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Wohin du gehst, dahin gehe auch ich Trauung am 01.09.2012 ...

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St. Joseph und Medar<strong>du</strong>sJockuschstr. 1258511 LüdenscheidJohannes Broxtermann: <strong>Wohin</strong> <strong>du</strong> <strong>gehst</strong>, <strong>dahin</strong> <strong>gehe</strong> <strong>auch</strong> <strong>ich</strong><strong>Wohin</strong> <strong>du</strong> <strong>gehst</strong>, <strong>dahin</strong> <strong>gehe</strong> <strong>auch</strong> <strong>ich</strong><strong>Trauung</strong> <strong>am</strong> <strong>01.09.2012</strong><strong>Wohin</strong> <strong>du</strong> <strong>gehst</strong>, <strong>dahin</strong> <strong>gehe</strong> <strong>auch</strong> <strong>ich</strong>. – Es ist eine Gesch<strong>ich</strong>te, die mit Fremde, mitAusland zu tun hat. Noomi ist eine Frau aus Bethlehem, sie zieht ins Ausland, nachMoab, mit einer anderen Sprache, in eine andere Kultur. Sie hat einen Mann, zweiSöhne und zwei Schwiegertöchter von dort. Die Männer sterben alle, die Frauenbleiben zurück - ungeschützt. Die Witwe Noomi will in ihre Heimat Bethlehem zurückkehren,und die Schwiegertöchter wollen mit. Da kommt dann diese Stelle, dieeuer Trauspruch ist: <strong>Wohin</strong> <strong>du</strong> <strong>gehst</strong>, <strong>dahin</strong> <strong>gehe</strong> <strong>auch</strong> <strong>ich</strong>! Wohlgemerkt: das ist keindirektes Ehewort, das sagt hier n<strong>ich</strong>t ein Mann zu einer Frau, sondern eine Schwiegertochterzur Schwiegermutter! Ich <strong>gehe</strong> mit, egal wohin. Es geht n<strong>ich</strong>t um dasLand, um das Ziel, sondern um d<strong>ich</strong>. Deinetwegen <strong>gehe</strong> <strong>ich</strong> mit! Auch nach Warschau,<strong>auch</strong> heute nach Lüdenscheid.Mit<strong>gehe</strong>n. Das ist ein schönes St<strong>ich</strong>wort. Es zieht s<strong>ich</strong> <strong>du</strong>rch die Gesch<strong>ich</strong>te eurerBeziehung. In Taizé habt Ihr Euch vor sieben Jahren kennengelernt. Da gibt es dieberühmte Ikone vom Mit<strong>gehe</strong>r, die s<strong>ich</strong> <strong>auch</strong> in unserer Kirche findet (und uns jetztvor Augen steht). Taizé ist ein w<strong>ich</strong>tiger Bezugspunkt für Euch geblieben. Dann: mit<strong>gehe</strong>nauf dem Jakobsweg. Viele Menschen haben diesen Weg für s<strong>ich</strong> entdeckt,<strong>auch</strong> ihr seid schon zweimal mit großer Freude auf dem Weg gewandert. Wege: dassind Symbole für unser Leben, für unseren Glauben, <strong>auch</strong> für die Ehe. Lebensweg,Glaubensweg, Eheweg - <strong>auch</strong> die Ehe ist noch n<strong>ich</strong>t das Ziel, ist n<strong>ich</strong>t die heile Weltund das vorgezogene Paradies auf Erden. Auch sie gehört zu den Wegen, und imGehen, im „Erfahren“, im Mit<strong>gehe</strong>n geschieht unser Leben, unser Glaube, <strong>auch</strong> dieEhe. Im Gehen - hin zu einem Ziel, das wir als „Leben in Fülle“, als Leben mit Gott,im biblischen Bild als „himmlisches Festmahl“ andeuten können…<strong>Wohin</strong> <strong>du</strong> <strong>gehst</strong>, <strong>dahin</strong> <strong>gehe</strong> <strong>auch</strong> <strong>ich</strong>. Ruth hat das d<strong>am</strong>als so selbstverständl<strong>ich</strong>gesagt, so bedingungslos, ohne jedes Wenn und Aber, ohne „vielle<strong>ich</strong>t“ und „mal gucken“.Und so sagt ihr es jetzt <strong>auch</strong> in den Worten des Trautextes: Ich nehme d<strong>ich</strong> anals meinen Ehepartner, ohne Vorbehalt, ohne Einschränkungen, ohne die vielenKlauseln, die in einem Vertrag immer kleingedruckt sind. Denn die Liebe br<strong>auch</strong>t dasalles n<strong>ich</strong>t, sie schenkt s<strong>ich</strong> - bedingungslos!Wir haben gerade das Evangelium von den Emmaus-Jüngern gehört - <strong>auch</strong> wiedereine Weggesch<strong>ich</strong>te! Ich habe die Tätigkeitsworte herausgeschrieben - das, was dieJünger machen: <strong>gehe</strong>n, stehenbleiben, sprechen, sehen, bleiben, ankommen underkennen, brennen, aufbrechen und erzählen. Es sind gute Hilfen für den Weg, dervor Euch liegt.Gehen. Die Ehe ist manchmal s<strong>ich</strong>eres Schreiten, schnelles federndes Laufen, abermanchmal <strong>auch</strong> mühs<strong>am</strong>es Stolpern, ein Hindernislauf über die dicken Steine, dieauf dem Weg liegen. Ein Schritt nach vorn, zwei zurück. Aber - so sagt das Evangeli-


St. Joseph und Medar<strong>du</strong>sJockuschstr. 1258511 LüdenscheidJohannes Broxtermann: <strong>Wohin</strong> <strong>du</strong> <strong>gehst</strong>, <strong>dahin</strong> <strong>gehe</strong> <strong>auch</strong> <strong>ich</strong>um: es ist da einer, der mitgeht, einer, der gesagt hat: Wo zwei oder drei, oder mehrin meinem N<strong>am</strong>en, in meinem Geist, in meiner Liebe zus<strong>am</strong>men sind, da bin <strong>ich</strong> mittenunter ihnen.Stehen bleiben. Ja, manchmal stehen bleiben und innehalten: d<strong>am</strong>it die Seele nachkommenkann, bei dem vielen, was wir so tagtägl<strong>ich</strong> erleben. N<strong>ich</strong>t immer nur action,sondern <strong>auch</strong> Nachdenken, und daraus erwachsend: Dankbarkeit. Oft dem anderen -und Gott - Danke sagen.Sprechen. N<strong>ich</strong>t alles für s<strong>ich</strong> im Herzen vergraben. Häufig einander loben und bestätigenund gute wohlwollende Worte finden. Es ist so w<strong>ich</strong>tig, s<strong>ich</strong> auszusprechenund den anderen n<strong>ich</strong>t raten zu lassen, was denn los ist. Auch Streiten reinigt dieLuft, und man hat immer wieder Anlass, s<strong>ich</strong> auf die anschließende Versöhnung zufreuen.Sehen. Die eigenen blinden Flecke, den Knick in der Optik behuts<strong>am</strong> an<strong>gehe</strong>n - d<strong>am</strong>itman gemeins<strong>am</strong> in dieselbe R<strong>ich</strong>tung schauen kann. In dieselbe R<strong>ich</strong>tungschauen: n<strong>ich</strong>t bloß jeden Abend vor dem Fernseher! Sondern im Blick auf die Zukunft,im Blick auf kleine Kinder, die aus dieser Ehe hervor<strong>gehe</strong>n könnten.Bleiben. Das steht für Treue. Treue heißt n<strong>ich</strong>t, passiv hocken zu bleiben – Treue istsehr aktiv! Wer Pflanzen in seiner Wohnung hat, wird sie begießen – sonst lassendie Blumen die Köpfe hängen, verkümmern und <strong>gehe</strong>n ein. Ist es bei Menschen anders?Auch hier bräuchte es eine „Gießkanne“ mit lebendigem Wasser - des Glaubens,der Hoffnung und der Liebe - die „fließen“ lässt, was den beiden in der Ehe guttut. Kleine Ze<strong>ich</strong>en der Aufmerks<strong>am</strong>keit, die den anderen auf seinem Eheweg ermunternund bestärken.Ankommen und erkennen. Ja, ankommen können, ganz glückl<strong>ich</strong> sein, ganz stimmigund identisch mit s<strong>ich</strong>, und doch ganz nah beim anderen.Erkennen. N<strong>ich</strong>t bloß die Außenseite und Oberfläche der Dinge, n<strong>ich</strong>t bloß alltägl<strong>ich</strong>funktionieren, sondern das große Geheimnis hinter den Dingen und in der Liebe erspüren- und so Gott auf die Spur kommen - im anderen, im Du, und <strong>du</strong>rch den anderen.Brennen. „Brannte n<strong>ich</strong>t unser Herz“, fragen die Jünger. Und selbst wenn mit denJahren das Feuer der Liebe herunterbrennt zur Glut: mögen genügend Funken dasein, um das Herz immer wieder neu zu entfl<strong>am</strong>men!Aufbrechen. Auch das hört nie auf. Es steht <strong>am</strong> Ende unseres Evangeliums. DieJünger wollen ihre wunderbare Erfahrung n<strong>ich</strong>t für s<strong>ich</strong> behalten – sie wollen sie denanderen, die in Jerusalem geblieben sind, mitteilen. Auch die Ehe darf kein „Egoismuszu zweit“ werden! Das Aufbrechen zu den anderen bewahrt davor; sie gehörenmit ins eigene Leben.


St. Joseph und Medar<strong>du</strong>sJockuschstr. 1258511 LüdenscheidJohannes Broxtermann: <strong>Wohin</strong> <strong>du</strong> <strong>gehst</strong>, <strong>dahin</strong> <strong>gehe</strong> <strong>auch</strong> <strong>ich</strong>Erzählen. Sprechen über das, was im eigenen Leben tragend und erfüllend ist. Mitder eigenen F<strong>am</strong>ilie - später den Kindern - das teilen, wovon man lebt, aber <strong>auch</strong> mitvielen anderen Menschen in Deutschland und Polen und Taizé und auf dem Jakobswegund wo immer sonst.Liebes Brautpaar, das ist ein wunderbares Progr<strong>am</strong>m! Wir sind n<strong>ich</strong>t „progr<strong>am</strong>miert“dazu, es zu leben – wir können es in aller Freiheit tun! Gott schenke euch in dieserFeier, in den immer wieder mögl<strong>ich</strong>en Feiern des Glaubens, in allen guten und <strong>auch</strong>in manchen harten und schweren Erfahrungen den Mut dazu und die Freude daran!© Johannes Broxtermann 2012

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