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Tagungsdokumentation - Tierärzte ohne Grenzen eV

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BUNDESGESCHÄFTSSTELLETIERÄRZTE OHNE GRENZEN e. V. • Bünteweg 2 • 30559 Hannover • Tel.: 0511-953 7995 • Fax: 0511-953 82 7995 • E-Mail: info@togev.org • www.togev.deProtokoll der Arbeitsgruppe IKlimawandel und seine Folgen für die Tierhaltung - Desertification/ Emerging DiseasesDer Klimawandel geht mit steigenden Temperaturen einher. Verschiedene Modelle prognostizieren unterschiedlich<strong>eV</strong>orhersagen für die verschiedenen Regionen, Niederschläge sind noch nicht voraussehbar. Alle Modelle sind sichjedoch einig, dass es zu einer Zunahme extremer Bedingungen kommen wird. Daher werden sich dieProduktionssysteme auf größere Unsicherheiten einstellen müssen, was wiederum zu einer Verbesserung desRisikomanagements incl. der Erstellung von Notfallplänen führen muss.Anpassungsoptionen bieten sich auf drei Ebenen:I. Produktionsrisiko: Artenvielfalt erhöhen, angepasste Sorten wählen, Futterbau, Wassermanagement (rainwaterharvesting), Tierhaltung, Tiergesundheit, Frühwarnsysteme (unter der Voraussetzung einerentsprechenden Infrastruktur)II. Einkommensrisiko: Versicherungssysteme, Mikroversicherungen (aktuell: 1. Auszahlung eines neuenMikroversicherungssystems ist in Nordkenia erfolgt)III. Markt: intraregionaler und internationaler Handel, Marktzugang ist Voraussetzung um Defizite auszugleichen,Infrastruktur ist Voraussetzung und sollte ggf. verbessert bzw. ausgebaut werden.In den letzten 50 Jahren haben sich die Temperaturen in Ostafrika im mittleren Jahresdurchschnitt um 1°C erhöht.Rückschlüsse für Zukunftsaussagen sind nicht möglich, da der Klimawandel nicht linear verläuft sondern sich in einerbeschleunigten Entwicklung befindet. Extreme Ausreißer wie der Sommer 2003 in Deutschland oder die Dürre 2010 inRussland werden sich häufen.Diskussion:Wie könnten Dürrepräventionsmaßnahmen aussehen? Wie können soziale Sicherheiten gegeben werden? Verhaltensich Hilfsorganisationen ignorant gegenüber indigenem Wissen?Über die Dürreprojekte von TOG inkl. Destocking (Schlachtung vor Verdursten), Geflügelhaltung, Wassermanagement,cash for work- Projekte (Bargeld muss in die Regionen, sonst bleiben die Händler weg) wurde berichtet. Das indigeneWissen hilft bei Tierseuchen meist nicht weiter.Die gemischten Agroforstsysteme stehen im kriegerischen Konflikt mit dem Nomadentum der Pastoralisten. DieProduktivität des Nomadentums ist höher als die des ranchings. Eine Aufklärungsarbeit in Verbindung mitBildungsprojekten (u.a. Weidemanagement) und Vermittlerfunktion zur Lösung von Konflikten sollte von Seiten derHilfsorganisationen geleistet werden, eine Zusammenarbeit von Sesshaften und Pastoralisten ist zur Friedenserhaltungnotwendig.Der Begriff Bildung wurde diskutiert. Festzuhalten ist, dass Bildung sehr individuell ist und in welcher Form auch immerzu einer Erhöhung der Möglichkeiten führen sollte. Hilfsorganisationen wie TOG sollten Alternativen aufzeigen, wie esin den Projekten durch z.B. Geflügel- oder Bienenhaltung geschieht. Flexibilität ist notwendig, auf die Bedeutung derFrauen wurde hingewiesen.Problematisch ist nicht nur der Klimawandel sondern auch das Bevölkerungswachstum.

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