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Gesamte Ausgabe runterladen - Zentralverband der Ärzte für ...

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H7775OI.'.VH »IV'N /^"I.I.IKJJI ,\:/!owZÄNÄfirtezeitsjftf if t <strong>für</strong>NoturheiF /iJ-PoikivenTZur Therapie venöser Erkrankungenmit bewährten, naturgemäßenInhaltsstoffen.1 Dynamisiert venöseBlutzirkulation2 Reguliert die Permeabilität<strong>der</strong> Blutgefäße3 Baut Ödeme ab4 Forciert die Resorption5 Beseitigt den Stauungsschmerz6 Entstaut im AbdominalraumAusgeprägt antiphlogistischeWirkung!Zusammensetzung100 ml enthaltenAesculus D1iMelilotus oific D1 20 m'I Hamamelis D1 20 mlI Carduusmarianus D1| Lycopodium D 4| Lachesis D 6Arnica 010 ml10 ml10 m5 mlAnwendungsgebieteVar koser SymptomenKomplex Krampfa<strong>der</strong>nvenöse Stauungen in denBeinen und im Beckenbereich ArmschmerzenThromboseprophylaxe beil Schwangeren und Wcch1 ner nnen Unterstützung bei<strong>der</strong> Behandlung vonThrombophleb t s und1Ulcuscrunsl Anwendungsweise undI Dosierung' Nach Verordnung| sonst 3-4 mal tagi chi 15-20 Tropfen inSauwarmem WasserI einnehmenHandelsform und Preis50 ml Tropfen DM 24 90D-31857 EmmerthalJahrgangOktober 19951036.ISSN 0720-6003MEDIZINISCH LITERARISCHEVERLAGSGESELLSCHAFT MBHPostfach 1151 /1152 29501 Uelzen


Monographie: Menthae piperitae folium(Pfefferminzblätter) 720Aus dem <strong>Zentralverband</strong> 721Kongreßankündigungen 721Kurse 722Neues aus <strong>der</strong> Medizin 724Editorial 727W. SchmidtKrankheit, Leiden, Sterben und Tod in den Weltreligionen731D. SchulzHeilfasten aktuell — Gewinn durch Verzicht 740E. SchädlichMikrobiologische, chemische und physikalische Verän<strong>der</strong>ungenvon Abwasserschlämmen durch Zugabehomöopathisch potenzierter Wirkstoffe 751Fragebogen zur Effizienz <strong>der</strong> Weiter- und Fortbildungdes ZÄNFragen zur PhytotherapieIIIIC. RaschkaKörperbau-Konstitutionstypen in <strong>der</strong> naturwissenschaftlichenAnthropologie 759Für Sie gelesen 784Kongreßberichte 786Neue Gesellschaften 793Aus <strong>der</strong> Topfer-Aktion »Kunst am Arbeitsplatz« Aquarell vonHermann Troeltsch, geb 1886, gest. 1943,Die naturnahe Möglichkeit <strong>der</strong>Darmflora-Regulierung mit denBifidum-Präparaten von TöpferEugalan-Töpfer® enthält in einer schonend getrocknetenMilchgrundlage das entwicklungsfähige Bifidobacteriumund seine Stoffwechselprodukte. Es stelltsomit <strong>für</strong> die Behandlung <strong>der</strong>Dysbiose ein normalerweisevorhandenes Darmbacterium zur Verfügung,das nicht nur zur Ausbildung <strong>der</strong> natürlichen Darmfloraführt, son<strong>der</strong>n auch eine erwiesene i/Virkunggegen darmfremde, gasbildende o<strong>der</strong> eiweißzersetzendeKeime besitzt.Anwendungsgebiete:Sanierung und Regeneration <strong>der</strong> Darmflora, vorMagen-und Darmoperationen,Verdauungsför<strong>der</strong>ungauch während <strong>der</strong> Schwangerschaft und im Wochenbett.Acidobif® enthält in einer pflanzlichen ErnährungsgrundlageReinkulturen <strong>der</strong> wichtigsten physiologischenDarmkeime Lactobazillus acidophilus undBifidobacterium in Vitalform. Diese bilden die <strong>für</strong>eine regelmäßige Darmtätigkeit erwünschte rechtsdrehendeMilchsäure und unterdrücken die Ausbreitunggasbilden<strong>der</strong> und fäulniserregen<strong>der</strong> Bakterien.Acidobif® mit hohem Anteil dieser milchsäurebildendenKeime, för<strong>der</strong>t auf natürliche Weise die Korrektureiner von <strong>der</strong> eubiotischen Norm abweichendenDarmflora und stellt das Gleichgewicht <strong>der</strong> Darmflora,auch nach Antibiotika-Therapie, wie<strong>der</strong> her.Preisausschreibung 797Spendenaufruf <strong>für</strong> Bosnien-Herzegowina 797Personalia 798iSs*. /\Veranstaltungen 799Vermittlung von <strong>Ärzte</strong>n, Praxen und Sanatorien . . . 801Industrie-Informationen 802Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36 10 (1995)(Töpfer GmbHPostfach 1180 • 87460 Dietmannsried/Allgäu


Titelbild:Mentha piperitafifanatafte: i bin 6 g ttroge, 5 bfe' 15 gBestandteile des Attneinttttels:Pfefferrainzblatter, bestehend a»^ den /ri*-seien o<strong>der</strong> getrockneten- Blatter» *vonMentha piperftä Linne, sowie <strong>der</strong>en Zu;befeituage^i in. wirksamer jDosiefnng«Die Präge enthalt mindestens 1 ? 2 Prozent•(y/üi) ätherisches Öt Weiterestofte sindAnwendungsgebiete:Krampfartige Beschwerden im Migep-Darm-Bereich sowie- <strong>der</strong> Gallenblase und-wege.Zerkfeinerie Droge fer AüfguiSfe, Auszügeaus- PfeÄeftpäöblafteft zur innejfen Aa-Qis: Ptir PJefferjBiiÄol wird eine geson<strong>der</strong>teSlonograpMe/ erstellt.Wirkungen:spasmolyäsche "Wirfemg 'an <strong>der</strong>Mas^alatar ctes Yesiaiiim|>sträk~tes; choferetlsch ujadMonographie:'Wlenthae piperitae f olium{PfefferrofpfzbJItter)Bezeichnung dßs Arzneimittels:Menthae piperitare folmm, Pfefferminzblätter(Jegenanzgigen:Bei GallensteiTileiden mir nach Raefapra»ehe mit einem Arzt anzuwenden.Nebenwirkungen:Keine bekannt,Wechselwirkungen mit an<strong>der</strong>en Mitteln:Ketne bekannt.^ir daalsÄ 4er SoopeAtioa PJjytopimrmafcaand deiea- Mitglle&Jlmieii, |ur dieWorauf Sie und Ihre Patienten schon immer gewartet haben...Allergie-Test und -Therapie ohne Spritze!Allergische Erkrankungen können in vielen Fällenwirksam therapiert werden.Die BICOM Bioresonanz-Therapie (BRT) überzeugtdurch den Erfolg am Patienten selbst, auch in Fallenvon Neuro<strong>der</strong>mitis, Asthma und Colitis. Eine wissenschaftlicheStudie dokumentiert die Ergebnisse.Experten <strong>der</strong> Bioresonanz-Therapie seit 1978. FundierteEinfuhrungs- und Fortgeschrittenen-Seminare.Kompetente Anwendungsberatung mit Hotline.BICOM. Orientierung am Erfolg beim Patienten.Übrigens: BICOM kennt noch mehr Indikationen!For<strong>der</strong>n Sie noch heute mit dem Coupon Infos an./ /BRUGEMANN GMBHPostfach 1784 D-82159 Grafelfmg720 Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36 10 (1995)


UNEXYM MDEnzyrnkornbinationsrmttelin Form eines 2-Stufen-Dragees5. Bad Meinberger Woche22. bis 25. November 1995Intensivseminar mit praktischen ÜbungenEntspricht zwei Kursen <strong>für</strong> den Erwerb des Zertifikates— Neuraltherapie nach Huneke —Veranstalter: Internationale Medizinische Gesellschaft<strong>für</strong> Neuraltherapie nach Huneke — Regulationstherapiee.V.Anmeldung und Programm: Geschäftsstelle, Alfredstraße21, D-72250 Freudenstadt, Tel. (0 74 41) 21 51,Fax (0 74 41) 8 78 30.Zusammensetzung1 Manteldragee enthalt im magensaftresistenten Kern Pankreatin (stand auf Tnacylglycerolhpase 1000 FIP E Amylase 700FIP E Proteasen 50 FIP E) Papain(stand auf 30 FIP E) im Mantel Betainhydrochlond 150 mAnwendungsgebiete. _iktionelle Erkrankungen im Magen Darm Bereich Verdauungsmsuffizienz infolge Sekretionssrorungen des Magens (msbeson<strong>der</strong>e Sub und Anaaditat) und des Pankreas und dadurchverursachte Beschwerden wie Appetitlosigkeit Aufstoßen Magendruck Völlegefühl Übelkeit Mefeonsmus und Flatulenz sowie Obstipation Roemheld Symptomenkomplex Garungsund FaulnisdyspepsieHandelsformen und Preise50 Dragees (N2)100 Dragees (N3)500 DrageesBiologische ArzneimittelREPHA GmbH Biologische Arzneimittel Postfach 1180 3012 Langenhagen4. und 5. November 1995 in Leipzig: salveo '95 —1. Leipziger Forum <strong>für</strong> natürliche MedizinVeranstalter: Leipziger Messe GmbH in Zusammenarbeitmit dem Zentrum zur Dokumentation von Naturheilverfahrene.V., EssenTagungsort: Messegelände Leipzig, Kongreßhalle 14Hauptthemen: Einführung Ganzheitsmedizin; Allergie —Gesundheitsproblem unserer Zeit; Gesundheit nach <strong>der</strong> Lebensmitte;Ist Gesundheit noch bezahlbar?Die Hauptthemen werden aus <strong>der</strong> Sicht verschiedener Naturheilverfahrendargestellt, z. B. Akupunktur, Kinesiologie,Homöopathie, Bioresonanztherapie, Mikrobiologie (Darmsanierung),Biologische Zahnmedizin, Reflextherapie, Fasten,Physikalische und Bewegungstherapie nach Kneipp,Orthomolekulare Medizin, Khmatherapie, Sauerstoff-Mehrschntt-Therapie, Kurmedizin.Auskünfte und Anmeldung: Leipziger Messe GmbH, AbteilungKongresse, Frau Sabine Degner, Frau Dr. MargntSchulz, Postfach 10 07 20, D-04007 Leipzig, Tel. (03 41)2 23 22 34, Fax (03 41) 2 23 20 94.Mit <strong>der</strong> neuen 2-KanalBIORESONANZ-THERAPIE-ANLAGEvon Pulsamed wandeln Sie in wenigen Minutenpathologische Informationen des Patienten-Bioenergiefeldesin individuelle Heilmformationen um.Durch geräteinterne Logikschaltung können Sie die Pulsamed-Bioresonanztherapiein wenigen Minuten beherrschen —ohne teure Seminare und aufwendige Lehrgänge. Wannsteigen Sie in diese hochaktuelle Therapie ein?Bitte for<strong>der</strong>n Sie noch heute unsere Unterlagen an!äW MEDIZIN-TECHNIK•J=L Magnetfeld - Ionen - LasertherapieJohann-Philipp-Reis-Str 2, D-55469 SimmemTelefon (0 67 61) 20 63, Telefax (0 67 61) 20 65Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturhellverfahren 36 10 (1995) 721


18.11. bis 2.12.1995 in Playa de las Americas/Teneriffa-Süd,Hotel Bouganville: 40. Internationaler ÄrztlicherFortbildungskongreß <strong>für</strong> praktische MedizinThemen: interdisziplinär, praxisnah, vielseitigKurse: Akupunktur, Elektroakupunktur nach Voll, Bioresonanztherapie,Handdopplersonographie, Einführung ManuelleMedizin, Sportmedizinisches Seminar, ReanimationAnerkannt: „Schmerztherapeutische Weiterbildung",„Sportmedizinisches Seminar", „Bildungsurlaub"Info: Kongreßdienst Deutscher Kassenarztverband, MainzerStr. 112, D-64572 Büttelborn, Tel. (0 6152) 5 46 48, Fax(0 6152)5 2131.27. und 28. Januar 1996 in Bad Iburg: 17. Symposion„Arzt und Physiotherapie"Tagungsort: Städtisches Kurhaus Bad IburgWissenschaftliche Leitung: Dr. A BaerHauptthema: Neuere Gesichtspunkte <strong>der</strong> Diagnostik undTherapie in Klinik und Praxis bei geriatrischen PatientenUnterthemen: Herzchirurgie — Möglichkeiten und Indikationengefäßchirurgischer Maßnahmen zur zerebralenDurchblutungsverbesserung; Rehabilitationsmöglichkeitennach Herz- und Gefäßoperationen und Amputationen;Schlaganfall-Rehabilitation; Rheumatologie beim altenMenschen; Morbus Alzheimer; Creutzfeld-Jacob-SyndromInformation: Tel. (0 54 03) 43 40 (Herr Köhne) o<strong>der</strong>(0 54 03) 40 16 10 (Herr Korbel), Fax (0 54 03) 40 14 44.14. bis 16. April 1996: 46. Lindauer PsychotherapiewochenLeitthema <strong>der</strong> 1. Woche:Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten im beruflichenKontext: Erfahrungen — Konflikte — PerspektivenLeitthema <strong>der</strong> 2. Woche:Sexualität — zwischen Phantasie und RealitätLeitung: Prof. Dr. Peter Buchheim, Prof. Dr. ManfredCierpka und Dr. Theodor SeifertFür die Teilnahme ist eine vorherige schriftliche Anmeldungerfor<strong>der</strong>lich. Die Tagungssprache ist Deutsch.Weitere Auskünfte erteilt das Sekretariat: Schillerstraße17/IV, D-80336 München.Akupunkturausbildung 1995Deutsche <strong>Ärzte</strong>gesellschaft <strong>für</strong> Akupunktur -DÄGfANovember4./5. 11. Hamburg4./5. 11. Hamburg4./5. 11. München11./12. 11. Berlin11./12. 11. Hannover11./12. 11. München11./12. 11. Nürnberg11./12. 11. Oberhausen11./12. 11. Ulm18./19. 11. Celle18./19. 11. Frankfurt18./19. 11. München18./19. 11. Münster25V26. 11. Dusseldorf25726. 11. Hamburg25726. 11. KasselDezember2./3. 12. Berlin2./3. 12. Frankfurt1.11. 12. München2./3. 12. Oberhausen9./10. 12. Hamburg9./10. 12. Hannover9./10. 12. München9./10. 12. Munster9./10. 12. Ulm16717. 12. Kassel16717. 12. Nürnberg16717. 12. OberhausenJin Shin Akupressur 1Grandkurs 1Grundkurs 2Innere Medizin 1Schmerz 2Kampo 4Schmerz 1Innere Medizin 1Grundkurs 2Ohrakupunktur 2Schmerz 2Schmerz 1Innere Medizin 2Grundkurs 3UntersuchungskursManuelle MedizinInnere Medizin 2Innere Medizin 2Innere Medizin 1Grundkurs 3Ohrakupunktur 1Grundkurs 2Innere Medizin 1Schmerz 2Ohrakupunktur 2Grundkurs 3Ohrakupunktur 2Schmerz 2Ohrakupunktur 2MücherStörOtsOtsBachmannEberhardDeiningerPothmannStörPetersDeiningerBehrensRauschStevelingRudingerPlatschEliesVolmerRubachMücherPlatschStörPollmannVolmerWeiseVogelsbergerPollmannInformation und Anmeldung:Fortbildungszentrum <strong>der</strong> Deutschen <strong>Ärzte</strong>gesellschaft füiAkupunktur (DÄGfA), Raglovichstr. 14, 80637 München.Tel. (089) 1596266, Fax (089) 1596255.Kurse Bad Meinberg 1995/96Leitung: Prof. Dr. Max Lüscher, LuzernVeranstaltungsort: Klinik Am ParkKursthema: Einführung in den klinischen Lüscher-TtstEin gut handhabbarer Farbtest zur Aufdeckung psychischer722 Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36, 10 (1995)


KurseDysbalancen als Einstieg einer Gesprachstherapie beiSchmerzpatienten.Kurstermin: 14./15. 10. 1995Information und Anmeldung: Frau Pieper, Klinik Am Park,D-32797 Horn-Bad Meinberg, Telefon (0 52 34) 9 03-6 13,Fax (0 52 34) 9 03-5 96.Leitung: Dr. med. W. Bauermeister, MünchenVeranstaltungsort: Klinik Am ParkKursthema: Myofasziales Release. Ausgewählte Teilaspekte<strong>der</strong> osteopathischen Techniken in <strong>der</strong> Schmerzbehandlung.Kurstermin: 13./14. 1. 1996Information und Anmeldung: Frau Pieper, Klinik Am Park,D-32797 Horn-Bad Meinberg, Telefon (0 52 34) 9 03-6 13,Fax (0 52 34) 9 03-5 96.Leitung: Dr. med. W. Bauermeister, MünchenVeranstaltungsort: Klinik Am ParkKurstermin: 10./11. 2. 1996Information und Anmeldung: Frau Pieper, Klinik Am Park,D-32797 Horn-Bad Meinberg, Telefon (0 52 34) 9 03-6 13,Fax (0 52 34) 9 03-5 96.Leitung: Dr. OMD van Benschoten, KalifornienVeranstaltungsort: Klinik Am ParkKursthema: Bioenergetische Behandlungsverfahren in <strong>der</strong>S chmerztherapieKurstermin: 15./16. 6. 1996Information und Anmeldung: Frau Pieper, Klinik Am Park,D-32797 Horn-Bad Meinberg, Telefon (0 52 34) 9 03-6 13,Fax (0 52 34) 9 03-5 96.Selenmangel?Chronisch destruktive Erkrankungen(Krebs, Rheuma)Störungen des ImmunsystemsHerz-Kreislauf-ErkrankungenUmweltbelastungWirkstoff: Natriumselenit 5 H 2 OAnwendungsgebiete*. Nachgewiesener Seienmanget, <strong>der</strong> ernährungsmäßig mchl behoben werden kann EinSelenmangel kann auftreten bei Maldigestions- und Malabsorptionsstörungen (Verdauungs- und Verwertungsstörungen),Fehl- und Mangelernährung (z ß totale parenterale Ernährung) Zusammensetzung:1 Ampulle zu 1 ml (= 1 g) enth Arzneilich wirksamer Bestandteil Natriumselenit 5HaO 0,333 mg (entsprechend100 ug Selen) Sonstige Bestandteile Natnumchlond, Wasser <strong>für</strong> Insektionszwecke Gegenanzeigen; SelenintoxikationenNebenwirkungen: Bei bestimmungsgemäBem Gebrauch bisher nicht bekannt Wechselwirkungenmit an<strong>der</strong>en Mitteln: Bei parenteraler Verabreichung als Zusatzzu Infusionslösungen muß sichergestelltsein, daß keine unspezifischen Ausfallungen auftreten Es istdarauf zu achten, daß <strong>der</strong> pH-Wert nicht unter 7,0absinkt und keine Mischung mit Reduktionsmitteln, wie z S Vitamin G erfolgt, da dann eine Ausfällung von elementaremSelen nicht auszuschiieSen Ist Elementares Seien ist in wäßrigem Medium nicht Soslich und nicht bioverfügbarDosierungsanleitung: 1 mal täglich 1 ml intravenös Injizieren o<strong>der</strong> als intravenöse Infusion nach Verdünnunggeben Diese Dosierung kann kurzfristig auf bis zu 3 ml täglich erhöht werden Packungsgrößenund Preise: Ampullen (1 ml) 10 St (19,90 DM), 50 St (79,80 DM), 100 St (149,95 DM), 300 St


Neues aus <strong>der</strong> Medizin , . , . SchlagzeilenWissenschaft , , , , Forschung , , . , Praxis, . . . Klinik . . , . Technik .... usw: ...........GERIATRIESchlaganfall-Reha durch SpezialteamoptimalBei querschnittgelähmten Patientenzum Beispiel ist sie längst üblich —eine umfassende Rehabilitation. BeiSchlaganfallpatienten jedoch ist eineausreichende Versorgung immer nochdie Ausnahme. Ziel <strong>der</strong> Rehabilitationist, dem Kranken so viel Selbständigkeitzu erhalten wie möglich.Notwendig ist <strong>für</strong> die Rehabilitationvon Apoplex-Patienten — ebenso wiebei Querschnittgelähmten — einTeam, dem zum Beispiel <strong>Ärzte</strong>, Krankenschwestern,Sozialarbeiter, Ergotherapeutenund Logopäden angehören.Mit ein Grund <strong>für</strong> diese aufwendigeRehabilitation <strong>der</strong> Apoplex-Patientenist, daß <strong>der</strong> Schlaganfall eine vielkomplexere Erkrankung ist, als oftnoch angenommen wird. So könne<strong>der</strong> Patient nicht einfach nur eineLähmung o<strong>der</strong> Sprachstörung haben,sagte in Berlin Dr. Rainer Neubart,Chefarzt <strong>der</strong> Abteilung <strong>für</strong> InnereMedizin des Evangelischen KrankenhausesWoltersdorf, auf einer gemeinsamenPressekonferenz des UnternehmensSchwabe und <strong>der</strong> unter <strong>der</strong>Schirmherrschaft von Liz Mohn von<strong>der</strong> Bertelsmann-Stiftung stehendenDeutschen Schlaganfall-Stiftung. DieBetreuung eines Apoplex-Patientendurch einen Krankengymnasten undeinen Logopäden allein ist dahernicht ausreichend. Weitere neurologischeAusfälle seien zum Beispiel Störungen<strong>der</strong> Oberflächen- und Tiefensensibilitäto<strong>der</strong> eine Agnosie.Darüber hinaus können sich aufgrund<strong>der</strong> Erkrankungen auch beruflicheund soziale Schwierigkeiten ergeben.So sind zum Beispiel bei einem Patienten,<strong>der</strong> aufgrund einer Extremitätenlähmungauf einen Rollstuhl angewiesenist, Umbauten in <strong>der</strong> Wohnungnotwendig. Für rollstuhlabhängigeApoplex-Patienten müssen zumBeispiel die oft zu schmalen Türen in<strong>der</strong> Wohnung verbreitert werden. Bevordaher ein gelähmter Schlaganfall-Patient aus <strong>der</strong> Akutklinik entlassenwird, sollte ein Sozialarbeiter o<strong>der</strong>auch Ergotherapeut die Wohnung desPatienten besichtigen und entscheiden,ob Umbauten erfor<strong>der</strong>lich werden.Notwendig ist außerdem eine Integration<strong>der</strong> Angehörigen in die Rehabilitation:Sie müssen zum Beispiel lernen,auf welche Körperseite man einemPatienten mit rechtsseitiger armbetonterLähmung die Kaffeetassestellt.Völlig falsch ist es nach Aussage vonNeubart, die Patienten durch eine„Überpflege o<strong>der</strong> Überversorgung" inihrer Eigenständigkeit zu blockieren,sie also fast zu entmündigen. Für Angehörigekann es zwar zunächst unverständlichsein, warum dem dochkranken Großvater die mittäglicheBettruhe nicht gegönnt wird, er sogarnoch aufgefor<strong>der</strong>t wird, sich ohneHilfe die Zähne zu putzen. Für denPatienten jedoch sei dies notwendig,um ihm so viel Selbständigkeit zu erhaltenwie möglich o<strong>der</strong> diese noch zuverbessern.OSTEOPOROSEStoffwechselaktivität ist wichtig <strong>für</strong>den KnochenDie Therapie einer Osteoporose solltemöglichst stadiengerecht erfolgen. SoBei Osteoporoseschmerzen empfiehltZiegler Calcitonin, da dieses überosteoklastenhemmende und darüberhinaus analgetische Eigenschaftenverfüge.sind Frauen in <strong>der</strong> Peri- o<strong>der</strong> frühenPostmenopause an<strong>der</strong>s zu behandelnals solche mit bereits manifesterOsteoporose. Darauf hat Prof. Dr.Reinhard Ziegler aus Heidelberg auf<strong>der</strong> 119. Tagung <strong>der</strong> NordwestdeutschenGesellschaft <strong>für</strong> Innere Medizinin Hamburg hingewiesen.Bei <strong>der</strong> Therapie einer Osteoporosemüsse die Stoffwechselaktivität desKnochens berücksichtigt werden,sagte Ziegler. Frauen in <strong>der</strong> Perimenopauseprofitieren am meisten voneiner Behandlung mit antiresorptivwirkenden Medikamenten. Hierzueigne sich vor allem eine Östrogen-Gestagen-Substitutionsbehandlung,da hierdurch indirekt die Aktivität<strong>der</strong> Osteoklasten gehemmt werde.„Ist <strong>der</strong> Knochenstoffwechsel und damit<strong>der</strong> Knochenumbau erst einmalverlangsamt, sollten besser osteoanaboleSubstanzen wie Natriumfluorido<strong>der</strong> Natriumfluormonophosphat eingesetztwerden", erklärte <strong>der</strong> Osteologe.INFEKTIONS-KRANKHEITENSchutz vor Salinonellen durch frischeSpeisen„Salmonellen sind eine Volksseuche.1993 wird mit 400000 gemeldetenErkrankungen gerechnet, die Dunkelzifferaber ist etwa um das Zehnfachehöher". Das ist zurückhaltend geschätzt,wie Professor Dr. Helmut724 Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturhellverfahren 36, 10 (1995)


Neues,aus <strong>der</strong> Medizin , . , , SchlagzeilenWissenschaft . . . . Forschung . . , , Praxis, . . . Klinik > ,, . Technik , , , . usw, ............Hahn von <strong>der</strong> Freien Universität Berlinauf einer Veranstaltung <strong>der</strong> Akademie<strong>für</strong> Ärztliche Fortbildung inBerlin betont hat.Nach dem Kaufmann-White-Schemawurden Anfang dieses Jahres 2213Salmonellenspezies unterschieden.Die Zahl nimmt nach Angaben vonHahn ständig zu. Das Zielorgan dieserBakterien ist das terminale Ileum.Die Erreger dieser Lokalinfektionzerstören die Zellen nicht, sie dringenunterhalb des Epithels ein. Das Leitsymptom<strong>der</strong> Erkrankung ist wäßrigerDurchfall ohne Blut- und Schleimbeimengungen.Der Wasserverlust beträgtpro Tag in leichten Fällen einenLiter, in schweren Fällen können esbis zu sechs Liter sein. Die häufigsteKomplikation ist die Exsikkose, diebis zur Anurie führen kann. WeitereKomplikationen, die häufiger bei immungeschwächtenPersonen auftretenkönnen, sind Sepsis, Peritonitis undAbszedierung. In leichten und mittelschwerenFällen ist nach Darstellungvon Hahn ein Flüssigkeitsersatz sowieeine Elektrolytsubstitution die Therapie<strong>der</strong> Wahl. Altbekannte Mittelseien hier koffeinhaltige Limonadeo<strong>der</strong> Tee und Salzstangen.„Eine Antibiose ist nur bei immunsupprimiertenPatienten und in beson<strong>der</strong>sschweren Fällen indiziert",sagte Professor Dr. Meta Alexan<strong>der</strong>vom Universitätsklinikum Rudolf Virchowin Berlin. Von einer Palliativtherapie,zum Beispiel mit Loperamid-Präparaten,riet die Expertin ab.Auch brauchten passagere Ausschei<strong>der</strong>in den seltensten Fällen Antibiotika.Da die häufigste Übertragung durchdie Nahrung erfolgt, sind frisch zubereiteteSpeisen <strong>der</strong> sicherste Schutzvor Salmonellen. Die Hysterie, die inden Massenmedien verbreitet wird,sei übertrieben, betonte Hahn. Mankönne zum Beispiel durchaus auchweichgekochte Eier essen, denn Salmonellensterben innerhalb von Sekundenbei 71 Grad Celsius ab. Außerdembedürfe es zumindest beimGesunden zur Krankheitsauslösungeiner außerordentlich großen Anzahlvon Salmonellen. Ungünstig sei es,Speisen — vor allem außerhalb desKühlschranks — länger aufzubewahren.Salmonellen vermehrten sich bisplus sieben Grad. Differentialdiagnostischsei an Staphylokokken, Campylobacter,Yersinia enterocoliticao<strong>der</strong> an Viren als Erreger einer Enteritisinfectiosa zu denken. Gelegentlichwerde auch eine Abgrenzung gegendie Salmonellenerreger zyklischerAllgemeininfektionen wie Typhuso<strong>der</strong> Paratyphus notwendig, sagteHahn.SPORTMEDIZINZuviele Nassentropfen?Vor den leidler sehr oft kritiklos angewandtenuncd auch von Laien verordnetenNasenitropfen warnte Prof. Dr.Josef Gladirnger, Wien, auf dem 22.Internationalien Fortbildungskursus<strong>für</strong> Sportmecdizin in St. Christoph.Denn wie be;i je<strong>der</strong> Oberflächenbehandlungspiielten auch hier Diffusionund Resorptiion eine Rolle. We<strong>der</strong> imalkalischen Bereich über pFi 8 nochim sauren Beereich unter pPl 6 sei dieAufnahmefälhigkeit so günstig wie aufneutral reagieren<strong>der</strong> Schleimhaut. DieNasenatmunjg könne vor allem beimSportler refleektorisch gestört sein, erklärteGladimger.HARALD KAUSENLabor <strong>für</strong> kapillar-dynamische Blutuntersuchungnach Dr. W. KaelinPostfach 1744 • 61287 Bad HomburgTel 06172-22869 Fax 06172-20221FRÜHDIAGNOSE DER KREBSKRANKHEITDURCH DEN KAPILLAR-DYNAMISCHEN BLUTTESTAussagemoghchkerten des Kaelin-TestesI. Praecancerose, Praecancerosegefahrdung2 Malignomdispositton bzw Rezidiv- / Metastasengefahrdung3 Aussage über Körper- / Organregionen4 Therapieableitung aus <strong>der</strong> Blutuntersuchung (Iscador o.a.)For<strong>der</strong>n Sie unser Informationsmatenal an-hpl-Arztezeitschrrftfur Naturheilverfahren 36 10 (1995) 725


Heft 10Oktober 199536. JahrgangRedaktionssekretariat „Arztezeitschrift"Stefan-Lochner-Straße 37,88709 Meersburg/Bodensee.Schriftleitung:Dr. med. K. Ch. Schimmel, Meersburg/Bodensee (Hauptschriftleiter)Dr. med. H. Anemueller, Bernau(Ernährung)Dr. med. L. Fodor, Freyung(apparative Medizin)Dr. med. M. Horning, Steinheim(Pressereferent)Dr. med. H. Huneke, Dusseldorf(Regulationstheiapie)Dr. med. H.-P. Legal, München(Pressereferent)Prof. Dr. med. P. A. Maurer, München(Psychotherapie)Dr. med. F. Oelze, Hamburg (PhysikalischeMedizin und Rehabilitation)Prof. Dr. H. Schilcher, Berlin(Phytotherapie)Dr. med. W. Schmitz-Harbauer, Krefeld(Europafragen)Dr. med. R. Wilhelm, Berlin(Physiotherapie)Wissenschaftlicher Beirat:K. Albrecht (Undenheim) — N. Breidenbach(Salem-Beuren) — F. W. Dittmar(Starnberg) — J. Doerfler (Hamburg) — P.Dosch (Schwendt) — F. W. Douwes (Nußdorf)— G. Draczynski (Köln) — W. Gawlik(Bad Tolz) — H. Giesenbauer ( Bremen-Lesum)— J. Gleditsch (München) —R. Hansel (München) — V. Harth (Bamberg)— J. Huneke (Bad Meinberg) — H.Kleinsorge (Neustadt-Haardt) — H. Kolb(Wetzlar) — W. Marie (Bad Homburg) —H. Mensen (Bad Rothenfelde) — H. D.Neumann (Buhl) — A. Rost (Rottach-Egern) — I. Ruf (Augsburg) — O. Schumacher-Wan<strong>der</strong>sleb(Bad Munstereifel) —H. Werkmeister (Oberhausen) — W. Zimmermann(München).EditorialEin Wort zu Tradition und TugendenDr. med. H. P. LegalEs ist eine vielgeübte, fast möchte man sagen „vererbte" Traditionvon uns Deutschen, gute Tugenden zu pflegen und zu bewahren.Das ist gut so! Bringt es doch den großen Vorteil, daß eine klareLinie, also eine Art Berechenbarkeit, zu erkennen ist. In unsererlangen Geschichte haben wir zwar z. B. auf dem politischen Sektoroft mit diesen Vorsätzen gebrochen, konnten aber in entscheidendenMomenten immer wie<strong>der</strong> das Steuer in die rettende sichereFahrrinne zurücklenken. Das war völlig richtig!Arztezeitschrift <strong>für</strong> Naturhellverfahren 36, 10 (1995) 727


EditorialSo wie im gesellschaftlichen Leben geht es im Grunde genommenauch in unserem Verband. Mit <strong>der</strong> guten Tradition halten wir esschon seit fast neunzig Ärztlichen Fortbildungskongressen.Mit einer Geradlinigkeit die Naturheilverfahren in unserem medizinischenDenken, Fühlen und Handeln zu beurteilen, ist genau<strong>der</strong> richtige Weg, welchen wir eingeschlagen haben. Auch das istTradition.Am Veranstaltungsort Freudenstadt festzuhalten, hat sich bestensbewährt und sollte bewahrt werden.Ein Generationen wechsel im Vorstand kann langfristig nie schaden.Dies gilt auch dann, wenn es im ersten Moment bittere Stundenund Härten <strong>für</strong> den einzelnen o<strong>der</strong> die Gruppe zu überwindengibt. Demzufolge ist ein Wechsel in gewisser Hinsicht eineTradition und eine vielgeübte Tugend. Viele Entscheidungen inunserem gesellschaftlichen Leben sind im Herbst gefallen. Manerinnere nur an Revolutionen, Wechsel von Gut und Böse undumgekehrt.Nutzen wir die Stunde eines Neuanfangs. Blicken wir geradlinigund mit fester Energie in die Zukunft. Arbeiten wir hart an unserengesteckten Zielen — dann kann uns gewiß nicht bange sein!In diesem Sinne herzliche Glückwünsche an den neuen Vorstanddes ZÄN und Dank <strong>für</strong> die bisher geleistete Arbeit durch seineverdienten Vorgänger.Auch das bedeutet bewährte Tradition und gute Tugenden.Dr. med. H. P. LegalPressesprecher des ZÄN723 Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturl


Krankheit, Leiden, Sterben undTod in den Weltreligionenvon W. SchmidtZusammenfassungKrankheit, Leiden, Sterben und Tod gehören zu den Grundbedingungen menschlichenDaseins. Die sich in ihnen aussprechende Ur-Not beschäftigt Weltreligionenund Weltanschauungen gleicherweise. In ihrer Deutung, aber auch Praxis,damit umzugehen, weichen sie weit voneinan<strong>der</strong> ab. In einer religiös und weltanschaulichpluralistischen Gesellschaft wachsen <strong>für</strong> den ärztlich-pflegerischen BereichAnfor<strong>der</strong>ung und Erwartung, leidende und sterbende Menschen aus allenmöglichen religiösen und weltanschaulichen Lebenszusammenhängen angemessenzu versorgen.Schlüsselwörter: verschiedenartige theoretische und praktische Vorstellungenvon Weltreligionen und Weltanschauungen über Krankheit, Leiden, Sterben undTod; notwendige Informationen und Orientierung <strong>für</strong> <strong>Ärzte</strong>, Pfleger, KrankenschwesternSummaryIllness, suffering, death and dying are integral elements of human existence. Thestrong sense of human insufficiency that attends them is the subject matter ofbothworldreligions and world-viewphilosphies. The various beliefs and views differwidely in their interpretations of, andpmctical reaction to, these basic experiences.In a society with a pluralistic character when it comes to religions and worldviews,the medical and nursing professions are increasingly called upon to provideadequate care to suffering and dying persons coming from many different religiousand world-view contexts.Key words: varying theoretical and practical ideas of the world religions andworld-view philosophies concerning illness, suffering, death and dying; Informationneeded by physicians and nursesResumeL'existence humaine sefait dans des conditions essentielles, dont les maladies etla souffrance, le mourir et la mort s'expriment dans l'angoisse existentielle quel'ensemble des religions et des ideologies aspirent a soulager. Or, il y a des grandesdivergences dans VInterpretation des ces angoisses et dans les pratiques de les maitriser.Vivant dans une societe depluralites religieuse et ideologique les medecinsDas Wesen des Krankseins ist eine Notund äußert sich als Bitte um Hilfe.Kranksein verlangt ein Umlernen gegenüberdem Gesellschaftsüblichen,nämlich leiden lernen, im Durchgangdurch die Nacht des Leidens sich verwandeln(lassen), um „aus <strong>der</strong> Tiefe"hören zu können auf die Stimme „verschwebendenSchweigens" und antwortenzu lernen.Dem Leiden ausgesetzt zu sein, gehörtzu den Bedingungen des menschlichenDaseins, die in je<strong>der</strong> Religion reflektiertwerden. Je nach dem gedanklichenAnsatz einer Religion unterscheidensich die Deutungen des Leidensund auch die Methoden, mit dem Leidenumzugehen.I. Krankheit und Leiden/. Leiden — buddhistischDie Verkündigung des Buddha (ca.560 bis 480 v. Chr.) setzt ein mit <strong>der</strong>Feststellung: „Alles ist Leiden". Eswird damit auf den Versuch verzichtet,dem Leben als solchem angesichts desLeidens einen Sinn abzugewinnen. DieZielvorstellung liegt vielmehr darin,dem Zwang zur Wie<strong>der</strong>verkörperung(Reinkarnation) zu entgehen. Die Weltwird nicht als göttliche Schöpfung betrachtet,und deshalb gibt es auch nichtdie Möglichkeit, daß <strong>der</strong> Mensch seinLeben am Willen eines Gottes ausrichtenund so auf Befreiung vom Leidenhoffen könnte. Der leidvolle Charakterdes ganzen Lebens ist in seiner Vergänglichkeitbegründet: Der Buddha-Legende zufolge war es die Begegnungmit einem Kranken, einem Alten undeinem Toten, die den (zukunftigen)Buddha dazu brachte, die unausweichlicheRealität des Leidens zu erkennen,sein Haus zu verlassen und einen Wegzur Aufhebung des Leidens zu suchen.Die Ursache des Leidens entdeckt <strong>der</strong>Buddha in dem „Durst", <strong>der</strong> den Menschenan das Leben bindet und seineWie<strong>der</strong>verkorperung verursacht. Darausfolgert er die Möglichkeit, durchdie Aufhebung jenes „Durstes" auchArztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36 10 (1995) 731


W. Schmidt, Religion und Krankheitet infirmiers se voient confrontes ä des exigences et espectatives toujours plus grandesen pretant des soins adäquates aux gens qui souffrent et qui meurent et dontl'origine se trouve dans toute la complexite des contextes de la vie religieuses etideologiques.Mots-Cles: diversite des idees theoriques etpratiques de l'ensemble des religionset ideologies sur la maladie, la souffrance, le mourir et la mort; necessite de renseignementset direction pour des me'decins, infirmiers, infirmieresdas Leiden aufzuheben. Der buddhistischeWeg zu diesem Ziel umfaßtEthik und Meditation. In einer späterenEntwicklung des Buddhismus istauch die Vorstellung aufgekommen,daß ein stellvertretendes Leiden möglichsei.2. Leiden — jüdischSo wie die Gesamtheit des Volkes Israel<strong>für</strong> den einzelnen solidarisch einsteht,so tritt auch je<strong>der</strong> Angehörigedes Bundesvolkes vor Gott als Solidarschuldner<strong>für</strong> alle ein. Diese gemeinsameHaftung bekundete sich auch denSchlägen gegenüber, die die Gemeinschafttrafen. Der dogmatische Aspekt<strong>der</strong> göttlichen Vergeltungskausalitatlegte jedoch eindeutig fest: Leidenweist auf Schuld. Zugleich aber wirddie Gemeinschaft mit Gott durch dasLeiden erworben. Die willig Leidenden,die liebt Gott. Darum leiteten dieWeisen des Gottesvolkes dazu an, imLeiden einen Grund zum Gotteslob zuerkennen. Die Rabbiner for<strong>der</strong>ten,sich unter das Leiden zu beugen, weiles den Menschen zur Umkehr bewegtund Sühnung schafft. Sie lehrten Demutim Leiden als Ergebung in GottesLiebe. Das Eigentümliche des jüdischenVolkes indes, sein übermächtigerLebenswille, <strong>der</strong> Gleichgültigkeitund Entsagung gegenüber <strong>der</strong> Weltnicht aufkommen ließ, weil sie GottesSchöpfung ist, erkannte im Leiden niedie Grundform des Daseins, son<strong>der</strong>nGottes Anruf an den Menschen, einSchaffen<strong>der</strong> nach seinem Willen zusein.3. Leiden — christlichIm Zentrum <strong>der</strong> christlichen Verkündigungsteht das Kreuz, also das Leideneines einzelnen, das mit dem WillenGottes und <strong>der</strong> Schuld des Menschenin Verbindung gebracht wird.Dieser Ansatz, <strong>der</strong> von dem <strong>der</strong> ursprünglichenbuddhistischen Verkündigungganz verschieden ist, ist im AltenTestament vorbereitet. Das Leidenwird hier von vornherein im Zusammenhangmit <strong>der</strong> Schuld des Menschengesehen, weil ein gerechter Gottvorausgesetzt wird, <strong>der</strong> die Welt gutgeschaffen hat und an dessen Willen<strong>der</strong> Mensch sein Leben ausrichtenkann. In keiner an<strong>der</strong>en religiösen Traditionwird das Leiden so eindrücklichin Bil<strong>der</strong>n dargestellt wie im Christentum.Im christlichen Verständnis umfaßtLeiden nicht nur den körperlichenSchmerz, son<strong>der</strong>n auch die Auswirkungendes moralisch Bösen bis hinzum schicksalhaften Unglück. FürChristen ist das Leiden unlösbar mit<strong>der</strong> Sünde verbunden, <strong>der</strong>en Anstifter<strong>der</strong> „Teufel" und <strong>der</strong>en Lohn die„Hölle" ist. Doch das Leiden als bloßeStrafe verkürzt die christliche Auffassungund wurde von Jesus ausdrücklichzurückgewiesen.Tod und Auferstehung Jesu stellen dasmenschliche Leiden in den Zusammenhangeines göttlichen Handelns an<strong>der</strong> Welt, das dem Glaubenden das„ewige Leben" eröffnet. Die Theologen<strong>der</strong> Alten Kirche haben diesenAnsatz gegen konkurrierende Konzeptionen<strong>der</strong> Gnosis und des Manichäismusverteidigt, in denen das Leiden in<strong>der</strong> Welt im Sinne eine Dualismus verstandenund auf das Wirken eines Gegen-Gotteso<strong>der</strong> wi<strong>der</strong>göttlichen Prinzipszurückgeführt wird.Im Alten und im Neuen Testamentwird vor allem gesagt: Gott „heilt" und„verbindet". Aber er „zerreißt" und„schlägt" auch, er verantwortet dieMühsal des Gebarens, das Exil inÄgypten, ja die Endgültigkeit des Leidensim „zweiten Tod". Gott straftzwar auch durch Krankheit, züchtigt,zärtlich o<strong>der</strong> streng, ruft zur Umkehr,zeigt seinen Zorn, aber das Eigentlichepassiert in einer überraschenden Verwandlung: die Blindheit ist gut, damitsich Gottes Wirken an ihr offenbarenkann (Joh. 9).Unsere Angst, durch eine Krankheitverdient o<strong>der</strong> unverdient bestraft zuwerden, muß im Licht <strong>der</strong> Bibel positivinterpretiert werden als Herausfor<strong>der</strong>ung,zu überprüfen, wie tief <strong>der</strong> ganzeMensch, dessen leib-seelische Integritätdurch die Krankheit in eine Krisegerät, auf Gottes Ruf ausgerichtet ist,<strong>der</strong> Umkehr bedarf. Jesus lehrt, daßalle Sün<strong>der</strong> sind, die Kranken nichtmehr als alle an<strong>der</strong>en. Im umfassen<strong>der</strong>enbiblischen Thema des Mit-Leidenssind die Grundstrukturen von Krankheitund Heilwerden mitbedacht. DieChristen sind von ihrem Herrn beauftragtzu heilen, auch durch beson<strong>der</strong>eGeistesgaben. Für Heilen aus demGlauben bleibt normativ, wie Jesus geheilthat:1. durch Zuwendung zu den Leidenden,die ihre soziale und innere Isolierungdurchbricht;2. durch Den-Finger-auf-die-Wundelegen,was zur Aufhebung <strong>der</strong> Abspaltungdes Leids führt, die imKranksein festhält;3. durch Herausfor<strong>der</strong>ung und Stärkung<strong>der</strong> Ich-Krafte, die den Men-732 Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36 10 (1995)


W. Schmidt, Religion und Krankheitsehen in die Mitte seiner Identitäteinrücken lassen: in die Dankbarkeitund Freiheit geschenkten Lebens.Indem Gott den rechtlosen Sün<strong>der</strong> ausGnaden gerecht macht, erweist er anihm Gerechtigkeit als seine schöpferische,rechtfertigende und zu Rechtbringende Gerechtigkeit. Gott erweistsich als <strong>der</strong> gerechte Gott, indem erSün<strong>der</strong> rechtfertigt. Vergebung ist diegöttliche Antwort auf die Sünde, Heilungist die göttliche Antwort auf dieKrankheit. Darum wird Auferstehungdie göttliche Antwort auf den Todsein. Die Rechtfertigungslehre war diereformatorische Antwort auf dieTheodizeefrage, die Frage nach demLeiden des Gerechten.4. Leiden — islamischKein heilsgeschichtliches Leidensereignisist in die Mitte des islamischenGlaubens einbezogen, auf das hier eineTheologie des Leidens hätte aufgebautwerden können. Der schiitische Islamist diesbezüglich eine Ausnahme. Prädestiniertzum Lebenskampf, ist <strong>der</strong>Mensch ständigen Ängsten und Leidenausgesetzt. Aber das Leben bringtauch viel Freude. Das muslimischeWeltbild ist eher ein optimistischesdenn ein pessimistisches. Mit <strong>der</strong> Seelenstärke,die aus dem Vertrauensverhältniszu Allah herauswächst, läßtsich das Leben besser meistern und dasLeid leichter ertragen. Der Schia-Islamkennt ein Passionsmotiv. Das ist dieErmordung Husseins, des Enkelsohnsvon Mohammed, im Jahre 680 beiKerbela. Ein Passionsmotiv war auchzur Zeit <strong>der</strong> ersten Verkündigungendes Propheten Mohammed in Mekkapräsent. Dieses ist später — durch diemedinensische Entwicklung — verlorengegangen.Das neu aufgekommenePassionsmotiv hat bei den Schiiten religiöseVorstellungen entstehen lassen,die im übrigen Islam fehlen.II. Sterben und Tod1. Sterben/Tod — buddhistischIn dem auf Analyse des Leidens beruhendenBuddhismus ist die Reinkarnation(Wie<strong>der</strong>verkörperung) sowohl <strong>der</strong>eigentliche Ausdruck des Leidens alsauch die Chance zu seiner Überwindung.Die Begierde (Durst) nach Seinund Werden läßt immer neues Karmaentstehen, was <strong>der</strong> Grund <strong>für</strong> die Kettevon Impulsen ist, die zur Reinkarnationführen. Die subtilste und allesdurchdringende Form <strong>der</strong> Begierde istdas Anhaften an einem autonomen individuellenIch, das folglich überwundenwerden muß, wenn Befreiung erlangtwerden soll. Im Buddhismus gibtes folgerichtig kein eigentlich frei existierendesIch, das wie<strong>der</strong>geborenwird, son<strong>der</strong>n es ist ein im Zusammenwirken<strong>der</strong> Daseinselemente geformterKomplex seelischer und geistigerEnergien, <strong>der</strong> als Matrix dem Bewußtseinskontinuumaufgeprägt wirdund somit die Kontinuität zwischenden einzelnen Existenzmomenten, diein <strong>der</strong> Verbindung jener Matrix mitdem körperlichen Bestehen, aufrechterhält.Da Ich und „Seele" geleugnetwerden, wird die Frage nach <strong>der</strong> Kontinuitätvon Existenz zu Existenz oftmit dem Bild des Entzündens einerFlamme an <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en erläutert: KeinerleiSubstanz, son<strong>der</strong>n ein Energiepotentialwird weitergegeben.Der Buddha selbst gilt als Vollendeter,<strong>der</strong> durch kontinuierlichen spirituellenAufstieg nach vielen Reinkarnationenschließlich ins Nirwana eingehenkonnte. Beson<strong>der</strong>s im tantrischenBuddhismus mit seiner Lehre von Bewußtseinsebenen,mentalen Faktoren,Tragerenergien <strong>für</strong> Bewußtseinsimpulseund Kraftkonzentrationen imsubtil-physischen Bereich ist eine detaillierteLehre von den Stadien desSterbeprozesses, dem Zwischenzustandund <strong>der</strong> Reinkarnation entwikkeltworden (vgl. das „Tibetische Totenbuch").Der Tod ist die Trennungdes Bewußtseins vom grobstofflichenKorper, wobei sich die subtilen Bewußtseinskräftenicht von den äußerstsubtilen Elementen des Materiellentrennen, son<strong>der</strong>n bis zur nächsten Existenzfortbestehen. Die Art und Weisedes Wärmeverlustes beim Sterben giltals Anzeichen <strong>für</strong> die Art <strong>der</strong> späterenReinkarnation.2. Sterben/Tod — hinduistischReinkarnationsvorstellungen (Wie<strong>der</strong>verkörperung,Wie<strong>der</strong>geburt, Seelenwan<strong>der</strong>ung)trifft man systematischdurchdacht vor allem im Hinduismus.Reinkarnation gehörte nicht zumGlaubensgut <strong>der</strong> Arier. Vermutlich istReinkarnation also Substrat aus vorarischenKulturen Indiens, seither jedochpopulärer Volksglaube. Drei Elementeaus diesem Volksglauben verbindensich mit <strong>der</strong> Karma-Lehre: dieGeister <strong>der</strong> Verstorbenen existieren alsAbgeschiedene im quasi-materiellenZustand, die Vorstellung eines Gerichtssowie <strong>der</strong> Aufstieg <strong>der</strong> Seele inden Himmel. Später glaubt man, daßdie Seele entwe<strong>der</strong> in ein himmlischesParadies eingeht, falls sie vollkommengereinigt ist, o<strong>der</strong> aber auf dem „Weg<strong>der</strong> Väter" zunächst im Bereich desMondes die Früchte <strong>der</strong> guten Werkegenießt, um wie<strong>der</strong>geboren zu werden,wenn diese aufgebraucht sind.Schlechtes Karma muß in Höllenbereichengetilgt werden. Die Lebenszeitenin Zwischenzeiten sind Reinigungsphasen.Der lange Kreislauf <strong>der</strong> Geburten(Samsara) ist ein Läuterungsweg,<strong>der</strong> in Indien sowohl als hartesSchicksal als auch als Chance zur Reifungempfunden wurde und wird. Imneueren Hinduismus wird Reinkarnationhäufiger als Chance zur Befreiungsowie zum fortgesetzten Dienst an denMitmenschen interpretiert. Die Mittelzur Befreiung aus dem Samsara sinddie verschiedenen Heilswege, <strong>der</strong> Wegdes Handelns, <strong>der</strong> Weg <strong>der</strong> Gottesliebeund Hingabe und <strong>der</strong> Weg spirituellerErkenntnis.3. Sterben/Tod — jüdischDie jüdisch-alttestamentliche Traditionlebt von <strong>der</strong> GrundüberzeugunaÖD734 Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36 10 (1995)


W. Schmidt, Religion und Krankheitals dem entscheidenden Merkmal desmenschlichen Daseins, daß <strong>der</strong>Mensch in einer Wechselbeziehunglebt — vor allem mit Gott. Gotteslobist ein unerreichbarer Ausdruckmenschlicher Lebendigkeit. Durch denTod wird <strong>der</strong> Mensch von <strong>der</strong> Erfahrungdes wun<strong>der</strong>baren Handelns Gottesund vom Lob Gottes abgeschnitten.Daher bedeutet Tod <strong>für</strong> ihn Beziehungslosigkeit.Entsprechend verstand<strong>der</strong> Israelit als eine Erscheinung desTodes jede schwere Beeinträchtigungseines Lebens, z. B. durch Krankheito<strong>der</strong> Gefangenschaft. Er wurde vondem Eindringen des Todes in das Lebenstarker angefochten als durch dieTatsache des Sterbenmussens. Der Todkann also als Symbol dienen <strong>für</strong>Krankheit, Bedrängnis, Gottesferne.Leben wird also judisch-alttestamentlichverstanden als standiger Dialogmit Gott, dem <strong>der</strong> Mensch Gluck undLeid, Hoffnung und Angst, Gelingenund Schuld offenlegt und von dem erHeil erbittet. Tod ist Abbruch diesesDialoges, Beziehungslosigkeit, Gestaltlosigkeit.Der Zustand des Tot-Seins wird als Schattendasein verstanden.In diesem Schattenreich gibt eswe<strong>der</strong> Leid noch Klage, aber auch keinGluck und keine Hoffnung — keineZukunft. Eine Vorstellung, die denTod als Strafe <strong>für</strong> Schuld versteht,kennt das Alte Testament nicht.In <strong>der</strong> nachexilischen Zeit sowie in <strong>der</strong>Apokalyptik än<strong>der</strong>t sich das Verständnisdes Todes in judischer Sicht. DerTod gilt als Sundenstrafe. Es gibt einenendzeitlichen Strafort, aber auch eineAuferstehung <strong>der</strong> Toten zum Endgericht.Mit <strong>der</strong> hellenistischen Kulturdrangen dann dualistische Vorstellungenvon einem sterblichen Leib und einerunsterblichen Seele in das Judentumein, desgleichen <strong>der</strong> Gedanke anein ewiges leibloses Leben nach demTod.4. Sterben/Tod — christlichDas christliche Verständnis des Todeshangt unmittelbar zusammen mit demVerständnis von Tod und AuferstehungJesu. Der Tod Jesu ist stellvertreten<strong>der</strong>Suhnetod, Erneuerung desBundes mit Gott, Überwindung des(todlichen) Gesetzes und des menschlichenTodes. Das Neue Testament bezeugt,daß die beson<strong>der</strong>e ZuwendungGottes in <strong>der</strong> Menschwerdung desSohnes ihre letztgultige Erfüllung findet.Christus ist das unüberbietbareund unaufhebbare „Ja" Gottes zumMenschen. Als wirklicher Mensch ister selbst <strong>der</strong> Sterblichkeit unterworfen,die er bis in die Hingabe am Kreuz aufsich nimmt und die in <strong>der</strong> Auferstehungihre Vollendung hat. Im Geschehenvon Karfreitag und Ostern eröffnetChristus dem Menschen die Befreiungaus Sunde und Tod und überwindetendgültig die Gottferne, die erselbst zutiefst in seinem menschlichenLeiden, in seiner Todesangst durchhttenhat. In seiner Deutung des Todesreflektiert das Neue Testament vor allemdie Beziehung zwischen Tod undSühne.Im Neuen Testament gilt <strong>der</strong> Tod alsFolge <strong>der</strong> Sunde. Er ist durch dieSunde des ersten Menschen in die Weltgekommen und trifft alle Menschen.Durch Jesu Tod und Auferstehungsind <strong>der</strong> Sunde und dem Tod dieMacht genommen. An diesem Geschehengibt die Taufe Anteil; wer aufJesu Tod getauft ist, wird leben, im gegenwartigenwie im zukunftigen Leben.In <strong>der</strong> Taufe — so Paulus — werdendie Glaubenden in den Tod Jesuhineingenommen und wachsen mitihm zusammen. Den eigentlichen Todist <strong>der</strong> Christ schon damit gestorben,<strong>der</strong> Sunde, dem Gesetz, dem Fleische,sich selbst, <strong>der</strong> Welt. Der Tod ist damitrelativiert: Ob wir leben o<strong>der</strong> sterben,wir gehören Christus, dem Herrn.Die christliche Antwort auf das Ratseides Todes besteht in <strong>der</strong> Auferstehungshoffnung,die eine Bejahung desLeibes als eines Bestandteils gegenwartigenwie zukunftigen Heils miteinschließt. Kreuz und Tod sind bleibendeSignaturen des Lebens und desTodes. Menschlich gesehen ist <strong>der</strong> Todunbegreiflich auch im Neuen Testament.Doch das Neue des Neuen Testamentsliegt darin, daß <strong>der</strong> Tod m bezugauf Gott (und Christus) gesehenwird. In <strong>der</strong> Auferweckung Jesu erweistsich gerade <strong>der</strong> Tod als Ursprungdes Lebens; denn Gott überlaßt seinenChristus nicht dem Tod.Paulus übernimmt die apokalyptischenVorstellungen von einer endzeitlichenAuferstehung <strong>der</strong> Toten. DerEinfluß des hellenistischen Dualismuswar so stark, daß er in die theologischenAussagen <strong>der</strong> Alten Kirche eindrangund im Auferstehungsglaubenvirulent blieb. Die Theologie <strong>der</strong> Neuzeithat zunehmend eingesehen, daßdas herkömmliche Schema <strong>der</strong> Trennungvon Leib und Seele, das jahrhun<strong>der</strong>telangdie Vorstellung von Tod undUnsterblichkeit geprägt hat, <strong>für</strong> eineDeutung nicht ausreicht. Dar Tod bedeutetdas Ende des ganzen Menschenals Person in ihrem konkreten Leib.Tod muß ganzheitlich verstanden werden,wenn auch Auferstehung alsganzheitliches Geschehen geglaubtwerden soll. Hoffnung auf Ewigkeitkann nicht die naive Erwartung einesImmer-so-weiter-Gehens sein. Das biblischeBild des Samenkorns machtsichtbar, daß Verwandlung einenschmerzhaften Prozeß radikalen Loslassensals Bedingung von Verwandlungvoraussetzt. Das gilt auch <strong>für</strong> denMenschen. Der eine und ganzeMensch ist „verleiblichte Seele" und„durchseelter Leib". Als Ganzer ist erdurch den Tod betroffen. Gott aber,<strong>der</strong> dem sterblichen Menschen als Geschenkseiner Liebe, die er in Tod undAuferstehung Jesu vollendet, die ungeschuldeteGabe Gottes, nämlich dasunvergängliche Geschenk des Lebensunwi<strong>der</strong>ruflich zuspricht, dieser Gottkann den vergänglichen Menschenauch und gerade im Tod zu dem unvergänglichenQuell des Lebens zurückrufen.Die Unwi<strong>der</strong>ruflichkeit <strong>der</strong> Personvor Gott kann selbst <strong>der</strong> Tod nichtzerstören: Der unsterbliche Gottnimmt den sterblichen Menschen mdie unbedingte Zukunft seiner eigenenArztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36 10 (1995) 737


W. Schmidt, Religion und KrankheitUnsterblichkeit hinein. Deshalb — undnur deshalb — hat <strong>der</strong> Tod keine endgültigeMacht mehr über uns.5. Sterben/Tod — islamischDer Glaube an Gott und an den JüngstenTag sind Kernsatze <strong>der</strong> VerkündigungMohammeds. Die islamische Religionregelt beson<strong>der</strong>s die Beziehungendes Menschen zu Gott und zumJenseits. Das Leben ist nach islamischerTradition zur Bewährung gegeben.Paradies als Ort <strong>der</strong> FreundschaftGottes und Hölle als Ort <strong>der</strong> ewigenPein sind die gerechte Vergeltung <strong>für</strong>den Lebenswandel, Aufnahme ins Paradiesfreilich auch Akt absoluter göttlicherGnade. Je<strong>der</strong> Mensch ist sterblich.Auch Mohammed ist gestorben.Vor dem Todesengel, <strong>der</strong> die Seele desToten nach Glaube und Gottergebenheitbefragt, gibt es kein Verstecken.Der Tod ist in dieser Perspektive Anfangeines neuen Lebens, wie auch dasLeben im Körper <strong>für</strong> den Muslim nureine Station auf einer langen Reise <strong>der</strong>Seele darstellt, wie aus dem „Totenbuchdes Islam" hervorgeht. Für denwahren Gläubigen verliert <strong>der</strong> Todseine Schrecken, er sehnt ihn herbei,hat keine Furcht vor ihm. Angesichtsdes Todes hat <strong>der</strong> Mensch die letzteGelegenheit, über Allmacht, Erhabenheitund Gerechtigkeit Gottes nachzudenken.Die Sorge Gottes zeigt sichüber das Leben hinaus. Der Tod ist inislamischer Sicht die Voraussetzung,das letzte Ziel zu erreichen, keineswegsaber etwa Sold einer allgemeinen o<strong>der</strong>persönlichen Sünde.Die Annahme also, daß <strong>der</strong> Tod „<strong>der</strong>Sünde Sold" sei, wird vom Islam nichtgeteilt. In <strong>der</strong> Hingabe an Gott verliert<strong>der</strong> Tod seine Schrecken. Die liebendenMystiker ersehnen ihn sogar, weilsie in ihm das „Entwerden in Gott" erreichen.Freilich verurteilt <strong>der</strong> rechtsgläubigeIslam trotz all dieser Todessehnsuchtjegliche gewaltsame Beendigungdes Lebens, weil sie einen unzulässigenEingriff in die göttliche Kompetenzbildet.In <strong>der</strong> Tradition des Koran sind sowohldie Sterblichkeit als auch die Unsterblichkeit<strong>der</strong> Seele impliziert. Nach demKoran „unsterblich" sind indes die imSinne <strong>der</strong> islamischen Erwartungenguten Menschen und ihre Werke, auchwenn die Skeptiker und Ungläubigendies nicht bemerkten.6. Sterben/Tod — spiritistisch/parapsychologischDer Tod wird von den Spiritisten nichtals Ende o<strong>der</strong> Vernichtung, son<strong>der</strong>nals Übergang von <strong>der</strong> irdischen Bühnezu einem an<strong>der</strong>en Daseinsabschnitt gedacht.Mit seinem Astralleib betritt dasGeistwesen die jenseitige Welt. Umdiesen Übergang zu erleichtern, ist eswichtig, schon vor dem Tod an einFortleben zu glauben, sonst gerät <strong>der</strong>Mensch mit dem Tod in Panik undglaubt gar nicht, daß er schon gestorbenist, weil er ja noch lebt. Die Nöteso umherirren<strong>der</strong> armer Seelen werdenin <strong>der</strong> spiritistischen Literatur eindrucksvollbeschrieben. In an<strong>der</strong>enFällen gelingt es dem Geistwesen, nachseinem Anpassungsschlaf sich in <strong>der</strong>Astralwelt zurechtzufinden. DieAstralwelt wird überwiegend als landschaftlichschön beschrieben. DieHölle, von <strong>der</strong> einige „Spirits" berichtenund von <strong>der</strong> grauenhafte Bil<strong>der</strong>entworfen werden, wird gedacht alseine Art „himmlische Besserungsanstalt", als ein zeitlich begrenztes Kuratorium.Der Spiritismus beansprucht also, dieAntwort schlechthin auf jene Fragendes persönlichen Fortlebens nach demTode, dem Leben nach dem Leben, gebenzu können. Die Totenbefragungwird in den beiden großen Gesetzbücherndes Alten Testaments, dem 3.und 5. Buch Mose, strikt verurteilt.Kultische Rituale und magische Beschwörungenhat Israel als eine grundsätzlicheVersuchung dieses dunklenReiches empfunden, dem <strong>der</strong> Gläubigein keinster Weise entsprechendürfe. Da <strong>der</strong> Geisterwelt eine entsprechendeGötterwelt entsprach, warIsrael von seinem Glauben her gehalten,sein ganzes Vertrauen auf den einenGott zu setzen. Dieser Gott aberwar nach seiner eigenen Verheißungein Gott des Lebens und nicht des Todes.Auch das Neue Testament konzentriertsein Interesse auf das Verhältnisdes Menschen zu Gott und nichtauf das Verhältnis des Menschen zumTod o<strong>der</strong> gar zu einem Reich <strong>der</strong> Toten.Nicht über den Einblick ins Totenreich,son<strong>der</strong>n über den Weg <strong>der</strong> Verkündigungkommt <strong>der</strong> Mensch nachneutestamentlicher Überzeugung zumGlauben.Dieser Glaube macht frei, unvoreingenommenund offen mit den parapsychologischenPhänomenen umzugehen.Fragt man, in welchem Verhältnis<strong>der</strong> Glaube zu dem steht, was die Parapsychologiezum Thema Sterben undTod zu sagen hat, so ist zunächst nachdrücklichzu unterstreichen, daß esdem Glauben um das Vertrauen aufGott geht, seiner Macht und seinenMöglichkeiten traut er mehr zu als <strong>der</strong>Macht des Todes. Von diesem Vertrauenherkommend, sieht und beurteilter auch all das, was auf dem Gebiet<strong>der</strong> Parapsychologie heute zumThema Sterben und Tod gesagt wird.Aber eben weil <strong>der</strong> Glaube es nicht nötighat, dies zum „Beweis" seinerWahrheit heranzuziehen, macht erauch frei dazu, unvoreingenommen,kritisch und zugleich offen damit umzugehen.Wird aber dieser ganze Bereichnicht mehr vom Glauben her gesehenund beurteilt, son<strong>der</strong>n umgekehrt<strong>der</strong> Glaube von irgendwelchenJenseitsvorstellungen her gesehen undbeurteilt, dann tritt eine entscheidendeVerschiebung ein. Dann steht nichtmehr das Vertrauen auf die MachtGottes im Vor<strong>der</strong>grund, son<strong>der</strong>n dasInteresse an einer jenseitigen Welt. Fürden Glauben kann dies zur tödlichenBedrohung werden.Der Umkreis von Sterben und Tod übteine beson<strong>der</strong>e Anziehungskraft aufdie im Menschen tief verwurzelteSehnsucht aus, seine Grenzen zu überschreitenund seiner Zukunft sich zu738 Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36, 10 (1995)


J. ,^W Schmidt, Religion und Krankheitbemächtigen Deshalb lagert über diesemganzen Problemfeld, auch angesichtsaller Versuche, den hier anstehendenFragen mit Klarheit und Offenheitzu begegnen, immer zugleich<strong>der</strong> trübe Nebel fragwürdiger okkulterPraktiken Sie ziehen nicht nur Menschenm ihren Bann, die aus Neugiero<strong>der</strong> Sensationslust dieses Feld betretenSie ziehen ebenso Menschen in ihrenBann, die seelisch leiden und we<strong>der</strong>ihr Leben noch die Angst vor ihremTod bewältigen können Beide nur zuwarnen, genügt nicht Denn zum Lebengehört mehr als nur Warnung o<strong>der</strong> garVerbot Zum Leben gehören letztlichVei trauen und unvergängliche HoffnungAnschrift des VerfassersPfarrer W SchmidtArbeitsstelle WeltanschauungsfragenPostfach 1013 52, D-70012 Stuttgart• jprVitamin E 600aus natürlichen Pflanzenölen1 Kapsel enthält 400 mg D-a-Tocopherol= 600 I.E. Vitamin E100 Kapseln DM69,99Tagesdosis: 1 - 2 KapselnMOWIVIT® Kapsein Wirkstoff DalphaTocopherol Zusammensetzung 1 Kapsel enthalf400 mg D alphaTocopherol - entsprechend600 I E Vitamin E AnwendungsgebieteTherapie von Vitamin E MangelzustandenGegenanzeigen keine bekannt Nebenwirkungen Bei Einhaltung <strong>der</strong> Tagesdosis von1 bis 2 Kapseln sind m allgemeinen auch beDaueranwendung keine Neberwn ^erwarten Hypervitaminosen sind auch|ahrelanger Verabreichung hoher Dosen nichtbekanntgewordenPackungsgroßen und Pre\seOP 50 Kapseln DM43,99 PZN 4675597OP 100 Kapseln DM69,99 PZN 4675605OP 150 Kapseln DM99,99 PZN 4779747Rodisma-Med Pharma GmbHHauptstraße 463 51143 Köln Tel 02203/52233 Fax 02203/546 91MOWIVITKapselnArztezeitschnft <strong>für</strong> Naturhellverfahren 36 10 (1995) 739


Heilfasten aktuell — Gewinndurch Verzicht!von D. SchulzZusammenfassungHeilfasten und gezielte Ernährungstherapien gehören zu den wissenschaftlich anerkanntenNaturheilverfahren, die sich jedoch im Gegensatz zu <strong>der</strong> früher praktiziertenLehre <strong>der</strong> Gesun<strong>der</strong>haltung heute eher aus <strong>der</strong> Erkenntnis heraus entwikkelthaben, daß zahlreiche Zivilisationserkrankungen ernährungsbedingten Ursprungssind. Die gründliche Darmsanierung als Einstieg in das Fasten und eineunterstützende Physiotherapie führen zur Eliminierung <strong>der</strong> durch permanenteFehl- und Überernährung verursachten Stoff wechselabbauprodukte und Gefäßablagerungen.Das Selbstreinigungsvermögen des Verdauungssystems wird aktiviert,so daß den zahlreichen, durch Verschlackung und Übersäuerung des Stoffwechselsbedingten Überlastungskrankheiten entgegengewirkt werden kann. Erfolgt imAnschluß an eine Fastenkur eine gezielte Ernährungskorrektur, die zu einer dauerhaftenNeuorientierung <strong>der</strong> Lebens- und Ernährungsweise führt, wird deutlich,daß Heilfasten neben <strong>der</strong> Bedeutung in <strong>der</strong> Therapie <strong>der</strong> Verdauungs-Stoffwechselerkrankungen eine wichtige Aufgabe in <strong>der</strong>en Prävention besitzt.Schlüsselwörter: Heilfasten, ernährungsbedingte Überlastungskrankheiten,Darmsanierung, Indikationen, Kontraindikationen, ErnährungstherapieSummaryFasting eures and speeifie nutritional therapies are among the scientifically recognizednaturopathic methods which, however — in contrast to the earlier teachingson health maintenance — are today based more on the insight that many civilization-relatedailments have a nutritional basis. Thorough intestinal cleansing as thefirst Step in fasting and supportive physiotherapy result in elimination ofthe variousmetabolites and vascular deposits left in the body by constant false nutritionand overeating. The self-cleaning capability ofthe digestive system is activated, sothat many overstrain ailments caused by waste produets and excessive aeidificationofthe metabolism can be treated. If a fasting eure is followed by speeifie nutritionalcorrections leading to a re-orientation ofone's way ofliving and eating, itbecomes clear that fasting eures has an important role to play in prevention of digestiveand metabolic illness, and not only in therapy ofthese conditions.Key words: fasting eure, nutrition-related overstrain ailments, intestinal cleansingindications, contraindications, nutritional therapyIm Altertum richteten sich die Menschennach <strong>der</strong> Lehre <strong>der</strong> Gesun<strong>der</strong>haltung.Jedes Individuum sollte alsgeistig selbständiges Lebewesen Eigenverantwortung<strong>für</strong> sein Leben entwickeln.Die aktive Verantwortung <strong>für</strong>den eigenen Körper, die Pflege vonKörper und Seele gehörten zu den natürlichenAufgaben eines jeden Menschen.Ziel war eine möglichst hochwertigeLebens- und Gesundheitskultur.In dieser Gesundheitslehre war dasregelmäßige Heilfasten zur Reinigungvon Körper und Geist fest verankert.Diese Wechselbeziehung Körper undGeist, dieses Ineinan<strong>der</strong>flechten vonphysischen und psychischen Einflüssen,das Verständnis <strong>der</strong> „GanzheitMensch", eingebunden und permanentbeeinflußt durch Natur und Umwelt,stellt den Kern <strong>der</strong> damaligen Lebensphüosophiendar.Auch heutzutage gehören Fasten, intensivdiätetischeMaßnahmen undeine gezielte Ernährungstherapie zuden wissenschaftlich anerkannten Naturheilverfahren.Jedoch wird <strong>der</strong> psychosomatischeAspekt <strong>der</strong> Medizin imallgemeinen und naturheilkundlichorientierter Aspekte im beson<strong>der</strong>enmehr und mehr durch die rein somatischeBetrachtungsweise verdrängt.Heute spricht kaum einer mehr von einerLebens- und Gesundheitskultur.Gesundheit gilt nur noch als Zustanddes Nicht-krank-Seins. Die ursprünglichangestrebte Gesun<strong>der</strong>haltung isteiner simplen Krankenversorgung gewichen.Einige grundlegende Gesichtspunktesind dennoch erhalten geblieben:— <strong>der</strong> Aspekt <strong>der</strong> Prävention— die For<strong>der</strong>ung nach einer gesün<strong>der</strong>enLebensweise— die Betrachtung des GesamtsystemsMensch und— die For<strong>der</strong>ung, in dieses System inregulieren<strong>der</strong> Weise einzugreifen,um die Selbstheilungsmechanismendes Organismus zu aktivieren.Die „Renaissance" des Fastens und gezielterErnährungstherapien erfolgte740 Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36, 10 (1995)


D. Schulz, HeilfastenResumeTandis que les methodes du naturisme d'autrefois etaient pratiques sur la base duprincipe de la conservation de la sante, la eure de jeüne et des therapeutiques alimentairesexaetes d'aujourd'hui fönt plutötpartie des methodes du naturisme reconnuspar les sciences et developpes ä partir de la constatation que de multiplesmaladies de la civilisation actuelles ont leurs origines dans l'alimentaüon. Pourcommencer lejeüne, le Systeme intestinal est soumis ä un profond assainissementaecompagne d'une Physiotherapie en support ayant pour resultat l'ehmination desproduits de decomposition du metabolisme et des Sediments vasculaires provoquespar wie malnutrition et sur-alimentation permanentes. Ainsi, la capacite de autopurgationdu Systeme intestinal est activee et il en resulte uneforte reaction auxmaladies de surcharge provoquees par la scorification et l'hyperaadification dumetabolisme. Quand la eure de jeüne est suivie d'une correction d'alimentationdeeidee ayant pour resultat une reorientatwn permanente de la maniere de vivre etdu regime d'alimentation il en ressort que la eure de jeüne n'estpas seulement importantepour la therapeutique des maladies du Systeme intestinal et du metabolismemais qu'elle assume aussi une mission importantepour la prevention de tellesmaladies.Wlots-Cles: eure de jeüne, maladies de surcharge provoquees par l'alimentation,assainissement du Systeme intestinal, indications, contreindications, therapeutiquealimentairenicht aus dem Bedürfnis nach innererRegeneration, son<strong>der</strong>n in erster Linieaus <strong>der</strong> Erkenntnis heraus, daß zahlreicheZivilisationserkrankungen eindeutigemahmngsbedingt sind. Weit über100 Milliarden DM allein im Jahre1994 mußte das deutsche Gesundheitswesen<strong>für</strong> emahrungsabhangigeKrankheiten aufwenden. So sind 30bis 60% <strong>der</strong> Deutschen übergewichtig,14 bis 20% hyperton, und 10 bis20% haben eine Hyperlipidamie. Etwa4 Millionen leiden an Diabetes melhtus.Erkrankungen als Konsequenz falscherErnährung fuhren mit über 50% dieTodesursachenstatistik an.Fehl- und Mangelernahrung stehenheutzutage eindeutig <strong>für</strong> Überernährung.Ein Überangebot an Nahrungsmitteln,wie es <strong>der</strong>zeit in den westlichenIndustrienationen herrscht, existiertseit etwa 40 Jahren. Das Ernahrungsverhalten<strong>der</strong> Menschen hat sichvon dem rein biologischen Zweck <strong>der</strong>Ernährung kontinuierlich weiter entfernt.Früher diente die Nahrungsaufnahme<strong>der</strong> notwendigen Energie- undNahrstoffversorgung. Heutzutage wirddie Nahrungsaufnahme in erster Liniedurch Überfluß und Genußsucht geprägt.Fette und Zucker dominierenunsere Zivilisationskost — Mineralstoffe,Vitamine, Ballaststoffe sindMangelware. Wahrend um die Jahrhun<strong>der</strong>twendetaglich etwa 100 g Ballaststoffeaufgenommen wurden, sindes heute durchschnittlich nur noch 20bis 25 g.Um den aus diesen Ernahrungsfehlernresultierenden Erkrankungen — Arteriosklerose,rheumatische Beschwerden,Herzinsuffizienz, Gastroduodenopathie,um nur einen kleinen Ausschnittzu nennen — erfolgreich entgegenzuwirken,stellen das Fasten undeine anschließende, grundlegende Ernährungstherapiesinnvolle, unterstutzendeMaßnahmen dar.Heilfasten ist kein AllheilmittelEine Fastenikur ist kein Ersatz <strong>der</strong> klinischenMecdizin. Niemand kann heuteauf die Errmngenschaften <strong>der</strong> verschiedenenmedlizinisch-wissenschaftlichenForschungseeinrichtungen verzichten.Bei <strong>der</strong> Prawention o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Behandlungchroniascher Krankheiten jedochkann das Fasisten bisher ungenutzte Reservenaufscchließen und die klinischeMedizin wirtksam unterstutzen und erganzen.Nuiir über eine Kooperationvon klinischeer Medizin und klassischenNaturheilverrfahren, ohne die leidigenPro- und Kömtra-Diskussionen, kanndas eigentlicche Ziel <strong>der</strong> Medizin, dieGesundung des Menschen, erreichtwerden.Die sogenaannte Schulmedizin setztzwangslaufigg erst bei <strong>der</strong> Erkrankungselber an — eine rein symptomatischeBehandlung.. Vor- und Fruhphasenvon Krankhaeiten können häufig nichtregistriert weerden. Heilfasten hingegenist gleichzeittig Therapie, Prophylaxeund Rehabilitation. Heilfasten ist eineganzheitlichee Heilmethode, die alleino<strong>der</strong> ergänzt t durch verschiedene Formen<strong>der</strong> Physiotherapie, wie Massagen,Atem- i und Bewegungstherapieno<strong>der</strong> medizinnische Ba<strong>der</strong>, Anwendungfindet.Da sich das Heilfasten aufgrund <strong>der</strong>zunehmendem ernahrungsbedingtenErkrankungesn <strong>der</strong> letzten Jahre etablierthat, dirangen sich automatischdie Fragen aiuf:— Wo liegem die elementaren Fehlerunserer scogenannten Zivilisationskost?— Fehl- und Mangelernahrung als Ursache<strong>für</strong> Werdauungs-Stoffwechselkrankheiten,ist diese Beziehung jedembewuißt?— Ist es wirklich so schlimm, wie undwas wir essen?Die letzte Frage ist eindeutig zu bejahen.Das bei uns herrschende Überangebotan Nahrungsmitteln hat dazu gefuhrt,daß Zusammensetzung und Zubereitungsart<strong>der</strong> Mahlzeiten häufigfalsch sind (Tab. I).Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturhellverfahren 36 10 (1995) 741


D. Schulz, HeilfastenTab. I: Die heutigen Ernahrungsfehler und ihre Folgen.Ernahrungsfehler— hoher Fleisch-, Fett- und Fischkonsum— .zuviel Zucker— zuviel tierische Produkte— zuwenig pflanzliche Produkte— kaum vollwertige Nahrungsmittel— Weißmehlprodukte— „Fast-Food"-Ernahrung— Industrieprodukte— zuwenig Obst und Gemüse— falsche Lagerung und Zubereitung— Alkohol und GenußmittelFolgen— hyperkalorische Ernährung— falsche Zusammensetzung <strong>der</strong>Makronahrstoffe Fett, Eiweißund Kohlenhydrate— saureuberschussige Ernährung— Mangel an Faser- und Ballaststoffen— Mangel an Mikronahrstoffen(Vitamine, Mineralstoffe undSpurenelemente)Bereits gegen Mittag laßt die Verdauungstatigkeitspurbar nach. Abends,wo bei vielen Menschen, allein beruflichbedingt, die Hauptmahlzeit desTages steht, arbeitet <strong>der</strong> Darm nurnoch minimal. Die Bewegungen zurDurchmischung des Darminhaltes unddie Peristaltik setzen allmählich aus.Der durch zu spate Nahrungsaufnahmenoch vorhandene Darminhaltbleibt unverdaut liegen, seine Bestandteilewerden nicht mehr verarbeitet undresorbiert. Der Darminhalt wird kompostiertund zersetzt sich allmählichdurch Vergärung. Gase und Zersetzungsprodukte— je nach biologischerQualität <strong>der</strong> Nahrung unterschiedlichtoxisch — sind die unausweichlicheKonsequenz. Diese durch unzureichendeVerdauung entstehenden Faulnisstoffeund Gärungsprodukte wurdenbeispielsweise im Tierversuch langst alskanzerogen, zytotoxisch, hepatotoxischund hamatotoxisch nachgewiesen.Unter diesen pathophysiologischenBedingungen kommt es zu einer Entzündung<strong>der</strong> Darmmukosa. Die angesammeltenSchlackenstoffe und Gifte— hauptsachlich Phenole, Indole, Kresole,Formaldehyd o<strong>der</strong> toxische Alkohole— können infolge <strong>der</strong> Darmträgheitnicht mehr restlos ausgeschiedenwerden und fuhren zu einer intestinalenToxikose (Abb. 2).Die meisten Menschen trinken zu wenigo<strong>der</strong> das Falsche (Alkohol, Kaffee).Diese Fehlernahrung fuhrt beivielen Menschen letztendlich zu Verdauungsstörungen.Zusatzlich wirkenHektik und Streß heutzutage einer„Eßkultur" entgegen: Wir essen zuschnell, zu viel, zu häufig, zu falschenZeiten, was gemeinsam mit dem permanentenBewegungsmangel denempfindlichen Verdauungsrhythmusstört und die äußerst sensible Darmfloraschadigt (Abb. 1).Warum ist eine geregelte Verdauungso wichtig?Die höchste Aktivität zeigt <strong>der</strong> Darmin den frühen Morgenstunden.Schlackenstoffe und intestinaleAutointoxikation — häufig als wissenschaftlichnicht nachgewieseneBegriffe deklariertBei Schlackenstoffen handelt es sichum mehr o<strong>der</strong> weniger toxische Abbauprodukte(saure Stoffwechselprodukteund Eiweißreste), die an sichnach ihrer Neutralisation bzw. stoffwechselbedingtenUmsetzung aus demKorper restlos ausgeschieden werden.Dieser Mechanismus wird durch dasnaturliche Saure-Basen-Verhältnis inGang gehalten. Immer wenn <strong>der</strong> Korpereine Mahlzeit verdaut und Salzsaurein den Magen abgibt, entsteht imBlut aufgrund des Neutralisationsprinzipsbasisches Natriumhydrogenkarbonat.Natriumhydrogenkarbonat gelangtins Blut und schwemmt das Bin-Zivihsationskost Streß "oikuitüf ÜberernährungFehlernährungmangelnde EßkulturFehlernährungStörung desVerdauungssystemsHeilfastenBeflndhchkeitsstorungenErnährungskorrekturHektik und StreßBewegungsmangelemährungsabhängigeErkrankungenVerdauungs-Stoffwechsel-SchädenAbb 1Abb 2742Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36 10 (1995)


D. Schulz, HeilfastenTab. II: Indikationen des Fastens.Herz-Kreislauf-ErkrankungenStoffwechselerkrankungenHauterkrartkungenVerdauungsbeschwerdenAtemwegserkrankungenErkrankungen desBewegungsapparatesNierenerkrankungenFrauenleidenvegetative Störungenpsychische Erkrankungendegewebe frei. Aufgrund <strong>der</strong> ernahrungsbedingtenÜberlastung <strong>der</strong> Abbauwege(Darm, Nieren, Haut undSchleimhaute) werden die saurenStoffwechselprodukte jedoch zunehmendin die Bindegewebegrundsubstanzeingelagert und gespeichert. Dasie in <strong>der</strong> Lymphflussigkeit und in denFettzellen gebunden werden, sprichtman auch von intestinaler Toxikoseo<strong>der</strong> intestinaler Autointoxikation.Die intestinale Autointoxikation wirddemnach durch ungenügenden fermentativenAbbau <strong>der</strong> Nahrung verursacht.Letztendlich wirken die Darmgifteals Zellgifte, beson<strong>der</strong>s als Leber-,Blut- und Nervengifte, und fuhren zurSchädigung des Immunsystems.Die Verschlackung geht neben densterkoralen Depositionen im Intestinaltraktmit einer zunehmenden Saurebelastungdes gesamten Stoffwechselseinher. Diese permanente Über-arterielle Hypertonie, Herzinsuffizienz, Infarktprophylaxe,KHK, Herzrhythmus- und Uberleitungsstorungen,perrphere und zerebrovaskulare DurchblutungsstörungenGicht, Diabetes melhtus, Hyperlipidamie, Atheromatose,Hyperunkamie, AdipositasAUergosen (Ekzem, Nesselsutht), Dermatosen(Neuro<strong>der</strong>mitis, Psoriasis)Enteropathie, Obstipation, Gastroduodenopathien,Hepatopathien, Dyskinesie im Galle-Pankreas-Bereich, Dysbakterie, Dyspepsie, Blahsucht, Magen-Zwoffimgerdarm-GeschwüteAsthma bronchiale, chronische asthmatoide Bronchitis,chronische Rhimtis, Laryngitis und Sinubronchitisentzündliche und degenerative Gelenkerkrankungen,chronisch-rheumatische Arthritischronische, mchtmfektiose NephropathienRegelstörungen, Konzeptionsschwierigkeiten, klimaktenschesSyndromErschöpfungszustände, Leistungsabfall, Infektanfalligkeit,streßbedingte Störungen, Migränereaktive Depressionen, Angstpsychosen, Suchtverhaltensäuerung ist beispielsweise häufig <strong>der</strong>Einstieg in stoffwechselbedingte Gelenk-,Sehnen- und Bandscheibenleiden.Diese Vorgange zeigen deutlich, daß<strong>der</strong> Verdauungsapparat das zentraleOrgan im menschlichen Organismusist. Schon ein nur leicht behin<strong>der</strong>terAbtransport saurer Stoffwechselabbauproduktefuhrt zur Schädigung anzellularen Strukturen und biochemischenFunktionssystemen des Korpers.Schaden am Verdauungssystem sindgut getarnt. Sie verursachen wenig lokaleBeschwerden — Völlegefühl, Meteorismus,Flatulenz o<strong>der</strong> sporadischauftretende Verdauungsprobleme —,die selten als Warnzeichen <strong>für</strong> ernstereErkrankungen registriert werden. DenKorper belasten die genannten Ernahrungsgewohnheitenjedoch zunehmend.Die Gefaßwandzellen werdenvon sauren Stoffwechselproduktenummauert, die Bindegewebesubstanzquillt auf und wird mit Fett ausgepolstert.Die Korperzellen, die in diesemtoxischen Milieu funktionieren müssen,reagieren mit Reizung, Wachstumund Entartung. Diese Intoxikation desGewebes tauscht in bestimmten PhasenKrankheiten vor, die vom Organismusals Ausweichphasen eingesetztwerden, um die anfallenden Toxine abzuleiten.Obwohl diese Reaktionenhäufig schwer zu diagnostizieren sind,handelt es sich — im Falle ernahrungsbedingterUrsachen — eindeutig umreine Uberlastungskrankheiten. Hiersind hauptsachlich Uberlastungserscheinungendes Kohlenhydrat- undFettstoffwechsels mit Hyperglykamieund Hyperlipidamie, im weiteren VerlaufArteriosklerose, aber auch einpermanenter Proteinuberschuß, diechronische „Eiweißmast", zu nennen.Eine symptomatische Behandlung dieserUberlastungskrankheiten hat wenigAussicht auf Heilung, da dem Organismusdie notwendige Entgiftungsmoglichkeitgenommen wird. Er wirdvielmehr gezwungen, seine Schadstoffezu behalten, die eigentliche Ursache<strong>der</strong> Störungen wird nicht behoben.Es erscheint wesentlich sinnvoller,den Darm gezielt und grundlich zu sanieren,um die lange aufgestautenSchlacken- und Giftstoffe auf naturlichemWege auszuleiten. Zielsetzung„Der Bauch ist <strong>der</strong> Mittelpunkt des Lebens.Hun<strong>der</strong>t Krankheiten haben dort ihre Wurzeln."(chinesisches Sprichwort)744 Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheiiverfahren 36 10 (1995)


D. Schulz, HeilfastenTab. III: Aufgaben <strong>der</strong> Darmsanierung.— Entfernung von Toxmen und saurenStoffwechselabbauprodukten— Beseitigung <strong>der</strong> Darmverschmutzung— Abbau von Gefaßablagerungen undZersetzungsprodukten— Aktivierung des Selbstreinigungsvermogensdes Verdauungssystemsmuß sein, die naturlichen Funktionendes Verdauungsapparates zu reaktivierenund zu trainieren.An dieser Stelle setzt das Heilfasten an(Tab. II und III). Das verstärkte Eliminierenvon Stoffwechselschlacken und<strong>der</strong> Abbau von Gefaßablagerungengehören zu den wichtigsten Therapievorgangeneiner Heilfastenkur. DieseEntschlackung wird zum einen überden Darm durch eine grundlicheDarmreinigung und zum an<strong>der</strong>endurch das viele Trinken über die Nierenund die ableitenden Harnwege unterstutzt.Neben dem Einlauf haben sich zurDarmreinigung die salmischen Laxanzien— Glaubersalz, Bittersalz undF.X.-Passage-Salz — bewahrt. Diesewirken durch Osmose. Das Wirkprinzipist allein die enorme Wasserbindungskapazitat<strong>der</strong> Ionen. Das Sulfat-Amon ist praktisch nicht resorbierbarund halt zwecks Ladungsausgleich dieKationen Magnesium bzw. Natriumzurück. Das Wasseranziehungsvermogenist starker als das <strong>der</strong> Darmzellen.Bei oraler Verabreichung in hypertonerLosung wird infolge des osmotischenDrucks im Dunndarm-Dickdarm-KanalWasser zurückgehalten,so daß <strong>der</strong> Darminhalt aufweicht undsein Volumen erhöht wird. Das erhöhteDarmvolumen intensiviert denFullungsdruck, was zu einer Dehnungdes Darmes und dadurch zu einer reflektorischgesteigerten Darmperistaltikfuhrt. Letztere setzt den Abtransportdes Darminhaltes in Bewegung,beschleunigt ihn und lost schließlichden Defakationsprozeß aus.Ein Nachteil von Glauber- und Bittersalzliegt in ihrem unangenehmen, sehrbitteren und salzigen Geschmack, wodurchbei empfindlichen Personenschnell ein Brechreiz ausgelost werdenkann. F.X.-Passage-Salz enthalt nebenMagnesiumsulfat zusatzlich Weinsaure,Zitronensaure, Natriumhydrogenkarbonatund Orangenaroma, wodurchsich seine Compliance erheblicherhöht.Nach biologischen Gesichtspunktenweitaus wichtiger ist jedoch, daß reinesBittersalz bei längerem Gebrauch nichtzu empfehlen ist. Fette können zumBeispiel durch zu viel Magnesiumsulfatin unlösliche Magnesiumseifenüberfuhrt werden und dadurch Kotsteinebilden. Gerade im Hinblick aufdiese Gesichtspunkte ist die Zusammensetzungvon F.X.-Passage sorgfaltigerarbeitet worden. Die beim Auflosenunter Kohlensäure-Entwicklungentstehenden Tartrat- und Zitratsalzesowie die Sauren selbst gehören ebenfallsin die Klasse salinischer Laxanzien.Ihre Anwesenheit gestattet es, dieDosierung von Magnesiumsulfat so geringwie möglich zu halten. Die beidenSalze und das Natriumhydrogenkarbonatbewirken außerdem, daß <strong>der</strong> Organismusentsäuert wird, indem sie imVerlauf des Stoffwechselgeschehens inKarbonate übergehen und somit einebasische Stoffwechsellage (Alkalose)Ernährungsprogramm Iexogene ErnährungAufnahme"Krait und Wärme^aus <strong>der</strong> NahrungAbb 3herbeifuhren, die zur Entschlackungdes Organismus beitragt.Die grundliche Darmreinigung zu Beginndes Fastens hat noch eine weiterevordringliche Aufgabe. Sie leitet denEinstieg vom Ernahrungsprogramm I,das heißt hier <strong>der</strong> exogenen Ernährung,in das Ernahrungsprogramm II(Abb. 3), das Fasten, ein. Der Korperschaltet von Aufnahme auf Ausscheidungum, die endogene Ernährung beginnt,und <strong>der</strong> Organismus lebt aus seinenNahrungsdepots. Als Folge dieserendogenen Ernährung müssen zurnotwendigen Aufrechterhaltung desGrundumsatzes Depotzellen verbrauchtwerden: Glykogenspeicher,Fettdepots und Eiweißspeiclier. Amschnellsten werden die Glykogenreserven<strong>der</strong> Leber und <strong>der</strong> Muskeln abgebaut.Die Mobihsation von Fettreservenist zu Beginn des Fastens relativlangsam. Eine vermittelnde Zwischenpositionnimmt <strong>der</strong> Eiweißstoffwechselin Form einer angepaßten Glukoneogeneseein.Auch eventuell auftretende Fastenkrisenmit Kopfschmerzen, Übelkeit o<strong>der</strong>Schwachegefuhlen können durch einegründliche und möglichst schonendeDarmreinigung behoben o<strong>der</strong> gar vermiedenwerden.Die Befreiung des Darmtraktes von<strong>der</strong> Verdauungstatigkeit fuhrt zur Entlastungdes gesamten Organismus:— Entlastung <strong>der</strong> Transportfunktionendes BlutesErnährungsprogramm II- endogene Ernährung- Ausscheidung/^Kraft und WärmeI aus körpereigenenNahrungsdepotsArztezeitschnft <strong>für</strong> Naturhellverfahren 36 10 (1995) 747


D. Schulz, Heilfasten— Abbau des gesamten Betriebsdrukkes(Blutdruck, Augeninnendruck)— Entlastung des Herzens— Ökonomisierung des Wärmehaushaltes— verbesserte Zeil- und Organfunktionen— Steigerung <strong>der</strong> Infektabwehr undAnregung <strong>der</strong> Zellregeneration— statische Entlastung <strong>der</strong> Gelenkedurch die Gewichtsreduktion— allgemeine Regeneration und Steigerungdes WohlbefindensAuch im seelischen Bereich, beispielsweisedurch die sogenannten Fastenträume,ist eine „Entschlackung desGeistes" zu spüren. Der Fastende setztsich mit Problemen und Fragen seinesLebens auseinan<strong>der</strong>, eine Neuorientierung<strong>der</strong> inneren Einstellung undSelbstfindung ist nicht selten.Kontraindikationen des FastensIm hohen Alter, bei fixierten Ängstenvor dem Fasten und bei allen Formen<strong>der</strong> Kachexie sollte eine strenge Heilfastenkurnicht durchgeführt werden.Weitere zu beachtende Gegenindikationensind in Tab. IV dargestellt.Natürlich ist es mit einer zwei- o<strong>der</strong>dreiwöchigen Heilfastenkur im Jahrals ausreichende Gesundheitsvorsorgenicht getan. Wer unmittelbar nachTab. IV: Kontraindikationen des Fastens.irreversible katabole Prozessezerebrovaskuläre Insuffizienzpsychische Erkrankungenweitere Risikofaktoreneiner Fastenkur zur Belohnung indas nächste Restaurant geht, um sichmit einem opulenten Schlemmermahlzu verwöhnen, wird nicht nur unterschweren Bauchschmerzen undKrämpfen leiden; <strong>der</strong> hat auch eindeutigdemonstriert, daß er den eigentlichenSinn des Heilfastens nicht erkannthat.Eine Fastenkur zur Ausscheidung vonGiftstoffen ist lediglich die Einleitungeines kompletten Programms zur Wie<strong>der</strong>herstellungeiner guten Gesundheit.Gesundheit ist die Folge einerrichtigen Lebensweise. Das Fasten bewirkteine Aktivierung <strong>der</strong> Selbstheilungskräfte,so daß <strong>der</strong> Organismus dieEntwicklung zur Gesundheit einleitenkann. Solange man sich nach dem Fastenaber nicht auf eine gesunde Lebensweiseeinstellt, ist dauerhafte Gesundheitunerreichbar.— Jede Fastenperiode muß neue Impulse<strong>für</strong> eine Ernährungskorrekturgeben.— Nach je<strong>der</strong> Fastenkur ist eine Neuorientierung<strong>der</strong> Ernährungs- undLebensweise notwendig.— Heilfasten kann auf Dauer nur Erfolghaben als Einstieg in einegrundlegend gesün<strong>der</strong>e Lebensweise.Der Fastende soll lernen, dieBedürfnisse seines Organismus zuerkennen und auf diese einzugehen.aktiv-progressive Tuberkulose, manifeste Krebserkrankungen,Hyperthyreose, Thyreotoxikosedegenerative Hirrterkrankungen, progressive Gefäßsklerose,Morbus Alzheimerschizoide und paranoide Psychosen, Anorexia nervosaDystrophieRekonvaleszenz nach schweren Erkrankungen undOperationenchronische KardiomyopathieMedikamentenabhängigkeitDialyseschwere KolitisIm Vor<strong>der</strong>grund <strong>der</strong> notwendigen Ernährungskorrektursteht zunächst dasErlernen einer „Eßkultur", welche mitHilfe einiger einfacher Grundregelnbeschrieben werden kann:1. Die erste Verdauung geschieht bereitsim Mund, so daß gründlichesKauen und sorgfältiges Einspeicheln<strong>der</strong> Nahrung trainiert werdensollte.2. Die Appetitpflege und das Sättigungsgefühlmüssen geschult werden.Hier ist es wichtig, möglichstnur drei Mahlzeiten pro Tag undkleine Mengen zu essen.3. Man sollte auch nicht essen, wennman sich gestreßt o<strong>der</strong> erschöpftfühlt, da in diesen Fällen das Bewußtsein<strong>für</strong> die Nahrungsaufnahmenicht aktiviert ist.Ein geregelter Eßrrrythmus, ausreichendZeit und langsames, maßvollesEssen, um den Organismus nicht unnötigzu belasten, sind die Grundpfeilereiner Eßkultur. Natürlich gehörtdie sorgfältige Nahrungsauswahlebenso zu einer gesunden Ernährungsweise.Es gibt jedoch keine Idealkost.Idealkost ist immer Individualkost, abhängigvon <strong>der</strong> Konstitution, dem jeweiligenGesundheitszustand, <strong>der</strong> Verdauungskraftund <strong>der</strong> körperlichenBelastung.Es gibt heutzutage eine Vielzahl vonEmährungsdoktrinen. Viele, die einespezielle Ernährungsweise kreiert haben,verfallen jedoch in den Fehler <strong>der</strong>Verabsolutierung und vernachlässigendabei häufig lebenswichtige Nährstoffbedürfnisse.Einige Ernährungsgrundsätze solltenjedoch von jedem Menschen berücksichtigtwerden. Rein einseitige Ernährungist abzulehnen. Der Mensch istein Omnivore, ein Gemischtesser. Makronährstoffe(Eiweiße, Fette, Kohlenhydrate)und Mikronährstoffe (Vitamine,Mineralstoffe, Spurenelemente)im richtigen Verhältnis und in ausreichen<strong>der</strong>,nicht übermäßiger Mengeempfehlen nicht nur Vertreter desHeilfastens, auch je<strong>der</strong> Ernährungs-748 Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturhellverfahren 36 10 (1995)


D. Schulz, HeilfastenWissenschaftler betont die Notwendigkeiteiner abwechslungsreichen Ernährung.Der Nährstoffbedarf und dieoptimale Nährstoffzusammensetzungsind heutzutage qualitativ und quantitativbekannt.Bei Bevorzugung . ..— einfacher und leicht verdaulicherNahrung,— hochwertiger und schmackhafterLebensmittel,— einer möglichst allergenarmen Kost,frei von denaturierten und chemischbehandelten Produkten, und— einer vielseitigen, im Säure-Basen-Verhältnis ausgewogenen Ernährung... ist eine gesunde Ernährung mitdem notwendigen Gehalt an essentiellenNährstoffen und <strong>der</strong> notwendigenSchonung des Verdauungssystems gewährleistet.Wissenschaftlicher Anspruch desHeilfastens?Von Gegner dieser Heilmethode hörtman immer wie<strong>der</strong>: „Schlackenstoffesind wissenschaftlich nicht nachgewiesen."Der Begriff „intestinale Autointoxikation"wird als Horrorszenarioabgetan. Es würde sich lediglich umAußenseiterdiäten handeln, denen je<strong>der</strong>wissenschaftliche Anspruch abgesprochenwerden muß.Wie steht es mit diesen wissenschaftlichenNachweisen, die hauptsächlichvon Schulmedizinern gefor<strong>der</strong>t werden?Solange das wissenschaftliche Forschungsmonopolan den Universitätenangesiedelt ist und solange Ernährungsprinzipienim Medizinstudiumnicht bzw. nur am Rande auftauchen,wird diese For<strong>der</strong>ung bestehenbleiben.Große und finanziell aufwendige Studienwerden weiterhin an<strong>der</strong>en Themenbereichenzugesprochen.Und obwohl nicht nur eine ausreichendeAnzahl wissenschaftlicher Studienden nötigen Beweis <strong>für</strong> den Erfolgdes Heilfastens liefern kann, mußman sich mit diesen Fragen und For<strong>der</strong>ungenauseinan<strong>der</strong>setzen.Bei einer genaueren Literaturrecherchehinsichtlich dieser For<strong>der</strong>ungenstößt man mittlerweile auf vielversprechendeAnsätze. Einige wissenschaftlicheArbeiten zum Thema Heilfastenwurden in den letzten Jahren im GesundheitszentrumLanserhof, gemeinsammit <strong>der</strong> Universität Innsbruck,durchgeführt. Es konnte so bewiesenwerden, daß durch die Fastenperiodeein Absenken des Zelldurchsatzesmöglich ist, das heißt, es kommt zu einerEntlastung und damit zu einerÖkonomisierung des Eiweißstoffwechsels.Auch im Bereich Fasten und rheumatischeErkrankungen sind einige wissenschaftlicheNachweise bekannt.Zwei schwedische Forschungsgruppenkonnten in einer Kooperation zwischenErnährungs- und Rheumaklinikin randomisierten, kontrollierten Ein-Jahres-Studien beweisen, daß nach einemFasten von ein bis drei Wocheneklatante Verbesserungen rheumatischerParameter zu erreichen waren.Gelenkindex und Aktivitätsindex sowieFinger- und Handbewegung warensignifikant verbessert.Einen weiteren entscheidenden wissenschaftlichenBeleg lieferte ein norwegischesTeam von Diätetikern,Rheumatologen, Biochemikern undImmunologen von <strong>der</strong> UniversitätOslo. Sie konnten beweisen, daß eswährend des Fastens zu einer signifikantenBesserung <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> entzündetenund steifen Gelenke, <strong>der</strong>Schmerzintensität, <strong>der</strong> Dauer <strong>der</strong> morgendlichenSteifigkeit, <strong>der</strong> Griffstärkeund des Bewegungsindex kam.Auch in an<strong>der</strong>en Bereichen, zum Beispielan <strong>der</strong> Universität München, arbeiteninteressierte und <strong>für</strong> naturheilkundlicheAnsätze offene Medizineran Projekten zum Thema Fasten undErnährungsprinzipien. Diese Arbeitensind in jedem Fall zu begrüßen und zuunterstützen. Sie zeigen, daß sich dasBewußtsein <strong>für</strong> die Möglichkeiten naturheilkundlichorientierter Methodenauch in <strong>der</strong> klinischen Medizin langsamzu wandeln beginnt.Die Auseinan<strong>der</strong>setzung mit altenLehren und Heilprinzipien, die nötigeOffenheit <strong>für</strong> ungewöhnliche Heilmethoden,die gesamtheitliche Betrachtungdes Menschen, sein Körper undseine Seele, seine Lebens- und Ernährungsweise,eingebunden in die Natur— mit diesen Aspekten muß sich je<strong>der</strong>Mensch auseinan<strong>der</strong>setzen, <strong>der</strong> eineVerantwortung <strong>für</strong> seinen eigenenKörper, aber auch <strong>für</strong> an<strong>der</strong>e Menschen,übernehmen will.Literatur bei <strong>der</strong> Verfasserin.Anschrift <strong>der</strong> Verfasserin:Dr. rer. nat. Daniela SchulzBonhoefferstr. 7, D-70806 KornwestheimNeukönigsför<strong>der</strong> Mineraltablettenin Apothekenmit Spurenelementen750 Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36, 10 (1995)


Mikrobiologische, chemische undphysikalische Verän<strong>der</strong>ungenvon Abwasserschlämmen durchZugabe homöopathisch potenzierterWirkstoffevon E. SchädlichAus dem Labor <strong>für</strong> Siedlungswasserbau im FB Architektur und Bauingenieurwesen<strong>der</strong> Fachhochschule Wurzburg — Schweinfurt — AschaffenburgZusammenfassungIn <strong>der</strong> Abwasserreinigung ist die Phosphorelimination eine gesetzliche For<strong>der</strong>ung.In einer ersten Versuchsreihe konnte gezeigt werden, daß in Anlehnung an dieHomöopathie/Isopathie durch Zugabe des homöopathisch potenzierten WirkstoffesPhosphorus eine Phosphorelimination unter den gesetzlichen Grenzwert von1 mg/lgesPO 4 P bei langer belüfteten Belebtschlammen einer Klaranlage möglichwird.Die Biomasse zeigte bei Zugabe von Phosphorus D 30 bzw. D 200 die stärksteReaktion.Schlüsselwörter: Biomasse, Phosphorelimination, homöopathisch potenzierteWirkstoffe, PhosphorusSummaryPhosphor elimination is required by law in the purification ofsewage water.An initial test series has demonstrated that, on the basis ofhomeopathiclisopathiepractice, addition of the homeopathically potentiated agentphosphorus makesphosphor elimination to below the legal limit of 1 mg/l totPO 4 P possible in activatedsludges aeratedfor longer periods in purification plants.The strongest reaction was seen in the biomass following addition of phosphorusD30/D200.Key words: biomass, phosphor elimination, homeopathically potentiatedagents, phosphorusResumeLes dispositions legales exigent la decantation des eaux d'egout du phosphore.Dans une premiere serie de tests on a pu demontrer qu'il estpossible d'eliminerIn <strong>der</strong> Abwasserreinigung stellt diechemische o<strong>der</strong> die dritte Reinigungsstufe,die die Phosphor- und Stickstoffverbindungeneliminieren soll, zur Zeitdas größte Problem dar. Die Herausnahmevon Phosphor aus dem Abwassergeschieht nur zum Teil durch einebiologische Phosphorelimination, zumgrößten Teil jedoch durch chemischePhosphatfallung, was einerseits einensehr hohen Schlammanfall bedingt,an<strong>der</strong>erseits zu einer Aufsalzung desVorfluters fuhrt.Die gesetzlichen For<strong>der</strong>ungen liegen inAbhängigkeit von <strong>der</strong> Klaranlagengroßebei max. P oes = 1 mg/1 am KlaranlagenauslaulProzeßtechnisch werdenim Betneb <strong>der</strong> Klaranlage Wurzburgim Zulauf zu den BelebungsbekkenFallungsmittel zur simultanenPhosphatfallung hinzugegeben.Beim Verfasser entstand die Idee, inAnlehnung an die Homoopathie/Isopathiedurch Zugabe von „Arzneimitteln"in homöopathischer Verdünnungeine Reaktion <strong>der</strong> Biomasse des Belebtschlammeszu erreichen.Warum sollte eine „Resonanz" in denZellen, eine „Übertragung <strong>der</strong> Stoffinformation",nicht auch bei den Mikroorganismen<strong>der</strong> Biomasse <strong>der</strong> Klaranlagenmöglich sein?In einer ersten, zunächst rein orientierendenUntersuchung wurden sechs je30 Liter fassende Becken mit Belebtschlamm<strong>der</strong> biologischen Reinigungsstufe<strong>der</strong> Klaranlage Wurzburg, verdünntim Verhältnis 1:1 mit dem Ablaufaus dem Nachklärbecken, gefüllt.Die Sauerstoffversorgung <strong>der</strong> Mikroorganismenund die Umwälzungdes Belebtschlammes wurden im Labordurch Druckluftbeluftung übermittig angebrachte Filtersteine vorgenommen.Um entstehende Aerosoleabzuführen, wurden die abgedeckten„Belebungsbecken" im Abzug aufgestellt.Die Untersuchungen wurden über 9Tage durchgeführt, wobei neben einerNullphase taglich 5 Tage lang PhosphorusDil. bzw. Ethanol zugegebenwurden.Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturhellverfahren 36 10 (1995) 751


E. Schädlich, Homöopathiejusqu'au dessous de la valeur limite legale de 1 mg/l gesPO/P lephosphore contenudans les boues activees plus longtemps ae'res d'une Installation de decantationdes eaux residuaires en ajoutant l'agent phosphure eleve dans une puissanceplus haute par des methodes homeopathiqu.es etant cette procedure faite suivantl'exemple de l'homeopathie/isopathie.La reaction de la biomasse est laplusforte lorsqu'on ajoute les phosphures D 30ou D 200.Mots-Cles: biomasse, elimination du phosphore, agents eleves dans une puissanceplus haute par des methodes homeopathiques, phosphureZugegeben wurde jeweils eine Flasche<strong>der</strong> Packungsgröße N1 (20 ml).Untersucht wurden somit bei <strong>der</strong>„Langzeitbelüftung über 9 Tage" dieEntwicklung und das Verhalten desBelebtschlammes unter Einwirkungvon Phosphorus und Ethanol*.Die Untersuchungen wurden im Blindversuchdurchgeführt.Festgestellt wurde täglich <strong>der</strong> Gehaltan Orthophosphat, Gesamtphosphat-P, Ammonium-, Nitrit-, Nitrat-N,Diplomarbeit von Frau GabrieleSchenk und Herrn Rudolf Kramer(unveröffentlicht) unter Mitbetreuungdurch den Lehrbeauftragten, HerrnDipl.-Biologen Erhard Kaiser, undHerrn TA Helmut Gessner.CSB, <strong>der</strong> pH-Wert sowie <strong>der</strong> O 2 -Gehalt.Am Anfang und am Ende <strong>der</strong>Versuchsreihe wurde <strong>der</strong> Schlammindexermittelt. Täglich wurde zusätzlichdas mikroskopische Bild desBelebtschlammes bestimmt. Die chemischenUntersuchungen wurdenphotometrisch mit Hilfe von Dr.-Lange-Küvetten-Tests durchgeführt.Für die Untersuchungen wurden zweiVersuchsreihen angesetzt:In <strong>der</strong> ersten Versuchsreihe wurdenden Becken 5 Tage lang täglich jePhosphorus D 3, D 6 sowie die TrägersubstanzEthanol 99% bzw. 90% zugegeben.Die Nullphase lief ohne Zugabemit. Zur gleichmäßigen Auslastung<strong>der</strong> Belüftung wurde das sechsteBecken mit Leitungswasser ohne weitereKontrolle belüftet.In <strong>der</strong> zweiten Versuchsreihe wurdenden sechs Becken 5 Tage lang täglich jePhosphorus D 1000, D 200, D 30,D 12, Ethanol 51 Vol.%, zugegeben.Die Nullphase lief unverän<strong>der</strong>t mit.D n bezeichnet die „homöopathischeKonzentrationsstufe" 10" n .ErgebnisDie zweite Versuchsreihe mit Zugabevon Phosphorus in mittleren und hohenPotenzen zeigt durchweg signifikanteReaktionen <strong>der</strong> Biomasse(Abb. 4).Beispielhaft sei dies in <strong>der</strong> Anlage amGesamt-Phosphat-Phosphor (PO 4 P)dargestellt:Die Nullphase brachte nach Ablauf <strong>der</strong>Versuchsdauer von 9 Tagen einenPO 4 -P-Gehalt von 4,85 mg/1. Bei denBecken mit Ethanol 51% und D 1000lag <strong>der</strong> PO 4 -P bei 2,39 bzw. bei 2,66mg/1, d. h., D 1000 entspricht hier <strong>der</strong>Ethanolwirkung, während die Zugabevon D 12, D 30 und D 200 eine signifikantebiogene Phosphoreliminationaufwies: Der Gesamtphosphat-Phosphorlag hier bei 0,727/0,154/0,204mg/1 (Abb. 4), Werte, wie sie sonst nurbei chemischer Fällung erreicht werden,wobei D 30 noch vor D 200 diegrößte Reaktion unter den vorgegebenenVersuchsbedingungen zeigte.Abb. 1. Übersicht über die Versuchseinnchtung.752Abb. 2 • Ausschnittvergrößerung <strong>der</strong> Versuchsanlage.Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36, 10 (1995)


E. Schädlich, HomöopathieAuch die Graphen <strong>für</strong> den CSB undden Nges (additiv) zeigen <strong>für</strong> D 12,D 30 und D 200 einen Gleichlauf, wobeihier D 200 die höchste Reaktion<strong>der</strong> Mikroorganismen brachte.Die Ergebnisse <strong>der</strong> ersten Versuchsreihebei Zugabe <strong>der</strong> Tiefpotenzenmit ihren hohen Alkoholkonzentrationenals Trägersubstanz brachtenweniger aussagekräftige Ergebnisse.Eine Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> mikroskopischenStruktur in beiden Versuchsreihenkonnte nicht festgestellt werden:Eine morphologische Verän<strong>der</strong>ungwar nicht zu erkennen, „angeregt"wurde aber die Funktion <strong>der</strong> Mikroorganismen,wie die Anlage zeigt.Wenn auch <strong>der</strong> Wirkungsmechanismusnoch nicht erforscht werden konnte, soist doch die Wirkung meßbar.AusblickDie bisherige Untersuchung, die zurgrundsätzlichen Orientierung gedachtwar, zeigt, daß die Biomasse von Belebungsbeckenauf homöopathische„Arzneimittel" in mittlerer und hoherPotenz reagiert. In <strong>der</strong> Anwendunghomöopathischer Potenzen in <strong>der</strong> Abwasserreinigunglassen sich ungeahnteMöglichkeiten vermuten.Dies bedingt weiteren Forschungsbedarf:Neben einer versuchstechnischen Optimierung,z. B. <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichenSauerstoffzuführung und <strong>der</strong> Schlammumwälzung,Meßmethoden und Meßintervallen,— Ermittlung <strong>der</strong> optimalen Zugabe<strong>der</strong> „Arzneimittel" nach Menge undDauer— Ermittlung <strong>der</strong> optimalen und maximalenWirkungsdauer— Ermittlung <strong>der</strong> Wirkung an<strong>der</strong>er potenzierterWirkstoffe— Ermittlung <strong>der</strong> Auswirkung an<strong>der</strong>erTrägersubstanzen, z. B. Milchzuckeranstelle von Alkohol50 Tabl.DM 18,88• wirtschaftlich• dosierungsfreundlich• bioverfügbarWirkstoff: Natriumselenit • 5 H 2 O, Anwendungsgebiete: Nachgewiesener Selenmangel,<strong>der</strong> ernährungsmäßig nicht behoben werden kann. Zusammensetzung: 1 Tablette enthält263 (ig Natriumselenit • 5 H2O (entsprechend 79 ug Selen). Weitere Bestandteile:Mikrokristalline Cellulose, Sorbitol, Polyvidon, Magnesiumstearat^ Stearlnpalmitinsäure.Gegenanzeigen: Selenintoxikationen. Darreichungsform und Packungsgrößen: 50 Tabletten(N2) Verschreibungspflichtig 01/95Arztezertschnft <strong>für</strong> Naturhellverfahren 36 10 (1995) 753


E. Schädlich, HomöopathieAbb. 3: Es ist zu erkennen, wiedie mit Belebtschlamm gefülltenBecken <strong>der</strong> Versuchseinrichtungdie Belebungsbecken <strong>der</strong>Kläranlagen simulieren.a) Druckluft-Belebungsbecken<strong>der</strong> Kläranlage Würzburg.b) Druckluft-Belebungsbecken<strong>der</strong> Kläranlage Winterhausen.Ermittlung <strong>der</strong> Wirkung an<strong>der</strong>erPotenzierangsverfahren, z. B. C-und LM-Potenzen,Ermittlung <strong>der</strong> Wirkung potenzierterWirkstoffe auf anaerobe Reinigungsvorgängein Kläranlagen, beiKompostierungen und in <strong>der</strong> Deponietechnikebenso wie bei ÖlunfällenErmittlung <strong>der</strong> Anwendungsmöglichkeitengeobiologischer Erkenntnisseusw.[ mg/l ]Abb. 4: Versuchsreihe 2: Becken 1 bis 6 PAm wichtigsten aber ist die Anwendungund Bestätigung im großtechnischenVersuch.Technische und wirtschaftlicheFolgerungenEine Bestätigung <strong>der</strong> unter Laborbedingungenbisher erreichten Ergebnisse,z. B. die biologische Phosphateliminationmit Hilfe von Phosphorusunter den gesetzlich vorgegebenenSchwellenwert herunterzufahren, hat— Gesamt-Phosphat-Phosphor.Becken 6:' Nullphase; 4,85 mg/1 P04 -PBecken 1:/ D1000; 2,66 mg/l PO4-P/ Becken 5:Ethanol 51%; 2,39 mg/l PO4-PBecken 4;D12; 0,727 mg/l PO,-PBecken 2;D200; 0,204 mg/l PO„-PBecken 3:D30; 0,154 mg/l PO4-Pweitreichende technische und wirtschaftlicheBedeutung.Um die gesetzlichen Mindestanfor<strong>der</strong>ungenan Einleitungen aus kommunalenAbwasserbehandlungsanlagenzu erfüllen, sind die Kläranlagenbetreibergezwungen, z. B. über große Siloanlagen,dem Abwasser Phosphat-Fällungsmittel, wie z. B. Eisensulfat,Eisenchlorid, Alurniniumsulfat u. ä.,zuzumischen. Die Folge ist zwar die erwünschteAusfällung von den entsprechendenPhosphaten, bedingt aberzwangsläufig auch eine entsprechendeAufsalzung des Vorfluters mit Chlorideno<strong>der</strong> Sulfaten. Die Phosphatausfällungführt aber — je nach Verfahren— zu einem zusätzlichen Schlammanfallbis zu 50%, d. h., alle Schlammbehandlungsanlagenbedürfen einesentsprechenden Volumenzuschlages.Die Schlammbehandlung wächst sichzu einem hohen Kostenfaktor aus.Die Zugabe von potenzierten Wirkstoffen,wie z. B. Phosphorus, könnteden enormen Schlammanfall erheblichvermin<strong>der</strong>n und damit die Betriebskostensenken sowie einer Aufsalzungdes Vorfluters entgegenwirken.Anschrift des Verfassers:Prof. Dipl.-Ing. E. SchädlichFachhochschule Würzburg-SW-ABFB Architektur und BauingenieurwesenLabor <strong>für</strong> SiedlungswasserbauFranz-Liszt-Str. 18, D-97074 Würzburg754 <strong>Ärzte</strong>zeitschrift <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36, 10 (1995)


Bitte im Fensterumschlag absenden.Absen<strong>der</strong>:An den . ,<strong>Zentralverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Ärzte</strong><strong>für</strong> Naturheilverfahren e. V.— Geschäftsstelle —Alfredstraße 21Name:T-V Tiitn r> A t J4 Telefonnummer:D-72250 FreudenstadtFragebogen zur Effizienz <strong>der</strong> Weiter- und Fortbildung des <strong>Zentralverband</strong>es<strong>der</strong> <strong>Ärzte</strong> <strong>für</strong> Naturheilverfahren e.V.Liebe Kollegin, lieber Kollege,<strong>der</strong> Vorstand des ZÄN hat in seiner letzten Vorstandssitzung beschlossen, Ihnen einen Fragebogen vorzulegen, umdie Effizienz <strong>der</strong> in <strong>der</strong> bisherigen Form durchgeführten Fort- und Weiterbildungskurse zu prüfen. Wir bitten Siesehr, unser Vorhaben zu unterstützen und den vorliegenden Fragebogen auszufüllen.Als kleines Dankeschön <strong>für</strong> Ihre Mühe losen wir einige kostenlose Teilnahmen an einem unserer Fortbildungs-Workshops aus.1. Welchen Stellenwert hat <strong>für</strong> Sie die Weiterbildung (Kurs I/TV) zur Erlangung <strong>der</strong>Zusatzbezeichnung Naturheilverfahren?a) groß Db) mittel Dc) gering Dd) keinen D2. Soll die Weiterbildung in die Fortbildung partiell integriert werden, um erfahrene und jungeKollegen miteinan<strong>der</strong> zu verbinden?a) ja Db) nein Dc) manchmal D3. Wie weit sind die Weiterbildungskurse praxisrelevant?a) groß Db) mittel Dc) gering Dd) kaum D4. Sind Workshop-Arbeitsgruppen erwünscht? DO<strong>der</strong> ziehen Sie große Plenararbeitsgruppen vor? D (bitte umblättern)\rztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36, 10 (1995)'


5. Haben Sie bei o. g. Frage „Workshop-Arbeitsgruppen" angekreuzt, so bitten wir um Beantwortung einer Zusatzfrage:Viele Workshop-Gruppen? D ja D neinWenige Workshop-Gruppen? D ja D neinSollen nur Workshop-Gruppen stattfinden, die nicht in Kursen o<strong>der</strong> im Hauptprogramm angebotenwerden? D ja D nein6. Sind die Leitthemen <strong>für</strong> die Workshops praxisnah?a) ja Db) weniger Dc) nein D7. Ist das organisatorische Konzept <strong>der</strong> Workshops <strong>für</strong> Siea) gut Db) weniger gut Dc) schlecht D8. Möchten Sie während <strong>der</strong> Fortbüdungswoche nach den Workshops noch schwerpunktmäßigeTagesthemen hören?D ja D nein9. Haben Sie weitere Leitthemenvorschläge <strong>für</strong> Workshops?Wenn ja, tragen Sie bitte die Vorschläge auf den folgenden Zeilen ein:10. Halben Sie Interesse an einer aktiven Mitarbeit bei <strong>der</strong> Organisation <strong>der</strong> FortuntäWeiterbildung?D ja D nein11. Kömnten Sie dem ZÄN weitere Dozenten <strong>für</strong> die Fort- und Weiterbildungempfehlen?D ja D neinFalls ja, bitte auf den folgenden Zeilen eintragen:Bitte senden Sie den ausgefüllten Fragebogen an die ZÄN-Geschäftsstelle, Alfredstraße 21, D-72250 Freudenstadt.II Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36, 10 (1995)


te im Fensterumschlag absenden.Absen<strong>der</strong>:Name:Herrn . ,Prof. Dr. Heinz SchilcherAdresse:Gierkezeile 36/IVD-10585 BerlinTelefonnummer :Fragen zur Phytotherapie!Sehr verehrte Frau Kollegin,sehr geehrter Herr Kollege!Die Behandlung unserer Patienten mit Heilpflanzen spielt im Bereich <strong>der</strong>Naturheilverfahren, wahrscheinlich seit Beginn ärztlicher Bemühungen, einegroße Rolle.Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit sind dabei Grundlagen <strong>der</strong> Behandlungin mo<strong>der</strong>ner Zeit. Arzneimittelsicherheit ist die Basis verantwortungsvollerArzneitherapie.Heilpflanzen fanden ihren Einsatz in <strong>der</strong> Medizin aus <strong>der</strong> Empirie. Seit demInkrafttreten des Arzneimittelgesetzes <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland1976, mit <strong>der</strong> Neufassung und Än<strong>der</strong>ung 1986 beschäftigt sich eine Sachverständigenkommissionmit <strong>der</strong> Aufbereitung des <strong>für</strong> Arzneipflanzen vorhandenenwissenschaftliches Erkenntnismaterials in puncto Wirksamkeit undUnbedenklichkeit, die es kritisch zu bewerten gilt. Außerdem arbeitet dieseKommission E als Zulassungskommission über das In-den-Verkehr-Bringenneuer Phytopharmaka.In dieser Zeit — seit nun etwas 20 Jahren — gewann dabei auch die Erfahrungan Bedeutung, und das auch in den Augen <strong>der</strong> Schulmedizin.So schrieb E. Buchborn 1990 im Hufeland Journal: „Die dokumentierteärztliche Erfahrung sollte gleichberechtigt neben Experiment und Beobachtungtreten."Aus diesem Grund bitten wir praxiserfahrene Kollegen um ihre Mithilfe!itschnft <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36, 10 (1995)


1. Berichten Sie über Ihre Erfahrungen bei <strong>der</strong> Anwendung von Heilpflanzen in<strong>der</strong> täglichen Praxis.— Wir sollten wie<strong>der</strong> vermehrt nutzen, was sich schon früher bewährte. Seiendas Heilkräutertees o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Pflanzenpräparate, als Monotherapeutikao<strong>der</strong> in ihrer Zusammensetzung.— Bei welchen Indikationen haben sie sich in Ihrer Praxis bewährt?2. Welche bewährten Phytopharmaka — industriell hergestellt o<strong>der</strong> von Ihnen individuellzusammengestellt und verordnet — werden durch Sie häufig und erfolgreichangewendet?Die Arbeitsgemeinschaft Phytotherapie im <strong>Zentralverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Ärzte</strong> <strong>für</strong> Naturheilverfahrene.V. bittet Sie, Ihre Mitteilungen an Herrn Prof. Dr. Heinz Schilcher,Gierkezeile 36/IV, D-10585 Berlin, zu senden.Mit herzlichem Dankund kollegialen Grüßen,IhrDr. med. K. Ch. SchimmelArztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheilverfahren


Körperbau-Konstitutionstypenin <strong>der</strong> naturwissenschaftlichenAnthropologievon C. RaschkaZusammenfassungUnter Konstitution eines Individuums versteht man das relativ überdauernde,ganzheitliche Gefuge <strong>der</strong> körperlichen und seelischen Grundzuge eines Individuums,wobei <strong>für</strong> den korperbaulichen Aspekt verschiedene Typologien (zwei-,drei-, vierpolare, bipolare Variationsreihen, endokrine Typen, geschlechtsaffineKorperbautypologien, Rassenkonstitutionen und Son<strong>der</strong>einteilungen <strong>für</strong> extremAdipöse) üblich sind. Bestimmte therapeutische Zuordnungen sind möglich(Biotypen).Schlüsselwörter: Korperbau, Konstitution, Somatotyp, Anthropologie, TypenSummaryIndividual constitution is basedon the specific physical andpsychological aspectsof personality. A lot ofdifferent rubrification Systems are used (2-, 3-, and 4-polesomatotypes, bipole classification Systems, endocrinological and sex-related types,race somatocharts, biotypes for therapeutical application and Special classificationsfor extreme obesity).Key words: physical constitution, somatotype, anthropology, body buildResumeLa notion de constitution d'un individu signifie l'ensemble relativement durableet global des traits fondamentaux physiques et psychiques d'un individu, en ce quiconcerne l'aspect de conformation du corps plusieurs typologies (series de variationsbipolaires, tripolaires, quadripolaires, types endocrines, somatotypologiesgenito-affinees, constitutions de rasse et divisions particulieres pour les extremementgraisseux) etant habituelles. Certaines attributions therapeutiques sontpossibles(biotypes).Mot-cles: conformation du corps, constitution, somatotype, anthropologie, typesEinleitungDer Konstitutionsbegriff wird inverschiedenen Wissenschaftsbereichenund auch innerhalb <strong>der</strong> Humanmedizinund <strong>der</strong> Anthropologie in unterschiedlichenBedeutungen gebraucht,teils als rein somatischer und teils auchals psychosomatischer Ganzheitsbegriff.Manchmal impliziert Konstitutionnur erbbedingte Erscheinungen,manchmal auch alle umweltbedingtenModifikationen. In <strong>der</strong> chinesischenMedizin werden die Konstitutionstypenanalog universellen Yin- undYang-Polaritaten zugeordnet und so inein kosmisches Ganzheitsbild miteinbezogen.Der Konstitutionsbegriff <strong>der</strong>NaturwissenschaftenNach Knußmann (1968) ist die Konstitutiondas relativ überdauernde,ganzheitliche Gefuge <strong>der</strong> körperlichenund seelischen Grundzuge eines Individuums,wobei <strong>für</strong> den korperbaulichenAspekt <strong>der</strong> Begriff Korperbau,<strong>für</strong> die psychische Seite <strong>der</strong> Personlichkeitsbegriffgebräuchlich ist. Schwidetzkydefiniert Konstitution als dasgesamte Erscheinungs-, FunktionsundLeistungsgefuge eines Individuumsin seiner Erbbedingtheit und Umweltgeformtheit.Fluchtige Modifikationenwie tagliche Tonusveran<strong>der</strong>ungenbleiben außer acht. Als wesentlicheZiele <strong>der</strong> Konstitutionsforschungnennt sie die Zusammenfassung ahnlicher,individueller Konstitutionen alsKonstitutionstypen und die Überprüfung<strong>der</strong> Konstitutionsmerkmale untereinan<strong>der</strong>.Das Kernproblem <strong>der</strong>klassischen Konstitutionsforschung ist<strong>der</strong> psychophysische Zusammenhang,d. h. die Korrelation zwischen Korperbau,Funktionsgefuge und Seelenstruktur.Körperbau-Grundtypen in <strong>der</strong>Antike (Hippokrates)Schon im Altertum wurden Konstitutionstypenbeschrieben, um die man-Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36 10 (1995) 759


C. Raschka, Konstitutionstypenmgfachen individuellen Konstitutionenordnen und besser überblicken zukönnen. Bereits Hippokrates (5. - 4.Jh. v. Chr.) beschrieb einen Habitusphthisicus (schlank, flache Brust,blasse Haut) und einen Habitus apoplecticus(gedrungen, kurzer Hals, gerötetesGesicht). Im Mittelalter stagniertedie Konstitutionsforschung. Im19. und Anfang des 20. Jahrhun<strong>der</strong>tsFRANZÖSISCHEentstanden dann mehrere Konstitutionsschulen.Drei- und vierpolare Konstitutionsschulen(Abb. 1 und 2)Die franzosische Konstitutionsschule(Sigaud, 1908) unterscheidet vier Extremtypen:KONSTITUTIONSSCHULE (SIGAUÜ,L9Q8) 4 EXTREKTYPENDIE 3 KORPERBAUTYPEN KRETSCHfiERS Q921)V—Py K N I K E R A T H L E T I K E R L E P T O S O K E RDIE 3 XORPERBAUTYPEN SHELDONS (1940)E N D 0 M 0 R P H E RMESOMORPHEREKTOMORPHERSPORTLERINNEN IN DER TYPOLOGIE SHELDONS NACH M0RRISC1960)ENDOHORPHE KESOMORPHE EKTOHORPHEAbb 1 Korperbautypologien nach Sigaud (1908), nach Kretschmer (1921), nach Sheldon(1940) und nach Sheldon, angelehnt an Morris (1960)— Type digestiv— Type musculaire— Type cerebral und— Type respiratoire.In Deutschland begründete <strong>der</strong> PsychiaterErnst Kretschmer 1921 einedreipolige Typologie:1. Der Leptomorphe, <strong>der</strong> von ihm früherals Astheniker bezeichnet wurde,ist durch geringes Dickenwachstum,aber überdurchschnittliches Längenwachstumcharakterisiert. Der Thoraxerscheint schmal, lang und flach mitspitzem Rippenwmkel und fallendenSchultern. Hals und Extremitäten sindlang und dünn, die Nase ist lang undspitz. Mit diesem Korperbau wird dieschizothyme Wesensart (u. a. analytischeAuffassungsweise, perseverierendesDenken) korreliert. Eine Dispositionzur Schizophrenie ist gesichert.2. Der Pykniker neigt zu Fettansatzam Rumpf bei rundlich-grazilen Extremitäten.Kopf-, Brust- und Abdominalumfangsind überdurchschnittlich.Der Rippenwinkel erscheint stumpf,das Gesicht ist rundlich-gedrungen.Dem Pykniker entspricht die zyklothymeWesensart (u. a. komplex-ganzheitlicheAuffassung, weniger perseverierend).Er neigt zu manisch-depressivenPsychosen.3. Der Athletiker dagegen ist breitschultrigund schmalhüftig und imponiertdurch seinen groben Knochenbausowie sein kraftiges Muskelrelief. SemGemüt wird als viskos bezeichnet.Diese aufgeführten psychophysischenBeziehungen gelten jedoch zunächstnur <strong>für</strong> europide Bevolkerungsgruppen.Es muß beachtet werden, daß beispielsweisein China Leptosome eherzur Zyklothymie und malaiische Pyknikerz. B. eher zu Schizothymie undSchizophrenie tendieren. Auch weistdie regionale Verteilung <strong>der</strong> Konstitutionstypenstarke Unterschiede auf.Als einen Hauptnachteil des KretschmerschenTypensystems wird die Verwendung<strong>der</strong> sogenannten „reinen"760 Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36 10 (1995)


C. Raschka, KonstitutionstypenAbb. 2: Der Korperbau des Ernahrungs- (1), des Bewegungs- (2), des Empfindungs- (3) und des harmonischen (4) Naturells.Typen gesehen, die höchstens 10% <strong>der</strong>Bevölkerung entsprechen, wahrend90% aller Individuen als „Legierungen"klassifiziert werden.Sheldon entwickelte in Nordamerika1940 eine ahnliche Typologie und versuchte,die Differenzierungsschwachedes Kretschmerschens, Systems durcheine stärkere Graduierung auszugleichen.Er führte die konstitutionellenGrundvarianten auf eine verschiedenstarke Entwicklungsbeteiligung <strong>der</strong>drei Keimblatter zurück:1. Der Pykniker entsteht aus einer bevorzugtenEntwicklung des Ento<strong>der</strong>msund wird daher als Endomorpher bezeichnet.Sein psychisches Naturell wirdals viszeroton (u. a. kontaktfreudig,langsam und bequem) beschrieben.2. Leptomorphie basiert auf einer Dominanz<strong>der</strong> Ekto<strong>der</strong>mentwicklung. Soentsteht <strong>der</strong> Ektomorphe. Vom Gemüther wirkt er zerebroton (u. a. reaktionsschnell,geselligkeitsfeindlich, gehemmt).3. Der Athletiker wird durch die Vorherrschaftdes Meso<strong>der</strong>ms hervorgerufen.Man nennt ihn deshalb den Mesomorphen.In seinen somatotonen seelischenEigenschaften (u. a. Aktionsbereitschaftund Bewegungsfreude) unterscheideter sich deutlich vom viskosenTemperament des KretschmerschenAthletikers, wogegen die Beziehungenzwischen Viszerotonie und Zyklothymieund Zerebrotonie und Schizothymiedeutlicher sind.Einer <strong>der</strong> wesentlichen Kritikpunkteam Sheldonschen System ist die Parallelisierungmit den drei Keimblattern.So ist das Fettgewebe des Endomorphenmeso<strong>der</strong>maler Herkunft, und dieVerbindung muß über die Fettverdauungdurch den sich teilweise vom Ento<strong>der</strong>mableitenden Gastrointestinaltraktgesucht werden. Der Ektomorphiebegriffleitet sich von <strong>der</strong> relativgrößeren Hautoberflache des Leptomorphenab. Am deutlichsten wird <strong>der</strong>Zusammenhang jedoch bei den Kennzeichen<strong>der</strong> Mesomorphie, <strong>der</strong> Muskulaturund dem Knochengewebe. Fürjede <strong>der</strong> drei Komponenten werdensieben Auspragungsgrade unterschieden.Jedes Individuum wird danndurch eine dreistellige Zahl bestimmt,in <strong>der</strong> die erste Ziffer die Starke <strong>der</strong>Endomorphie, die zweite die Starke<strong>der</strong> Mesomorphie und die dritte dieStarke <strong>der</strong> Ektomorphie reflektieren.In Wirklichkeit treten jedoch nichtalle möglichen Dreizahlkombmationenauf, da sich die polaren KomponentenEndo- und Ektomorphie weitgehendausschließen (Abb. 3).Eine Weiterentwicklung <strong>der</strong> photoskopischenMethode Sheldons im angloamerikanischenRaum stellen die anthropometrischenTechniken von Parnell(1954) und von Heath und Carter(1967) dar.Nach Tittel/Wutscherk (1972) besitzenalle bisher aufgeführten Typologieneinen sie vereinenden gedanklichenKern: Aus proportionalenHaupttendenzen, die in <strong>der</strong> Mitte ihrenAufhebungsbereich haben, lassenArztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36 10 (1995) 763


C. Raschka, KonstitutionstypenendömorphektomorphAbb. 3: Somatochart nach Parnell (1958)undHeath und Carter (1967).Pyknomorph-HypwpkutischerHyptrplatHktrAthletiker| IVeich-Leptomorph-HyperplastischerDerbathletikerPyknomorph-Hypoptastischer|s KConrad E.Kretschmer FWeissenfeldLtp+omorph-HypoplattiscberAbb. 4. Vergleichsschema <strong>der</strong> Typologien von Conrad (1941), Kretschmer (1921 bzw. 1961) und Weissenfeid (1936).^64 Arztezeitschnit <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36 10 (1995)


C. Raschka, Konstitutionstypensich gegenseitig ausschließendeWuchstendenzen erkennen: SigaudsType digestiv, Kretschmers Pykniker,Sheldons Endomorpher und HutersErnährungsnaturell (Abb. 2) auf <strong>der</strong>einen Seite und Sigauds Type respiratoire,Kretschmers Leptosomer, HutersEmpfindungsnaturell und SheldonsEktomorpher auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>enSeite. Eine synoptische Übersicht <strong>der</strong>einzelnen körperbaulich-konstitutionellenTypologien enthält Tab. I.Die bipolaren VariationsreihenConrads und KnußmannsConrad löste sich 1941 von den dreibzw.vierpoligen Typensystemen,stellte die Polarität von Leptomorphenund Pyknomorphen (Schizothymenund Zyklothymen) stärker heraus un<strong>der</strong>gänzte diese Primärvarianten durcheine hyperplastisch-hypoplastischeVariationsreihe zu einem zweipoligenTypensystem.Hier steht an einem Ende <strong>der</strong> athletischeTypus, <strong>der</strong> Parallelen zu KretschmersAthletiker, Sheldons Mesomorphemund Sigauds Type musculaireerkennen läßt, am an<strong>der</strong>en Ende <strong>der</strong>Hypoplastiker, <strong>der</strong> dem Type cerebral<strong>der</strong> französischen Schule und Kretschmersleptosomer Extremvariante, demAstheniker, nahekommt.Ein Schema über den Zusammenhang<strong>der</strong> verschiedenen Schulen findet manin Abb. 4. Der Hypoplastiker ist zierlichund verfügt über einen relativ großenHirnkopf und ein graziles Gesicht.In <strong>der</strong> Psyche entsprechen ihm das Spirituelleund große gedankliche Flexibilität.Conrads Bedeutung kommt auchdarin zum Ausdruck, daß er in seinemSystem den weiblichen Körperbautypmitberücksichtigte und nachwies, daßbei <strong>der</strong> Frau die gleichen prinzipiellenWuchstendenzen wie beim Mann zuerkennen sind (Abb. 5).Das spezielle Konstitutionsschema istin Abb. 6 aufgeführt.Nach Knußmann treten bei Frauenzwar die gleichen Körperbautypen wieArztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheriverfahren 36, 10 (1995)Tab. I: Übersicht <strong>der</strong> verschiedenen körperbaulich-konstitutionellen Typologien.AutorAltertum:In<strong>der</strong>:Watsjajana (5Griechen:HippokratesFranzosen:HalleRostanManouvrierSigaudMacAuliffeSchrei<strong>der</strong>MartinyJh.)(1797)(1826)(1902)(1914)(1925)(1937)(1948)Angloamerikaner:Walker (1823)BryantMillsDavenportStockardBeanSheldonRees/EysenckBurtTarnellHeath/CarterItaliener:de GiovanniViolaPendeCastaldiDe ToniCorrenti(1913)(1917)(1923)(1923)(1923)(1940)(1945)(1947)(1954)(1967)(1877)(1909)(1922)(1928)(1953)(I960)Deutsche:v. Rokitansky (1826)Carus (1853)BenekeHuterStillerSternTandlerBrugsch(1878)(1907)(1907)(1912)(1913)(1918)schmaler TypGazellenHabitus phthisicusKephaler TypType cerebralMakroskeler TypType cerebralType platvertikaler TypType eetoblastiqueMentaler Typ(Minerva)Carnivorer TypHyposthenischSlen<strong>der</strong> biotypeLängs-linearer TypHyperontomorpherTyp(Epitheliopathen)Ektomorpher TypleptomorphleptosomischEktomorpher TypEktomorpher TypPhthisischer (langliniger)HabitusLongitypus-miktosplanchnischKatabolischer, hypovegetativerTypPlatitypusleptosomleptomorfoasthenischCerebrale, sensible,asthenischeKonstitutionserophulösphthisischEmpfindungsnaturenasthenischatonischHochwuchshypotonischengbrüstigmittlerer TypHirschkühe—Muskulärer TypTyp musculaireMesoskeler TypType musculaireund respiratoke—Bewegungstyp(Diana)Normaler TypSthenischMedium biotype—Mesomorpher TypMesomorpher TypMesomorpher TypAthletischer (thorakaler)HabitusNormotypus-normosplanchnisch—AthletischeKonstitutionrachitischBewegungsnaturell——normaltonischnormalbrustigbreiter TypElefantenküheHabitus apoplecticusAbdominaler TypType digestivBrachyskeler TypType digestivType rondhorizontaler TypType entoblastiqueErnährungstyp(Venus)Herbivorer TypHypersthemschFleshy biotypeQuer-lateraler TypMeso-ontomorpherTyp(Meso<strong>der</strong>mopathen)Endomorpher TypeurymorphpachysomischEndomorpher TypEndomorpher TypPlethorischer (abdominaler)HabitusBrachytypus-makrosplanchnischAnabolischer, hypervegetativerTypSthenotypuspachisomeurimorfoapoplektischPlethorischeKonstitutioncarcinomatösErnährungsnaturellapoplektisch-arthritisch-hypertonischBreitwuchshypertonischweitbrüstigTab. I Fortsetzung -»765


C Raschka, KonstitutionstypenTab. I. Übersicht <strong>der</strong> verschiedenen korperbaulich-konstitutioneUen Typologien.AutorBauerBorchardtKretschmerHellpachAschner (1924)Mathes (1924)Pfuhl (1924)Jaensch (1926)Friedenthal (1925)"Weidenreich (1927)Rautmann (1928)BuinewitschConradHuttigCurrySchlegelRatschKlaus/NaackLampertKnußmannRussen:ViremusBounakGalant(1919)(1921)(1921)(1922)(1940)(1941)(1942)(1946)(1957)(1959)(1961)(1962)(1965)(1904)(1923)(1927)schmaler TypAsthenischer _HabitusStatus asthenicus —leptosom AthletikerFrankisches Gesicht —Schmale IndividuenZukunftsformLongitypusT-Typ (basedowoid^Hirtentypusleptosomhypostheruschleptosomhypoplastischleptomorphneurogene Konst.K-Typ (Kaltfront)andromorpher Typekto<strong>der</strong>malvertebralpyknosommikrokinetischerA-TypleptomorphType epithehalStenoplastischerTypStenosome Gruppemittlerer TypMittlere Individuen—Jagertypus—mesosthemschmesosommetromorphathletosommetromorphMesoplastischerTypMesosome Gruppebreiter TypArthn tischerHabitusStatus lrritabilisPykmkerSchwabischesGesichtBreite IndividuenJugendformBrachytypusB-Typ (tetanoid)Bauerntypuseurysomhypersthemschpyknosomhyperplastischpyknomorphlymphogene Konst.W-Typ (Warmfront)gynakomorpher Typento<strong>der</strong>mal-nutritivleptosommakrokmetischerB-TypPyknomorphType conjonctiveEwyplastischerTypMegalosome Gruppebei Männern auf, doch nur selten in soprägnanter Form, so daß man oft leptomorpheFrauen mit geschlechtstypischrundlichem Gesicht antrifft,wahrend bei pyknomorphen Frauensich <strong>der</strong> Fettansatz nicht allein auf denBauch, son<strong>der</strong>n vor allem auf Brust,Hüften und Oberschenkel konzentriert.Die Primarvarianten zeigen auch Entsprechungenzu den einzelnen Altersstufenund zu den Geschlechtern. Soverhalt sich <strong>der</strong> Pykmker physisch undpsychisch zum Leptosomen wie einkonservatives, früheres ontogenetischeso<strong>der</strong> weibliches Stadium zu einerpropulsiven, ontogenetisch spatereno<strong>der</strong> mannlicheren Proportionsstufe.Nach Knußmann hat <strong>der</strong> Leptomorpheauch im fortgeschrittenen Alterkeinen Fettansatz, neigt aber früh zuFurchen- und Faltenbildungen.Der Pyknomorphe unterliegt dagegeneinem typischen Alterswandel: In <strong>der</strong>Jugend ist er, von Extremfallen abgesehen,noch nicht übergewichtig. Erstzwischen 30 und 40 Jahren vollziehtsich an ihm ein dritter Gestaltwandel,so daß er seine typische Form mit Fettbauchund Glatze erst in <strong>der</strong> maturenAltersstufe erreicht. In <strong>der</strong> senilenPyknomorph»-Hy,perplast1sche (r) teptomorph-Hyperplastische (r) Pyknomorph-Hypoplastfsche (r) Leptomorph-Hypoplastische (r)Abb 5 Die Typologie nach Conrad (1963)766 Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36 10 (1995)


C Raschka, KonstitutionstypenH3 18 H2 H7C3leptomorphleptomorphIHCI 2 3 4 5 SXII 1XX3 4 S ( 7 8 9XFE0CBAXkXpyknomorphpyknomorphbb 6 Bestimmung des Konstitutionstyps nach Conrad (1963)ztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36 10 (1995) 769


C. Raschka, KonstitutionstypenAltersstufe findet im Rahmen <strong>der</strong> allgemeinenInvolution eine Reduktion<strong>der</strong> Umfangsentwicklung statt.Nach Knußmann konnte das ConradscheTypensystem mo<strong>der</strong>nen biostatistischenÜberprüfungen nichtstandhalten. Die Hypo-Hyperplasie-Reihe zerfiel wie <strong>der</strong> Athletikertypusin einzelne voneinan<strong>der</strong> unabhängigeWachstumsfaktoren.An <strong>der</strong>en Stelle trat Knußmannsmakrosom-mikrosome Reihe als sekundäreVariationsreihe. ZusatzlicheVariationsreihen entstammen nachKnußmann dem subpathologischenBereich wie z. B. lokale Hyper- undHypoplasien im Sinne einer Akrenbetonungund dem pathologischen Bereich,wie beispielsweise hormonelleDyskonstitutionen. Ähnlich wie Conradunterschied auch <strong>der</strong> SchwedeLindegard (1956) vier variierendeFaktoren zur Langen-, Derbheits-,Muskel- und Fettausbildung, in <strong>der</strong>enStreuungsbereich jedes Individuumeingereiht werden kann.Zu einer ahnlichen Betrachtungsweisewie Lindegard, aber auf <strong>der</strong> faktorenanalytischenBasis, kamen Tanner undv. Zerssen.MorphoendokrinologieDa das Wachstum hormonal gesteuertwird, liegt es auf <strong>der</strong> Hand, daß denKorperbautypen auch unterschiedlicheendokrine Einflüsse zugrunde liegen.So weichen nach Schwidetzky Pyknikerund Leptosome tatsachlich im relativenendokrinen Drüsengewicht voneinan<strong>der</strong>ab. Nach alteren Anschauungenstehen Pykniker unter dem Einflußihrer im Kindesalter relativ großenund aktiven Thymusdrüse, wahrendsie im relativen Gewicht aller an<strong>der</strong>enendokrinen Drusen hinter den Leptosomenzurückbleiben.In <strong>der</strong> italienischen Konstitutionsschulewurde gemäß <strong>der</strong> Unter- undÜberfunktion <strong>der</strong> Schilddruse, Keimdrusen,Nebennieren o<strong>der</strong> Hypophyseein vielgliedriges, jedoch außerhalbItaliens kaum beachtetes Klassifikationssystem<strong>der</strong> Korperbautypen aufgestellt.Zu dieser alten Konstitutionsschulelaßt sich leicht eine Brücke durch jüngeremorphoendokrinologische Untersuchungenschlagen, wo signifikanteKorrelationen zwischen verschiedenenHormonspiegeln und anthropometrischenGroßen gefunden wurden.Wahrend Knußmann et al. einen Zu-SOMATOTROPIN GLUKAGON INSULIN OSTRADIOL TESTOSTERON TYROXINMPROLAKTIN ALDOSTERON TRIJODTHYRONIN TSMKORTISOLFSH + LHAbb. 7: Morphoendokrme Konstitutionstypen nach Raschka (1992 und 1993)Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturhellverfahren 36 10 (1995)


C. Raschka, Konstitutionstypensammenhang zwischen Androgenenund <strong>der</strong> Leptomorphie und auchmit Maskulinitätsmerkmalen fanden,wurde von Raschka darüber hinauseine deutliche Verknüpfung von Makrosomieund Robustizitätsmerkmalenmit dem Somatotropin, von Ostradiolund Feminität bei den Männern, beiFrauen eher von Grazilität und Östrogenen,Verbindungen von Mesomorphie,Maskulinität und Kraft mit demTestosteronspiegel <strong>der</strong> Männer undzwischen Leptomorphie und Kraftmit Testosteronkonzentrationen <strong>der</strong>Frauen, Insulin und Fettansatz, Trijodthyroninund Ektomorphie sowiedunkleren Haaren bei höheren Thyroxinspiegelngefunden (Abb. 7).Geschlechtsaffine KörperbautypenEine an<strong>der</strong>e Sichtweise <strong>der</strong> unterschiedlichenKonstitutionstypen lieferndie sogenannten geschlechtsaffinenKörperbautypologien: Schlegel(1957) benutzt neben dem Handumfang<strong>für</strong> die Einordnung <strong>der</strong> Individuenin einer asthenisch-athletischenReihe die Beckenausgangsbreite alsLeitmerkmal <strong>für</strong> eine andromorph-gynäkomorpheVariationsreihe. VonZerssen (1964) belegte faktorenanalytischeine Androgynäkomorphie-Reihe. Hier entspricht jedoch <strong>der</strong> andromorphePol dem Athletiker. AuchSheldon entwickelte einen Gynandromorphie-Index,um die Ausprägunggegengeschlechtlicher Körperbaumerkmalezu erfassen. FeminineMerkmale beim Mann sind runde,zarte Schultern, kurze und zarte Arme,breite Hüften, Sanduhrform des Körpers,runde Taillen-, Knie- und Gesäßformsowie Ansätze zu femininer Fettverteilung.In vielen europäischen Populationensind Frauen auch stärkerpigmentiert als Männer.Abb. 8 zeigt die reine geschlechtsaffineKörperbautypologie von Makarow(1932). Aktualität hat diese Problematikerst wie<strong>der</strong> in jüngster Zeit durcheine Renaissance des Hüft-/Taillenquotientenbei Ernährungswissenschaftlernund Internisten gewonnen,\bb. 8: Geschlechtsaffine Körperbautypologie nach Mukarow (aus: W. E. Makarow, Z. Konst.-Lehre 16 (1932) 621.? 72 <strong>Ärzte</strong>zeitschrift <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36, 10 (1995)


C. Raschka, Konstitutionstypenmit dem Patienten bezuglich ihrer Fettverteilungin einen androiden, mit bevorzugterintraabdomineller Fettlokalisation,und einen gynoiden Typ mitprimär subkutanen Fettdepots unterteiltwerden. Berücksichtigt man, daß<strong>der</strong> androide Adipose durch seine verän<strong>der</strong>teTriglyzeridmetabohsationsratemit einem höheren kardiovaskulärenRisiko als <strong>der</strong> Gynoide assoziiertscheint, so erzielt dieser Quotient einewichtige prognostische Bedeutung.Normalerweise sollte dieser Quotientbei <strong>der</strong> Frau unter 0,85 und beimMann unter 1 liegen.RassenkonstitutionstypenLundmann (1967) entwarf auf <strong>der</strong> Basisvon Fotografien, anthropometrischenDaten und biochemisch-physiologischenUntersuchungen ein Rassenkonstitutionsschema(Abb. 9), welchesdie geographische Variabilität <strong>der</strong> verschiedenenTypen berücksichtigt. Inseinem Entwurf repräsentiert <strong>der</strong> prokomorphePol den progressiven Typusmit spezifischen menschlichen Eigenschaften(matur, viril, juvenil), die beidenan<strong>der</strong>en Pole jeweils den paidomorphenTypus mit ontogenetisch entwicklungshemmendenEigenschaften(pueril, infantil, fötal-infantil) sowieden protomorphen Typus, den Lundmannals mit mehr o<strong>der</strong> weniger ansogenannte Altmenschen erinnernden,phylogenetisch primitiven Erscheinungsformen(boreal, negrid) definiert.Der feminine Typus ist zentrallokalisiert. Das noch lückenhafte undauch in ethischer Hinsicht bedenklicheRassenkonstitutionssystem Lundmannsist <strong>der</strong> einzige international bekannteVersuch, die große Variabilität<strong>der</strong> Rassenkonstitutionstypen unteranthropometrischen GesichtspunktenProkopomorpherprogressiverPolMatoerT JuvemlerT Viriler TProtomorpherPol/Q, '*Femininer TFemininPaidomorpher-fro-)Negn<strong>der</strong> T BorealerT Polar- Tropen-Protomorpher TProtomorpher TPueriler T [nfantü-foetaler T Infantiler 1ibb. 9 Rassenkonstitutionstypologie nach Lundmann (1967).ztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36 10 (1995) 775


C Raschka, KonstitutionstypenRassentypen Hellfarbige Europid eNordi<strong>der</strong> Norweger (nach A SCHREIN-ER 1929) - Cromagni<strong>der</strong>Mann aus Hessen (nach G PERRET 1938) - Osteuropäer Mannaus Oberschiesien (nach W KLENKE 1940)Rassentypen. AmerikaEskimo (nach E W.NELSON \S$6) - Silvi<strong>der</strong> Cheyenne, Nordamerika(nach R.BIASUTTI 19 $7) - Brasili<strong>der</strong> Choroti (nachRassen tvpenBraunaugig-braunhaange Europide EuropasAlpiner aus <strong>der</strong> Auvergne (nach I SCHTIDETZKY 1951) - MediterranerMann •ion Teneriffa (nach I SCHTIDETZKY 1956) -Dinan<strong>der</strong> Albaner (nach G A KLPPERS 1943)Rassentypen. AfrikaSudani<strong>der</strong> Mende, Westafrika (nach J.WENINGER 1927) - Bambuti<strong>der</strong>Ituri-Pygmäe (nach M.GUSINDE 1937) - Khoisani<strong>der</strong>Kung-Buschmann (nach L. CIPRIANI 1940)Rassentypen. Europide in AsienWeddi<strong>der</strong> Panyer (nach E. v. EICKSTEDT 1934) - Indi<strong>der</strong> Singhalese(nach E. v. EICKSTEDT 19378.) - Ainu (nach Y.KOYA 1937)Rassentypen. OzeanienPalamelanesi<strong>der</strong> Mann aus Neukaledonien (nach E.V.EICKSTEDT1934) - Polynesi<strong>der</strong> Mann von Hawaii (nach C. H. STRATZ1920) -Australischer Eingeborener (nach E. v. EICKSTEDT 1936}Rassentypen. MongolideTungi<strong>der</strong> Kalmück-Torgute (nach E. v. EICKSTEDT 1944) - Sini<strong>der</strong>Nordchinese (nach E. v. EICKSTEDT 1934) - Palimongoli<strong>der</strong>Palaung aus den Schan-Staaten (nach E v. EICKSTEDT 1934)Abb 10 Rassentypen'76 Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturhellverfahren 36 10 (199


C. Raschka, Konstitutionstypenzuordnen, erfahrt jedoch seine Begrenzungnoch zusatzlich in <strong>der</strong> nur Lundmanngelaufigen, sehr eigenwilligenNomenklatur, die sich nicht mit denBenennungen international anerkannterRassenkundler wie Biasutti, Deniker,Montandon, Coon, Czekanowskio<strong>der</strong> von Eickstedt deckt (Abb. 10).Nach Knußmann wurde <strong>für</strong> verschiedeneRassen das Nebeneinan<strong>der</strong> <strong>der</strong>üblichen Habitus-Grundtypen nachgewiesen,wobei allerdings die einzelnenKonstitutionstypen bei den verschiedenenRassen in unterschiedlicherHäufigkeit auftreten.Son<strong>der</strong>einteilungen <strong>für</strong> extremadipöse TypenNicht wenige Autoren haben sichdarum bemuht, zu einer typologischenPyknika mitphysiologischemFettansatzinterrenalero<strong>der</strong>CUSHING-TyphypogemtalerTypAbb. 11 tettsuchtlypen (Barthelheimer, 1952).Einteilung <strong>der</strong> Adipösen zu gelangenund auch die Typen mit bestimmtenätiologischen Gesichtspunkten zu verknüpfen,ohne daß sich eine bestimmteRubrifikationsform allgemein durchgesetzthätte. Eine Übersicht ist beiRies (1970) zu finden. Als exemplarischeVertreter sind in Abb. 11 und 12die Fettsuchttypen nach Barthelheimer(1952) und Skerlj (1930) aufgeführt.Biotypen nach Krack (1980)Der Versuch einer Zuordnung vonElementen, Korperbautypen, psychischenTypen und homöopathischenKonstitutionsmitteln wurde von Krack(1980) erarbeitet und wird hier in Tab.II dargestellt.dienzephalerTypLipodystrophiaprogressivaLiteratur1. Aerni, F. • Lehrbuch <strong>der</strong> Menschenkenntnis.Kalos, Zürich, 1988.2. Aschner, B.: Die Konstitution <strong>der</strong>Frau. Bergmann, München, 1924.3. Barthelheimer, H.: Diagnostik undTherapie <strong>der</strong> Fettsucht als Regulationskrankheit.Arztl. Wschr. 7 (1952)1193.4. Bauer, ].: Aufgaben und Methoden<strong>der</strong> Konstitutionsforschung. WienerKlin. Wschr. 32 (1919) 273.5. Beneke, F. W.: Die anatomischenGrundlagen <strong>der</strong> Konstitutionsanomaliendes Menschen. Elwertsche Verlagsbuchhandlung,Marburg, 1878.6. Biasutti, R.: Razze e Populi dellaTerra. Torino, 1967.7. Borchardt, L.: Klinische Konstitutionslehre.Urban & Schwarzenberg,Wien, 1930.8. Brugsch, T. • Allgemeine Prognostik.Urban & Schwarzenberg, Wien, 1918.9. Bryant, J. • Poor health in the child.Boston Med. Surg. J. 170 (1914) 795.10. Buinewitsch, K.: Über hypo- und hyperplastischeKonstitution. Zbl. Inn.Med. 61 (1940) 561.11. Burt, C, C. Banks: A factor analysisof body measurements for Britishadults. Ann. Eugen. 13 (1947) 238.12. Carus. C. G.: Symbolik <strong>der</strong> menschlichenGestalt. Brockhaus, Leipzig,1858.13. Castaldi, L. • Accrescimento corporeoe costituzione dell'uomo. Niccolai,Florenz, 1928.14. Conrad, K.: Der Konstitutionstypus.Berlin, Gottingen, Heidelberg, 1963.15. Coon, C. S.: The living races of man.New York, 1965.16. Correnti, V.: Sulla valutazione dei caratterimorfologici. Riv. Antrop. 47(1960) 59.17. Curry, M.: Bioklimatik. Rie<strong>der</strong>au,Ammersee, 1946.18. Davenport, C. B.: Body-build, its developmentand mheritance. Carnegie-Institute, Washington, 1923.19. Eickstedt, E. v.: Rassenkunde undRassengeschichte <strong>der</strong> Menschheit.Stuttgart, 1934.20. Galant, J. S.: Konstitutionstypenlehre<strong>der</strong> Frau. Anat. Anzeiger 63 (1927)237.21. de Giovanni, A.: La morfologia clinicadel corpo umano. Hoepli, Milano,1877.22. Heath, B. K, J. E. L. Carter: A modifiedsomatotype method. Am. J. Physic.Anthropol. 27 (1967) 57.778 Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36 10 (1995)


C. Raschka, Konstitutionstypena b c d e fAbb. 12: Weibliche Habitusformen (Skerlj, 1930).a) Typus femininus normi, b) Typus subtrochantericus, c) Typus superior, d) Typus inferior, e) Typus extremitalis, f) Typus juvenilis.23. Huter, C: Illustriertes Handbuch<strong>der</strong> Menschenkenntnis. Huterwerk,Schwaig/Nürnberg, 1952.24. Hüttig, W.: Konstitution, Körperbauund Charakter. Hippokrates, Stuttgart,1942.25. Jaensch, W.: Konstitutions- und Erbbiologie.Barth, Leipzig, 1934.26. Katsch, G.: Betrachtung über dieFunktion <strong>der</strong> Keimblätter. Akademie-Verlag, Berlin, 1959.27. Klaus, E.-J., H. Noack: Frau undSport. Thieme, Stuttgart, 1961.28. Knußmann, R.: Zur Methode <strong>der</strong>objektiven Körperbautypognose. Z.menschl. Vererb, u. Konst.-Lehre 36(1961) 1.29. Knußmann, R.: Konstitution und Geschlecht.Anthrop. Anz. 29 (1965)146.30. Knußmann, R.: Konstitution. In:R E. Becker (Hrsg.): Humangenetik.Thieme, Stuttgart (1968) 355-393.31. Knußmann, R., A. F. Sperwien: Relationbetween anthropometric characteristicsand androgen levels in healthyyoung men. Ann. Human Biol. 15 (2)(1988) 131-142.32. Krack, N.: Biotypen. Haug, Heidelberg,1980.Tab. 11: Biotypen nach Krack (1980).BiotypKeimblattvon GrauvoglHahnemannalte AutorenMadausMattetHense/TruwParacelsusRademacherKretschmerSheldonHuterMartinyStahlSigaudIrisfarbeKörperformPsycheTemperamentpsych.-sozialnosologischBasismittelmännl./weibl.WasserEndoblasthydrogenoidsykotischlymphatischskrofulöslymphatischlymphatischSalSalpeterPyknikerEndomorphieRuhe-Ernährungs-NaturellEntoblastikerKarbonikerDigestiver Typblaudicklich-rundzyklothymphlegmatischneutralwasserempfindlichNatriumsulf.männl.weibl.ErdeEktoblast —carbinotrogen —psorisch —biliärneutral —gemischt —gemischt —Sulphur —Kupfer —Leptosomer —Ektomorphie —Denk-Empfin- —dungs-NaturellsonstigeatrabiliärEktoblastiker ChordoblastikerPhosphoriker —Zerebraler Typ Muskulär. Typgrau-grünlich —dunkelschlank-dünn —schizothym —cholerisch melancholischintrovertiert —Sauerstoff- —bedarfSulfur -männl. weibl.<strong>Ärzte</strong>zeitschrift <strong>für</strong> Naturheiiverfahren 36, 10 (1995) 781


C. Raschka, Konstitutionstypen33. Kretschmer, E.: Korperbau und Charakter.Springer, Berlin, 1921.34. Lampen, H.: Die Reaktionstypenlehreund ihre Bedeutung <strong>für</strong> Balneologieund Klimatologie. Arch. phys.Ther. 14 (1962) 3.35. Lundmann, B,: Geographische Anthropologie.Fischer, Stuttgart. 1967.36. Makarow, W. E.: Geschlecht und Korperbautypendes Menschen. Z.Konst.-Lehre 16 (1932) 621.37. Manouvrier, L.: fitude sur les rapportsanthropometriques en general et surles principales proportiones du corps.Mem. Soc. Anthrop. Paris, ser 3(1902) 3.38. Martiny, M.: Essai de biotypologie humaine.Peyronnet, Paris, 1948.39. Mathes, P: Die Konstitutionstypendes Weibes. In: J. Halban, L. Seitz:Biologie und Pathologie des Weibes.Bd. III. Urban & Schwarzenberg, Berlin,Wien, 1924.40. Mills, W. W.: The relation of bodilyhabitus to visceral form, position, tonusand motility. Amer. J. Roentgenol.4 (1917) 155.41. Parnell, R. W.: Behaviour and physique.Arnold, London, 1958.42. 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RaschkaMedizinische Klinik II, Klinikum <strong>der</strong> StadtFuldaPacelliallee 4, D-36043 FuldaIscador® M 5 mgspezialWirkstoff Fermentierterwäßriger Auszug aus '\pfelbaummistelZusammensetzung 1 Ampulle enth Fermentiertenwäßrigen Auszug aus 5 mgViscum album ssp aibum (Apfelbaummistel)Herba rec (Pflanze zu Auszug =1 5) Sonstige Bestandteile NatnumcblondNatriumhydroxid WasserAnwendungsgebiete aemafc<strong>der</strong> anthroposophischen Menschen und NaturerkenntnisDazu gehören Bösartige und gutartigeGeschwulsterkrankungen bösartige Erkrankungenund begleitende Störungen<strong>der</strong> blutbildenden Organe Anregung <strong>der</strong>Knochenmarkstatigkeit Vorbeugung gegen Ceschwulstrezidive definierte Prakanzerosenbzw hoch fieberhafte Erkrankungen (Korpertemperatui über 1Q° C) D\e ßehandlung sollte bis zum Abklingen <strong>der</strong> Entzundungszeichenunterbrochen werdenTuberkulose Hyperthyreose mit nicht ausgeglichener Stoffwechsel läge PrimareHirn- und Ruckenmarkstumoren o<strong>der</strong> intracramelleMetastasen mit Gefahr einerHirndruckerhohung In diesem Fall sollteIscador® M 5 mg spezial vorsichtig verabreichtwerden Schwangerschaft. Bishersind keine Wirkungen bekannt gewordendie gegen eine Anwendung von Iscador®M S mg spezial in <strong>der</strong> Schwangerschaftsprechen Aus Gründen beson<strong>der</strong>er Vorsieht sollte Iscador" 1 M 5 mg speziai |edoch wahrend <strong>der</strong> Schwangerschaft nurnach strenget Indikationsstellung verabreicht werdenNebenwirkungen Eine leichte Steigerung<strong>der</strong> Korpertemperatur sowie örtlich begrenzte enfzundliche Reaktionen um dieCeRenanzeigen Bekannte Allergie aufIscador* Eine Fortsetzung <strong>der</strong> Therapieist erst nach erfolgter Desensibihsierungsbehandlungmit einschleichen<strong>der</strong> Einstichstelle <strong>der</strong> subeutanen InjektionDosierung möglich Akut entzündliche sind unbedenklich und em Zeichen desAnsprechens des Patienten auf die verabreichteDosis Das durch Iscador 8 Injektionenhervorgerufene Fieber soll nichtdurch antipyretisch wirkende Substanzenunterdruckt werden Bei Fieber über 38°C(evtl mit Abgeschlagenheit Frostein allgemeinem Krankheitsgefühl Kopfschmerzen und kurzzeitigen Schw indelanfallen)o<strong>der</strong> bei größeren örtlichen Reaktionenüber 5 cm Durchmesser sollte die nächsteInjektion erst nach Abklingen dieser Symptome und in reduzierter Konzentrationbzw Dosis gegeben werden Bei langerais drei Tage anhaltendem Fieber ist aneinen infektiösen Prozeß o<strong>der</strong> Tumorfieber zu denken In seltenen Fallen könnenortliche o<strong>der</strong> allgemeine allergische o<strong>der</strong>allergoide Reaktionen (Urticana generaiisierter Ptuntus lokale o<strong>der</strong> generalisierteExantheme zum Teil mit BlasenbildungQuincke Odem, SchuttelfrostAtemnot Schock) auftreten die ein sofortigesAbsetzen des Präparates und ärztlicheBehandlung erfor<strong>der</strong>lich machen Ei-ANZEiGEne Fortsetzung <strong>der</strong> Therapie ist erst nacherfolgter Desensibihsierungsbehandlungmit einschleichen<strong>der</strong> Dosierung möglichEventuell ist auch <strong>der</strong> Wechsel aufIscador® eines an<strong>der</strong>en Wirtsbaumes erfor<strong>der</strong>lichKnotenbildung am Infektion^ort bei subeutaner Injektion Thrombophlebiti«;bei versehentlicher intravenöserInjektion Hirndruckerhohung bei primärenHirn und Ruckenmarkstumoren o<strong>der</strong>intracramellen Metastasen (siehe auchunter Gegenanzeigen )Darreichungcform und Packungsgroße8 Ampullen zu 1 ml injektionsiosungiscador M 5 mg spezial ist eines <strong>der</strong> Praparate die wir im Einklang mit Menschund Natur <strong>der</strong> Heilkunst zur VerfugungstellenWELEDA AG, Postfach 1320,73503 Schwabisch GmundWELEDA782 Arztezeitschnit <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36 10 (1995)


Neues Gen <strong>für</strong> AlzheimergefundenUS-Forscher haben ein weiteres Gen<strong>für</strong> die Alzheimersche Krankheit entdeckt.Es liegt auf dem Chromosom 14und verursacht offenbar eine beson<strong>der</strong>saggressive Form des verheerendenGedächtnisschwundes, und zwar dieim Alter zwischen 30 und 60 Jahrenbeginnende erbliche Form von Alzheimer.Sie macht rund zehn Prozent allerFälle aus. Wie das Wissenschaftsmagazin„Science" jetzt berichtet, erhofftsich das amerikanische Forscherteamvon <strong>der</strong> Entdeckung auch Hinweiseauf die Ursache <strong>der</strong> Erkrankung allgemein(Bd. 268, S. 1845, 1995).Den Wissenschaftlern waren bereitszwei weitere Gene bekannt, die ebenfallsmit <strong>der</strong> Alzheimer-Krankheit inVerbindung stehen. Bei dem einenhandelt es sich jedoch eher um einenRisikofaktor. Denn nicht je<strong>der</strong>, <strong>der</strong>diese Erbanlage hat, erkrankt spater.Allerdings ist sein Risiko erhöht, imAlter die viel verbreitetere, späte Form<strong>der</strong> Krankheit zu entwickeln.Defekte auf dem zweiten bekanntenGen verursachen nur etwa zwei bis dreiProzent <strong>der</strong> vererbbaren frühen Fälle.Das nun gefundene dritte Gen ist vermutlichdie Ursache <strong>für</strong> 70 bis 80 Prozent<strong>der</strong> Frühformen. Schon bald wirdnun die Entwicklung eines Gentestserwartet. Damit ließen sich vor allemMitglie<strong>der</strong> aus solchen Familien testen,in denen Alzheimer-Erkrankungen gehäuftvorkommen.Für Sie gelesenInformationen über die biochemischeUrsache <strong>der</strong> Krankheit erhoffen sichdie Wissenschaftler von einem Membranprotein,das nach <strong>der</strong> Bauanleitungdes neuentdeckten Gens entsteht.Erst wenn klar ist, welche Funktiondieser Eiweißstoff im Körper hat,könnten sich bisher unbekannte Behandlungsmöglichkeiteneröffnen. SeinerStruktur nach könnte das Proteinbeim Transport von Eiweißstoffen in<strong>der</strong> Zelle eine Rolle spielen. Das giltmöglicherweise auch <strong>für</strong> das sogenannteAmyloid Precursor Protein(APP), das einige Wissenschaftler alsAuslöser <strong>für</strong> das Fortschreiten <strong>der</strong> Erkrankungbetrachten.(Suddeutsche Zeitung, 13. 7. 1995)Zahnärzte steigen in <strong>der</strong>AchtungKurs <strong>der</strong> Funktionäre hat offenbarkeine negativen FolgenWe<strong>der</strong> unangenehme Erinnerungen<strong>der</strong> Patienten an die jüngste Zahnbehandlungnoch <strong>der</strong> umstrittene berufspolitischeKurs <strong>der</strong> zahnarztlichenFunktionäre haben negative Auswirkungenauf das Image <strong>der</strong> Zahnmediziner:Das Ansehen <strong>der</strong> Zahnärzte istin den vergangenen 15 Jahren deutlichgestiegen. Nach den Ergebnissen einerUmfrage, die die Bundeszahnärztekammeram Mittwoch veröffentlichte,haben 52 Prozent <strong>der</strong> in Westdeutschlandlebenden Deutschen eine guteMeinung von <strong>der</strong> Berufsgruppe <strong>der</strong>Zahnarzte. Bei <strong>der</strong> vorangegangenenUmfrage im Jahr 1980 waren nur 42Prozent <strong>der</strong> Befragten dieser Meinung.Die größte Zustimmung bekommendie Zahnärzte in den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n.Die Umstellungen, zu denenes dort in <strong>der</strong> zahnmedizinischen Versorgungseit 1990 gekommen ist, finden94 Prozent <strong>der</strong> Ostdeutschen „allesin allem gut". Nur ein Prozent <strong>der</strong>Bevölkerung kritisiert die eingetretenenVerän<strong>der</strong>ungen.In <strong>der</strong> Bundeszahnärztekammer istman über das Ergebnis <strong>der</strong> Umfrage,die das Institut <strong>für</strong> Demoskopie Aliensbachim Januar 1995 vornahm,sichtlich erleichtert. Vor Journalistenräumte Kammerpräsident Fritz-JosefWillmes ein, aus Sorge vor einem sehrnegativen Ergebnis sei die Neigung,dem Expertenrat zu folgen und die Befragungüberhaupt in Auftrag zu geben,im Herbst vergangenen Jahresdenkbar gering gewesen. Die Zahnärzteschaftselber habe ihr Ansehen beiden Patienten erheblich schlechter eingeschätzt,sagte Willmes. Weil diezahnärztliche Behandlung durch dasGesundheitsstrukturgesetz stärker reglementiertworden sei, habe man negativeEffekte <strong>für</strong> das Zahnarztimagebe<strong>für</strong>chtet.Sieben Prozent mehr Deutsche alsnoch 1980 (71 Prozent) haben Vertrauenzu ihrem eigenen Zahnarzt undzu seinen Leistungen. Die Frage, ob ihrArzt nach neuestem Stand eingerichtetsei und die mo<strong>der</strong>nen Behandlungsmethodenkenne, bejahten rund zweiDrittel <strong>der</strong> Befragten. 48 Prozent(1980 noch 39 Prozent) meinen jedoch,ihr Zahnarzt verdiene zuviel,und 15 Prozent (1980 waren es zehnProzent) finden, ihr Arzt überrede siezu unnötig teuren Leistungen.Hinsichtlich <strong>der</strong> Einkommenshöhe bemühtesich die Kammer ihrerseits umTransparenz: 1993 erwirtschaftete einim Westen nie<strong>der</strong>gelassener Zahnarztein zu versteuerndes Jahreseinkommenvon durchschnittlich 179000Mark.(Süddeutsche Zeitung, 13. 7. 1995)Private Krankenversichererwollen ihre Beiträge stufenweiseerhöhenDie privaten Krankenversicherungenbeabsichtigen, die aus <strong>der</strong> längeren Lebenserwartungihrer Kunden resultierendenBeitragserhöhungen über mehrereJahre zu strecken. Das Tempo <strong>der</strong>Anpassung werde in den nächsten Monatenmit dem Bundesaufsichtsamt <strong>für</strong>das Versicherungswesen abgestimmt,784 Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36 10 (1995)


teilte Peter Greisler, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong>des Verbandes <strong>der</strong> privatenKrankenversicherung e.V., Köln, mit.Jungen „Neueinsteigern" wird dagegengleich eine — je nach Tarif undGesellschaft — ein bis fünf Prozent höhereRechnung aufgemacht. Am deutlichstenwerden ältere männliche Versichertedie Folgen <strong>der</strong> neuen Sterbetafelzu spüren bekommen. Sie müssenmit Prämienerhöhungen um bis zuneun Prozent rechnen.Greisler schwebt vor, den Prämienaufschlagüber drei bis fünf Jahre zu strekkenund erst dann zu erheben, wennaufgrund <strong>der</strong> allgemeinen Kostenentwicklungohnehin eine Beitragsanpassungnotwendig wird. Keinesfallswerde die neue Sterbetafel somit bereitszum 1. Januar 1996 eine Wellevon Preiserhöhungen auslösen. VieleUnternehmen hätten zudem im Vorgriffauf die neue Tafel bereits ihrenletzten Kalkulationen verän<strong>der</strong>te Sterbewahrscheinlichkeitenzugrunde gelegtund die Beiträge angepaßt. Überden gesamten Bestand von sieben MillionenVollversicherten und 5,9 MillionenZusatzversicherten gerechnet,wird die höhere Lebenserwartung beiMännern zu etwa sechs Prozent höherenBeiträgen führen; bei Frauenbeträgt <strong>der</strong> Anstieg im Mittel zwei Prozent.Überproportional wird es jedochauch hier die Alteren treffen: Eine65jährige, die seit ihrem 20. Lebensjahrprivat versichert ist, wird etwa 4,1Prozent mehr bezahlen.Bei sehr alten Menschen wollen dieVersicherer nur äußerst behutsam an<strong>der</strong> Preisschraube drehen, versprachGreisler. Kritik, die PKV sei in Verzuggeraten, weil das Aufsichtsamt bereitsvor längerer Zeit auf die Folgen <strong>der</strong>höheren Lebenserwartung hingewiesenhabe, läßt er nicht gelten: „Wirsind nur nicht in Hektik verfallen, son<strong>der</strong>nhaben uns um gesicherte Datenbemüht."Aufgrund <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Kalkulation(Umlageverfahren) seien die Auswirkungeneiner längeren Lebenserwartungbei den gesetzlichen Krankenkas-Für Sie gelesensen noch nicht erkennbar. Greisler istjedoch überzeugt, daß die Folgen dieserEntwicklung auch dort in naherZukunft sichtbar werden und in einer„steileren Beitragsentwicklung" münden.Die erstmalig anhand eigener Datenermittelte Sterbetafel hat <strong>der</strong> PKVdie Erkenntnis beschert, daß die allgemeineLebenserwartung in den vergangenenzehn Jahren deutlich gestiegenist. Die heute unter 50 Jahre altenMänner leben im Durchschnitt etwafünf Jahre länger; bei gleichaltrigenFrauen ist die Lebenserwartung um2,5 bis diei Jahre gestiegen. Je älter dieVersicherten sind, um so geringer sinddie Abweichungen zu den bisher bekanntenDaten: Ein 70jähriger Mannhat eine weniger als 2,5 Jahre höhereLebenserwartung; bei einer gleichaltrigenFrau beträgt die Zunahme zweiJahre.Dem Vorwurf, die privaten Krankenversicherersubventionierten die Tarife<strong>für</strong> junge Menschen, um sie zu einemspäter nicht mehr revidierbaren Wechselin ihr Lager zu locken, wi<strong>der</strong>sprachGreisler. Der Preisunterschied sei systembedingtund nicht willkürlich. Zudemhätten ältere privat Versichertedie Möglichkeit, ihren Beitrag zu reduzieren,indem sie in den Standardtarifwechselten o<strong>der</strong> ihren Schutz über eineSelbstbeteiligung reduzierten. Von beidenMöglichkeiten würde aber kaumGebrauch gemacht.Kalkulationsgrundlage <strong>der</strong> PKV warbisher eine aus dem Jahr 1987 stammendeSterbetafel <strong>der</strong> Lebensversicherer.Zudem hatte das Statistische Bundesamt1987 letztmalig eine Tafel veröffentlicht.Die 1994 aktualisierteSterbetafel <strong>der</strong> Lebensversicherungenhält die PKV <strong>für</strong> ihre Zwecke nicht <strong>für</strong>anwendbar, weil dort mir Personen berücksichtigtworden sind, die sich <strong>für</strong>die Rentenzahlung anstelle einer Kapitalabfindungentschieden hatten. DieseWahl träfen vor allem gesunde Personenmit hoher Lebenserwartung,meinte Greisler. Somit sei die Sterbetafelnicht repräsentativ.(Suddeutsche Zeitung, 3. 8. 1995)Wetterfühligkeit?Unlust?Nervöse Unruhe?Die Ursachen sind vielfältig.Negative Verän<strong>der</strong>ungen im persönlichenUmfeld, starke beruflicheÜberfor<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> nur jahreszeitlicheMelancholie könnenda<strong>für</strong> verantwortlich sein.Was kann man dagegen tun?Die passende Antwort: Naturheilmittelaus Ihrer Apotheke.Naturreiner Heilpflanzensaftaus Johanniskrautvon florabioNeue nervliche Leistungskraft.Johanniskraut wird aus erntefrischem,blühenden Johanniskrautgepreßt, bringt neue nervlicheLeistungskraft und damit einefühlbare Besserung des Allgemeinbefindens,florabio Johanniskrautsaftpflegt die Nerven -ist aber kein Aufputschmittel!Wohlbefinden durch mehrRuhe und HarmonieAls natürliches Nervenaufbaumittelwirkt <strong>der</strong> florabio Johanniskrautsaftberuhigend, harmonisierendund vegetativ stabilisierend.florabio Heilpflanzensäfte erhaltenSie in Ihrer Apotheke.naturreinerHeilpflanzensaftJohanniskraut:NatürlichesNervenaufbaumittel,bei nervösenErschöpfungszuständenund nichtorganisch bedingtenNervenschmerzen.florabio GmbH71102 MagstadtArztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36 10 (1995) 785


Kongreßberichte \89. Ärztlicher Fortbiidungskongreß des<strong>Zentralverband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Ärzte</strong> <strong>für</strong> Naturheilverfahrene.V. (ZÄN)9. bis 17. September 1995 in FreudenstadtDer Herbstkongreß 1995 brachte durch die Wahlen desneuen Vorstandes einige Än<strong>der</strong>ungen mit sich. Man kannsogar behaupten, daß, von einigen Ausnahmen abgesehen,ein gewisser Generationeivwechsel stattgefunden hat. Das ist<strong>der</strong> Lauf aller Dinge. Auf <strong>der</strong> letzten Mitglie<strong>der</strong>versammlungam 9. 9. 1995 wurde nach langer Diskussion <strong>der</strong> alteVorstand abgelöst und durch einen neuen ersetzt.Dies ist die Zeit und <strong>der</strong> Ort, dem alten Vorstand <strong>für</strong> seinebisher über Jahrzehnte geleistete Arbeit zu danken. Das giltvor allem <strong>für</strong> den bisherigen ersten Vorsitzenden, Dr. med.K. Ch. Schimmel, welcher sich große Verdienste <strong>für</strong> denZÄN erworben hat. Mit großer Mehrheit wurde er zum Ehrenpräsidentendes ZÄN ernannt.Dank gilt auch den Kollegen Dr. Oelze, Dr. Anemueller, Dr.Fodor, Dr. Ruf und Dr. Kolb <strong>für</strong> ihre Bereitschaft, diesemVerband zu hohem Ansehen zu verhelfen, wurden uns dochin den letzten Jahren z. B. durch verschiedene Gesundheitsreformenviele Steine in den Weg gelegt.Der neue Vorstand:1. Vorsitzen<strong>der</strong>: Dr. med. Antonius Pollmann2. Vorsitzen<strong>der</strong>: Dr. med. W. Schmitz-Harbauerweitere Vorstandsmitglie<strong>der</strong>:Dr. med. Holger HunekeDr. med. Jürgen W. Reh<strong>der</strong>Dr. med. Heidi RauschDr. med. Olaf KuhnkeDr. med. Christian KuhnProf. Dr. Heinz SchilcherDr. med. Martin AdlerAlle neuen Vorstandsmitglie<strong>der</strong> werden bemüht sein, einegute und konstruktive Arbeit <strong>für</strong> den ZÄN zu leisten. In denersten Gesprächen, die geführt wurden, kam dies ganz klarzum Ausdruck. Alle Verän<strong>der</strong>ungen bedürfen einer gewissenZeit, bis sich eine Konsolidierung eingestellt hat.Die Eröffnungsveranstaltung stand unter an<strong>der</strong>em im Zeichendes 100. Geburtstages von Gerhard Bachmann, desGrün<strong>der</strong>s <strong>der</strong> DÄGfA. Dr. med. Jochen Gleditsch gedachte<strong>der</strong> Leistung dieses verdienstvollen Kollegen. Auf dieserVeranstaltung wurde Dr. med. Helmut Anemueller (Bernau)langjähriges Vorstandsmitglied des ZÄN, <strong>für</strong> seineDienste auf dem Sektor gesun<strong>der</strong> und richtiger Ernährungmit <strong>der</strong> Celsus-Medaille geehrt. Diesem verdienstvollen Kollegengebühren die herzlichsten Glückwünsche. Diese geltenauch den diesjährigen Preisträgern <strong>der</strong> Ehrennadel desZÄN. In Gold erhielt sie Prof. Dr. H. Kleinsorge, in SilberFrau Ella Richter (Geschäftsstelle des ZÄN). Weiterhinwurden 22 Kolleginnen und Kollegen <strong>für</strong> ihre 30jährige verdienstvolleMitgliedschaft in unserem Verband geehrt.Im Mittelpunkt unserer Intensivfortbildung mit Vorträgenund Workshops am Wochenende standen diesmal „Erkrankungendes Intestinaltraktes". Nach den Leitthemen „Atemwegs-und Lungenerkrankungen" beim 87. Kongreß, „Erkrankungenaus dem rheumatischen Formenkreis" beim 88.Fortbildungskongreß in Freudenstadt und „Herz-Kreislauf-Erkrankungen" in Berlin auf <strong>der</strong> Biotherapeutika stelltenwir in Folge ein weiteres Thema aus <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> praktischenMedizin vor. Auch hier gibt es vielfältige Möglichkeiteneiner Behandlung mit Naturheilverfahren.Stellvertretend <strong>für</strong> alle auf dem Herbstkongreß gehaltenenVorträge, seien einige hier auszugsweise zitiert.Zu den Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes sagte aus<strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Elektroakupunktur Dr. med. Olaf Kuhnke,Deggendorf, zum Thema „Elektroakupunktur nach Voll/Einsatz bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen":Dr. med. H. Anemueller und Dr. med. K. Ch. Schimmel bei <strong>der</strong>Verleihung <strong>der</strong> Celsus-Medaille.786 Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheiiverfahren 36, 10 (1995)


KongreßberichteDie Zahl <strong>der</strong> Patienten, welche unter chronisch-entzündlichenDannerkrankungen (Chronic mflammatory bowel disease)leiden, nimmt weltweit zu, nicht nur in <strong>der</strong> westlichenWelt, son<strong>der</strong>n auch in Asien. Vermutlich im Zuge <strong>der</strong> „Verwestlichung"des Lebensstils werden immer mehr und immerjüngere Menschen betroffen. Im Gegensatz zu akutenentzündlichen Darmerkrankungen — meist viraler und/o<strong>der</strong>bakterieller Genese — ist eine klare ätiologische Begründung(i. S. <strong>der</strong> herrschenden Lehrmeinung) <strong>für</strong> die chronischenErkrankungen (Colitis ulcerosa o<strong>der</strong> Enteritis regionalisCrohn) mit konventionellen Methoden nur selten dingfest zumachen. In neueren schulmedizinischen Veröffentlichungenwird daher auch kaum auf mögliche Ursachen eingegangenund in Anbetracht <strong>der</strong> offensichtlichen immunologischenentzündlichen Dysfunktion eine ausschließlich auf Inflammationshemmungausgerichtete Therapie mit Kortikoidenund/o<strong>der</strong> Sulfasalazin betrieben, in hartnäckigen Fallenauch mit Immunsuppressiva.Operative Eingriffe kennzeichnen oft den Leidensweg <strong>der</strong>Patienten. Ergänzend zu den im akuten Notfall sicher erfor<strong>der</strong>lichenMaßnahmen <strong>der</strong> Schulmedizin zeigt die Elektroakupunkturnach Voll (EAV) jedoch die Möglichkeit zu einerkausalen Diagnostik und Therapie auch bei schwierigenVerlaufen: So können in <strong>der</strong> Frühkindheit erworbene Schädigungendurch Nahrungsmittelallergene, Impfstoffe o<strong>der</strong>zahnärztliche Materialien ebenso als Ausloser bestätigt bzw.ausgeschlossen werden wie spezifische bakterielle, virale undauch chemische Noxen.Mit <strong>der</strong> im Resonanzabgleich ermittelten Medikation, dieaus Nosoden, Homöopathika und Organpraparaten besteht,kann in zahlreichen Fällen ein echter kurativer Erfolg verbuchtwerden. Eine gezielte interdisziplinäre Therapie, z. B.mit HNO- und Zahnärzten, wird durch die Systemdiagnostik<strong>der</strong> EAV möglich. Im Workshop wurden die genanntenKrankheitsbil<strong>der</strong> ausführlich besprochen und die Teststrategiei. R. einer ganzheitlichen Behandlung <strong>der</strong> Erkrankungenerarbeitet sowie Kasuistiken vorgestellt.Dr. med. Christian Kuhn, Überlingen, sagte zum Thema„Fastentherapie" folgendes: Fastentherapie ist ein ganzheitlichesNaturheilverfahren, das den Menschen in seiner Einheitaus Körper, Seele und Geist betrifft.Korperlich werden alle Ausscheidungsvorgänge angeregt(Nieren, Leber-Galle, Darm, Lunge und Haut) zur Entgiftungund Entschlackung im Sinne eines ausleitenden Verfahrens.Die physiologisch-chemischen Stoffwechselvorgange beidieser „Ernährung von innen" sind größtenteils untersucht.Die Eiweißkatabolie ist bei begrenzter Fastendauer empirischungefährlich, theoretisch sogar erwünscht. Die Ketoazidoseist zu je<strong>der</strong> Zeit voll kompensiert. Fasten entlastetdas darmassoziierte Immunsystem und kann eine Symbioselenkungunterstützen.-, .& .r"B EFREITVON ENTZÜNDUNG,BLUTUNG*«;.',SCHMERausfj euePraxJstedingurtfen bestiltfiafei^si.' f „.-• wlrkj schnell;S t§f «iflpl?eJftetwa 1 cm S»m§ etnflSai8l#r|ii- :-\-JM »,30, mwl DMÄTö; M'0i' : -"C •"ßBWf Wmfsma • Postlaci» IMO 1 .Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturhellverfahren 36 10 (1995)


KongreßberichteIm seelisch-geistigen Bereich fuhrt das Fasten zu einer Parasympathikotonieund Introversion. Methodisch werden beimBuchinger-Heilfasten neben reichlich Trinken von Mineralwasserund/o<strong>der</strong> Tee ca. 250 kcal Kohlenhydrate gegebenmit Honig und Fruchtsaft, eventuell Mager- o<strong>der</strong> Sojamilch,gegebenenfalls auch essentielle Fettsauren.Bei Magenerkrankungen werden Honig und Fruchtsaftdurch Getreideschleim und Magermilch ersetzt, gegebenenfallszusatzlich Basenpulver. Bei Darmerkrankungen ist dieSymbioselenkung wichtig, bei symptomatischer Kandidiasisvermeidet man am besten Kohlenhydrate. Bei chronischentzündlichenDarmerkrankungen werden immunsupportiveMikronahrstoffe substituiert, vermerkte Kuhn.Prof. Dr. Arno Rost, Rottach-Egern, erwähnte in seinemVortrag „Regulationsthermographie" u. a.: Warme undWärmeregulation lassen sich wie keine an<strong>der</strong>e Stoffwechselleistungauf <strong>der</strong> äußeren Haut erkennen und Leicht erfassen— nichtinvasiv, zuverlässig und reproduzierbar. Sie gewahrenEinblicke in jene Ebene, die Ziel therapeutischer Bemühungen<strong>der</strong> Naturheilverfahren ist: die Regulationsfahigkeit.Erkrankungen innerer Organe gehen mit lokalen Temperaturveran<strong>der</strong>ungeneinher, die über die viszerokutanen Reflexezu Temperaturveran<strong>der</strong>ungen in den entsprechendenorganbezogenen Hautarealen fuhren. Hier sind die Temperaturenmit einem speziellen Thermometer leicht faßbar.Das Warmemuster eines jeden Menschen verän<strong>der</strong>t sich nurdurch Än<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Lebensweise o<strong>der</strong> des Gesundheitszustandes.Beson<strong>der</strong>s charakteristisch ist das Warmemuster des Abdomens.Wir erhalten hier gezielte Hinweise auf Erkrankungenund Gefahrdungen von Leber-Galle-Pankreas als auch desDarmes.JENS®MEDIMOITranskutane ElektrischeNerven Stimulation (TENS)Erstattungsfahige Hilfsmittelgern SGB V § 33Infomappe vonBru<strong>der</strong>muller GmbHPostfach 13 5372703 ReutlingenTel (07121)2 9131BTX (07121) 2 16 53FAX (07121) 29 05 98Der Verdacht auf Dysbiosen, Pilzbesiedelung, Kostfehler,Nahrungsmittelunvertraglichkeiten o<strong>der</strong> em malignes Geschehenist gut zu differenzieren. So sind eine gezielte Therapieplanungund eine Therapiekontrolle möglich, sagte Rostin Freudenstadt.Gerade die Ernährung nimmt bei <strong>der</strong> Behandlung <strong>der</strong> gastroenteralenErkrankungen einen großen Stellenwert ein. Ineinem Workshop wurden von Dr. H. Anemueller und Dr.M. Adler folgende Fragen behandelt und diskutiert:— Wie ist bei gastroenterologischen Erkrankungen Schondiatzu bewerten?— Wie ist eine vollwertige Grunddiat bei gastroenterologischenErkrankungen so abzuwandeln, daß sie trotz Vollwertleicht und bekömmlich ist?— Wie ist mit Ballaststoffen umzugehen? In welcher Formkönnen vegetabile Frischkost und Vollgetreidespeisen gegebenwerden? Welche Nahrungsfette sind einzusetzen?Was muß die Kuchentechnik beachten?— Welche kurmaßig durchzuführenden speziellen ernahrungstherapeutischenRegime sind sinnvoll, und wie sindsie durchzufuhren (z. B. Vollrohkost, F. X. Mayr-Diät)?— Wie ist Ernährungstherapie bei Zoliakie o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>enErkrankungen mit Maldigestion und Malabsorption auszufuhren?— Wie ist Ernährungstherapie bei gastroenterologischen Eikrankungenmit orthomolekularer Therapie zu kombinieren?— Was ist unter orthomolekularer Therapie zu verstehen,und was bedeutet sie in <strong>der</strong> Praxis des Arztes <strong>für</strong> Naturheilverfahren?— Wie findet orthomolekulare Therapie Möglichkeiten, beifunktioneilen Störungen und Schaden <strong>der</strong> Verdauungsorganeverschiedene Regenerations- und Regulationsformenmit Hilfe von Mikro- und Makronahrstoffen zu starten?Auch die Homöopathie hat auf diesem Gebiet viel zu bieten.Dr. med. W. Gawlik und Dr. C. Kruger- Winter sagten u. a.:Magen-Darm-Erkrankungen gehören zum taglichen Brotdes Arztes. Wir sind mit akuten Störungen, wie Gastritis,Gastroduodenitis o<strong>der</strong> Gastroenteritis, ebenso konfrontiertwie mit chronischen Störungen. Hier finden wir neben gastrischenErkrankungen, wie Ulcus ventriculi und duodeni,zunehmend entzündliche Erkrankungen des Darmes, beson<strong>der</strong>sdie Kolitis.Gerade bei den chronischen Magen-Darm-Storungen wirddeutlich, wie sehr Organ, Funktion und psychische Faktorenuntrennbar verwoben sind. Die homöopathische Behandlungtragt diesen Fakten schon in <strong>der</strong> Anamnese gebührendRechnung. Nur wenn <strong>der</strong> Kranke in seiner Ganzheit erfaßtwird, laßt sich eine chronische Störung auch beseitigen, warvon den Referenten zu erfahren.788 Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36 10 (1995)


KongreßberichteWas wäre eine Behandlung ohne Phytotherapie? Univ.-Prof.Dr. Heinz Schilcher, Berlin, sagte in seinem Vortrag „Möglichkeitenund Grenzen <strong>der</strong> Phytotherapie bei Magen-Darm-Erkrankungen in <strong>der</strong> taglichen Praxis" u. a.: Von den rund360 bisher durch die Kommission E beim früheren Gesundheitsamtin Berlin monographierten Drogen können rund 65Arzneipflanzen bei Magen-Darm-Störungen erfolgreich eingesetztwerden. Weitere 15 Positiv-Monographien dienen<strong>der</strong> Therapie von Leber- und Gallenbeschwerden im weitestenSinne.Die hohe Anzahl an positiv verabschiedeten Drogenmonographiendurch die Kommission E zur Anwendung bei „dyspeptischenBeschwerden" im umfassenden Sinne verdeutlichtdie große Bedeutung dieser Arzneipflanzen <strong>für</strong> die Phytotherapie,was auch durch die stattliche Zahl an Fertigarzneien,die <strong>für</strong> das obengenannte Indikationsgebiet eingesetztwerden, zum Ausdruck kommt. Insbeson<strong>der</strong>e die Fertigarzneimittel,weniger Zubereitungen aus Einzeldrogen, spielenin <strong>der</strong> arztlichen Verordnung beim nie<strong>der</strong>gelassenen Praktikereine wichtige Rolle in <strong>der</strong> taglichen Praxis.Für eine rationale und reproduzierbare Phytotherapie istnicht nur eine Kenntnis über die Möglichkeiten <strong>der</strong> Phytotherapievonnoten, son<strong>der</strong>n genauso wichtig ist das Wissenüber die Grenzen <strong>der</strong> Therapie mit pflanzlichen Arzneimitteln.Beispielsweise wäre bei akuter erosiver Gastritis unddadurch induzierte obere gastrointestinale Blutungen einPhytopharmakon unzulänglich. Ebenso wird bei Enteritis regionaliso<strong>der</strong> bei einer akuten Enteritis mit langer andauern<strong>der</strong>Diarrhö ein Phytopharmakon nicht ausreichend sein.Die Möglichkeiten <strong>der</strong> Phytotherapie liegen mehr im Bereichfunktioneller und chronischer Störungen, wobei diePhytotherapie in manchen Einzelfällen eher als eine nutzlicheErgänzung und weniger als „Alternative" zu etabliertenmedizinischen Therapiestrategien angesehen werden soll,sagte Schilcher.Besprochen wurden im einzelnen geeignete Arzneipflanzenund <strong>der</strong>en Zubereitungen bei Reizmagen, bei Gastritis, beimUlcus ventriculi und duodeni, beim Colon irritabile, bei habituellerchronischer Obstipation sowie bei unspezifischen,akuten Durchfallerkrankungen. Neben den therapeutischenAspekten wurde insbeson<strong>der</strong>e auf die große Bedeutung <strong>der</strong>pharmazeutischen Qualität <strong>für</strong> eine effektive Phytotherapiekonkret eingegangen. Ferner wurden Rezepturen, die erstattungsfahigsind, besprochen.Dr. med. H. Stossier, Maria-Worth, sagte zum Thema„Diagnostik und Therapie von Magen-Darm-Erkrankungenmit Applied Kinesiology" folgendes: Applied Kinesiologyist die von G. Goodheart begründete Methode, die über dieÄn<strong>der</strong>ung spezifischer Muskelreaktionen durch diagnostischeReize (Challenge) eine Diagnose über funktionelle Zusammenhangeim erkrankten Organismus ermöglicht.Die Methode ist reproduzierbar und kostengünstig, da siekeinen apparativen Aufwand benotigt.Speziell die Diagnostik abdomineller Erkrankungen beinhaltetroutinemäßig die Suche nach Kandidosen, Parasitosenund Dysbiosen durch diagnostische Exposition mit Antigenen(z. B. Candida) und Nosoden <strong>der</strong> häufigsten Krankheitserreger.Ein Medikamententest, <strong>der</strong> therapeutischeWirksamkeit voraussagen laßt, wird angeschlossen.Nahrungsmittelunvertraglichkeiten werden mit Hilfe oralerProvokation und dadurch entstehende Muskelreaktionsveran<strong>der</strong>ungendiagnostiziert.Neben <strong>der</strong> Dysbiose- und Unvertraglichkeitsdiagnostikwurde eine manuelle Diagnostik von Organfunktionsstorungenim Sinne <strong>der</strong> viszeralen Osteopathie durchgeführt (z. B.Choledochus-Spasmen, Papilla-duodeni-Funktionsstorungen,Leberptosen, Kardia-Insuffizienz etc.). Die viszeraleOsteopathie hat enge Beziehung zu <strong>der</strong> manuellen Bauchbehandlungnach F. X. Mayr, sagte Stossier.BelladonnysatBürgerLösung und Saft zum EinnehmenSpasmolytikumZusammensetzung:1 ml Losung enthalt 0,5 mg Belladonna-Gesamtalkaloide, ber als Hyoscyamm5 ml Saft enthalten 0,5 mg Belladonna-Gesamtalkaloide, ber als HyoscyaminHilfsstoffe Saft Sorbitol-Losung (nicht kristallisierend), LimonenolAnwendungsgebiete:- Magen-Darm-Krampfe _ Vagotonie-Spast Obstipation- Narkosepramedikation-Parkmson- HypersekretionGegenanzeigen:Tachykarde Rhythmusstorungen, Prostata-Adenom mit Restharnbildung,Engwinkelglaukom akutes Lungenodem, mechanische Stenosen imBereich des Magen-Darm-Traktes, MegakolonNebenwirkungen:Mundtrockenheit, Abnahme <strong>der</strong> Schweißdrusensekretion Akkomodationsstorungen,Hautrötung und -trockenheit Wärmestau, Tachykardie,Miktionsbeschwerden, Halluzinationen und Krampfzustande vor allem beiUberdosierungWarnhinweis: Losung enthalt 22 Vol -% AlkoholVerschreibungspflichtig.LosungSaft30ml(N1) DM14,65 100ml(N1) DM14,90100 ml (N 3) DM37,70JOHANNES BÜRGER YSATFABRIK GMBH • 38667 BAD HARZBURGHerzog-Julius-Straße 83 Telefon 0 53 22 44 44 Telefax 0 53 22 - 5 23 92Arzneimittel auf N a t u r s t o f f b a s I s seit 1903Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturhellverfahren 36, 10 (1995) 791


KongreßberichteAbschließend sei noch erwähnt, welche Möglichkeiten dieAkupunktur bietet. Dr. med. Klaus-Dieter Platsch, Bremen,sprach zum Thema „Akupunktur bei Magen-Darm-Erkrankungen". Praxisnah wurden verschiedene Krankheitsbil<strong>der</strong>aus dem Magen-Darm-Trakt im Sinne einer chinesischenDiagnose besprochen. Neben den speziellenAnamnese- und Untersuchungstechniken wurde versucht,wichtige Differentialsymptome und -diagnosen herauszuarbeitenund Grundzüge <strong>der</strong> Therapie zu entwickeln. Akupunkturheißt nicht nur, Nadel und Punktkombinationen anzuwenden:Auch verschiedene Formen <strong>der</strong> Moxibustionund Schröpfmethoden gehören dazu.Sicher wäre das eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Thema noch erwähnenswert.Der 89. Ärztliche Fortbildungskongreß hat einigeNeuerungen gebracht, welche im ersten Moment sehr einschneidendgewesen sind. Wichtig ist, eine gemeinsame Liniezu finden und ein konstruktives Handeln aller beteiligtenverantwortlichen Personen im ZÄN anzustreben.Die Demokratie ist die beste und wichtigste Regierungsform— das gilt auch <strong>für</strong> unseren Verband. Freudenstadt soll auchweiterhin <strong>der</strong> Mittelpunkt und die Keimzelle <strong>der</strong> Naturheilverfahrenin Deutschland bleiben. Wir haben gute Gründe,es so zu belassen. Intensive Arbeit und Mühe gehören dazu.Der nächste Kongreß ist wie<strong>der</strong> ein kleines Jubiläum. Arbeitenwir darauf hin und hoffen auf eine erfolgreiche Zukunft.methatecGerienhofer Straße 4S9233 Neo-ülm (JedeShausen)Haben Sie schon unserenHauptkatalog erhalte«?Wenn nicht, bitte jetzt anfor<strong>der</strong>n!Dr. med. H. P. LegalPressesprecher des ZÄNPressekonferenz „Neuraltherapie nachHuneke — Praxis-Videos mit neuraltherapeutischenBehandlungskonzepten beiden häufigsten Erkrankungen"19. Juli 1995 in FrankfurtIm Rahmen dieses Pressegesprächs stellten Dr. med.R. Schirmohammadi, Schieiden, und Dr. med. B. C. Kolster,Gießen, zwei von ihnen mit Unterstützung <strong>der</strong> Firma Pascoe,Gießen, produzierte Praxis-Videos <strong>der</strong> „Neuraltherapienach Huneke" vor.Diese beiden Videos wurden <strong>für</strong> die Anfor<strong>der</strong>ungen des„Praktikers" nach dem Motto „Aus <strong>der</strong> Praxis — <strong>für</strong> die Praxis"konzipiert. Sie demonstrieren einfache, aber sehr wirksameneuraltherapeutische Behandlungskonzepte bei denhäufigsten Erkrankungen. Es werden die neuraltherapeutischenTechniken bei den unterschiedlichen Formen desKopfschmerzes (Teil 1) und bei Erkrankungen und Syndromenim Bereich von Wirbelsäule und Extremitäten (Teil 2)präzise dargestellt. Als einmalige Beson<strong>der</strong>heit schließt jedesVideo mit <strong>der</strong> authentischen Demonstration eines sogenannten„Sekundenphänomens" nach Huneke.Die Neuraltherapie erlebt aufgrund ihrer hohen Wirksamkeitbei gleichzeitig geringer Belastung <strong>für</strong> den Patienteneine neue Renaissance. Der Therapeut kann mit dieser Methode,wenn er die Durchführung <strong>der</strong> Neuraltherapie beherrscht,Schmerzen sowie eine Vielzahl funktioneller Erkrankungenrasch und vor allem erfolgreich behandeln.Schnelle Therapieerfolge verstärken die Vertrauensbasiszwischen Behandler und Patient.Mit einfachen Techniken, wie Quaddelungen, subkutanen,intramuskulären und periostalen Applikationen, kann beisehr vielen Krankheitsbil<strong>der</strong>n bereits eine Lin<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong>sogar eine Heilung erzielt werden. Die beschriebenen Anwendungsformenwerden praxisnah in Zusammenhang mitden jeweiligen Krankheitsbil<strong>der</strong>n dargestellt. Gleichzeitigwerden therapeutische Hinweise zur Auswahl und zur Kombination<strong>der</strong> Neuraltherapeutika aus <strong>der</strong> Injektopas®-Reihegegeben.Bei Interesse können diese Videos (Teil 1: Erkrankungenund Schmerzsyndrome im Kopf- und Halsbereich; Teil 2:Erkrankungen und Syndrome im Bereich <strong>der</strong> Wirbelsäuleund <strong>der</strong> großen Gelenke) zum Preis von jeweils DM 40,—direkt über Pascoe GmbH, Postfach 100755, D-35337 Gießen,bezogen werden.-hpl-Akupunkturnadeln • Akupunkturzubehör • Baunstheidtgeräte • HcmoaktivatorenInstrumente und Geräte <strong>für</strong> Notutheilverfahren • Immikioskope • Literatur •Ozon-/Smwrstoffgeräte . Schautafeln...792 <strong>Ärzte</strong>zeitschrift <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36, 10 (1995)


Neue GesellschaftenGründung einer „Gesellschaft <strong>für</strong> Ganzheitsmedizin,klassische Diätetik und Ernährung"Liebe Kolleginnen und Kollegen,im <strong>Zentralverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Ärzte</strong> <strong>für</strong> Naturheilverfahren(ZÄN) haben wirkeine angeschlossene Gesellschaft, diedie Bereiche klassische Diätetik undErnährungstherapie vertritt. Es ist <strong>der</strong>Wunsch des Vorstandes, daß eine solcheGesellschaft gegründet wird.Diätetik aus <strong>der</strong> Überlieferung klassischerhippokratischer Medizin ist eineganzheitsbezogene Gesundheitslehre.Sie beinhaltet Leitsätze <strong>für</strong> eine Ordnungin <strong>der</strong> persönlichen Lebensführung(diaita privata) und <strong>für</strong> eine Ordnungin den öffentlichen Angelegenheiten(diaita publica), wie <strong>der</strong> Gesundheitspolitik,dem Gesundheitswesen,<strong>der</strong> Erziehung, den ökologischenund sozialen Gegebenheiten. Sie appeliertan die Eigenverantwortung desMenschen und charakterisiert modellhaftgesundheitsbezogenes Denken.Groß sind Bezüge zu aktuellen Problemenunserer heutigen Medizin und zuunserem heutigen Gesundheitswesen.Die Schulmedizin hat versäumt, klassischeDiätetik im Lehrinhalt des Medizinstudiumszu halten — ein Versäumnis,das ausgeglichen werden müßte.Es ist als eine bedeutsame Aufgabe anzusehen,Gedanken, Inhalt und Zieleklassischer Diätetik wie<strong>der</strong> in das Bewußtseinvon Gesundheitspolitik, Gesundheitswesen,Medizin und Öffentlichkeitzu bringen. Noch im 17. Jahrhun<strong>der</strong>thieß es in <strong>der</strong> Verfassung einesdeutschen Kleinstaates: Es ist Pflichtdes Staates, <strong>für</strong> Diätetik seiner Bürgerbesorgt zu sein.<strong>Ärzte</strong>, die <strong>der</strong> Naturheilkunde und denNaturheilverfahren nahestehen, solltendiese Aufgabe in beson<strong>der</strong>er Weiseverfolgen. Klassische Naturheilverfahrenhaben sich aus <strong>der</strong> klassischen hippokratischenMedizin entwickelt, undklassische Diätetik ist die Quelle vonuns vertretener Auffassungen zur Gesundheitspflegeund zur Heilung vonKrankheiten. Wenn wir so denken, geschiehtdies in Übereinstimmung mitdem Medizinhistoriker Prof. Dr. med.Besuchen Sie uns auf <strong>der</strong> Medizinischen Woche '95 in Baden-Baden - Stand Nr. U 13Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36 10 (1995) 793


Neue GesellschaftenH. Schipperges („Neue Wege zu alterHeilkunst") und dem SozialmedizinerProf. Dr. med. H. Schaefer („Plädoyer<strong>für</strong> eine neue Medizin").Naturheilkunde und Naturheilverfahrenkommt zugute, wenn sich Arzte <strong>für</strong>Naturheilverfahren wie<strong>der</strong> in erster Linieum klassische Diätetik und klassischeNaturheilverfahren bemuhen.Seit Hippokrates war die Ernährungein wichtiger Bereich diätetischerEmpfehlungen — in <strong>der</strong> Therapie einHeilverfahren, das den ganzen Organismusin seinen Grundleistungen beeinflußt.Bekanntlich stammt von Hippokratesdas Wort „Nahrung soll Heilmittelsein". Auch bezuglich <strong>der</strong> Aufgabe,Ernährungstherapie im Sinne einesNaturheilverfahrens wirksam werdenzu lassen, war und ist die Schulmedizinsaumig. Wir müssen da<strong>für</strong> sorgen,daß eine möglichst naturlicheNahrung zur Prävention und zur Therapiein <strong>der</strong> Praxis des Arztes, in <strong>der</strong>Klinik und im Kurwesen eine erstrangigeRolle spielt. Wir müssen Wegefinden, ernahrungstherapeutische Verordnungenpraktikabler zu machen,um Ernährungstherapie wirksamerdurchfuhren zu können (auch <strong>für</strong> entsprechendeVergütung solcher Leistungenzu sorgen).Die neu gegründete „Gesellschaft <strong>für</strong>Ganzheitsmedizin, klassische Diätetikund Ernährung" mochte Mitglie<strong>der</strong>des <strong>Zentralverband</strong>es <strong>der</strong> Arzte <strong>für</strong>Naturheilverfahren (ZAN) auffor<strong>der</strong>n,sich <strong>der</strong> Gesellschaft anzuschließenund mitzuwirken, um nachstehendeZiele zu verfolgen:— aktualisierte Darstellung klassischerDiätetik im Medizinstudium— Einbringen von Grundsätzen klassischerDiätetik in Gesundheitspolitikund Gesundheitswesen (mit Appellan Eigenverantwortung vonBurgern und Patienten)— Aufbau eines neuen geistigen Potentialsin <strong>der</strong> Medizin unter Berücksichtigungvon Publikationen(H. Schipperges „Neue Wege zu alterHeilkunst" und H. Schaefer„Plädoyer <strong>für</strong> eine neue Medizin")— Unterstützung <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung medizinischerFachschaften, Naturheilverfahrenin Forschung und Lehregrößere Bedeutung beizumessen— For<strong>der</strong>ung einer mo<strong>der</strong>nen Ernährungstherapieauf <strong>der</strong> GrundlageM. Bircher-Benners und W. Kollathsunter Einschluß <strong>der</strong> Erkenntnissemo<strong>der</strong>ner Ernährungswissenschaftund klinischer Diätetik— Gemeinsame For<strong>der</strong>ung von <strong>Ärzte</strong>n<strong>für</strong> Naturheilverfahren und <strong>der</strong>enPatienten zu Reinhaltung undVollwert <strong>der</strong> Nahrung, zum Schutz<strong>der</strong> Umwelt und zur For<strong>der</strong>ung desbiologischen LandbausDie Gesellschaft ist unterteilt in eineSektion Arzte (geleitet von Dr. med.Helmut Anemueller und Dr. med.Martin Adler) und eine Sektion Laien(geleitet von Dr. Judith Baumgartner).Beide Sektionen sollen auf engsteWeise zusammenarbeiten.Kommt zu uns und macht mit!Dr. Helmut AnemuellerDr. Martin AdlerDr. Judith BaumgartnerGeschäftsstelle: Volkartstraße 70D-80636 MünchenTel. (089) 123 16 24Gründung einer European Society for Classical NaturalMedicineAnlaßlich eines internationalen Treffensin Madrid am 17. Juni 1995 wurdedie Gründung einer Europaischen Gesellschaft<strong>für</strong> klassische Naturheilkundebeschlossen. Herr Prof. Buhringvon <strong>der</strong> Freien Universität Berlinwurde zum Präsidenten des Grundungskomiteesgewählt.Beson<strong>der</strong>e Aufgaben sieht die Gesellschaftin <strong>der</strong> Grundlagenforschung zunaturheilkundlichen Themen (medizinischeAnthropologie, Nosologie,Therapie), in <strong>der</strong> Dokumentation vonBehandlungsmoglichkeiten und in <strong>der</strong>weiteren Etablierung des Fachgebietesin <strong>der</strong> akademischen Lehre.Als klassische Behandlungsmethodengelten vor allem Verfahren <strong>der</strong> PhysikalischenTherapie, <strong>der</strong> Phyto-, Ernahrungs-und <strong>der</strong> sogenannten Ordnungstherapie.Grundsatzlich werdendiese auch in <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen, medizinischen„Schule" anerkannt, in <strong>der</strong> klinischenPraxis und in <strong>der</strong> akademischenLehre werden sie häufig vernachlässigt.Gleichzeitig soll eine Stiftung gegründetwerden, über welche Mittel zurForschungsfor<strong>der</strong>ung gewonnen werdenkönnen.Auskünfte erteilt die Sekretärin desGrundungskomitees:Frau Dr. med. Francoise Wilhelmi deToledoKlinik Buchinger am BodenseeWilhelm-Beck-Str. 27D-88662 ÜberlingenFax (0 75 51) 80 78 89794 Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheiiverfahren 36 10 (1995)


Preisausschreibung \Sebastian-Kneipp-Preis 1996Für wissenschaftliche Arbeiten aus Instituten,Kliniken o<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Praxis,die neue Erkenntnisse über dieKneipp-Therapie mit den Gebieten— Hydrotherapie— Phytotherapie— Bewegungstherapie— Ernährungstherapie— Ordnungstherapievermitteln, wird hiermit <strong>der</strong> Sebastian-Kneipp-Preis 1996 in Hohe von DM20 000,— ausgeschrieben.Bevorzugt ausgezeichnet werden neueArbeiten, die das synergistische Zusammenwirkenvon Phytotherapie inerster Linie mit Hydrotherapie, aberauch mit den an<strong>der</strong>en o. g. Gebietenuntersuchen. Außerdem sind Arbeitenüber die Wirksamkeit von pflanzlichenZubereitungen unter Berücksichtigung<strong>der</strong> wirksamkeitsbestimmenden Inhaltsstoffe(entsprechend dem Konzept„Phytoaquivalenz"* von beson<strong>der</strong>emInteresse.Zur Bewerbung sind abgeschlosseneOrigmalmanuskripte o<strong>der</strong> Publikationenin dreifacher Ausfertigung in deutschero<strong>der</strong> englischer Sprachebis zum 1. März 1996an die Kneipp-Werke, D-97064 Wurzburgzu richten. Dem Preisrichterkollegiumgehören namhafte Wissenschaftlerdeutscher Universitäten an.Die Zuerkennung des Preises erfolgtunter Ausschluß des Rechtsweges. AufAntrag des Preisrichterkollegiumskann <strong>der</strong> von Senator h. c. ApothekerLuitpoldLeusser gestiftete Preis geteiltwerden.Deutsche Apotheker Zeitung Nr. 19,S. 18-20, 12. 5. 1994Spendenaufruf:Bitte um Hilfe <strong>für</strong> die Menschen inBosnien-Herzegowina„Tausende Menschen — vor allem Frauen, Kin<strong>der</strong> und Alte — werden inBosnien-Herzegowina aus ihrer Heimat vertrieben und brauchen unsereHilfe!" Mit diesem eindringlichen Appell hat sich heute <strong>der</strong> Vorsitzende vonCare Deutschland, Hans-Jurgen Ertle, an die Öffentlichkeit gewandt Aufgrund<strong>der</strong> sich taglich verschlimmernden Situation m den Fluchtlingslagernund den Städten und Dörfern, in die die Menschen gebracht werden, bittetCare Deutschland um Spenden.Getreu <strong>der</strong> Care-Tradition werden vor allem Care-Pakete beson<strong>der</strong>s an Kin<strong>der</strong>verteilt. Diese Pakete enthalten nach Absprache mit den Partnern vorOrt kalorien- und protemhaltige Nahrungsmittel und Kekse, aber auch Hygieneartikelwie zum Beispiel Anti-Lause-Pulver, Zahnbürste, Zahncremeund Wundsalbe zur Erstbehandlung kleinerer Verletzungen. Jedes Paketkostet 30,— DM. 1993 und 1994 wurden bereits 45000 Pakete verteilt. Dieersten 6 000 Pakete sind 1995 im Juni in Orten, die alle in beson<strong>der</strong>s vomKrieg betroffenen Regionen liegen (Mostar, Tuzla, Olovo, Vares, Visoko undKomie), mit Hilfe <strong>der</strong> bosnischen Hilfsorganisationen Merhamet und Caritasausgegeben worden.Von den Spenden werden außerdem Schulerspeisungen organisiert, Feldkuchenzur Versorgung <strong>der</strong> Bevölkerung unterhalten und Hilfe zur medizinischenVersorgung geleistet. Der Vorsitzende betont in seinem Aufruf, daßCare Deutschland in Bosnien-Herzegowina und Kroatien bereits entsprechendeInfrastruktur aufgebaut hat, um sofort wirksame Hilfe leisten zukönnen: Die Zusammenarbeit mit den einheimischen Partnern ist eingespielt.30 Ambulatorien mit <strong>Ärzte</strong>n und Krankenschwestern, die meist selberVertriebene sind, sind eingerichtet. Das gleiche gilt <strong>für</strong> fünf Feldkuchenund das entsprechende Personal.Care Deutschland bittet um Spenden unter dem Stichwort„Bosnienhilfe"auf Konto 333333 bei <strong>der</strong> Sparkasse Bonn (BLZ 380 500 00)Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36 10 (1995) 797


PetsonaliaZum 70. Geburtstag von Hans BrügemannDie Suche nach etwas grundlegendNeuem, dem „Wesentlichen", wie er eseinmal nannte, war und ist Antriebsfe<strong>der</strong>und Motivation im Leben vonHans Brügemann Durch sie wurde esihm möglich, einen scheinbar vorprogrammiertenWeg zu verlassen undWegbereiter einer neuen energetischenTherapieform, <strong>der</strong> Bioresonanztherapie,zu werdenBedingt durch die schwierige KriegsundNachkriegssituation Degann jedochseine berufliche Laufbahn zunächstmit einer soliden handwerklichenund kaufmannischen Ausbildung,aufgrund <strong>der</strong>er er bereits 1959ein Unternehmen mit 200 Mitarbeiternleitete Bereits 1946 fasziniertenihn Erkenntnisse über gesunde Lebensweisevon Bircher-Benner undSchnitzer, sowie <strong>der</strong> Einsatz von Homöopathieund Akupunktur, die innerhalbseiner Familie ausprobiert undeingesetzt wurdenSo war es vielleicht kein Zufall, daß er1978 auf Dr F Morell traf, <strong>der</strong> dieIdee zu einem völlig neuen Therapiegerathatte, dessen Möglichkeiten undKonzeption H Brügemann fasziniertenBasierend auf seinen Erkenntnissen<strong>der</strong> Elektroakupunktur wollte DrMorell nicht nur über ausgetestete Nosoden,son<strong>der</strong>n mit patienteneigenen,energetischen Informationen als Therapeutikumarbeiten Brügemann, <strong>der</strong>sich bereits seit 1975 mit medizinischangewandter Biophysik beschäftigte,schätzte die Chancen <strong>der</strong> neuen Therapieformvöllig richtig ein Hier tatsich eine neue therapeutische Ebeneauf, die ungeahnte Möglichkeiten botund die es zu for<strong>der</strong>n galt Erentschloß sich, mit Morell und seinemdamaligen Schwiegersohn zusammenzuarbeitenund die neue Therapieformden Behandlern zugänglich zu machenSem wichtigster Grundsatz „Kein Geratohne solide Ausbildung" sollte inden folgenden Jahren <strong>für</strong> den beachtlichenErfolg des Verfahrens mitausschlaggebendwerden Bereits 1978 begannH Brügemann mit dem Aufbaueines umfangreichen Seminarwesensund gründete 1980 das Brugemann-Institut, dessen Aufgabe es u a ist, diekontinuierlich gesammelten Erfahrungenin Form von Arbeitsmitteln undBuchern zu veröffentlichen und internationalewissenschaftliche Kontaktezu pflegen In diesem Zusammenhangwird seit Jahren umfangreiche Grundlagenforschungzur Therapie an mehrereneuropaischen Universitäten undInstituten betneben Nach streng naturwissenschaftlichenKriterien werdenVersuchsieihen durchgeführt, die dieWirkungsweise <strong>der</strong> Therapie mittlerweileeindeutig belegen konnten Belegtwurde auch die Existenz einerenergetischen Steuerungsebene desKorpers, die von selten <strong>der</strong> klassischenMedizin bisher angezweifelt wurdeBrügemann hofft, mit diesen Forschungsergebnisseneine Brücke zwischenklassischer und Ganzheitsmedizinbauen zu können, die möglichstbald zu einem ergänzenden Miteinan<strong>der</strong>bei<strong>der</strong> medizinischer Richtungenfuhren sollMit mehr als 60 Seminaren und zweiKolloquien, die das Institut jährlichveranstaltet, ist es jedem Therapeutenmöglich, die Bioresonanztherapie op-Hans Brügemanntimal einzusetzen und schließlich völligkreativ zu handhaben Bisher organisierteund leitete H Brügemann 30Kolloquien und mehr als 250 <strong>der</strong> über450 abgehaltenen Seminare in fastallen europaischen Staaten sowie inden USA, Australien und SudafrikaSeine Verbindlichkeit und Kompetenzbrachten ihm auf internationalen KongressenAchtung, Anerkennung undBestätigung Durch Geradhmgkeit undToleranz gewann er weltweit Freundeund die Achtung <strong>der</strong> TherapeutenWir, als seine Mitarbeiter, schätzen ihnals gerechten und m seiner Vitalität ansteckendenChef, mit dem es Freudemacht zu arbeiten und dem wir vieleweitere erfüllte Jahre wünschenB Assmann798 Arzteze tschnft <strong>für</strong> Naturhellverfahren 36 10 (1995)


VeranstaltungenMORA-Therapie-Einführungsseminare199511./12. Nov. 95 Frankfurt, Salina-Hotel, Bad Soden2./ 3. Dez. 95 Hannover, Hotel Kronsberg,H.-LaatzenSeminargebuhr: DM sFr 280,— / öS 2000,—Auskunft und Anmeldung:MED-TRONIK GmbH, Abt. Congress- u. Seminarorganisation,Postfach 30, 77944 Friesenheim, Tel.(078 21) 63 33-11, Fax (0 78 21) 63 33 50.Qigong-Yangsheng-Kurse 1996Unter Gesamtleitung von Prof. Jiao Guorui, Akademie <strong>für</strong>traditionelle chinesische Medizin Beijing, finden im Zeitraumvon Februar bis Mai 1996 einzelne Kurse sowie einBlockkurs statt.5-Tages-Kurse3. bis 7. 2. 1996Kurs 96.608 Brokatübungen — VertiefungVoraussetzungen: Längere Ubungspraxis in den 8 Brokatubungen(Kurse Bl bis B3)17. bis 21. 2. 1996 Kurs 96.61Aufnahme des Qi zur Kultivierung <strong>der</strong> Lebenskraft (Fuqiyangsheng fa) — Wie<strong>der</strong>holung und Vertiefungund Wie<strong>der</strong>holung ausgewählter Übungen aus dem LehrsystemQigong YangshengVoraussetzungen: Mindestens ein Kurs in dev Methode Fuqiyangsheng fa und längere eigene Ubungspraxis dieser Methode.2. bis 6. 3. 1996 Kurs 96.62Youfagong — VertiefungVoraussetzungen: Mindestens 25 Kurstage in Youfagong(im Rahmen <strong>der</strong> Lehrgange bzw. <strong>der</strong> Kurse 94.69, 94.70,95.72, 95.74).16. bis 20. 3. 1996 Kurs 96.64Die 15 Ausdrucksformen des Taiji-Qigong - VertiefungVoraussetzung: Längere Ubungspraxis in den 15 Ausdrucksformen(Kurse Fl bis F3).13. bis 17. 4. 1996 Kurs 96.656-Laute-Methode — Wie<strong>der</strong>holung und Vertiefungund Wie<strong>der</strong>holung ausgewählter Übungen aus dem LehrsystemQigong YangshengVoraussetzungen: Ein Kurs mit <strong>der</strong> 6-Laute-Methode undlängere eigene Ubungspraxis dieser Methode.27. 4. bis 1. 5. 1996 Kurs 96.20Das Spiel <strong>der</strong> 5 Tiere — VertiefungVoraussetzungen: Längere Ubungspraxis im Spiel <strong>der</strong> 5Tiere (Kurse Tl bis T5).4. bis 8. 5. 1996 Kurs 96.67Stehen-wie-ein-Pfahl-Übungen - Wie<strong>der</strong>holung und Vertiefungund Wie<strong>der</strong>holung ausgewählter Übungen aus dem LehrsystemQigong YangshengVoraussetzungen: Mindestens ein Kurs <strong>der</strong> Stehen-wie-ein-Pfahl-Ubungen und längere eigene Ubungspraxis <strong>der</strong> Pfahl-Ubungen.Anmeldung: Schriftlich an: Medizinische Gesellschaft <strong>für</strong>Qigong Yangsheng e. V., Herwarthstraße 21, D-53115 Bonn.Intensiv-Einführungs-Seminare1996BICOM-Bioresonanz-Therapie20./21. 1. Nr. 01/96 München Hohday Inn Garden Court3./4.2. Nr. 02/96 Berlin Astron Hotel17./18. 2. Nr. 03/96 München Hohday Inn Garden Court9./10. 3. Nr. 04/96 Gottingen Hotel „Freizeit Inn"20./21. 4. Nr. 05/96 München Hohday Inn Garden Court18./19.5. Nr. 06/96 Bonn Maritim Hotel22723. 6. Nr. 7/96 München Hohday Inn Garden Court20./21. 7. Nr. 08/96 Gottingen Hotel „Freizeit Inn"31. 8./1. 9. Nr. 09/96 Berlin Astron Hotel14./15. 9 Nr. 10/96 München Holiday Inn Garden Court19./20. 10. Nr. 11/96 Bonn Maritim Hotel16./17. 11. Nr. 12/96 München Holiday Inn Garden Court778. 12. Nr. 13/96 Gottingen Hotel „Freizeit Inn"Nähere Informationen über: Brugemann-Institut, Tel. (0 89)8 54 6102, Fax 8 54 6103.Fußreflexzonen-Therapie ^Ernährungs-TherapieWochenendkurseRefresher-KurseFerienkursevon Freitag bis SonntagSamstag und SonntagMontag bis Donnerstag 8-14 Uhr20jahnge praktische Erfahrung10jahnge LehrerfahrungKursorte: Aachen, Bad Fussing, Bad Karlshafen, Bad Kosen, Bad Lauterberg/Harz,Berlin, Budingen b Frankfurt/M, Chemnitz, Hamburg, Hannover,München, Munster, Nürnberg, Oldenburg, Saarbrücken und Stuttgart.Bitte for<strong>der</strong>n Sie unsere kostenlosen Kurs-Infornationen anNEU: Handbuch <strong>der</strong> Fußmassage und Fußreilexzonen-Therapie.LEHRSTÄTTE FÜR FUSSREFLEXZONEN-und ERNÄHRUNGS-THERAPIEChristian Mirr, Heilpraktiker und Masseur\ Am Dohlberg 3 • 63654 Budingen >—'^ Tel. 06042-950490 + 950491 auch Fax • Mobiltelefon (0161) 3611999 fArztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36 10 (1995) 799


MORA-Workshop, Medizinische Woche '95, Baden-BadenStellenwert <strong>der</strong> MORA-Therapie in <strong>der</strong> UmweltmedizinDiagnostische und therapeutische MöglichkeitenLeitung:Herr Dr. med. Eckart Herrmann, Chefarzt <strong>der</strong> Klinik Silvaticum,Hörn - Bad MeinbergGrundlagen und Wirkungsprinzip <strong>der</strong> MORA-TherapieAllergie, Geopathie, elektronische HomöopathieMORA im Praxisalltag — Elektrosmog, Unverträglichkeiten,Allergien — Diagnostik, Therapie, Indikationen, GrenzenIng. Erich RascheFriesenheimIng. Erich RascheFriesenheimDr med. Hanns-Jurgen RollFacharzt f Allgememmedizin,Kirchheim/TeckMORA und Aurikulomedizin — eine sanfte Therapiebei Migräne und Neuro<strong>der</strong>mitisMetall- und Herdsanierung mit MORA in <strong>der</strong>ZahnheilkundeEinfluß <strong>der</strong> Umwelt auf chronische ErkrankungenMORA in <strong>der</strong> Rheumatologie — Möglichkeiten, Grenzen,Kombinationen mit an<strong>der</strong>en TherapieformenRudolf HellingLtd. Arzt, SchmerzinstitutHammDr. med. dentWolfgang TuchlmskiZahnarzt, Wal<strong>der</strong>shofDr med Eckart HerrmannChefarzt <strong>der</strong> Klinik Silvaticum,Hörn - Bad MeinbergTagungstermin:31. Oktober 1995 — 14.30 -18.30 Uhr — Kongreßhalle Baden-BadenAnmeldung zum MORA-Workshop und ermäßigte Tageseintrittskarten:MED-TRONIK GmbH, Daimlerstr. 2,77948 FriesenheimTel. 07821/6333-12-Fax: 07821 / 6333-50800


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Industrie-InformationenDas unter dieser Rubrik zur Veröffentlichung kommende Material wird von denFirmen zur Verfugimg gestellt. Deshalb erscheinen diese Meldungen außerhalb<strong>der</strong> Verantwortung <strong>der</strong> Schriftleitung.Herzinsuffizienz: AktuelleTherapiekonzepte undStellenwert eines PhytopharmakonsProf. Dr. Axel Brattstrom, LudwigshafenDie Einschränkung <strong>der</strong> körperlichenBelastbarkeit aufgrund einer nachweisbarenkardialen Funktionsstörungkennzeichnet eine Herzinsuffizienz.Halt <strong>der</strong> Krankheitsverlauf Wochenund Monate an, handelt es sich umeine chronische Herzinsuffizienz, diein ihren schweren Auspragungsformen(NYHA III und IV) mit einer hohenLetalitat belastet ist (20 bis 40 Prozentpro Jahr). Frühzeitige Diagnose undeine effiziente Therapie mit <strong>der</strong> Zielstellungeiner Verbesserung <strong>der</strong> Lebensqualitätund <strong>der</strong> Prognose <strong>für</strong> denBetroffenen stehen daher im Mittelpunktarztlichen Handelns.Neben <strong>der</strong> Bekämpfung möglicher Ursachen<strong>für</strong> die chronische Herzinsuffizienz,z. B. eines arteriellen Hypertonuso<strong>der</strong> einer koronaren Herzerkrankung,ist es insbeson<strong>der</strong>e auch notwendig,die körpereigenen Kompensations-und Regelmechanismen zu reaktivieren,die bei chronischer Herzinsuffizienznahezu erschöpft sind. Aus Untersuchungen<strong>der</strong> letzten Jahre ist eindeutigbelegt, daß beispielsweise dienerval vermittelte, schnelle Reflexregulation<strong>der</strong> Herzschlagzahl, die sogenanntenBaro- o<strong>der</strong> Pressorezeptorenreflexe,bei ausgeprägter Herzinsuffizienzdeutlich an Empfindlichkeit verlieren.Unter physiologischen Bedingungenwird eine Blutdrucksteigerungmit einem Abfall <strong>der</strong> Herzschlagzahl,d. h. einer Verlängerung <strong>der</strong> Herzperiodendauer(Abstand zwischenzwei aufeinan<strong>der</strong>folgenden Herzschlagen),beantwortet. Die Sensitivitat diesesBaroreflexes wird in ms Verlängerung<strong>der</strong> Herzperiodendauer pro mmHg Blutdruckanstieg angegeben. Physiologischsind etwa 15 ms und mehrpro mm Hg Blutdruckanstieg. Mit diesemSchutzreflex verhin<strong>der</strong>t <strong>der</strong> Korpereinen weiteren Blutdruckanstiegbzw. er fuhrt den ausgelenkten Blutdruckreflektorisch wie<strong>der</strong> zurück (Gegenregulation).Bei chronischer Herzinsuffizienz wirddieser Reflex unempfindlicher, es werdenzum Beispiel Werte zwischen 9und 12 ms pro mm Hg Blutdruckanstiegbestimmt, bei höheren Schweregraden<strong>der</strong> Herzinsuffizienz sogarnoch weniger. Es scheint eine nahezulineare Korrelation zwischen Schweregrad<strong>der</strong> Herzinsuffizienz und Sensitivitatsverlustdes Reflexes zu geben.Eine erfolgreiche Therapie <strong>der</strong> Herzinsuffizienzsollte von einer Ruckgewinnung<strong>der</strong> Sensitivitat dieses Regelkreisesbegleitet sein. Dies wurde anzeigen,daß die schnelle, nervale Blutdruckregulationwie<strong>der</strong> nutzbar wird.Die chronische Herzinsuffizienz istdarüber hinaus begleitet von einer Erhöhung<strong>der</strong> Plasmawerte einiger humoralerWirkstoffe. Die Noradrenalinwertebeispielsweise, <strong>der</strong>en Normbereichzwischen 230 und 550 pg/ml liegen,können Werte von mehr als 900pg/ml annehmen. Bei <strong>der</strong>artig hohenWerten ist das Risiko, einen plötzlichenHerztod zu erleiden, um den Faktor3 bis 5 erhöht, wie eine Subanalyse<strong>der</strong> SOLVD-Studie ergab. Auch an<strong>der</strong>ehumorale Wirkstoffe sind betroffen.So ist die Plasma-Renin-Aktivität,die angibt, wieviel Angiotensin I in daseigentlich pressorisch wirksame OktapeptidAngiotensin II umgesetzt wird(Normwert < 7 mg/ml/h), zum Teilbis über 16 mg/ml/h erhöht. Auchdiese Erhöhung <strong>der</strong> Plasma-Renin-Aktivitat korreliert mit einem hohenRisiko, an einem plötzlichen Herztodzu versterben. Ahnliche Angaben findetman auch <strong>für</strong> das AtrionatriuretischePeptid (ANP) und <strong>für</strong> Vasopressin.Offensichtlich hat <strong>der</strong> Organismusalle seine humoralen Regulationsmoglichkeitenbis zur Erschöpfung ausgelastet.Damit ist <strong>für</strong> eine erfolgreicheTherapie einer Herzinsuffizienz neben<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> Sensitivitat<strong>der</strong> nervalen Baroreflexregulationauch die Rückführung <strong>der</strong> Uberaktivitat<strong>der</strong> humoralen Regulationssystemezu for<strong>der</strong>n, damit <strong>der</strong> Organismus dieKapazität zur Autoregulation seinerFunktionen zurückgewinnt.Die Therapie mit Reinglykosiden gehörtzu den Standards in den Therapiekonzepten<strong>der</strong> chronischen Herzinsuffizienz.Dabei wird eine membranstandigeNatrium/Kalium-ATPasein einer bestimmten Phase ihres zyklischenAktivitatswechsels blockiert. Allerdingshalt dieser Zustand viel langeran als eigentlich wünschenswert wäre.Daraus ergibt sich eine nur sehrschmale therapeutische Breite. EinUmschlag von einem therapeutischenNutzen in eine Intoxikation geschiehtdeshalb auch lei<strong>der</strong> viel zu rasch. Dadie Blockierung <strong>der</strong> membranstandigenNatrium/Kalium-ATPase zu einerErhöhung des Kalziumgehaltes in <strong>der</strong>Myokardzelle fuhrt und darauf dieZunahme <strong>der</strong> Herzkraft basiert (positiveInotropie), ist die Gefahr — umeine ausreichend große Zunahme <strong>der</strong>Inotropie zu erreichen — zu dicht andie toxische Grenze heranzukommen,sehr groß. Zusatzlich belastet ist die Situationdurch die Beobachtung, daßganz offensichtlich parallel mit <strong>der</strong> Zu-802 Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36 10 (1995)


Industrie-Informationennähme <strong>der</strong> inotropen Wirkung beiSteigerung <strong>der</strong> verabreichten Glykosidmengeauch das Risiko von proarrhythmischenEffekten großer wird.Deshalb erscheint es lohnenswert zuprüfen, ob eine Restitution <strong>der</strong> nervalenund humoralen Regulationskapazitatallein schon eine wirksame Therapiebei <strong>der</strong> chronischen Herzinsuffizienzdarstellen kann. Sollte es darüberhinaus gelingen, pflanzliche Glykosidgemischezu finden, die an<strong>der</strong>s als dieReinglykoside über eine größere therapeutischeBreite verfugen und <strong>der</strong>enproarrhythmisches Potential gering ist,konnte <strong>für</strong> die Glykosidtherapie bei<strong>der</strong> chronischen Herzinsuffizienz einevielversprechende Alternative angebotenwerden.In einer kontrollierten Studie wird deshalb<strong>der</strong> Frage nachgegangen, inwieweitdurch das Präparat Miroton®forte, ein Gemisch herzwirksamerGlykoside aus vier Pflanzen (Meerzwiebel,Olean<strong>der</strong>, Maiglöckchen,Adonisröschen), eine solche Restitution<strong>der</strong> autoregulativen Kapazitätendes Organismus erreicht werden kann.Gleichzeitig soll die angestrebte Verbesserung<strong>der</strong> körperlichen Leistungsfähigkeitdokumentiert werden. In dieStudie eingeschlossen sind auch Untersuchungendes 24-Stunden-EKGs,dessen Bewertung einzuschätzen erlaubt,wie groß ein proarrhythmischesPotential ist. Eine wichtige Voraussetzung<strong>für</strong> die Realisierbarkeit des Vorhabenswar die Ausarbeitung einerNachweismethodik <strong>für</strong> die herzwirksamenGlykosidgemische aus den vierpflanzlichen Extrakten. Dies gelangWissenschaftlern im Institut <strong>für</strong> Naturheilkundean <strong>der</strong> Universität Ulm.Diese Studie entspricht in ihrem Designden international üblichen Anfor<strong>der</strong>ungen,die in den Good clinicalpractice nie<strong>der</strong>gelegt sind. Als Vergleichssubstanzdient ein Reinglykosid.Hersteller: Knoll Deutschland GmbH,Minden Arzneimittel.Naturheilkundliches Behandlungskonzeptakuter undchronischer Erkrankungendes BewegungsapparatesPatienten und ihre Beschwerden amBewegungsapparat mit vielfaltigenSymptomen und einer Vielzahl zugrundeliegen<strong>der</strong>Erkrankungen gehörenzum Praxisalltag. Die Vielgestaltigkeit<strong>der</strong> Krankheitsbil<strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>tvom Therapeuten eine sorgfaltigeAnamnese und Untersuchung und denEinsatz verschiedener naturheilkundlicherTherapieverfahren.Für die medikamentöse Behandlungbietet sich mit Colchicum comp. Gelenk-und Rheumatropfen <strong>der</strong> FirmaMolitor ein homöopathisches Naturheilmittelan, das mit seinen BestandteilenArnica montana, Calcium phosphoricum,Colchicum autumnale, Gelsemiumsempervirens, Symphytum officinaleu. a. zu einer gunstigen Beeinflussungdes Entzundungsprozesses, zumehr Beweglichkeit und Schmerzlin<strong>der</strong>ungfuhrt.Der physiologische Zellstoffwechselarbeitet saureuberschussig. Innerhalb<strong>der</strong> Zelle werden somit stets basischeMineralstoffe verbraucht, um dasSaure-Basen-Gleichgewicht zu regulieren.Erkrankungen des rheumatischenFormenkreises fuhren zwangsläufigzu Einschränkungen <strong>der</strong> körperlichenBewegung.Daraus resultieren eine schlechte Atmung,ein verlangsamter Stoffwechsel,wachsende Übersäuerung. Neben <strong>der</strong>Empfehlung einer möglichst basenbildendenNahrung (frisches Obst, Gemüse,Kartoffeln, Milchprodukte)sollte <strong>der</strong> Therapeut mit Satyrin Stoffwechsel-Tabletten(Fa. Molitor) Patientenzu einer ausgeglichenen Saure-Basen-Bilanz verhelfen. Ausgewählte,essentielle Mineralstoffe neutralisierenüberschüssige und schädigende Saure.Mit <strong>der</strong> additiven Wirkung von Colchicumcomp. Gelenk- und Rheumatropfenund Satyrin Stoffwechseltablettensteht eine therapieerprobteKombination zur naturheilkundlichenBehandlung von Erkrankungen desBewegungs- und Stutzapparates zurVerfugung.Weitere Informationen können kostenlosunter folgen<strong>der</strong> Adresse angefor<strong>der</strong>twerden: Molitor PharmaGmbH, Bielefel<strong>der</strong> Str. 17, D-33378Rheda-Wiedenbruck.Differenzierter Einsatz vonIchthyol® steigert Therapie-EffizienzMit Ammoniumbituminosulfonat ausnatürlichem Schieferoi — besser bekanntals Ichthyol® — wird seit einemJahrhun<strong>der</strong>t erfolgreich therapiert. AlsFertigarzneimittel steht <strong>der</strong> heilendeStoff aus <strong>der</strong> Natur jetzt seit 70 Jahrenzur Verfugung: Die bewahrten Ichtholan®-Salben(Ichthyol-Gesellschaft,Hamburg) sind in <strong>der</strong> Therapie vonentzündlichen, abszedierenden, seborrhoischenHauterkrankungen undatopischen Ekzemen sowie bei entzündlichen,degenerativen und traumatischenGelenkerkrankungen hochwirksam.Für die differenzierte und effektiveAnwendung im <strong>der</strong>matologischenund orthopädischen Bereichsind allerdings die unterschiedlichenFormen — dunkel und hell — und vorallem die Wirkstoffkonzentrationenentscheidend. Ein wichtiger Faktor <strong>für</strong>die Behandlung: Ichthyol® ist keinTeer, so daß die im Zusammenhangmit Teer diskutierten Gesundheitsrisikenfax Ichthyol® keine Relevanz haben.Für ein breites Einsatzspektrum stehendie Ichtholan®-Salben in verschiedenenWirkstoffkombinationen mit 10%,20% und 50% sowie als beson<strong>der</strong>s tiefenwirksameVariante (Ichtholan® spezial)mit 85% Wirkstoffkonzentrat zurVerfugung. Die angegebenen Prozentzahlenleiten sich aus dem jeweiligenAnteil an sulfonierten Schieferolen ab.Der beson<strong>der</strong>e Clou bei <strong>der</strong> Gewinnung<strong>der</strong> Wirkstoffe: Weltweit einmaligverarbeitet die Ichthyol-Gesell-Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36 10 (1995) 803


Industrie-Informationenschaft das Schieferöl zu einem dunklenund einem hellen Wirkstoff. Beidessind Tenside, d. h. Substanzen, die sichsowohl in Fett losen als auch wasserlöslichsind. Das fast schwarze Ichthyol®wird aus einer mittleren Schieferölfraktiongewonnen, enthalt großevernetzte Moleküle mit hoher Viskositätund Penetrationsfahigkeit. Dieseergibt sich aus dem starker lipophilenals hydrophilen Charakter. Das fasttransparente Ichthyol® hell entstehthingegen aus <strong>der</strong> leicht siedendenSchieferoifraktion, entwickelt unvernetzteMikro-Molekule und gleicht einerleicht beweglichen Flüssigkeit.Durch seine beson<strong>der</strong>e Molekularstrukturhat das an <strong>der</strong> Hautoberflachewirksame hydrophile Ichthyol* helleine deutlich höhere Wirkpotenz als<strong>der</strong> klassische, allerdings tiefer penetrierendedunkle Wirkstoff.Aufgrund <strong>der</strong> biophysikalischen Unterschiedewird <strong>der</strong> helle Wirkstoff ineiner Konzentration von 20% (Ichtholan®T), <strong>der</strong> dunkle in Konzentrationenvon 10% bis 85% eingesetzt. Inbeiden Varianten wirkt Ichthyol* antiphlogistisch,antibakteriell, antimyzetisch,antiseborrhoisch, antiekzematös,juckreizstillend und durchblutungsför<strong>der</strong>nd.Bei <strong>der</strong> Verordnung o<strong>der</strong> Empfehlungvon Ichthyol® spielt die indikationsgerechteWirkstoffkonzentration <strong>für</strong> einenschnellen Heilungsprozeß undTherapieerfolg eine wichtige Rolle.Das in Ichtholan® T enthaltene Ichthyol®hell verbleibt aufgrund seineswasserlöslichen Charakters in <strong>der</strong> oberenHautschicht. Es ist daher ideal geeignetzur Behandlung unspezifischerentzündlicher Hautkrankheiten wieAkne, Furunkel, Abszesse, eitrigeHautausschlage, Ekzeme, Neuro<strong>der</strong>mitiso<strong>der</strong> Rhagaden. Durch seineTransparenz hat <strong>der</strong> helle Wirkstoffzudem den Vorteil, bei sichtbaren Problemzonenauch tagsüber unauffälligangewendet werden zu können. AberAchtung: Ichthyol® hell hat eine umein Vielfaches verstärkte Wirkpotenz,die unter Umstanden zu einer Hautreizungfuhren kann. Bei beson<strong>der</strong>s empfindlicherHaut o<strong>der</strong> zarter Kin<strong>der</strong>hautsollte daher das helle Ichthyol® entwe<strong>der</strong>in Rezepturen verdünnt o<strong>der</strong> aberauf das dunkle Ichthyol® mit 10- o<strong>der</strong>20prozentigem Wirkstoffanteil zurückgegriffenwerden.Bei orthopädischen Indikationen sinddie hochprozentigen Salben auf Basisdes dunklen Ichthyol® indiziert. Dasdunkle sulfonierte Schieferoi kanndurch seine stärker lipophilen Eigenschaftentiefer in die Haut penetrierenund so an Muskulatur und Gelenkenwirksam werden. So wird Ichthyol®50% zwar auch bei tieferliegendenAbszessen eingesetzt, wirkt darüberhinaus aber vor allem bei Erkrankungendes rheumatischen Formenkreisesbzw. bei entzündlichen o<strong>der</strong> degenerativenGelenkerkrankungen wie Bursitis,Tendovaginitis, Epikondylitis, Periarthritisund stumpfen Gelenktraumata.Ideal <strong>für</strong> die großflächigere Anwendungmit intensivster Tiefenwirksamkeit,etwa bei Arthrose, ist diehochkonzentrierte Salbe Ichtholan 18spezial mit 85% Wirkstoffkonzentrat.Gerade in <strong>der</strong> orthopädischen Anwendungwird durch zu niedrige Konzentrationendie Effektivität <strong>der</strong> sulfoniertenSchieferöle häufig nicht voll ausgeschöpft.Dabei gilt hier das einfacheMotto: „Je tiefer das Problem, destohoher die Ichthyol®-Konzentration".Die Salben werden etwa messerrukkendickaufgetragen und <strong>für</strong> 2 bis 3Tage mit einem nichtokklusiven Verbandabgedeckt.In letzter Zeit ist in zahlreichen Publikationendie Anwendung von Teer-Praparaten durch die in hoher Konzentrationenthaltenen polyzyklischenaromatischen Kohlenwasserstoffe(PAK) in Frage gestellt worden. PAKsind <strong>für</strong> ihre kanzerogenen und mutagenenEigenschaften bekannt. Im Gegensatzzu Teer besteht Ichthyol® auswasserlöslichen sulfonierten Schieferolenund zeichnet sich ganz wesentlichdurch eine hohe Reinheit aus. Damitsind die im Zusammenhang mit Teerdiskutierten Gesundheitsrisiken <strong>für</strong>Ichthyol®-Praparate nicht relevant.Weitere Vorteile <strong>der</strong> Bituminosulfonate:Sie lösen keine Follikulitiden ausund können gerade über längere Zeitunbedenklich und — in angemessenerKonzentration — ohne Reizungen <strong>für</strong>die Haut angewendet werden. Untersuchungenhaben gezeigt, daß <strong>der</strong> Einsatzvon Ichthyol® in <strong>der</strong> Schwangerschaftunbedenklich ist.Auf die dunkle Färbung und den charakteristischenGeruch <strong>der</strong> hochprozentigerenIchtholan®-Salben sollte<strong>der</strong> Arzt den Patienten am besten bereitsbei <strong>der</strong> Verordnung hinweisen.Aufgrund <strong>der</strong> hohen Wirksamkeit undguten Verträglichkeit werden dieseMerkmale des Wirkstoffs vom Patientenin <strong>der</strong> Regel gerne akzeptiert.Neuer Wirkstoff bei ProblemhautBei trockener, schuppen<strong>der</strong> Haut hatsich die Einnahme von Gamma-Linolensaure(GLS) bewahrt. Diese ist beson<strong>der</strong>sreichlich (bis zu 25%) in Borretschölenthalten — an<strong>der</strong>e pflanzlicheOle weisen wesentlich geringereGehalte an GLS auf. Bisher war Borretscholin Kapselform (Glandol®) erhältlich;neu auf dem Markt sindGlandol® Creme und Glandol® Lotion.Durch <strong>der</strong>en hohen Gehalt anBorretschöl lassen sich nun auch größereMengen an GLS direkt an dieHaut bringen. Beide Zubereitungensind frei von Färb-, Duft- und Konservierungsstoffenund nur in Apothekenerhaltlich. Mit diesen Neuentwicklungensetzt die PG-Naturpharma, Wasserburg,konsequent ihren Weg in <strong>der</strong>Erforschung und Entwicklung von natürlichenProdukten fort.804 Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36 10 (1995)


Adressenän<strong>der</strong>ungLieber Bezieher,lei<strong>der</strong> erhalten wir die ARZTEZEITSCHRIFT FÜRNATURHEILVERFAHREN oft zurück mit dem Hinweis„unbekannt verzogen"Im eigenen Interesse bitten wir alle Bezieher, unsAdressenän<strong>der</strong>ungen rechtzeitig mitzuteilen Siesparen sich und uns UnannehmlichkeitenBei Umzug füllen Sie bitte das nebenstehendeFormular aus und senden dies anMedizinisch Literarische VerlagsgesellschaftmbHPostfach 1151 /11 52, D-29501 UelzenTelefonischer An<strong>der</strong>ungsdienst: (0581) 80 8151Kunden-Nr.:(ohne Kunden Nr ist keine Bearbeitung rroglich)Name, VornameAlte Anschrift:StraßeNrPLZ/ OrtNeue Anschrift:StraßeNrPl Z/OrtHerausgeber<strong>Zentralverband</strong> <strong>der</strong> Arzte <strong>für</strong> Naturheilverfahren e V Sitz Stuttgart GeschäftsstelleAlfredstraße 21 72250 Freudenstadt sowie die dem <strong>Zentralverband</strong> angeschlossenen Gesellschaften und ArbeitsgemeinschaftenInternationale medizinische Gesellschaft <strong>für</strong> Elektroakupunktur nach Dr Voll e VDeutsche Gesellschaft <strong>für</strong> Elektroneuraldiagnostik und therapie nach Croon e VDeutsche Arztegesellschaft <strong>für</strong> Akupunktur e VInternationale Ärztliche Arbeitsgemeinschaft <strong>für</strong> HOT(fotobiologische Oxydationstherapie e V)Internationale Gesellschaft <strong>für</strong> Homotoxikologieund antihomotoxische Therapie e VInternationale medizinische Gesellschaft <strong>für</strong> Neuraltherapie nach Huneke e VDeutsche Gesellschaft <strong>für</strong> Thermographie e VArbeitsgemeinschaft <strong>für</strong> Mikrobiologische TherapieArbeitsgemeinschaft <strong>für</strong> GesundheitsvorsorgeArbeitsgemeinschaft <strong>für</strong> PhytotherapieArbeitskreis <strong>für</strong> HomöopathieArztegesellschaft <strong>für</strong> Naturheilverfahren (Physiotherapie) e V BerlinSchriftleitungDr med K Ch Schimmel Stefan Lochner Straße 3788709 Meersburg/Bodensee (Hauptschnftleiter)Dr med H 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werden zum Preis von je 14 —DM abgegeben Abonnementsgebuhren sind nach Rechnungserhalt fall g o<strong>der</strong> zahlbar netto KasseIm Falle höherer Gewalt o<strong>der</strong> bei Störungen des Arbeitsfriedens besteht kein Anspruch auf Kürzung bzw Ruckzahlung des BezugsgeidesDie Kündigung des Jahresabonnements kann nur schriftlich mit einer Frist von 6 Wochen zum Jahresende beim Verlag erfolgen nach diesem Termin eingehende AbbeStellungen werden <strong>für</strong> das nächste Jahr vorgemerktFür die Bearbeitung aller Zuschriften bitte die Lesernummer angebenHaftungSämtliche Angaben in diesem Heft sind nach bestem w ssenschaftlichem Können<strong>der</strong> einzelnen Autoren gemacht Eine Gewahr übernimmt <strong>der</strong> Verlag <strong>für</strong> diese Beitrage nicht Im Einzelfall bleibt es dem Leser überlassen diese Aussagen einer eigenenPrüfung zu unterziehen Die Arzneimittel und Geratehersteller haften selbst <strong>für</strong> ihrein den Anzeigen gemachten Angaben 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