Personzentrierte Beratung mit Kindern, Jugendlichen und ... - GwG
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Richtlinien <strong>und</strong> Durchführungsbestimmungen<br />
für die Weiterbildung in<br />
<strong>Personzentrierte</strong><br />
<strong>Beratung</strong><br />
<strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong>,<br />
<strong>Jugendlichen</strong> <strong>und</strong> deren<br />
Bezugspersonen
Richtlinien <strong>und</strong> Durchführungsbestimmungen<br />
für die Weiterbildung in<br />
<strong>Personzentrierte</strong> <strong>Beratung</strong><br />
<strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong>, <strong>Jugendlichen</strong><br />
<strong>und</strong> deren Bezugspersonen<br />
6. Auflage, November 2006
Inhalt<br />
A Richtlinien<br />
I Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
II Gr<strong>und</strong>stufe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
III Aufbaustufe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
IV Eigene Einzeltherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
V Abschluss der Ausbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
VI Supervisionsverpflichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
B Durchführungsbestimmungen<br />
I Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
II Gr<strong>und</strong>stufe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
III Aufbaustufe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
IV Eigene Einzeltherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
V Abschluss der Ausbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
VI Zertifikatserteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
VII Unterbrechung der Ausbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
A Richtlinien<br />
Präambel<br />
Die Weiterbildung in <strong>Personzentrierte</strong>r <strong>Beratung</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong>, <strong>Jugendlichen</strong> <strong>und</strong><br />
deren Bezugspersonen ist ein von der Gesellschaft für wissenschaftliche Gesprächspsychotherapie<br />
e. V. (<strong>GwG</strong>) – Fachverband für Psychotherapie <strong>und</strong> <strong>Beratung</strong> – konzipierter<br />
eigenständiger Weiterbildungsgang.<br />
Die Ausbildung in <strong>Personzentrierte</strong>r <strong>Beratung</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong>, <strong>Jugendlichen</strong> <strong>und</strong> deren<br />
Bezugspersonen umfasst folgende Ausbildungsteile:<br />
� Gr<strong>und</strong>stufe<br />
� Aufbaustufe<br />
� Eigene Einzeltherapie<br />
� Abschluss der Ausbildung<br />
Parallel zur Aufbaustufe muss pädagogische oder psychotherapeutische Tätigkeit<br />
<strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> im Rahmen der beruflichen Tätigkeit nachgewiesen<br />
werden.<br />
Die Mitgliederversammlung der <strong>GwG</strong> hat folgende Ausbildungsrichtlinien <strong>und</strong><br />
Durchführungsbestimmungen beschlossen <strong>und</strong> den Vorstand <strong>mit</strong> der Anwendung<br />
der Richtlinien beauftragt.<br />
I Allgemeines<br />
Ziel<br />
Durch die Weiterbildung werden die Teilnehmer 1 befähigt, auf Gr<strong>und</strong>lage des personzentrierten<br />
Konzeptes in ihrem Arbeitsfeld effektiver auf ges<strong>und</strong>e, von Fehlentwicklung<br />
bedrohte oder fehlentwickelte Kinder <strong>und</strong> Jugendliche einwirken zu können.<br />
Zulassungsvoraussetzungen<br />
Zulassungsvoraussetzungen für die Gr<strong>und</strong>stufe:<br />
� Tätigkeit in beratungsrelevanten Arbeitsfeldern<br />
� Aufnahmegespräch <strong>mit</strong> der verantwortlichen Ausbildungsleitung<br />
* Im Hinblick auf die bessere Lesbarkeit wird im Folgenden die männliche Schreibweise verwendet. Da<strong>mit</strong> sind<br />
sowohl Frauen als auch Männer gemeint.
Dauer <strong>und</strong> Umfang<br />
Die Ausbildung dauert mindestens 2½ Jahre. Sie setzt sich zusammen aus:<br />
a) 450 Ausbildungsst<strong>und</strong>en (à 45 Min.), davon 90 Stdn. Theorie, 110 Stdn. Praxiskurs,<br />
100 Stdn. Selbsterfahrung, 150 Stdn. Supervision<br />
b) mindestens 25 St<strong>und</strong>en Eigene Einzeltherapie<br />
c) einer ausführlichen, im Rahmen der Ausbildung supervidierten, personzentrierten<br />
pädagogischen oder therapeutischen Arbeit <strong>mit</strong> einem Kind/<strong>Jugendlichen</strong> oder<br />
einer Gruppe (= Projekt).<br />
Träger <strong>und</strong> Ort der Ausbildung<br />
Träger der Ausbildung sind im Regelfall die von der <strong>GwG</strong> anerkannten Ausbilder für<br />
<strong>Personzentrierte</strong> <strong>Beratung</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong>, <strong>Jugendlichen</strong> <strong>und</strong> deren Bezugspersonen. Sie<br />
führen die Ausbildung eigenverantwortlich durch. Die <strong>GwG</strong> erkennt die Ausbildung<br />
an, wenn sie entsprechend den gültigen Richtlinien erfolgte.<br />
Alle Ausbildungsveranstaltungen der Gr<strong>und</strong>stufe <strong>und</strong> der Aufbaustufe sowie die Abschlussteile<br />
finden in der bei der <strong>GwG</strong> angemeldeten Ausbildungsgruppe statt.<br />
Die maximale Teilnehmerzahlen in den Ausbildungsgruppen, die von einem Ausbilder<br />
geleitet werden, sind für die Theoriever<strong>mit</strong>tlung auf 24 Teilnehmer <strong>und</strong> für<br />
alle anderen Ausbildungseinheiten (Training, Selbsterfahrung, Supervision) auf 10<br />
Teilnehmer festlegt.<br />
Bei Kooperation mehrerer Ausbilder in einer Ausbildungsgruppe kann die maximale<br />
Teilnehmerzahl für die Theoriever<strong>mit</strong>tlung 48 Teilnehmer <strong>und</strong> für alle anderen Ausbildungseinheiten<br />
(Training, Selbsterfahrung, Supervision) 20 Teilnehmer betragen.<br />
Die Eigene Einzeltherapie (EET) wird bei einem dafür qualifizierten EET-Therapeuten<br />
(Diplom Psychologe oder Arzt <strong>mit</strong> gültigem Zertifikat in Gesprächspsychotherapie<br />
<strong>und</strong>/oder <strong>Personzentrierte</strong>r Psychotherapie <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> bzw.<br />
einem Inhaber eines gültigen Zertifikates in Gesprächspsychotherapie <strong>und</strong>/oder<br />
<strong>Personzentrierte</strong>r Psychotherapie <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> für die jeweils identische<br />
Berufsgruppe) absolviert.<br />
II Gr<strong>und</strong>stufe<br />
Ziel<br />
Die Gr<strong>und</strong>stufe umfasst die theoretischen <strong>und</strong> praktischen Gr<strong>und</strong>lagen <strong>Personzentrierte</strong>r<br />
<strong>Beratung</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong>, <strong>Jugendlichen</strong> <strong>und</strong> deren Bezugspersonen unter Berücksichtigung<br />
ihres sozialen Umfeldes. Sie soll die Befähigung ver<strong>mit</strong>teln, natürliche<br />
Entwicklungs- <strong>und</strong> Integrationsprozesse der Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> zu ermöglichen<br />
<strong>und</strong> zu fördern. Sie soll die Kompetenz schulen, Gr<strong>und</strong>haltungen, Methoden <strong>und</strong>
Beziehungsformen des <strong>Personzentrierte</strong>n Ansatzes in der Arbeit <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Jugendlichen</strong> zu realisieren, sowohl bzgl. ges<strong>und</strong>er Entwicklung als auch bei unterschiedlichen<br />
Graden von Fehlentwicklung.<br />
Umfang <strong>und</strong> Dauer<br />
Die Gr<strong>und</strong>stufe umfasst 200 St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> dauert mindestens 1 Jahr.<br />
Ausbildungsteile<br />
Die Gr<strong>und</strong>stufe besteht aus folgenden Kursen:<br />
� Theorie-Gr<strong>und</strong>kurs (50 St<strong>und</strong>en)<br />
� Praxis-Gr<strong>und</strong>kurs (50 St<strong>und</strong>en)<br />
� Selbsterfahrung (50 St<strong>und</strong>en)<br />
� Supervisions-Gr<strong>und</strong>kurs (50 St<strong>und</strong>en)<br />
. Theorie-Gr<strong>und</strong>kurs ( 0 St<strong>und</strong>en)<br />
Lernziel sind Kenntnisse über:<br />
� die theoretischen Gr<strong>und</strong>lagen des personzentrierten Konzepts<br />
� Theorien <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>merkmale einer Erziehung, welche die natürlichen Entwicklungs-<br />
<strong>und</strong> Integrationsprozesse von <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> unterstützt<br />
� ausgewählte Bereiche aus der Psychologie der Entwicklung <strong>und</strong> Erziehung/<br />
Sozialisation<br />
� theoretische Modelle zur Entstehung psychischer Störungen bei <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Jugendlichen</strong><br />
Methoden:<br />
� Selbststudium anhand relevanter Literatur<br />
� Erstellung von Referaten zu einzelnen Themenkreisen<br />
� Unterricht/Vorträge des Ausbilders<br />
� Bearbeitung von Übungsaufgaben<br />
� Gruppendiskussion zu einzelnen Themen<br />
. Praxis-Gr<strong>und</strong>kurs ( 0 St<strong>und</strong>en)<br />
Lernziel:<br />
� Erlernen der personzentrierten Haltung für den Umgang <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Jugendlichen</strong> in Familien, Kindergarten, Krankenhaus etc. sowie <strong>mit</strong> Eltern <strong>und</strong><br />
anderen Bezugspersonen<br />
� Hilfreiches <strong>und</strong> klärendes Eingehen auf Kinder <strong>und</strong> Jugendliche <strong>und</strong> deren<br />
Bezugspersonen bei Problemen <strong>und</strong> Konflikten<br />
� Übertragung der personzentrierten Haltung auf die alltägliche Berufssituation<br />
(Möglichkeiten, Grenzen, Rolle der Institutionen etc.)<br />
� Aktivieren der spielerischen <strong>und</strong> kreativen Fähigkeiten<br />
� Sensibilisieren der Wahrnehmung kindlichen Erlebens
Methoden:<br />
� Rollenspiel<br />
� Übungen zur Sensibilisierung für kindliches Erleben<br />
� Eigenes Spielen der Teilnehmer<br />
� Demonstration anhand von Beispielen aus der Praxis<br />
. Selbsterfahrung ( 0 St<strong>und</strong>en)<br />
Die Selbsterfahrung fördert die persönliche Entwicklung <strong>und</strong> die Entwicklung der<br />
Gruppe. Gr<strong>und</strong>lage ist das personzentrierte Konzept.<br />
Thematische Schwerpunkte:<br />
� Eigene Kindheit<br />
� Arbeit <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong>, <strong>Jugendlichen</strong> <strong>und</strong> deren Bezugspersonen (z.B. Motivation,<br />
Konfliktbereiche etc.)<br />
� Eigene Wirkung auf Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
� Selbsterfahrung im Spiel<br />
. Supervisions-Gr<strong>und</strong>kurs ( 0 St<strong>und</strong>en)<br />
Die Supervision dient der Kontrolle <strong>und</strong> Förderung der pädagogischen <strong>und</strong> therapeutischen<br />
Arbeit <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong>, <strong>Jugendlichen</strong> <strong>und</strong> Bezugspersonen.<br />
Sie dient ferner der Reflexion des eigenen Rollenverhaltens auf der Basis des personzentrierten<br />
Ansatzes.<br />
Schwerpunkte:<br />
� Beispiele aus der praktischen Tätigkeit<br />
� Gemeinsame Reflexion <strong>und</strong> Rückmeldung<br />
� Erarbeiten alternativer Vorgehensweisen<br />
� Planungs- <strong>und</strong> Entscheidungshilfen<br />
III Aufbaustufe<br />
Ziel<br />
Die Aufbaustufe (AS) hat das Ziel, die Weiterbildungsteilnehmer dazu zu befähigen,<br />
personzentriert pädagogisch <strong>und</strong> therapeutisch <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> sowie<br />
<strong>mit</strong> den Bezugspersonen zu arbeiten.<br />
Sie befähigt die Teilnehmer, im Rahmen eines Gesamtbehandlungsplanes auf der<br />
Gr<strong>und</strong>lage des personzentrierten Ansatzes auch spezifisch therapeutische Leistungen<br />
zu erbringen. Sie dient der Förderung <strong>und</strong> Integration verschiedener Berufsgruppen<br />
in der psychosozialen Arbeit im Teamverb<strong>und</strong>.
Zulassungsvoraussetzungen<br />
Zulassungsvoraussetzungen für die Aufbaustufe:<br />
� Erfolgreich absolvierte Gr<strong>und</strong>stufe<br />
� Mitgliedschaft in der <strong>GwG</strong> <strong>und</strong> in einer Regionalen Ausbildungsgruppe (RAG)<br />
der <strong>GwG</strong><br />
� Abgeschlossene Berufsausbildung in einem psychosozialen Beruf<br />
� Ausbildungsbegleitende berufliche Tätigkeit im psychosozialen Bereich <strong>mit</strong><br />
<strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />
Umfang <strong>und</strong> Dauer<br />
Die Aufbaustufe umfasst 250 Ausbildungsst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> dauert mindestens 1 ½ Jahre.<br />
Die nachzuweisende personzentrierte pädagogische bzw. psychotherapeutische Arbeit<br />
(Projekt) umfasst mindestens 50 St<strong>und</strong>en.<br />
Ausbildungsteile<br />
Die Aufbaustufe besteht aus folgenden Kursen:<br />
� Theoriekurs (40 St<strong>und</strong>en)<br />
� Praxiskurs (60 St<strong>und</strong>en)<br />
� Selbsterfahrung (50 St<strong>und</strong>en)<br />
� Supervision der therapeutischen Praxis (100 St<strong>und</strong>en)<br />
� Prüfungsteil<br />
. Theoriekurs ( 0 St<strong>und</strong>en)<br />
Lernziel:<br />
� Theoretische <strong>und</strong> praktische Kenntnisse zur Psychologischen Diagnostik <strong>und</strong><br />
Indikationsstellung bei <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />
� Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen <strong>Personzentrierte</strong>r <strong>Beratung</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong>, <strong>Jugendlichen</strong><br />
<strong>und</strong> deren Bezugspersonen<br />
� Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen personzentrierter Arbeit <strong>mit</strong> dem sozialen Umfeld<br />
von <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />
Die Auseinandersetzung <strong>mit</strong> der Theorie soll sich auf die nachstehenden Inhalte beziehen,<br />
wobei Erweiterungen nach dem aktuellen Stand der Forschung vorgenommen<br />
werden:<br />
� Theoretische Prinzipien personzentrierter Pädagogik <strong>und</strong> Psychotherapie <strong>mit</strong><br />
<strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />
� Probleme der Indikationsstellung personzentrierter Psychotherapie bei <strong>Kindern</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />
� Rahmenbedingungen <strong>Personzentrierte</strong>r <strong>Beratung</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong>, <strong>Jugendlichen</strong> <strong>und</strong><br />
deren Bezugspersonen<br />
� Analyse des sozialen Umfeldes von <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />
� Theoretische Prinzipien personzentrierten Arbeitens <strong>mit</strong> den Bezugspersonen von<br />
<strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong>
� Prozesse <strong>und</strong> Effekte personzentrierter pädagogisch-therapeutischer Arbeit<br />
<strong>und</strong> Psychotherapie <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> sowie der Arbeit <strong>mit</strong> deren<br />
Bezugspersonen<br />
� Psychosomatik <strong>und</strong> Psychopathologie des Kindes- <strong>und</strong> Jugendalters<br />
� Spiel als therapeutisches Medium<br />
� Spezifische Merkmale der pädagogischen <strong>und</strong> psychotherapeutischen Arbeit <strong>mit</strong><br />
<strong>Jugendlichen</strong><br />
� Politische Rahmenbedingungen pädagogisch-therapeutischen Arbeitens<br />
� Spezifika personzentrierter pädagogischer Arbeit<br />
Methoden:<br />
� Selbststudium anhand relevanter Literatur<br />
� Erstellung von Referaten zu einzelnern Themenkreisen<br />
� Unterricht/Vorträge des Ausbilders<br />
� Bearbeitung von Übungsaufgaben<br />
� Gruppendiskussion zu einzelnen Themen<br />
. Praxiskurs ( 0 St<strong>und</strong>en)<br />
Lernziel:<br />
� Einüben personzentrierter Vorgehensweisen in der pädagogischen <strong>und</strong> psychotherapeutischen<br />
Arbeit <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> sowie <strong>mit</strong> deren Bezugspersonen<br />
� Verbesserung der Beobachtungsfähigkeit hinsichtlich des Erfassens von Problemen<br />
bei <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> in ihren sozialen Bezügen<br />
� Erhöhung der Sensibilität für das Selbstkonzept von <strong>Kindern</strong>, <strong>Jugendlichen</strong> <strong>und</strong><br />
deren Bezugspersonen<br />
� Einführung in die Praxis der personzentrierten pädagogischen Gruppenarbeit<br />
<strong>und</strong> Gruppentherapie <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />
� Einführung in die Praxis der personzentrierten Gruppenspieltherapie<br />
� Übertragung des eigenen „Wissens“ in das jeweils spezifische Berufsfeld<br />
Methoden:<br />
� Rollenspiele<br />
� Übungen zur Sensibilisierung für kindliches Erleben<br />
� Eigenes Spielen der Teilnehmer<br />
� Demonstration anhand von Beispielen aus der Praxis<br />
. Selbsterfahrung ( 0 St<strong>und</strong>en)<br />
Die Selbsterfahrung während der Aufbaustufe hat das Ziel, die in der Gr<strong>und</strong>stufe (GS)<br />
begonnene Auseinandersetzung <strong>mit</strong> der eigenen Person zu vertiefen. Gr<strong>und</strong>lage ist<br />
das personzentrierte Konzept.<br />
Thematische Schwerpunkte:<br />
� Eigene Kindheit <strong>und</strong> Jugend<br />
� Arbeit <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong>, <strong>Jugendlichen</strong> <strong>und</strong> deren Bezugspersonen
� Eigene Wirkung auf Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
� Selbsterfahrung im Spiel<br />
� Selbst- <strong>und</strong> Fremdwahrnehmung im eigenen Entwicklungsprozess<br />
. Supervision der therapeutischen Praxis ( 00 St<strong>und</strong>en)<br />
Die Supervision dient der Kontrolle <strong>und</strong> Förderung der <strong>Personzentrierte</strong>n <strong>Beratung</strong><br />
<strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong>, <strong>Jugendlichen</strong> <strong>und</strong> deren Bezugspersonen. Sie begleitet <strong>und</strong> vertieft den<br />
Prozess der Anwendung <strong>und</strong> Übertragung der erworbenen Kompetenzen in das je<br />
eigene Berufsfeld.<br />
Sie dient ferner der Reflexion der Begegnungshaltung des einzelnen Teilnehmers <strong>und</strong><br />
der Interaktion in der Gruppe.<br />
Schwerpunkte:<br />
� <strong>Personzentrierte</strong> Haltung im pädagogischen <strong>und</strong> therapeutischen Prozess <strong>mit</strong><br />
<strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />
� Das Selbstkonzept <strong>und</strong> der pädagogische/therapeutische Prozess<br />
� Therapeut-Klient-Beziehung: wechselseitige Erwartungen <strong>und</strong> Beziehungsangebote<br />
� Prozessanalyse: Verlaufsformen <strong>Personzentrierte</strong>r <strong>Beratung</strong> <strong>und</strong> Psychotherapie<br />
<strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> (Einzelst<strong>und</strong>e, Gesamtverlauf)<br />
� Vielfalt, Verschiedenartigkeit <strong>und</strong> Angemessenheit des Therapeutenverhaltens<br />
in spezifischen Situationen (Spielbeteiligung, Selbsteinbringung, Grenzen) <strong>und</strong><br />
therapeutische Anregungen<br />
� Probleme personzentrierter Arbeit <strong>mit</strong> Familien<br />
� Auswirkungen <strong>und</strong> Determinanten der eigenen Wahrnehmungskorrektur<br />
� Einüben kollegialer Supervision<br />
Methoden:<br />
� Demonstration <strong>und</strong> Supervision von Ton- <strong>und</strong> Videobändern<br />
� Auswertung von Therapieprotokollen<br />
� Encounter<br />
� Selbststudium<br />
� Rollenspiele<br />
� Ver<strong>mit</strong>tlung durch Ausbilder<br />
. Abschluss der Aufbaustufe<br />
Zum Abschluss der Aufbaustufe wird auf der Gr<strong>und</strong>lage einer schriftlichen Falldokumentation<br />
(Projektarbeit) <strong>und</strong> der Demonstration von Ausschnitten aus der personzentrierten<br />
pädagogischen bzw. psychotherapeutischen Arbeit („Projekt“) überprüft,<br />
ob der Kandidat die Aufbaustufe erfolgreich abgeschlossen hat.
IV Eigene Einzeltherapie<br />
0<br />
Jeder Ausbildungskandidat des Weiterbildungsganges „<strong>Personzentrierte</strong> <strong>Beratung</strong> <strong>mit</strong><br />
<strong>Kindern</strong>, <strong>Jugendlichen</strong> <strong>und</strong> deren Bezugspersonen“ muss eine Eigene Einzeltherapie<br />
im Umfang von mindestens 25 St<strong>und</strong>en bei einem dafür von der <strong>GwG</strong> anerkannten<br />
EET-Therapeuten absolvieren.<br />
Sie muss parallel zur Weiterbildung erfolgen.<br />
V Abschluss der Ausbildung<br />
Zum Abschluss der Ausbildung werden die in der Ausbildung erworbenen Kenntnisse<br />
<strong>und</strong> Fertigkeiten überprüft.<br />
Der Abschluss der Ausbildung besteht aus:<br />
� dem theoretischen <strong>und</strong> praktischen, schriftlichen <strong>und</strong> mündlichen Prüfungsteil<br />
Aufbaustufe<br />
� dem Nachweis über erfolgreiche Absolvierung sämtlicher Ausbildungsteile [GS,<br />
AS, Abschlussprüfung (nach AS)/Protokoll <strong>und</strong> Empfehlung, abgeschlossene<br />
Eigene Einzeltherapie, Nachweis eines personzentrierten Projektes (s.o.)]<br />
VI Supervisionsverpflichtung<br />
Verpflichtung<br />
Die Erteilung <strong>und</strong> Annahme des Zertifikates in <strong>Personzentrierte</strong>r <strong>Beratung</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong>,<br />
<strong>Jugendlichen</strong> <strong>und</strong> deren Bezugspersonen verpflichtet zur fortlaufenden kollegialen<br />
Supervision im Rahmen einer Regionalen Arbeitsgruppe (RAG) der <strong>GwG</strong>. Dies<br />
setzt die Mitgliedschaft in der <strong>GwG</strong> voraus.<br />
Ungültigkeit des Zertifikates<br />
Wird der Supervisionsverpflichtung nicht entsprochen, verliert das Zertifikat die Gültigkeit.<br />
Wiedererwerb des Zertifikates<br />
Zum Wiedererwerb muss der Antragsteller Mitglied der <strong>GwG</strong> sein <strong>und</strong> mindestens 40<br />
St<strong>und</strong>en Supervision bezogen auf von ihm selbst durchgeführter personzentrierter<br />
pädagogischer <strong>und</strong>/oder psychotherapeutischer Arbeit <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong>/<strong>Jugendlichen</strong><br />
bei einem Ausbilder in <strong>Personzentrierte</strong>r Pädagogischer <strong>und</strong> Psychotherapeutischer<br />
Arbeit <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> in der <strong>GwG</strong> absolvieren.
B Durchführungsbestimmungen<br />
I Allgemeines<br />
Zulassung zum Weiterbildungsgang<br />
Die <strong>GwG</strong> erteilt die Zulassung zum Ausbildungsgang <strong>Personzentrierte</strong> <strong>Beratung</strong> <strong>mit</strong><br />
<strong>Kindern</strong>, <strong>Jugendlichen</strong> <strong>und</strong> deren Bezugspersonen nach Überprüfung aller erforderlichen<br />
Nachweise über die Zulassungsvoraussetzungen (siehe auch A.I.2).<br />
Die Zulassung zur Aufbaustufe wird bei Vorliegen der Voraussetzungen ebenfalls von<br />
der <strong>GwG</strong> erteilt.<br />
Zeitlicher Ablauf der Ausbildung<br />
Die Ausbildungsteile Gr<strong>und</strong>stufe <strong>und</strong> Aufbaustufe werden in der Regel ohne zeitliche<br />
Unterbrechung absolviert. Die Weiterbildung in der Aufbaustufe muss spätestens<br />
zwei Jahre nach Abschluss der Gr<strong>und</strong>stufe (GS) begonnen werden.<br />
Eine Ausbildungsst<strong>und</strong>e bzw. Unterrichtsst<strong>und</strong>e umfasst 45 Minuten.<br />
Qualifikation der ausbildenden Personen<br />
. Ausbildungsteile<br />
Die Ausbildungsveranstaltungen der Gr<strong>und</strong>stufe <strong>und</strong> Aufbaustufe werden im Regelfall<br />
nur von Personen durchgeführt, die ein gültiges Ausbilderzertifikat der <strong>GwG</strong> für<br />
den Weiterbildungsgang <strong>Personzentrierte</strong> <strong>Beratung</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong>, <strong>Jugendlichen</strong> <strong>und</strong><br />
deren Bezugspersonen besitzen.<br />
. Eigene Einzeltherapie<br />
Die Eigene Einzeltherapie wird von qualifizierten EET-Therapeuten durchgeführt, die<br />
folgende Kriterien erfüllen:<br />
� abgeschlossene Ausbildung in <strong>Personzentrierte</strong>r Psychotherapie <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> oder Klientenzentrierter Psychotherapie (vgl. Abschnitt A.I.4)<br />
entsprechend den Richtlinien der <strong>GwG</strong><br />
� Mitgliedschaft in der <strong>GwG</strong>, Mitgliedschaft in einer Regionalen Arbeitsgruppe der<br />
<strong>GwG</strong> (RAG) <strong>und</strong> regelmäßige Supervision (klientenzentriert)
Berufsethische Verpflichtung<br />
. Ausbilder in <strong>Personzentrierte</strong>r Pädagogischer <strong>und</strong> psychotherapeutischer Arbeit<br />
<strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />
Ausbilder in der <strong>GwG</strong> sind verpflichtet, die Ausbildung entsprechend den gültigen<br />
Richtlinien <strong>und</strong> Durchführungsbestimmungen durchzuführen. Sie sind zu eigener<br />
Fortbildung <strong>und</strong> Supervision verpflichtet. Es gelten für sie die berufsethischen Verpflichtungen:<br />
� Zwischen Ausbilder <strong>und</strong> Ausbildungskandidat dürfen keine verwandtschaftlichen<br />
Beziehungen, keine wirtschaftlichen <strong>und</strong> dienstlichen Abhängigkeiten bestehen.<br />
� Zwischen Ausbilder <strong>und</strong> Ausbildungskandidat dürfen während der Zeit der Ausbildung<br />
keine sexuellen Beziehungen aufgenommen <strong>und</strong> unterhalten werden.<br />
� Ausbilder dürfen bei den eigenen Ausbildungskandidaten keine Eigene Einzeltherapie<br />
durchführen.<br />
� Ausbilder stehen unter Schweigepflicht, die z.B. zu Supervisionszwecken nur <strong>mit</strong><br />
Einverständnis des Ausbildungskandidaten aufgehoben werden kann.<br />
. TherapeutInnen der Eigenen Einzeltherapie<br />
Die TherapeutInnen sind verpflichtet, die Eigene Einzeltherapie als Klientenzentrierte<br />
Psychotherapie durchzuführen. Es gelten ferner die berufsethischen Verpflichtungen:<br />
� Zwischen den Therapeuten der Eigenen Einzeltherapie <strong>und</strong> den Ausbildungskandidaten<br />
dürfen keine verwandtschaftlichen Beziehungen, keine wirtschaftlichen<br />
<strong>und</strong> dienstlichen Abhängigkeiten bestehen.<br />
� Zwischen Therapeut <strong>und</strong> Ausbildungskandidat bzw. -kandidatin dürfen während<br />
der Zeit der Durchführung der Eigenen Einzeltherapie keine sexuellen Beziehungen<br />
aufgenommen <strong>und</strong> unterhalten werden.<br />
� Therapeuten stehen unter Schweigepflicht, die z.B. zu Supervisionszwecken nur<br />
<strong>mit</strong> Einverständnis des Ausbildungskandidaten aufgehoben werden kann.<br />
II Gr<strong>und</strong>stufe<br />
Zulassung<br />
Zulassungsvoraussetzungen für die Gr<strong>und</strong>stufe:<br />
� Tätigkeit in beratungsrelevanten Arbeitsfeldern<br />
� Aufnahmegespräch <strong>mit</strong> der verantwortlichen Ausbildungsleitung<br />
Durchführung<br />
Alle Ausbildungsteile können <strong>mit</strong>einander integriert werden.
Die Ausbildung kann kontinuierlich oder in Blockform absolviert werden. Es wird<br />
empfohlen, mindestens 20 St<strong>und</strong>en Selbsterfahrung als Blockveranstaltung durchzuführen.<br />
Abschluss der Gr<strong>und</strong>stufe (GS)<br />
Die Gr<strong>und</strong>stufe ist abgeschlossen, wenn alle Ausbildungsteile vollständig absolviert<br />
wurden. Nach Abschluss der Gr<strong>und</strong>stufe bescheinigt der Ausbilder dem Teilnehmer<br />
die erfolgreiche Teilnahme, wenn der Teilnehmer in der Lage ist, jene Gr<strong>und</strong>haltungen<br />
in Ansätzen zu verwirklichen, die im Hinblick auf pädagogische Tätigkeit für<br />
einen personzentrierten Umgang <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong>, <strong>Jugendlichen</strong> <strong>und</strong> deren Bezugspersonen<br />
erforderlich sind.<br />
III Aufbaustufe<br />
Zulassung<br />
Zulassungsvoraussetzungen für die Aufbaustufe:<br />
� Erfolgreich absolvierte Gr<strong>und</strong>stufe<br />
� Mitgliedschaft in der <strong>GwG</strong> <strong>und</strong> in einer Regionalen Ausbildungsgruppe (RAG)<br />
der <strong>GwG</strong><br />
� Abgeschlossene Berufsausbildung in einem psychosozialen Beruf<br />
� Ausbildungsbegleitende berufliche Tätigkeit im psychosozialen Bereich <strong>mit</strong><br />
<strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />
Die Zulassung zur Aufbaustufe wird von der <strong>GwG</strong> erteilt, wenn die Erfüllung der Voraussetzungen<br />
vollständig nachgewiesen ist.<br />
Vor Beginn der AS schließen sich die Teilnehmer zu einer Regionalen Ausbildungsgruppe<br />
(RAG) der <strong>GwG</strong> zusammen. Ein Teilnehmer ist die sogenannte Kontaktadresse<br />
für die RAG, d.h. diese Person übernimmt die Anmeldung <strong>und</strong> jährliche Rückmeldung<br />
der RAG bei der <strong>GwG</strong>. (Näheres zu den Modalitäten der RAG erfahren Sie von<br />
der B<strong>und</strong>esgeschäftsstelle der <strong>GwG</strong>).<br />
Durchführung<br />
Die Ausbildungsteile können <strong>mit</strong>einander integriert werden.<br />
Die Ausbildung kann kontinuierlich oder in Blockform absolviert werden. Es wird<br />
empfohlen, mindestens 20 St<strong>und</strong>en Selbsterfahrung als Blockveranstaltung durchzuführen.<br />
Die Supervision findet kontinuierlich während der Aufbaustufe statt. Es sind mindestens<br />
50 St<strong>und</strong>en unter Leitung des Ausbilders <strong>und</strong> 50 St<strong>und</strong>en kollegial in der RAG<br />
zu absolvieren.
IV Eigene Einzeltherapie<br />
Zeitlicher Rahmen<br />
Die Eigene Einzeltherapie umfasst mindestens 25 Einzelst<strong>und</strong>en, die kontinuierlich<br />
(i.d.R. einmal wöchentlich) parallel zur Ausbildung absolviert werden sollen.<br />
Qualifikation der EET-Therapeuten<br />
Die Eigene Einzeltherapie wird durch EET-Therapeuten, die dafür von der <strong>GwG</strong> anerkannt<br />
sind, durchgeführt (siehe auch A.I.4 <strong>und</strong> B.I.3.2).<br />
V Abschluss der Ausbildung<br />
Allgemeines<br />
Zum Ende der Aufbaustufe erfolgt im Prüfungsteil eine Beurteilung.<br />
Gegenstand der mündlichen <strong>und</strong> schriftlichen Prüfung sind die in der Weiterbildung<br />
erworbenen theoretischen <strong>und</strong> praktischen Kenntnisse <strong>und</strong> Fähigkeiten. Gr<strong>und</strong>lage<br />
dafür bietet zum Ende der Aufbaustufe eine umfassend dokumentierte Projektarbeit<br />
<strong>mit</strong> einem Kind oder <strong>Jugendlichen</strong> oder einer Gruppe, in welcher die Anwendung<br />
personzentrierter Prinzipien bei der Wahrnehmung pädagogischer oder psychotherapeutischer<br />
Aufgaben bei <strong>Kindern</strong> bzw. <strong>Jugendlichen</strong> belegt wird.<br />
Bei der Beurteilung ist wichtigstes Kriterium, ob der Kandidat in der Lage ist, Prinzipien<br />
des personzentrierten Ansatzes angemessen anzuwenden, Pädagogik <strong>und</strong><br />
Gr<strong>und</strong>züge der Psychotherapie <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong> bzw. <strong>Jugendlichen</strong> sowie die begleitende<br />
Arbeit <strong>mit</strong> Bezugspersonen auf der Gr<strong>und</strong>lage des personzentrierten Ansatzes durchzuführen<br />
<strong>und</strong> theoretisch zu begründen.<br />
Die Beurteilung des Pädagogen- bzw. Therapeutenverhaltens geschieht auf der<br />
Gr<strong>und</strong>lage der zur Beurteilungssitzung vorzulegenden Dokumentation <strong>und</strong> der<br />
Demonstration von Ton- oder Videoaufnahmen der jeweiligen Arbeit. Der zusammenfassende<br />
Abschlussbericht (Falldokumentation/Projektdokumentation) unter<br />
Würdigung der eigenen Entwicklung <strong>und</strong> der Perspektive der Anwendung personzentrierter<br />
Prinzipien bei der Wahrnehmung pädagogischer <strong>und</strong> psychotherapeutischer<br />
Aufgaben ist schriftlich vorzulegen.<br />
In der Beurteilungssitzung wird von den Ton- oder Videoaufnahmen der vorgelegten<br />
Dokumentation ein Kontakt aus der Anfangs-(zweiter oder dritter) <strong>und</strong> ein Kontakt<br />
aus der Endphase gewählt, sowie ein für den Fall/das Projekt typischer Kontakt aus<br />
der Mitte – ebenso die Bezugspersonenarbeit.
Wenn die Durchführung der Bezugspersonenarbeit durch den Ausbildungskandidaten<br />
bei der vorgestellten Arbeit nicht möglich war, ist zusätzlich eine selbst durchgeführte<br />
Bezugspersonenarbeit vorzulegen.<br />
.0 Beurteilung<br />
. Zeitpunkt der Beurteilung<br />
Die Beurteilung der erfolgreich abgeschlossenen pädagogischen <strong>und</strong> psychotherapeutischen<br />
Arbeit erfolgt im Prüfungsteil.<br />
. Ort der Beurteilung<br />
Die Beurteilung erfolgt in der eigenen Ausbildungsgruppe durch einen Ausbilder für<br />
<strong>Personzentrierte</strong> Pädagogische <strong>und</strong> Psychotherapeutische Arbeit <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Jugendlichen</strong> in der <strong>GwG</strong> unter Mitwirkung aller Mitglieder der Ausbildungsgruppe.<br />
. Beurteilungszeit<br />
Die für die Beurteilung erforderliche Zeit zählt nicht zur Ausbildungszeit.<br />
. Protokoll der Beurteilung<br />
Über jede Beurteilungssitzung wird ein Protokoll geführt, das der <strong>GwG</strong> <strong>mit</strong> dem<br />
Antrag auf Erteilung der qualifizierten Teilnahmebescheinigung bzw. des Zertifikates<br />
in <strong>Personzentrierte</strong> <strong>Beratung</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong>, <strong>Jugendlichen</strong> <strong>und</strong> deren Bezugspersonen<br />
vorgelegt wird.<br />
Das Protokoll der Beurteilungssitzung wird auf einem Formblatt festgehalten <strong>und</strong><br />
muss folgende Angaben enthalten:<br />
� Zeit <strong>und</strong> Ort der Sitzung<br />
� Angaben zum Ausbildungskandidaten/Therapeuten, Ausbilder <strong>und</strong> Gruppe<br />
(Kursnummer)<br />
� Angaben über die angewandten diagnostischen Verfahren zur Erfassung der<br />
(a) pädagogischen/therapeutischen Prozesse<br />
(b) Effekte <strong>und</strong> Veränderungen sowie zur Katamnese<br />
� Angaben zum Klienten (Alter, Geschlecht, Diagnose, Symptomatik)<br />
� Angaben über Umfang <strong>und</strong> Dauer der Begegnung (Anzahl der Kontakte,<br />
Zeitraum) sowie der Arbeit <strong>mit</strong> den Bezugspersonen<br />
� Angaben über die Ergebnisse der pädagogischen/therapeutischen Prozesse <strong>und</strong><br />
Effekte<br />
� Zeitpunkt <strong>und</strong> Ergebnisse der Katamnese<br />
� Kennzeichnung der beurteilten Bandausschnitte<br />
� Votum der Mitglieder der Ausbildungsgruppe <strong>und</strong> des Ausbilders über<br />
(a) die Angemessenheit der Realisierung personzentrierten Vorgehens durch den<br />
Pädagogen/Therapeuten (angemessen/nicht angemessen)
(b) das Ergebnis der pädagogischen Arbeit/Therapie (konstruktiv/nicht konstruktiv)<br />
� Unterschrift der Mitglieder der Ausbildungsgruppe <strong>und</strong> des Ausbilders<br />
Abschlussprüfung<br />
Die Abschlussprüfung erfolgt nach Abschluss der AS. Ziel der Abschlussprüfung ist,<br />
die in der Ausbildung erworbenen Kenntnisse <strong>und</strong> Fertigkeiten zu überprüfen.<br />
. Zulassungsvoraussetzungen<br />
Der Ausbildungskandidat muss<br />
� alle Teile der Aufbaustufe vollständig absolviert haben <strong>und</strong><br />
� die für die Abschlussprüfung erforderliche personzentrierte Pädagogische oder<br />
therapeutische Arbeit <strong>mit</strong> einem Kind/<strong>Jugendlichen</strong> oder einer Gruppe („Projekt“)<br />
abgeschlossen haben <strong>und</strong> dokumentiert vorlegen.<br />
. Durchführung der Prüfung<br />
Im mündlichen Prüfungsteil (siehe auch B.V.1 <strong>und</strong> B.V.2) erfolgt die Beurteilung der<br />
Angemessenheit des pädagogischen oder therapeutischen Vorgehens (praktischer<br />
Teil) sowie die Angemessenheit der theoretischen Reflexion des eigenen Handelns<br />
(theoretischer Teil). Im schriftlichen Teil wird durch die Dokumentationen nachgewiesen,<br />
dass der Kandidat sein Vorgehen angemessen schriftlich darstellen <strong>und</strong> theoretisch<br />
begründen kann.<br />
. Empfehlung<br />
Bei Vorliegen aller Voraussetzungen empfiehlt der Ausbilder der <strong>GwG</strong>, dem Kandidaten<br />
die qualifizierte Teilnahmebescheinigung bzw. das Zertifikat in <strong>Personzentrierte</strong><br />
<strong>Beratung</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong>, <strong>Jugendlichen</strong> <strong>und</strong> deren Bezugspersonen (<strong>GwG</strong>) zu erteilen.<br />
Dies setzt voraus, Ausbilder <strong>und</strong> alle Mitglieder der Ausbildungsgruppe zu dem Ergebnis<br />
kommen, dass der Pädagoge/Therapeut in der vorgelegten Arbeit (Projekt)<br />
jeweils angemessen die Prinzipien der <strong>Personzentrierte</strong>n Pädagogik oder Psychotherapie<br />
<strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong> / <strong>Jugendlichen</strong> realisiert <strong>und</strong> dass das Ergebnis konstruktiv ist.<br />
. Nichtempfehlung <strong>und</strong> Einspruch<br />
Kommen Ausbilder <strong>und</strong> die Mitglieder der Ausbildungsgruppe bei der vorgelegten<br />
Arbeit („Projekt“) zu keinem einstimmigen Urteil, kann der Ausbildungskandidat sich<br />
an die <strong>GwG</strong> wenden.
VI Zertifikatserteilung<br />
Erteilung des Zertifikates<br />
Das Zertifikat bzw. die qualifizierte Abschlussbescheinigung wird vom Vorstand der<br />
<strong>GwG</strong> erteilt, wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind. Die Erteilung des Zertifikats ist<br />
bei der <strong>GwG</strong> zu beantragen.<br />
Dem Antrag sind beizufügen:<br />
� Nachweise über die vollständig absolvierte Ausbildung<br />
� die Beurteilungsprotokolle<br />
� Nachweis der abgeschlossenen Eigenen Einzeltherapie<br />
� Nachweis über die Entrichtung der jeweils gültigen Gebühr<br />
Supervisionsverpflichtung<br />
. Verpflichtung<br />
Mit der Entgegennahme des Zertifikats verpflichtet sich der Zertifikatsinhaber zu fortlaufender<br />
kollegialer Supervision in einer Regionalen Arbeitsgruppe(RAG) der <strong>GwG</strong>.<br />
Dies setzt die Mitgliedschaft in der <strong>GwG</strong> voraus.<br />
. Ungültigkeit des Zertifikates<br />
Wird der Supervisionsverpflichtung im Sinne von A.VI.1 <strong>und</strong> B.VI.2.1 nicht entsprochen,<br />
so verliert das Zertifikat seine Gültigkeit.<br />
. Wiedererwerb des Zertifikates<br />
Zum Wiedererwerb sind 40 St<strong>und</strong>en Supervision bei einer anerkannten AusbilderIn<br />
in der <strong>GwG</strong> zu absolvieren.<br />
Der Antragsteller muss Mitglied in der <strong>GwG</strong> sein. Die Supervision findet in einer<br />
Ausbildungsgruppe der <strong>GwG</strong> oder in einem dafür geschaffenen Kursangebot der<br />
<strong>GwG</strong>-Akademie statt.<br />
VII Unterbrechung der Ausbildung<br />
Allgemeines<br />
Die Ausbildung kann auf Antrag bei Vorliegen besonderer Gründe unterbrochen<br />
werden. Die Genehmigung der Unterbrechung erfolgt nach entsprechender Überprüfung<br />
des Antrages durch die <strong>GwG</strong>.
Die vertragsrechtliche Seite der Unterbrechung vereinbaren der Ausbilder <strong>mit</strong> dem<br />
Ausbildungskandidaten <strong>und</strong> gegebenenfalls auch <strong>mit</strong> der Ausbildungsgruppe.<br />
. Anerkennung abgeleisteter Ausbildungsabschnitte<br />
Die Anerkennung bisher geleisteter Ausbildungsteile durch die <strong>GwG</strong> muss von Ausbildungskandidat<br />
bzw. -kandidatin <strong>und</strong> Ausbilder bzw. Ausbilderin zum Zeitpunkt der<br />
Unterbrechung bei der <strong>GwG</strong> beantragt werden.<br />
Der Antrag enthält Angaben über die bisher absolvierten Ausbildungsinhalte <strong>und</strong><br />
Ausbildungsst<strong>und</strong>en sowie über Art <strong>und</strong> Umfang der bisher vom Ausbildungskandidaten<br />
erfolgreich erbrachten Leistungen. Er enthält ferner eine Stellungnahme <strong>und</strong><br />
Beurteilung des Ausbilders bzw. der Ausbilderin darüber, welche Ausbildungsinhalte<br />
<strong>und</strong> Ausbildungsleistungen vom Ausbildungskandidaten für den Abschluss der Ausbildung<br />
noch zu erbringen sind.<br />
Die Anerkennung der im Antrag belegten Ausbildungsteile erfolgt nach entsprechender<br />
Überprüfung durch die <strong>GwG</strong>.<br />
. Unterbrechungszeitraum<br />
Als Unterbrechungszeitraum gilt der Zeitraum zwischen dem letzten nachgewiesenen<br />
Ausbildungstag <strong>und</strong> dem Tag des Wiedereintritts.<br />
Dieser Zeitraum darf nicht mehr als zwei Jahre betragen.<br />
Wird die Ausbildung nach Ablauf von zwei Jahren nicht wieder aufgenommen, gilt<br />
sie als abgebrochen.<br />
Bei einem Unterbrechungszeitraum bis zu zwei Jahren gelten die Ausbildungsrichtlinien,<br />
die zum Ausbildungsbeginn in Kraft waren.<br />
. Erneuter Eintritt in die Ausbildung<br />
1.3.1 Bei erneutem Eintritt in die Ausbildung kann ein Antrag auf Anerkennung bereits<br />
absolvierter <strong>und</strong> unter Umständen früher anerkannter Ausbildungsteile gestellt werden.<br />
1.3.2 Geltende Ausbildungsrichtlinien<br />
Bei erneutem Eintritt in die Ausbildung gelten die zum Zeitpunkt des Eintritts gültigen<br />
Ausbildungsrichtlinien.
Notizen
Notizen<br />
0
Die <strong>GwG</strong> ist der größte europäische Fachverband<br />
für Psychotherapie <strong>und</strong> <strong>Beratung</strong>. Sie wurde 1970<br />
gegründet. Ihre Mitglieder sind in allen Bereichen der<br />
psychotherapeutischen <strong>und</strong> psychosozialen Versorgung<br />
sowie in der <strong>Beratung</strong> tätig.<br />
Die <strong>GwG</strong> fördert <strong>und</strong> unterstützt die seelische Ges<strong>und</strong>heit<br />
der Bevölkerung in unterschiedlichen Lebens- <strong>und</strong><br />
Arbeitsbereichen. Sie verbreitet den „<strong>Personzentrierte</strong>n<br />
Ansatz“ in Forschung <strong>und</strong> Lehre <strong>und</strong> entwickelt ihn<br />
konsequent weiter.<br />
Der <strong>Personzentrierte</strong> Ansatz wurde von dem amerikanischen<br />
Psychologen Carl R. Rogers (1902–1987) aus seiner<br />
psychotherapeutischen <strong>und</strong> pädagogischen Arbeit <strong>mit</strong><br />
Erwachsenen <strong>und</strong> <strong>Kindern</strong> entwickelt: Im Mittelpunkt von<br />
Psychotherapie <strong>und</strong> <strong>Beratung</strong> steht die Person – nicht das<br />
Problem. Menschen erfahren <strong>und</strong> lernen in Psychotherapie<br />
oder <strong>Beratung</strong>, ihre verborgenen Fähigkeiten zu entwickeln<br />
<strong>und</strong> eigenständig Lösungen für ihre Probleme zu finden.<br />
Auf der Gr<strong>und</strong>lage des <strong>Personzentrierte</strong>n Ansatzes<br />
entstanden <strong>mit</strong>tlerweile national <strong>und</strong> international<br />
verbreitete Psychotherapie- <strong>und</strong> <strong>Beratung</strong>smethoden.<br />
Gesellschaft für wissenschaftliche Gesprächspsychotherapie (<strong>GwG</strong>) e.V.<br />
Fachverband für Psychotherapie <strong>und</strong> <strong>Beratung</strong><br />
Melatengürtel a<br />
0 Köln<br />
Tel. + 0 -0<br />
Fax +<br />
e-Mail: gwg@gwg-ev.org<br />
Internet: http://www.gwg-ev.org