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etrachtungMit Blick zurückSiegreiches Schlachten:Maurice Béjarts „Ring um den Ring“Fotos: Bettina Stöß (4)nach vornDas Staatsballett Berlin feiert sein zehnjähriges BestehenText: Volkmar DraegerTanzjournalistAls Anfang Januar 2004 das Staatsballett Berlingegründet wurde, hatte die Stadt eine erhitzteDebatte um das zuvor geplante BerlinBallett hintersich, eine unbestimmte Arbeitsteilung der drei anden Opernhäusern teils seit Jahrzehnten bestehendenseparaten Kompanien. Deren Renommeewar durch schwache Stücke, leidigen Publikumszuspruch,heftige Personalkürzungen ramponiert, ihreExistenz bedroht. Innerhalb von zehn Jahren warenTänzerstellen im Umfang eines großen Ensemblesabgebaut worden. Veränderung, da waren sich ausnahmsweisealle Beteiligten einig, musste sein. Wasals Idee anfangs verworfen wurde, weil man um dieSelbstständigkeit der Truppen bangte, kam durchdie Hintertür wieder herein: eine fusionierte Kompanie.Das ging nochmals <strong>mit</strong> Verlusten einher. DieLindenoper konnte 51 ihrer Tänzerinnen <strong>und</strong> Tänzerin die neue Struktur einbringen, die Deutsche Oper<strong>mit</strong> ihrem bereits arg ausgedünnten Ensemble 20,die Komische Oper einen einzigen Tänzer.Vladimir Malakhov berief der Senat zum Intendanten<strong>und</strong> sorgte <strong>mit</strong> einem eigenen, vom Ballett verwaltetenBudget auch für eine Gleichstellung derSparten unter dem Dach der Stiftung Oper in Berlin.Bereits seit 2002 Ballettchef <strong>und</strong> Starsolist derStaatsoper Unter den Linden, verkündete Malakhoveuphorisch, Deutschlands größtes Ballettensemblesolle sich künftig unter den fünf weltweit führendenBallettkompanien finden. Satzungsgemäßstanden dem Organismus ohne Haus <strong>und</strong> Orchesterdie Opernhäuser als unterstützende Spielorte zurVladimir Malakhov vorseiner letzten BerlinerSpielzeitFoto: Enrico NawrathVerfügung. Von den Premieren der ersten Saisonab August 2004 gingen ein Balanchine-Abend <strong>und</strong> die Wiederaufnahme von MauriceBéjarts „Ring um den Ring“ über die Bühne derDeutschen Oper, Kenneth MacMillans „Manon“<strong>und</strong> ein Strawinsky-Programm über die der Staatsoper,alle in neuer Besetzung, <strong>mit</strong> r<strong>und</strong> 100 Vorstellungenpro Jahr. Wie viele Proben das für die frischformierte Mannschaft bedeutete – von „Schwanensee“bis „Schneekönigin“, von „Le Parc“ über„Onegin“, „Ein Lindentraum“ bis zu „Bajadere“<strong>und</strong> „Giselle“ – lässt sich erahnen.Zehn glamouröse, turbulente JahreNach zehnjährigem Bestehen blickt das Staatsballettnun auf ein turbulentes Dezennium der Aktiva<strong>und</strong> Passiva zurück. Und da ist Malakhov einigeszugute zu halten. Seine Reputation als internationalausgewiesener Ballerino, der Gründungssog sowiegeschickt lancierte Kampagnen halfen, der SparteBallett Türen zu öffnen, die ihr bisher verschlossenschienen. Das Publikum kam zurück, Sponsorenwurden akquiriert, Ereignisse hüllten sich in Glanz.„Glamourös“ geriet zum Lieblingswort des Teams<strong>und</strong> trifft auch für das neue Domizil an der DeutschenOper zu. Malakhov formte eine homogeneKompanie, in der es nur wenige aus der DeutschenOper <strong>und</strong> keinen aus der Komischen Oper hielt, dieintensive Veränderungen durchgemacht hat <strong>und</strong>nicht nur im deutschen Raum eine exorbitante Stellungeinnimmt. Solisten des Staatsballetts gewinnenPreise, gastieren global. Dass es dennoch hinterden Kulissen rumorte, offenbarte der Weggangdes Kompaniestars Polina Semionova 2012. Sie warerst 18 Jahre alt, als Malakhov sie 2002 als Solistinengagierte. In Berlin nahm sie eine exzeptionelletänzerische wie darstellerische Entwicklung, dienun einstweilen andernorts zu bestaunen ist. Passteihr überragendes Talent nicht mehr zu MalakhovsIdee einer homogenen Kompanie, der er als„primus inter pares” vorsteht? Kaum ein Jahrnach Semionovas Abschied jedenfallswurde Mala khov nahegelegt, seinen Intendantenvertragnicht mehr zuverlängern.Unterhaltung für die ganze Familie:„OZ – The Wonderful Wizard“von Giorgio MadiaFoto: Enrico Nawrath20 tanzraumberlin januar/februar 2014

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