANN Die US Therapie Thieme Stuttgart 1951PORT, K Die schwedische Massage Enke Stuttgart 1941Proceedings of the International Congress of Physical Mediane HeadleyBrothers London 1953Proceedings of the second International Congress of Physical MedianeDansk Fysiurgisk Selskb Kopenhagen 1957Rehabilitation Umschauverlag Frankfurt a M 1965RUSK, H Rehabilitation Mediane 2 Ed Mosby Samt Louis 1964SCHARLL M Orthopädische Gymnastik Thieme Stuttgart 1955SCHL1EPHAKE et al Physikalische Therapie, Balneologie KlimatologieHuber Bern 1958SCHOLTZ, H G Physikalisch diätetische Therapie VEB Thieme 1955 Archivf Physikalische Therapie Bd 18, S 89 1966SCHUEPP M Heilende Bewegung Huber Bern 1953STORCK, H HOFFA Gocht Technik <strong>der</strong> Massaqe Enke StuttgartTERRIER Manipulationsmassage im Rahmen <strong>der</strong> physikalischen TherapieHippokrates Stuttgart 1958WATKlNS, AI A Manual of Electrofherapie Les & Febiger Philadelphia1958WELLS K Knesiology 3 Ed Saun<strong>der</strong>s Philadelphia 1966NachtragBewegungsubungen <strong>für</strong> Rheumakranke Schweiz Rheumaliga ZürichDie häusliche Pflege des Rheumakranken Schweiz Rheumaliga ZürichHilfsgerate <strong>für</strong> behin<strong>der</strong>te Rheumakranke Schweiz Rheumaliga ZürichHilfsmittel <strong>für</strong> das tägliche Leben Schweiz Arbeitsgemeinschaft <strong>für</strong> InvalidenhilfeDer richtige Fahrstuhl Schweiz Arbeitsgemeinschaft <strong>für</strong> InvalidenhilfeRehabilitafionsaufgaben des Arztes Huber Bern 1964Anschrift des Verfassers Chefarzt Prof Dr med M GUKELBERGER RheumaStation und Institut <strong>für</strong> physikalische Therapie, Inselspital, BernPhysik Med u Rehab / 8 Jahrg


Aus <strong>der</strong> O r t h o p U n i v - K l i n i k F r a n k f u r t / M a i n ( V o r s t a n d Prof Dr G u n t z )Rehabilitation von Wirbelsäulenerkrankungen unter Berücksichtigung<strong>der</strong> Behandlung im Wasser*Von HSchoberthDie Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung in die menschliche Gesellschaft, dasmeint <strong>der</strong> Ausdruck „Rehabilitation", ist eine For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong>mo<strong>der</strong>nen Medizin Der Arzt begnügt sich heute nicht mehrmit <strong>der</strong> Beseitigung eines regelwidrigen Korperzustandes,eines krankhaften Befundes Sein Bestreben geht vielmehrdahin, den Rekonvaleszenten wie<strong>der</strong> dorthin zu bringen, woer herkam, in seinen Beruf o<strong>der</strong> in das häusliche MilieuUnter den Erkrankungen <strong>der</strong> Wirbelsaule, die ärztlicher Behandlungbedürfen, nehmen die degenerativen Schaden denbreitesten Raum ein Pathologisch-anatomisch spielen sich dieVerän<strong>der</strong>ungen an zwei Schwerpunkten ab, nämlich an <strong>der</strong>Bandscheibe einerseits und den kleinen Wirbelgelenken an<strong>der</strong>erseitsFür die funktionelle Betrachtung des Geschehensist es notwendig, sich daran zu erinnern, daß die Zwischenwirbelscheibeals elastischer Puffer zwischen zwei Wirbelkorpereingefügt ist, eindeutig mit <strong>der</strong> Aufgabe, auffallendeBelastungsstoße zu zersplittern und vom Knochen und denGelenken fernzuhaltenMan darf dabei aber nicht übersehen, daß <strong>der</strong> straffe Fasernng,<strong>der</strong> Anuius fibrosus, durch den prall-elastischen Nukleuspulposus gestrafft wird und damit die beiden Wirbel festverbindet Solange das System funktioniert, sind seitliche Verkantungen<strong>der</strong> Wubel nicht möglich Fehlbelastungen o<strong>der</strong>gar Verdrehungen <strong>der</strong> Wirbelgelenke sind nicht zu erwartenDer Ihnen bekannte, kraftig ausdifferenzierfe Bandapparat unterstutzt die funktioneilen Aufgaben <strong>der</strong> Bandscheiben Das ist beson<strong>der</strong>sim dorsalen Anteil am anatomischen Präparat deutlich zusehen Das hintere Langsband strahlt mit massiven Faserzugen indie Zwischenwirbelscheibe ein und schützt dadurch den Wirbelkanal mit dem empfindlichen Ruckenmark Diese Aufgabe wirdgleichsam unterstrichen durch die Tatsache, daß das Ligamentumlongitudinale dorsale mit zahlreichen sensiblen Nervenfasern versehen ist, <strong>der</strong>en Enden, die Rezeptoren, sehr empfindlich auf Zugund Druck reagieren Im Gegensatz dazu vermissen wir bekanntlichim vor<strong>der</strong>en Langsband und zumindest in den ventralen Bandscheibenabschnirrenschmerzleitende Fasern, so daß die dort ablaufendenErkrankungen keine Beschwerden auslosen und damitnur indirekt klinische Bedeutung erlangen können Das gilt beson<strong>der</strong>s<strong>für</strong> die Ihnen allen bekannte Spondylosis deformans, diezwar ein pathologisch anatomisches Geschehen ist, aber klinischkeinen Krankheitswert besitzt Lei<strong>der</strong> sind die Verän<strong>der</strong>ungen imRontgenbild deutlich und eindrucksvoll zu erkennen, so daß häufigbei Kreuzschmerzen <strong>der</strong> Röntgenbefund mit einem Krankheitsbildidentifiziert wirdDie Degeneration des Gewebes ist eine Entartung <strong>der</strong> Baumaterialien,mit an<strong>der</strong>en Worten,eine Verän<strong>der</strong>ung des GewebsmatenalsMan kann sie am besten verstehen, wenn man an einen bruchiggewordenen Gummiring, <strong>der</strong> auf Zug dann leicht reißt, denktAuch bei <strong>der</strong> Bandscheibendegeneration handelt es sich um einenVerlust an Festigkeit <strong>der</strong> einzelnen Fasern Durch ortliche Stoffwechselstorungenbleibt <strong>der</strong> standig wachsende Umbau <strong>der</strong> Eiweißstrukturenungenügend, es gelingt dem Korper nicht mehr,hochwertige, den Belastungen gewachsene Fasern zu bilden Dieeinzelnen Zuge des Anuius fibrosus bestehen also nicht mehr ausfestem, son<strong>der</strong>n aus min<strong>der</strong>wertigem Material und halten <strong>der</strong> gefor<strong>der</strong>tenBeanspiuchung nicht mehr standIn <strong>der</strong> aufrechten Korperhaltung, aber auch bei seitlichen Drehbewegungenwirkt das Korpergewicht auf den prall-elastischenGallertkern Dieser sucht dem Druck auszuweichen, wird daranaber von den sich anspannenden Fasern des Anuius fibrosus gehin<strong>der</strong>tHaben diese Fasern infolge <strong>der</strong> Degeneration an Rißfesf;gkeitverloren, zerreißen sie und ermöglichen es dem Gallertkern,sich in die entstandenen Defekte zu verlagern Dieses Geschehenliegt dem Ihnen aus klinischem Unterricht und <strong>der</strong> Lektürevon Illustrierten bekannten Bandscheibenvorfall nach dorsal zugrunde* Nach einem Vortrag ouf <strong>der</strong> Inferbad in Dusseldorf 1966Zur Erfassung <strong>der</strong> klinischen Symptome stellt sich die Frage, wiesich <strong>der</strong>artige Verlagerungen von Bandscheibengewebe auswirkenkönnen Beim dorsalen Faserringaufbruch kommt es zu Massenverlagerungenvon ventral gelegenen Anteilen <strong>der</strong> ZwischenwirbeJscheibe in dorsal entstandene Lucken und Spalten Die Volumeivermehrung <strong>der</strong> Massenverschiebungen, des , Derangementinterne', spannt das hintere Langsband stark an, und es kommtdadurch zu Schmerzen Sie werden noch intensiver, wenn dabeidas Langsband vorgewölbt wird, wie wir es z B bei <strong>der</strong> Protrusionvor uns haben Oft tritt eine starke Verlagerung plötzlichim Anschluß an eine abrupte Bewegung auf In diesen Fallensprechen wir vom Hexenschuß, von <strong>der</strong> Lumbago Daß dem Hexenschußaber auch an<strong>der</strong>e Ursachen zugrunde liegen können, mochteich hier ausdrücklich festhaltenDie ungewöhnliche Anspannung des Langsbandes fuhrt zu einemSchmerzreiz, <strong>der</strong> vom Korpe r beantwortet wird Dabei ist es ohneBedeutung, ob <strong>der</strong> Schmerz als Gefühlswert empfunden wirdo<strong>der</strong> nicht In dem Bestreben, <strong>der</strong> weiteren Vorwolbung des Längsbandes entgegenzuwirken, blockt <strong>der</strong> Korper |ede Bewegung indem befallenen Segment ab, indem er den Muskelmantel anspanntDamit kann ein gewisser Ruhezustand eintreten, <strong>der</strong> Patient fühlt sich relativ wohl Jede weitere Belastung des erkranktenSegmentes, z B durch vermehrte Anspannung langer Muskelzugebeim Husten o<strong>der</strong> Niesen und Pressen bewirkt eine SchmerzVerstärkungIst <strong>der</strong> Faserring noch dorsal völlig aufgebrochen, dann wölbt sichdas Bandscheibengewebe nach dorsal in den Zwischenwirbelkanal,das Foramen interverfebrale, vor o<strong>der</strong> gar, wenn das hintereLangsband perforiert wurde, gegen den Wirbelkanal und damitgegen das Ruckenmark Nunmehr werden die dort gelegenenStrukturen, die Nervenwurze/ o<strong>der</strong> das Rückenmark, mechanischirritiert, die Bandscheibe, genauer gesagt, das vorgefallene Gewebe,druckt auf die Nerven Der vollkommene Bandscheibenprolapswird durch die Nervenreizung, die Ischias, bestimmtDas Ziel <strong>der</strong> Behandlung des dorsalen Faserringaufbruches ist es,die Massenverschiebung rückläufig zu machen Dazu dient dieExlensi onsb eh an dl u ng eventuell auch die ChirotherapieIst Bandscheibengewebe vorgefallen, und ist <strong>der</strong> Druck aufdie Nervenwurzeln an<strong>der</strong>s nicht zu losen, muß <strong>der</strong> Prolaps operiertwerden, sonst ginge die Nervenwurzet zugrunde Mit <strong>der</strong>Reposition des vorgefallenen Gewebes ist das erste Ziel unsererTherapie erreichtMit <strong>der</strong> Befreiung <strong>der</strong> Nervenwurzel und <strong>der</strong> Entlastung des Langsbandesist aber die Degeneration und die Rißbildung im Fasernngnicht beseitigt Die Gefahr, daß es zu einer neuerlichen Protrusionkommt, bleibt darum so längs bestehen, bis die pathologisch-anatomischenVoraussetzungen kompensiert sind Wie kannman sich eine Ausheilung voistelfen 2Die treibende Kraft im Prolaps ist die Elastizität des Gallertkernes,<strong>der</strong> unfer dem Druck <strong>der</strong> Belastung Bandscheibengewebe nachdorsal vorpreßt Verliert <strong>der</strong> Gallertkern seinen Turgor, wir<strong>der</strong> von dem Wasserverlust mit betroffen, ist ein neuerlicher Prolapsnicht mehr möglich Es entsteht dann ein Zustand, in dem dieganze Zwischenwirbelscheibe <strong>der</strong> Zermurbung anheimfallt Dabeikann das betroffene Segment so an Festigkeif verlieren, daß Verkantungen<strong>der</strong> Wirbel auftreten o<strong>der</strong> die empfindlichen Gelenkkapselndurch Fehlstellungen <strong>der</strong> Gelenkfortsatze gezerrt werden Vom hinteren Langsband und den kleinen Wirbelgelenkenkönnen bei dieser Lockerung neue Schmerzimpulse ausgehen, dieihrerseits akute Schmerzen auslosen könnenAuch bei <strong>der</strong> Bandscheibenlockerung sind plötzliche Schmerzattackennach Art eines Hexenschusses möglich In diesen Fallenist es dann aber nicht eine vorgefallene Bandscheibe, die ursächlich<strong>für</strong> das Geschehen verantwortlich zu machen wäre, son<strong>der</strong>ndie Zerrung am hinteren Langsband und die Reizung <strong>der</strong> GelenkkapselDurch genaue klinische Untersuchung laßt sich die Lockerungin einem Segment erfassenDaß die exakte Diagnosestellung <strong>für</strong> die einzuschlagende Behandlungvan größter Bedeutung ist, Itegt auf <strong>der</strong> Hand Auchbei einer Lockerung liegt ein reflektorischer Hartspann vor Erverhütet weitere Verstellungen im Bewegungssegment und istdarum von Nutzen Ihn darf man nicht durch eine Reposition o<strong>der</strong>durch eine Extension akut beseitigen Wir müssen statt dessenversuchen, die Lockerung zur Ausheilung zu bringen mit a W,eine Fixation zu erreichenPhysik Med u Rehab / 8 Jahrg


Das qeschiehf durch Ruhigsfellung, die solange durchgeführt wird,bis eine fibiose Versteifung <strong>der</strong> Wirbeiverbindung eingetreten istIhr dienen u a die kräftigenden krankengymnastischen Übungendes Muskeimanfels durch ein isometrisches Training Erst wenndieVerlotung des Segmentes vollkommen ist, was man im Röntgenbild u U an einer spondylotischen Verkiammerung o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Verschmalerung des Zwischenwirbelraumes erkennt, ist die Gefahrdes Recidivs gebannt In an<strong>der</strong>en Fallen geht <strong>der</strong> ausgeheilteBandscheibenvorfall ohne Lockerung direkt in eine fibröse Versteifung über, ohne daß beson<strong>der</strong>e therapeutische Maßnahmen notwendig sindin dem System des geglie<strong>der</strong>ten Stabes <strong>der</strong> Wirbelsäule kann<strong>der</strong> Ausfall eines Bewegungssegmentes folgenlos kompensiertwerden Es kann aber auch zu verstärkter Beanspruchung <strong>der</strong>Nachbarsegmente kommen, die den Bewegungsausfall kompensierenmüssen und damit vermehrt funktionel' beanspruchtwerden Diesem Umstand hat die Rehabilitation Rechnung zutragen Das Ziel <strong>der</strong> therapeutischen Bemühungen ist es, beidiesen Zustanden den Bewegungsiaum <strong>der</strong> Wirbelverbindungenzu vergrößern, gleichzeitig aber auch die muskuläre Fuhlungzu verbessernZu diesem Zeitpunkt ist die Ubungsbehandlung im Wassernach den spater zu zeigenden Prinzipien von beson<strong>der</strong>er BedeutungSie werden auch Anwendung finden bei Bewegungsstörungenaus an<strong>der</strong>en Gründen, z B bei Blockbildungen aufangeborener Grundlage o<strong>der</strong> nach Wirbelbruchen sowienach entzündlichen Erkrankungen Vor allem bei den nichtseltenen Ubergangsstorungen zwischen Lendenwirbebauleund Kreuzbein, beim sogenannten Lumbosacral Ubergangswirbel,ist ein <strong>der</strong>artiges Vorgehen angezeigt Daß es möglichist, den Bewegungsraum eines Segmentes durch die Beanspruchungzu vergrößern, lehrt die klinische Erfahrung BeiBeugekontrakluren im Hüftgelenk, z B bei unbehandelter,angeborener Huftluxation, Lann die Beckenvorkippung sostark sein, daß das Kreuzbein honzonta! steht Bei Beckenruckdiehung,z B im Sitzen, erfolgt eine erhebliche Bewegungam lumbosacralen Übergang, die an <strong>der</strong> Kreuzbeinstellungabgelesen werden kannDie Lockerung dei versteiften Wirbelsaulenabschnitte, vorallem im Bereich <strong>der</strong> Lendenwirbeisaule, erreicht man in optimalerWeise durch die Behandlung im Wasser Beson<strong>der</strong>shat sich uns die Auftriebstherapie dabei bewahrtNach dem archimedischen Prinzip ist im Wasser das Korpergewicht um 9 /w reduziert Mit Hilfe von Schwimmkörpern wird <strong>der</strong>verbleibende Rest von Vio nicht nur aufgehoben, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Korperan die Wasseroberflache hochgetrieben Die Auftnebselemente bestehen aus Kunststoff und sind mit Luft gefüllt Sie werdenam Hals sowie an den Armen und Beinen angebracht DieSchwebelage bewirkt eine fast völlige Entspannung <strong>der</strong> Muskulatur,die durch die über dem Indifferenzpunkt liegende Wässertemperatur noch gesteigert wird Unter diesen Voraussetzungen isteine Dehnung <strong>der</strong> Gelenkverbindungen <strong>der</strong> Wirbelsäule aberauch <strong>der</strong> penarticularen Gewebe möglich Durch Zug am Kopf,an den Armen o<strong>der</strong> Beinen, eventuell auch durch Rotationen umdie Langsachse kann man bestimmte Wirbelsaulenabschnitte optimal erfassenTechnisch geht man dabei so vor, daß <strong>der</strong> Korper in Bewegungversetzt wird Hier wirkt sich nun die Trägheit <strong>der</strong> Gliedmaßenaus Jede Zugbehandlung muß mit aktiven Übungen, welche dieMuskelinnervation for<strong>der</strong>n, abgeschlossen werden Die Muskelkontraktionenwerden schon durch die Dehnung gefor<strong>der</strong>t, denndie Dehnung <strong>der</strong> Muskelspindel kann einen Eigenreflex auslosenSo wird durch die Dehnungsbehandlung <strong>der</strong> Muskel zur Vergrößerungseiner Kraftleisiung angeregt Schließlich kann man den Patientengegen den Auftrieb <strong>der</strong> Schwimmkrafte Arbeit leistenlassen, mit a W eine Wi<strong>der</strong>standsgymnastik betreiben Die vonBarbara KRAFFT in Bellingen entwickelte Auftriebstherapie erfor<strong>der</strong>tallerdings persönliche Erfahrung, da man sonst leicht Schaden setztDie Verbesserung dei Muskelleistung spielt im Rahmen <strong>der</strong> Rehabilitationvon Wirbelsaulenerkrankungen einegroße Rolle Sie ist in gleicher Weise von Bedeutung bei <strong>der</strong> Behandlung von Haltungsschaden bei Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen MitRecht wird darum auf die große Bedeutung des Schwimmens hingewiesenLei<strong>der</strong> machen sich viele aber nicht klar, daß bei bestimmtenDeformitäten und Krankheitszustanden bestimmteSchwimmarten schädlich sein könnenBei <strong>der</strong> Feststellung eines Haltungsschadens muß man in ersterLinie auf die Stellung des Beckens achten Sie bestimmt — freieBeweglichkeit <strong>der</strong> Wirbelsaule vorausgesetzt - maßgeblich dieAusprägung <strong>der</strong> Lendenkrummung Jede Vorkippung des Beckensbringt die unteren Lendensegmente in eine vermehrte LordosierungDie übermäßige Beanspruchung <strong>der</strong> Wirbelgelenke in <strong>der</strong> Lordosefuhrt aber über kurz o<strong>der</strong> lang zur Ausbildung einer Lumbosacralarthrose mit den typischen Schmerzen im Kreuz Die Ruckdrehungdes Beckens, die Aufrichtung, bringt demgegenüber die kleinenWirbelgelenke mit in eine kyphotische Einstellung, die Gelenkfortsatze entfernen sich voneinan<strong>der</strong> So zeigt auf <strong>der</strong> seitlichenAufnahme dann auch die Lendenwirbelsaule eine Steilstellung,eventuell eine Kyphose Dabei werden die Gelenkkapseln gedehnt,was wie<strong>der</strong>um zu Schmerzen fuhren kannNeben <strong>der</strong> Bestimmung <strong>der</strong> Beckenstellung muß die Bewegungsprufung über eventuelle Fixationen einzelner o<strong>der</strong> mehrerer Segmente Aufschluß geben Mit klinischen Methoden allein kann mandie Verhaltnisse am Lumbosacralubergang nicht erfassen Solassen sich Lockerungen o<strong>der</strong> Spaltbildungen, wie die Spondylolyseo<strong>der</strong> Blockbildungen beim Ubergangswirbel nur durch dieRöntgenaufnahme erkennen Obwohl die höheren Wirbelsaulenabschnitte ziemlich genau beurteilt werden können, stellen wir immer wie<strong>der</strong> fest, daß sich selbst massive Befunde <strong>der</strong> diagnostischenErfassung entziehen Das gilt ganz beson<strong>der</strong>s <strong>für</strong> die haufigen Aufbaustorungen am dorso lumbalen Übergang Geradediesem Wirbelsaulenabschniff muß aber unser Augenmerk gelten,denn Fehlhaltungen an dieser Stelle fuhren zu frühzeitigen Aufbrauchserscheinungen mit hartnackigen BeschwerdenBei <strong>der</strong> Untersuchung <strong>der</strong> sitzenden Patienten zeigen sich die wahrenVerhaltnisse deutlich Normalerweise bildet die Wirbelsaulein aufrechter Sitzhaftung einen kontinuierlichen Bogen Die Dornfortsatzesind in ihrem Verlauf gleichmaßig geformt, <strong>der</strong> Scheitel<strong>der</strong> Kyphose liegt etwa in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Bogensehne Zum aufrechtenSitzen wird das Becken soweit vorgedreht, daß knapp oberhalb<strong>der</strong> Beckenkamme eine Lordose festzustellen ist Beim sogenanntenSitzbuckel, <strong>der</strong> in den meisten Fallen mit einer Rachitisnichts zu tun hat, tritt in entspannter Sitzhaltung die verstärkteKyphose im Lendenwirbelsaulenbereich deutlich in ErscheinungFor<strong>der</strong>t man diese Patienten auf, eine angespannte, aufrechte Sitzhaltung einzunehmen, dann findet man in Extremhaltung oft zwarauch eine Lordose, sie hegt dann aber hoher als normal und reichtnicht selten bis in die untere BrustwirbelsauleDie Funktionsaufnahmen dokumentieren das Gesagte eindrucksvollBei fixierter, hochsitzen<strong>der</strong> Brustkyphose ist die Halswirbelsaulekompensatonsch hyperlordosiert Die Fehlhaltung wird verständlich,wenn man sich vergegenwärtigt, daß dabei die Basis<strong>der</strong> Halswirbelsaule nach ventral geneigt ist Zur Erzeugung einerHonzonfalstellung <strong>der</strong> Sehachse ist die Verstärkung <strong>der</strong> Lordoseunabdingbare VoraussetzungDie Hyperlordosierung wird erreicht durch eine vermehrte Anspannung<strong>der</strong> dorsalen Hals- und Nackenmuskulatur Die Mehrarbeitkommt im Elektromyogramm, bei dem die Aktionsstromedes Muskels demonstneit werden, deutlich zum Ausdruck Diechronische Uoerfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Muskulatur wird in diesen Fallenfrühzeitig zur Ausbildung eines Cervicalsyndroms fuhren, dasallein in <strong>der</strong> Muskulatur entsteht und mit degenerativen Verän<strong>der</strong>ungen<strong>der</strong> Halswirbelsaule selbst nichts zu tun hatAus dem Gesagten ergeben sich die therapeutischen KonsequenzenDas Ziel unserer Behandlung ist es, evtl vorhandeneFixierungen zu lockern o<strong>der</strong>, wenn das nicht mehr möglichist, die Gesamtstatik so zu verbessern, daß eine vorzeitigeUberbelastung vermieden wird Dabei kommt es vor allemaber auf eine Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gesamthaltung an, in zweiterLinie erst auf eine Kräftigung <strong>der</strong> zu beson<strong>der</strong>en Leistungenherangezogenen MuskulaturDie Haltung ist bestimmt von <strong>der</strong> unbemerkt ablaufendenInnervationsfolge, von <strong>der</strong> Bewegungsschablone, die die einzelnenMuskelgruppen ökonomisch einsetzt Weil die Haltungein zentralnervoses Problem ist, vergleichbar etwa mit einerbestimmten Technik in einer bestimmten Disziplin, deswegenist die Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Haltung so unendlich schwer Bei <strong>der</strong>Umstellung von einem falschen zu einem richtigen Haltungsbndhat sich das Schwimmen ausgezeichnet bewahrt Es vermiitelfdie notwendigen Impulse, die ein an<strong>der</strong>es Haltungsgefuhlenlstehen lassenDie Empfehlung, das haltungsgefahrdete Kind schwimmen zu lassen,ist in |edem Falle darum berechtigt Die Schwimmart richtetsich nach den gegebenen Verhaltnissen Das A und O [edenSchwimmstiles ist die richtige Atmung im Wasser, denn davor!8 Physik Mecl u Rehab / 8 Jahrg


hangt ganz entscheidend die Korperhaltung ob Müssen Nase undMund über Wasser gehalten werden, was bei den meisten Mensehen <strong>der</strong> Fall ist, wird beim Blustschwimmen die Halswirbelsaule stets vermehrt lordosiert Bei hochsitzenden Kyphosen <strong>der</strong> Brustwirbelsaule ist die Haltemuskulatur wiegezeigt an sich statisch schon überlastetDas Erheben des Kopfes beansprucht diese Partien zusätzlich Darüber hinaus übt <strong>der</strong> Patient in seine Deformität hinein,er wird in dem Gefühl <strong>für</strong> die pathologische Wirbelsaulenhaltungzusätzlich bestärkt Gelingt es nicht, die Kopfhaltung durcheine Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Atmung zu verbessern, ist das Brustschwimmen schädlich und muß darum untersagt werdenEine zweite Kontraindikation <strong>für</strong> das Brustschwimmen stellt dieHyperlordose des Lumbosacraluberganges dar Die Lage des Korpers im Wasser macht eine vermehrte Streckung <strong>der</strong> Lendenwirbelsaule erfor<strong>der</strong>lich, eine Haltung also, <strong>der</strong> wir gerade entgegenwirken wollen Bei allen Hyperlordosen, auch beim dorsolumbalenSitzbuckel, <strong>der</strong> stets von einer übermäßigen Lordosierung inden unleren Lendensegmenten begleitet wird, ist das Brustschwimmen zu verbieten, wenn wir das Schwimmen zur Haltungsschulungempfehlen wollenStatt dessen kommt dem Ruckenschwimmen große Bedeutung zuDie Atmung ist dank <strong>der</strong> Korperlage leicht möglich, wenn man dieTechnik <strong>der</strong> Armfuhrung einigermaßen beherrscht Die Bewegungen im Schultergelenk bei <strong>der</strong> kraftvollen Rückführung <strong>der</strong> oberenExtremitäten dehnen außerdem den oft verkürzten Pectoralis minorWir können aus diesem Grunde die Erlernung des Ruckenschwimmens nur nachdrucklich empfehlen Beim Kraulen wird <strong>der</strong>Lendenkreuzbein Übergang auf Drehung beansprucht Ähnlichwie beim Kurzschwung beim Skilauf, dem sogenannten Wedelnwirkt sich das gegensinnige Torquieren zwischen oberer und untererKorperhalfte beson<strong>der</strong>s auf die Lumbosacralgelenke aus Sokann bei Versteifungen etwa beim lumbosacralen Ubergangswirbeiin <strong>der</strong> Jugend eine Dehnung und damit die Vergrößerung desBewegungsraumes erreicht werden Die unterschiedliche Beanspruchung<strong>der</strong> dorso ventralen Muskelketten erreicht außerdem die sonotwendige Kräftigung <strong>der</strong> MuskulaturDurch die Schulung <strong>der</strong> Atmung schaffen wir schließlich die Voraussetzungen <strong>für</strong> eine gründlichere Durchlüftung <strong>der</strong> Lungen undverbessern ihie Funktion Wenn das Schwimmen nicht schon entdecktwäre, mußte man es zur Behandlung <strong>der</strong> HaltungsschadenentwickelnNach dem Gesagten verständlich, sprechen wir darum den Wunschaus, daß in je<strong>der</strong> Schule wenigstens ein Kleinschwimmbecken vorhanden sein sollte Dann wäre es um die Haltung unddamit um die Gesundheit unseier durch die Zivilisation bedrohtenNachkommen sicher besser bestellt Lei<strong>der</strong> wird diese For<strong>der</strong>ungwenigstens voilaufig, ein Wunschtraum bleiben da man lieberGeld <strong>für</strong> die Behandlung von Kranken ausgibt, als daß man dieProphylaxe, die wesentlich billiger wäre finanziertDie Rehabilitation im Wasser hat neben dem aufgezeigten Wirkungsmechanismus aber einen weireren und nichtzu unterschätzenden Effekt Wie unsere tägliche klinische Eifahiungin unserem Ubungsbad zeigt, hat die Behandlung imWasser einen ausgesprochen euphorisierenden Effekt Wennein Patient nach langem Krankenlager zum ersten Male aufsteht, verspürt er nicht selten Schmerzen in den Beinen, kannoft kaum laufen Durch den Auftrieb im Wasser leichter geworden,tragen die Fuße im Bad das Gewicht, wird die aufrechteKorpei haltung gut vertragen Selbst alte Menschen, die kaumein Schwimmbad bislang besuchten, berichten oft begeistertvon ihren Fortschritten im Wasser und sehnen die nächsteBehandlung herbei Wer die oft depressive Gemufsstimmungwirbelsaulenkrankei Menschen kennt, weiß dieses psychischeStimulans beson<strong>der</strong>s zu schätzenDie Freude an <strong>der</strong> Bewegung im Wasser wirkt nach und laßtbald eine Än<strong>der</strong>ung dei pessimistischen Einstellung auftretenSo ist es gerade die Behandlung im Bad, die <strong>der</strong> Rehabilitation, <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>ertuchtigung, wertvolle Impulse gibt Sovorbereitet, entdeckt <strong>der</strong> Patient, daß er trotz seines Leidenssich noch bewegen hann, Resignation und Lethargie verschwindenEr Faßt neuen Mut und hat daduich oft die entscheidendeHurcfe auf dem endgültigen Weg zui Genesung genommenGerade die Aktivierung <strong>der</strong> Peisonlichkeit aber ist die wichtigste Vorbedingung <strong>für</strong> die Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> Lebensfunktionen, die wir in ihrem optimalen Zusammenspiel Gesundheit nennenAnschrift des Verfassers Prof Dr med SCHOBERTH 6 Frankfurt NiscJerradOrthop UniversitätsklinikAus dem Kn e i pp-Sa naton um Endbach, (Leiter Prof Di Storck)Physiotherapie des CervicalsyndromsVon H SrorckWas ist Cervicalsyndrom 2 Ist es eine Diskopathie o<strong>der</strong> eineOsteochondrose o<strong>der</strong> eine segmentale Neuritis 2 In den meistenFallen ist es alles drei zusammen Es ist das alteDilemma in <strong>der</strong> Heilkunde, das pathologische Substrat mitdem klinischen Erscheinungsbild in Übereinstimmung zu bringenImmerhin können wir am kimischen Bild ablesen, welchesvon den drei Substraten im Vor<strong>der</strong>grund steht Die therapeutische Beeinflussungsmöglichkeit richtet sich naturlich nach <strong>der</strong>Pathogenese Wir können im Überschlag sagen, daß Chiropraktikund Distraktionsmaßnahmen eine Art spezifische Behandlungsform<strong>der</strong> Diskopathie, Mobihsierungs- o<strong>der</strong> Distraktions-o<strong>der</strong> auch Mobilisationstherapie <strong>für</strong> die Osteochondrose,Massage, Hydrotherapie und segmentale Reiztherapie<strong>für</strong> die segmentale Neuritis in Frage kommenNach dem klinischen Erscheinungsbild können wir das cervicaleWurzelreizsyndrom — <strong>der</strong> Name ist zutreffend, da erumfassend genug ist um alle drei pathogenetischenMomente einzubegreifen — in fünf Erscheinungsbil<strong>der</strong> einteilenI.Hartspann o<strong>der</strong> Gelosen am oberen Trapeziusrand mit DermographismusLeitsymptom Kopfschmerz, vom Nacken ausgehendüber den Hinterkopf bis zu den Augen ausstrahlend,keine Mitbeteihgung <strong>der</strong> Arme Keinerlei rontgenologischerAnhaltspunktWir dürfen eine rein neurovegetative Auslosung vermutenWarum sie sich gerade als cervicales Wurzelreizsyndrommanifestiert, kann die verschiedensten Ursachen haben DieArt dei Berufstätigkeit spielt schließlich eine Rolle Wir findendieses leichteste Bild häufig bei Schreibtischarbeitern, Sekretärinnen,Autofahrern und einer Berufstätigkeit mit einseitigerArm- und Halsbeanspruchung11.Rontgenologische Stellstellung <strong>der</strong> HWS, also fehlen<strong>der</strong>HWS-Lordose Sie kommt vor1 ohne Osteochondrose2 mit Osteochondrose, meist zwischen C5—73 mit Atlasaxisverschiebungiü.Halssteife mit Drehbehin<strong>der</strong>ung ist die Osteochondrose <strong>der</strong>alteren Leute Es liegt hr eine Diskopathie, |edoch kein Bandscheibenvorfallzugrunde Wir sehen sie häufig nach Contusioo<strong>der</strong> Commotio zurückbleibenIV.Alle bisherigen Erscheinungsbil<strong>der</strong>, einzeln o<strong>der</strong> gemeinsam,mit Ausstrahlung in einen o<strong>der</strong> abwechselnd in den rechteno<strong>der</strong> linken Arm Auch ohne lontgenologische Kennzeichenmuß hier eine Diskopathie angenommen werden, es bleibt|edoch fraglich, ob ein Prolaps vorliegt, auch bei fehlendemPhysik Med u Rehab / 8 Janrg


Stop. Im Ausbreitungsgebiet des Armes kann eine Periarthritishumeri, Epicondylitis o<strong>der</strong> Styloiditis sich entwickeln. DiePrognose bei physikalischer Therapie ist entwe<strong>der</strong> sehr gut,o<strong>der</strong> es ist dieses Bild <strong>der</strong> manuellen Therapie überhauptnicht zugängig.V.Entstanden aus <strong>der</strong> physikalisch-therapeutisch verursachtenVerdrängung eines iumbalen Wurzelreizsyndroms, was wir inwenigen Fällen beobachten konnten. Im allgemeinen entsprichtdieses Bild dem erstgenannten und ist insofern interessant,als es die Existenz einer rein neurovegetativen Ursachebewahrt: Es ist eine über den Grenzstrang o<strong>der</strong> vegetativeRückenmarksbahnen fortgeleitete Irritation, was dieScheidt'sche Inbil<strong>der</strong>lehre bestätigt.Auf diesen Beweis begründe ich meine gesamte therapeutischeEinstellung:1. Daß die nicht diskopathischen Wurzelreizsyndrome (dasgilt auch <strong>für</strong> das lumbale) wesentlich häufiger sind als diediskopathischen, woraus folgt,2. daß bezüglich <strong>der</strong> Pathogenese die unter den heutigenLebensbedingungen häufige neurovegefative Labilität <strong>der</strong>dominante Faktor ist, wobei nicht bestritten wird, daß Bedingungenan <strong>der</strong> WS, etwa eine beson<strong>der</strong>e Beanspruchungbei ungeübter Muskulatur, die Rolle eines auslösendenFaktors spielen.So erkläre ich mir aus einer langen orthopädischen Erfahrungheraus das starke Überhandnehmen <strong>der</strong> Wurzelreizsyndromegegenüber früher und ihre verhältnismäßig leichteBeeinflußbarkeit durch eine gezielte physikalische Therapie.Wir stellen am Ende <strong>der</strong> Saison in jedem Jahr eine Diagnosenstatistikzusammen (Bild 1), wobei uns auffällt, daß sichdie Häufigkeit <strong>der</strong> einzelnen Krankheitsbil<strong>der</strong> in jedem Jahrnur wenig verschiebt. Sie sehen auch aus diesem Bild, daßweit über die Hälfte unseres Krankheitsgutes in Endbach sichaus den sogenannten vertebragenen Erkrankungen zusammensetzt.LSranulumb WRSli/mh WRSLumlmlgicSpondyloseWSSthmlenRuckenmsuffrzienzZustand nBandscheberwpPrjmchron Gelenk rh.WwumoAscAe DspestionHuftafthroseKmearthrosePeriarthrrtissonstige orthopadErkrVenenrucMautstor.arteneilt Dt/rchblvtungsstorHormon StörungVegetative DystonieBtutdnjckabw&chungHerz&brungErschöpfungszustandAdipositasSonstigesVORKOMMENS-STATISTIKUnter2742 Patienten warenJanuar bis Dezember I9SSer.?80342364237SS122287317S7SS94I2S3373758(3722006642SS4S47Therapieweg - Wirkung <strong>der</strong> therapeutischen MaßnahmenDie Abgrenzung <strong>der</strong> fünf klinischen Erscheinungsbil<strong>der</strong> (nennenwir es pathogenetische Entwicklungsformen) ist deshalbschwierig, weil, wie erwähnt, alle drei ursächliche Faktoren(Diskopathie, Osteochondrose, neurovegetative Labilität) ineinan<strong>der</strong>greifen,und alle mit von Fall zu Fall variabler Intensität.Daraus hat sich unsere Kombinationstherapie entwickelt,indem wir bei allen Erscheinungsbil<strong>der</strong>n die im folgenden imeinzelnen dargestellten Maßnahmen miteinan<strong>der</strong> kombi-ChirofherapieSie steht nicht an <strong>der</strong> Spitze unserer Therapie des cervicalenWurzelreizsyndroms, da es sich bei diesem fast immer umeinen chronisch sich entwickelnden Vorgang handelt, undzwar im Gegensatz zum Iumbalen Phänomen, das wir auchim akuten Stadium des Hexenschusses zur Behandlung bekommen.Für diese akuten Fälle ist die Chiropraktik dasMittel <strong>der</strong> Wahl. Aber auch <strong>für</strong> die chronischen Zuständeglauben wir, auf die Chiroprakfik im Sinne einer Adjuvans-Therapie nicht verzichten zu können. Die cervical bedingteMigräne bringen wir in <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> Fälle damit zumSchwinden. Der Patient verspürt ein Bluteinschießen in denKopf; ein Zeichen <strong>für</strong> die Entblockung <strong>der</strong> Arteria vertebralis,vermutlich über einen plötzlichen Dehnungsreiz aufden Grenzstrang. Wir starten diesen Eingriff etwa 14 Tagenach Beginn <strong>der</strong> Massage und wie<strong>der</strong>holen ihn zwei- bisdreimal im Laufe einer vierwöchigen Kur. Von ihm alleinversprechen wir uns keine Dauerwirkung beim chronisch beginnendenCervicalsyndrom.Der Eingriff wird grundsätzlich in liegen<strong>der</strong> Haltung desPatienten vorgenommen, nicht in sitzen<strong>der</strong>, um auch diedistatische Muskelspannung abzuschalten. Wir gehen sanftvor wie bei <strong>der</strong> Einrenkung einer angeborenen Hüftluxation.Die völlige Entspannung <strong>der</strong> Halsmuskeln, die an <strong>der</strong> Verschieblichkeit<strong>der</strong> Schulter geprüft wird, halte ich <strong>für</strong> die wichtigsteVoraussetzung zur Auslösung des Phänomens. Kommtbeim ersten Mal kein Phänomen zustande, dann sicher beimzweiten o<strong>der</strong> dritten Mal nach Ablauf je einer Woche. EineÜberkorrektur haben wir - mit Ausnahme weniger Fälle amAnfang - nicht mehr erlebt, seit wir uns dieses sanften Verfahrensbedienen.Warum ist <strong>der</strong> Erfolg am besten beim sanften Vorgehen? Wirgehen bei <strong>der</strong> Betrachtung von Vorgängen an <strong>der</strong> WS von <strong>der</strong>Vorstellung eines statisch-dynamischen Gleichgewichts aus indem Sinne, daß tragende und bewegende, bzw. bewegungshemmendeKräfte auch bei starker Beanspruchung sich normalerweiseimmer die Waage halten. Dieses Gleichgewicht kann zunächstnur von <strong>der</strong> muskulären Seite her gestört werden. DieSchreibhaltung des Kopfes zum Beispiel erfor<strong>der</strong>t eine unphysiologischeDauerspannung <strong>der</strong> Nackenmuskeln bei Streckhaltung<strong>der</strong> HWS. Diese Kopfhaltung löst einen das Mehrfache des Kopfgewichtesbetragenden Druck auf die Zwischenwirbelscheibenaus. Das ist nach unseren Erfahrungen häufig <strong>der</strong> einleitendeVorgang, <strong>der</strong> nun den ganzen Komplex des HWS-Syndroms zurFolge haben kann. Wenn ich jetzt bereits das Phänomen erzwinge,mit momentan überraschen<strong>der</strong> Wirkung, so habe ichgleichsam nur das letzte Glied <strong>der</strong> ganzen Kette erfaßt. Ich mußso vorgehen, daß ich am Kettenanfangsglied, dem gestörtenstatisch-dynamischen Gleichgewicht, beginne, um von dort herden ganzen Komplex aufzurollen. Gelingt mir das durch die imfolgenden zu beschreibenden vorbereitenden Maßnahmen, sowird mir mit einem leichten Handgriff im Angriff auf das letzteGlied <strong>der</strong> Kette <strong>der</strong> En<strong>der</strong>folg in den Schoß fallen. Er kann einDauererfolg sein, weil auch die mitschuldigen übrigen Kettenglie<strong>der</strong>:Steilstellung, Kompression <strong>der</strong> Bandscheibe, Hypertonuseinzelner und Atrophie an<strong>der</strong>er Muskelpartien als auslösendeFaktoren einer Osteochondrose, Durchblutungsstörungen infolgeEinengung am Intervertebral-Kanal o<strong>der</strong> infolge Prestion <strong>der</strong>Arteria intervertebralis, stabilisiert sind. Darum setzen wir dieChiropraktik beim meist chronischen HWS-Syndrom nicht an denAnfang, son<strong>der</strong>n gegen das Ende <strong>der</strong> Kurzeit — mit dem Ergebnis,daß wir gelockerte Verhältnisse vorfinden, die es erlauben,mit dem kleinsten Reiz den größten Erfolg herbeizuführen.Voraussetzung <strong>für</strong> den Dauererfolg allalongue ist dannnatürlich auch die zukünftige Ausschaltung aller Ursachenmomente:Etwa Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kopfhaltung beim Schreibendurch Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Sitzhöhe, <strong>der</strong> Tischhöhe, o<strong>der</strong> <strong>der</strong>Gebrauch einer Nackenrolle, <strong>der</strong> Vermeidung von Erschütterungenbeim Autofahren usw. Der Dauererfolg hängt oftan lauter Kleinigkeiten.10 Physik. Med. u. Rehab. / 8. Jahrg.


PhysikalischeMedizin undRehabilitationINHALTSVERZEICHNIS 1966, 7. JAHRGANGAnabole Therapie, Krüskemper 193Anliegen <strong>der</strong> Gesundheitserziehung, Fritsche . . 239Antidystrophische Wirkung des Prokains, Aslan,David, Costache 83Antihypertonika, Schriever 49Arzneimitteltherapie bei Wirbeisäulenerkrankungen,Haferkamp 134Anwendung <strong>der</strong> Sauna in <strong>der</strong> Medizin, Zudaire . . 135Behandlung von Herzkrankheiten mit <strong>der</strong> Sauna,Hornbacher 204Beitrag zur Meßbarkeit <strong>der</strong> menschlichen Basisregulationmit physikalischen Methoden, Busch . . . 152Biceps- und Triceps-Brachialgien und ihr Mechanismus,Degenring 18Biokatalytischer Effekt von Milchsäure und Vitaminen<strong>der</strong> B-Gruppe, Wagner 269Benigne und maligne Prostatatumoren und ihre Behandlung,Sachse 169Chemie und Pharmakologie <strong>der</strong> Crataegus-Inhaltstoffe,Peter 129Chirotherapie und Bindegewebe, Asdonk . . . 225Cosinor-Auswertung circadianer Rhythmen mit niedrigerAmplitude im menschlichen Blut, Halberg,Engel, Swank, Seaman, Hissen . . . . 101Darmflora als Krankheitsfaktor, Kuhlmann. . . 54Darmflora — Die Untersuchung <strong>der</strong> -, Heiss . . . 56Darmflora und Umwelt, Rusch 59Diagnose und Behandlung mit EHT-Geräfen undImpletol Bayer, Michail 276Diskussionsbeitrag „Coli", Baumgärtel . . . . 62Dysbakterien — Dysbiose, dysbakterische Reaktion,Laves 63Elektrostatische Gleichfel<strong>der</strong>, Vacf 147Erfahrungen mit stereotaktischen Eingriffen und <strong>der</strong>angepaßten medikamentösen Behandlung beim Parkinsonsyndrom,Umbach 1Essentielle Aminosäure in <strong>der</strong> anabolen Therapie,Osrwalcf 196Extrapyramidale Syndrome in <strong>der</strong> Praxis,Suchenwirth 10Gesundheitserziehung und Presse, Deich . . . . 217Gewürze und ihre Wirkungskräfte, Glatzel . . . 107Homöopathie und Phytotherapie, Lodispoto . . 124Inkontinenz-Leiden - Das -, Birke 178Kieferorthopädische Befun<strong>der</strong>hebung — über die —,Köster 93Leber - Die - des Alkoholikers, Gros 264Lymphdränage, eine neue Massagemethode, Asdonk 39Methoden <strong>der</strong> Neuraltherapie, Voss 14Mittelfrequenztherapie — Interferenzstromtherapie,Cramer 246Muskelfehlsteuerung und ISG-Distorsion, Seidel . . 250Objektivierung pharmakodynamischer Wirkungen vonMelilofus im Tferexperimenf, Herrmann . . . . 130Parkinsonsyndroms - Konservative Behandlung des —,Degkwi tz 6Permeabilitätsän<strong>der</strong>ung an <strong>der</strong> Membran bei Auslösungdes Aktionspotentials — Vermutliche Ursachen<strong>der</strong> -, Vanselow 156Physikalisch-diätetische Therapie bei funktionellen Störungenam Magendarmkanal, Nathusius . . . 185Physikalische Therapie am Wohnort, Widmer . . 138Physikalische Therapie im Heilverfahren, Josenhans 114Physiotherapie— physikalische Medizin, Groh . . 159Präventive Behandlung des WS-Syndroms, Schwarz . 229Psychische Aspekte in <strong>der</strong> Gastroenterologie,Ehebald 66Psychotactile Therapie nach Glaser-Veldmann,Glaser-Veldmann 221Prophylaxe und Rehabilitation <strong>der</strong> Emphysem-Bronchitis,Reinstein 267Prostata in <strong>der</strong> ambulanten Praxis, Range . . . 175Quantitative Unterschiede bestimmen die differentialtherapeutischeBedeutung <strong>der</strong> Herzgiykoside,Orzechowski 215Rehabilitation bei <strong>der</strong> rheumatoiden Arthritis, Zicha . 261Resultate <strong>der</strong> Rehabilitation bei kindlichen Haltungsskoliosen,Zicha 180Scilla-GSykoside, Pol!ter 126Sympathologie als Grundlage <strong>der</strong> Medizin,Esnaurrizar 79


Schlafmittelmißbrauch und seine Folgen,Steinbrecher 27Schlafstörungen aus psychosomatischer Sicht,Graf Wittgenstein 32Schlafstörungen bei neurologisch und psychiatrischKranken, Sträube 29Schlafstörungen im Kindesalter, Bleckmann . . .36Schwefelbä<strong>der</strong>, Scholtz 137Therapie bei Her<strong>der</strong>krankungen durch ärztliche Zusammenarbeit,Balan 243Therapie im Spiegelbild <strong>der</strong> medizinischen Auffassungen,Fleischhacker 111Überlastungskrankheiten im Skefettmuskelsystem- Wirkungvon Injektionen in Myosen mit lokalen Anaestetica(LA.), Seyffarth 247Unspezifische Prostatitis, Kongestionsprostatitis undneurovegetative Dysregulationen <strong>der</strong> Prostata, Weber 173Vitamine in <strong>der</strong> anabolen Therapie, Schroe<strong>der</strong>. . 199Welche Beziehungen bestehen zwischen den Colibakteriendes Darmes und seinem Redox-Potential,San<strong>der</strong> . • . 230Zellstoffwechsels - Reparation und Aktivierung des -,Theurer 201Zungenbild in <strong>der</strong> zahnärztlichen Diagnostik,Hoffmann 89REFERATEAnwendungsmöglichkeiten und Indikationen des Vierzeflenbadesund seine Auswirkungen auf den Kreislauf 257Arzt am Unfaliort und beim Katastropheneinsatz . . 279Aufgaben des praktischen Arztes bei <strong>der</strong> Spondyütisankylopoetica 165Auswirkungen des Raumklimas auf den arbeitendenMenschen 257Balneologische Faktoren im Rahmen <strong>der</strong> Rehabilitationvon Herz- und Kreislauferkrankungen 45Behandlung akuter Entzündungen mit Ultra-Kurzwellenund Mikrowellen 46Behandlung <strong>der</strong> Herz- und Kreislaufkrankheiten in <strong>der</strong>Praxis 120Behandlungsergebnisse mit einer kombinierten physikalisch-balneologischenund sportlichen Behandlungbei <strong>der</strong> Spondylitis ankylopoetica 96Beitrag zur medikamentösen Therapie chronischerKiefergelenkerkrartlcungen 24Beobachtungen über die Nebennierenrindenfunktionbei chronischen Bronchitiden unter Klimatherapie imMittel- und Hochgebirge <strong>der</strong> Slowakei 237Beurteilung fettreicher Abmagerungskost . . . . 96Bewertung <strong>der</strong> vitalen und devitaien Zähne als medizinischesHauptproblem <strong>der</strong> Endodontie . . . . 47Chromosomenpathologie als Beitrag zu einer genetischorientierten Psychiatrie 237Diabetes insipidus nach Pockenschutzimpfungen . . 212Einfluß von Überwärmungsbä<strong>der</strong>n auf Enzyme imIntermediärstoffwechsel 236Einsatz gliadinfreier Austauschlebensmittel innerhalb<strong>der</strong> Zöliakiediät 211Elektronische Verfahren zur Ermittlung statistischerMeßzahlen einiger medizinisch wichtiger Daten . . 257Enfwurzelungsreafcfionen <strong>der</strong> Balkandeufschen . . 76Epidemiologische Fragen bei <strong>der</strong> Virus-Hepatitis . . 235Erfahrungen mit <strong>der</strong> Verschickung asthmatischer Kin<strong>der</strong>in sogenannte therapeutische Sommerlager . . 189Ergebnisse einer längeren diätetischen Beratung ambulanterfettleibiger Patienten 97Erkrankungen während <strong>der</strong> Zahnentwicklungszeit mitpathogener Wirkung auf die Zahnkonstruktion . . 77Experimenteller und klinischer Beitrag zur Therapie mitDezimeterwellen 280Frauen in Akkordarbeit 281Früherkennung und Frühbehandlung konstitutionellerErkrankungen des Knorpel-Knochensystems . . . 257Funktionelles Ergebnis operierter Gaumenspalten inBeziehung zum operativen Sprechbefund . . . . 258Granuloma gangraenescens 23Hirntumordiagnostik mit Isotopen 77Hyperthermaies Mineralbad und die Funktion <strong>der</strong>Nebenniere 75Information, ihre Speicherung und Verarbeitung . . 144Insulin und Magenfunktion 189Interspace Toothbrush Zwischenraum-Zahnbürste . . 281Jugend und Lebensordnung 22Kenntnis des Apfelsinenileus 280Klinik und Therapie <strong>der</strong> Schleimzysten <strong>der</strong> Unterlippe 281Klinische Diagnose chronischer rheumatischer Meningo-Encephalitiden , 24Krankengymnastik 189Kritische Bemerkungen zur Therapie <strong>der</strong> habituellenKiefergefenksluxafion durch Injektion von Dondren . 281Kritische Untersuchungen zur Anfangs-Endwert-Problematikvon kardiodynamischen Meßgrößen unter Einflußeiner Bä<strong>der</strong>kur 211Lebensversicherungsmedizin 45Le'itsymptom: Kopfschmerz 259Lobensteins Reizkörpertherapie 98Mensch und Maschine in <strong>der</strong> Flugführung . . . . 281Meteorologische Studien in einer klinischen Abteilung<strong>für</strong> allergisches Bronchialasthma 97Mo<strong>der</strong>ne Behandlung <strong>der</strong> verschiedenen Formen epileptischerAnfälle und an<strong>der</strong>er Symptome epileptischerErkrankungen 213Nachuntersuchungen von an Brunnenwasser-Methämoglobinämieerkrankten Säuglingen 258Nebenwirkungen von Dinretica auf Rheodynamik undBlutgerinnung 76Neuere Ergebnisse und Probleme in <strong>der</strong> Immunbiologie 23Operative Behandlung <strong>der</strong> Koxarthrose . . . . 166Osteoporose und Orthopädie in <strong>der</strong> Sicht des praktischenArztes 211Periarthritis humeroscapularis 190Persönlichkeitswandel im Alter 191Physikalische Therapie bei degenerativen Erkrankungendes Bewegungsapparates 236Praktische Psychologie am Arbeitsplatz . . . . 258Problematik thermoklimatischer Meßverfahren . . . 75Probleme <strong>der</strong> Schichtarbeit 259Prothetische Behandlung operierter Lippen-Kiefer-Gaumenspalten 213Rechtserfor<strong>der</strong>nis: Gesundes Wohnen 259Rehabilitation im luxemburgischen RehabilitationszentrumMondorf-Ies-Bains 190


Senfölintoxikation bei einem Neugeborenen . . . 189Spontanremission von Tumoren nach Hypertherm'ie:Ein Rückkoppelungsvorgang? 77Tumortherapie mit Parasiten und Mikroorganismen . 24Theorie und Therapie von Familienneurosen auspsychoanalytischer Sicht 212Ober die häufig fehlende Korrelation zwischen <strong>der</strong>Aktivität <strong>der</strong> Muskelspindeln und <strong>der</strong>jenigen <strong>der</strong> Fusimotorenunter cerebraler Bahnung und Hemmung . . 23Verhältnis von Lebensalter und durchschnittlicher Zahnzahl280Wie<strong>der</strong>erwärmungszeit-Messungen <strong>der</strong> Gingiva nachZahnfleischmassage und Mundspülung 98Zusammenhangsfrage Fettstoffwechsel - Atherosklerose 75Zusammensetzung und Behandlungsergebnisse vonFrakturen im Kiefer-Gesichtsbereich 190BUCHBESPRECHUNGENAbc <strong>für</strong> Zuckerkranke, Betram, Otto . . . . 164Abhandlungen zur funktionellen Anatomie des Bewegungsapparates,Pa uwe Is 21Ärztliche Gespräche - Erfahrungsaustausch praktischer<strong>Ärzte</strong>, Rehm 163Arztrecht <strong>für</strong> die Praxis, Schulz 233Basiläre Impression, Atlasassimilation und an<strong>der</strong>eSkelettfehlbildungen <strong>der</strong> Zervicooccipatalregion,Dieckmann 233Biologische Heilwege <strong>für</strong> Herz- und Kreislaufkranke,Tirala 277Biologisch-medizinisches Taschenjahrbuch 1967,Haferkamp 210Blut- und Säftereinigung. Natürliche Behandlung <strong>für</strong>jung und alt, Rauch 255Cypernetik Medicine, Masturzo 22Diätetik, Ein Leitfaden , Wenger 165Funktionelle Atmungstherapie, Parow . . . . 209Gestaltwande) des Krcmkheitsgeschehens, Groh . . 256Gesundheit fängt zu Hause an, Mengers ha usen . 119Heilfastkur — Die —, Fahrner 256Herzinfarkt — Gefahr und Verhütung, Groh . . . 188Iß, um zu leben - Wag es, glücklich zu sein, Groh . 21Körperliches Training als Prävention von Herz- undKreislaufkrankheiten, Hollmann 74Krebsschutz durch Früherkennung und Ursachenbehandlung,Scheller 210Leitsätze und Ernährungsvorschriften <strong>für</strong> Zuckerkranke,Liebold 234Märchen - Träume - Schicksale, Wittgenstein . 74Mo<strong>der</strong>ne Gesundheitspflege, Übungen zur Gesun<strong>der</strong>haltungund Leistungssteigerung, v. Nathusius . 188Neues in <strong>der</strong> Medizin - Was gibt es? 1963/64 u.1964/65, Brück, Heesen, Scharfbillig und Mitarbeifer74/210Physikalische Therapie peripherer arterieller Durchblutungsstörungen,Hess 119Prinzipien <strong>der</strong> Medizin, Schenck-Laurensberg . 21Recht und Gesetz, v. Nathusius 255Rohkost <strong>für</strong> Feinschmecker, Groh 164Schallplatten, Biesalski 165Seelenkunde im Umbruch <strong>der</strong> Zeit, Hergett . . . 164Sinngestörtes Kind in Kin<strong>der</strong>garten und Schule,Cramer 188Steuerdienst <strong>für</strong> den Arzt, 20. und 21. Ergänzungslieferung,Haferkamp 233Technik <strong>der</strong> Massage, Cramer 234Technik im Krankenhaus, Cramer 164Tierisches und menschliches Verhalten, Cramer . . 44Wärmestauung und Schwülekrankheiten,Mallwitz/Hartmann 234/278Wirbelsäule in Gefahr, Groh 21AUTORENVERZEICHNISAndreae, H. . . . 162Asdonk, J. . . 39 225Aslan 83Balan 243Baumgärte! . . . . 62Birke, E 178Bleckmann, K. H. . . 36Busch, H. J 152Costache . . . . 83Cramer, A 246David 83Degenring, F. W. . 18Degkwitz, R. . . . 6Deich, F 217Ehebald, U. . . . 66Engel 101Esnaurrizar, M. L. . 79Fischer, L 19Fleischhacker, H. . . 111Fritsche, W. . . . 239Glaser, V 221Glatzel, H 107Groh, W 159Gros, H 264Haferkamp, H. . . 134Halberg 101Heiss 56Herrmann, W. . . . 130Hissen 101Hoffmann . . . . 89Hornbacher, W. . . 204Josenhans, G. . . . 114Köster 93Krüskemper, H. L. . 193Kuhlmann, F. . . . 54Laves, W 63Lodispoto, A. . . . 124Michail, Z 276v. Nathusius, W. . . 185Orzechowski . . . 215Osfwald", E. . . . 196Peter, H 129Pollter, J 126Range, R.-W. . . . 175Reinstein, H. . . . 267Rusch 59Sachse 169San<strong>der</strong>, F. F. . . . 230Seaman 101Seidel 250Seyffarth, H. . . . 247Suchenwirth, R. . . 10Swank 101Scholtz, H. G. . . . 137Schriever, K. . . . 49Schroe<strong>der</strong>, H. . . . 199Schwarz, F. K. T. . . 229Steinbrecher, W. . . 27Sträube, W. . . . 29Theurer, K 201Umbach, W. . . . 1Vad, E 147Vanselow, K. . . . 156Veldmann . . . . 221Voss, H. F 14Wagner, K. H. . . 269Weber, H 173Widmer, K 138Wittgenstein, Graf . 32Zicha, K. . . . 180 261Zudaire, V. . . . . 135


ElektroakupunkturBand 9, . Medikamenttesfung, Nosodentherapie und Mesenchym-entschlackungstherapie bzw. MesenchymaktivierungVon Dr. med. R. Voll, 560 Seiten, 112 Abb., 21 Tab75,— DMIn dem umfangreichen Werk berichten mehr als 30 praktische <strong>Ärzte</strong> aus <strong>der</strong>Bundesrepublik und den EWG-Län<strong>der</strong>n über ihre therapeutischen Erfolge <strong>der</strong>Medikamenttestung, Nosodentherapie und Mesenchymreaktivierungstherapieinsbeson<strong>der</strong>e bei therapeutisch schwierig zu beeinflussenden Krankheitsbil<strong>der</strong>n.Es werden als Beweis <strong>für</strong> den therapeutischen Erfolg die verschiedenstenklinischen Untersuchungsmethoden herangezogen.Son<strong>der</strong>hefte <strong>der</strong> Internationalen Gesellschaft <strong>für</strong> Elektroakupunktur1. Son<strong>der</strong>heft zu Band 14 (Vortragsreihe)Akute und chronische InsektizidintoxikationHerausgegeben von Dr. med. R. Voll, 48 Seiten7,50 DManDie Elektroakupunktur in <strong>der</strong> täglichen PraxisVon Dr. med. E. UhrmacherundArbeitsrichtlinien <strong>für</strong> die ElektroakupunkturVon Dr. med. R. Voll, 224 Seiten, 19 Abbildungen19,80 DMDieses Buch stellt die methodische Ergänzung zum Buchband 7 dar. Der1. Teil zeigt einen Weg, wie es möglich ist, die Elektroakupunktur mit ihrenvielen Möglichkeiten trotz Praxisüberlastung in die Praxis einzubauen. Der2. Teil bringt die Arbeitsrichtlinien <strong>für</strong> die Elekfroakupunktur-Diagnostik unddie verschiedenen Therapiemöglichkeiten mittels <strong>der</strong> sehr erfolgreichennie<strong>der</strong>frequenten Kippschwingung.Band 16Band 182. Son<strong>der</strong>heft zu Band 14Nosodentherapie bei Herzerkrankungen mit klinischen BelegenVon Dr. med. H. Vill, 94 Seiten6,80 DM3. Son<strong>der</strong>heft zu Band 14Die Elektroakupunktur-Diagnostik <strong>der</strong> RestotitisVon Dr. med. dent. Fritz Kramer, 20 Seiten2,50 DM4. Son<strong>der</strong>heft zu Band 18Wechselbeziehungen von odontogenen Herden zu Organenund GewebssystemenVon Dr. med. R. Voll3,80 DM5. Son<strong>der</strong>heft zu Band 18Gelöste und ungelöste Probleme <strong>der</strong> Elektroakupunkfur-Diagnostik und -TherapieVon Dr. med. R. VollPraeventive PaediatrieVon Dr. med. R. Voll, 134 Seiten, 9 Abbildungen2,90 DM16,80 DMNoch in diesem Jahr erscheint weifer von Herrn Dr. Voll„Der heutige Stand <strong>der</strong> Elektroakupunktur", 2. TeilUrsprünglich war von Herrn Dr. Voll vorgesehen worden, einen Anhang zuBand 7 „Der heutige Stand <strong>der</strong> Elektroakupunktur" zu schreiben. Dr. Vollschreibt hierzu wie folgt:„Nachdem ich das gesamte Material des systematischen Ausbaus <strong>der</strong> Elektroakupunkturgesichtet habe, mußte ich zu dem Schluß kommen, daß ein 2. Teilals neuer Buchband erscheinen muß, . . . um den Lesern den neuesten Stand<strong>der</strong> vielen Möglichkeiten <strong>der</strong> Elektroakupunktur — Diagnostik und Therapiezu vermitteln und um dem Elektroakupunkturarzt die Arbeitsrichtlinien undneue Möglichkeiten <strong>für</strong> die Anwendung in <strong>der</strong> täglichen Praxis bekanntzugeben."MEDIZINISCH-LITERARISCHER VERLAG, UELZEN


Von <strong>der</strong> Chiropraktik können wir dann einen optimalen Erfolgerwarten, wenn ein einseitiger Hartspann zu tasten ist,<strong>der</strong> sich nur über 3 bis 4 Segmente, nicht über den ganzenVerlauf eines paravertebralen Muskelgebietes erstreckt.DistraktionDas SOLLMANN-Gerät zur Dhtraktion <strong>der</strong> HWS hat sichnach unseren Erfahrungen besser bewährt als ein Distraktionsgerätan <strong>der</strong> LWS, <strong>für</strong> die wir die Lagerung in Glissonschlingeauf schräger Ebene bevorzugen. Die täglich angewandteHalsdistraktion wird von 10 Minuten am Anfang biszu 45 Minuten am Ende <strong>der</strong> kurmäßigen Behandlung gesteigert.Bei Ausstrahlung des Syndroms in den Arm hat sich dasKeulenschwingen - als eine Art Distraktion am Schultergürtel— bewährt. Es för<strong>der</strong>t die Entspannung im ganzen Trapeziusbereich.MobilisierungBewegen o<strong>der</strong> Ruhigstellen — eines <strong>der</strong> Hauptprobleme in<strong>der</strong> Orthopädie. Der Grundsatz: Das degenerative Bewegen,das entzündliche Ruhigstellen findet seine Grenzen in <strong>der</strong>Schwierigkeit unseres Entscheidungsvermögens: Wo hört dasDegenerative auf, wo fängt das Entzündliche an?Mobilisierung ist ebenso wie Massage in entzündetenGebieten zu meiden. Die akute Ischias hat man frühereinmal <strong>für</strong> entzündlich gehalten. Aber auch <strong>der</strong> akutenIschias fehlt das charakteristische Zeichen <strong>der</strong> Entzündung:Die erhöhte Wärme. Dasselbe gilt <strong>für</strong> die Ischias des oberenKreuzes, das Cervicalsyndrom. Auch die von ihm ausgestrahltePeriarthritis humeri ist selbst bei einsetzenden Kapselverklebungennicht entzündlich. - Im Gegensatz zu <strong>der</strong>jenigen,die etwa durch eine Bursitis hervorgerufen wird. Nurbei dieser lagern wir den Arm auf die Abduktionsschiene.Bei <strong>der</strong> vertebragenen beginnen wir sofort mit einer Bewegungsbehandlungwegen <strong>der</strong> Gefahr <strong>der</strong> Abduktionskontraktur.Diese ist beim Schultergelenk deshalb so groß, weil die Schmerzenden Patienten zwingen, seinen Arm krampfhaft in Abduktionsstellungzu halten o<strong>der</strong> in einer Mitella zu tragen. Trotz <strong>der</strong>Schmerzen also dosierte Mobilisierung des Schultergelenks, zunächstpassiv, dann aktiv, im Anschluß an die mobilisierteSchuffer wird dann auch mit Heilgymnastik <strong>für</strong> die HWS gearbeitet,in liegen<strong>der</strong> Haltung des Patienten wie bei <strong>der</strong> Chiropraktik,nur in Rückenlage. Der Kopf liegt auf dem Schoß des Behandlers,geübt wird beson<strong>der</strong>s die Drehung. Ein bis zwei Stunden nachje<strong>der</strong> Behandlung muß <strong>der</strong> Patient eine Erleichterung spüren.Selbstverständlich geht die Massage, und zwar in klassischerForm, <strong>der</strong> Bewegungsbehandlung voraus. Beides geschieht täglich,unter Umständen täglich zweimal. Zwischendurch soll das Keulenschwingenstattfinden.Auch bei <strong>der</strong> Epicondylitis sehen wir von einer Ruhigstellung ab.Hier leistet die kalte Lehmpackung (täglich <strong>für</strong> eine Stunde) ausgezeichneteDienste. Im Schulterbereich dagegen vermeiden wirkalte und auch heiße Packungen mit Rücksicht auf die dadurchunter Umständen schädlich beeinflußbaren Thoraxorgane.Eine Styoiditis dagegen mit vertebragen-neuraier Ursache kanndurch eine imbolisierende Maßnahme in Form einer Plastik-Hand-Vor<strong>der</strong>armhülse, die die Bewegung aller Fingergelenke freilassenmuß, günstig beeinflußt, durch einen Handle<strong>der</strong>riemen aber eherverschlimmert werden.Das sind Erfahrungsbeobachtungen, die den alten Grundsatz bezüglichdes Ruhigstellens o<strong>der</strong> Bewegens ad adsurdum zu führenscheinen. Trotzdem ist <strong>der</strong> Grundsatz richtig, gilt aber nur imallgemeinen.ImobilisationWo wir von ihr Gebrauch machen, ist die Diagnose cervicalesWRS als alleinige Diagnose nicht mehr gerechtfertigt.Kleinere, röntgenologisch nicht erkennbare, meist traumatischbedingte anatomische Substrate o<strong>der</strong> Restzustände nacheinem lokalisierten infektiösen Prozeß können zugrundeliegen,um den Erfolg <strong>der</strong> aktiven physikalischen Therapie zuvereiteln. Eine sehr diffizile Anamnese kann oft die Causalrelationenklären. Meines Erachtens wird hier zu vorschnell<strong>der</strong> Bandscheibenprolaps angeschuldigt und <strong>der</strong> operativeWeg eingeschlagen. Mögen die engeren Raumverhältnisse an<strong>der</strong> HWS eine Prolapsdiagnose begünstigen - die Plastik-Kopfstütze hat in solchen Fällen nach unseren Beobachtungenkaum versagt. Sie soll mit einem Kiefergelenk versehen sein,dessen temporäre Freigabe dem Patienten das Essen ermöglichto<strong>der</strong> erleichtert. Sie wird tags und nachts getragen.Wenn es zutrifft, was die Chirurgen sagen, daß ein einmalherausgetrennter Prolaps nicht mehr reponierbar ist, so kannoffenbar das prolabierte Gewebe, wenn röntgenologisch einStop des Kontrastmittels im Wirbelkanal nachgewiesen ist,durch Imobilisierung <strong>der</strong> HWS so weit schrumpfen, daß seineReizeinwirkung auf Nervensubstanz ausgeschaltet wird.Klassische MassageUnsere Massage mit Bevorzugung <strong>der</strong> Knethandgriffe richtetsich auf die Muskulatur des oberen Körperquadranten. Wirgingen, wie bei <strong>der</strong> Besprechung <strong>der</strong> Chiropraktiktherapieerwähnt, von <strong>der</strong> Vorstellung eines gestörten statisch-dynamischenGleichgewichts aus zuungunsten <strong>der</strong> dynamischenKräfte, <strong>der</strong> Muskeln. Wenn wir die Muskeln unter einerhäufig gelotisch noch verdickten Körperdecke wirklich erfassenwollen, müssen wir durchgreifen. Dazu ist nur <strong>der</strong> Knetgriffimstande (Finger- o<strong>der</strong> Zweihandknetung). Wir müssenden Muskel quer zu seiner Faserrichtung zu fassen kriegen,um ihn im Gegenfauf <strong>der</strong> beiden Hände zu dehnen. DieseDehnung übt einen Reiz auf die Muskelspindeln aus, vonwelchen Impulse in den Muskel gelangen, die seine Bereitschaftzu Wechsel zwischen Spannung und Entspannung för<strong>der</strong>n.Die Massage selbst macht den Muskel nicht kräftig, sieregt ihn an und macht ihn arbeitsfreudig; erst die <strong>der</strong> Massagefolgende Bewegung — auch als Eigenbewegung —kräftigt ihn. Sie muß nur im Rhythmus zwischen Spannungund Entspannung erfolgen. Damit findet <strong>der</strong> Muskel sowohlaus dem Hypertonus wie aus dem Hypotonus zu seinem Normotonuszurück. Muskelmassage wirkt also nivellierend aufden Muskeltonus. Sie hat diese nivellierende Tendenz mit fastallen naturgemäßen Behandlungsmethoden gemein.Dieses Durchgreifen, beson<strong>der</strong>s an <strong>der</strong> bei den meisten Menschenreizungewohnten Rückenhaut, verursacht Schmerzen. Da jedesschmerzlin<strong>der</strong>nde Medikament seine Wirkung aber einer temporärenGefäßlähmung verdankt, müssen wir Hyperaemiefanatikerauf schmerzlin<strong>der</strong>nde Mittel verzichten und können den Patientennur mit <strong>der</strong> absolut zutreffenden Versicherung tröstein, daß ernach <strong>der</strong> 5. Sitzung keine durch die Massagen ausgelösten Schmerzenspürt. Die Patienten wissen das im allgemeinen schon, meistensvon ihren länger kurenden Mitpatienten, und unterwerfensich willig <strong>der</strong> nur anfänglich schmerzhaften Prozedur: Ein <strong>für</strong>uns unschätzbarer Vorteil <strong>der</strong> Kur gegenüber <strong>der</strong> ambulanten Behandlung.Ohne dieses Durchgreifen, das bei gefäßlabilen Patientinnenauch gelegentlich zu intra<strong>der</strong>malen Haematomen führt, geht esnicht. Vor kurzem erst habe ich einen Beweis da<strong>für</strong> erhalten. EinPatient mit lordotischer Lendenkontraktur, den ich in einem <strong>der</strong>uns angeschlossenen Häuser mit eigenen Behandlungsräumenerst in <strong>der</strong> 3. Woche zu sehen bekam, hatte trotz täglicher Massagenin seiner Bückfähigkeif keinen Zentimeter Finger-Bodenabstandgewonnen. Ich verlegte ihn in das eigene Haus, veranlaßteeine 14tägige Kurverlängerung und ließ ihn durch meinenältesten und erfahrensten Masseur betreuen. Als ich ihn nach10 Tagen wie<strong>der</strong>sah, war seine lordotische Kontraktur behoben,und die Fingerspitzen berührten bei gestreckten Knien den Boden.Die Masseuse im angeschlossenen Haus wurde zitiert, um sich dieTechnik des langerfahrenen Behandlers einzuverleiben.Ich erzähle das so ausführlich, weil ich annehmen darf, daß Siedaraus Verständnis gewinnen <strong>für</strong> meine erfahrungsbegründeteBehauptung, daß die - freilich gekonnte - Massage in demRegister unserer therapeutischen Maßnahmen bei vertebragenenStörungen immer noch die erste Rolle spielt, trotz allen Fortschrittenim physiotherapeutischen Bereich. Insbeson<strong>der</strong>e dann,wenn es sich um alte fixierte, therapieresistente Erscheinungenhandelt. Der junge Patient war in <strong>der</strong> Landwirtschaft tätig undführte sein Leiden auf Erschütterungen durch den Traktor zurück.Massage ist eine Kunst mit Fingerspitzengefühl. Das artistischesteht darin ebenso hoch wie das metaphysische.Die Bindegewebsmassage,<strong>der</strong>en Hauptindikation Funktionsstörungen innerer Organesind, hat auch im Bereich <strong>der</strong> WRS ihre Bedeutung, insbe-Physik Med. u. Rehab / 8. Jahrg. 11


son<strong>der</strong>e bei den kombinierten lumbal-cervicalen Wurzelreizsyndromen.Hier wird sie an vier Tagen <strong>der</strong> Woche nachmittags,zusätzlich zur täglichen klassischen Massage amVormittag, angesetzt.Beim ausschließlichen Cervicalsyndrom werden in die Technik<strong>der</strong> Knethandgriffe Bindegewebsstriche eingeschoben, sogenannteAnhakstriche, mit <strong>der</strong> Absicht einer speziellen Einwirkungauf das Gefäßnervensystem im Wirbelsegment.Daß die Muskelmassage auch Bindegewebseflfekte beinhaltet,ist wahrscheinlich und bedingt durch die Schichtenverschiebung<strong>der</strong> massierten Teile. Wo uns aber das Gefäßmomentim Vor<strong>der</strong>grund zu stehen scheint, verordnen wir gern undmit Erfolg diese gemischte Massage.HydrotherapieDem Vollbad, das Patienten <strong>für</strong> ihr Leiden in den Mineralo<strong>der</strong>Thermalbä<strong>der</strong>n erhalten, fehlt etwas, was wir Kneipp-Anhänger als unser Plus ansehen: Die gezielte Wirkung. Wirhaben es bei diesem WRS ja nicht mit inneren Organen zutun, son<strong>der</strong>n mit lokalisierten Störungen am Bewegungsapparat,die auch eine lokalistische Behandlung erfor<strong>der</strong>n. Esist <strong>der</strong> unbestreitbare Vorzug <strong>der</strong> Kneipp'schen Gösse, daßsie Teilanwendungen darstellen, mit denen wir, in dem wirdie regional entsprechenden Anwendungen bevorzugen, einegezielte Behandlung durchführen können. Wir bevorzugen<strong>für</strong> das cervicale WRS das Armbad, den Oberguß und denNackenblitz, ohne uns etwa nur auf diese zu beschränken.Der weitere Vorzug ist die Wechselwärme mit Kaltabschluß.Moorbä<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Moorfeilbä<strong>der</strong> und -wickel sind warm o<strong>der</strong>heiß. Sie verwöhnen den heute durch Kleidung, Wohnweiseund Lebensweise (mangelnde Bewegung) schon verweichlichtenMenschen noch mehr, machen ihn dadurch anfällig <strong>für</strong>Erkältungskrankheiten und in unserem Spezialfall <strong>für</strong> Rezidive.Die Kneipp'sche Methode will abhärten. Und was istAbhärtung <strong>für</strong> die Haut an<strong>der</strong>es als „Blutgefühi", um dasumstrittene Wort von August BIER zu gebrauchen. Zu diesemBlutgefühl wird über die Hülle auch <strong>der</strong> Kern erzogen durchden Kaltreiz. Mit dem Warmreiz beginnen, um nicht gleichdurch Wärmeverlusf zu schockieren und mit dem Kaltreiz -dem <strong>der</strong> Patient bei <strong>der</strong> ersten unmittelbar folgenden zweitenWechselanwendung schon garnicht mehr als Kaitreizempfindet — aufhören, um abzuhärten: Darin liegt meinesErachtens das Geheimnis <strong>der</strong> Kneippkur als <strong>der</strong> raffiniertestenThermotherapie, die ich mir vorstellen kann.Wenn als Ergebnis <strong>der</strong> Kneippkur u. a. auch generell eine Senkungdes Blutdrucks festgestellt wird — auch <strong>der</strong> Hypotonikerverliert etwas an Quecksilber —, so ist das nur als Effekt einerErweiterung <strong>der</strong> Gefäßperipherie zu deuten. Wir werden sogleichbei <strong>der</strong> Besprechung <strong>der</strong> Blutegelwirkung erfahren, welche Bedeutungdie Beseitigung <strong>der</strong> Gefäßenge im Schmerzbereich miteiner segmental arbeitenden Methode besitzt. Wenn daher behauptetwird, die Kneipp'sche Hydrotherapie sei eine Farce, sokann dieser Irrtum schon dadurch wi<strong>der</strong>legt werden, daß <strong>der</strong>Kaltreiz, in dem er als Aktion eine Gefäßverengung <strong>der</strong> Hauterzeugt, als Reaktion eine sowohl im Einzel- als im Allgemeinergebnisobjektivierbare parasympathische Wirkung entfaltet. Daich diese Wirkung durch eine Teilanwendung des Wassers nochlokalisieren kann, so steht mir mit <strong>der</strong> Kneipp'schen Hydrotherapieein therapeutisches Hilfsmittel zur Verfügung, das wiedie Bindegewebsmassage über den Gefäßnervenweg vegetativeNervenzentren und Blutkreislauf regulieren kann. Sollte ich aufsolches Hilfsmittel verzichten, zum Beispiel bei den Wurzelsyndromen,<strong>der</strong>en Abhängigkeit vom Nervensystem im Sinne einerGefäßkonstrikfion sich allein dadurch dokumentiert, daß <strong>der</strong> Fußdes Ischiasbeines kälter als <strong>der</strong> des gesunden ist? Verzichten, weilnoch Meinungsverschiedenheiten über die wissenschaftliche Exaktheit<strong>der</strong> theoretischen Prüfung dieser Dinge bestehen? Ich glaube,was ich beobachte und fühle und richie meine Handlungsweisedanach.Die Hypoxaemie ist die letzte Ursache so vieler Gewebsstörungen,daß ich bestrebt bin, möglichst viele untereinan<strong>der</strong> verträglicheMethoden heranzuziehen, die mir einen Hyperaemisierungseffektversprechen - und halten.Der dritte Vorzug <strong>der</strong> Hydrotherapie mit Kaltabschluß ist <strong>der</strong>Anreiz <strong>für</strong> die Eigenbewegung des Patienten. Er darf sich nichtnach dem Guß im Bademantel zeifunglesend an den Frühstückstischsetzen, son<strong>der</strong>n muß sich anziehen und in frischer Luft bewegen.Dem Patienten mit Cervicalsyndrom wird empfohlen, dabeiseine Arme kräftig zu schwenken und nicht an sein bösesLeiden zu denken. Nach seinem ersten Nackenblitz mit halbstündigerBewegung pflegt er in <strong>der</strong> Sprechstunde zu äußern: Ichmerke eine deutliche Besserung.BlutegelDie Blutegelbehandlung wird heute in <strong>Ärzte</strong>kreisen - sofernes sich nicht um Ansetzen von Blutegeln bei Venenprozessenhandelt — als mittelalterlich belächelt. Wir haben in Endbacheine große Erfahrung mit dieser parasympathikotom wirkendenBehandlungsform gesammelt. Meine Masseure waren zuerstnicht sehr angetan davon, wenn ich ihnen sagte: „DerBlutegel nimmt ihnen 14 Tage Arbeit ab". Sie fühlten sichfasf in ihrer Berufsehre gekränkt. Aber sie haben ausnahmsloseingesehen, daß das wohl zutrifft, und kommen von sichaus, wenn <strong>der</strong> Erfolg ihrer Behandlung von Wurzelreizsyndromenzu lange auf sich warten zu lassen scheint, zu den<strong>Ärzte</strong>n und fragen, ob hier nicht noch mal Blutegel angesetztwerden können.Und Patienten, insbeson<strong>der</strong>e solche, welche bei unserer Ankündigungvon Blutegeln erschauerten, haben wir blutegelsüchtigwerden sehen. Es muß aiso was dran sein.Mit den Blutegeln bei WRS betreiben wir eine doppelte, in ihrerWirkung sich potenzierende Therapie voran. Wir lösen einen Gefäßkrampfund setzen einen starken Reiz im Segment. Das erstehat einen chemischen, das zweite einen physikalischen Einflußals Wirkung. Der Gefäßkrampf in einem Schmerzgebiet ist allgemeinbekannt. Wir brauchen ihn nicht von <strong>der</strong> Ganzheit anzugehen,in dem wir Tabletten o<strong>der</strong> intravenöse Spritzen verabreichen,weil er segmental begrenzt ist. Das würde die Impletolspritzeauch tun. Aber diese hat nicht den starken und über Tageanhaltenden segmentalen Reiz wie die Bißwunde des Blutegels, dieetwa <strong>der</strong> Schröpfkopfwirkung gleich zu setzen wäre. Der Blutegelhat Impletoispritze und Schröpfkopf in einem.Wir setzen ihn möglichst nahe an <strong>der</strong> Segmentwurzel an, maximalvier auf einmal. Da wir oft nicht wissen, welches das eigentlicheSegment ist, wird dies durch einige vorangehende Massageaplikationenherausgetastet, gewissermaßen isoliert, wobei dasAusbreitungsgebiet paravertebra! kenntlich wird durch stärkerenDermographismus. Der behandelnde Masseur ist beim Ansetzendes Blutegels dabei. Mit einem sterilen Schnepper wird ein Blutstropfenauf die Haut gelockt, <strong>der</strong> dem Blutegel als Wegweiserdient. Die Umgebung <strong>der</strong> Bißstelle soll bis zum 5. Tage nichtmassiert werden. Vor Kratzinfekfionen schützen wir die Hautdurch einen leichten Verband. Die Nachblutung wird durch sterileWatte abgefangen.Die Wirkung ist oft frappant. Während o<strong>der</strong> bis zu dreiStunden nach dem Biß sind die Schmerzen verschwunden, dieverspannte Muskulatur weich, das Bewegungsausmaß freier,im Ausbreitungsgebiet des Armes wird eine durchflutendeWärme gespürt. Nachwirkungen wie ein etwas benommenesGefühl im Kopf am nächsten Tag und eine leichte Schwellungregionaler Lymphknoten, die oft noch nach Wochen zu tastenist aber keinerlei Beschwerden macht, sind belanglos.NackenrollenBeson<strong>der</strong>s nach erfolgreicher Chirotherapie empfiehlt sich<strong>der</strong> ständige Gebrauch einer Nackenrolle, die dasselbe bezwecktwie das Brett unter <strong>der</strong> Matratze beim lumbalen Syndrom,nämlich die Verhütung von Verklemmungen zwischenden Wirbelkörpern o<strong>der</strong> den Wirbelgelenken durch unphysiologischeWS-Haltungen während des Schlafens. Siewerden regelmäßig zum ständigen Inventar des Reisegepäcksunserer Patienten.Die Erfolgsquote dieser im wahrsten Sinne des Wortes massivenTherapie liegt unerwartet hoch. Ich möchte hier dochnicht versäumen, Ihnen auch von nichtanhaltenden Erfolgenzu berichten. Wenn wir nach einer vierwöchigen Kur, zumBeispiel bei einer Diskopathie mit Ausstrahlung in den Armbereichnicht zum Ziel gekommen sind, so schicken wir denPatienten zunächst einmal nach Hause und besteilen ihn inAbständen von zwei bis vier Wochen zur Nachuntersuchung.12 Physik. Med. u. Rehab. / 8. Jahrg.


Ein cervicales - im Gegensatz zum lumbalen - WRS schickenwir nicht gleich zum Neurochirurgen, wenn nach dem Letalitatsquofientbeim Halssyndrom nach mündlicher Auskunftseitens des Gießener Neurochirurgen durch Verfeinerung<strong>der</strong> Methoden wesentlich herabgesetzt werden kann Es hatsich gezeigt, daß oft nach Wegfall <strong>der</strong> Reize, das ist nachzwei bis acht Wochen |e nach Sensibilität des Patienten, <strong>der</strong>Dauererfolg eintritt zum mindesten ein temporarer Erfolg,<strong>der</strong> im Durchschnitt über zwei Jahre mit ganzlicher Symptom-Freiheit anhältBesteht kein Verdacht auf Diskopathie und reichen die vier Wochen nicht aus, so beantragen wir beim Kostenträger eine zweiwochige Verlängerung, die uns auf Grund unserer Erfolgsstatistikausnahmslos genehmigt wird Es gibt Schnellzun<strong>der</strong> und SpatZun<strong>der</strong> unier den Patienten mit WRS Es gibt aber auch höchstund weniger hoch befähigte Masseure An diesen kurverlangertenPatienten wird dann <strong>der</strong> beste Masseur angesetzt DurchAufnahme in die Zentralklinik bekommen wir auch die Kontrolleüber den Nikotinverbrauch des Patienten genannt und könnenernahrungsmaßig die Vitamin B-Zufuhr intensivieren Wird auchunter diesen Bedingungen am Ende <strong>der</strong> 5 Woche noch kein Erfolgspurbar, so greifen wir zur Dauerdistraktion mit Hilfe einerKopfstutze Mit dem Anlegen dieser verliert <strong>der</strong> Patient seineSchmerzen und kann seiner Berufstätigkeit nachgehen DieseKopfstutze muß wie<strong>der</strong> langsam abgewohnt werden, stundenweisezunehmend pro Tag, wobei eine intensive Muskelmassage <strong>für</strong> dieRehabilitation <strong>der</strong> unter <strong>der</strong> Fixation atrophisch gewordenen Nakkenmuskulaturzu sorgen hat Zu einer solchen Maßnahme warenwir bisher zu 5 % unserer Halssyndrome genötigtDie Ausstrahlung <strong>der</strong> Symptome in den Armbereich bedeutetkeine ungunstige Prognose Nach meinem Da<strong>für</strong>halten ist sieeine selbstregulatonsche Verteilung <strong>der</strong> Irritation Wir bekommenim Gegenteil die Möglichkeit einer größeren Angriffsfläche <strong>für</strong>unsere parasympathischwirkende, d h krampflosende Maßnahmen, denn an <strong>der</strong> Extremitat können wir die irritierten Nervenbahnen intensiver erfassen als am Rumpf Da das Neurom eineEinheit ist, die von <strong>der</strong> benachbarten Synapse im Grenzstrango<strong>der</strong> Ruckenmark bis in die Peripherie verlauft, wird verständlich,daß ich den irritierten Nerven in seinem ganzen Verlauf beeinflussenkann, wenn ich ihn nur an einer beliebigen Stelle erfasseHier hilft uns auch beson<strong>der</strong>s die Bindegewebsmassage an <strong>der</strong>Extremifat Das ausstrahlende WRS ist die klassische Indikation<strong>für</strong> diesen ungewöhnlichen Ansatz <strong>der</strong> BindegewebsmassageWir kommen durch solche Erfahrungen immer mehr zur Bestätigungunserer Annahme, daß <strong>der</strong> Hauptfaktor <strong>für</strong> dieSyndrome, die wir als vertebragen bezeichnen, häufiger imvegetativen Neuron als im Wirbelsegment zu suchen ist Ichmochte behaupten, daß Menschen mit stabilem Vegetativumwesentlich seltener an vertebragenen Syndromen erkrankenals solche mit labilem Vegetativum Und ich mochte dieseBehauptung begründen mit <strong>der</strong> Erfolgswirkung <strong>der</strong> HydrotherapieMit ihr wird über das Gefaßnervensystem nicht nur<strong>der</strong> ganze Kreislauf, wenn er gestört ist, son<strong>der</strong>n auch dasganze vegetative System, wenn es gestört ist, einreguliert. Undunsere Devise heißt Regulieren geht vor KorrigierenAnschrift des Verfassers ProT H STORCK, Endbach (Kreis Biedenkopf),KneippsanatoriumInterbad 1966Vom 1 bis 4 10 1966 veranstaltete die Deutsche Gesellschaft<strong>für</strong> das Badewesen e V in Zusammenarbeit mit dem InternationalenArbeitskreis Sporfstattenbau e V einen internationalenKongreß <strong>für</strong> das Badewesen mit internationalerBadeausstellung im Messegelände in Dusseldorf Ca 800 Kongreßteilnehmerund über 2300 an<strong>der</strong>e Besucher nahmen teil100 Firmen hatten das Neueste auf dem Gebiet des Ba<strong>der</strong>baues,<strong>der</strong> zweckmäßigen Einrichtungen, aber auch Badezusatzegezeigt in 5 Arbeitskreisen wurden verschiedene einschlagigeThemen durch Vortrage behandelt und ausfuhrlichdiskutiert In einer Plenarsitzung berichteten die Arbeitsgrup-penleiter-Professor HOLLATZ, Essen, über Schwimmbeckenbau und<strong>der</strong>en zweckmäßige Gestaltung So will man durch Hubbodenbei Lehrschwimmbecken die Wassertiefe unterschiedlichgestalten Die Typisierung <strong>der</strong> Schwimmbecken ist vorallem aus wirtschaftlichen Gründen zwingend notwendigProfessor GRUNBERGER, Wien, berichtete über gunstige Erfahrungenmit <strong>der</strong> Typisierung Van GELDEREN, Holland,Vizepräsident <strong>der</strong> Arbeitsgemeinschaft Sportstattenbau, regtean, daß die Sportvereine Korperbehin<strong>der</strong>te mit in ihrVeremslebeneinbeziehen soUten Es wurde betont, daß in Lehrschwimmbeckenkeine Sprunganlagen gehören und ihre Mindestwassertemperatur26° C betragen müsse (Wenn man dieseBecken auch zur Rehabilitation von Wirbelsaulenpatienten benutzenwill, mußten sie bis 30° C heizbar sein) OberburgermeisterSCHNEIDER, Gießen, berichtete über das von ihm geleitetePodiumsgespräch über Ba<strong>der</strong>bedarfsplanung und wiesauf die interessanten Projekte von Mittelpunkt-Sportstätten inFrankreich hmBeson<strong>der</strong>es Interesse fand die Arbeitsgemeinschaft PhysikalischeTherapie, in <strong>der</strong> Professor GUKELBERGER, Bern, einviel beachtetes Referat „Bedeutung <strong>der</strong> physikalischen Therapiein <strong>der</strong> Heilkunde" hielt Professor SCHOBERTH sprachüber Wirbelsaulenerkrankungen unter Berücksichtigung <strong>der</strong>Behandlung im Wasser Beide Referate sind in dieser ZeitschriftabgedrucktÜber Äthiopien, das Land <strong>der</strong> 1000 heißen Quellen, gab DirHEBBEN, Addis-Abeba, einen farbigen Bericht, in welchemer die Vorzuge des Landes <strong>für</strong> Touristen, insbeson<strong>der</strong>e aberdie Wirkung <strong>der</strong> zahlreichen Thermalba<strong>der</strong> schil<strong>der</strong>teIn <strong>der</strong> sehr lebhaften Diskussion wurde darauf hingewiesen,daß nur an drei <strong>der</strong> insgesamt 18 deutschen medizinischenFakultäten Lehrstuhle <strong>für</strong> Physikalische Therapie vo handenseien, es fehlten mithin 15 eigene Lehrstuhle <strong>für</strong> das Fach Ineiner wurttembergischen Stadt mußte die Badebehandlungvon Kin<strong>der</strong>n (Kin<strong>der</strong>schwimmen) wie<strong>der</strong> eingestellt werden,weil die Kassen da<strong>für</strong> zu wenig bezahlten Die große Bedeutung<strong>der</strong> physikalischen Therapie <strong>für</strong> die Rehabilitation vonKreislauf- und Gefaßkranken wurde betont Personalprobleme, die auch in <strong>der</strong> Schweiz große Sorgen machen, wurdenerörtert. In Äthiopien, wo, wie in ganz Afrika, Blindheithäufig ist, wurden mit Erfolg Blinde als Physiotherapeuten indrei Jahren ausgebildetDie deutsche Facharztfrage wurde berührt, ebenso die Abgrenzung<strong>der</strong> Kompetenzen zwischen dem Arzt bzw Facharzt<strong>für</strong> physikalische Therapie (den es in Westdeutschland nichtgibtl) und dem Physiotherapeufen Ohne Zweifel ist <strong>der</strong>Physiotherapeut genau wie Krankengymnasten und MasseureHeilhilfsperson, d h er darf nur nach ärztlicher VerordnunghandelnEs wurde beklagt, daß viele Arzte unklare, zuweilen auch unsinnigeVerordnungen von Anwendungen physikalischer Therapiegaben, was ursachlich zurückgeführt wurde auf dasmangelnde Interesse <strong>für</strong> physikalische Therapie an <strong>der</strong> UniversitätEin Diskussionsredner bedauerte, daß fast |e<strong>der</strong> Arzteine an<strong>der</strong>e Auffassung, fast |e<strong>der</strong> Masseur eine an<strong>der</strong>ePraxis <strong>der</strong> physikalischen Therapie habe, |e nach AusbildungsortKoordinierung und Vereinheitlichung seien wünschenswertProf GUKELBERGER begründete diese noch fehlendeEinheitlichkeit <strong>der</strong> Lehrmeinung damit, daß das Fachals solches einfach noch zu |ung seiEin Schwimmsportlehrer und Olympiatrainer sagte, <strong>der</strong>Schwimmunterricht in den Schulen fehle oft, wo er stattfände,läge er zeitlich zu spat, d h die Kin<strong>der</strong> seien schon zu altPhysik Med u Rehab / 8 Jahrg 13


Für den Leistungssport fehle es an genügend heizbarenSchwimmbecken, <strong>für</strong> längeres Training sei eine Wasserremperaturvon maximal 24° C zu kaltAuf die Fortschritte in Hamburg wurde hingewiesen In denSchulen seien nunmehr 8 Lehrschwimmbecken vorhanden,darüber hinaus wurden in stadtischen Ba<strong>der</strong>n an Schulklassen|ahrhch 600 000 Schwimmstunden abgegeben, trotzdem seidies nicht genugWelche Schlußfolgerungen sind nun aus den Ergebnissen <strong>der</strong>Arbeitsgruppe zu ziehen 2Der Berichterstatter versucht dies auf Grund eigener langerklinischer Erfahrung in physikalischer Therapie unter Berücksichtigung<strong>der</strong> Haushaltslage <strong>der</strong> öffentlichen Hand und <strong>der</strong>notwendigen gesundheitspohtischen Aufgaben1 In kommunalen Krankenhausern sollte physikalische Therapiein <strong>der</strong> stationären Behandlung starker eingesetztwerden als bisher, in Orten, wo geeignete private undöffentliche Badebetriebe fehlen, muß dies auch <strong>für</strong> ambulantePatienten geschehenBei <strong>der</strong> Planung von Neu- und Erweiterungsbauten sollte<strong>der</strong> Krankenhaustrager verlangen, daß Einrichtungen <strong>für</strong>physikalische Therapie in erfor<strong>der</strong>lichem Maße geschaffenwerden, da die leitenden Arzte die physikalische Therapieoft nicht genügend berücksichtigen2 Da die teuere stationäre Behandlung im Krankenhausnotgedrungen so kurz wie möglich dauern muß, physikalischeTherapie ihrem Wesen nach aber eine Langzeitbehandlungist, muß insbeson<strong>der</strong>e die Ubungsbehandlungzur Prävention und Rehabilitation in privaten Badebetriebenund solchen <strong>der</strong> öffentlichen Hand nach ärztlicherAnzeigestellung und unter ärztlicher Kontrolle stattfinden3 Vorhandene öffentliche Ba<strong>der</strong> sollten auf ihre Eignung indiesem Sinne geprüft, ggf durch Einbauten von Beheizungsanlagen,Ubungsschwimmbecken und Räumen zurMassage- und krankengymnastischen Behandlung ergänztwerdenNeuplanungen öffentlicher Ba<strong>der</strong> können ohne wesentlicheMehrkosten gleich <strong>für</strong> Zwecke <strong>der</strong> Prävention undRehabilitation eingerichtet werden4 Die Kostenträger (Krankenkassen, Berufsgenossenschaften,Landesversicherungsanstalten, Bundesversicherungsanstalt<strong>für</strong> Angestellte, Knappschaften usw) konnten erheblicheMittel <strong>für</strong> Krankenhausbehandlung, Heilverfahren, langeArbeitsunfähigkeit einsparen und wurden sich dementsprechendan den Kosten von Prävention und Rehabilitationnoch mehr beteiligen können als bisher ZahlreicheKrankenhausaufenthalte wegen <strong>der</strong> gleichen Wirbelsaulenbeschwerdenbeim gleichen Kranken, |eweils mit immerwie<strong>der</strong>holter aufwendiger Diagnostik und doch im wesentlichengleicher Therapie, konnten eingespart werden, dieBettennot <strong>der</strong> Krankenhauser konnte zugunsten <strong>der</strong> Akutkrankenund <strong>der</strong> Unfallverletzten vermin<strong>der</strong>t werden5 In <strong>der</strong> Bevölkerung sollte durch Gesundheitserziehung in<strong>der</strong> Schule, aber auch durch Aufklärung bei je<strong>der</strong> sichbietenden Gelegenheit <strong>der</strong> Wille zur Prävention und Rehabilitationgestärkt werden, gleichzeitig sollten die Möglichkeiten<strong>der</strong> physikalischen Therapie viel mehr bekanntgemachtwerden6 Die Universitäten, die |a autonom sind, d. h, die selbstbestimmen, ob und was <strong>für</strong> neue Lehrstuhle sie einrichten,wurden sich auf die Dauer sicher nicht einem von Bevölkerungund staatlichen Stellen deutlich gemachten öffentlichenBedürfnis verschließenWir sollten aber in Westdeutschland <strong>der</strong> EntwicklungRechnung tragen, wie sie in den angelsachsischen Lan<strong>der</strong>nund in Skandinavien, vor allem aber auch in den an<strong>der</strong>enEWG-Lan<strong>der</strong>n sich ergeben hat neue Lehrstuhle, ggf.auch ein neuer Facharzttitel sollten dieser Entwicklungentsprechend auch bei uns den Namen tragenPHYSIKALISCHE MEDIZIN UND REHABILITATIONWahrscheinlich wäre mit dieser neuen Benennung <strong>der</strong> entscheidendeSchritt ins Bewußtsein getan, welcher Voraussetzung|e<strong>der</strong> Wirkung in <strong>der</strong> Öffentlichkeit ist Manwußte dann deutlicher als |etzt, daß die physikalischeTherapie entscheidend helfen kann, eines <strong>der</strong> brennendstenProbleme unserer Zeit zu losen, die Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ungvon durch Krankheits- und Unfallfolgen Behin<strong>der</strong>tenin die menschliche GesellschaftDr F OELZE, 2 Hamburg15 Jahre Großstadtpraxis als Arzt <strong>für</strong> NaturheilverfahrenVon Heinrich HergetNachdem ich 1941 kurz in einem staatlichen Gesundheitsamt tatiggewesen war, dann Ende 1941 bis zum Kriegsende als Truppenarzt, hierauf fünf Monate in russischer Gefangenschaft in einemLazarett <strong>für</strong> deutsche Kriegsgefangene, sodann viereinhalb Jahreals Landarzt in <strong>der</strong> bayerischen Oberpfalz, blicke ich nun aufanschließende volle 15 Jahre ärztlicher Praxis in <strong>der</strong> Industrie-Großstadt zurück Da ich als Hausarzt in zahlreichen FamilienEinblick in die Gesundheitsverhaltnisse in diesen 15 Jahren nichtbloß bei <strong>der</strong> Behandlung eines einzelnen Erkrankungsfalles habe,wie vielfach Kliniken und Kuranstalten, son<strong>der</strong>n nach Abschlußeiner Einzelbehandlung in zahlreichen Fallen <strong>der</strong> hausarztlicheBerater bleibe, ist die über die 15 Jahre gewonnene Erfahrungentsprechend aufschlußreichMeine Patientenschaft dieser 15 Jahre setzte sich aus allen Gesellschaftsschichten zusammen, aus reich, mittelstandisch und arm(z B Fursorgepatienten) Da ich auch Ersatzkassen behandelte, ausdem breiten Strom <strong>der</strong> Angestellten, aber auch Versicherte vonOrts , Betriebs , Innungs Krankenkassen sowohl aus <strong>der</strong> Großstadtwie von umliegenden Kreis sowie Kleinstädten und Dorfern <strong>der</strong> Umgebung suchten in betrachtlicher Zahl meine Praxisauf, dies ohne Krankenschein, da ich nicht RVO Kassenarzt warMeine Behandlung in diesen Jahren war ausgesprochen naturgemäß,beruhend auf <strong>der</strong> Hauptgrundlage Ernahrungsbehandlung im Sinne BIRCHER BENNERs, ferner auf Lichtbehandlung(Besonnungskuren im Freien von Fruh|ahr bis Herbst nach meinenAnweisungen, sonst UV Lampe bzw Kohlenfadenlampen Lichtbugel),Uberwarmungsbehandlung im Sinne von LAMPERT,WALINSKI, WINSCH, G RUDIGER, SCHWENINGER, DEVRIENTu a (bei Fiebernden im Bett durch Trinken von reichlich heißemLindenblütentee unter Anlegen von zwei bis drei GummiWärmflaschen o<strong>der</strong> mittels Lichtbugeis; gelegentlich nach meinerAnweisung in Badeanstalten <strong>der</strong> Stadt in Form von UnterwasserDruckstrahl-Anwendungen, eben dort auch heiße Mooranwendungen),Massage aller Formen (von mir selbst ausgeführt, meistnach Vorerwarmen unter Lichtbugel), gezielte Muskelbetatigung(aktive und passive Gymnastik, Anleitung zu Zimmerturnen, beiGehfahigen Wan<strong>der</strong> und Laufkuren von allmählich vergrößerterDauer, bei gesteigerter Leistungsfähigkeit Zielsetzungen durchSchwimmen, Ru<strong>der</strong>n), Kaltwasserbehandlung (kalte Wickel nachPRIESSNITZ bzw KNEIPP, Kaltwasser-Teilgusse, bei Fieberndenbei Abfnschungsvsrlangen rasche Kaltwasserwaschungen korperteilweise, bei Nichtfiebernden z B nach Überwärmung im LichtbadKaltwasserabgießung des ganzen Korpers, Körperteil nachKörperteil), Phytotherapie (im Sinne von R F WEISS u a ),kleine Chirurgie, gegebenenfalls seelische Behandlung (Psychotherapie)Ich brauchte bei dieser Behandlung in diesen 15 Jahren so gutwie nie ein Sulfonamid o<strong>der</strong> ein antibiotisches Mittel anzuwenden - übersandte Probepackungen davon lagen ungenutzt |ahrelang im Schrank meines Sprechzimmers —, Einspritzungen irgendwelcher Mittel gab ich überhaupt nie, ausgenommen Insulin beientsprechenden Fallen von Zuckerkrankheit, ausgenommen auchgelegentlich eine krampflosende Einspritzung bei einem bronchialasthmatischen Anfall neuer Patienten, bei denen ia die(natürliche) Grundbehandlung erst zum Zug kommen mußte DasAnsinnen nach einer Morphiumspritze wurde mir wie<strong>der</strong>holt beim14 Physik Med u Rehab / 8 Jahrg


Sonntagsdienst von mir bisher unbekannten Patienten gestellt,was ich immer ablehnte.Segmentbehandlung führte ich nie mittels Einspritzung vonImpletol o<strong>der</strong> Novokain o<strong>der</strong> Natriumbikarbonat o<strong>der</strong> Luft durch,son<strong>der</strong>n ausschließlich durch Reflexzonenmassage („Bindegewebs-Massage"), ferner durch Wärmeanwendungen an den Zonen mitanschließendem Kaltwasserreiz, ferner durch haufreizende Salbenbzw. PinseSungen. Ebenfalls wendete ich überhaupt nichtan: Ultrakurzwelle, Kurzwelle, Diathermie, Ultraschall.Da ich ausnahmsloser Nichtraucher bin, konnte ich mich bei bisherigenRauchern mit mehr Nachdruck <strong>für</strong> Nichtrauchen einsetzen,was ja bekanntlich zahlreichen Menschen beson<strong>der</strong>s schwerfällt.Dasselbe galt In den 15 Praxisja.hren <strong>für</strong> alkoholische Getränke:Ausnahmslos bestand ich darauf, daß während <strong>der</strong> Dauer <strong>der</strong>Behandlung Alkohol auch nicht in kleinsten und schwachen Mengengenossen werde, <strong>für</strong> die Zeit nach <strong>der</strong> Behandlung empfahlich, dauernd bei voller Enthaltsamkeit zu bleiben. Nach meinerÜberzeugung verlangt unsere Zeit mit dem sich laufend steigerndenVerkehr auf Straße, Schiene, in <strong>der</strong> Luft und im Wasserim Gegensatz zu früheren Zeiten diese Haltung, worin voranzuschreitenkein Beruf so berufen ist, wie <strong>der</strong> des Arztes!Vom Trinken von Bohnenkaffee und schwarzem Tee wi<strong>der</strong>riet ich,leidenschaftlichen Liebhabern davon empfahl ich starke Verdünnungdavon mit Milch; als warmes Getränk sonst Hagebuttenteeo<strong>der</strong> Kräutertee, wie z. B. von Schafgarbe, nach Belieben mitFruchtsaftzusatz, sonst auch Malzkaffee. Mindestens <strong>für</strong> die ersteZeit einer begonnenen Behandlungskur bestand ich darauf, Kakaound Schokolade ganz zu meiden, <strong>für</strong> Darmverstopfte und überhauptMagen-Darmgesförte bis zum Ausheilen <strong>der</strong> Störungen, <strong>für</strong>die Dauerlebensweise nicht Unmengen zu verzehren, als Süßigkeitneben Feigen, Datteln, Sultaninen und getrockneten Zwetschenz. B. Marzipan zu bevorzugen.Um bei den Patenten ErnährungsbehandSung nach B1RCHER-BENNER durchzusetzen (zu Beginn <strong>der</strong> Behandlung einige Tageausschließlich Rohkost, also pflanzliche Lebendnahrung, anschließendjede Mahlzeit mit Rohkost beginnend, etwa zwei Drittel <strong>der</strong>Nahrungsmenge Rohkost gegenüber ein Drittel in Form wärmebereiteterKartoffeln und Gemüse, in <strong>der</strong> Dauerlebensweise mindestensein Drittel je<strong>der</strong> Mahlzeit Rohkost, durchgehend nurVollkornbrot, Gebäcke und Gefreidegerichte, möglichst immer ausVollmehl bzw. ungeschliffenem Reis; <strong>für</strong> die meisten etwas Milchund Milcherzeugnisse, außer bei Abneigung und öberempfindlichkeitgegenüber Milch), verwandte ich bei je<strong>der</strong> Erstuntersuchungausgiebig Zeit <strong>für</strong> die Begründung <strong>der</strong> Notwendigkeit dieser Ernährungs-Grundbehandlungund um Vorurteile über vermeintlicheNicht-Schmackhaftigkeit und angebliches Eiweiß-Ungenügen zubeseitigen. Durchschnittlich dauerte daher die Erstuntersuchungmit Erstberatung zwei Stunden, einschließlich dem Durchleseneiner von mir <strong>für</strong> den jeweiligen Krankheitsfall ausgewähltenunterrichtenden Abhandlung, z. B. aus <strong>der</strong> Reihe „Kranke Menschenin diätetischer Heilbehandlung" (Zeitschrift „Wendepunkt")durch den Patienten. Um die nötige Einsicht beim Patienten <strong>für</strong>die Notwendigkeit <strong>der</strong> Ernährungsumsfellung entgegen <strong>der</strong> üblichenheutigen Durchschnittsernährung zu erzielen, ist diesesZeitopfer durch den Arzt unentbehrlich, es lohnt diese Mühewährend <strong>der</strong> ganzen folgenden Behandlungszeif durch folgerichtigesVerhalten des Patienten ohne Täuschungsversuche gegenüberdem Arzt. Patienten, die trotz dieser gründlichen Unferrichfungüber die Unerläßlichkeit dieser Umstellung zu dieserVollkraft-Ernährung dazu nicht willens waren, entließ ich bei <strong>der</strong>zweiten Beratung aus <strong>der</strong> Behandlung (etwa 1 v. H. <strong>der</strong> Patienten).Selbst verfüge ich heute hinsichtlich dieser rohkostreichenausnahmslos fleischlosen, alkoholfreien Ernährung, wozu auchnach Belieben pikante Gemüsebraten, wie Blumenkohl-Schnitze!und pflanzliche Wurstarten gehören, über Erfahrung an mir undmeiner Familie durch 36 Jahre.Ich ließ auch ausnahmslos jeden Patienten von Beginn <strong>der</strong> Behandlungan ein gut unterrichtendes Buch durcharbeiten, z. B.einen meiner drei Leitfäden, o<strong>der</strong> z. B. „Kin<strong>der</strong>ernährung" vonBIRCHER-BENNER o<strong>der</strong> eines <strong>der</strong> einschlägigen „Handbüchlein"(Bircher-Benner-Verlag) o<strong>der</strong> A. BRAUCHLES „Gekocht o<strong>der</strong> roh"o<strong>der</strong> z. B. H. MALTENS „Die Zuckerkrankheit" u. a.Ich hielt in diesen 15 Jahren <strong>der</strong> Großstadt-Praxis auch laufendVorträge im Naturheilverein, Kneippverein und an<strong>der</strong>en Gesundheitsvereinenund an <strong>der</strong> Volkshochschule über Ernährungskunde,über den Nutzen von Körperbewegung, Turnen, Leichtathletik,Betätigung im Garten und genußentspannten Ruhens dort - Vorträge,die verständlicherweise von zahlreichen Patienten immerwie<strong>der</strong> einmal besucht wurden, so daß das Verbleiben bei dieserErnährung und Gesamflebensweise trotz dem ungeheuren Sog<strong>der</strong> heutigen Massengesellschaft mit ihrer naturfernen Lebensweiseauch nach Beendigung <strong>der</strong> unmittelbaren Behandlung invielen Fällen voll gefestigt blieb, in vielen Fällen wenigstenseinigermaßen.Hausarzt wurde ich auch in vielen Familien, die früher in Beratungbei <strong>Ärzte</strong>n des Naturheilverfahrens gewesen waren, dievor mir in <strong>der</strong> hiesigen Großstadt gewirkt hatten (Prof. KÖT-SCHAU, die <strong>Ärzte</strong> K. SCHÖNER, P. KLEEMANN), damit erstrecktsich mein Einblick in die Gesundheitsverhältnisse solcher Familieneinigermaßen (ich betone: nur beiläufig) auch auf die vorhergehendenungefähr 20 Jahre.Meine Beobachtungen über die einzelnen Krankheitsgruppeninnerhalb <strong>der</strong> 15 Jahre 1950 bis 1965 meiner Praxis zeigen von<strong>der</strong> heute verbreitetsten Gruppe <strong>der</strong> Herz-Kreislaufkrankheiten:Kein Patient unter diesen Naturheilanhängern erkrankte anAngina pectoris vera und Herzinfarkt! Ich hatte solche zwar zubehandeln, beson<strong>der</strong>s Zustand nach Herzinfarkt in beträchtlicherAnzahl, aber nur bei solchen Patienten, die bisher die üblichefettfleischreiche, rohkostarme, zuckerreiche Weißmehlnahrung gehabthatten, bei Mangel an Betätigung <strong>der</strong> Muskeln, insbeson<strong>der</strong>e<strong>der</strong> Beine (also <strong>der</strong> Muskeln an <strong>der</strong> längsten Kreislaufstreckedes menschlichen Körpers). Diese Tatsache beleuchtet denhohen Krankheifs-Verhütungswert <strong>der</strong> naturgemäßen (heilkundlichen)Lebensweise gegenüber den Herzkranzgefäßen und überhauptSchlaga<strong>der</strong>n im Sinne H. MALTENs. Bei Frauen in denWechseljahren traten in einigen Fällen vorübergehende pect--anginöse Beschwerden auf. Bemerkenswert hinsichtlich <strong>der</strong>Schlaga<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Gliedmaßen, beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Beine, wo heutedurch Zusammenwirken von sklerosieren<strong>der</strong> Innenwandverfettungund Nikotinschädigung <strong>der</strong> Schlaga<strong>der</strong>n in erschrecken<strong>der</strong> Häufigkeitwegen drohenden Zellgewebsbrandes chirurgische Gliedmaßenabtragungerfolgen muß, ist, daß ich in den 15 Jahren inkeinem einzigen Behandlungsfall Schlaga<strong>der</strong>verschluß an Beino<strong>der</strong> Arm zu verzeichnen hatte, also auch nie zur chirurgischenNotlösung einweisen mußte.In <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> bösartigen Geschwülste, <strong>der</strong> jetzt nach denHerz-Kreislaufkrankheiten bedrohlichsten. Krankheitsgruppe, wurdeich in den 15 Jahren aus Stadt und Land in zahlreichen Fällenzur Behandlung gebeten, vielfach in inoperablen Fällen; dieHäufigkeit ergab sich daher, daß man nach an<strong>der</strong>weitigen Behandlungsversuchendie Behandlungsart des Naturheilverfahrensversuchen wollte - so terminale Fälle von weiblichem Unterleibskrebsnach vorhergehen<strong>der</strong> Unterleibsoperation, von Kehlkopfkrebsnach vorhergehen<strong>der</strong> Bestrahlungstherapie, von Magenkrebsund Mastdarmkrebs, wo keine Hilfe mehr möglich war.Im Falle einer 55jährigen Patientin mit Leberkrebs, die von <strong>der</strong>Klinik einer mittelgroßen Stadt als unheilbar entlassen wordenwar, stellte sich nach völliger Ernährungsumstellung auf BIRCHER-BENNER-Diät vorübergehend eine solche Besserung des Gesamtbefindensein, daß Patientin häusliche Arbeiten, wie sogarWäschewaschen, ausführen konnte. Den Angehörigen hatte ichjedoch keine Hoffnung gemacht; nach diesen drei Monaten endgültigeKräfteauflösung. Meine Erfahrung über die Möglichkeitzeitlich beschränkter Besserungen bei diätetischer Umstellungeines Krebskranken deckt sich mit <strong>der</strong> aus <strong>der</strong> BIRCHER-BENNER-Klinik, Zürich (D. LIECHTI von BRASCH), berichteten Erfahrung.Im Falle eines 62jährigen Staatsbeamten mit in <strong>der</strong> „Lungen<strong>für</strong>sorge"rönt-genologisch festgestelltem Lungentumor ergab sicheine unerwartete Wie<strong>der</strong>herstellung: Der schwer hinfällige Patientlehnte die ihm lungenfachärztlich und auch von mir empfohleneOperation ab; nach diätetischer Umstellung langsame,aber stetige Besserung des Gesamtbildes, volle Dienstausübungbis zum vollendeten 65. Lebensjahr, nach Ruhestandsversetzungjahrelange Ausübung einer Nebenbeschäftigung; Tod mit 71Jahren (ausführliche Darstellung des Falles in „Wendepunkt"1956/5).Einige sonstige bemerkenswerte Fälle: Eine Patientin war vor 20Jahren in Sachsen im Alter von 30 Jahren ein Krebsknoten aus<strong>der</strong> Brustdrüse entfernt worden, jedoch Abtragung <strong>der</strong> Brustdrüseund Ausräumung <strong>der</strong> Lymphknoten <strong>der</strong> Achselhöhle hatte sie damalsabgelehnt. In den folgenden 20 Jahren, von denen ich überdie letzten 10 Jahre selbst beobachten<strong>der</strong> Arzt war, trat keinRückfall ein. Hingegen bei einer an<strong>der</strong>en Patientin war mit 40Jahren die Brustdrüse wegen Krebsbefalls abgesetzt worden;nach ihrem 75. Lebensjahr war sie bei mir gelegentlich wegenDickdarmentzündung bei Vorhandensein von Divertikeln in Behandlung;mit 83 Jahren wurde bei ihr Dickdarmkrebs bemerkbar,den die Angehörigen wegen des hohen Atters nicht mehroperieren ließen, woran sie verstarb. In allen operafionsmöglichenFällen von Krebserkrankung habe ich in die chirurgischeKlinik eingewiesen.Beson<strong>der</strong>s bemerkenswert ist, daß ich in den 15 Jahren bei denhausärztlich Beobachteten, die nicht bloß eine einigermaßen gesunde,son<strong>der</strong>n eine in je<strong>der</strong> Hinsicht hervorragend gesundeDauerlebensweise hatten (rohkostreiche Vollkomnahrung, Nichtraucher,alkoholenthaltsam, gärtnerische bzw. turnerisch-sportlicheBetätigung), in keinem einzigen Fall eine Krebserkrankungbeobachtet habe, auch nicht bei 70-, 80- und 90jährigen!Physik. Med. u. Rehab. / 8. Jahrg. 15


Hinsichtlich <strong>der</strong> Gruppe des Rheumatismus, <strong>der</strong> in allen Län<strong>der</strong>ndie häufigste Ursache von Arbeitsunfähigkeit ist, war in den 15Jahren rheumatisches Fieber (Polyarthritis rheumatica acuta) inmeiner Praxis nur bei neuen, also nichtnafurheilerischen Patientenzu behandeln. Dies weist darauf hin, daß <strong>der</strong> naturgemäß Lebendeüber eine überdurchschnittliche Feiung gegenüber Streptokokken-Allergie(beson<strong>der</strong>s ß-Reihe) verfügt - man vergleichedazu M. BIRCHER-BENNER „Die Rheumakrankheiten", Wendepunkt-VerlagZürich, 1939. Die häufigsten bei mir in den 15 Jahrenzur Behandlung gekommenen Fälle des rheumatischen Formenkreiseswaren Muskelrheumatismus, rheumatische Neuritisischiadica und primär chronischer Rheumatismus und bei Frauenum und nach den Wechseljahren Arthrosis deformans, beson<strong>der</strong>s<strong>der</strong> Kniegelenke, seltener <strong>der</strong> Hüft- und Fußgelenke.Da Gaumenmandeln und Rachenmandeln eine so verhängnisvolleRolle als Toxin-Streuherde in <strong>der</strong> Pathogenese von rheumatischemFieber, Nierenentzündung usw. spielen können, habeich <strong>der</strong> Gesundung <strong>der</strong> Mandeln immer entsprechendes Augenmerkgewidmet und hatte in <strong>der</strong> Gewinnung <strong>der</strong> Patienten zueiner sorgfältigen Kräftigungspflege erkrankter Mandeln solcheErfolge, daß ich in den T5 Jahren nur ein einziges Mal zwecksEntfernung <strong>der</strong> Mandeln zum Facharzt überweisen mußte. Dieswar eine 20jährige Patientin, die ein Jahr vorher wegen Muskelrheumatismusnicht eine folgerichtig kräftigend-entgiftende Behandlungdurch Ernährungsumstellung usw. durchführen wollteund nun nach Erkrankung <strong>der</strong> Gaumenmandeln ausdrücklich ihreAusschälung wünschte. Wenige Monate nach <strong>der</strong> Tonsillektomiein meine Sprechstunde neuerdings gekommen, klagte sieüber beson<strong>der</strong>e Anfälligkeit zu Rachenentzündungen seit Entfernung<strong>der</strong> Gaumenmandeln.Für die Gesundung <strong>der</strong> Mandeln, ob bei Angina iacunaris acutao<strong>der</strong> chronischer Tonsillopathie, setzte ich immer, ebenso wie beiErkrankung an<strong>der</strong>er Organe, als Grundmaßnahmen ein: a) eineRohkostkur - man überlege dieserhalb die ForschungserkenntnisseH. EPPINGERS über Physiologie und Pathologie <strong>der</strong> Per- 1meabilität (Springer-Verlag Wien, 1949) in <strong>der</strong> BetriebsgemeinschaftBlut — Kapillarwand — interstitielles Mesenchym — Parenchymzelle-Lymphbahn!b) als weitere Grundmaßnahme eineÜberwärmungskur an ein bis drei Tagen hintereinan<strong>der</strong> undnachfolgend einmal wöchentlich durch vier Wochen hindurch.Dazu als örtliche Behandlung recht häufige, also täglich 10- bis20malige, durchblutungssteigernde Spülauswaschung <strong>der</strong> Mandelndurch Gurgeln mit heißem Kamillen- o<strong>der</strong> Salbeifee, anschließendZufuhr des rachen-nasenschleimhautgünstigen Streptococcus brevisnach A. BECKER durch Anwendung von Biostreptosan N, Go<strong>der</strong> Symbioflor I (nach MOMMSEN-RUSCH-KOLB), manchmalzusätzlich Absaugen <strong>der</strong> Mandeln nach RÖDER.Zur chirurgischen Entfernung des Wurmfortsatzes, <strong>der</strong> „Mandeldes Blinddarmes", brauchte ich in den 15 Jahren aus meiner Praxisin keinem einzigen Fall zu überweisen, dagegen in mehrerenFällen von Sonntagsdienst-Patienten - dies unterstreicht die entscheidendeBedeutung <strong>der</strong> heute massenhaft verbreiteten Darmverstopfungbei <strong>der</strong> üblichen Lebensweise <strong>für</strong> die Verursachung<strong>der</strong> Wurmfortsatz-Entzündung. Bei <strong>der</strong> so häufigen Fleischeiweiß-Fäulnis im unteren Teil des lleums und im Dickdarm wird nachBAUMGÄRTEL durch die Coli-Bakterien bei Mangel an Milchsäuremittels <strong>der</strong> Tryptophanase <strong>der</strong> Coli-Bakferien Tryptophanin das Indol - ein schweres Zellgift (WAGNER-JAUREGG, CATEL,HERTER) - umgewandelt.Einen Gallenstein- o<strong>der</strong> Nierenstein-Anfall brauchte ich in den15 Jahren in meiner Praxis fast nie behandeln, jedoch beim 24-stündigen Sonntagsdienst wurde ich fast ausnahmslos in einemo<strong>der</strong> mehreren Fällen zu einem solchen Anfall gerufen. Auch diesunterstreicht den gewaltigen Unterschied zwischen <strong>der</strong> üblichenLebensweise gegenüber <strong>der</strong> Lebensweise nach den Ordnungsgesetzendes Lebens (BIRCHER-BENNER).Bezüglich Krampfa<strong>der</strong>stauung in den Beinen erreichte ich Verbesserungdes venösen Blutabflusses durch Ernährungsumstellung(dadurch u. a. Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Zähklebrigkeit - Viscosität - de rBlutflüssigkeit), ferner durch Lichtbä<strong>der</strong> mit anschließendem Kaltwasserguß,Fuß- und Beingymnastik, Beseitigung von Übergewichtbis Fettleibigkeit, verstärktes Gehen, Wan<strong>der</strong>n, Laufen,weiter durch die verschiedenen Formen von Massage, fernerdurch Wechsel-Unterschenkelbä<strong>der</strong> und Wechselhalbbä<strong>der</strong>, wasVerödung von Krampfa<strong>der</strong>strecken überflüssig machte (siehe meinenLeitfaden <strong>für</strong> Venenkranlce).Hinsichtlich des Blasenhals-Adenoms bei <strong>der</strong> sog. Vorsteherdrüsen-Vergrößerungergab sich die verhütende Bedeutung <strong>der</strong> Nahrungszufuhr<strong>der</strong> in pflanzlichen Vollnahrungsmitteln in veresterterForm vorhandenen Geschlechtswirkstoffe (beson<strong>der</strong>s ösfrogen),wodurch sich die Überweisung zur operativen Entfernungnur in den zu weit vorgeschrittenen Fällen ergab, wo die Ernährungsbehandlungund sonstige konservative Behandlung nichtmehr zum Zuge kommen konnte (siehe meinen Leitfaden <strong>für</strong>Männer mit Altersbeschwerden).16 Physik. Med. u. Rehab. / 8. Jahrg.Die Zuckerkrankheit, die in Westdeutschland in den üppigenJahren seit 1948 außerordentlich zugenommen hat, zeigte sich inmeinem Patientenkreis nicht im mindesten häufiger. Die von <strong>der</strong>Bundesärztekammer über die einzelnen Praxen durchgeführteUntersuchung auf Harnzucker hat in meinem Praxisbereich keineneinzigen Fall von Zuckerkrankheit ergeben, im Gegensatz zu<strong>der</strong> Häufung <strong>der</strong> Zuckerkrankheit in unserem ganzen Staate.Diese Tatsache bestätigt die Erfahrung, die ärztlich sowohl im 1.wie im 2. Weltkriege gemacht wurde, wo bei knapper Kriegsernährungmit kleinen Mengen von Zucker, Fett, Schlachfnahrung,Alkohol und Schokolade, aber gleichzeitig bei stärkerer Ausmahlungdes Roggen- und Weizenmehls, das so mit dem B-1-reichenKeim zum Verbrauch kam, ferner wo bei viel größerem Verzehrvon Kartoffeln und Gemüse jedesmal Zuckerkrankheit, Fettleibigkeit,Leber-Gallenleiden auffallend seltener wurden.Von <strong>der</strong> seit den letzten Jahren in allen westlichen Län<strong>der</strong>n imZuge <strong>der</strong> Luxuslebensweise auffallenden Zunahme von Geschlechtskrankheiten,wie Tripper und Syphilis, war in meinerPraxis keine Spur zu beobachten. Ich hatte in den 15 Jahren nurzwei Verdachtsfälle von Geschlechtskrankheit, von denen sichnach Überweisung zum Facharzf <strong>der</strong> eine Fall als unspezifischeHarnröhren-Schleimhautentzündung herausstellte, über den an<strong>der</strong>enFall erhielt ich vom Facharzt keinen Bericht.Hinsichtlich an<strong>der</strong>er anstecken<strong>der</strong>, übertragbarer, bakteriellero<strong>der</strong> virusbedingter Krankheiten hatte ich in den 15 Jahren beiNaturheilanhängern keinen einzigen Fall von Erkrankung anLungentuberkulose zu verzeichnen, überhaupt in <strong>der</strong> ganzen Praxiskeinen von Erkrankung an Poliomyelitis (auch nicht vor Einführung<strong>der</strong> Schluckimpfung, die ich nach Einführung auf Befragenempfahl), keinen einzigen Fall von Hirnhautentzündung,noch von Bauchtyphus, noch von Paratyphus, noch von Ruhr, nochvon SalmoneMose, noch von Wundstarrkrampf, noch von Psittakose,noch von allgemeiner Furunkulose (nur selten einzelneFurunkel); von Hepatitis infectiosa einen Fall eines 8jährigenVolksschülers (zahlreiche Ansteckungsfälle in seiner Schule). Diesalles bestätigt die alte Angabe <strong>der</strong> Naturheilkunde über unvergleichlichkräftige Abwehrfähigkeit des Menschen gegenüberInfektionserregern bei naturentsprechen<strong>der</strong> Gesamtlebensweise.Ganz dem entspricht, daß ich in den 15 Jahren bei Grippewellen,die über das Land gingen, immer nur einzelne Erkrankungenzu behandeln hatte, nie Massenerkrankungen, und daß<strong>der</strong> Verlauf nie zu anhaltenden Schäden an Herz, Lunge o<strong>der</strong>Hirnzellen führte.Akute Alkoholvergiftung o<strong>der</strong> Nikotinvergiftung kam in den 15Jahren in meiner Praxis nie vor, Arzneimittelvergiffung durchEinnehmen zu großer Mengen an<strong>der</strong>wärts verschriebener Arzneienhatte ich nur in einem Sonntagsdienstfall zu behandeln.Agranulozytose durch Auswirkung von chemischen Arzneimittelngab es in diesen 15 Jahren meiner Praxis keinen einzigen Fali,Dysmelie o<strong>der</strong> sonstige Schädigungen <strong>der</strong> Keimenfwicklung durchThalidomid o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e schadverdächfige Pharmaka hatte ichkeinen einzigen Fall, ich verschrieb nie Thalidomid an Schwangere.Ebenso wenig ergab sich in diesen 15 Praxisjahren auchnur ein Fall von Süchtigkeit nach Morphium, Kokain, Marihuanao<strong>der</strong> Betäubungsmitteln, wie Polamidon o.a.Zweifellos ein aufschlußreicher Gradmesser <strong>der</strong> Volksgesundheitund des seelischen Befindens ist die Zahl <strong>der</strong> Selbsttötungen, diez. S. im 2. Weltkrieg und in den Notzuständen nach 1945 inDeutschland ganz niedrig war und seit den Luxusjahren ab 1948steil ansteigt und in Westdeutschland verhältnismäßig ähnlich istwie in Schweden, dem Lande <strong>der</strong> größten äußeren Wohlhabenheit.V. FRANKL, Wien, hat wohl recht mit seiner Überzeugung,daß heute die häufigste Neurose die des Gefühls <strong>der</strong> Sinnlosigkeitdes Lebens ist, woraus sich Verzweiflung und Haltlosigkeitergibt. In meiner bisherigen 15jährigen städtischen Arztpraxistrugen sich bei zwei Personen, die vorher entfernt Patientenvon mir gewesen waren, ein Selbstfötungsversuch bzw. eineSelbsttötung zu. Im einen Fall war es eine 20jährige Musikstudenfin,ehrgeizig, körperlich überzart, in meiner Behandlungwegen Magenschleimhautentzündung, Darmblutungen und Kreislaufschwächegewesen. Nach einem erregten Auftritt mit demkränklichen Stiefvater, <strong>der</strong> ihr in <strong>der</strong> kleinen Wohnung nicht gutein Musikzimmer zur Verfügung stellen konnte, nahm sie chemischeSchlafmittel, die sie im Nachtkästchen <strong>der</strong> Eltern zusammensuchte.Gegen fünf Uhr früh zur tief Bewußtlosen gerufen,brachte ich sie ins Krankenhaus, wo sie sich erholte; setzte anschließenddas Musikstudium fort.Im zweiten Fall handelte es sich um eine 53jährige Buchhaltergattin,die zwei Jahre vorher bei mir wegen Behandlung <strong>der</strong>Krampfa<strong>der</strong>n, Muskelrheuma und Kropf gewesen war. Als ihreinziger Sohn daran war, aus dem Elternhaus wegzuheiraten,wurde sie von tiefer Nie<strong>der</strong>geschlagenheit befallen, weshalb sieihr Mann in die Behandlung eines Nervenarztes brachte. In Abwesenheitdes Ehemannes eröffnete sie den Brief ihres Schwagers,<strong>der</strong> seinem Bru<strong>der</strong> schrieb, notfalls müsse er bei Verschlim-


merung des Leidens sie wie<strong>der</strong> in die Nervenklinik bringen, wosie vor vielen Jahren schon einmal gewesen war. In Be<strong>für</strong>chtungdieser Möglichkeit und <strong>der</strong> „Schande" vor den Leuten drehte sieden Gashahn auf (Bericht ihrer Mutter an mich).Von meinen Patienten <strong>der</strong> 15 Jahre hatten viele einen grünenGarten statt eines Benzinwagens, viele an<strong>der</strong>e fuhren mit ihremWagen zu ihrem Grundstück auf dem Lande und zehrten zumindestam Wochenende dort von <strong>der</strong> unmittelbaren Verbindung zurNatur. Die meisten Patienten waren keine Teilnehmer des Fernsehens,das heute neben den Massenbildzeitschriften mit <strong>der</strong>Mehrzahl seiner Sendungen eine Quelle berechneter, auch geschäftlicherMassenbeeinflussung ist, von Seichtheit und Plattheit,und nach amerikanischer Art <strong>für</strong> das „tägliche Kino in <strong>der</strong> eigenenWohnung" Nervenkitzel über Nervenkitzel mit Gangsterkrimiund an<strong>der</strong>em bringt, mit Ausnahme einiger lei<strong>der</strong> sehrseltener wertvoller Sendungen. Ich trachtete in meinem ärztlichenBeratungskreis das Suchen <strong>der</strong> Leute nach Echtem zu för<strong>der</strong>n durchHinweis auf Darbietungen auf den Bühnen <strong>der</strong> Stadt von GOETHischerFülle, SCHILLERschem Ethos, LESSINGscher Wahrheitssuche,MOZARTscher Anmut, BEETHOVENscher Weltschau, durchEmpfehlen und auch Verleihen geeigneter Bücher, so KANTS„Grundlegung zur Metaphysik <strong>der</strong> Sitten", BIRCHER-BENNERs„Der Menschseele Not", von COLIN-ROSS „Welt auf <strong>der</strong>Waage", A. SCHWEITZERS „Verfall und Wie<strong>der</strong>aufbau <strong>der</strong>Kultur" und „Ethik", PORTMANNs „Biologie und Geist", Aug.FORELs „Rückblick auf mein Leben", von Teilhard de CHARDIN„Entstehen des Menschen" und „Mensch im Kosmos", M. PLANCKs„Reden und Vorträge", von R. H. FRANCE „Harmonie in <strong>der</strong>Natur", H. SEDLMAYRs „Verlust <strong>der</strong> Mitte; Die bildende Kunstdes 19. und 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts als Symptom und Symbol <strong>der</strong> Zeit",Leopold von FRANKEs „Weltgeschichte", Ortega y GASSETs„Aufstand <strong>der</strong> Massen" u. a. Zweifellos ist die ErkenntnisA. SCHWEITZERS, daß die Weltanschauungslosigkeit des heutigenMenschen seine größte Schwäche ist, auch ärztlich-ätiologischvon größter Bedeutsamkeit!im ganzen ist die Erfahrung aus den 15 Jahren, daß in unsererZeit auch in <strong>der</strong> industriellen Großstadt ein sehr guter Standkörperlich-geistig-seelischer Gesundheit mittels natürlicher Lebens-und Heilweisen erzielbar ist.Anschrift des Verfassers: Dr. med. H. HERGET, 8500 Nürnberg, Gerngroßstraße2A u s <strong>der</strong> K l i n i k und d e m Institut <strong>für</strong> P h y s i k a l i s c h e M e d i z i n u n d B a l n e o l o g i e <strong>der</strong> U n i v e r s i t ä t G i e ß e n( D i r e k t o r : Prof. Dr. m e d . V . R . O t t )Diskussionsbemerkung zu <strong>der</strong> Arbeit von W. H o r n b a c h e r :Die Behandlung von Herzkrankheiten mit <strong>der</strong> Sauna, in:Physikalische Medizin und Rehabilitation 7, 204-206 (1966)Von Hans-DieterHentschelZweifellos ist <strong>der</strong> therapeutische Optimismus zu begrüßen,mit dem in <strong>der</strong> angeführten Arbeit über die Behandlung <strong>der</strong>verschiedensten Herzerkrankungen mit <strong>der</strong> Sauna berichtetwird. An<strong>der</strong>erseits erscheinen zu <strong>der</strong> angeführten Kasuistikeinige Einwände und kritische Bemerkungen unerläßlich.Zum Methodischen ist zu bemerken, daß in <strong>der</strong> allerorts geübtenPraxis mindestens zwei Gänge von je 10 Minuten imHeißluftraum durchgeführt werden. Daher hätte es den tatsächlichenVerhältnissen weit besser entsprochen, wenn dieeleJcrrokardiograpbischen Beobachtungen nach einer <strong>der</strong>artigenBelastung und nicht nach einem nur einmaligen Aufenthaltim Heißluftraum von 10 Minuten durchgeführt wordenwären. Ferner geht aus dem Text lei<strong>der</strong> nicht hervor, welcherZeitraum jeweils zwischen <strong>der</strong> Saunaprozedur und <strong>der</strong> elek-Irokardiographischen Kontrolle verstrichen war. Dieser Umstandwäre zur Beurteilung <strong>der</strong> vorgelegten Ergebnisse unerläßlich.Die in <strong>der</strong> Arbeit beschriebenen zeitlichen Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong>verschiedenen EKG-Abschnitte unter dem Einfluß des Saunabadesdürften kaum irgendwelche Schlüsse zulassen, d. h.we<strong>der</strong> im positiven noch im negativen Sinne zu bewertensein. Denn sie liegen innerhalb <strong>der</strong> Meßfehler-Breite o<strong>der</strong>entsprechen den beschriebenen Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Pulsfrequenzen;hinzu dürften vegetativ bedingte Schwankungentreten.Nicht so unbedenklich, wie vom Verfasser geschil<strong>der</strong>t, erscheintuns — in Übereinstimmung mit <strong>der</strong> kardiologischen Literatur— das Auftreten muldenförmiger Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong>ST-Strecke, vor allem aber das vermehrte Auftreten von ventrikulärenExtrasystolen. Der hierzu vom Verfasser durchgeführteVergleich mit Digitaliseffekten dürfte deswegen nichtangebracht sein, weil es sich dabei um die Wirkung einerüber ]ängere Zeit durchgeführten Medikation, im Falle <strong>der</strong>Sauna jedoch um Akutwirkungen innerhalb einer physikalischenProzedur handelt.In keiner Weise ist es zu billigen, wenn die Sauna bei einemPatienten mit großem Reinfarkt <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>wand bereits7 Wochen nach dem akuten Ereignis durchgeführt wurde. Wiedie Untersuchungen von BÜCHNER und SCHOENMACKERSzeigen, kann erst 2—3 Monate nach dem Infarktgeschehen miteiner Organisation <strong>der</strong> Myomalazie und erst 2—3 Monate danachmit einer Vernarbung gerechnet werden. Eine den Kreislaufnicht unbeträchtlich belastende Prozedur wie die Sauna -noch dazu mit einem <strong>der</strong> Heißluftanwendung folgenden Gebrauchdes kalten Tauchbeckens! - sollte daher in keinemFalle innerhalb dieses kritischen Zeitraums durchgeführt wer-HEPATICUM-MEDICEEntero-hepatisches RegulansPhysik. Med. u. Rehab. / S. Jahrg.


*•••••••••••••>••••••••»!•••••••••••••••••••••••••••••• ••••SULF redox®schafft Eubakterie ohne DiätKurt Merz18 Physik. Med. u. Rehab. / 8. Jahrg.Wie<strong>der</strong>herstellung des Säure-Basen-Gleichgewichtes im Verdauungsfrakf.Normalisierung des pH-Wertes unddes Redox-Potentials im Darmmilieu,dadurch gesunde Lebensbedingungen<strong>für</strong> die physiologische Darmflora.Ind.: Gärungs- und Fäulnisdyspepsien,Gastritis, Ulcus ventriculi et duodeni,Hepafopafhien, Cholecysfopafhien,Pankreatopctthien, chronisch habituelleObstipationen, Colica mucosa, Wurmbefali.Beachten Sie bitte u. a. die Arbeiten vonSan<strong>der</strong>: Welche Beziehungen bestehenzwischen den Colibakterien des Darmesund seinem Redox-Potential?in Heft 10/66 <strong>der</strong> „Physikalischen Medizinund Rehabilitation" auf Seite 230,San<strong>der</strong>: Das Redoxpotentialdes Darmes als therapeutisches Prinzipin Heff 4/1962 <strong>der</strong>„Erfahrungs-Heilkunde",Merz/Fresenius:Das Redox-Problem des Darmesin Heft 9/1962 <strong>der</strong>„Erfahrungs-Heilkunde".OP mit 60 DrageesKP mit 20 DrageesKurpackung mit 250 DrageesGranulat 120 gMuster und Literatur gern auf Wunsch6497 Steinauden. Darüber hinaus wird <strong>der</strong> Herzinfarkt von einem sosaunaerfahrenen Kard'ioiogen wie HALHUBER („Darf meinHerz in die Sauna?", Ärztliche Mitteilungen 44, 1621, 1959)entwe<strong>der</strong> zu den absoluten, zumindest aber zu den relativenGegenanzeigen <strong>der</strong> Sauna gezählt. Dies dürfte in beson<strong>der</strong>emMaße <strong>für</strong> ein Zustandsbtfd nach Reinfarkr und<strong>der</strong> dabei gegebenen erhöhten Rezidivgefahr gelten. Dasvon dem betreffenden Patienten beschriebene Verschwinden<strong>der</strong> stenokardischen Beschwerden kann hier keine Leitlinieabgeben, zumal es auch auf exfrakardfale Einflüsse, so unteran<strong>der</strong>em auf eine durch die Saunawärme hervorgerufeneLockerung von Verspannungen im Bereiche <strong>der</strong> Pektoralismuskulaturzurückgeführt werden kann.Wenn wir <strong>der</strong> uns am Herzen liegenden Sache <strong>der</strong> physikalischenMedizin dienen wollen, sind wir gehalten, uns alle zurVerfügung stehenden wissenschaftlichen Erkenntnisse zunutzezu machen. Diesen Voraussetzungen und dem daraus erwachsendenPrinzip des ni( nocere dürfte die hier kritisch betrachteteArbeit in verschiedenen Punkten nicht entsprechen. -Anschrift des Verfassers: Priv.-Doz. Dr. med. H.-D. HENTSCHEL, Klinik undInstitut <strong>für</strong> Physikalische Medizin und Balneologie <strong>der</strong> Universität Gießen in635 Bad Nauheim, Ludwigstraße 37-39.Herr Dr. HENTSCHEL, Oberarzt <strong>der</strong> Klinik und des Institutes<strong>für</strong> physikalische Medizin und Balneologie <strong>der</strong> UniversitätGießen/Bad Nauheim übersandte mir eine Abschrift einesDiskussionsbeitrages zu meiner Arbeit: „Die Behandlung vonHerzkrankheiten mit <strong>der</strong> Sauna" in Heft 9/66 Ihrer Zeitschrift.Zu dieser Diskussionsbemerkung habe ich folgende Ausführungenzu machen: Die Methodik wurde von mir absichtlichin <strong>der</strong> beschriebenen Form gewählt, um vergleichbare Meßergebnissezu erhalten, wie es auch in <strong>der</strong> Arbeit selbst erwähntist. Bei zwei Saunagängen würden Ruhepausen unddas Verhalten <strong>der</strong> Versuchsperson zu unterschiedlich.Selbstverständlich haben alle angeführten Patienten denzweiten Saunagang noch angeschlossen und günstig daraufreagiert Der Zeitraum zwischen kaltem Tauchbecken undEKG-Schreibung war sehr kurz, die Zeit zwischen Abtrocknenund Anlegen <strong>der</strong> EKG-Manschetten betrug ca. 2 Minuten.Die zeitlichen Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> EKG-Kurven vor und nach<strong>der</strong> Sauna sind so eindeutig, daß ich dies einem Kardiologennicht zu demonstrieren brauche. So beträgt die Durchschnittsfrequenzbei einer QT-Zeit von 0,35 sec 72/min, beieiner QT-Zeit von 0,32 sec 102/min. Die Verkürzung von QTentsprach einer Frequenzzunahme von 30/min. In <strong>der</strong> Tatwar sie aber nach <strong>der</strong> Sauna nur um 2/min erhöht. WeitereBeispiele aus <strong>der</strong> Arbeit könnte ich anführen.Meines Erachtens nach enthält meine Arbeit Meßergebnisseund kennt Polemik, es wäre wünschenswert, wenn Ergebnisseo<strong>der</strong> Nachprüfungen stattfänden, aber keine Abweichungenauf „vegetative Schwankungen" vorgenommen würden.Die Beurteilung, ob ST-Senkungen schädlich sind, genausowie ventrikuläre Extrasysfolen, wurde in <strong>der</strong> Arbeit diskutiert.Die Sauna ist aber keine „Prozedur" und hat auch subjektivdem Herzkranken eine große Erleichterung gebracht,und zwar in weitaus mehr Fällen als in meiner Arbeit erwähntwurde.Die Ansichten aus <strong>der</strong> Literatur, wann ein Infarkt vernarbtist, sind geteilt, eine <strong>der</strong> letzten Arbeiten von E. STEIN aus<strong>der</strong> medizinischen Universitätsklinik Tübingen, „Medizin.Welt 17/66, S. 914", führt vier bis acht Wochen an, nachdemein Infarkt vernarbt sei, ferner hat <strong>der</strong> Pathologe, ProfessorLIEBEGOTT aus Wuppertal ebenfalls diesen Zeitraum einerVernarbung eines Herzinfarktes angeführt. Da aber dieSaunabelastung <strong>für</strong> das Herz gering ist, werden diese Einwändevon Herrn HENTSCHEL'wohl nur aus theoretischenErwägungen gemacht, besser wäre es, wenn Herr HENT-SCHEL sich am Experiment überzeugen würde. Die Arbeit von


Herrn Professor HALHUBER aus den „Ärztlichen Mitteilungen"ist mir bekannt, enthält aber keine eigenen Untersuchungsergebnisse,ich würde es nur begrüßen, wenn HerrProf. HALHUBER Untersuchungsbefunde von Saunabehandlungenbei Herzkranken vorlegen könnte.Die Erleichterung des angeführten Herzinfarktkranken in <strong>der</strong>Sauna wird offenbar bewußt ohne Kenntnis des Falles aufextracardiale Einflüsse zurückgeführt. Mit diesem ZweifeJwird wohl jedes positive Ergebnis in <strong>der</strong> medizinischen Forschungverdreht o<strong>der</strong> entstellt. Wo sollte es hinführen, wennje<strong>der</strong> bei den Meßergebnissen eines Untersuchers das Negativezusammenzieht o<strong>der</strong> die Tatsachen verdreht? Wenn unsdie physikalische und experimentelle Medizin am Herzenliegt, so dürfen wir uns nicht in Polemik verlieren, son<strong>der</strong>nsollten uns objektiv ohne Vorurteil Messungen, Prüfungenund Beobachtungen hingeben. Wenn wir die physikalischeTherapie nur mit Mitteln betreiben, die we<strong>der</strong> nutzen nochschaden können, so wäre es eine Therapie: Ut aliquid fiat,und dies wi<strong>der</strong>spricht meiner ärztlichen Aufgabe.Anschrift des Verfassers: Dr. med. W. HORNBACHER, Facharzt <strong>für</strong> InnereKrankheiten. Leiten<strong>der</strong> Arzt des Kurmittelhauses 898 Oberstorf/AllgäuErfahrungen aus <strong>der</strong> Praxis (Ohne Verantwortung <strong>der</strong> Schriftleitung)Aus <strong>der</strong> I. Medizinischen Abteilung des Krankenhauses des Dritten Ordens, München(Direktor: Professor Dr. P. Böhm)Erfahrungsbericht über Rulo FerVon M. RachorDer therapeutisch wirksame Bestandteil von Rulo Fer istFerro-Fumarat (pro Dragee 160 mg, entsprechend 50 mg Fell).Zusätzlich enthält jedes Dragee 100 mg Vit. C zur Verbesserung<strong>der</strong> Resorptionsbedingungen (THEDERING 1 ). Eisenwird vorwiegend als zweiwertiges Ion im Magen und oberenDuodenum aufgenommen. Daher sind zweiwertige oraleEisenpräparate wesentlich wirksamer als dreiwertige. IhrNachteil liegt jedoch darin, daß die meisten Fe Il-Salze erheblicheNebenwirkungen in Form von Schleimhaufreizungenhervorrufen, so daß bereits durchschnittliche Tagesdosen von150—200 mg Fe II sehr schlecht vertragen werden.Im Ferro-Fumarat entdeckte man nun eine Fe 11-Verbindung(Summenformef FedHiOA), die sich durch einen re/afivhohen Eisengehalt bei geringer Toxizität auszeichnet. DerEisenanteil beträgt 33% im Vergleich zu 20% im Eisensulfatund 12% im Eisenglukonat. Fumarsäure ist eine ungesäffigfeDicarbonsäure mit Trans-Konfiguration {StrukturformelHOOC-CH). Wahrscheinlich ist sie ein normalesHC-COOHZwischenprodukt des tierischen Stoffwechsels und in <strong>der</strong>Pflanzenwelt weitverbreitet. So findet man sie in bestimmtenPilzen (Boletus- und Agaricusarten), Flechten (z. B. Cetrariaisiandica) und höheren Pflanzen, wie z. B. dem Erdrauch(Fumaria officinalis), von dem sich ihr Name herleitet (KAR-RER 2 ).Bei <strong>der</strong> Prüfung <strong>der</strong> Toxizität von Ferro-Fumarat, die vonamerikanischen Autoren vorgenommen wurde (BERENBAUM,CH1LD, DAVIS, SHARPE, TOMICH 3 ) ergab sich folgendes:Eisensuccinat war im Mäuseversuch 1,1 mal, Gluconat 2malund Sulfat 2,7mal giftiger als Fumarat. Zur Feststellung <strong>der</strong>emetischen Wirkung wurden Katzen als Testtiere verwendet.69 mg Fe/kg als Fumarat erzeugten bei 50% <strong>der</strong> Tiere Brechreiz.Vergleichbare Ergebnisse wurden mit 17 mg Fe/kg alsSulfat und 25 mg Fe/kg als Giukonat erhalten. Weiterhinuntersuchte man die Magenschleimhaut von drei Kaninchengruppen,die mit 450 mg Fe/kg als Fumarat, Sulfat und Giukonatgefüttert worden waren, (m Gegensatz zu den beidenan<strong>der</strong>en ging von <strong>der</strong> Fumaratreihe kein Tier ein. Die histologischenSchleimhautverän<strong>der</strong>ungen waren wesentlich geringerals bei <strong>der</strong> Sulfat- und Glukonatgruppe.Durch Einbau von radioaktiven Eisenisotopen konnte nachgewiesenwerden, daß Eisen in <strong>der</strong> Form eines Fumaratesbeim Menschen gut und sehr rasch resorbiert wird (MOORE 4 ).Damit stimmen auch unsere eigenen Erfahrungen überein.Wir wählten z. B. mehrere Patientinnen mit einem leicht erniedrigtenSerumeisenspiegel (60-80 gamma%) bei normalemBlutbild aus und gaben ihnen 2—3 Wochen lang 3X 1 RuloFer. Ohne das Medikament abzusetzen, kontrollierten wir anschließen<strong>der</strong>neut den Serum-Eisen-Spiegel. Dabei ergabensich wesentlich höhere Werte (20-40 gamma%) als 3-4 Tagenach Absetzen des Präparates. Dies mag als weiterer Beweis<strong>für</strong> die gute Resorption von Rulo Fer dienen.Insgesamt behandelten wir 39 Patientinnen über einen Zeitraumvon 2 bis 10 Wochen und länger.Davon hatten 15 einen sogenannten iarvierten Eisenmangel,d. h. Eryfhrozyfenzahl und Hämoglobin lagen im Normbereich.In den meisten Fällen klagten die Patientinnen überuncharakteristische allgemeine Beschwerden, wie leichte Erregbarkeit,abnorme Müdigkeit und Schlaflosigkeit. Nur einmalfanden sich Mundwinkelrhagaden und einmal SchJuckbeschwerden.Wir entdeckten sie dadurch, daß wir mehrereWochen lang bei stationären Patientinnen routinemäßig denSerumeisenspiegel bestimmen ließen. Bei allen erfaßten Personenmit erniedrigtem Serumeisenspiegel untersuchten wirdie Magensaftverhältnisse. Dabei ergab sich, daß von den15 Patientinnen 9 subazide und 5 anazide (nicht histaminrefraktär)waren. Eine Patientin, die über zeitweise, nichtsicher lokalisierbare Oberbauchbeschwerden klagte, war normazide.Wie sich später zeigte, hatte sie einen starken Darmbefallmit Trichozephalus dispar.Die 15 Patientinnen erhielten ca. 2-4 Wochen lang 3X 1 RuloFer. Zu Beginn <strong>der</strong> Behandlung lagen die Serumeisenwertezwischen 26 und 71 gamma%. 14 vertrugen ausnahmslos dasMittel sehr gut ohne jede Nebenwirkung von Seiten desMagen-Darm-Kanals. Eine bekam ein Arzneimittelexanthem,wobei nicht völlig sicher war, ob die Ursache im Rulo Fer lago<strong>der</strong> in einem gleichzeitig verabreichten an<strong>der</strong>en Medikament,da alles zugleich abgesetzt wurde.Bei erneuten Kontrollen in unterschiedlichen Abständen stelltenwir fest, daß sich <strong>der</strong> Serumeisenspiegel um so raschererhöhte, je niedriger die Ausgangswerte lagen. Zum Beispielwar nach 3V2 Wochen <strong>der</strong> Serumeisenspiegel von 44 auf70 gamma% angestiegen, dagegen erst nach 1 Monat von70 auf 77 gammaVo.Zusammenfassend fiel uns auf, daß sog. larvierte Eisenmangelzustän<strong>der</strong>elativ häufig sind. Sie verbergen sich ofthinter allgemeinen Beschwerden, die gerne als vegetativ gedeutetwerden. Es wird empfohlen, bei solchen Patienten eineKonfroMe des Serumeisenspiegels vornehmen zu lassen, umdurch kurzfristige Eisenkuren rechtzeitig, d. h. ehe es zu Verän<strong>der</strong>ungendes Blutbildes kommt, das Eisendepot wie<strong>der</strong>auffüllen zu können.Die resrlichert 24 mirRuloFer behandelfen Pafienfinnen hattenneben einem herabgesetzten Serumeisenspiegel bereits Blutbildverän<strong>der</strong>ungen.Physik. Med. u. Rehab. / 8. Jahrg. 19


Ru Io Per -O^IEIBei allen Eisenmangelzuständen-Höchster FedD-Gehalt, geringste Toxizität.160 mg Ferrofumarat (=50 mg Fe (II)) + 100 mg Vit.C / Drag.RUDOLF COHMANN KGHAMELN/WESERJe nach Ursache ergaben sich folgende Gruppen:10 Personen litten seit Jahren an einem chronischen Harninfekt.3 davon befanden sich im Zustand einer chronischen„kompensierten" Urämie (Rest-N-Werte zwischen 50 und100 mg%). 6 Patientinnen hatten eine Tumoranämie, wovoneine zunächst zwei Bluttransfusionen erhielt und dann mit3 x 1 Rulo Fer monatelang weiterbehandelt wurde. Bei einerPatientin war seit mehreren Jahren eine Osteomyelosklerosebekannt. Infolge zeitweiliger Thrombopenie war es bei ihrmehrmals zu lebensbedrohlichem Nasenbluten gekommen.Drei Patientinnen hatten eine Blutungsanämie (nach gynäkologischenOperationen und Magen-Darm-Blutung), zweieine chronische Polyarthritis. Eine wurde anämisch nach fieberhaftemgrippalen Infekt und eine litt an eirter schwerenLeberschädigung (Zustand nach Hepatitis epidemica, Diabetesmellitus), kombiniert mit einer Anazidität des Magen-Saftes.Durchschnittlich verabreichten wir 3X1 Rulo Fer täglich 4 bis8 Wochen lang, in Einzelfällen sogar über mehrere Monate.Zweimal traten leichte Magen-Darm-Erscheinungen auf: EinePatientin klagte über Übelkeit und durchfälligen Stuhl. Nachvorübergehen<strong>der</strong> Reduktion <strong>der</strong> Tagesdosis auf 2 x 1 Drageetäglich, wurde Rulo Fer jedoch anstandslos vertragen, so daßwir wie<strong>der</strong> auf 3X 1 übergehen konnten. Eine 86jährige Frau(wahrscheinlich mit Intestinal-Carzinom), die bereits vor <strong>der</strong>Eisentherapie zu Durchfällen neigte, klagte über verstärkteDiarrhöen. Nach Reduktion auf 1 Dragee täglich konnte RuloFer monatelang verabreicht werden. Oben erwähnte Patientinmit Osteomyelosklerose wurde bereits seit Jahren mit denverschiedensten Eisenpräparaten behandelt. Wegen profuserDurchfälle, Schweißausbrüchen und Brechreiz mußten diesevorübergehend abgesetzt werden. Nach mehreren Bluttransfusionengingen wir auf Rulo Fer über, das überraschen<strong>der</strong>weisezunächst ausgezeichnet vertragen wurde. Da die Patientinspäter jegliche weitere Behandlung ablehnte, mußte esnach ca. 6-8 Wochen abgesetzt werden. Wir stellten also bei39 mit Rulo Fer behandelten Patientinnen zweimal eine leichteUnverträglichkeit und einmal ein Arzneimiftelexanthem fest.Im allgemeinen wurde das Präparat sehr gut vertragen, oftbesser als vorher verabreichte, an<strong>der</strong>e eisenhaltige Mittel.Sowohl bei iarvierten Si<strong>der</strong>openien wie auch bei anämischenZuständen kam es zu einem um so rascheren Anstieg vonHämoglobin, Erythrozytenzahl und Serumeisen je niedrigerdie Ausgangswerte waren. Beson<strong>der</strong>s gut verfolgen ließ sichdie Wirksamkeit von Rulo Fer bei zwei Fällen von Blutungsanämiepost operationem: Zu Beginn <strong>der</strong> Behandlung betrug<strong>der</strong> Hämoglobin-Wert 9,6 bzw. 8,9 g%. Nach 4-6 Wochenwaren Hämoglobin und Erythrozyten-Zahlen auf Normalwerteangestiegen. Das Serumeisen hinkte erheblich nach. 6 Wochenspäter betrug es noch 42 bzw. 35 gamma'% und erstnach 3—4 Monaten war es völlig normalisiert.Zusammenfassend kam es bei einer Versuchsreihe mit 39 Pa-Bayer. Allgäu / 960 mKneipp- und HeilkurenRheumabä<strong>der</strong>MoorbehandlungVon allen Kassen anerkanntProspekteKurverwaltung 8961 Oytientinnen in 3 Fällen zu Unverträglichkeitserscheinungen: EinePatientin bekam ein Arzneimittelexanthem. Da sie jedochnoch an<strong>der</strong>e Medikamente erhielt, die alle gleichzeitig abgesetztwurden, ist nicht sicher, ob die Ursache tafsächlich imRulo Fer lag. Eine Patientin klagte über Übelkeit und Durchfälle,die nach vorübergehen<strong>der</strong> Reduktion <strong>der</strong> Dosis auf 2X1 Rulo Fer täglich abklangen. Bei <strong>der</strong> dritten Patientin handeltees sich um eine 86jährige Frau, die bereits vor <strong>der</strong>Eisenverabreichung an Durchfällen litt und die durch Rulo Ferverstärkt wurden.Wir können somit bestätigen, daß Rulo Fer ein sehr gut verträglichesorales Eisenpräparat mit raschem Wirkungseintrittdarstellt.Liferaturangaben:1. F. THEDERING: Der Landarzt 33, 169 (1959). „Möglichkeiten und Grenzen<strong>der</strong> Eisentherapie"2. P. KARRER: Lehrbuch <strong>der</strong> organischen Chemie, S. 305.3. M. C. BERENBAUM, K. J. CHILD, B. DAVIS, M. SHARPE u. G. TOMICH:Biood 15, 3, 540 (1960). „Tierexperimentelle und klinische Untersuchungenüber Ferro-Fumaraf, ein neues orales Eisenpräparat"4. C. V. MOORE: Am. Pracfitioner and Digest of Treafment: „Eisenfumarat,ein klinischer Versuch mit einer neuen Eisenverbindung". 10, 3 (1959)Anschrift des Verf.: Dr. med. M. RACHOR, 8 München 13, Abtstraße 17/iltreffsichere Therapiebei Reiz-, KrampfundKeuchhusten:SirupDrageesTropfencodeinfreies Depot-Hustensedativurmit Noscapin-Resin und VasakaDr. Elten & Sohn 3253 Hessisch Oldendorf20 Physik. Med. u. Rehab. / 8. Jah


Cardalept®das Herz- und Kreislaufmittel <strong>für</strong> die tägliche Praxis beihypotoner Krelslaufinsuffizlenz mit Neigung zu orthostatischemKollaps und Schwindelzuständen, Coronaraehidigungund Tonusverlust des Herzmuskels,pestoperativer und postinfektiöser Kreltlaufschwäche,Cor nervosum O. P. 20 ml O. P. SO mlKEIMDIÄT G.m.b.H. Augsburg, Blol. Pharm. Präparat«Aus dem VerbandslebenProfessor MOMMSEN 70 JahreErst gestern erhielten wir die Nachricht, daß <strong>der</strong> Vorsitzendeunseres Arbeitskreises <strong>für</strong> Mikrobiologische Therapie, Prof.Dr. med. Helmut MOMMSEN, am 19. November 1966 seinen70. Geburtstag feierte.Als Sohn efnes praktischen Arztes verlebte er in Lübeck einesorglose Jugend. Er besuchte das Humanistische Gymnasiumdieser alten Hansestadt, an dem Lehrer von Format wirkten,zum Teil solche, die noch Thomas Mann unterrichtet hattenund in den „Buddenbrooks" beschrieben sind. Mit 17 Jahrenlegte er im August 1914 vorzeitig das Abiturienten-Examenab und wurde dann sofort zum Heeresdienst einberufen. Ununterbrochenstand er an <strong>der</strong> Front bis zu seiner schwerenVerwundung im Herbst 1918. Nach seiner Genesung konnte<strong>der</strong> Jubilar im Jahre 1919 seinen sehnlichsten Wunsch, Medizinzu studieren, erfüllen. Sein Studium begann in Rostock.Von dort ging er nach Marburg, um sein Staatsexamen 1923in Freiburg i. Br. abzulegen. 1924 wurde er Assistent amPhysiologischen Institut in Frankfurt a. M. unter Prof. BETHE.Hieran schloß sich die weitere Ausbildung an <strong>der</strong> Universitäts-Kin<strong>der</strong>klinikin Frankfurt an. Sie stand damals unter <strong>der</strong>Leitung von Prof. v. METTENHEIM, einem bedeutenden Arzt,<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Praxis heraus bei <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> FrankfurterUniversität Ordinarius <strong>für</strong> Kin<strong>der</strong>heilkunde wurde, ohne diesonst übliche akademische Stufenleiter durchlaufen zu haben.1928 habilitierte sich MOMMSEN <strong>für</strong> das Fach <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>heilkundeund wurde 1935 a.o. Professor. 1931732 wurde erzum Chefarzt des Kin<strong>der</strong>hospitals in Lübeck gewählt, um imJahre 1935 die stellvertretende Leitung <strong>der</strong> Universitäts-Kin<strong>der</strong>klinik in Frankfurt und im Anschluß daran in Bonn zuübernehmen. Er ließ sich im Jahre 1937 als frei praktizieren<strong>der</strong>Kin<strong>der</strong>arzt in Frankfurt am Main nie<strong>der</strong>. Aber bereits beiAusbruch des Zweiten Weltkrieges wurde er erneut zumMilitärdienst einberufen, 1942 entlassen, um als Leiter <strong>der</strong>Kin<strong>der</strong>klinik in Metz tätig zu sein, wo er bis Ende 1943wirkte. Nach dem Kriege war <strong>der</strong> Siebzigjährige wie<strong>der</strong> inseiner Frankfurter Praxis tätig, die auch heute noch von ihmbetrieben wird.Fußend auf wissenschaftlichen Methoden, die MOMMSENbei BETHE gelernt hatte, bearbeitete er an <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>klinikhämatologische Probleme, von diesen ausgehend Fragen deszyklischen Verlaufs von Infektionskrankheiten, Arbeiten überdas Menstruationsgift, Nachweis desselben in <strong>der</strong> Frauenmilchmit Hilfe biologischer Methoden (Hemmung des Wachstumsvon Lupinenkeimlingen, Hemmung <strong>der</strong> Hefegärung).1936 Empfehlung <strong>der</strong> bereits 1910 von MORO angegegebenen,dann völlig in Vergessenheit geratenen Karottensuppe,die heute eine Standardmethode zur Bekämpfung akuterDurchfallsstörungen geworden ist. Es folgten dann verschiedeneArbeiten über die Ernährung des Säuglings, z. B. Behandlung<strong>der</strong> alimentären Toxikose mit Mandelmilch. Seit1939 Beschäftigung mir den Fragen <strong>der</strong> intesiinalen Autointoxikationbeim Kinde und hiervon ausgehend die Erkenntnisvon <strong>der</strong> überragenden Bedeutung einer möglichst natürlichenund lebendigen Ernährung. Später gab er das ausgezeichneteGesundheitsbuch nach Lexikonart im Brockhaus-Verlag heraus. Sein wissenschaftliches Interesse gilt seit 15Jahren <strong>der</strong> mikrobiologischen Therapie, die im erweitertenSinne auch zur Ernährung gehört.Antispasmodicüm. NabeikolikeriSpascupreelTabletten . Suppositorien . AmpullenMOMMSEN ist Leiter des „Arbeitskreises <strong>für</strong> MikrobiologischeTherapie" im <strong>Zentralverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Ärzte</strong> <strong>für</strong> Naturheilverfahren,dem etwa 300 <strong>Ärzte</strong> angehören. Zahlreiche Publikationensind von ihm in den verschiedensten Zeitschriften zudiesem und benachbarten Themen erschienen. Seit Begründung<strong>der</strong> Reformfachschule in Oberstedten (Taunus) ist er anihr als Dozent tätig. Auf drei internationalen Paediater-Kongressen, 1955 in Kopenhagen, 1959 in Montreal und 1963in Lissabon, hielt er Vorträge über das Thema <strong>der</strong> mikrobiologischenTherapie. Auf vielen Fortbildungsveransfaftungenunseres Verbandes hat er entwe<strong>der</strong> selbst grundlegendeAPISERUMDE BELVEFEREs stehen folgende Präparate zur Verfügung:APISERUM TrinkampullenBI-APISERUM TrinkampullenKRALYSE TrinkampulienHaemo-GERAL, pro injectioneBitte schreiben Sie um Literatur und Proben:das naturreine Bienensekret-FermentsystemGelee Royale ohne Zugabe frem<strong>der</strong> Stoffe, standardisiert undstabilisiert im natürlichen Artmilieu.Kliniker und Praktiker verwenden APISERUM erfolgreich beiStoffwechselstörungen - Leistungsabfall ihrer Patienten - zurHebung des Allgemeinbefindens in <strong>der</strong> Rekonvaleszenz. APISERUMdas Mittel <strong>der</strong> Wahl in <strong>der</strong> Geriatrie, die Hilfe des Arztes in<strong>der</strong> Rehabilitation.Für Kin<strong>der</strong>: APIS£RUM-spezia/, Trinkampu/Ien, bei Entwidclunqsstörungen.G. LEIN BERGER & CO., 8266 LAUFEN-MAYERHOFEN/OBB. iHPhysik. Med. u. Rehab. I 8. Jahrg. 21


Granotonda»KEIMDIÄT GMBH. AUGSBURGpofyvalente Vitamin-Präparatau» Weizenkeim-Extraktenund Citrusf rächten.Bei Erschöpfungszuständenvorzeitiger Leistungsmin<strong>der</strong>ungAbnu tsungserscfieinungenAltersbesehwerden, Rekonvaleszenz.Referate gehalten o<strong>der</strong> zusammen mit seinen MitarbeiternKOLB und RUSCH Einführungs- und Fortbildungskurse überdieses Gebiet geleitet. Anläßlich <strong>der</strong> Tagung des <strong>Zentralverband</strong>es<strong>der</strong> <strong>Ärzte</strong> <strong>für</strong> Naturheilverfahren im März 1963 inBochum gestaltete er die Son<strong>der</strong>tagung „Symbiose undSymbionten". Die Vorträge erscheinen noch in diesem Jahrergänzt und erweitert im ML-Verlag in Buchformat.Seit 1963 hält er laufend Vorträge in <strong>der</strong> Reihe des HessischenRundfunks Frankfurt „Unser Hausarzt meint". Im Mai1966 wurde MOMMSEN zum Präsidenten des Weltbundeszum Schütze des Lebens, Sektion Deutschland, gewählt.Professor MOMMSEN ist seit dem Jahre 1952 Mitglied unseresVerbandes und hat an dessen Entwicklung maßgebendenAnteil gehabt. Wir gratulieren ihm zu seinem Ehrentag undhoffen, 6aQ er noch viele Jahre in voller Schaffenskraft zumBesten <strong>der</strong> leidenden Menschheit mitarbeiten kann.H. HAFERKAMP, MainzReferateDiätetikProf. Dr. W. Heupke: Zuckerkrank - Behandlungund Diät. Verlag Kirchheim & Co., Mainz.Aufklärung und Schulung <strong>der</strong> Diabetiker gehört zu den beson<strong>der</strong>enAnliegen <strong>der</strong> Diabetes-Therapie. Es gibt zu diesem Zweckeine ganze Reihe von Schriften. Sie alle enthalten auch mehro<strong>der</strong> weniger gründliche diätetische Kapitel. Wenn daher eineneue Schrift <strong>für</strong> Diabetiker erscheint, so wird man beson<strong>der</strong>skritisch prüfen, ob sie eine Lücke füllt, ob sie besser, verständlicherund didaktisch zweckmäßiger als die bisherigen ist. Nachsorgsamer Lektüre kann sich <strong>der</strong> Ref. nicht dazu entschließen, dasvorliegende Büchlein von Prof. Dr. HEUPKE ohne Einwände zuempfehlen.Nur 20 <strong>der</strong> 100 Seiten beschäftigen sich mit den zahlreichen allgemeinenEinzelproblemen des Diabetes, über die man einen Diabetikerinformieren muß. Es liegt auf <strong>der</strong> Hand, daß die Darstellungüberaus knapp sein muß. Lei<strong>der</strong> enthält sie aber auch Simplifizierungen,die zu Mißverständnissen Anlaß geben können, etwawenn gesagt wird (S. 9), daß es den „Diabetiker krank" mache,wenn sein Blutzucker längere Zeit über 200 mg% erhöht ist undalle Gefahren <strong>der</strong> Zuckerkrankheit vöilig verhütet werden können,wenn <strong>der</strong> Blutzucker morgens vor dem Frühstück unter 200 mg°/oliegt.Nun kam es dem Verf. aber sicherlich in erster Linie auf die Darstellung<strong>der</strong> Diät bei Diabetes und diätbedürftigen Begieitkrankheitenan. Der allgemeine diätetische Teil (30 Seiten) enthält jedochgewisse Unklarheiten, die den unerfahrenen Leser irritierenkönnen. So findet man Kartoffeln in einer Tabelle verbotener Gemüseaufgeführt. Ähnliche Wi<strong>der</strong>sprüche finden sich <strong>für</strong> an<strong>der</strong>eNahrungsmittel, die auf S. 16 erlaubt sind, auf S. 17 aber unterVerbot stehen. Man hätte gewünscht, daß <strong>der</strong> Diabetiker mitschematischen Anweisungen und mehr mit <strong>der</strong> richtigen Benutzungeiner Kohlenhydratenaustauschfabelle vertraut gemacht wordenwäre. Lei<strong>der</strong> entsprechen die in den Tabellen angegebenen NährstofFwertenicht immer dem letzten Stand repräsentativer Analysen.Den größten Teil des Büchleins macht die Rezeptsammlung (50Seiten) aus. Sie könnte eine gute Anregung <strong>für</strong> die Küche desDiabetikers sein, wenn nicht auch hier gewisse Einwände bestehen.Man vermißt häufig exakte Mengenangaben und wo siegegeben wurden, die Zahl <strong>der</strong> Personen, <strong>für</strong> die sie bestimmtsind. Nährstoffberechnungen finden sich nicht, an denen sich <strong>der</strong>Diabetiker orientieren könnte. Das ist beson<strong>der</strong>s deswegen zu bedauern,weil zahlreiche Rezepte die im allgemeinen Teil gefor<strong>der</strong>teFettbeschränkung (80 bis 100 g/Tag) überaus erschwereno<strong>der</strong> gar nicht zulassen. Gelegentlich wünschte man eine genauereküchentechnische Beschreibung und Erläuterung <strong>der</strong> Zutaten.Finanzielle Gesichtspunkte, die die Diät <strong>der</strong> Diabetiker häufigerschweren, wurden nicht erläutert. Sehr kostspielig wäre z. B.,wenn man <strong>der</strong> Anweisung folgen wird, täglich 300 g Fleisch (S. 24)zu konsumieren.Ist die allgemeine Darstellung <strong>der</strong> Probleme des Diabetes als Einführung<strong>für</strong> Neuerkrankte wohl geeignet, so setzt <strong>der</strong> diätetischeTeil, vor allem die Rezeptsammlung bereits erfahrene und kritischeLeser voraus.JAHNKE, DüsseldorfAntispasmodicum. NabelkolikenSpascupreelTabletten - Suppositorien • AmpullenIntoxication und ArzneinebenwirkungenR. Nilius (aus <strong>der</strong> 1. Medizinischen Klinik <strong>der</strong> Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg): „Knochenverän<strong>der</strong>ungenbei Prednisonsucht". Zeitschrift <strong>für</strong> ärztliche Fortbildung,59. Jahrgang, 21,1146-1149 (1965).Nach Darlegung <strong>der</strong> pharmakologischen Wirkung desPrednisons berichtet <strong>der</strong> Verfasser über eine 45jährige Arztsekretärinmit Prednisonabusus, bei <strong>der</strong> bereits eine Entziehungskurwegen Pervitin- und Barbituratsucht durchgeführtwerden mußte, über vier Jahre nahm die Patientin in steigen<strong>der</strong>Dosis heimlich Prednison nach einer vorübergehendenRezeptur des Medikamentes durch den Hausarzt ein. Eszeigten sich bei <strong>der</strong> Patientin Müdigkeit, Leistungsschwäche,Schmerzen in <strong>der</strong> Wirbelsäule und den Hüftgelenken, Oberbauchschmerzen,Meteorismus, verstärkte Diurese, Spontanhämatome,Gereiztheit, Aggressivität wechselnd mit Depressionenund Cushing-Syndrom. Die schlaffe, gebeugte Körperhaltung,die Adynamie, multiple Frakturen bei erheblicherOsteoporose waren die Folge. An Hand <strong>der</strong> Literatur werdendie bereits bekannten Nebenwirkungen des Prednisonsdiskutiert. Auf Grund <strong>der</strong> analgetischen und euphorisierendenEigenschaften dieses Präparates wird auf Suchtgefahrhingewiesen. Nach <strong>der</strong> Definition <strong>der</strong> WHO kann Prednisonein echtes Suchtmittel sein.NEUMANN, JenaRhtuma-Bad Sulfomoor-Bad Sedativ-Bad Jod-BadSubakuter Rheumatismus,Entzündungenimkleinen Becken.ChronischePolyarthritis,alle Gelenkaufbraucherkrankungen.Obererregbarkeit,Schlafstörungen,Spasmophilie.Arteriosklerose,Bandscheibensyndrome,JodmangelstrumenEinbadpackungen22 Physik. Med. u. Rehab. / 8. Jahrg.


Nebenwirkungen und Nachteile <strong>der</strong> antibiotischen Therapiebei Infektionen <strong>der</strong> Mundhöhle und des KieferbereichesL o r b e r, C G (Marburg), Zahnarztl Welt/Reform, 9/66, 315Es ist zu begrüßen, daß Verfasser die nicht unbedenklichenlokalen Nebenerscheinungen bei antibiotischer Therapie imZahn-, Mund- und Kieferbereich in klinischer und pathologischerHinsicht herausstellt und auf die Gefahr <strong>der</strong> Superinfektionbei nicht genügend gezielter antibiotischer Therapiehinweist Ebenso wird auf Uberempfindlichkeitserscheinungenaufmerksam gemacht und an Überhandnehmen einer atypischenFlora erinnert Behandlungsvorschlage bei Auftretensolcher Komplikationen werden gegeben und auf die komplexenNebenerscheinungen <strong>der</strong> antibioffschen Therapiedurch die chemotherapeutischen Wirkungen eingegangenSchließlich werden unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung <strong>der</strong>durch die Tetiazykline verursachten Verän<strong>der</strong>ungen an denZahnhartsubstanzen die toxischen Wirkungen <strong>der</strong> AntibiotikabeschriebenTIEGELV. Danilovic und M. Ljcljevic (aus <strong>der</strong> Univ-Klinik B <strong>für</strong>innere Krankheiten <strong>der</strong> Medizinischen Fakultät Belgrad)„Unsere Beobachtungen über die Arzneimittelallergienmit beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung <strong>der</strong>Penizillin- und Vitamin-Bi-Allergien" Allergie undAsthma Band 11, Heft 4,185-193 (1965)Die Verfasser beziehen sich hauptsachlich auf den Vergleich<strong>der</strong> 1957-1959 (321 Falle) - über die bereits 1959 am III EuropaischenAllergiekongreß in London berichtet wurde —gegenüber den 1964 (181 Falle) beobachteten ArzneimiffelallergienDie Zunahme <strong>der</strong> in <strong>der</strong> allergologischen Poliklinik<strong>der</strong> Universitätsklinik B <strong>für</strong> innere Krankheiten in Belgradbehandelten Arzneirnifrelallergien, die keine örtlicheEinzelerscheinung ist, wird auf folgendes bezogen HäufigeAnwendung <strong>der</strong> Antibiotika, immer größere Zahl <strong>der</strong> Pharmaka,die mehrere Arzneimittel kombiniert enthalten, breiteAnwendung <strong>der</strong> Psychopharmaka, die häufige Entstehung<strong>der</strong> gekreuzten Sensibihsierung, den Erbfaktor in <strong>der</strong> allergischenPradisposition Bei Frauen erscheint die Allergiehäufiger als bei Mannern (58% gegenüber 42%) Eine erheblicheallergische Pradisposition besteht bei 29% <strong>der</strong>Falle (nach anamnestischen Angaben) Die Sensibihsierungtritt am häufigsten gegenüber Penizillin, Streptomycin, Aspirin,Sulfonamiden und Vitamin Bi auf Hautproben sind nurdurchgeführt worden, wenn das klinische Bild und dieanamnestischen Angaben nicht eindeutig <strong>für</strong> eine Arzneimittelallergiesprachen In 16 Fallen ist es zum anaphylaktischenSchock gekommen, nie zum ExitusEin charakteristischesBild einer Arzneimittelallergie konnte bei keinemMedikament gefunden werden, lediglich die Penizilhnallergiescheint allgemein große Haurinfilfrate in Form von Urtikanazu machen, häufig kombiniert mit Gelenkschwellungen Aufdie leichte Verwechslung mit einem „rheumatischenFieber"wird an Hand zweier Falle hingewiesen Nach einer kurzenDarlegung <strong>der</strong> Literatur über die tödlich verlaufenden Vitamin-Bi-Allergien(parenterale Verabreichung) berichten dieVerfasser über 17 eigene Falle einer Vitamin-Bi-, Vitaminohnechemischverän<strong>der</strong>te FeffeVOLLREFORMUmweltVollwert-FeUnahrung aus dem ReformhausIn 1000 g Vitaquell sind enthalten: 25000 i. E. Vitamin A,5000 i. E. Vitamin D, 250 mg Vitamin E (Gesamt-Tocopherole)— — — — Linolsä'ure-Gehalt ca. 23 % ——————Vitaquell ist die organische pflanzliche Vollwert-Fettnahrung,frei von Konservierungs- und Antispritzmitteln - ohne Kochsalz-Zusatz- Verlangen Sie Mutter und Literatur vonVitaquellwerk Gebr. Fauser KG, Hamburg-EidelstedtlBs- und Vitamin-Bi2-Allergie. Therapeutisch verabreichte manAntihistamimka, Adrenalin, wasserlösliche Kortikosteroideund ACTH Vitamin Bi sollte möglichst nur per os angewendetwerden Auf eine kritische Anwendung <strong>der</strong> Arzneimittelwird hingewiesenNEUMANN, JenaVariaT. Fuchs und G. Gutensohn: „Gezielte a n 11 baktenel leTherapie <strong>der</strong> chronischen Pyelonephntis und <strong>der</strong>en<strong>der</strong>zeitige bakterielle Grundlagen" MedWelt 43 (1965), 2445Die antibakterielle Therapie <strong>der</strong> chronischen Pyelonephntisbesteht aus einer genügend lange durchzuführenden hochdosiertenImtialtherapie, einer sich anschließenden Langzeitw^Stoffwechsel-ladTonikum-IadEukalpin-BadStoffwechselstörungenmit Adipositas,Allergosen, Stangerbad-Zusah:.Erschöpfungszustände,organische u. neurocirculatorischeDurchblutungsstörungen.Roborans,Tracheobronchitis.Dr.Atzinger&CO.KGPharrrt. FabrikPassauKurpackungenPhysik Med u Rehab / 8 Jahrg 23


I hormonfrei K j corticoidf rei IA n a b o l i c u m a u f V i t a m i n - E - B a s i s20, 60, 100 Kapseln Dr. Loges & Co., Hamburghemmt EiweiBabbau,för<strong>der</strong>t die Durchblutung,bei allfl.Gewebeschwädieinsbes. Bandseheibenschadenund Abnutiungsereeheinungen.Sinnvolle Gymnastik durch aktives DehnenGrundformen <strong>der</strong> Bewegungsentwicklung — Neue Gesichtspunkte zur Bewegungslehreüberarbeitete und erweiterte Son<strong>der</strong>ausgabe des Artikels von Dr. Glaser: Physiologische Grundlagen einermo<strong>der</strong>nen Bewegungslehre. Mit einem Beitrag von Frau Holler-von <strong>der</strong> Trenck: Die Bedeutung <strong>der</strong> Kairaku-Übungen von Dr. Glaser <strong>für</strong> die mo<strong>der</strong>ne Gymnastik. 40 Seiten, DM 4,80HELFER-VERLAG E. SCHWABE, 6380 BAD HOMBURG V. D. H.therapie und einer intermittierenden hochdosierten Chemotherapie,die notwendig ist, so lange und so oft Aktivitätszeichennachweisbar sind. Die Langzeittherapie soll dabei inerster Linie als Schutz gegen ascendierende Reinfektionen<strong>der</strong> Nieren aufgefaßt werden. Hierbei verwendet man ambesten Chemotherapeutika, die eine wirksame antibakterielleUrin-, d. h. Hohlraumkonzentration erreichen und zu nur geringerResistenzentwicklung führen (Nitrofurantoin). Bei einerhochdosierten intermittierenden Chemotherapie sind möglichstgünstige Blut- und Gewebsspiegel sowie geringe Toxizitätdes Medikamentes zu for<strong>der</strong>n (Chloramphenicol, Ampicillinund Colistin). Diese Ergebnisse werden durch zahlreicheResistenzprüfungen aus den Jahren 1963—1965 belegt.Nitrofurantoin kann in reduzierter Dosis bis zu Rest-N-Wertenvon 70 mg % gegeben werden, bei 70-100 mg % ist dieseTherapie fragwürdig und bei 100 mg % kontraindiziert. Beihöhergradiger Niereninsuffizienz sollte man auch Nalidixinsäure,Polymyxin B und vor allem Streptomycin nicht anwenden-G. HAFERKAMP, NürnbergProf. Dr. Ing. Hans B. Reichow, Hamburg: „Der Menschin seiner Stadt". Städtehygiene 7, Ul (1966).Verfasser sieht das Städteproblem in einer Gesamtschau(Mensch, Häuser, Wohnen, Verkehr, Gärten, Erholung,Mikroklima usw.) und for<strong>der</strong>t eine „biologisch gesunde Umwelt".Der Beitrag enthält wesentliche Gesichtspunkte, ausdenen Bauherren und Stadtplaner lernen können. Alte Bestimmungenund Gepflogenheiten müssen revidiert werden,wenn sie <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Entwicklung entgegenstehen o<strong>der</strong>dem Menschen sogar schaden. Um nur einiges hervorzuheben:Ablehnung von Doppelmiethäusern in Nord-Südrichtung,von Spiegelgrundrissen, von Doppelbalkonen, Be-SpezialuiittelLEGOPflSO. P. 50 mlCORVIPBO. P. 200 mlSTROPHEUPflO. P. 200 mlMuster undLiteraturauf WunschSpezifikum zur Therapie von Hepatopathien mitvorwiegen<strong>der</strong> Obstipation, Stauungen im Pforta<strong>der</strong>kreislauf.Zur Konstitutionstherapie des hypotonen Formenkreises,des Altersherzens, Herz- und Kreislaufinsuffizienz— beson<strong>der</strong>s während und nach Infektionskrankheiten.Reditsmilchsäurekombinationspräparat zur Verbesserung<strong>der</strong> energetischen Herzleistung, zur Basistherapiedegenerativer Erkrankungen, zur Regulationdes entgleisten Hautstoffwechsels.PHARMAZEUTISCHE PRÄPARATE GMBH24 Physik. Med. u. Rehab. / 8. Jahrg.


LANTHASOL-CER-TH ERAPIEdie kausale Therapie ohne RisikoArbeitsgemeinschaft Cer-Therapie — 2 Hamburg 61 — Postfach 128Jahrestagung vom 27.-29. Mai 1967 in Ettlingen/Karlsruhesonnung zur rechten Stunde, Kin<strong>der</strong>zimmer nach Westen,Reihenhäuser mit vorgezogenen Bauglie<strong>der</strong>n, zwischengeschalteteEinzelzimmer, die u. U. nach beiden Seiten vergebenwerden können, doppelte Trennwände. Im Einfamilienhaus:Gruppierung <strong>der</strong> Räume um eine Wohnterrasse,im Sfadtgrundriß neues Straßensystem, wie es sich in Limesstadtam Taunus und in <strong>der</strong> Sennestadt bei Bielefeld bewährthat (keine Kreuzungsunfäüe, Vorfahrtunfälle auf einFünfzehnfei gesenkt). Gegen den Lärm bepflanzte Schutzwäile,und was ich <strong>für</strong> beson<strong>der</strong>s beachtlich und wichtighalte: an stark befahrenen Straßen Revision <strong>der</strong> Bauordnungen,die heute nur niedrige, sichtoffene Einfriedigungen zulassen,und Genehmigung „<strong>der</strong> guten alten Mauer", die demgehetzten Menschen in seiner Freizeit nicht nur die notwendigeDistanz, Wohnlichkeit und Ausgleich gegen nervöseÜberspannungen bietet, son<strong>der</strong>n auch den besten Lärmschutzund Staubschutz (Gummiabrieb! d. Rez.) gewährt. Man sollteden begründeten Argumenten des Verfassers weitgehendeBeachtung schenken und verschaffen.GROHFr. Bettecken: „Helfergin® bei Bewußtlosigkeit"(Ungewöhnlicher Verlauf einer Masernencephalitis).Ref. aus Mschr. f. Kin<strong>der</strong>heilk. 114, 127 (1966).Die Masern-Encephalitis weist bei ansteigen<strong>der</strong> Häufigkeitz. Z, eine Morbidität bis zu 2%o und eine unverän<strong>der</strong>t hoheMortalität von 20 bis 30% auf. Die Zahl <strong>der</strong> Defekfher/ungertliegt zwischen 20 und 70%. Die Therapie dieser zerebralenKomplikation ist noch weitgehend machtlos und lediglich aufsymptomatische Maßnahmen angewiesen: Dehydrierung beiHirnödem, Antibiotika, antikonvuisive und sedativ wirksameMihel sowie Flüssigkeitszufuhr mit Elektrolytersatz und Vitamingaben.Zusätzlich, aber ohne entscheidende Bedeutung,werden Kortikoide und Y-Globulin verabreicht.Der Autor berichtet über den ungewöhnlichen Verlauf einerMasern-Encephalitis, <strong>der</strong> nach fast neunwöchiger Bewußtlosigkeitdes Kindes durch zunächst parenterale Behandlungmit Helfergin erreicht wurde.Helfergin® ist ein neuroanaboles Medikament, das den Glukoseumsatzin geschädigten Hirnzellen erhöht, eine bestehendeHirnhypoxie o<strong>der</strong> -anoxie beseitigt und die Bewußtseinsklarheit(Luzidität) und Wachheit (Vigilität) heraufsetzt.Im beschriebenen Fall wurde nach vergeblichem Einsatz allero.a. Behandlungsmaßnahmen bei unverän<strong>der</strong>tem Befund amEnde <strong>der</strong> 6. Woche die Behandlung mit Helfergin (2x250 mgiv. täglich) eingeleitet. Im Verlauf von 6 Tagen kam es erstmaligzu anhalten<strong>der</strong> Entfieberung und zur Aufhellung <strong>der</strong>schweren Bewußtseinsstörung (Aufschlagen <strong>der</strong> Augen undReaktion bei Anruf). Die nach neuntägiger Pause erneut einsetzendeInjektionsserie mit 750 mg Helfergin täglich führteinnerhalb von 3 Tagen zu einer fast dramatischen Besserungdes Zustandsbildes mit zunehmen<strong>der</strong> Beweglichkeit <strong>der</strong> bisdahin unverän<strong>der</strong>t gelähmten Extremitätenmuskulatur, mitRückgang <strong>der</strong> Schlucklähmung, Einsetzen aufmerksamkeitsbefonter,sinngemäßer Reaktionen und eindeutigem Wechselzwischen Wachsein und normalem Schlaf. Bereits am zweitenTage konnte die Sondenernährung auf Breinahrung umgestelltwerden. Rückkehr <strong>der</strong> zunächst verwaschenen, dann zunehmendklarer werdenden Sprache mit ganzer Satzbildunginnerhalb weniger Tage. Unter fortgesetzter parenteraler undzusätzlicher peroraler Helfergin-Behandlung besserte sich dasBild des Rekonvaleszenten außerordentlich rasch bei zjnehmen<strong>der</strong>Beweglichkeit und kontinuierlichem Abklingen <strong>der</strong>ataktischen Symptome. Bereits 3 Wochen nach Beginn <strong>der</strong>zweiten Injektionsserie konnte <strong>der</strong> Patient die ersten Schritteallein tun. Mit Wie<strong>der</strong>kehr des normalen Appetits und beiansteigendem Körpergewicht stellte sich auch eine zunehmendegeistige Regsamkeit ein, die auf eine nicht o<strong>der</strong>kaum gemin<strong>der</strong>te Intelligenz schließen ließ.Bei <strong>der</strong> am 27.10. erfolgenden Entlassung wurde <strong>für</strong> eineFortsetzung <strong>der</strong> Therapie mit Helfergin Sorge getragen. Inmehreren Nachuntersuchungen ließen sich weitere Besserun-StellenangeboteDeutscher Assistenzarzt (-ärztin) mit Interesse anNafurheilverfahren Kneippscher Prägung in Kneipp-Kurheim ab sofort gesucht. Geregelte Arbeitszeit.Neben Grundgehalt Umsatzbeteiligung. Gras-Ellenbachliegt 30 km von Weinheim/Bergstr. entfernt.Bewerbung mit Unterlagen an:Dr. H1LLEBRANDT, 6949 Gras-Ellenbach/Odenwald.Physik Med u Rehab / 8 Jahrg 25


NERVOSANADr. W. Hotz & Co. Nachf, 7055 Stetten i. R.^^°gen des Allgemeinbefindens und schließlich die Rückkehr<strong>der</strong> ursprünglich normalen körperlich-geistigen Leistungsfähigkeitohne irgendwelche neurologischen o<strong>der</strong> psychiatrischenAuffälligkeiten feststellen. Das Kind zeigte auch in <strong>der</strong>Schule eine gegenüber früher nicht verschlechterte Leistung.H. Steiger, A. Brockhaus; Med. Instit. f. Lufthygiene und Silikoseforschung<strong>der</strong> Universität Düsseldorf: „Untersuchungenüber den Zusammenhang zwischen Luftverunreinigungenund Mortalität im Ruhrgebiet".S. 498, Naturwissenschaften 53, 19 (1966).Bei austauscharmem Hochdruckwetter steigt die Konzentration<strong>der</strong> Luftverunreinigungen über Ballungsräumen erheblichan. Sie erreichte z. B. in London 1953 3,5 mg Schwefeldioxyd/m3 . Bei ähnlicher Wetterlage 1962 stieg auch inBochum (5. Dezember 1962) <strong>der</strong> SC>2-Gehalt auf 5 mg/m 3 imTagesmittel. Es wurden im Statistischen Landesamt die zugehörigenSterbefälle gebietsweise aufgeschlüsselt. Während inLondon eine Vermehrung <strong>der</strong> Todesfälle um ca. 20 Prozentaufgetreten war, zeigte sich <strong>für</strong> das Ruhrgebiet eine durchschnittlicheSteigerung von 110 (normal) auf 135/täglich (ca.23 Prozent Steigerung). Ob es sich um „vorweggenommenenAbgang" handelt, ist aus <strong>der</strong> Kurve nicht ersichtlich, da <strong>der</strong>erfaßte Zeitraum zu kurz.A. CramerDURÄyc/»Für die Solbä<strong>der</strong>-Therapie«Anfragen: DÜRAsol-Dienst, 6927Bad Rappenau/Saline<strong>Ärzte</strong>gesellschaften im Zentral verbandForschungsgemeinschaft <strong>für</strong> Arthrologie und Chirotherapie (FAQ e.V.1. Vorsitzen<strong>der</strong>: Dr. F. Gutmann, Bad Hamm/Westf.Internationale Gesellschaft <strong>für</strong> Elektroakupunktur.Leiter: Dr. med. R. Voll, Plochingen, Richard-Wagner-Straße 5.Arbeitsgemeinschaft <strong>für</strong> Gesundheitsvorsorge und Frühheilbehandlung.Leiter: OMR Dr. med. W. Groh, Bad Dürrheim, Sanatorium Hirschhalde.Gesellschaft <strong>für</strong> Homotoxikologie und antihomotoxische Therapie e.V.,Baden-Baden.Korrespondenz an den Schriftführer: Dr. F. Doeper, Baden-Baden,Bertholdstraße 7.Arbeitsgemeinschaft <strong>für</strong> Mikrobiologische Therapie.Leiter: Prof. Dr. med. Mommsen, Frankfurt, Baseler Straße 21.Internationale Gesellschaft <strong>für</strong> Neuraltherapie nach Huneke.Leiter: Dr. med. H. F. Voß, Heidenheim a. d. Brenz, Friedrichstraße 10.Arbeitsgemeinschaft Psychotherapie-Seminare.Leiter: Dr. med. Graf Wittgenstein, München 23, Königinstraße 101.Medizinisch-Biologische Arbeits- und Fortbildungsgemeinschaft DeutscherZahnärzte e.V., Leiter: Dr. Paul Neuhäusser, Gräfelfing bei München,Akilindastraße 52a.Herausgeber:<strong>Zentralverband</strong> <strong>der</strong> Arzte <strong>für</strong> Naturheilverfahren e.V.Schriftleitung:Dr. med. H. Haferkamp, 65 Mainz, Adam-Karrillon-Str. 13, Tel. 24363.Mitteilungen <strong>der</strong> Schriftleitung:Zuschriften mit Originalien (wissenschaftlichen Beiträgen), Referate, redaktionelleNachrichten und Verbandsangelegenheiten werden an Herrn Dr. Haferkamperbeten.Originalien und Beiträge, die zur Veröffentlichung kommen, werden honoriert.Die Schriftleitung behält sich jedoch den Zeitpunkt <strong>der</strong> Veröffentlichungvor.Grundsätzlich werden nur Erstveröffentlichungen angenommen. Mit Annahmedes Manuskriptes erwirbt <strong>der</strong> Verlag das ausschließliche RecM <strong>der</strong> Vervielfältigung,Verbreitung und Obersetzung.Die Beiträge dürfen daher nicht in gleichem o<strong>der</strong> ähnlichem Wortlaut anan<strong>der</strong>er Stelle veröffentlicht werden.Es wird gebeten, die Bebil<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Beiträge im üblichen Rahmen zu halten,da sonst die Mehrkosten berechnet bzw. bei <strong>der</strong> Honorierung in Abzuggebracht werden müßten.Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Verantwortung übernommen.Rücksendung erfolgt nur, wenn Rückporto beigefügt ist.Arbeiten unter <strong>der</strong> Rubrik «Erfahrungen aus <strong>der</strong> Praxis" stellen nicht unbedingtdie Meinung <strong>der</strong> Schriftleitung dar.Die Nennung von Markenbezeichnungen läßt keinerlei Rückschlüsse zu, obes sich um geschützte Zeichen handelt.Son<strong>der</strong>drucke:Von Originalbeiträgen erhalten die Verfasser auf Verlangen 30 Son<strong>der</strong>druckekostenlos. Dies muß jedoch mit dem Einreichen des Manuskriptesausdrücklich vermerkt werden. Wird eine höhere Stückzahl gewünscht, soerfolgt <strong>für</strong> diese eine Berechnung.Nachdruck:Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdruckes, <strong>der</strong> fotomechanischenWie<strong>der</strong>gabe und <strong>der</strong> Obersetzung bleiben dem Verlag nach Maßgabe<strong>der</strong> gesetzlichen Bestimmungen vorbehalten.menabkommen des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels mit dem BDIvom 14.6.1958 (10-Pf-Wertmarke pro Seite).Verlag:Medizinisch-Literarischer Verlag Dr. Blume & Co., Uelzen,311 Uelzen, Ringstraße 4.Anzeigen: Fritz Täuber, 311 Uelzen, Ringstraße 4.Anzeigenpreisliste: Zur Zeit gilt die Liste Nr. 4.Erscheinungsweise: Einmal im Monal.Bezugsbedingungen:Der Bezugspreis beträgt jährlich 36,- DM, im Ausland zuzüglich Versandgebühren;<strong>für</strong> Mitglie<strong>der</strong> des <strong>Zentralverband</strong>es und an<strong>der</strong>er mit ihm zusammenarbeitendenVerbände 24,- DM. Für Studenten und <strong>Ärzte</strong> in nichtvollbezahlter Stellung jährlich 18,- DM. Einzelhefte werden zum Preis vonje 3,- DM abgegeben. Abonnementsgebühren sind nach Rechnungserhaltfällig und zahlbar netto Kasse.Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf Ersatzo<strong>der</strong> Rückerstattung eingezahlter Bezugsgebühren.Die Zeitschrift wird so lange geliefert, bis Abbestellung erfolgt, die spätestens30 Tage vor Halbjahresschluß im Besitz <strong>der</strong> Buchhandlung bzw. Postanstaltbzw. des Verlages sein muß.Auslandspreise:USA ? 9,-; Großbritannien £ 3.5.0; Schweiz sfr 39,00; Frankreich nF 42,50;Schweden skr 44,50; Italien Lire 5670,-; Osterreich öS 235,-.Zahlungen:Auf das Postscheckkonto Hamburg 239216; Vereinsbank Hamburg 14/04110;Dresdner Bank, Zweigstelle Eppendorf, Konto Nr. 37101.Gerichtsstand : UelzenDruck: C. Beckers Buchdruckerei, 311 Uelzen, Ringstraße 4, Tel. 0581/2357.Diese <strong>Ausgabe</strong> umfaßt 52 Seiten und Umschlag.26 Physik. Med. u. Rehab. / 8. Jahrg.

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