EditorialSo wie im gesellschaftlichen Leben geht es im Grunde genommenauch in unserem Verband. Mit <strong>der</strong> guten Tradition halten wir esschon seit fast neunzig Ärztlichen Fortbildungskongressen.Mit einer Geradlinigkeit die Naturheilverfahren in unserem medizinischenDenken, Fühlen und Handeln zu beurteilen, ist genau<strong>der</strong> richtige Weg, welchen wir eingeschlagen haben. Auch das istTradition.Am Veranstaltungsort Freudenstadt festzuhalten, hat sich bestensbewährt und sollte bewahrt werden.Ein Generationen wechsel im Vorstand kann langfristig nie schaden.Dies gilt auch dann, wenn es im ersten Moment bittere Stundenund Härten <strong>für</strong> den einzelnen o<strong>der</strong> die Gruppe zu überwindengibt. Demzufolge ist ein Wechsel in gewisser Hinsicht eineTradition und eine vielgeübte Tugend. Viele Entscheidungen inunserem gesellschaftlichen Leben sind im Herbst gefallen. Manerinnere nur an Revolutionen, Wechsel von Gut und Böse undumgekehrt.Nutzen wir die Stunde eines Neuanfangs. Blicken wir geradlinigund mit fester Energie in die Zukunft. Arbeiten wir hart an unserengesteckten Zielen — dann kann uns gewiß nicht bange sein!In diesem Sinne herzliche Glückwünsche an den neuen Vorstanddes ZÄN und Dank <strong>für</strong> die bisher geleistete Arbeit durch seineverdienten Vorgänger.Auch das bedeutet bewährte Tradition und gute Tugenden.Dr. med. H. P. LegalPressesprecher des ZÄN723 Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturl
Krankheit, Leiden, Sterben undTod in den Weltreligionenvon W. SchmidtZusammenfassungKrankheit, Leiden, Sterben und Tod gehören zu den Grundbedingungen menschlichenDaseins. Die sich in ihnen aussprechende Ur-Not beschäftigt Weltreligionenund Weltanschauungen gleicherweise. In ihrer Deutung, aber auch Praxis,damit umzugehen, weichen sie weit voneinan<strong>der</strong> ab. In einer religiös und weltanschaulichpluralistischen Gesellschaft wachsen <strong>für</strong> den ärztlich-pflegerischen BereichAnfor<strong>der</strong>ung und Erwartung, leidende und sterbende Menschen aus allenmöglichen religiösen und weltanschaulichen Lebenszusammenhängen angemessenzu versorgen.Schlüsselwörter: verschiedenartige theoretische und praktische Vorstellungenvon Weltreligionen und Weltanschauungen über Krankheit, Leiden, Sterben undTod; notwendige Informationen und Orientierung <strong>für</strong> <strong>Ärzte</strong>, Pfleger, KrankenschwesternSummaryIllness, suffering, death and dying are integral elements of human existence. Thestrong sense of human insufficiency that attends them is the subject matter ofbothworldreligions and world-viewphilosphies. The various beliefs and views differwidely in their interpretations of, andpmctical reaction to, these basic experiences.In a society with a pluralistic character when it comes to religions and worldviews,the medical and nursing professions are increasingly called upon to provideadequate care to suffering and dying persons coming from many different religiousand world-view contexts.Key words: varying theoretical and practical ideas of the world religions andworld-view philosophies concerning illness, suffering, death and dying; Informationneeded by physicians and nursesResumeL'existence humaine sefait dans des conditions essentielles, dont les maladies etla souffrance, le mourir et la mort s'expriment dans l'angoisse existentielle quel'ensemble des religions et des ideologies aspirent a soulager. Or, il y a des grandesdivergences dans VInterpretation des ces angoisses et dans les pratiques de les maitriser.Vivant dans une societe depluralites religieuse et ideologique les medecinsDas Wesen des Krankseins ist eine Notund äußert sich als Bitte um Hilfe.Kranksein verlangt ein Umlernen gegenüberdem Gesellschaftsüblichen,nämlich leiden lernen, im Durchgangdurch die Nacht des Leidens sich verwandeln(lassen), um „aus <strong>der</strong> Tiefe"hören zu können auf die Stimme „verschwebendenSchweigens" und antwortenzu lernen.Dem Leiden ausgesetzt zu sein, gehörtzu den Bedingungen des menschlichenDaseins, die in je<strong>der</strong> Religion reflektiertwerden. Je nach dem gedanklichenAnsatz einer Religion unterscheidensich die Deutungen des Leidensund auch die Methoden, mit dem Leidenumzugehen.I. Krankheit und Leiden/. Leiden — buddhistischDie Verkündigung des Buddha (ca.560 bis 480 v. Chr.) setzt ein mit <strong>der</strong>Feststellung: „Alles ist Leiden". Eswird damit auf den Versuch verzichtet,dem Leben als solchem angesichts desLeidens einen Sinn abzugewinnen. DieZielvorstellung liegt vielmehr darin,dem Zwang zur Wie<strong>der</strong>verkörperung(Reinkarnation) zu entgehen. Die Weltwird nicht als göttliche Schöpfung betrachtet,und deshalb gibt es auch nichtdie Möglichkeit, daß <strong>der</strong> Mensch seinLeben am Willen eines Gottes ausrichtenund so auf Befreiung vom Leidenhoffen könnte. Der leidvolle Charakterdes ganzen Lebens ist in seiner Vergänglichkeitbegründet: Der Buddha-Legende zufolge war es die Begegnungmit einem Kranken, einem Alten undeinem Toten, die den (zukunftigen)Buddha dazu brachte, die unausweichlicheRealität des Leidens zu erkennen,sein Haus zu verlassen und einen Wegzur Aufhebung des Leidens zu suchen.Die Ursache des Leidens entdeckt <strong>der</strong>Buddha in dem „Durst", <strong>der</strong> den Menschenan das Leben bindet und seineWie<strong>der</strong>verkorperung verursacht. Darausfolgert er die Möglichkeit, durchdie Aufhebung jenes „Durstes" auchArztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheilverfahren 36 10 (1995) 731
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