D. Schulz, HeilfastenTab. II: Indikationen des Fastens.Herz-Kreislauf-ErkrankungenStoffwechselerkrankungenHauterkrartkungenVerdauungsbeschwerdenAtemwegserkrankungenErkrankungen desBewegungsapparatesNierenerkrankungenFrauenleidenvegetative Störungenpsychische Erkrankungendegewebe frei. Aufgrund <strong>der</strong> ernahrungsbedingtenÜberlastung <strong>der</strong> Abbauwege(Darm, Nieren, Haut undSchleimhaute) werden die saurenStoffwechselprodukte jedoch zunehmendin die Bindegewebegrundsubstanzeingelagert und gespeichert. Dasie in <strong>der</strong> Lymphflussigkeit und in denFettzellen gebunden werden, sprichtman auch von intestinaler Toxikoseo<strong>der</strong> intestinaler Autointoxikation.Die intestinale Autointoxikation wirddemnach durch ungenügenden fermentativenAbbau <strong>der</strong> Nahrung verursacht.Letztendlich wirken die Darmgifteals Zellgifte, beson<strong>der</strong>s als Leber-,Blut- und Nervengifte, und fuhren zurSchädigung des Immunsystems.Die Verschlackung geht neben densterkoralen Depositionen im Intestinaltraktmit einer zunehmenden Saurebelastungdes gesamten Stoffwechselseinher. Diese permanente Über-arterielle Hypertonie, Herzinsuffizienz, Infarktprophylaxe,KHK, Herzrhythmus- und Uberleitungsstorungen,perrphere und zerebrovaskulare DurchblutungsstörungenGicht, Diabetes melhtus, Hyperlipidamie, Atheromatose,Hyperunkamie, AdipositasAUergosen (Ekzem, Nesselsutht), Dermatosen(Neuro<strong>der</strong>mitis, Psoriasis)Enteropathie, Obstipation, Gastroduodenopathien,Hepatopathien, Dyskinesie im Galle-Pankreas-Bereich, Dysbakterie, Dyspepsie, Blahsucht, Magen-Zwoffimgerdarm-GeschwüteAsthma bronchiale, chronische asthmatoide Bronchitis,chronische Rhimtis, Laryngitis und Sinubronchitisentzündliche und degenerative Gelenkerkrankungen,chronisch-rheumatische Arthritischronische, mchtmfektiose NephropathienRegelstörungen, Konzeptionsschwierigkeiten, klimaktenschesSyndromErschöpfungszustände, Leistungsabfall, Infektanfalligkeit,streßbedingte Störungen, Migränereaktive Depressionen, Angstpsychosen, Suchtverhaltensäuerung ist beispielsweise häufig <strong>der</strong>Einstieg in stoffwechselbedingte Gelenk-,Sehnen- und Bandscheibenleiden.Diese Vorgange zeigen deutlich, daß<strong>der</strong> Verdauungsapparat das zentraleOrgan im menschlichen Organismusist. Schon ein nur leicht behin<strong>der</strong>terAbtransport saurer Stoffwechselabbauproduktefuhrt zur Schädigung anzellularen Strukturen und biochemischenFunktionssystemen des Korpers.Schaden am Verdauungssystem sindgut getarnt. Sie verursachen wenig lokaleBeschwerden — Völlegefühl, Meteorismus,Flatulenz o<strong>der</strong> sporadischauftretende Verdauungsprobleme —,die selten als Warnzeichen <strong>für</strong> ernstereErkrankungen registriert werden. DenKorper belasten die genannten Ernahrungsgewohnheitenjedoch zunehmend.Die Gefaßwandzellen werdenvon sauren Stoffwechselproduktenummauert, die Bindegewebesubstanzquillt auf und wird mit Fett ausgepolstert.Die Korperzellen, die in diesemtoxischen Milieu funktionieren müssen,reagieren mit Reizung, Wachstumund Entartung. Diese Intoxikation desGewebes tauscht in bestimmten PhasenKrankheiten vor, die vom Organismusals Ausweichphasen eingesetztwerden, um die anfallenden Toxine abzuleiten.Obwohl diese Reaktionenhäufig schwer zu diagnostizieren sind,handelt es sich — im Falle ernahrungsbedingterUrsachen — eindeutig umreine Uberlastungskrankheiten. Hiersind hauptsachlich Uberlastungserscheinungendes Kohlenhydrat- undFettstoffwechsels mit Hyperglykamieund Hyperlipidamie, im weiteren VerlaufArteriosklerose, aber auch einpermanenter Proteinuberschuß, diechronische „Eiweißmast", zu nennen.Eine symptomatische Behandlung dieserUberlastungskrankheiten hat wenigAussicht auf Heilung, da dem Organismusdie notwendige Entgiftungsmoglichkeitgenommen wird. Er wirdvielmehr gezwungen, seine Schadstoffezu behalten, die eigentliche Ursache<strong>der</strong> Störungen wird nicht behoben.Es erscheint wesentlich sinnvoller,den Darm gezielt und grundlich zu sanieren,um die lange aufgestautenSchlacken- und Giftstoffe auf naturlichemWege auszuleiten. Zielsetzung„Der Bauch ist <strong>der</strong> Mittelpunkt des Lebens.Hun<strong>der</strong>t Krankheiten haben dort ihre Wurzeln."(chinesisches Sprichwort)744 Arztezeitschnft <strong>für</strong> Naturheiiverfahren 36 10 (1995)
D. Schulz, HeilfastenTab. III: Aufgaben <strong>der</strong> Darmsanierung.— Entfernung von Toxmen und saurenStoffwechselabbauprodukten— Beseitigung <strong>der</strong> Darmverschmutzung— Abbau von Gefaßablagerungen undZersetzungsprodukten— Aktivierung des Selbstreinigungsvermogensdes Verdauungssystemsmuß sein, die naturlichen Funktionendes Verdauungsapparates zu reaktivierenund zu trainieren.An dieser Stelle setzt das Heilfasten an(Tab. II und III). Das verstärkte Eliminierenvon Stoffwechselschlacken und<strong>der</strong> Abbau von Gefaßablagerungengehören zu den wichtigsten Therapievorgangeneiner Heilfastenkur. DieseEntschlackung wird zum einen überden Darm durch eine grundlicheDarmreinigung und zum an<strong>der</strong>endurch das viele Trinken über die Nierenund die ableitenden Harnwege unterstutzt.Neben dem Einlauf haben sich zurDarmreinigung die salmischen Laxanzien— Glaubersalz, Bittersalz undF.X.-Passage-Salz — bewahrt. Diesewirken durch Osmose. Das Wirkprinzipist allein die enorme Wasserbindungskapazitat<strong>der</strong> Ionen. Das Sulfat-Amon ist praktisch nicht resorbierbarund halt zwecks Ladungsausgleich dieKationen Magnesium bzw. Natriumzurück. Das Wasseranziehungsvermogenist starker als das <strong>der</strong> Darmzellen.Bei oraler Verabreichung in hypertonerLosung wird infolge des osmotischenDrucks im Dunndarm-Dickdarm-KanalWasser zurückgehalten,so daß <strong>der</strong> Darminhalt aufweicht undsein Volumen erhöht wird. Das erhöhteDarmvolumen intensiviert denFullungsdruck, was zu einer Dehnungdes Darmes und dadurch zu einer reflektorischgesteigerten Darmperistaltikfuhrt. Letztere setzt den Abtransportdes Darminhaltes in Bewegung,beschleunigt ihn und lost schließlichden Defakationsprozeß aus.Ein Nachteil von Glauber- und Bittersalzliegt in ihrem unangenehmen, sehrbitteren und salzigen Geschmack, wodurchbei empfindlichen Personenschnell ein Brechreiz ausgelost werdenkann. F.X.-Passage-Salz enthalt nebenMagnesiumsulfat zusatzlich Weinsaure,Zitronensaure, Natriumhydrogenkarbonatund Orangenaroma, wodurchsich seine Compliance erheblicherhöht.Nach biologischen Gesichtspunktenweitaus wichtiger ist jedoch, daß reinesBittersalz bei längerem Gebrauch nichtzu empfehlen ist. Fette können zumBeispiel durch zu viel Magnesiumsulfatin unlösliche Magnesiumseifenüberfuhrt werden und dadurch Kotsteinebilden. Gerade im Hinblick aufdiese Gesichtspunkte ist die Zusammensetzungvon F.X.-Passage sorgfaltigerarbeitet worden. Die beim Auflosenunter Kohlensäure-Entwicklungentstehenden Tartrat- und Zitratsalzesowie die Sauren selbst gehören ebenfallsin die Klasse salinischer Laxanzien.Ihre Anwesenheit gestattet es, dieDosierung von Magnesiumsulfat so geringwie möglich zu halten. Die beidenSalze und das Natriumhydrogenkarbonatbewirken außerdem, daß <strong>der</strong> Organismusentsäuert wird, indem sie imVerlauf des Stoffwechselgeschehens inKarbonate übergehen und somit einebasische Stoffwechsellage (Alkalose)Ernährungsprogramm Iexogene ErnährungAufnahme"Krait und Wärme^aus <strong>der</strong> NahrungAbb 3herbeifuhren, die zur Entschlackungdes Organismus beitragt.Die grundliche Darmreinigung zu Beginndes Fastens hat noch eine weiterevordringliche Aufgabe. Sie leitet denEinstieg vom Ernahrungsprogramm I,das heißt hier <strong>der</strong> exogenen Ernährung,in das Ernahrungsprogramm II(Abb. 3), das Fasten, ein. Der Korperschaltet von Aufnahme auf Ausscheidungum, die endogene Ernährung beginnt,und <strong>der</strong> Organismus lebt aus seinenNahrungsdepots. Als Folge dieserendogenen Ernährung müssen zurnotwendigen Aufrechterhaltung desGrundumsatzes Depotzellen verbrauchtwerden: Glykogenspeicher,Fettdepots und Eiweißspeiclier. Amschnellsten werden die Glykogenreserven<strong>der</strong> Leber und <strong>der</strong> Muskeln abgebaut.Die Mobihsation von Fettreservenist zu Beginn des Fastens relativlangsam. Eine vermittelnde Zwischenpositionnimmt <strong>der</strong> Eiweißstoffwechselin Form einer angepaßten Glukoneogeneseein.Auch eventuell auftretende Fastenkrisenmit Kopfschmerzen, Übelkeit o<strong>der</strong>Schwachegefuhlen können durch einegründliche und möglichst schonendeDarmreinigung behoben o<strong>der</strong> gar vermiedenwerden.Die Befreiung des Darmtraktes von<strong>der</strong> Verdauungstatigkeit fuhrt zur Entlastungdes gesamten Organismus:— Entlastung <strong>der</strong> Transportfunktionendes BlutesErnährungsprogramm II- endogene Ernährung- Ausscheidung/^Kraft und WärmeI aus körpereigenenNahrungsdepotsArztezeitschnft <strong>für</strong> Naturhellverfahren 36 10 (1995) 747
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