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Haaf Eva WS 2012-13_Erfahrungsbericht_Studium_Qingdao_China

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<strong>Erfahrungsbericht</strong><strong>Eva</strong> <strong>Haaf</strong>Auslandssemester an der Ocean University of <strong>China</strong>, <strong>Qingdao</strong>02.09. – 12.12.<strong>2012</strong>


Dass ich während meiner Studienzeit ein Auslandssemester machen möchtestand schon immer fest. Meine beiden Geschwister, sowie zahlreiche Freundebekamen die Chance sich auf solch ein Abenteuer einzulassen und alle kamen siemit wertvollen und lehrreichen Erfahrungen, sowohl im menschlichen als auch imberuflichen Bereich, zurück. Dies wollte ich später einmal nicht missen.Nur stellte sich für mich noch die Frage wohin es denn gehen solle.Nach langem Überlegen und Informieren fiel die Wahl auf <strong>China</strong> – einem derweltweit wichtigsten Partner der Zukunft.Ich habe eine gewisse Abenteuerlust verspürt, wollte etwas Exotisches erleben.Zudem hat mich <strong>China</strong> als Reiseland gereizt, da es als eine der ältesten Kulturenweltweit wirklich sehr viel zu bieten hat.Die Hafenmetropole <strong>Qingdao</strong> hat mich als Universitätsstadt sehr angesprochenaufgrund der geographischen Lage (direkt am Meer) und auch, da es eine Stadtist, wo sich das „echte“ <strong>China</strong> mit dem „neuen“ <strong>China</strong> verbindet.Die Vorbereitungen konnten starten…Nachdem ich mich im Oktober 2011 dafür entschieden habe meinAuslandssemester an der Ocean University of <strong>China</strong>, <strong>Qingdao</strong>, Provinz Shandong,zu machen, habe ich mich über IBSN online beworben und ein Schreiben übermeine Motivation an die Hochschule Dortmund, heutiger Sitz des InternationalChinese Business Programm (ICBP), geschickt.Es fiel eine Registrierungsgebühr von € 45,-- an. Kurze Zeit später kam schoneine Zusage zum Wintersemester <strong>2012</strong>/<strong>13</strong>. Die Freude war riesig!Daraufhin habe ich mich auf die passenden Flugsuche gemacht und einenDirektflug von München nach Peking und zurück mit Air<strong>China</strong> für € 900,-gebucht.Im April <strong>2012</strong> stand ein Teamvoting an – wie man bereits auf der Homepagewww.studiesnetwork.com erfahren konnte, sollte jeder während seinesAuslandssemesters eine Aufgabe in einem Team übernehmen. Ich entschiedmich für „Excursion Marketing“.Im Juni waren die Studiengebühren von € <strong>13</strong>50,- fällig.Die kommenden Wochen kümmerte ich mich darum, welche Fächer ich mirnachträglich von der Hochschule Rosenheim anrechnen lassen könne und hattemehrere Termine mit den betroffenen Professoren.Nach langem Warten kam dann in der ersten Augustwoche die offizielleEinladung meiner zukünftigen Gastuniversität aus <strong>China</strong>.Mit dieser, meinem ausgefülltem Visumantrag, zwei Passfotos und meinemgültigem Reisepass konnte ich schließlich ein F-Visum, welches für 150 Tagenach Einreise gültig ist, beantragen. Eine Woche später war es von demChinesischen Konsulat in München ausgestellt.1


Mein <strong>Studium</strong> im Gastland <strong>China</strong>…Wie bereits erwähnt, habe ich in <strong>China</strong> das International Chinese BusinessProgramm (ICBP) absolviert, was ein im Voraus festgelegtes Studienprogrammist.Dieses ist auf einem der drei Campus in <strong>Qingdao</strong> – dem schönen grünen YushanCampus.Er ist der älteste der Stadt und befindet sich gerade mal 5 Gehminuten vomMeer, mit Blick auf das Observatorium und einer alten deutschen Villa, entfernt.Der Campus bietet neben den verschiedenen Bildungsgebäuden verschiedeneHotels, Studentenwohnheime, Restaurants, kleine Supermärkte, ein großesSportstadion und vieles mehr.Eröffnet wurde das Semester von Professor Passon (FH Dortmund), sowie allunseren chinesischen Professoren und Dozenten. In der Opening Ceremonydurften wir unser erstes chinesisches Bankett erleben.Nachdem sich mein Batch, welcher aus 30 international Studierenden bestand –wir kamen aus Deutschland, Russland, Dänemark, Indien und Japan – an diesemAbend schon kennenlernen konnte ging es am nächsten Tag direkt mit denersten Vorlesungen los.Es bestand eine 75%ige Anwesenheitspflicht. Alle Professoren (Chinesen) warenehr westlich geprägt, lebten schon einmal für längere Zeit im Ausland undsprachen nahezu akzentfreies Englisch.Dreimal wöchentlich begann unser Unialltag mit Chinese Language (zweiStunden).Dieser Kurs hat uns das Leben in <strong>China</strong> sehr vereinfacht, da doch nur sehr seltenEnglisch verstanden wird. Nach fleißigem Üben waren uns Taxifahrten,Restaurantbesuche und kleine Einkaufserlebnisse durch unsere Sprachkenntnisse(allerdings nicht ganz ohne Visitenkarten, Wörterbuch, Händen und Füßenaufgrund der so schweren Aussprache) möglich.Die Vorlesungen Business Management, Investment Management, MarketingManagement, <strong>China</strong> and the World Economy und Cross Cultural Managementwurden durch Präsentationen von uns ergänzt und fanden jeweils einmalwöchentlich zweistündig statt .Die Zeugnisnoten ergaben sich aus einem abschließenden schriftlichen Test,sowie den Präsentationen.Einmal wöchentlich zweistündig fand statt:Tai Chi - Es sollte dazu genutzt werden, den chinesischen Lifestyle zuverinnerlichen, da diese Bewegungen ein wichtiges Element für das Wohlbefindenvieler Chinesen sind.Guest Lecture – Interessante Vorträge verschiedenster Dozenten aus Firmen,Banken oder auch der Verwaltung wurden uns geboten.2


Excusion – Besuche zu international bekannten Firmen, die in <strong>Qingdao</strong> ansässigsind, z.B. Tsingtao (Bierbrauerei), Haier (Produzent von Haushaltswaren) und derHafen <strong>Qingdao</strong>s (zweitgrößter Hafen der VR <strong>China</strong>) wurden unternommen. Durchdiese Exkursionen hat man gute Einblicke in die chinesische Arbeitsweltbekommen.Nachdem alle Klausuren geschrieben waren, wurde das Semester mit einerClosing Ceremony und der Zeugnisübergabe beendet.In unserem zweiwöchigen Studybreak bekamen wir die Möglichkeit das Land zubereisen, welche wir in kleinen Gruppen natürlich nutzten. Aufgrund derriesengroßen Entfernungen haben wir die meisten Strecken mit dem Flugzeugzurückgelegt. Unsere Route beinhaltete Guilin, Chengdu, Chongqing und Wuhan.Eine Yangtze-Kreuzfahrt, sowie der unbeschreiblich schöne Nationalpark naheTibet, „Jiuzhaigou“, besuchten wir ebenfalls.Zudem war ich dreimal über das Wochenende in Shanghai, sowie über einWochenende in Souzhou und Tongli. Vor Studienbeginn besuchte ich für eineWoche Sightseeing die Hauptstadt Peking.Das Leben auf dem Campus…Wir hatten im Juni die Möglichkeit bekommen, per Email IBSN mitzuteilen, ob wirim „Golden Hotel“ (die Nacht liegt pro Doppelzimmer bei € 10,-) oder iminternationalen 4 Sterne Hotel „Academic Exchange Center“ (doppelter Preis) fürunseren 3,5 monatigen Aufenthalt leben möchten. Zudem konnten wir unsentscheiden, ob wir uns das Zimmer teilen (und somit auch den Preis) oder wirein Doppelzimmer für uns alleine beziehen wollen würden.Ich entschied mich für die letztere Variante mit Zimmerpartnerin entschieden.Ich habe mich im „Academic Exchange Center“ äußerst wohl gefühlt. Meine netteZimmerpartnerin Pia und ich haben uns das wirklich große, schöne und helleHotelzimmer mit sämtlichen Wohnaccessoirs persönlich gestaltet, den täglichenRoomservice, die Nähe zu den günstigen und so leckeren Restaurants, sowie dengerade mal 3 minütigen Fußweg zu unserem Klassenzimmer im „TechnologyBuilding“ der Ocean University of <strong>China</strong> genossen.Ich würde jederzeit wieder diese Wahl treffen, da die meisten, die im günstigeren„Golden Hotel“, was ehr einem schlechten deutschen Studentenwohnheimgleicht, sich ein Doppelzimmer alleine gemietet haben, aufgrund des wenigenPlatzes (so kamen sie auf die gleichen Mietkosten wie ich).3


Meine neue Heimatstadt <strong>Qingdao</strong>, Provinz Shandong…<strong>Qingdao</strong> bietet einfach alles, was man sich für einen perfekten Studienort in<strong>China</strong> wünscht.Die 8,7 Millionen Einwohner große Stadt hat durch ihr Lage am Gelben Meer für<strong>China</strong> überdurchschnittlich reine Luft, bietet sechs gepflegte Strände an welchenman bis Ende Oktober seine freie Zeit genießen kann und hat für mich die idealeMischung aus einer sehr stilvollen modernen und dennoch traditionellenchinesischen Stadt.Bei den Chinesen ist sie der Badeort <strong>China</strong>s schlecht hin und wird im Sommervon tausenden von Besuchern aufgesucht.Bis 1914 stand <strong>Qingdao</strong> (Tsingtau) unter deutscher Herrschaft, was durch nochzahlreiche erhaltene deutsche Kolonialbauten sichtbar ist.In den neuen Finanz- und Handelsdistrikten kann man bei Bedarf grundsätzlichauf alle westlichen Annehmlichkeiten zurückgreifen – es gibt eine deutscheBäckerei, Döner Kebab, sämtliche Fast Food Ketten, Luxuskaufhäuser, einenWalmart, Carrefour und Metro mit zahlreichen importierten europäischenProdukten usw.Die Stadt bietet neben den schönen Stränden, den zahlreichenShoppingmöglichkeiten und dem modernen Yachthafen (er wurde für die in<strong>Qingdao</strong> stattfindende Segelolympiade 2008 aufgerüstet) viele weitereFreizeitgestaltungsmöglichkeiten.Wir besuchten zum Beispiel den Fernsehturm, von welchem man einen tollenAusblick über die komplette Stadt hat, das Underwater World Aquarium, einBasketballspiel und Fußballspiel, den Berg Laoshan, Nightmarket und das alteGefängnis.Abends standen uns zahlreiche Bars und Clubs zur Auswahl, welche wir natürlichauch rege besuchten. Zu unseren Stammadressen zählte schnell die „Carnegies-Bar“, in welcher es leckere Burger gab, die Sportsbar „LPG“, in der sich fast nurWestler treffen, die hoteleigene Diskothek des wunderschönen „Shangri-LaHotel“, in welcher jeden Mittwoch Ladies Night stattfand, sowie der Nachtclub„Yeshao“ .Chinesisches Essen, was uns allen vor unserem großen Abenteuer wohl eine dergrößten Angst bereitete, hat sich letztlich zu einer unseren größten Freudeherausgestellt. Täglich versuchten wir uns in den kleinen chinesischenRestaurants durch sämtliche Gerichte (es wurde nie für sich allein bestellt,sondern immer verschiedene Gerichte zusammen). Das Gericht lag bei ca. € 1,-.Selbstverständlich aßen wir jedoch auch des Öfteren westlich, was dann auch mitwestlichen Preisen zu Kasse schlug.Dank der überaus günstigen Taxipreise (Startpreis von € 1,20; jeder weitereKilometer € 0,20) war die Größe der Stadt kein Hindernis für uns. Jedochkonnten die Taifahrer kein Englisch, sodass wir immer unser Ziel aufchinesischen Schriftzeichen mit uns haben mussten um auch wirklichanzukommen.4


Eine Busfahrt kostete zwar nur € 0,12, egal wie weit man fahren wollte, war aberaufgrund der nur chinesischen Beschriftungen kaum möglich für uns zu händeln.Der Flughafen von <strong>Qingdao</strong> befand sich ungefähr 45 Minuten entfernt vonunserem Campus und kostete umgerechnet € 10,-.Rückblick auf meine Zeit in <strong>China</strong> einen Monat später…Mein Auslandssemester an der Ocean University of <strong>China</strong> würde ich auf jeden Fallwieder machen und kann es nur weiterempfehlen.Einige der Vorlesungen entsprachen zwar von den Inhalten nicht genau denweiterführenden Veranstaltungen in Rosenheim, dies ist allerdingserfahrungsgemäß im Ausland nie komplett möglich.In <strong>China</strong> durfte ich viel über die chinesische Wirtschaft, Kultur und Sprache,gestützt durch Exkursionen und Gastvorlesungen erfahren.Gerade Konversationen mit Chinesen trugen dazu bei, das praktisch gelerntehautnah umsetzen zu können.Die zwei Wochen Ferien zur Mitte des Programms und den verlängertenWochenenden erlaubten mir großartige Eindrücke in der Volksrepublik zusammeln.In Verbindung mit der lebenswerten Hafenmetropole <strong>Qingdao</strong> war dasAuslandsemester für mich ein voller Erfolg.Ich möchte mich herzlich für Ihre Unterstützung – sowohl der Finanziellen, als allden Beratungsgesprächen mit dem Auslandsamt, sowie Professor Gussmann –bedanken.Mit Ihrer Hilfe konnte ich mein Wintersemester <strong>2012</strong>/<strong>13</strong> zu einer unvergesslichaufregenden und tollen Zeit meines Lebens machen. Vielen Dank.5

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