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Everest-ZWL - KAVO.cz

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keramikentechnikmit ist im Vergleich zu Typ I durch den „intelligenten“Werkstoff eine numerischeKompensation der Sinterschwindung nichtmehr erforderlich. Dies wird in Abbildung 5am Beispiel eines Mikroreaktorgehäusesdeutlich. Der im ungesinterten Zustand bearbeiteteRohling (schwarz) lässt sich dimensions-und formtreu zu einem keramischenBauteil (weiß) sintern. Diesen Vorteilmacht sich auch eine neuartige, reaktionsgesinterteDentalkeramik, die schwindungsfreieZirkonkeramik (KaVo <strong>Everest</strong> ® HPC), 2zunutze. Der Sinterschwund wird durch dievolumenvergrößernde Oxidationsreaktionvon ZrSi 2 zu ZrSiO 4 und SiO 2 nicht nur minimiert,sondern vollständig kompensiert.Neben der intermetallischen VerbindungZrSi 2 sind Zirkoniumdioxid und ein siliziumorganischesPolymer weitere wesentlicheBestandteile. Durch das Zirkoniumdioxidwerden die Werkstoffeigenschaften derKeramik positiv beeinflusst und aus der Zugabedes siliziumhaltigen Polymers resultierendie hohen Grünkörperfestigkeiten derHPC Blanks. Die Rohlinge lassen sich dadurchim Grünzustand mit Hartmetallwerkzeugenideal bearbeiten (Abb. 6). DieGrünkörperstabilität ermöglicht zudem diedetailgetreue Abbildung selbst von sehr feinenStrukturen und wirkt sich positiv auf dieKantenstabilität aus. Nach dem Sinterprozessentstehen aus den schwarzen Kronenweiße, dichte Keramiken (Abb. 7) mit einemfeinkörnigen Gefüge und guten mechanischenEigenschaften.Kriterien für die MaterialauswahlWelcher Fertigungstyp und welches Materialfür die Herstellung von vollkeramischemZahnersatz geeignet sind, hängt letztendlichvon zahlreichen Faktoren ab. Zunächst beeinflusstdie Indikation die Materialauswahl.Für weitspannige Brückengerüstekommt nach derzeitigem Kenntnisstand nuryttriumstabilisiertes Zirkoniumdioxid (Y-TZP) in Frage. Somit muss die Entscheidungzwischen Typ I und Typ II fallen. Die Hartbearbeitunghat sicherlich Vorteile hinsichtlichder Präzision. Demgegenüber stehen diehohen Fertigungskosten. Hier müssen alsoWirtschaftlichkeit und Passgenauigkeit gegeneinanderabgewogen werden.Bereits bei dreigliedrigen Brücken oder beiEinzelkronen vergrößert sich die Materialauswahl,da die zweifellos guten mechanischenEigenschaften von Zirkoniumoxidnicht erforderlich sind. Hier stellt sich nundie Frage, nach welchen Kriterien werden dieMaterialien miteinander verglichen. Hinsichtlichder mechanischen Belastung werdenin der Regel die Biegefestigkeiten herangezogen.Die ermittelten Werte hängen zumeinen von der Prüfmethode 5 und zum anderenvon der Geometrie des Prüfkörpers unddessen Oberflächenbeschaffenheit ab. Sowurden beispielsweise bei Festigkeitsuntersuchungenan Mikroprüfkörpern aus ZirkoniumdioxidWerte von bis zu 3.000 MPa bestimmt.6 Ein Vergleich der einzelnen Materialienist somit häufig nur innerhalb gleichartigdurchgeführter Messungen möglich.Die Risszähigkeit hingegen wird in viel geringeremMaße von präparationsabhängigenFaktoren beeinflusst und charakterisiertdie intrinsische Eigenschaft des Werkstoffs.Trotzdem kann auch mit dieser Kenngrößekeine zuverlässige Aussage über das Langzeitverhaltenunter zyklischer Belastung undim feuchten Milieu getroffen werden. Die ermitteltenWerte helfen das Potenzial der Keramikeinzuordnen, sie ersetzen aber nichtdie klinischen Studien.Ist die Funktionalität von mehreren Materialiennachgewiesen, so werden zunehmendwirtschaftliche Faktoren eine Rolle spielen.Ein wesentlicher Aspekt sind bei derCAD/CAM-Fertigung die Fräs- und Schleifzeiten.Diese hängen von den Rohlingen bzw.deren Beschaffenheit ab. In Tabelle 1 sind dieFräs- und Schleifzeiten für vier unterschiedlichekeramische Materialien des KaVo <strong>Everest</strong>® Systems gegenübergestellt. So könnenbeispielsweise in der Zeit, in der ein Käppchenaus einem dichtgesintertem, gehiptemZH-Blank geschliffen wird, fünf bis siebenKäppchen aus den KaVo <strong>Everest</strong> ® HPCBlanks gefräst werden.FazitUnabhängig davon, welche Kriterien letztendlichzur Auswahl eines bestimmten Materialsführen, die CAD/CAM-Technologiewird sich in der Dentaltechnik etablieren. Sokann der Zahntechniker nicht nur zeitaufwändigeRoutineaufgaben dem Systemüberlassen, sondern er ist auch in der Lage,Dentalkeramiken anzubieten, die mit konventionellenVerfahren nicht bearbeitet werdenkönnen. Für eine zuverlässige und effizienteNutzung eines CAD/CAM-Systemssind somit nicht nur höchste Anforderungenan die Präzision gefragt, es setzt auch die Bearbeitbarkeitverschiedener Materialienvoraus. Dadurch ist der Zahntechniker inder Lage, auf jeden individuellen Fall flexibelzu reagieren.Literatur[1] Schüller, K.H. und HennickeH.W.: Zur Systematik der keramischenWerkstoffe, cfi/Ber. DKG 62(1985), 259–263.[2] Binder, J.R.; Ritzhaupt-Kleissl,H.-J. und Haußelt, J.: KeramischerZahnersatz aus einer schwindungsfreienZirkonkeramik, dental dialogue2 (2001) 682–685.[3] Wer ist der Beste – CAD/CAM-Systeme im Vergleich, das dentallabor52 (2004) 187–200.[4] Ritzhaupt-Kleissl, H.-J.; Binder,J.R.; Klose, E. und Haußelt, J.: Net-Shape Ceramic Microcomponentsby Reaction Bonding, cfi/Ber. DKG79 (2002), E9–E12.[5] Geis-Gerstdorfer, J. und Kanjantra,P.: Zum Einfluss der Prüfmethodeauf die Biegefestigkeit vonIPS-Empress und In-Ceram, Dtsch.Zahnärztl. Z. 47 (1992), 618–621.[6] Beck, T.; Schneider, J. undSchulze, V.: Characterisation andTesting of Micro Specimen, MicrosystemTechnologies 10 (2004)227–232.[7] Herstellerangaben<strong>ZWL</strong> 03 2004

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