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ganze Ausgabe im pdf-Format - Lehrerinnen

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2013/14-0137Schwartz (betont ruhig): «Als ich in denLehrerberuf eingestiegen bin, konntesich mein Lohn und dessen Entwicklungsperspektive<strong>im</strong> Vergleich zu demmeiner ehemaligen Gymi-Kollegen, diemittlerweile in der Privatwirtschaft angestelltwaren, durchaus sehen lassen.Das bedeutete also: Der Lehrberuf stellte– was die Entlöhnung betrifft – füralle Maturandinnen und Maturandeneine echte Alternative zu den übrigenStudiengängen dar. Wenn ich mir dagegendie Einstiegslöhne unserer Berufsanfängerheute anschaue … Und dasbei einem mittlerweile um ein Vielfachesangewachsenen Pflichtenheft!Und in Konkurrenz zu mehreren hundertanderen Ausbildungen an denHochschulen! Aber nun sag doch mal:Ist deine Krankenkassenprämie denngünstiger geworden in den letzten 15Jahren? Meine nicht! Und erst die Autoversicherung… (verdreht die Augen)»Wyss (süffisant lächelnd): «Ich brauchekein Auto.»Roth (mit erhobenem Zeigefinger): «Indiesem Zusammenhang möchte ichnoch erwähnen, dass schon bei Marxdie Lehrer als Bildungsbürgertum derbesitzenden Klasse zugerechnet wurdenund nicht etwa dem Proletariat.»Schwartz (ironisiert flehend): «Oh nein,bitte verschone mich heute für einmalmit dem Klassenkampf! Mir reichtschon der ‹Klassen-Kampf› mit meinen26 quietschfidelen Schützlingen … Dahat’s ein paar Früchtchen darunter, vondenen jedes für sich schon 20 Prozentmehr Lohn rechtfertigen würde, daskönnt ihr mir glauben!»Wyss (pikiert): «Nun sei doch nicht <strong>im</strong>merso negativ, was deine Klassen angeht!Vielfalt bedeutet Bereicherung!Du aber stellst jeden von der Verhaltensnormabweichenden Schüler <strong>im</strong>mergleich als notorischen Querschlägerdar.»Schwartz (giftelnd): «Und wieso hältstdu jeden Störenfried für einen verkapptenNobelpreisträger?»Roth (um Rettung der Situation bemüht):«26 Schülerinnen und Schüler?Aber das ist doch gar nicht mehr erlaubt!Ich weiss ganz genau, dass derRegierungsrat – als Reaktion auf dieBildungsinitiativen – die Höchstzahlenan den Pr<strong>im</strong>arschulen und den NiveausE und P der Sekundarschulen auf 24festgelegt hat, und diese Regelung giltper 01.08.2013!»Schwartz (die Brauen hochziehend):«Aber eben nur aufsteigend! Für bestehendeKlassen gelten noch die altenRegeln. (auf einmal schwärmerisch)Wisst ihr, was ich mir gerade vorstelle?Dass der Kanton das Geld, das er dadurcheinspart, dass ich eine 26er-Klasseanstelle einer 24er-Klasse führe, in meinenpersönlichen Teuerungsausgleichs-Nachholbedarf investiert! (wie vomBlitz getroffen fortfahrend) Oder nochbesser: Wenn all das Geld, das in denletzten Jahren in diverse Reformwellengesteckt wurde, in die schulische Infrastrukturund die Löhne der Lehrerschaftgeflossen wäre!»Roth (gelangweilt): «Das war ja klar,dass es am Ende wieder auf deine Anti-Reform-Leier hinauslaufen würde …(plötzlich sichtlich erheitert) Dass duselber unterrichtsmässig vor Jahrzehntensteckengeblieben bist, konnte ichja persönlich miterleben, als ich dir inder Blockwoche angeboten hatte, gemeinsameine Werkstatt vorzubereiten.(prustend) Und wo fand ich dichnach langem Suchen? Vor dem Holzhandarbeitsraum!Du hattest wirklichgeglaubt, mit ‹Werkstatt› sei das Werkz<strong>im</strong>mergemeint gewesen!»Alle lachen, selbst Schwartz, wenn auchein klein wenig gequält. Danach folgenein paar Momente der Stille, bis Schwartzauf einmal hochschreckt.Schwartz: «He, Bleuer, glaubst du eigentlich,all dies, was wir hier diskutieren,gehe dich nichts an? Ich kann deinewiges Schweigen zu diesen brisantenThemen wirklich fast nicht ertragen!»Bleuer (überrascht): «Aber ich habedoch gar nichts gesagt!»Wyss (hastig): «Zahlen, bitte!»Neue Rubrik «Das pädagogischeQuartett»Die vier Sekundarlehrer Wyss,Schwartz, Roth und Bleuer, diehier nach einem gemeinsameingenommenen Mittagsmahlin einem Restaurant be<strong>im</strong>Kaffee über ein aktuellesSchulthema diskutieren, sindvier Charaktere unserer neuenRubrik «Das pädagogischeQuartett».Weitere Charaktere – auchanderen Schulstufen als derSek I entstammend undselbstverständlich auch welcheweiblichen Geschlechts –werden Sie in den kommendenlvb.inform-<strong>Ausgabe</strong>n kennenlernen.Als Konstante wird bestehenbleiben, dass es jeweils vierLehrpersonen – ein Quartetteben! – sein werden, welchedas Schulgeschehen aus ihrerOptik heraus kommentieren.Ach ja: Allfällige Ähnlichkeitenmit real existierenden Lehrpersonenkönnen gar nichtanders als rein zufällig sein …

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