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Die Vegetation - Leipzig

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Klimatische und botanischeBesonderheiten in der SächsischenSchweizDr. Volker Beer


<strong>Die</strong> Witterung:• <strong>Die</strong> Schluchten wirken auf den Temperaturgangausgleichend.• Bei Kaltfrontdurchgang ist die Talsohle wärmer, beiWarmfrontdurchgang kälter als die Plateaus und Riffe.• <strong>Die</strong> höchsten Temperaturen werden auf densüdexponierten, windgeschützten, nahezu nicht bestocktenFelsbändern gemessen.• <strong>Die</strong> Pflanzendecke wirkt ebenfalls extremwertdämpfend(Waldinnenklima).


<strong>Die</strong> Witterung (winterliches Hochdruckgebiet):• Im winterlichen Hochdruckgebiet(Strahlungswetter) dringt die kältesteLuft nur langsam in die Schluchtenein.• <strong>Die</strong> tiefsten Temperaturen werdenauf den Plateauflächen gemessen.<strong>Die</strong> Plateaus sind meist kälter als dieTalgründe.• Zur kältesten Tageszeit beiSonnenaufgang sind die Talsohlenetwa drei Grad wärmer als diePlateaus.• Nur über die Mittagszeit sind diePlateaus etwas wärmer als dieTalgründe, im Mittel sind diePlateaus kälter.Sommerwand im Winter


<strong>Die</strong> Witterung (Sommerhoch):• Bei sommerlichem Strahlungswetter sind die Talgründedeutlich kälter als die Plateaus und Riffstandorte. In denfrühen Nachmittagsstunden kann der Temperaturunterschiedbei zehn Grad liegen.• Nur in den frühen Morgenstundensind die Talgründe um ein bisdrei Grad wärmer als die Plateaus.• <strong>Die</strong> tiefsten Temperaturen werdenbei Sonnenaufgang auf den Plateausgemessen.Silberwand im Frühsommer


<strong>Die</strong> <strong>Vegetation</strong>:• Talsohle, Unterhang– Dominanz GemeineFichte (Picea abies)– Standorttypisch ist einBuchen – Fichten –Tannenmischwald mitEdellaubbaumartenBuchen – Fichten Schluchtwald


<strong>Die</strong> <strong>Vegetation</strong>:• Plateau– Gemeine Kiefer– Gemeine Birke• Riffkante, Felsband– naturnaher Birken-Kiefern-Mischwald und– Kiefern-Eichen-Mischwald, teilweise mitRot-Buche– Naturnahe Beständebevorzugt auf auf X -Standorten.Birken – Kiefern - Riffwald


<strong>Die</strong> <strong>Vegetation</strong>:• Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa) und BreitblättrigerDornfarn (Dryopteris dilatata) sind nahezu überallanzutreffen.• Pfeifengras (Molinia caerulea) charakterisiert deutlich daswechselfeuchte Standortsmosaik.• Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) tritt zumindest mitgeringen Artmächtigkeiten nahezu überall auf. Bevorzugtan sonnigen Plätzen.


<strong>Die</strong> <strong>Vegetation</strong>:• Preiselbeere (Vaccinium vitisidaea)und Heidekraut (Callunavulgaris) gedeihen nur anbesonnten Felsbändern,Riffkanten und Plateaus.• Sumpf-Porst (Ledum palustre) isthäufig an feuchtenAuswitterungshorizonten derersten Felsstockwerke und denPlateaukanten anzutreffen.Sumpf-Porst, blühend


<strong>Die</strong> <strong>Vegetation</strong>:• Stängelumfassender Knotenfuß(Streptopus amplexifolius) besiedeltdie Hänge und Oberhänge.• Gelbes Veilchen (Viola biflora)gedeiht nur im Talgrund.– Beide benötigen neben dem“Kellerklima” besser versorgteStandorte.Stängelumfassender Knotenfuß


<strong>Die</strong> <strong>Vegetation</strong>:• Das ozeanisch verbreitete Moos Mylia taylorii erreicht inden feucht - kühlen Schluchten und den Unterhängen seinegrößten Artmächtigkeiten.• Bei vergleichbaren mikroklimatischen Verhältnissen sinddie Talgründe des Großen Zschandes deutlich artenreicherals die Hüllenschlüchte.– Ursache ist die frische Braunerdemittlerer Trophie. <strong>Die</strong> Böden derHüllenschlüchte sind saure, armemeist podsolierte Braunerden.Mylia taylorii


<strong>Die</strong> <strong>Vegetation</strong>:• Besonderheit einiger nordexponierterHangkanten– Hochsensible und üppige <strong>Vegetation</strong>aus Torfmoosen (Sphagnum ssp.),Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea),Heidelbeere (Vaccinium myrtillus),Rentierflechte (Cladonia portentosa),Krähenbeere (Empetrum nigrum)und Sumpf-Porst (Ledum palustre).– Ansätze eines Kondensationsmoores,da feuchte Luft aus den Schluchtenaufsteigt und an der Hangkantekondensiert.Rentierflechte und Sumpf-Porst


<strong>Die</strong> <strong>Vegetation</strong>:<strong>Die</strong> Krähenbeere, ein Reliktpostglazialer Tundrenzeit. In derSächsischen Schweiz wächst sienur an den Nordkanten derFelsriffe.


Riff:- Temperaturextreme- Trockenheit- Wind• Trockenheitsertragende, borealkontinentalgeprägte Pflanzenarten:• Heidekraut- Preiselbeere- Heidelbeere- Adlerfarn- Draht-Schmiele• An (stau)nassen Mikrostandorten:• Pfeifengras- Sumpf-PorstPreiselbeere, blühend


Riff:• Auf den Felsplateaus weiterhin:• Weißliche Hainsimse- ZweiblättrigeSchattenblume• Moose und Flechten:- Dicranum polysetum- Hypnum jutlandicum- Pleurozium schreberi- Ptilidium ciliare- Parmelia incurva- Cladonia portentosaPreiselbeere, fruchtend


Schlucht:- Temperatur ausgeglichen- Feuchtigkeit- geringe Luftbewegung• Glazial- und Wiederbewaldungsrelikte:- Sumpf-Porst- Stängelumfassender Knotenfuß- Gelbes Veilchen• Frische- bis feuchteliebende Arten (auch inSchlucht- und Auenwäldern vorkommend):- Frauenfarn- Großes Springkraut- Mittleres Hexenkraut- Riesen-Schwingel- Sauerklee- Europäischer Siebenstern Gelbes Veilchen


Schlucht:• Aber auch (breite StaO-Amplitude):- Heidelbeere- Draht-Schmiele• Moose und Flechten:- Anastrophyllum michauxii- Sphenolobus minutus- Mylia tayloriiHeidelbeere, fruchtend- Polytrichum alpinum- Rhytidiadelphus loreus- Rhytidiadelphus subpinnatus- Odontoschisma denudatum- Plagiothecium undulatum- Heterocladium heteropterum (Höhle)- Schistostega pennata (Höhle)• Racodium rupestre• Chrysothrix chlorina Anastrophyllum michauxii

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