13.07.2015 Aufrufe

Haschisch soll legal werden – dafür legt sich christa ... - ZwygArt

Haschisch soll legal werden – dafür legt sich christa ... - ZwygArt

Haschisch soll legal werden – dafür legt sich christa ... - ZwygArt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

politikentspannen und üben ChristaMarkwalder spielt im Wohnzimmer Cello.«Hanf aus der Drogerie <strong>–</strong> dieIdee gefällt mir. Das wäre fürJugendliche so richtig uncool!»u wollen eine Lösung für ein gesellschaftlichesProblem bieten.» Das sei im Sinnedes Bundesrates, «doch das Parlamenthat ihm einen Strich durch die Rechnunggemacht». Man spürt ihr inneres Feuer,erahnt ihre Überzeugungskraft bei Diskussionenund sieht die Vehemenz, mitder sie <strong>sich</strong> einsetzt.Rund eine halbe Million Menschen greifenin der Schweiz gelegentlich oder regelmässigzu einem Joint. Sie alle machen <strong>sich</strong>nach dem heutigen Gesetz strafbar. Ähnlichwirkende Substanzen <strong>soll</strong>e man ähnlichbehandeln <strong>–</strong> sowohl bei Cannabis alsauch bei Alkohol mache die Dosis das Giftaus, findet Christa Markwalder: «JederMensch muss für seine Gesundheit undsein Leben selber Verantwortung tragen.»Weil gerade Junge das nicht immerkönnten, brauche es einen wirksamenJugendschutz. Auf dem Schwarzmarkt seidies heute nicht möglich, da den Dealerndas Alter ihrer Kunden egal ist. Künftig<strong>soll</strong>s hingegen offizielle Verkaufsstellen für<strong>Haschisch</strong> geben: «Hanf aus der Drogerie<strong>–</strong> die Idee gefällt mir. Das wäre für Jugendlicheso richtig uncool!»Politik und Musik sind bei der FamilieMarkwalder fest verankert. VonVater und FDP-Politiker Hansruedi hatChrista das politische Interesse geerbt,von Mutter Claudia das Engagement fürFreiwilligenarbeit und von ihren verstorbenenGrosseltern die Liebe zur klassischenMusik. Mit Letzteren fühlt <strong>sich</strong> diejunge Frau noch immer eng verbunden,lebt sie doch seit drei Jahren in derenHaus in Burgdorf. Gemeinsam mit ihremMann, dem Chirurgen Walter Bär. «DerSchreibtisch meines Grossvaters stehtnoch immer da, wo er ihn vor 60 Jahrenhingestellt hat», erzählt Christa Markwalder.Hier sitzt sie nun manchmal undbereitet <strong>sich</strong> auf Sitzungen vor.Der politische Start der Jungfreisinnigenwar fulminant, und seither ist siekaum zu bremsen. Mit 23 Jahren zog sieins Stadtparlament von Burgdorf ein, dreiJahre später schnappte sie ihrem Vaterden Sitz im Kantonsparlament weg, undnach 18 Monaten gelang ihr der Sprung inden Nationalrat <strong>–</strong> worauf der Vater für siewieder in den Grossrat nachrückte. «Ichhabe früh schon viel erreicht, konnte michentfalten, aber auch abrackern.» Als jungeFrau hat sie davon geträumt, auf nationalerEbene in der Aussenpolitik mitreden zu können<strong>–</strong> heute ist sie Vizepräsidentin der AussenpolitischenKommission und präsidiertdie Neue Europäische Bewegung Schweiz(Nebs). «Dies ist enorm spannend undherausfordernd.»Wer so jung in der Politik erfolgreichist, dem gehen die Ziele aus? «Ich lassefür die Zukunft alles offen und schliessenichts aus. Sonst verbaut man <strong>sich</strong> die Chanceauf Vorrat», sagt Christa Markwalder. Siefreue <strong>sich</strong> aber auch auf eine Zeit, in der siemobiler und unabhängiger sei: «Ich möchtenoch so viel von der Welt sehen, um sie besserzu verstehen.» Ausgedehnte Reisen nachAsien und Afrika müssten vorerst warten.Heute gehört die Zeit neben dem Arbeitsalltagals Juristin bei der Zurich Ver<strong>sich</strong>erungder Politik, der Nebs und E-Mus <strong>–</strong> dieser Vereinermöglicht Kindern, Unterricht bei Künstlernzu nehmen und so neue Welten zu entdecken.Engagements ohne Ende; doch derMittwochabend ist Christa Markwalder heilig.Da <strong>werden</strong> keine Verpflichtungen angenommen.«Eigentlich», fügt sie eilig an. Dann probtjeweils das Orchester, dem die Cellistin seit16 Jahren angehört. Hie und da blieb ihr Platzin den vergangenen Wochen leer, weil sie fürdie Politik unterwegs war. Doch am Sonntagwird sie beim Konzert dabei sein <strong>–</strong> Abstimmunghin oder her. •abstimmung Legal kiffen? StaatlicheHerointherapie für Schwerstsüchtige?Darüber befindet das Volk am 30. November.uHanf-InitiativeDer Konsum von Cannabis <strong>soll</strong>straffrei <strong>werden</strong>. Ebenso derBesitz, Erwerb und Anbaufür den Eigengebrauch. DerBund müsste Handel, Ein- undAusfuhr regeln <strong>–</strong> und für einenwirksamen Jugendschutzsorgen. uBefürworterFDP, SP, GLP, Grüne, CSP. Dasgeltende Verbot nütze nichts.uGegner SVP, CVP, EDU,EVP. Mehrheit von Bundesratund Parlament. Die Lockerungverstosse gegen diverse Uno-Konventionen.uBetäubungsmittel-GesetzDieRevision <strong>soll</strong> das Gesetz ausdem Jahr 1951 den heutigenGegebenheiten anpassen.Die Praxis arbeitet seit Jahrenmit dem Vier-Säulen-Prinzip:Prävention, Therapie, Schadenminderungund Repression.Diese Strategie <strong>soll</strong> neu imGesetz verankert <strong>werden</strong>.Zudem möchte der Bund mitder heroingestützten Behandlungweiterfahren <strong>–</strong> die gesetzlichenGrundlagen <strong>dafür</strong> laufen2009 aus. Rund 1200 Süchtigeerhalten in diesem Programmheute Heroin vom Staat.uBefürworter SP,FDP, CVP, GLP, Grüne, EVP.Mehrheit von Bundesrat undParlament. Damit erhaltedas bewährte System endlicheine Grundlage im Gesetz.uGegner SVP, EDU. Sieplädieren unter anderemfür abstinenzorientierte Therapieplätze.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!