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20Technik - unsägliche Fahrradpatentekeine Satire - echte, angemeldete PatenteMax Jacob in Hannover:Hemmschuhbremse für Fahrräder (1901)Beurteilung:Eine Orgie <strong>des</strong> Blödsinns. Wenn z. B. die Situationder Notbremsung eintritt, zieht der Fahrer machtvollden Bremsgriff: die Sperrklinke gibt die Kettenwellefrei (wo gibt's denn das Kette auf Welle aufgewickelt?),der Hemmschuh klatscht enthemmt gegenden Reifen und wird sogleich unter ihn gezogen. Werdabei im Sattel bleibt, kriegt 'nen Taler. Denn manweiß, dass die Brems- und Lenkeigenschaften dannam ungünstigsten sind, wenn das gebremste Radblockiert. Absurd ist auch, den Hemmschuh wiederummit Rollen zu versehen: dann kann man gleichauf dem Hinterrad weiterrollen - und zwar bequemer.Nach der Bremsung wird dann in aller Ruhemittels Flügelmutter 8 die Kette wieder aufgewickelt.(Sowie die Hose abgeklopft, der Lenker wiedergeradegebogen, die 8 aus dem Rad gedrückt usw.)Alfred Reisinger in Walheim: Vorrichtung <strong>zum</strong>Regeln der Fahrgeschwindigkeit von Fahrrädernmittels Schwungkugeln (1893)Beurteilung:Sehen wir einmal ab vom tollkühnen Zahnraddschungel,der hier im Fahrradrahmen wuchert, sehenwir ab vom wirren Unterholz der Hebel und Gestänge.Vergessen wir auch die Stützräder (g), diejedem Fahrtschwung den Garaus machen würden.Betrachten wir nur die Schwungkugelmechanik, dielaut Anmeldung zwei Funktionen hat: Antreiben (alsSchwungmasse) und Bremsen bei zu hoher Geschwindigkeit.Der Erfinder spricht, als würde ein hilfreicher Geistdie Schwungmasse in Gang setzen und dem Radlerhelfen - nein, er selbst muss ja die ganze Mechanik,die ganze Masse überhaupt erst in Schwungversetzen! Eins darf man ihm posthum als Trost zurufen:Bei der in der Patentzeichnung vorgeschlagenenÜbersetzung von Kettenrad auf Hinterradritzelwird er auch bei heftigstem Strampeln kaum schnellerals ein rüstiger Fußgänger dahinfegen.Jean Marty in Paris:Durch Auf- und Abbewegen der Lenkstangebetätigte Hilfsantriebsvorrichtung fürFahrräder (1894)Beurteilung:Ein Zusatzantrieb kann (theoretisch) bislang ungenutzteEnergie einbringen. Dazu bedarf es einergünstigen Hebelwirkung für den Handantrieb, einerreibungsarmen und unkomplizierten Kraftübertragung.Von all dem trifft hier nur das erste zu: dieHebelwirkung <strong>des</strong> Lenkers bietet zweifellos ein gutesEnergiepotential. Da sie aber mit der Tretkurbelzwangsgekoppelt ist, kann man sich das Kurvenfahrenmit einem auf- und abschlagenden Lenker nurschwer vorstellen. Es sei denn, man hört beim Lenkenimmer auf zu treten.

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