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zum pdf-Download - VdL Verband der Lackindustrie e.V.

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8 <strong>VdL</strong>-RL 11 / Juni 2011 - „Verbraucherprodukte“ <strong>VdL</strong>-RL 11 / Juni 2011 - „Verbraucherprodukte“ 9Hauptbestandteile sind typischerweise Wasser als Lösemittel, Kunstharze als Bindemittel,Pigmente wie Titandioxid, mineralische Füllstoffe wie Calciumcarbonat undSilikate Bei <strong>der</strong> Trocknung <strong>der</strong> Farbe verdunstet das Wasser, und die dispergiertenKunstharzteilchen verfilmen zu einer dauerhaften, nicht wasserlöslichen Beschichtung.Zusätzlich kommen Hilfsstoffe (so genannte Additive) <strong>zum</strong> Einsatz, die zur Verbesserung<strong>der</strong> technischen Eigenschaften eingesetzt werden, wie Stabilisatoren, Entschäumer,Verdickungsmittel, Konservierungsmittel, Filmbildehilfsmittel etc.Dispersionsfarben stellen den weitaus größten Teil <strong>der</strong> in Deutschland verwendetenInnenbeschichtungen und gelten wegen ihrer wasserbasierten Technologie und <strong>der</strong>allgemein geringen Emissionen als beson<strong>der</strong>s umwelt- und gesundheitsverträglich.Flüchtige organische Verbindungen> siehe Volatile Organic Compounds (VOC)FormaldehydFormaldehyd ist ein natürlicher Stoff (Ameisenaldehyd), <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Natur beispielsweisevon Pflanzen <strong>zum</strong> Schutz ihrer Früchte gebildet wird, z.B. bei Äpfeln und Trauben.In lösemittelarmen und -freien wässrigen Beschichtungsstoffen kann Formaldehydals sehr wirksamer Konservierungsstoff gegen Bakterien- und Pilzbefall eingesetztwerden. Da in höheren Konzentrationen als gesundheitlich problematisch und sensibilisieren<strong>der</strong>kannt, wird die Verwendung von Formaldehyd in Innendispersionsfarbendurch diese Richtlinie auf maximal 0,01 % (100 ppm) freies Formaldehyd im Anstrichstoffbegrenzt, da bei dieser Konzentration von keiner gesundheitlichen Belastungbei <strong>der</strong> Anwendung im Innenraum auszugehen ist.Formaldehyd entweicht vor allem aus Möbelverleimungen, Spanplatten und Zwischenwändenin die Raumluft, geringere Mengen stammen aus Reinigungsmittelnund Tabakrauch. Auch <strong>der</strong> oxidative Abbau von Terpenen aus Naturholz trägt zurBelastung mit Formaldehyd bei, wie überhaupt jede natürliche Oxidation o<strong>der</strong> dieVerbrennung organischer Stoffe.> siehe auch KonservierungsstoffeGlykole und GlykoletherDiese Stoffgruppe dient in wässrigen Lacken und Lasuren teils als Lösemittel, teilsals Verlaufsverbesserer zur Optimierung <strong>der</strong> Oberflächenqualität. Glykole sind biologischgut abbaubar, die Toxizität ist innerhalb <strong>der</strong> Stoffgruppe sehr unterschiedlich.In Bautenanstrichstoffen werden nur ausgewählte Glykolverbindungen mit einer sehrgeringen Toxizität verwendet. Bisher stehen keine technisch geeigneten und ausSicht des Verbraucherschutzes günstigeren Ersatzstoffe zur Verfügung.Halogenierte KohlenwasserstoffeHalogenierte Kohlenwasserstoffe spielen bei <strong>der</strong> Herstellung von Farben und Lackenkeine Rolle, sie finden sich we<strong>der</strong> in den Rezepturen noch in Vorprodukten. Durchihre Verwendung bei <strong>der</strong> chemischen Textilreinigung o<strong>der</strong> als Lösemittel in Lackentfernernkönnen die leicht flüchtigen Stoffe jedoch in die Raumluft gelangen.KonservierungsstoffeLösemittelarme und -freie wässrige Beschichtungsstoffe sind in unverarbeiteter Formanfällig für Bakterien- und Pilzbefall, spezielle Wirkstoffe <strong>zum</strong> Schutz vor Mikroorganismensind also unabdingbar. Dazu nutzt man u.a. so genannte Breitband-Konservierungsmittelaus <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Isothiazolinone.Isothiazolinone gelten jedoch heute als Kontaktallergene. Vor allem wegen ihrerNutzung in Kosmetika, Wasch- und Reinigungsmitteln, Hygieneartikeln o<strong>der</strong> auchLebensmittelverpackungen kommen die Menschen permanent mit diesen Stoffen inHautkontakt.Zur Vermeidung von gesundheitlichen Beeinträchtigungen wurden die Einsatzmengenauf ein vertretbares Minimum reduziert. Die Tabellen <strong>der</strong> vorliegenden Richtlinieenthalten die Höchstwerte für ökologisch optimierte Farben nach dem <strong>der</strong>zeitigenStand <strong>der</strong> Technik.Lösemittelverdünnbare Anstrichstoffe benötigen in <strong>der</strong> Regel keine Konservierungsstoffe,weil ihr Lösemittelgehalt vergleichsweise hoch ist, was Mikroorganismenkeinen Lebensraum lässt.Lösemittel> siehe Volatile Organic CompoundsNachwachsende RohstoffeDer Einsatz pflanzlicher Basismaterialien ist so alt wie <strong>der</strong> Lack selbst. Auch heutefinden sich in Lacken und Farben Bestandteile, die aus modifizierten natürlichenRohstoffen bestehen. Insbeson<strong>der</strong>e Alkydharze bestehen etwa zur Hälfte aus nachwachsendenRohstoffen wie Lein-, Soja- o<strong>der</strong> Sonnenblumenöl. Auch in zweikomponentigenPolyurethan-Systemen tragen Öle aus pflanzlichen Quellen <strong>zum</strong> Aufbau<strong>der</strong> Beschichtung bei. Argumente für die Nutzung nachwachsen<strong>der</strong> Rohstoffe sindRessourcenschonung, CO2-Neutralität und Nachhaltigkeit.PhthalateDie schwer flüchtigen Phthalate werden vornehmlich als Weichmacher in Kunststoffprodukteneingesetzt und werden in Bautenanstrichstoffen, die dieser Richtlinie entsprechen,nicht verwendet. Phthalate sind überall vorhanden, unabhängige Analysenerbrachten eine mittlere Konzentration im Hausstaub von 0,5 g/kg o<strong>der</strong> 0,05 % (500mg/kg) [Römpp CD 2006 ISBN 3-13-143321-3].

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