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Der fröhliche Kreis - Volkstanz.at

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D e r F r ö h l i c h e K r e i s1 / M ä r z 2 0 0 6H e r b e r t Z o t t i Ausgeheult –Ein Zwischenruf zumAmtsabtrittKameraden! N<strong>at</strong>ürlich stimmt es nicht, wennunbegnadete Geschichtsschreiber von sichgeben, dass die Wahl von Franz Wolf zumVorsitzenden der BAG am KrampusabendA.D. 1992 eine Verlegenheitslösung war. Ichhab’ ihn zwar auch beim Amtsantritt (prophylaktisch)beschimpft, aber eigentlich eher zuUnrecht. Zumindest aber aus falschen Gründen,wie sich im Lauf der Jahre herausgestellth<strong>at</strong>.Trotz der im Fußballbereich gezeigten Sportlichkeitentsprach Franz Wolf (schon beiseiner Bestellung) optisch keinesfalls seinen<strong>at</strong>hletisch-asketischen Vorgängern FritzFrank und Herbert Lager. Er zeigte sich auchweltanschaulich doch etwas anders geprägt.Wie, weiß ich bis heute nicht. Das Erbe derVorgänger, bei all deren unbestrittenen Verdienstenwar nicht leicht zu (er-)tragen. DieZeit h<strong>at</strong>te sich geändert (Das klingt zwar banal,ist aber bis heute das Hauptproblem der<strong>Volkstanz</strong>bewegung). Die Lagerfeuerromantikder Jugendbewegung war vorbei (Wandervogelgrippe?),die Zeit der eher autoritäragierenden Volkskulturgurus ebenso. Dash<strong>at</strong> n<strong>at</strong>ürlich zur Verunsicherung in der kleinenHerde der Volkstänzer beigetragen undzu Permanentsinnkrisen der BAG’ler.Außer gelegentlichem Aufheulen h<strong>at</strong> FranzWolf nichts mit seinem animalischen Namensvettergemeinsam: Er jagt nicht imRudel, überschreitet das bei männlichenExemplaren übliche Körpergewicht von40 kg nicht unerheblich und hält sich nichtan deren Paarungszeit (Jänner und Februar).Letzteres weiß ich allerdings nur vomHörensagen. Eine gewisse Analogie könnteman vielleicht allenfalls darin sehen, dassWolfsrudel im Regelfall von Weibchen angeführtwerden. Das ist aber nichts gegen Utessanfte Lenkung – die braucht er einfach.Vermutlich.Ich habe seit etwa 17 Jahren das Vergnügen,dem Vorstand der BAG anzugehören. Erst alsVideoreferent, dann auch als 2. Vorsitzenderund Redakteur des Fröhlichen <strong>Kreis</strong>es. Inden Vorstand wurde ich durch Erich Spirkgebracht, der das, wie ich befürchte, kurzdarauf und ab da immer bereut h<strong>at</strong>. Ich warsehr wahrscheinlich zu „goschert“, zu liberal,„zeitgeistig“, h<strong>at</strong>te nicht genug Ehrfurchtvor der „großen Zeit“ und habe „uralte“ Dogmender Bewegung in Frage gestellt. Eh’ nixTragisches: Nur etwa, ob man die BAG-Filmewirklich in Frakturschrift etikettieren muss.Oder warum es unanständig ist, wenn eineVolkstänzerin Lippenstift trägt (n<strong>at</strong>ürlichnicht nur).Sicher ist mein Gestänker auch Franz Wolfauf die Nerven gegangen. Um mich „ruhig zustellen“, h<strong>at</strong> er mir dann den Vorschlag gemacht,dass ich 2. Vorsitzender werden soll.Zähneknirschend und mangels anderer Kandid<strong>at</strong>enwurde ich auch irgendwie gewählt.Seitdem habe ich mit Franz einen friedlichfreundschaftlichenUmgang gepflegt, dieVerbal<strong>at</strong>tacken auf das Notwendigste reduziertund mich, soweit mir das möglich ist,artig und folgsam aufgeführt.Bereitsvor etlichen Jahren wurde Franz Wolfgefragt, wie weit denn die Amtsmüdigkeitschon fortgeschritten sei. Das allerdingsvon einem „Konsortium mit Nachfolgeabsichten“,was daher von Franz völlig richtigerweiseals Frechheit eingestuft wurde undweitere Amtsperioden nach sich gezogenh<strong>at</strong>. Jetzt, wo kaum mehr wer „drängt“, istes so weit: Franz Wolf wird zurücktreten. Ichmit ihm. Wir haben vereinbart, dass wir dasmachen, solange es wenigstens noch einigenleid tut und bevor uns der Überdruss in seineKrallen bekommt.Was die „Ära Wolf“ vor allem bewirkt h<strong>at</strong>, istdie Entkrampfung der Szene und das Ausbrechenaus einer selbst gewählten Isol<strong>at</strong>ion.„Volkstänzer“ sein kann man jetzt auchoptional – neben dem übrigen Menschsein.Es ist damit nicht mehr ein unentrinnbares,von der Vorsehung verhängtes Aufgehen inTanz, Tracht und Volksliedgesang verbunden.Und wenn Franz uns auch nicht über den Regenbogennach Asgard geführt h<strong>at</strong>, so h<strong>at</strong> ersich doch sehr bemüht, den Spag<strong>at</strong> zwischenTraditionalismus und der Morgenröte des3. Jahrtausends zu schaffen. Getreu demMotto: Von der Echtheit zur Echtzeit. Dass erdabei gelegentlich ...Aber ansonsten: Respekt!

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